Wie es mich zerreisst von ReikaHitomi (Die Geschichte unserer Liebe) ================================================================================ Kapitel 4: Die Hochtzeit ------------------------ Barfuss lief ich über die gefrorene Erde. Ein kalter Wind wehte. Obwohl es Sommer war, kam mir diese Nacht unvorstellbar kalt vor. Ich zitterte am ganzen Leib, aber ich wollte zu der Lichtung. Sie war das einzige, was mir jetzt helfen konnte. Ich brauchte die Bestätigung. Ohne wirklich zu wissen wo sie liegt, rannte ich Stunden lang durch den Wald. Es dämmerte bereits, als ich endlich die letzten Zweige durchbrach und auf der Lichtung stand. Und tatsächlich zeigte mir die Lichtung meine Zukunft. Nur war es nicht die, die ich mir erhofft hatte.All die schönen roten Blumen waren verdorrt und der Eichen Sämling war nicht mehr. Dort in der Mitte der Wiese ragte eine Buche aus der Erde. Was hatte das bloß zu bedeuten? Tränen liefen über meine Wangen und ich stürmte in den Wald. Ohne zu wissen wohin und warum.  Minuten vergingen, bis ich plötzlich gegen einen Baum prallte. Nein halt, es war kein Baum. Es war ein Mann. Fragend sah ich hoch und schaute in ein kaltes regungsloses Gesicht. Sesshomaru. Ohne ein Wort zusagen starrte er mich einfach. Meine verweinten Augen brannten und ich musste blinzeln.Als ich sie wieder öffnete war Sesshomaru verschwunden. Was machte er hier? Er war doch nicht einmal eingeladen. Ich erwischte mich dabei, dass ich ein Kribbeln im Bauch verspürte. Schnell verdrängte ich es wieder. Wie angewurzelt stand ich mitten im Wald. Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Ich hatte ganz vergessen warum ich hier war. Es dauerte eine Weile bis es klick machte und ich begriff,  dass ich in wenigen Stunden heiraten würde. Sofort machte ich mich auf den Rückweg. Im Dorf angekommen lief mir auch schon Sango entgegen. Sie redete wild auf mich ein von wegen ich sei viel zu spät und wir müssten uns jetzt beeilen. Ich nickte nur abwesend und ging mit ihr mit. Sie steckte mich in meinen neuen Kimono und kämmte meine Haare. Derweil brachte Inuyasha einen Beutel vorbei. Ich öffnete ihn. Es war eine Muschel darin. Sie war zerbrochen und an manchen Stücken klebte eine rote Substanz.Kaede staunte. Ich sah sie verwirrt an. Die Priesterin erklärte mir was das sei. "Das ist die Farbe der Lippen von Inuyashas Mutter. Ich habe sie  zuletzt gesehen, da war sie im Besitz von meiner Schwester Kikyo. Aber warum sie nun zerbrochen ist weiss ich nicht." Für den ersten Moment war ich unglaublich gerührt. Inuyasha liebte seine Mutter und ich fühlte mich geehrt, dass er mir diese Erinnerung an seine Mutter anvertraute. Doch dann kamen mir Kaedes Worte erneut in den Sinn. Damals gehörte es Kikyo. Das hieß, dass ich nicht die erste war. Angeekelt lies ich den Beutel zu Boden fallen. Die beiden starrten mich an.Ich lies mir nichts anmerken und sagte, dass es nur die Aufregung sei. Sango steckte meine Haare elegant hoch und ich schlüpfte in meine Schuhe. Neben an hörte ich wie Inuyasha Miroku anzickte, welcher ihm versucht hatte die Haare zu kämmen. Ich lächelte. Auf dem großen Platz waren bereits all unsere Freunde zusammen gekommen. Sie waren extra aus allen Ecken Japans angereist. Kouga und Ayame kamen in Begleitung von Ginta und Hakkaku. Totosai war mit Myjoga zusammen her gekommen. Rin, Kohaku, Sango, Miroku und Kaede lebten ja hier und Shippou hatte sich ein paar Tage von seiner Ausbildung loseisen können.Auch Sesshomaru war gekommen. Sango hatte mir erzählt, dass Rin ihn angebettelt hatte. Er war mit Jaken und Ahn-un  angereist. Ich atmete tief ein. Ganz langsam setzten Sango und ich uns in Bewegung. Kaede, die uns trauen sollte war schon vorgegangen. Sango brachte mich zum Dorfrand. Dort verabschiedete sie sich und lief zu den anderen Gästen. Meine Gedanken kreisten immer wieder um Kikyo und Inuyasha. Und Sesshomaru. Kikyo, wie konnte sie nur? War das gestern nur ein Traum oder war es Wirklichkeit. Mein Herz schlug so schnell. Hecktisch atmete ich ein und aus. Dann hörte ich mein Stichwort. Kaede's Rede war zu Ende und die Musik setzte ein. Ich begann zu laufen. Als ich um die Ecke bog konnte ich sie alle sehen. Alle saßen sie neben einander. Ich konnte noch immer keinen klaren Gedanken fassen. Immer wieder kamen mir Kikyo und auch Sesshomaru in den Kopf. Kaum hatte ich den ersten Fuß  zwischen die Reihen meiner Freunde gesetzt wurden meine Zweifel immer größer. Ich bekam kaum Luft. Sie sahen mich alle an. Ich war schon fast bei Kaede und Inuyasha die vorne auf mich warteten, als ich Sesshomaru ansah. Seine Augen funkelten im Licht der untergehenden Sonne. Wie gebannt starrte ich ihn an. Ich verlor mich in ihnen und fand den Rückweg nicht. Kaede räusperte sich. Mit einem Mal erwachte ich aus meiner Trance und meine Entscheidung war klar. Ich drehte mich mit einem Ruck um und rannte den Weg den ich gekommen war wieder zurück. Hinter mir hörte ich wie ein Raunen durch die Menge ging. Inuyasha rief nach mir aber ich ignorierte das. Wie paralysiert verharrten alle auf ihren Plätzen. Sie verstanden nicht, was gerade passiert war. Dieses Mal war ich nicht traurig. Nein ich war wütend und entschlossen. Ich weinte nicht eine Träne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)