Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 38: Rückschlag ---------------------- Kapitel 38 - Rückschlag "Hey, du sollst noch nicht so viel rumlaufen!" kam es maßregelnd von Tristan, der hinter Joey herlief und nach seinem Handgelenk fischte. Als er es zu fassen bekam, zuckte der Blonde erschrocken zusammen und wand sein Handgelenk aus dem sanften Griff seines besten Freundes. Abwehrend hob er seine Hände in einer defensiven Haltung und signalisierte Tristan, dass dieser kurz Abstand wahren sollte. Genug! Seto trat hinter Joey und als dieser sich umdrehte, um weiter durch sein Zimmer zu tigern, stieß er gegen Seto. Auch das versetzte ihm einen Heidenschrecken, woraufhin er kurz erschrocken ein 'Nein' keuchte und von Seto zurück weichen wollte. Dieser legte seine Hände seitlich an Joey's Schultern, um ihn aufzuhalten. Abwehrend legte Joey seine Hände auf Seto's Brust und stemmte sich nur pro forma gegen ihn. "Hey, Schatz!" kam es sanft von ihm. "Du brauchst dich vor nichts zu fürchten!" Joey biss sich auf die Unterlippe. Seto nahm seine Hand von der Schulter und führte sie an die Wange des Blonden und strich ihm sanft mit dem Daumen über die noch nicht ganz verheilten Lippen. Dann führte er seinen Freund zurück zu dessen Bett und ließ ihn sich auf die Kante niedersetzen. "Doktor Akari sagte, du sollst noch nicht so viel rumlaufen!" rief Seto dem Blonden ins Gedächtnis, der beschämt seinen Kopf und damit auch seinen Blick sinken ließ. Seto ging vor ihm in die Knie, so dass er von unten herauf und in Joey's Augen schauen konnte. "Joey?" kam es behutsam von Seto. Nur zögerlich richtete Joey seinen Blick auf die seines Freundes und musste schlucken. "Wovor fürchtest du dich so?" fragte dieser vorsichtig, während er eine Hand wieder an Joey's Wange legte. Dieser blickte ihn nur mit einem zweifelnden Blick an und schluckte, bevor er sich selbst eine Hand vor die Augen legte und kurz aufschluchzte. Tristan ließ sich neben ihn auf der Bettkante nieder und legte tröstend einen Arm um den Blonden, während Seto auf der anderen Seite Platz nahm und Joey ein wenig zu sich zog, so dass er an seiner Brust lehnte. Keine seltene Reaktion, seit sie Joey zurück hatten. Noch immer brodelte viel Unverarbeitetes in dem Blonden, das immer mal wieder hochquoll und in ihm eine Angst- oder Panikreaktion auslöste. Seto vermutete, dass der innere Druck heute der Ankündigung seines Hausarztes geschuldet war, dass dieser einen befreundeten Psychologen mitbringen wollte. Seit seiner Rückkehr reagierte Joey extrem auf neue Personen. Es war sogar notwendig geworden dem neuen Zimmermädchen die Weisung zu erteilen auf gar keinen Fall in Joey's Zimmer zu kommen. Denn immer wenn sie klopfte und herein gekommen war, war Joey regelrecht in Panik verfallen. Ein Klopfen riss sie aus der Situation und völlig verschreckt, mit tränennassen Augen blickte Joey zur Tür. Für einen Moment glaubte Seto sogar, dass sein Liebster die Luft angehalten hätte. Er stand auf, während Tristan bei dem Blonden blieb und ihm weiter Trost spendete. Als der Jungunternehmer die Tür erreichte, öffnete er diese einen Spalt und blickte verwundert in die Gesichter der Detectives Matsubara und Fujimura. Er trat aus dem Zimmer und zog hinter sich die Tür zu. "Wie kommen Sie hier hoch?" fragte Seto entrüstet, aber darauf bedacht nicht allzu laut zu werden. "Herr Kaiba, wir müssen mit Herrn Wheeler sprechen!" kam es ohne weitere Höflichkeitsfloskel oder gar eine Antwort auf Seto's Frage von dem jüngeren der beiden Kriminalbeamten, Fujimura. "Das geht nicht!" kam es abwehrend von Seto. "Herr Kaiba!" kam es dieses Mal in einem tadelnden Tonfall von Matsubara. "Wir werden heute mit Herrn Wheeler sprechen. Auf die eine oder andere Weise!" Seto strich sich fahrig mit der Hand durch sein Haar. Wieso waren diese beiden Detectives nur so begriffsstutzig und verlangten wiederholt etwas, was sie nicht bekommen konnten? "Doktor Akari hat es Ihnen gestern doch schon erklärt!" kam es jetzt unwirsch von dem jungen CEO, der sich noch nicht geschlagen geben wollte. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist ihre Forderung einfach nicht realisierbar!" Weiter hinten im Gang sah Seto Roland von der Treppe herbei eilend. Er gab ihm ein Zeichen sofort den Hausarzt zu verständigen. Scheinbar gab es keine andere Möglichkeit, als die Herren sich durchsetzen zu lassen, damit die Situation eskalierte und Joey nur mit Hilfe von Doktor Akari und einer Beruhigungsspritze wieder aus seinem Panikzustand zu befreien. Daraufhin würde Seto sich mit seiner juristischen Vertretung beim Kommissariat beschweren und mit einer Klage drohen! "Treten Sie jetzt bei Seite oder wir nehmen Sie wegen Behinderung der Justiz fest!" kam es aufbrausend von Fujimura. "Nur unter Protest!" kam es kämpferisch von Seto, der von Roland schließlich zur Seite gezogen wurde. Die beiden Detectives öffnete die Zimmertür und Seto befreite sich unwirsch von Roland. Als die beiden Fremden das Zimmer des Blonden betraten geschah genau das, was Seto geahnt hatte: Noch ehe die beiden Kriminalbeamte sich vorstellen und ihr Anliegen vortragen konnten verfiel Joey in einer Panikattacke! Tristan hatte keine Chance den Blonden auch nur im Ansatz wieder zu beruhigen, weil dieser aufsprang und sich in das angrenzende Badezimmer flüchtete, in dem er sich einschloss. Durch die Tür konnte man ihn schreien und weinen hören. Völlig schockiert blickten die beiden Männer zu Seto, der selbstgefällig grinste, ganz nach dem Motto 'Ich hab es Ihnen doch gesagt'! "Meine Herren!" kam es schließlich von dem jungen CEO. "Sie und ihr Vorgesetzter werden von meinen Anwälten hören! Ihr Auftreten und ihre Nichteinsicht auf die besondere Situation von Herrn Wheeler wird für Sie Konsequenzen haben!" "Wir machen hier nur unsere Arbeit!" keifte nun der jüngere Detective zurück, dem gerade seine restliche - nicht vorhandene - Professionalität verloren ging. "Auf wessen Kosten!?" gab der Jungunternehmer zu bedenken. "Herr Wheeler ist ein wichtiger Zeuge für unseren Fall! Wir wollen doch nur der Familie des Opfers Gewissheit verschaffen!"wandte Detectiv Matsubara etwas ruhiger ein, um die Situation noch zu retten. "Herr Wheeler ist nicht in der Lage sich zu diesem Vorfall zu äußern!" wiegelte Seto in einem Businesstonfall ab. "Ich und sein behandelnder Arzt, Doktor Akari, haben ihnen mehrfach gesagt, dass eine Aussage derzeit schlicht nicht möglich ist!" Seto brauchte viel Selbstkontrolle, um die Form zu wahren und den Beamten nicht an die Kehle zu gehen. Verbohrte Beamte, die alles nur nach Schema F abwickelte und denen es einfach egal war, wer dabei auf der Strecke bleiben würde. Aber nicht mit ihm! "Ach kommen Sie schon!" kam es mitleidlos von Matsubara. "Klar, ist es eine traumatische Erfahrung, einen Mord mitzuerleben, aber diese Reaktion von Herrn Wheeler ist doch mehr als überzogen!" "Wie kann man nur so auf einen Teil eines größeren Sachverhaltes fixiert sein und alles, was sonst noch dazu gehört einfach ausblenden?" kam es fassungslos von Seto. "Was sonst noch dazu gehört?" kam es fast in einem spottenden Tonfall von dem älteren Detectives. "Sie meinen, dass Herr Wheeler sich eine Woche lang dünne gemacht und mit einer haarsträubenden Story wieder zurück kam?" Irgendetwas zersprang in Seto. Er hatte das Gefühl, dass sich alles rot färbte, als er sich nicht länger beherrschen konnte. "Haarsträubende Story?" kam es gefährlich leise von dem jungen Geschäftsmann. "Ich bitte Sie, Herr Kaiba!" kam es nun herablassend und vor Hohn nur so triefend von dem Mittfünfziger. "Als ob man Ihresgleichen vergewaltigen könnte! Ihr ... was auch immer Herr Wheeler für Sie sein mag... ist eine Woche rum gehurt und behauptet jetzt, er wurde vergewaltigt! Das hab ich schon so oft erlebt und nie konnte das 'Opfer' seine Geschichte aufrecht erhalten!" Nur Roland's beherztem Eingreifen war es zu verdanken, dass Seto's Faust nicht das Gesicht des Polizisten traf, sondern sein eigenes. Nur mit Mühe und Not konnte er seinen Chef zurück halten, der nun - sich völlig vergessend - eine Schimpftirade auf den Beamten abließ und versuchte dem an den Hals zu gehen. Just in dem Moment trat Doktor Akari in Begleitung von Inukai Reijirou in Seto's Blickfeld der sich frustriert von Roland befreite und abwandte. Er tigerte zum Fenster des Zimmers und schlug auf dem Weg einen Bilderrahmen von der Kommode. "Interessante Ansichten haben Sie, Matsubara!" kam es verächtlich von Doktor Akari. "Wir werden sehen, ob Captain Satou ihre Ansicht teilt oder ob er diese für nicht vertretbar hält. Vor allem, wenn man so einen Schwachsinn in Hörreichweite des Opfers zum Besten gibt!" Seto wandte sich zu seinem Hausarzt und sah einen harten, unerbittlichen Ausdruck auf dessen sonst so freundlichen Gesicht, den er allein den beiden Beamten schenkte. "Sollte der Schwachsinn, den Sie gerade zum Besten gegeben haben, nicht schon ihre Dienstmarke fordern, dann ihr nächster eigenmächtiger Besuch bei meinem Patienten!" kam es scharf, aber im ruhigen Tonfall von dem älteren Arzt. "Und nun verschwinden Sie, bevor ich mich vergesse!" Matsubara warf noch einmal einen verächtlichen Blick zu Seto, bevor er sich zum Gehen wandte. Fujimura sah etwas belämmerter aus, blickte kurz zwischen Seto, Doktor Akari und seinem sich entfernenden Partner hin und her, bevor er dem Senior-Detective folgte. Nachdem die beiden Ärzte in das Zimmer gekommen waren, schlossen sie hinter sich die Tür. Suchend blickte sich Doktor Akari um. Als Seto klar wurde, dass der Arzt nach seinem Freund suchte fiel dem Jungunternehmer ein, dass dieser ins Badezimmer geflüchtet war. Sofort rannte er zur Badezimmertür, an der schon Tristan stand und scheinbar durch die geschlossene Tür auf Joey einredete. Er versuchte die Tür zu öffnen, doch sie war - nach wie vor - verschlossen. "Joey..." rief er schließlich ebenfalls durch die geschlossene Tür. "Hey, Schatz... komm schon, mach die Tür auf... die beiden Beamten sind wieder weg!" Keine Reaktion! Seto lauschte angestrengt, doch er konnte nichts hören. Panik erfüllte sein Herz. Wenn... wenn Joey diesen Idioten gehört hatte... nein nicht 'wenn'. Natürlich hatte er diesen bornierten Volldeppen und seine Ansichten gehört. Nur allzu gut konnte sich Seto vorstellen, welche Wirkung die Worte des alten Polizisten auf seinen Liebsten hatten. "Roland!" rief der CEO angespannt seiner rechten Hand zu, dessen Kinn sich langsam blau verfärbte und in Seto zusätzlich zur Sorge um den Blonden nun auch noch Schuldgefühle weckte. Doch darum konnte er sich jetzt nicht kümmern! Joey hatte einfach Priorität. "Den Generalschlüssel!" Roland nickte und verschwand. Währenddessen redeten Tristan und er weiterhin auf die geschlossene Tür ein. "Joey... komm schon... der Typ ist von vorgestern und hat keinen Plan, wovon er spricht..." kam es von Tristan, während er weiter an die Tür klopfte. Keine Minute später kam Roland zurück, in der Hand den Generalschlüssel. Tristan und Seto traten kurz zur Seite, während Roland die Tür aufschloss. Noch während Roland die Tür öffnete konnte Seto bereits einen Blick in das Badezimmer werfen. Joey lag am Boden. Eine Rasierklinge neben ihm. Blut auf den Fliesen. Sofort stieß er Roland bei Seite und stürmte in das Badezimmer. Noch bevor er neben Joey auf die Knie rutschte riss er das Handtuch vom Halter und presste es auf das aufgeschnittene Handgelenk des Blonden. Sein ganzes Bewusstsein wurde von Verzweiflung, Angst und Wut geflutet! Sein Herz drohte ein weiteres Mal zu zerbrechen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)