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Joeys steiniger Weg!

Geschunden, Verloren und Aufgefangen
von
Koautor:  MAC01

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Nicht allein!

Kapitel 34 - Nicht alleine!
 

Tristan saß bereits seit einigen Stunden an dem Bett des Blonden und beobachte diesen im Schlaf. Er hatte bemerkt, dass sein bester Freund sich immer häufiger im Schlaf bewegte, zuckte und aufstöhnte, als würde er geschlagen werden oder schlimmeres. Scheinbar war das ein sicherer Indikator dafür, dass das Beruhigungsmittel abgeklungen war und Joey bald erwachen würde. Vorsichtig wechselte der Brünette von seinem Stuhl auf die Bettkante des Blonden. Keinen Moment zu früh!

Der Blonde schreckte mit einem gellenden Schrei hoch und begann mit den Armen wild um sich zu schlagen. Tristan versuchte die Hände des Blonden zu zähmen, was ihm nicht gelang ohne einen Faustschlag gegen das Kinn abzubekommen.

"Joey!" rief er laut, während er immer noch mit den um sich schlagenden Händen kämpfte, bis er diese zu fassen bekam und sie mit viel Kraft halten konnte. Joey zerrte an Tristan's Griff, hatte die Augen fest zu gekniffen und schrie immer wieder, dass er nicht wolle.

"JOEY!" kam es bestimmter von dem Brünetten. "Mach deine Augen auf! Na komm schon, Kumpel!"

Plötzlich erstarb jede Gegenwehr und Joey riss seine halb zu geschwollenes Auge auf, nur um völlig entgeistert seinen besten Freund anzublicken, bevor er sich weinend vornüber beugte. Langsam ließ Tristan die Hände des Blonden los und begann ihm sanft über den Rücken zu streichen.

Nach einer Weile stemmte Tristan Joey vorsichtig wieder in eine sitzende Position, bevor er ihn ganz langsam auf den Rücken und zurück in die Kissen gleiten ließ. Sofort rollte sich der Blonde auf die Seite, winkelte die Beine an, während er sie zur Brust hochzog und legte beschämt den oberen Arm über sein Gesicht. Vorsichtig deckte Tristan ihn wieder zu, blieb aber auf der Bettkante sitzen.

Es verging eine weitere Weile, bevor Tristan merkte, dass Joey versuchte etwas zu sagen, aber auf Grund des trockenen Halses kaum etwas heraus brachte. Da griff der Brünette zu einer bereitstehenden Karaffe und schenkte aus ihr in einen leichten Plastikbecher Wasser ein. Er hielt ihm den Blonden vorsichtig vor die Nase. Dieser wollte den Becher nehmen, doch seine Hände zitterten zu sehr. Nach einem Moment des Zögerns ließ er sich schließlich beim Trinken helfen.

"W... wie habt ihr mich gefunden?" fragte Joey heißer, während er seinen Blick abwandte.

"Die Putze hat angerufen, als ihr die offene Wohnungstür auffiel." erklärte Tristan leise und behutsam.

"Putze?" kam es verwirrt von Joey.

"Jack hat wohl einen Service beauftragt die Wohnung in Schuss zu halten!" erklärte Tristan.

"Ah!" kam es abschließend von Joey, der sich langsam auf die andere Seite rollte und damit Tristan den Rücken zuwandte.

Als Tristan das Wort erneut an seinen Freund richten wollte bemerkte er, dass die Schultern des Blonden seicht bebten. Er weinte. Vorsichtig und behutsam legte sich Tristan hinter Joey und nahm ihn langsam in den Arm. Das Weinen verstärkte sich zunächst, bevor es langsam wieder abnahm. Tristan wusste nicht wieso, aber Joey schien nichts dagegen zu haben, dass er so nah bei ihm war... hinter ihm lag. Hatte Doktor Akari nicht etwas von Abwehrreaktionen erzählt?

"H... hat.. er..."kam es leise wieder von Joey, der sich bemühte normal zu klingen. "Seto... hat er...?"

"Nein!" kam es sanft von seinem besten Freund. "Ich hab ihn abgehalten!"

"D... danke Tris!" kam es scheinbar erleichtert von dem Blonden.

"Nicht dafür, Kumpel!" reagierte Tristan automatisch wie immer.

Es vergingen einige Minuten der Stille, bevor Tristan Joey erneut ansprach.

"Willst du ihn sehen?" fragte er vorsichtig und spürte sofort, wie der Blonde sich verkrampfte und anspannte.

"N... nein!" kam es leise mit erstickender Stimme von Joey.

"Wirklich nicht?" kam es zweifelnd von Tristan, der ahnte, dass der Blonde log.

Joey schluckte ein paar Mal heftig und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an.

"Will nicht, dass er mich so sieht!" kam es schließlich gepresst von dem Verletzten.

"Wie 'so'?" hakte der Brünette nach.

Keine Reaktion. Nur wieder seichtes Beben, das den Blonden verriet.

"Du bist nicht schmutzig!" flüsterte Tristan in Joey's Ohr, der daraufhin erschrocken inne hielt.

"W... wie?" kam es ungläubig von dem Blonden, der sich scheinbar auf die Zunge biss, um zu verschleiern, dass genau das sein Grund war, warum er nicht wollte, dass sein Geliebter zu ihm kam.

"Als wir hier gestern ankamen," erinnerte Tristan Joey, "Da war das, das erste was du sagtest. Gestern dachte ich, du meinst den ganzen Dreck an dir... doch das hast du nicht gemeint oder?"

"Nein!" kam es kaum hörbar von dem Blonden, der sein Gesicht mehr in das Kissen drückte. Wieder setzte das Beben der Schultern ein.

"Du bist NICHT schmutzig, Joey!" wiederholte Tristan mit Nachdruck.

Das Weinen wurde heftiger und Tristan zog ihn ein Stück näher an sich heran. Dann wartete Tristan einfach ab.
 

Joey war bereits wieder eingeschlafen, als es seicht an der Tür klopfte. Langsam und darauf bedacht, den Blonden nicht unnötig zu wecken, stand Tristan auf und ging zur Tür. Als er sie einen Spalt weit öffnete blickten besorgte grau-blaue Augen ihn an. Mokuba! Was... wie... Tristan wusste nicht, wie er reagieren sollte. Das er Seto nicht herein lassen würde, stand für ihn außer Frage. Doch der jüngere Kaiba... er hatte gerötete Augen und blickte ihn traurig an. Tristan trat vor die Tür und zog sie hinter sich zu.

"Hey, Moki..." begrüßte Tristan ihn sanft.

"Wie... wie geht es Joey?" fragte der Schwarzhaarige.

"Er schläft viel..." kam es erklärend von Tristan. "Hat einiges zu verdauen!"

"K... kann ich irgendetwas tun?" erkundigte sich der aufgeweckte 14jährige.

"Dein Bruder könnte vielleicht etwas Ablenkung gebrauchen!" wandte Tristan nachdenklich ein.

"Darum kümmert sich schon Roland!" kam es leise von Mokuba. "Ich möchte etwas für Joey tun... Bitte!"

Tristan schluckte kurz, dachte nach.

"Darf ich zu ihm?" kam es schließlich von dem Dunkelhaarigen.

"Ich weiß nicht, ob das im Moment so gut wäre, Moki!" kam es ehrlich von Tristan.

Tränen sammelten sich in Mokuba's Augen und Tristan spürte, wie er begann innerlich schon nachzugeben.

"Wie wär es damit, Moki," begann Tristan einen Kompromiss vorzuschlagen. "Wenn Joey das nächste Mal wach wird, frag ich ihn, okay?"

Der Dunkelhaarige nickte und wandte sich dann ab, um sich ein paar Meter weiter auf einen Stuhl zu setzen, die hier im Gang überall verteilt an den Wänden standen. Tristan ließ kurz den Kopf hängen und kehrte dann zurück in Joey's Zimmer.
 

Dieser wälzte sich bereits erneut in einem Albtraum gefangen von einer Seite zur anderen. Vorsichtig setzte sich Tristan zu ihm und strich ihm eine Träne aus dem Gesicht, wodurch der andere sofort erwachte und aufschreckte. Dieses Mal zog er seine Arme in einer Abwehrgeste nach oben, um sein Gesicht und seinen Kopf zu schützen.

"Hey, nur ich hier!" kam es leise von Tristan, der sanft nach den bandagierten Handgelenken angelte, um die Arme wieder zu senken.

Nur zögerlich ließ Joey ihn machen und blickte aus tränennassen Augen zu ihm, bevor er sich abwenden wollte.

"Nein, nein, nein!" meinte Tristan sanft. "Komm schon Joey... ich bin es doch nur!"

Unsicher blickte ihn Joey wieder an.

"Na bitte," grinste Tristan ihn an. "Siehst du... gibt nichts, was dir vor deinem besten Freund peinlich sein müsste, also hör auf dich von mir abzuwenden und zu verstecken!"

"Wieso?" kam es erschöpft von dem Blonden.

"Wieso was?" fragte Tristan nicht verstehend hinterher.

"Du... du hast mich gesehen!" kam es leise von Joey. "Gesehen... was..."

Seine Stimme brach zusammen und Tränen quollen aus seinen Augen. Sanft strich Tristan ihm eine Träne von der Wange.

"Ja!" kam es mit ruhiger Stimme von Tristan. "Ich hab gesehen, was man dir angetan hat! Es war mehr als deutlich zu sehen. Und sollt ich diese Schweine jemals in die Finger kriegen, werden die ihres Lebens nicht mehr froh werden, das versprech ich dir Joey!"

"HÖR AUF!" schrie ihn Joey an, dem nun mehr Tränen über das Gesicht liefen und er beschämt seinen Kopf hängen ließ. "Du tust so, als hätte das nichts zwischen uns geändert! Aber... aber du kannst mich unmöglich noch so sehen, wie früher!"

"Das stimmt!" gab Tristan zu. "Aber das war schon immer so!"

Joey blickte verwirrt zu ihm auf.

"Joey..." begann Tristan sanft, "du bist und bleibst mein bester Freund! Das ist etwas, was sich nie ändern wird! NIE! Aber mein Blick auf dich ändert sich, seit wir uns kennen, tagtäglich. Weil ich dich mit jedem Tag etwas besser kennen lerne und daher besser verstehen kann. Mir hat ganz lange ein Teil deines Seins gefehlt, was manchmal dazu führte, dass ich Reaktionen von dir nicht verstehen konnte. Doch auch das hat sich geändert.

Und auch wenn du in der Vergangenheit das Gefühl hattest, dich niemanden anvertrauen zu können, bist du heute nicht alleine! Ich bin da, wann immer du mich brauchst, komme ich sofort. Mokuba wartet vor der Tür, macht sich große Sorgen um dich und möchte gerne zu dir. Genauso wie sein Bruder, der dich über alles liebt! Der diese Woche schier verrückt geworden ist, weil er dich nicht finden und dir nicht helfen konnte! Wenn du es erlauben würdest, wären auch die anderen - Yugi, Ryou und Duke - hier und würden dich unterstützen und dir helfen, mit dem ganzen Scheiß, den du diese Woche ertragen musstest, fertig zu werden.

DU. BIST. NICHT. ALLEIN!"

Mit einem großen Auge blickte Joey seinen besten Freund an und war sprachlos. Ihm liefen nur weiter Tränen über das Gesicht, die - da war sich Tristan ganz sicher - nicht von Scham oder Schmerz herrührte.

Dann nahm der Brünette eine Bewegung wahr und erkannte, dass seine Botschaft bei Joey angekommen war, da dieser sich vor zu ihm lehnte und damit deutlich machte, dass er Halt suchte. Also legte Tristan seine Arme um den Blonden und gab ihm genau das, was dieser brauchte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Shijin
2018-02-04T22:45:56+00:00 04.02.2018 23:45
Ich: Weise Worte, Tristan, weise Worte...
Tristan: Danke!
*eine Tür knallt*
Mokuba: Seto ist zurück!
*sie beobachten Seto und Isono in der Halle*
Seto: Isono, machen Sie Feierabend! Wir haben für heute genug getan.
Isono: Aber die Akten, Chef!
Seto: Die können auch bis morgen warten. Ich brauche keine Beschäftigungstherapie! *Blick zur Brüstung*
Tristan: Isonos Job möchte ich auch nicht machen.
Antwort von:  Onlyknow3
05.02.2018 10:18
Danke für deine Gedanken, und deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Nezumi_Li
2017-11-01T14:32:59+00:00 01.11.2017 15:32
*schnief+ sehr schön geschrieben. Und Tristan hat sowas von Recht. Joey ist nicht allein!! Und ich hoffe sehr das er auch bald die anderen, vor allem Seto, zu sich lässt :(
Antwort von:  Onlyknow3
01.11.2017 16:19
Bedenke aber bitte Joey ist noch lange nicht aus der Krise raus.
Noch steht ihm ein weiter Weg zur Normalität bevor.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
Von:  solty004
2017-10-24T13:32:13+00:00 24.10.2017 15:32
Hey,
Das war so ein einfühlsamer Kapitel.
Da hat glaub endlich Tristan die richtige worte zu richtigen Zeit gefunden um Joey klar zu machen es sind alle für ihn da.
Er hat ihm glaub auch klar gemacht das Seto diese Woche wo er verschwunden war tausend von Ängste durch lebt hat und vor Verzweiflung fast durch gedreht ist. Jetzt hoffen wir das er sie zu sich läst schon wegen den Kaiba Brüder und davon ganz besonders Seto zu liebe.


Antwort von:  solty004
24.10.2017 15:32
Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Antwort von:  Onlyknow3
24.10.2017 17:57
Danke für deinen Kommi solty. du hast recht, Tristan erklärt hier Joey das er nicht allein ist.
Das wenn er es zu lässt alle für ihn da sind und ihn keiner für Schmutzig hält.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  CharlieBlade1901
2017-10-24T11:14:51+00:00 24.10.2017 13:14
Charlie: ,,Sag mal Yugi weinst du etwa?“
Yugi: ,,Ach was! Ich hab nur was im Auge.“
Charlie: „Taschentuch?“
Yugi: „Ja bitte!“
Antwort von:  Onlyknow3
24.10.2017 13:37
Danke für deinen Kommi, freut mich das dir unsere FF gefällt.

LG
Onlyknow3
MAC01


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