Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 23: Keine Schuld!? -------------------------- Kapitel 23 - Keine Schuld!? Joey fand sich auf dem Boden kniend an der Brust von Seto wieder. Dessen Arme waren fest um ihn geschlungen und hielten ihn. Es war, als erwachte er aus einem wenig erholsamen Albtraum, nur ohne den Schrecken. Er spürte, wie der andere ihm sanft durch das Haar und über den Rücken fuhr. Nur langsam spannte sich Joey an und setzte sich langsam auf. Erschöpft ließ er seinen Kopf hängen. Seto zog ihn wieder an sich und schloss seine Arme erneut um den Blonden. Dieses mal so, dass Joey mit seinem Rücken an Seto's Brust lehnte. Sanft strich ihm der andere über die nackten Arme. Er spürte, wie die Nässe auf seinem Gesicht trocknete und sich die Wangen vor Scham röteten. Immer noch hoffte er, dass der Brünette etwas anderes meinte, als er verstanden hatte. Immer noch hallten seine Worte durch seinen Kopf. Die Worte 'Ich ahne es schon länger, was dein Vater dir..', dann hatte Joey ihn unterbrochen. Wollte den Rest des Satzes nicht hören. Jetzt bereute der Blonde das. Denn so blieb Ungewissheit zurück, ob der Brünette wirklich meinte, was Joey befürchtete oder ob es vielleicht ein Missverständnis war. Er hoffte so sehr, dass er den Jungunternehmer falsch verstanden hätte. Das dieser auf was ganz anderes hinaus wollte. Doch seine Hoffnung wurden jäh zerstört, als Seto erneut das Gespräch suchte. "Du trägst keine Schuld!" flüsterte der andere ihm sanft ins Ohr. Keine Schuld? Wie konnte er daran keine Schuld tragen? Nur wegen ihm hatte sein Vater diese Neigung entwickelt. Hatte jahrelang gegen sie angekämpft, bis er seinem Sohn erlag und nicht anders konnte als... Joey musste schwer schlucken. "Er hat dir das eingeredet, damit du dich niemanden anvertraust und er ungehindert weiter machen konnte!" führte der andere aus. Bullshit! Schön wär es. Doch so einfach konnte es nicht sein. Das war unmöglich! "Das machen diese Monster so!" kam es wieder behutsam von Seto. "Sie vergiften ihr Opfer mit Ekel, Scham und Schuld, bis diese all das, was sie ihnen einreden, glauben und sich selbst dafür hassen!" Woher wusste der andere nur, wie er sich fühlte!? Wie konnte er das überhaupt nur ahnen? Der Brünette nahm ihn enger in den Arm. Joey schloss kurz seine Augen und ließ seinen Kopf langsam nach hinten auf Seto's Schulter sinken. Er spürte eine neue Welle an Tränen in sich aufsteigen. "ER ist nicht das Opfer, Joey!" flüsterte der Brünette ihm sanft ins Ohr. "Er ist der Täter! Nur er allein trägt die Schuld und die Verantwortung für alles!" Zweifelnd konnte Joey nur mit dem Kopf schütteln. "Du musst dich von ihm und dem, was er dir eingeredet hat, befreien!" hauchte Seto ihm weiter ins Ohr. "Stell dich der Wahrheit! Erkenne, was dein Vater dir genommen und was er dir angetan hat. Du bist nicht alleine! Ich..." Seto stockte. "Ich bin und werde bei dir bleiben!" Wie konnte der Brünette ihm so etwas versprechen? Er wusste nicht, was da alles war. Wie konnte der andere sich also sicher sein, dass das, was er möglicherweise erfahren würde - was nie passieren würde - ihn nicht abstieß... die Liebe, die er im Moment für ihn empfand nicht abtöten würde? Die Angst und die Scham in Joey waren so gewaltig, dass er das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen. Gerade als er hektisch Luft in sich ziehen wollte legte Seto ihm beruhigend eine seiner Hände auf die Brust. Das Engegefühl verschwand fast augenblicklich. Sanft presste er sich weiter mit seinem Rücken an Seto's Brust. Schloss erschöpft die Augen. "Es gibt nichts, wovor du dich fürchten müsstest, Joey!" wisperte der Brünette ihn mit einer ungeahnten Sanftheit ins Ohr. Joey wandte seinen Kopf zu dem Brünetten und verbarg sein Gesicht an dessen Hals, während er ein weiteres Mal schwer schluckte. Irgendwoher wusste er, dass Seto recht hatte... doch die Gefühle, die sich Jahre lang in ihm entwickelt und fest gesetzt hatten konnte er nicht so einfach ignorieren oder abstreifen. Er spürte, wie Seto ihn sanft zu sich drehte und ihn noch etwas enger in seine Arme schloss. Als er zu dem Brünetten aufblickte trafen sich ihre Blicke. Sanft lächelte Seto ihn an. Strich ihm abermals eine Strähne aus dem Gesicht, bevor er seinen Kopf langsam senkte und behutsam seine Lippen auf Joey's legte. Dieser erwiderte zaghaft den Kuss und schloss seine Augen. In diesem Moment fühlte sich der Blonde einfach sicher und geborgen. Als würde nichts auf der Welt ihm etwas anhaben können. Das dieser Moment nicht für ewig währen würde, blendete er bewusst aus. Er wollte die Nähe zu Seto genießen, die er sich so lange schon gewünscht und für unmöglich gehalten hatte. Und jetzt... jetzt war es nicht nur möglich geworden. Vielleicht... vielleicht sollte er das als Beispiel sehen, dass auch andere Dinge, die er nie für möglich gehalten hatte, möglich wären!? Als sie sich voneinander trennte lehnte sich Joey gegen Seto's Brust. Seto nahm sanft seine Hand in die eigene und verschränkte ihre beider Finger miteinander. So viele Dinge waberten Joey durch den Kopf und seine ganze Welt war durcheinander gewürfelt. Er musste das alles erst einmal für sich selbst ordnen, bevor er irgendetwas entschied oder tat, was er später vielleicht bereuen könnte. So saßen sie eine Weile einfach nur so da. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)