Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 22: Weglaufen! ---------------------- Kapitel 22 - Weglaufen! Als Seto wach wurde war es bereits hell und er lag alleine in seinem Bett. Wo war Joey, ging es ihm durch den Kopf und er setzte sich schlagartig auf. Er lauschte kurz, ob ein Geräusch aus dem angrenzendem Badezimmer kam, doch dort war alles ruhig. Auf dem Boden sah er die Einzelteile seines Anzuges. Die des Blonden waren weg! Eilig sprang er aus dem Bett und suchte sich Klamotten zusammen, bevor er sein Zimmer verließ. Er eilte den Korridor hinunter und klopfte seicht an Joey's Zimmertür. Keine Reaktion! Auch wenn er nicht gerne ohne Aufforderung in Joey's Zimmer eindrang, musste er sich Gewissheit verschaffen. Also öffnete er die Tür und spähte hinein. Das Zimmer war leer und auch hier drang kein Geräusch aus dem Badezimmer. Der blaue Abschlussanzug hing am Kleiderschrank, sorgfältig auf einem Bügel. Panik wuchs in dem Brünetten. Wo war der Blonde? Wo war Joey? Er schloss die Tür wieder und eilte die Treppe hinunter. Bitte, bitte ließ ihn nicht weggelaufen sein. Aus Angst oder Scham. Das durfte nicht sein! Wieder begann die Selbstvorwürfe in Seto ihn anzuschreien. Schalten ihn einen Dummkopf! Wieder ging ihm die Frage durch den Kopf, wie er nur auf die - zugegeben neue - Fassade des Blonden hatte reinfallen können. Wieso hatte er ihm geglaubt, dass alles in Ordnung war. Gar nichts war in Ordnung. Das gestern Abend war eine astreine Panikreaktion auf seinen Vorstoß gewesen! Hatte das, was er vermutete - beinahe schon wusste - bekräftigt, in Bezug, was Joey von seinem Vater angetan worden war. Dann hörte er ein Lachen. Nicht irgendein Lachen! Es war Joey's Lachen. Er folge langsam und vorsichtig dem Lachen, dass ihn auf die Terrasse lockte. Da saßen am Gartentisch Mokuba, der Kindergarten und... Joey! Erleichtert atmete Seto aus! Er war nicht davon gelaufen! Der Blonde war noch da. Ein schwerer Stein fiel von dem Brünetten, bewirkte aber, dass er sich am Türrahmen anlehnen musste. "Da ist Mister Langschläfer ja endlich!" kam es in typischer Joey-Manier von dem Blonden, der ihn breit angrinste, bevor er in ein Marmeladenbrötchen biss. Mokuba war aufgesprungen und zu ihm gekommen. Seto erwiderte die Umarmung seines jüngeren Bruders und ließ sich dann an den Tisch ziehen. Langsam nahm er neben Yugi und gegenüber Joey Platz. Es war nicht zu glauben. Hier saß der Blonde, wirkte glücklich und ausgelassen, während er mit Tristan frotzelte und sich verbal gegen Duke behauptete. Ryou saß nur lächelnd zwischen Tristan und Yugi, während Mokuba ein Brötchen aus dem Körbchen angelte und Seto auf den Teller legte. Dem Brünetten war jetzt nicht nach Essen zumute. Der Schreck und die Angst saßen noch immer zu tief in ihm, auch wenn sie mit jedem Augenblick nachließen und der Erleichterung Platz machten. Gegen Mittag machten sich der Kindergarten auf den Heimweg. Sie dankten ihm für den schönen Abend und das er ihn überhaupt erst ermöglicht hatte. Dann wurde es ruhig im Haus. Als er sich umwandte und die Gelegenheit beim Schopf packen wollte, um mit dem Blonden zu sprechen, war dieser verschwunden! Wo... war er hin? Es dauerte etwas, bis er den Blonden im Medienzimmer zusammen mit Mokuba fand. Sie spielten gerade das neue Street Combat und hatten ihren Spaß mit einander. Leise ging er zur Couch, vor der die beiden auf dem Teppich knieten und in ihr Spiel vertieft waren, und setzte sich. Nach fast einer Stunde meinte Mokuba, dass er mal wohin müsste und es einen Moment länger dauern könnte. Dann stand er auf, reichte Seto das Joypad und signalisierte seinem Bruder, das er verstanden hätte, dass dieser mit Joey alleine reden wollte. Seto warf ihm ein seichtes Lächeln zu, bevor er von der Couch neben Joey auf den Boden rutschte. Der Griff des Blonden um das Joypad hatte sich verkrampft und er hatte seinen Kopf ein wenig geneigt, so dass seine fransigen Haare über den Augen hingen. "Also wie sieht es aus?" kam es plötzlich von dem Blonden, der ein breites Grinsen im Gesicht trug. "Du gegen mich? Mal schauen, ob du im Videospielen auch so gut bist, wie beim Duell Monsters!" Seto legte das Joypad vor sich auf den Boden und legte seine Hand sanft auf Joey's Schulter. "Nicht!" kam es leise von Joey und das Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden. Wieder schluckte er schwer. "Wir sollten darüber reden!" meinte Seto behutsam zu dem Blonden. "Was gibt es da groß zu reden?" kam es von Joey, der wieder versuchte seine übliche Maske aus Gelassenheit und Unbeschwertheit aufzusetzen. Krampfhaft versuchte er wieder sein gewohntes Grinsen auf sein Gesicht zu zaubern. "Tu das bitte nicht, Joey!" kam es sanft und flehend von Seto. "Was?" kam es provozierend von dem Blonden, der ihn wütend anfunkelte. "Hey..." kam es vorsichtig von dem Brünetten. "Ich bin es, Seto! Nicht einer deiner Freunde, denen du etwas vorspielen musst!" Wieder wich das Grinsen aus dem Gesicht des Blonden, der den Jungunternehmer nur schockiert anblickte. Sanft legte Seto seine Hand an Joey's Wange und strich darüber. Joey blinzelte einige Male und schluckte ein weiteres Mal schwer. "Bitte!" kam es leise von dem Blonden. "Tu das nicht!" "Was soll ich nicht tun?" hakte Seto nach. "Lass mich der sein, der ich schon immer war!" flüsterte Joey mit erstickender Stimme. "Aber der ist nur eine Lüge!" erwiderte Seto sanft. "Ich will den echten... den ganzen Joey! Nicht nur den ewige Sunnyboy!" Eine Träne löste sich aus den braunen Augen des Blonden, die er sich trotzig von der Wange wischte, bevor er sich von Seto abwandte. "Nein! Das willst du nicht!" erwiderte Joey bitter. "Warum nicht?" fragte Seto nach. "Den... könntest du nicht lieben!" kam es kaum hörbar von dem Blonden. "Aber ich liebe ihn doch schon!" versuchte der Brünette das Argument seines Freundes zu entkräften. "Wie kannst du ihn lieben, wenn du ihn nicht kennst?" keifte Joey auf einmal. "Vielleicht kenn ich ihn ja doch schon!" gab Seto zu bedenken. Schweigen. Joey schien nachzudenken. Mit sich zu ringen! Dann schüttelte er den Kopf. Stand auf. Blickte auf Seto herab. Dieser stand auch auf. Überwandte, was sie trennte und legte seine Hände an Joey's Wangen. "Es... es tut mir sooo leid, Joey!" kam es leise von Seto. Joey blickte ihn nur verwirrt an und schien nicht zu wissen, worauf sich Seto bezog. "Ich hätte meinem Verlangen gestern Abend nicht nachgeben dürfen!" erklärte der Brünette. "Du... warst noch nicht soweit und ich habe dich..." "Blödsinn," entfuhr es dem Blonden schroff. "Ich... war nur... Es hat mich nur so überrascht, dich... in mir zu spüren!" "Überrascht?" kam es erstaunt von Seto. "Ich... also..." stammelte Joey rum, der scheinbar ganz offensichtlich nicht genau wusste, wohin seine Ausrede führen sollte. "Du warst nicht überrascht!" konfrontierte ihn der Brünette. "Du hattest Angst und warst in Panik!" "Das... stimmt nicht!" stritt der Blonde weiterhin ab. "Wovor hätte ich denn Angst haben sollen oder wovon in Panik geraten?" "Du musst das nicht tun, Joey!" kam es behutsam von Seto. "Ich ahne es schon länger... was dein Vater dir..." "Nicht!" kam es wieder leise und gepresst von Joey, der seinen Kopf wieder nach vorne sacken ließ, so dass die Haare seine Augen verbargen. Wieder schluckte er hart. "Joey?" kam es sanft von Seto. "Du kannst davor nicht weglaufen! Es ist ein Teil von dir und wird dich immer begleiten!" "Du... DU SOLLST STILL SEIN!" schrie ihn der Blonde plötzlich an, der ihn von sich stieß, sich umdrehte und um die Couch laufen wollte, um das Zimmer zu verlassen. Doch Seto fing ihn ab und stellte sich ihm erneut in den Weg. Mit sanftem Druck hielt er den anderen an den Oberarmen fest, während dieser ihn abwehren wollte, was ihm nicht gelang. "Ich werde immer bei dir bleiben!" versicherte Seto ihm. "Egal, was du mir anvertrauen wirst. Auch wenn du denkst, dass du es mir nicht erzählen kannst... du kannst!" Der Blonde schüttelte nur mit dem Kopf, während ihm längst die Tränen über das Gesicht liefen. Verzweifelt trommelte er gegen die Brust des Brünetten, bevor seine Beine nachgaben. Seto zog ihn an sich heran und hielt ihn fest in seinem Arm. Während der andere weinend immer nur wiederholte, dass Seto nichts von seiner Schande wissen durfte! Die Verzweiflung seines Geliebten drohte Seto's Herz zu zerreißen, während er ihn einfach nur weiter im Arm hielt und ihm Halt, Geborgenheit und Schutz gewährte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)