Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 11: Albträume und Ängste -------------------------------- Kapitel 11 - Albträume und Ängste Es war bereits spät am Abend, als Seto von seinem Hausbüro zu seinem Schlafzimmer wollte. Wie an jedem Abend schaute er erst bei Mokuba nach dem rechten. Dann bei Joey. Wie so oft, seit Joey bei ihnen wohnte, wurde der Blonde von Albträumen heimgesucht und wälzte sich unruhig in seinem Bett hin und her. Seto trat ein, schloss die Tür hinter sich und nahm auf der Bettkante Platz. Vorsichtig strich er dem Blonden eine Strähne aus dem Gesicht, was genügte, damit der Blonde laut schreiend aufschreckte und völlig atemlos ihn mit Panik geweiteten Augen anblickte. Langsam und sanft legte Seto seine Arme um Joey und zog ihn zu sich ran. Nach einem Moment, in dem Joey sich gegen die Nähe kurz wehrte, schmiegte sich der Blonde eng an ihn, vergrub sein Gesicht an seiner Brust und weinte. Nachdem der andere seinen Schrecken endlich überwunden und hinter sich gelassen hatte saßen sie sich gegenüber. Seto hielt Joey's Hand. "Möchtest du über deinen Albtraum reden?" fragte Seto mit beruhigender Stimme. Joey zog seine Beine an die Brust und schüttelte den Kopf. "Ich weiß, du hältst nicht viel von Ärzten, aber vielleicht würde es dir gut tun mit einem Psychologen zu reden!" schlug Seto vorsichtig vor. Joey hob seinen Kopf und blickte Seto an. Er schien einen Moment lang etwas abzuwiegen. Doch dann schien Joey etwas bei dem CEO gesehen zu haben, was ihn sanft lächeln ließ, bevor er schließlich nickte. Sanft strich Seto dem Blonden über die Wange und half ihm sich wieder hinzulegen. Doch als er aufstehen wollte, spürte er, wie Joey erneut nach seiner Hand griff und ihn festhielt. Ohne das Joey etwas sagen musste verstand der Brünette die stumme Bitte. Er zog sich Jackette, Krawatte, Hemd und Hose aus und legte sich zu dem Blonden. Dieser kuschelte sich in seinen Arm und versank sogleich wieder in einen tiefen Schlaf. Seto lag noch eine Weile wach, dachte darüber nach, was Joey wohl in den letzten Jahren alles durchmachen musste. Hatte er mit jemanden jemals darüber gesprochen? Er glaubte nicht! Von daher war der Brünette froh, dass Joey dem Vorschlag mit dem Psychologen aufgeschlossen gegenüber stand. Es würde ihm helfen! Doch erst einmal müssten sie den richtigen für den Blonden finden. Schließlich musste Joey sich in der Anwesenheit des Psychologen wohl fühlen und Vertrauen zu ihm aufbauen können. Sicherlich würden sie einige Anläufe dafür brauchen. Mit diesem Gedanken versank dann auch der Brünette in den dringend benötigten Schlaf. Als Seto wieder erwachte war es noch früh am Morgen. Joey lag quer über seiner Brust und schlief friedlich. Eigentlich hatte Seto vorgehabt heute früh aufzustehen und sich dem Aufarbeiten einiger liegengebliebenen Arbeit zu widmen. Doch jede Bewegung seinerseits würde unweigerlich den Blonden wecken, was der Brünette nicht wollte. Joey bekam ohnehin in den letzten Wochen zu wenig erholsamen Schlaf. Also blieb er einfach liegen, seine Hand auf dem Rücken des Blonden, sanft dessen Nacken kraulend. Nach einer Weile spürte Seto, wie der Blonde seinen Kopf bewegte, bevor er wieder ruhig liegen blieb. Plötzlich erhob der Blonde seinen Kopf und sein Blick wanderte unfokusiert über ihn, bevor sich ihre Blicken trafen. "Seto?" kam es leise und noch verschlafen von Joey. "Guten Morgen, Joey!" kam es sanft von Seto. Auf einmal konnte Seto wahrnehmen, wie sich Joey plötzlich anspannte, regelrecht aufschreckte und rückwärts versuchte Abstand zwischen sie zu bringen, was damit endete, dass Joey aus dem Bett kugelte und mit dem Rücken an der Wand unterhalb des Fensters sitzen blieb. Immer noch mit Schrecken in den braunen Augen stierte er ihn an. "Hey, alles okay!" versuchte Seto den Blonden zu beruhigen, während er sich zwang im Bett sitzen zu bleiben. "Du hattest einen Albtraum und wolltest danach nicht alleine bleiben!" erklärte er seinem Gegenüber. Es schien für einen Moment, als würde Joey versuchen sich zu erinnern, bevor ihn die Erkenntnis traf, dass es wohl genauso gewesen war. "Tschuldige.. war nur durcheinander!" nuschelte der Blonde kleinlaut. Sanft klopfte der Brünette neben sich auf die Liegefläche des Bettes. Joey sah ihn an. "Auf dem Boden ist es ziemlich kalt, um länger dort zu sitzen!" kam es wieder erklärend von Seto. Nur langsam erhob sich Joey und setzte sich - mit erheblichen Abstand - auf die Bettkante. Resigniert ließ der Blonde seinen Kopf hängen und Seto gab ihm die Zeit, die der andere wohl brauchte. Schließlich hatte er sich vollständig beruhigt und gefangen. Langsam beschlich Seto das Gefühl, dass Joey etwas auf dem Herzen hatte. "Was ist los?" fragte er vorsichtig und in einem sanften Tonfall den Blonden schließlich. "Ich hab mich nur gefragt, was aus mir nun werden soll! Wenn das Jugendamt davon Wind bekommt, dass mein Alter verschwunden ist, will es mich sicher in ein Heim stecken! Oder was ist, wenn Jack doch offiziell die Vormundschaft für mich beantragt und sie aus irgendeinem aberwitzigen Grund zugesprochen bekommt... muss ich dann nach Amerika?" sprach der Blonde seine Gedanken aus und das war das längste, was er in den letzten Tagen gesagt hatte. Das war es also, was Joey beschäftigte, ging es Seto durch den Kopf. Sanft legte Seto seine Hand auf Joey Schulter. Er spürte, wie dieser kurz unter der Berührung zusammenfuhr, sich aber zwang sitzenzubleiben. Vorsichtig hob der Blonde seinen Blick. "Selbst wenn Jack die Vormundschaft für dich beantragt," setzte Seto vorsichtig an, um den Blonden zu beruhigen, "glaube ich nicht, dass er dich gegen seinen Willen nach Amerika holt. Er hat es - genauso wie Serenity - akzeptiert, dass du hier bleiben möchtest! Und wegen dem Jugendamt... mach dir darüber noch keinen Kopf... Solange die sich nicht melden, solltest du keinen Gedanken an eine Eventualität verschwenden!" "Hm-kay!" kam es widerstandslos von dem Blonden. "Ich geh dann mal duschen!" Der Blonde rutschte von der Bettkante und ging zur Zimmertür. "Ähm, Joey?" kam es leicht schmunzelnd von Seto. Joey blieb stehen und wandte sich ihm zu, blickte ihn verwirrt und nicht verstehend an. "Wir sind in deinem Zimmer!" Plötzliche Erkenntnis war in den Augen seines Gegenübers zu erkennen, sowie eine gewisse Röte auf den Wangen. "Natürlich!" kam es leise von Joey, der mit gesenktem Blick die Richtung zur zweiten Tür in dem Zimmer wechselte, dass in das angrenzende Bad führte. Der Blonde schien tatsächlich völlig neben sich zu stehen. Nachdem Joey im Bad verschwunden war, erhob sich Seto aus dem Bett und wollte sich gerade in sein eigenes Zimmer aufmachen, um ebenfalls zu duschen und sich anzuziehen. Als er die Zimmertür öffnete wollte Mokuba gerade anklopfen und blickte mit großen Augen zu ihm auf. "Was machst du denn hier, Ni-sama?" kam es erstaunt von Mokuba. "Joey hatte einen Albtraum und wollte danach nicht alleine bleiben!" erklärte Seto sich seinem kleinen Bruder. "Ah... okay!" kam es baff von dem Schwarzhaarigen, der sanft lächelte. "Ich wollte euch nur zum Frühstück rufen!" "Wir kommen gleich!" kam es von Seto, der mit einem Kopfnicken auf das Badezimmer deutete, aus dem die Dusche deutlich hörbar war. "Ich wollte auch noch schnell duschen!" meinte der Brünette, während er sich an Mokuba vorbei auf den Gang schob und hinter sich die Tür zuzog. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)