Ich bin verrückt....aber egal :D von lulumint ================================================================================ Kapitel 10: 10. Feier? ---------------------- 10. Feier? Penguin ignorierte mich seit seinem Ausbruch. Law hatte mich sogar schon gefragt, ob etwas geschehen sei...und das sollte schon was heißen! Penguin war wohl beleidigt, weil der Kapitän meinem Vorschlag zugestimmt hatte und ich keine weitere Bestrafung bekommen hatte, obwohl ich den Jungen einfach, ohne Erlaubnis, an Bord gebracht hatte. Ich hatte ein paar Mal versucht mit ihm darüber zu sprechen, doch er blockte mich jedes Mal ab. Sascha ignorierte er auch immerzu. Aber den Jungen störte das zum Glück keineswegs. Er spielte lieber mit Shachi, Jean Bart oder Bepo. Ich war überrascht, wie alle, außer Penguin, so gut mit dem Kleinen klar kamen. Selbst Law schaffte es irgendwie sich mit ihm zu arrangieren. Sascha hatte die Furcht vor Law zwar noch nicht ganz verloren, aber er versteckte sich auch nicht mehr immer hinter irgendetwas oder -jemanden, wenn der Kapitän den Raum betrat. Außerdem beobachtete er Law meist genau, schon fast misstrauisch, als hätte er Angst, dass ein erneuter Wutausbruch des Kapitäns käme. Es war schon echt niedlich, wie der Kleine mich vor Law beschützen wollte. *Bestimmt war es diese Tapferkeit, die Sascha so lange hat alleine und ohne Mittel auf dieser Insel leben lassen. Er ist wahrlich bewundernswert, besonders für sein junges Alter!* Morgen Abend war die große Feier, die jedes Jahr um diese Zeit auf dieser Insel stattfand. Die Jungs hatten Sascha ausgefragt, oder es zumindest versucht, denn er sagte nichts. Jedes Mal, wenn er darauf angesprochen wurde, veränderte sich sein Blick, wurde leer und düster. Es machte mir Sorgen, wie er sich verhielt, doch er reagierte immer gleich. Wir bekamen keine Informationen aus ihm heraus. Ich hatte das Gefühl, als wolle er das Thema komplett abblocken, ignorieren. --- Am Abend, kurz bevor wir alle zusammen auf das Fest gehen wollten, hielt Sascha mich zurück und flüsterte: „Geht nicht! Es ist gefährlich!“ Ich stutzte. „Was? Aber es ist doch nur eine große Feier!“ Ich lächelte ihn an und wartete auf eine Erklärung. Stattdessen senkte er den Kopf und drehte sich dann ruckartig um und verschwand in den etlichen Gängen des U-Boots. Ich zeigte leider eine sehr langsame Reaktion und folgte ihm nur verzögert in Richtung Deck. Er war nicht mehr in Sichtweite, als ich an die frische Nachtluft trat. Ich hatte ihn verloren. Hoffentlich kam er noch vor der Abreise zurück! *Was meinte er damit? Was soll denn hier gefährlich sein? Was ist mit dieser Feier?* Ich hatte mir schon vorher Gedanken über dieses Fest und das Dorf gemacht. Andererseits machte ich mir da auch keine allzu großen Sorgen, es war doch nur eine Feier, oder? Doch auch, wenn ich mir dies einredete, so verspürte ich dennoch ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Was konnte da schon Schlimmes passieren? --- *Wow, das werde ich nie wieder sagen oder denken!* Diese 'Feier' war eher eine Art Ritual! Die Menschen hatten alle Messer dabei und verletzten sich gegenseitig, nur um kurz darauf das Blut desjenigen zu trinken, den sie verletzt hatten! Widerlich! Bis auf die kleinsten Kinder taten das hier alle! Egal wo man hinsah, überall fand man nur Blut! Jetzt machte ich mir doch etwas größere Sorgen. Besonders, da Sascha immer noch verschwunden war. Ich suchte den Blick meines Kapitäns. „Capt'n, Sascha ist vorhin weggelaufen. Ich gehe ihn suchen, ist das okay?“ Law sah mich durchdringend an, ich blieb standfest und wich seinem Blick nicht aus. Dann nickte er und schon machte ich mich auf den Weg. --- Ich suchte in den Gassen, in die er mich am ersten Tag geführt hatte, merkte mir dieses Mal aber den genauen Rückweg. Ich markierte die Wände mit Pfeilen, welche ich in die Steinmauern mit einem Taschenmesser ritzte. So würde ich hoffentlich nicht verloren gehen. --- Nach vielen Abbiegungen und einigen dunklen Gassen, hörte ich Schluchzer. Da weinte jemand! *Sascha?* War er es? Konnte es sein, dass ihn dieses ganze Zeug mit der 'Feier' und so Angst machte? War es das, was er für gefährlich hielt? Wegen dieses blutigen Rituals? Sollten wir deshalb nicht dahin gehen? Weil er dachte, wir wären dabei in Gefahr? Ich konnte mir kaum vorstellen, wie schrecklich es sein musste, so etwas jedes Jahr aufs neue mitansehen zu müssen. Er war doch noch ein Kind! Ich lief dem Geräusch nach und fand den braunhaarigen Jungen hinter ein paar Pappkartons sitzen und weinen. Er saß hockend dar, Rücken krumm, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen und den Kopf fest an seine Knie gedrückt. Sein gesamter Körper zitterte unter den herzzerreißenden Schluchzern, die seine Kehle immer wieder verließen. „Sascha! Da bist du ja!“ Er schreckte auf und sah mich mit geweiteten und geröteten Augen an. „W-was machst du denn hier? Schluchz...“ Dann sah er sich eilig um und zog mich zu sich, hinter die Kartons. „Sei still! Sie kommen gleich! Gleich ist es wieder soweit!“, flüsterte er mir zu und unterdrückte seine Schluchzer angestrengt. Verwirrt guckte ich ihn an und wollte gerade dazu ansetzen etwas zu sagen, als ich ein Geräusch vernahm. Ein Schaben. Und ein Stöhnen. Ich blieb still und versuchte aus unserem Versteck heraus zu erkennen, was das war. Wovon hatte Sascha gesprochen? Wer kam hier her? Das Stöhnen wurde lauter, genau wie das Schaben und ich versuchte noch immer angestrengt irgendetwas zu erkennen. Da sah ich einen Arm! Ein Mensch? Ich lehnte noch mehr vor und mir wurde unglaublich mulmig zu mute. Das war kein Mensch! Zumindest nicht im altmodischen Sinne! Knochen waren zu sehen, Haut verschimmelte, die Kleidung hing in Fetzen von dem Geschöpf herab. Ein erschrockenes Keuchen wollte meiner Kehle entfliehen, doch ich konnte mir gerade noch die linke Hand rechtzeitig vor den Mund halten. Leider verlor ich dadurch die Balance und fiel nach vorne. Sascha gab einen überraschten Laut von sich. Unserer beider Blicke fuhren zu dem Wesen und sahen, wie es direkt zu uns, zu mir schaute. Die Augen verschleiert und gelblich verfärbt. Seine Pupillen wirkten, als schiele er und das rechte Auge war nur halb geöffnet. Meine Augen weit aufgerissen stand ich hastig auf und sah mich nach Sascha um. Er hatte sich noch weiter in die Ecke gequetscht und die Knie noch fester mit seinen Armen umschlungen. Sein Gesicht war nun nicht an seine Knie gedrückt und ich sah den ängstlichen Ausdruck in seinen ebenfalls geweiteten Augen, als er starr zu den Pappkartons vor ihm sah. Wieder das Stöhnen. Mein Kopf ruckte von dem Braunhaarigen zu dem Wesen. Ich konnte dieses Geschöpf vor mir sehen, es kam auf mich zu. Ich war so verwirrt, überrascht und erschrocken über das Erscheinen dieses merkwürdigen Wesens, dass ich für einen Moment nichts machen konnte. Still stand ich da und beobachtete, wie es immer näher kam mit seinen schlürfenden Schritten. Zugleich war ich auch irgendwie fasziniert von dem Aussehen und Verhalten. Das Geschöpf wirkte tot für das Auge und doch bewegte es sich, als würde es noch leben. *Mir fällt nur ein Wesen ein, welches diese Merkmale aufweist und das erinnert mich sehr stark an ein nicht so schönes Ereignis in meiner Vergangenheit... ein Zombie! Ein Geschöpf, welches nicht ganz tot war, aber auch nicht ganz lebendig. Gefangen im Zwielicht der Welt. Doch was hat diese Insel damit zu tun? Kommen die Zombies jedes Jahr zu dem Fest ins Dorf? Wird das Fest vielleicht für diese Wesen veranstaltet? Ist es das, wovor Sascha mich gewarnt hat?* Das Geschöpf wollte gerade meinen Hals anfassen, da wurde der Arm zur Seite geschleudert. Aus den Augenwinkeln sah ich etwas, eine Person. Männlich, dunkle Haare. Es war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)