Os Halloween in London von Noisa-Grellchen1992 (Freaky and Faboulus) ================================================================================ Kapitel 1: Chaos am 31 ---------------------- Es war am Abend des 30. Oktobers und wie jedes Jahr hatten ihm seine Kollegen solange in den Ohren gelegen bis er einer Halloween Feier zugestimmt hatte. Und nun war es so weit, der Morgen des 31. Oktobers. William wusste noch immer nicht wieso er sich darauf eingelassen hatte. Er war heute extra früher aufgestanden um sich fertig zu machen. Leider war es Plicht an diesem Tag ein Kostüm zu tragen. Er hatte sich bereits eingekleidet und begutachtete sich nun im Spiegel. Immer wieder zupfte er hier und dort an seinem Outfit rum. Er fühlte sich darin unwohl, es war ihm unangenehm so etwas zu tragen. Die Wanduhr zeigte viertel vor acht, also allerhöchste Zeit ins Büro zu gehen. Außer ihm waren zu dieser Zeit nur wenige andere Todesgötter unterwegs, die meisten waren, wie er, Leiter einer Abteilung. Zurzeit umfasste seine Abteilung neun Mitarbeiter, ihn inbegriffen. Das war seid über 400 Jahren eine Rekordzahl Dazu kamen noch drei Schülerinnen die kurz vor ihrer praktischen Prüfung standen und sich durch gute Noten auszeichneten. Insgeheim fragte er sich ja ob seine Freundin sich auch zu diesem Unsinn hatte überreden lassen. Sylvia und er waren seid diesem Frühjahr offiziell ein Paar, und Grell schien mit Katherine ebenfalls glücklich zu sein. Ein Wunder in Williams Augen. Leider bedeutet das nicht dass er von diesem Subjekt in Ruhe gelassen wurde, zum allgemeinen Bedauern. Er schloss das Büro auf und besah die heutigen Akten und Todeslisten durch. Er hasste Halloween, dauernd beschworen Menschenkinder aus Langeweile Dämonen oder die Jugendlichen machten irgendwelche Ritualmorde. Einzig und allein der Gedanke, dass Sylvia ebenfalls in einem Kostüm kommen könnte, heiterte ihn auf. Ob ihr sein Outfit gefallen würde? Hatte sie nicht mal etwas darüber erzählt? Er wusste es nichtmehr so genau und hoffte er behielt recht. Er setzte sich auf seinen Bürostuhl und dachte darüber nach als was seine Kollegen wohl kommen würden. Genau in dem Moment ging seine Bürotür auf und die ersten drei Mitarbeiter kamen hinein. "Morgen William", riefen sie und setzen sich hin. Er sah sie ganz genau an und runzelte verwirrt die Stirn. Wer hinter den Kostümen steckte konnte er nur anhand der Körpergröße und Haltung ausmachen. Mr. Humphries schien als Werwolf gekommen zu sein, in einem Fellanzug mit Schwanz und Ohren sowie gelben Kontaktlinsen und scharfen klauen saß er vor seinem Schreibtisch. Neben ihm stand ganz offensichtlich Mr. Slingby der heute überraschenderweise mal Pünktlich war. Er hatte sich ein zerfetztes Hemd und ein löchriges Sakko, sowie eine alte zerlumpte lange Jacke angezogen und sich mit Braun- und Grüntönen geschminkt. Seine Cornrows waren aufgeflochten worden und die Haare wild durcheinander gestylte. Wenn er lief zog er absichtlich ein Bein nach und stöhnte, offensichtlich hatte er sich für die Zombie Variante entschieden. Der dritte im Bunde war ganz offensichtlich Ronald Knox, edel gekleidet in einem schwarzen Frack und mit einer Maske die, die Hälfte seines Gesichtes verbarg. "Mister Knox, was stellen Sie bitte da?" "Also wirklich Chef ich bin das Phantom der Society", antwortete der junge Todesgott und grinste in Williams Richtung. William wollte sich grade wieder umdrehen und gehen als die Tür aufging und sich etwas Rotes durch den engen Türspalt wand. Das Rote etwas stellte sich schnell als ein extrem gut gelaunter rothaarigen Todesgott raus. In einem hautengen, extrem kurzen rotem Hexenoutfit aus Latex mit passendem Hut aus Spitze und hohen roten Stiefeln, die mindestens eine Absatzhöhe von 15 Zentimetern hatten, betrat er den Raum. Mit schnellen Schritten war er bei seinem Schreibtisch angekommen und räkelte sich lasziv darauf. Mit seinem roten Zauberstab zeigte er in Wills Richtung. "Will~u nun bist du verzaubert, nun gehörst du mir." Williams Augenbraue begann zu zucken und er stöhnte entnervt. "Sutcliff erstens sie sind vergeben und ich ebenfalls und zweitens ich bin ein Vampir wir sind resistent gegen Zauberei!", gab er kalt als Antwort und rückte sich seine Brille zurecht. Die Tür ging erneut auf und herein Trat Mrs. Doyle. "Grell da hat Mr. Spears recht wir sind glücklich zusammen. Und denk dran, dass Sylvia dir den Kopf abreißt wenn du ihn auch nur berührst!", lachte die braunhaarige Todesgöttin. William besah sich auch ihr Outfit, eine enge weiße Hose mehrere Gürtel und schnallen aus Metall und einen Helm der ein Auge verdeckte. Er vermutete deshalb dass sie einen Cyborg darstellen wollte. Was ihn allerdings verwunderte, wo blieb seine Freundin? Sonst war sie auf die Minute pünktlich. Er gab ein seufzen von sich und wollte sich grade an das austeilen der Listen machen als die Tür schon wieder aufging. Diesmal war es Mrs. Stein die einen Sarg vor sich herschiebend den Raum betrat. "Ich weiß ich bin zu spät aber es ist seine Schuld!", verteidigte sie sich und zeigte auf den Sarg den sie mitgebracht hatte. Dieser ging genau in diesem Moment mit einem lauten Rums auf und offenbarte einen grinsenden Undertaker. Der alte Shinigami setze sich auf und begann lauthals zu kichern. "Meine Schuld meine Liebe? Aber aber.. hihihi sie hätten den Sarg ja auch tragen können". William konnte darüber nur den Kopf schütteln. Während sich Mrs. Stein nun also mit dem legendären Todesgott stritt wessen Schuld es war betrachtete er sie genauer. Tairee Stein, die jüngste Schülerin die es in den letzen 200 Jahren gegeben hatte, hatte einen langen Fischschwanz der von ihrem Steißbein abging sowie Flossenartige Schuhe an. Dazu war sie in Braungrüne Kleider gehüllt und auf ihrem Kopf thronten mehrere Schwimmhäute die ihre Ohren umhüllten. Ein Sumpfmonster also, dachte sich William. Der Undertaker hatte sich offensichtlich mit noch mehr Narben ausgestattet und zwei schrauben an eine Kette am Hals gesteckt. William drehte sich schnell um damit die anderen nicht sahen, dass er schmunzeln musste. Das Frankenstein Outfit stand dem alten Shinigami nämlich vortrefflich. Ein lautes klirren erklang und er zuckte zusammen, als er sich umdrehte sah er den Ursprung des Geräusches. Eines der Fenster war mit viel Schwung geöffnet wurden und lag nun in Trümmern vor ihnen. Die Verursacherin für dieses Trümmerfeld war keine andere, als die neue Mitarbeiterin Valerie oder Valeria Flügel. Die junge Dame war kurz nach ihrer Ausbildung hierher versetzt worden. Mit Katzenohren, Schnurrhaaren und einem Schwanz ausgestattet saß sie im Fensterrahmen und schnurrte. Hinter ihr war die äußerst fleißige Schülerin Yumiko Calbaras. . "Entschuldigung Mr. Spears". Sie war es auch die sich für das Chaos entschuldigte. Sie trug einen langes Kleid was an den Füßen her in eine weite geschwungene Flosse auslief und einen Seestern im Haar. Von Sylvia war immer noch keine Spur dabei war es jetzt schon fast neun Uhr. Wo blieb sie nur? Die nächste die kam war Mrs. Seraphina Rainfort eine ruhige aber strenge Lehrerin, sie war meist still und arbeitete fleißig und ordentlich, eine Mitarbeiterin auf die er sehr stolz war. Sie war in ein rosa rüschenkleid gekleidet mit vielen Schleifen und Perlen. Ihre Haare hatte sie zu Korkenzieherlocken gedreht ein kleiner Hut zierte die rechte Kopfseite, um ihren Hals hing ein Medaillon und sie hatte sich blass geschminkt mit intensiven roten Lippen. Hier und dort waren nachgestellte Blutspritzer auf ihrem Kleid, Gesicht und an den spitzenhandschuhen. Ohne ein Wort setze sie sich an ihren Schreibtisch und begann zu arbeiten. Hatte er schon erwähnt wie stolz er war? Er hatte es schon wieder vergessen. Grade wollte William sich wieder Gedanken machen, als die Tür nun endgültig aus den Angeln gerissen wurde und einmal durch das gesamte Büro flog. Am Ende blieb sie in der gegenüberliegenden Wand stecken. Wieso war das Büro am Tag nach Halloween nur dauernd ein Trümmerfeld? Er verstand es nicht. Diesmal war die steht’s schlechtgelaunte Nelle Corey am Chaos schuld. Schwer atmend und hochrot vor Zorn, wie es schien, stand sie im Türrahmen. Ihre Schultern hoben und senkten sich bei jedem Atemzug. Irgendjemand hatte sie in ein Orangenes Kleid gesteckt geschminkt und verziert. Das Gesamtbild ergab einen Kürbis ala Corey, kein Wunder war die junge Schülerin so außer sich vor Zorn. Die Schülerin hatte schon von vornerein keine Lust zu solchen Albernheiten gehabt, aber irgendjemand hatte sie wohl mehr oder weniger dazu gezwungen. Williams Blick ging zu Grell, wusste er doch, dass dieser die Schülerin schon einmal am Anfang der Ausbildungszeit belästigt hatte. Das Ergebnis war das der rothaarige die junge Dame mit wasserfesten Utensilien geschminkt hatte, und das nicht grade unauffällig. "Ich war es nicht Will~u! Ich schwöre es dir", jammerte der Todesgott und hob abwehrend die Hände. Aber wenn er es nicht war wer dann? Diese Frage sollte ihm auch sofort beantwortet werden. "Ich war dass, Darling. Ich dachte mir am Ende verpasst sie was und ärgert sich und hab dann etwas nachgeholfen." Die Sprecherin war keine andere als seine Freundin Sylvia Marie Lockforth. Die Blonde energische und arbeitstüchtige Todesgöttin war in einen traditionellen Blau-Lila gefärbten Kimono gehüllt. Dazu trug sie passend Geta und in ihrem hochgesteckten Haaren waren Essstäbchen und Blümchen. Er konnte nicht anders als sie bewundert anzustarren. Nach einer Weile räusperte er sich und schob sich die Brille zu Recht. "Sylvia meine Liebe du siehst wundervoll aus." "Vielen Dank William. Dein Kostüm ist aber auch nicht schlecht. Ein sexy Vampir der seine Beute umgarnt, hmm..", schwärmte sie. Sie schmiegte sich an ihren großen starken Vampir und fragte dann: "Wie viele Morde stehen heute an?" William sah auf die Gesamtliste und verkündete. "29 Morde in London und Umgebung und 13 Dämonen die gerufen werden, allem Anschein nach. Sutcliff sie gehen wie immer mit Miss Doyle. Slingby und Knox kümmern sich um die Feier am Abend. Mr. Humphries und die Schülerinnen werden hier bleiben und schriftlich arbeiten. Und Sylvia kommt mit mir". Grell und Katherine wurden ins East End geschickt, dort würden besonders viele Dämonen heraufbeschworen werden. Er selber ging mit Sylvia streife und sammelte die Seelen ein die ganz normal starben, und nicht weil heute Halloween war. Und dennoch gab es so viel Arbeit. Währenddessen lief Grell heute im Schneckentempo Katherine hinterher. Sein Kleid war zwar umwerfend aber halt auch extrem kurz. Wenn er sprang oder rannte rutschte es viel zu weit hoch. Eine Tatsache auf die er hätte verzichten können. Das nächste Mal so schwor er sich würde er wieder eine Strumpfhose drunter anziehen. Er ging Routine mäßig dem Arbeitsplan nach, mehrere Seelen die durch Rituale ums Leben kamen. Es war jedes Jahr das gleiche, aber er hatte Spaß daran. Es waren nicht so langweilige Todesfälle, sondern interessant und meist blutig. Genau das was ihm vorschwebte. Mit der Horde niederer Dämonen die um die Ecke gewartet hatten, hatte er allerdings nicht gerechnet. Ihr Angriff kam unvorbereitet, doch er kämpfte wie ein Berserker. Katherine hatte mit ihren Nadeln nämlich allerhand zu tun und brauchte dringend Unterstützung. Womit Grell ebenso wenig gerechnet hatte, ein gewisser schwarz gekleideter Butler stand nur wenige Meter entfernt auf einem Dach und besah sich die Szene mit großen Entsetzen. Und nein Sebastian war keinesfalls durch die vielen anderen Dämonen entsetzt. Viel mehr schockierte ihn die Tatsache den rothaarigen Todesgott in einem hautengen knallroten Latexdress zu sehen. Welches auch noch extrem hochgerutscht war während seines Kampfes. Sebastian entschied sich dazu, lieber ganz schnell zu verschwinden bevor jener Shinigami ihn noch entdeckte und an seinen Hals warf. Zur gleichen Zeit gewann Katherine den Kampf gegen die Dämonen. "Verdammt wo kamen die bloß her? Von so vielen Beschwörungen auf einmal hat uns William nix erzählt". Sie beschwerte sich noch eine Weile bevor sie bemerkte dass Grell nun halbnackt in der Gasse stand. Stumm machte sie ihn drauf aufmerksam und beobachtete, mit einiger Genugtuung, wie dieser hochrot anlief und das Kleid zu Recht zog. Sie liebte es wenn er rot wurde, das machte ihn so niedlich fand sie. Und während Katherine Grell Komplimente über sein Aussehen und Charakter gab arbeiteten die anderem im Büro fleißig. Alan saß an seinem Schreibtisch und behielt die Schülerinnen im Auge. Vor allem Nelle machte ja mit ihrem eigenartigen Geschmack oft Probleme. Grell war wohl der einzige der sich mit diesem Mädchen verstand, falls man es so nennen konnte. Den Nelle gab sich ja nicht freiwillig mit dem rothaarigen Kollegen ab. Nein sie wurde regelmäßig zu Schmink Session mit ihm gezwungen. Alan fand, und da war er nicht der einzige, das es schon fast an Folterei rankam. Er wusste noch genau wie Grell auch ihn mal dazu gezwungen hatte. Damals hatte Eric eine Riesen Dummheit getan um ihn zu retten. Zumindest hatte er es versucht, und ist gescheitert. Woran er, Alan, ja selber Schuld war, den er war es gewesen der Eric aufgehalten hatte. Außer den wenigen die hier in der Abteilung arbeiteten wusste niemand davon dass es Eric gewesen war. Zum Glück, den sonst würde dieser heute womöglich nicht mit Ronald den Festsaal schmücken. Alan wollte lieber gar nicht weiter daran denken was alles hätte passieren können. Also wand er sich wieder den Berichten vor sich zu. Seid einem Jahr, seid er damals nach einem besonders schlimmen Anfall ganze zwei Jahre im Krankenhaus unter Beobachtung verbracht hatte, arbeitete er nur noch im Büro. Aber es machte ihm nix aus, er war sogar stellenweiße ganz froh darüber. Den seid er im Büro bliebt, blieben Anfälle so gut wie komplett aus. Seid er entlassen wurde vor einem Jahr und als Lehrer an der Akademie begonnen hatte waren nur 3 ganz leichte Anfälle zu verzeichnen gewesen. Leichte Anfälle waren meist nur das er Atemnot und Herzstechen verspürte. Dazu kam noch das Eric damals als Liam die Küche sprengte nix passiert war. Liam war für ihn wie ein kleiner Bruder und ebenso glücklich wie er es war. Er war durch seine besonders guten Noten früher zu einem Abschluss gekommen und nun in der Spezial Abteilung der Society. "Das kann doch nicht wahr sein. Wessen Schuld ist das jetzt schon wieder?", meckerte Nelle genau in dem Moment los. Alan sah auf und seufzte, er musste nicht nachfragen was sie meinte da sie es ohnehin gleich rumschreien würde, das wusste er. Und er sollte Recht behalten. "Fünf junge Seelen die nicht auf der Liste standen stehen im Sterberegister. Unfassbar, kein Wunder müssen wir immer so viel tun. Die anderen bekommen ja nicht mal ordentliche Todeslisten zu Stande". Alan seufzte, solche Fälle waren nun wirklich nichts neues mehr. In diesem Moment rannte Eric in den Raum, die Tür war ja noch immer kaputt, und warf mit Halloween Konfetti um sich. Die kleinen Papierschnipsel fielen Saft zu Boden und blieben auch in den Haaren der Anwesenden hängen. Ein neuer Grund für Nelle rumzumeckern, und Alan beschloss einfach auf Durchzug zu stellen. Eric warf noch mehr Konfetti in den Raum und ignorierte Nelle ebenfalls. Danach hängte er Girlanden auf und animierte Yumiko dazu kleine Bilder an die Wand von Williams Büro zu malen. Er und Ronald hatten schon alles vorbereitet. Nun mussten nur noch ihre Kollegen alle wiederkommen und dann konnte die Party losgehen. Ja Ronald war fast fertig, ein Bier hatte er schon getrunken und die Musik lief auf einer Lautstärke bei der anderen sicher die Ohren abgefallen wären. Er tanzte bereits durch die Große Halle und sang aus voller Kehle mit. Heute Abend wären alle Todesgötter anwesend, dementsprechend auch viele hübsche Mädchen zum flirten. Er war Happy, er konnte gar nicht anders. Wie es William wohl grade ging? Ihr Chef war ja in solchen Sachen immer noch eine absolute Spaßbremse. Ja William hasste es, er wollte jetzt schon nicht mehr, was er aber keinesfalls zugeben würde. Sylvia und er hatten wie immer fleißig gearbeitet, nüchtern und absolut sachlich. Nun waren sie endlich auf dem Rückweg in die Society. Er konnte sich besseres vorstellen als in diesem Kostüm auf eine Feier zu gehen auf der es mit Garantie nur Getränke mit Alkohol geben würde. Zum Beispiel in seinem Zimmer sitzen, schön am Schreibtisch und die Berichte durchgehen. Oder die Rechnungen und monatlichen Gehaltsabrechnungen. Irgendwas nur bitte nicht eine Party, denn die letzte hatte er, bedauerlicherweise, noch viel zu gut im Gedächtnis. Es war vor exakt drei Jahren gewesen, die Abteilung hatte im Stillen gefeiert das Eric Slingby nicht aufgeflogen war. Und er als Abteilungsleiter wurde zum mitfeiern gezwungen, obwohl das seinen Vorstellungen und Regeln nicht entsprach. Aber Grell hatte ihm angedroht sonst in der gesamten Society Photos von ihm William aufzuhängen. Und nein nicht irgendwelche Photos, sondern welche wo er schlief, und mit seinem Plüschhasen kuschelte, äußerst peinlich. Er hätte zwar auch versuchen können Grell damit zu erpressen, das er wusste das der rothaarige ein Album besaß mit heimlich gemachten Photos oder den vielen Liebesbriefen an ihn die er niemals abgeschickt hatte. Oder auch das Grell ein Kissen und ein Plüschtier von ihm und diesem Teufel besaß. Dieses Subjekt hatte sich ja sogar Bettwäsche bedrucken lassen, so dass William nun darauf zu sehen war zusammen mit diesem widerlichen Insekt. Er seufzte, damals auf der Feier hatten seine Kollegen ihn abgefüllt um zu schauen ob er dann munterer und fröhlicher wurde. Zu seinem bedauernd wurde er das, er hatte kranke Witze erzählt, gelacht und Grell sogar gesagt dass er Ansehnlich sei. Er hasste Alkohol, und wie er ihn hasste. Nie wieder das hatte er sich geschworen, und nun stand er erneut vor einer Katastrophe. Damals waren nur vier Leute anwesend, aber heute feierte die gesamte Society. Sein guter Ruf wäre unwiderruflich dahin. Er sah seine Würde und sein Ansehen jetzt schon davonfliegen, fort in den Abendhimmel. Was? Abendhimmel war es wirklich schon so spät? Ein schneller Blick auf die Uhr verriet ihm dass es bereits kurz nach sieben war. Vor ihm ertönte ein Schrei der eindeutig von Sylvia kam. Was war passiert? Schnell eilte er ihr nach hinein in das Büro, und bekam fast einen Herzinfarkt. Seine Abteilung glich einem Schlachtfeld, überall lagen Holzsplitter und Trümmer die einmal Stühle und Tische waren. Zerfetzte Papiere und Konfetti überall, die Wände bemalt, das letze Fenster zertrümmert. Eigentlich sollte er das nach so vielen Jahren gewöhnt sein, wäre da nicht dieses eine Detail das dieses Jahr anders war. Blut, Blut wo man nur hinsah, und von seinen Mitarbeitern keine Spur. Was zum Dämon war hier passiert? Dass er schon mit diesem Abschaum gedanklich fluchte sagte alles über seine Stimmung aus. Auch Grell und Katherine kamen zurück, das hörte er an einem entsetzen keuchen und einem staunendem Pfeifen. Er drehte sich seufzend um und sah den grinsenden Grell an. "Sutcliff hören sie sofort auf sich so darüber zu erfreuen. Keiner ist mehr hier und überall ist Blut woraus sich schließen lässt das es einen Kampf gab". Das Grinsen verschwand aus Grells Gesicht und ein betretener Ausdruck machte sich nun auf seinem Gesicht breit. Dann überging dieser zu einem Ernsten Ausdruck über. Grell stemmte entschlossen die Hände in die Hüfte und blaffte. "Na dann los. Worauf warten wir noch lasst sie uns suchen verdammt noch eins". William nickte und sie machten sich auf den Weg die gesamte Society abzusuchen. Kein einziger Todesgott war mehr dort, überall herrschte Chaos und bisher keine Spur. Bis William die Tür zur Verwaltung öffnete. Ein furchtbarer Gestank schlug ihm entgegen, ein Geruch den er nur zu gut kannte. Also war sein Fluch Wahrheit geworden, es waren Teufel hier gewesen. Mit wachsamem Blick suchte er den Raum genauestens ab. Ein schwaches Funkeln erregte seine Aufmerksamkeit. In der Ecke des Raumes stand ein Aktenschrank, und etwas Glitzerndes schaute daraus hervor. William ging näher heran und besah das kleine Stück was aus dem Fach ragte. Es war eine feine Goldkette mit einem kleinen Anhänger der im Licht der untergehenden Abendsonne funkelte. Vorsichtig zog er den filigranen Gegenstand heraus und untersuchte das Schmuckstück. Hinten auf dem Anhänger war „Devil Win“ eingraviert, und darunter „das Leben beginnt in der Ruine“. Eine Ruine? was hatte eine Ruine damit zu tun? Er dachte scharf nach. Es gab zwar eine Ruine hier in der Nähe, doch wieso sollten die Teufel dort sein? Die Alte Psychiatrie für Todesgötter war schon seid zwei Jahrhunderten geschlossen, und verfiel nun langsam. Und sie war groß genug um eine ganze Society zu verbergen, fiel William ein. Der perfekte Ort also um ungesehen zu bleiben. "Wir gehen zur alten Ruine im Norden", sagte er laut und drehte sich ohne ein weiteres Wort um. Schnellen Schrittes machten sie sich zur besagten Ruine auf. Als sie ankamen sahen sie schon die vier Teufel vor dem Eingang die verkleidet Wache schoben. Noch bevor er Anweisungen geben konnte stürmte Grell mit Kampfgebrüll vor und streckte alle nieder. Ein entnervtes Seufzen kam über Williams Lippen, nun wussten alle dass sie hier waren. Er konnte nur den Kopf schütteln, wieso dachte Sutcliff auch nie nach. Doch es kamen keine weiteren Teufel aus dem Gebäude also beschloss William reinzugehen. Was sich ihm in inneren für ein Anblick bot war unbeschreiblich. Die Gesamte Society feierte mit den Teufeln eine riesengroße Party. "Was ist hier los SLINGBY?", schrie William Eric an. Dieser lachte und klopfte seinem Vorgesetzen auf die Schulter. "Mal ganz ruhig Chefchen. Wir feiern alle zusammen Halloween. Die Teufel kamen verkleidet in die Society und fragten höflich ob sie mitfeiern dürften, da haben wir nicht abgelehnt", erklärte Eric fröhlich. Nun verstand auch William, die Zerstörung der Society war pure Absicht gewesen damit er, der strenge Vorgesetze hier her kam, von sich aus und dann keinen Vorwand hatte wieder zu gehen. Ein cleverer Plan seiner Mitarbeiter, das musste er schon zugeben, denn freiwillig hätte er niemals mit Teufeln zusammen etwas gefeiert. Aber wenigstens war ihm nun klar, nächstes Jahr würde er die Feier verbieten. Die Musik wurde auf die höchste Stufe gedreht, die Discokugel drehte sich und der Snacktisch wurde freigegeben. Sie alle feierten Halloween, auch wenn er sich hütete von den Teufeln fernzubleiben und nicht mit ihnen zu sprechen. Dennoch, und auch das musste er sich leider selbst eingestehen, hatte er Spaß. Und so ging auch die Nacht langsam zu Ende, und aus der hell erleuchteten Ruine konnte man noch bis in den frühen Morgen Musik und Gelächter hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)