Gangs of Konoha von -sunnygirl- ================================================================================ Kapitel 19: ------------ 20. Sakura hatte sich entschieden den Abend bei Kerzenschein in der Badewanne zu verbringen. Während das Wasser immer noch dampfend aus der Wanne empor stieg, war der Schaum eine halbe Stunde später schon fast vollständig verschwunden und ihre Finger begannen schrumpelig zu werden. Als das Läuten ihres Handys die bis dahin vollkommene Stille durchbrach, trocknete Sakura schnell ihre Hände ab und griff nach ihrem Telefon, das praktischerweise direkt neben der Badewanne auf dem Waschbeckenrand lag. „Ja?“ „Hey, ich bin's.“ ertönte Inos Stimme „Was treibst du?“ „Liege in der Wanne. Mit Schaum und Kerzen.“ „Wie sich das gehört.“ lachte die Blonde ins Telefon. „Was gibt’s Ino?“ „Mir ist langweilig. Dachte du hättest vielleicht Lust noch was mit mir trinken zu gehen?“ „Hm...“ „Ich könnte dir das Red Ninja zeigen.“ Das war das ausschlaggebende Argument für Sakura. „Fährst du?“ „Klar, wie lange brauchst du?“ „Halbe Stunde.“ „OK.“ Seufzend stieg Sakura aus der Wanne. Gut, dass ihr Vater heute Abend nicht zu Hause war. Mitten in der Woche, mit Schule am nächsten Tag war schließlich nicht prädestiniert dafür, abends auszugehen. Schnell trocknete sie sich ab und zog aus ihrem Kleiderschrank ein kurzes, schwarzes Kleid mit langen Ärmeln und weitem Rückenausschnitt. Eine ebenfalls schwarze Strumpfhose, sowie kniehohe Stiefel komplettierten das Outfit. Als Ino pünktlich klingelte war Sakura grade fertig damit, roten Lippenstift aufzutragen. Sie schnappte sich ihre Handtasche sowie ihren grauen Wollmantel und lief zur Tür. „Da bist du ja endlich. Los komm, ich frier mir die Beine ab.“ begrüßte die Blondine sie und Sakuras Blick fiel automatisch auf deren Beine. Ino hatte anscheinend auch ein recht kurzes Kleid oder einen Rock an, allerdings hatte sie auf die Strumpfhose komplett verzichtet – bei gefühlten -5°C. „Eine Strumpfhose hätte dir auch nicht geschadet.“ „Doch. Wer hat, der muss auch zeigen.“ grinste Ino sie frech an. „Wie war dein zweiter Vorname nochmal? Bescheidenheit?!“ „Wohl kaum.“ Die beiden gingen lachend zu Inos Auto und brausten eine Minute später auch schon die Straße hinunter. Das Red Ninja lag tatsächlich abseits der üblichen Amüsiermeile Konohas. Zwischen Banken und anderen Firmenkomplexen, lag es im obersten Stock eines der vielen Wolkenkratzer. Gut, dass Sakura keine Höhenangst hatte. Der Zugang führte nämlich unweigerlich über einen Außenaufzug, der mit enormer Geschwindigkeit die Höhe überbrückte. Oben angekommen empfing sie sofort ein schmaler, nur spärlich beleuchteter Raum. Eine Bar zog sich die komplette Längsseite des Raumes entlang und der anderen Seite waren die Tische direkt an einer großen Fensterfront mit Blick über halb Konoha. Die Einrichtung war in rot und dunklem Holz gehalten – passend zum Namen der Bar. Ino steuerte direkt auf das hintere Ende der Bar zu, was sich als recht schwierig gestaltete, denn obwohl Montag Abend war, war es brechend voll in der Bar. „Warte kurz hier.“ meinte Ino und verschwand hinter der Bar, wobei sie den Barkeeper freundlich begrüßte. Kurz darauf kam sie mit zwei zusätzlichen Barhockern aus einem Hinterzimmer und stellte sie vor das Ende der Bar. „Voila.“ grinste sie und die beiden rutschten auf ihre jeweilige Sitzgelegenheit. „Hey Ino, wie kommts, dass du uns an deinem freien Tag beehrst?“ Ein anderer Barkeeper hatte sich zu ihnen gesellt, während er Gläser abtrocknete. „Ich wollte Sakura die Bar zeigen. Sie ist grade erst wieder her gezogen und kannte sie noch nicht. Sakura, das ist Kenzo.“ Er gab Sakura die Hand. „Hi.“ „Hey.“ „Was wollt ihr trinken?“ „Weißweinschorle.“ antwortete Ino. „Hey, ich dachte du fährst uns auch zurück?!“ „Natürlich Sakuralein. Deshalb ja eine Schorle.“ Sakura grinste. „Ich auch, bitte.“ „Kommt sofort die Damen.“ „Na, was sagst du?“ Ino schlug die langen Beine übereinander und drehte sich seitlich zu Sakura um. „Ist nicht schlecht. Ziemlich edel.“ „Oben sind noch die Toiletten und die Dachterrasse. Die ist der Wahnsinn. Im Sommer gibt’s da an den Wochenenden immer richtig gute Musik.“ Dann kamen ihre Getränke und die beiden stießen an. „Übrigens, ich glaube dieser Kenzo steht voll auf dich.“ grinste Sakura ihre Freundin zwei Minuten später an. „Er kann die Augen nicht von dir lassen.“ Ino winkte ab. „Ich bin in festen Händen.“ Sie warf jedoch ein Lächeln in seine Richtung, was Sakura wiederum zum Lachen brachte. „Ja... das sieht man.“ „Ach bitte, gucken ist doch erlaubt. Der ist sowieso nichts für mich.“ „Das will ich auch hoffen.“ erklang eine weitere Stimme hinter Ino. Diese verschluckte sich prompt an ihrem Getränk und drehte sich um. „Oh, hey Shika.“ Er beugte sich ein kleines Stück zu ihr herunter und sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Sie lächelte ihn nervös an. Sakura beschloss, für etwas Ablenkung zu sorgen. Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Hi. Ich bin Sakura. Wir haben uns glaub ich schon mal getroffen.“ Er warf Ino noch einen prüfenden Blick zu, wandte sich dann aber zu Sakura und schüttelte ihr die Hand. „Shikamaru.“ Ablenkversuch gescheitert. Ino nahm noch einen Schluck aus ihrem Glas. „Shika, was machst du hier eigentlich?“ „Das, was ich immer tue, wenn ich hier bin.“ „Mich besuchen?“ versuchte sie zu scherzen. „Infos einholen.“ Sakura wurde die Situation allmählich unangenehm. „Ich geh mal kurz auf die Toilette. Die Treppe da?“ „Genau.“ Sakura erhob sich von ihrem Hocker und hörte noch im weggehen, wie Ino versuchte ihrem Freund die Situation zu erklären. „Shika, bitte. Das war ein Scherz! Du weißt doch, dass ich dich liebe.“ Ein Seufzer entwich ihr. Gut, dass sie keine Beziehung hatte. Nachdem Sakura die Toilette wieder verlassen hatte schweifte ihr Blick zur Dachterrasse. Der Blick war trotz – oder vermutlich grade wegen – der Dunkelheit war der Blick über Konoha wunderschön. Sie trat hinaus. Kurz darauf hielt sie es schon wieder für einen Fehler, denn ihre Jacke hing einen Stock tiefer und der Wund zerrte an ihrem Kleid. Je näher sie zum Geländer kam, desto atemberaubender wurde die Aussicht. Man konnte von hier den gesamten nördlichen und westlichen Teil Konohas überblicken. Heute wohnten sie und ihr Dad am östlichen Rand des Nordens. Nicht grade wohlhabend. Eher etwas heruntergekommen. Früher war das anders gewesen. Bevor ihr Vater unschuldig in den Knast gewandert war. Bevor die Polizei hier korrupt geworden war. Bevor ihre Mutter sie eingepackt hatte und mit ihr weggegangen war. Wehmütig lag ihr Blick auf den sanften Hügeln des Westens. Sie entdeckte sogar den Straßenzug, in dem sie früher gewohnt hatten. Sie und Naruto und... „Ist dir nicht kalt?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)