Kein Blick zurück von Curupira ================================================================================ Kapitel 3: Verhör ----------------- Mit großen Schritten ging sie zu den magischen Aufzügen und von dort zur Apparierstelle des Ministeriums. Hier und da wurde sie von Mitarbeitern gegrüßt und dazu eingeladen einen kleinen Plausch zu halten. Lächelnd grüßte sie zurück und gestikulierte, dass sie leider keine Zeit dafür hatte, und ging weiter. Denn Hermine wusste aus der Akte, dass die Parkinsons recht abgelegen wohnten und man deswegen nicht direkt zu ihnen apparieren konnte. Bei der Apparierstelle angekommen konzentrierte sie sich auf ihr Ziel und hoffte, dass sie sich nicht zersplintern würde. Nach wenigen Sekunden stand sie in einem abgelegenem Waldstück und starrte verblüfft auf das Bild, was sich ihr bot. Vor Hermine baute sich ein kleines Dorf auf, an dessen Ende ein großes Herrenhaus den Blick auf den Horizont verbarg. Das Seltsamste daran war allerdings, dass dieses Dorf ein reines Muggeldorf war. Hermine hatte eigentlich angenommen, dass sich alte Zaubererfamilien von Muggeln fernhalten würden. Stumm lief sie durch das Dorf und schritt auf das Herrenhaus zu. Kurz vor ihrem Ziel begegnete sie ängstlich aussehenden Kindern. „Miss, Sie wollen doch nicht etwa zu diesen Verrückten da oben?“ „Verrückt?“ Ungläubig sahen die Kinder sich an. „Da passieren immer sehr seltsame Dinge“, begann ein kleiner Junge. Hermine schätzte ihn auf elf oder zwölf Jahre. „Einmal ist sogar jemand verschwunden, der dem Gebäude zu nahe kam“, erzählte das einzige Mädchen der Gruppe in einem düsteren Ton. „Und tauchte erst wieder Wochen später auf. Armer Peter, er hat heute noch Albträume davon.“ Unisono nickte die Gruppe. Lächelnd schaute Hermine auf sie hinab. „Ich bin nicht von ihr, also habe ich keine Angst“, erklärte sie und notierte sich, dass sie später noch einmal Akten wälzen müsste. Sie wollte unbedingt wissen, ob das Ministerium irgendwelche Machenschaften der Familie bemerkt hatte. Sie winkte den Kindern zu und setzte ihren Weg fort, bis sie vor einem großen verwitterten Eisentor ankam. Als sie sich fragte, wie sie wohl hineingelangen konnte, ploppte eine Hauselfe vor ihr auf. „Miss, Sie werden schon erwartet. Carla führt Sie hinein. Nehmen Sie bitte meine Hand“, erklärte das kleine Wesen und bot Hermine die Hand dar. „Vielen Dank“, sagte sie und griff lächelnd nach der kleinen Hand. Gemeinsam gingen sie direkt durch die Gitter des Tores hindurch. Hermine nahm an, dass man ohne Elfe oder dem richtigen Blut nicht hindurch passte und das Gitter standhaft blieb. Als das Tor passiert war, stand sie in einem der schäbigsten Gärten, die sie jemals gesehen hatte. „Kommen Sie, Missy? Der Meister erwartet sie schon in der Eingangshalle“, quietschte die Elfe und zerrte an ihrer Hand. Gemeinsam gingen sie auf das Gebäude zu und Hermine begann sich zu fragen, ob es das war, was Astoria meinte, als sie sagte der einstige Prunk sei verflogen. Vor der Eingangshalle angekommen verabschiedete sich die Elfe und eine andere kam, um ihr den Reiseumhang abzunehmen. „Miss Granger, Willkommen in meinem zu Hause, welch Ehre, eine solch berühmte Person hier begrüßen zu dürfen“, begrüßte Parkinson sie ölig und schaute sie finster an. „Wie kommt es das Sie nun an diesem Fall arbeiten? Sind es die anderen Ermittler leid, nach meinem missratenem Kind zu suchen?“ Hermine sah seine Hände zittern, als er sich mit der einen Hand an einen Gehstock klammerte und mit der anderen die ergrauten Haare glatt strich. Als sie näher bei ihm stand, roch sie das, was sie schon vermutet hatte. Pansys Vater war Alkoholiker. „Mr. Parkinson wie Sie sicherlich schon wissen bin ich hier um Sie zu ihrer Tochter zu befragen“, begann sie zu erklären, doch Parkinson unterbrach sie schnippisch. „Wozu? Haben doch Ihre Vorgänger doch schon zur Genüge gemacht. Wozu werden Ihre Leute eigentlich bezahlt, wenn Sie nicht einmal eine dumme Göre finden können?“ Geschockt starrte Hermine ihn an. Was war das denn für ein Vater? „Mr. Parkinson. Ich verstehe Ihre Lage, aber ich erachte es als notwendig. Bitte kooperieren Sie“, bat sie mit ihrer lieblichsten Stimme, die sie aufbrachte für dieses Ekel von Mann. „Wieso bitten Sie noch? Sie haben doch alle schon herbestellt. Lucius wartet schon im Empfangsraum und Narzissa sitzt mit meiner Frau im Teezimmer. Steif nickte Hermine. „Könnten Sie bitte alle zusammenrufen?“ „Elfe du hast Miss Granger gehört, bring die Herrschaften bitte ins Teezimmer“, blaffte er und wies Hermine an ihm zu folgen. Unbehaglich folgte sie ihm mit einem Abstand und atmete flach wegen des Alkoholgeruchs. Als Hermine durch das Haus zum Teezimmer geführt wurde, verstand sie die Sache mit dem Prunk. Man merkte sofort das die Familie schon lange nicht mehr mit Gold um sich werfen konnte. An diversen Stellen hatte mal etwas gestanden, nun waren nur noch die Schatten der einstigen Gegenstände zu sehen. Hermine schloss daraus, dass die Leute dringen Gold machen mussten. „Kommen Sie? Hier entlang“, schnarrte der Alte und wies auf eine Tür, die in den rechten Flügel des Hauses führte. Am Ende des Gangs öffnete er eine weiße Tür, deren Farbe langsam begann ab zu blättern. Mit einem kurzen Rundumblick registrierte sie das alle anwesend waren. „Guten Tag, ich bedanke mich das Sie meiner Bitte gefolgt sind. Ich möchte Ihre Zeit nicht verschwenden, weswegen ich gleich zur Sache kommen werde. Mr. Parkinson gibt es hier einen kleinen Raum, wo ich mit jeden einzeln sprechen könnte?“ „Wieso?“, knurrte er. „Ihre Vorgänger haben diese Kindereien auch nicht benötigt.“ Hermine sah aus dem Augenwinkel wie Lucius Malfoy nickte. „Meine Ermittlungen laufen nun mal anderes ab. Tut mir leid, aber wenn Sie dies nicht möchten, kann ich Sie auch gern alle einzeln ins Ministerium zitieren.“ Hermine spürte, wie Wut in ihr hochkroch. Sollte man nicht als Elternteil mehr Verständnis dafür haben und alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Leute das eigene Kind endlich fanden? Zornig blitzen seine Augen auf, deutete dann aber mit einer Handbewegung auf den Raum gegenüber des Teezimmers. „Dort können sie tun, was auch immer Sie Gedenken zu tun“, murrte er und ging zu einer kleinen Anrichte und goss sich großzügig Whisky oder Scotch ein. „Vielen Dank“, sagte sie zuckersüß und wandte sich an Mrs. Malfoy. „Würden Sie mich bitte als Erste begleiten?“ „Sicherlich“, stimmte Narzissa zu und stellte ihre leere Tasse Tee auf den Beistelltisch. Gemeinsam verließen sie den Raum und betraten den anderen. Der lediglich eine Couch, vier Stühle und einen Tisch beinhaltete. Durch das große Fenster konnte man direkt in den Innenhof schauen, wo ein großer, nicht funktionierender Springbrunnen stand. „Der geht schon lange nicht mehr“, bemerkte Narzissa abfällig, als sie Hermines Blick gefolgt war. „Wie einiges hier in diesem Haus nicht mehr läuft. Haben Sie den Gestank von Earl auch bemerkt? Widerlich, wenn Lucius so stinken würde...“ Nicht darauf antwortend wandte sich Hermine von dem Fenster ab und ging zu der Couch. „Bitte setzen Sie sich doch“, bat Hermine und wies auf die Couch. „Sicherlich nicht, Miss Granger, wenn Sie erlauben, würde ich mich lieber an den Tisch setzen“, mit angeekeltem Blick betrachtete sie die fleckige Couch, deren Originalfarbe man kaum noch ausmachen konnte. Hermine vermutete, dass es ein Grünton gewesen war. Hermine nickte und folgte Narzissa, denn auch sie war weniger gewillt sich auf diese dreckige Couch niederzulassen. „Mrs. Malfoy“, begann Hermine und schlug die Akte auf, als sie mit dem Rücken an der Wand lehnte und Narzissa gegenüber am Tisch saß. „Soviel ich weiß, war Pansy in den vergangenen Jahren oft auf Besuch bei Ihnen. Ist Ihnen irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen?“ „Nein, nichts was ich nicht schon damals erwähnt hatte.“ „Okay, anders gefragt. Trug sie immer lange Kleidung? Sie haben schließlich angegeben-,“ „Ich weiß, was ich ausgesagt habe damals, Miss Granger. Ja ich habe Pansy nie in kurzen Kleidern gesehen. Alles war hoch geschnitten und jedes Stück Haut mit Stoff bedeckt.“ Genervt fuhr sich Hermine mit der Hand über den Nasenrücken. „Hat ihr Sohn mal etwas erwähnt, was besorgniserregend wäre?“ „Nicht dass ich wüsste.“ „Eine letzte Frage, wie stehen Sie zu der Familie Parkinson?“ „Nun Lucius-,“ „Ich rede nicht von Ihrem Mann“, unterbrach Hermine die Mutter von Draco. „Wollte ich auch nicht“, beschwerte Narzissa sich und machte eine wegwerfende Geste. „Ich wollte Ihnen eigentlich nur erklären, dass wir, wie es unter Reinblütern üblich ist, Anstandsbesuche machen. Mehr aber nicht. Hätte es vermieden werden können, würde ich heute gar nicht hier sitzen auf diesen schmuddeligen Stuhl.“ „Okay, das wäre soweit alles, schicken Sie bitte Ihren Mann zu mir?“ Narzissa nickte und stand auf. An der Tür blieb sie noch einmal stehen und schaute Hermine an. „Miss Granger, untersuchen Sie bitte auch die kleinste Möglichkeit. Mehr kann ich Ihnen nicht preis geben ohne das ich meine Familie verraten würde. Ich hoffe Sie werden Erfolg haben.“ Erst Draco und nun seine Mutter. Was sollten diese ständigen Bemerkungen? Grübelnd darüber bemerkte Hermine erst das Mr. Malfoy im Raum war, als er ihr gegenüber saß und sie fies anlächelte. „Miss Granger, Zeit ist Geld, würden Sie bitte endlich zum Punkt kommen und mich nicht so verträumt ansehen?“ Verlegen biss sie sich auf die Innenseite ihrer Lippe hielt aber seinem amüsiertem Blick stand. „Entschuldigen Sie meine Abwesenheit, Mr Malfoy“, bat sie in lächelnd. „Um ihre Zeit nicht noch weiter unnötig zu strapazieren, komme ich gleich auf den Punkt. Wie stehen sie zu der Familie Parkinson?“ Auch wenn es Lucius gut verbarg, bemerkte Hermine den abfälligen Blick, der für wenige Sekunden in sein Gesicht entstellte. „Nun ich würde Lügen, wenn ich behaupte, sie gehören zu meinen engsten Freunden. Ich kenne Earl seit der Schule und seine Frau seit seiner Hochzeit.“ „Okay würden Sie sagen, dass die Parkinsons ihre Tochter liebten?“ „Miss Granger, wissen Sie, welche Dinge bei uns Reinblütern wichtig sind? Ich denke Pansy hätte kaum ein schlechteres Los ziehen können. Als sie in diese Familie rein geboren wurde.“ Überrascht von der Ehrlichkeit, mit der Lucius aufwartete, zog sie ihre Augenbrauen nach oben. Sie hatte eigentlich gedacht, dass sie dem Mann alles aus der Nase ziehen müsste und er sich ihr gegenüber unkooperativ verhalten würde. „Als ob Ihre Familie das bessere Los wäre“, entwischte es Hermine, ehe sie ihre Worte aufhalten konnte. Malfoy nickte lächelnd. „Charmant Miss Granger, aber ich stimme Ihnen zu, wenn man meine Verbindungen zum dunklen Lord bedenkt. Eigentlich wollte ich Ihnen nichts zu der Reinblütersache sagen, doch mein Sohn wollte, dass ich in diesen Punkten ehrlich zu Ihnen bin und all Ihre Fragen beantworten soll. Wäre sein bitten nicht gewesen, würde ich jetzt nicht mehr hier sitzen Miss Granger.“ Verstehend nickte Hermine und strich ihre letzten Gedanken. Ein Malfoy würde nie ohne Hintergedanken dem Ministerium helfen. Immer auf sein eigenes Wohl bedacht. Hermine seufzte innerlich. „Und wieso meinen Sie, dass Miss Parkinson kein gutes Los gezogen hat?“ „Earl wollte einen Stammhalter, jemanden der den angekratzten Status seiner Familie wieder hebt. Als dann seine Tochter auf die Welt kam, als Erstgeborene, konnte er das natürlich vergessen und weitere Kinder konnte Cassandra nicht zeugen, warum auch immer“, erklärte er. „Dürfte ich wissen, wieso Sie das damals nicht erwähnt hatten?“ „Nun ich nehme an, dass ich zu der Zeit verhindert war und in Azkaban saß.“ Hermine notierte sich dies in der Akte und schaute an ihm vorbei, als sie fragte: „Haben Sie sonst noch etwas, was sie mir zu der Familie sagen könnten?“ Er schüttelte sein Haupt und wich Hermines Blick aus. Sie wusste, dass er noch Informationen für sie hatte. „Okay dann eine letzte Frage, Mr. Malfoy. Wissen sie wer de Croy ist?“ Malfoys Gesichtszüge entglitten ihm. „Miss Granger!“, keuchte er wütend und bemühte sich um Contenance . Verwirrt schaute sie ihn mit großen Augen an. „Entschuldigen Sie mich bitte?“, mit diesen Worten stand er auf und verließ fluchtartig den Raum. Wortlos schaute sie ihm hinterher. Seit wann fuhr ein Malfoy so schnell aus der Haut? Wenn sie Lucius Malfoy früher begegnete, sah sie in ihm einen unnahbaren Mann, der seine Emotionen weit in seinem Herz aus Eis verschloss und alles mit Arroganz und Eitelkeit übertünchte. Von diesem Mann fehlte in den letzten Minuten alles. Lediglich sein Äußeres erinnerte noch an den alten Lucius Malfoy, auch wenn man es ihm ansah, das die letzten Jahre nicht spurlos an ihm vorbeigezogen sind. Hermine musste nicht lange warten und der Hausherr stand persönlich vor ihr, ohne das sie erneut in das andere Zimmer gehen, musste. „Ich nehme an Lucius wollte gehen?“ „Ja richtig nehmen Sie doch Platz, Mr. Parkinson.“ Naserümpfend wandte er sich ab und stellte sich ans Fenster des Zimmers. „Oder stellen Sie sich wo auch immer hin“, flüsterte sie. „Richtig, denn das ist noch immer mein Haus, also kann ich hier machen, was ich möchte und nicht dass was eine niedere Ministeriumsbeamtin möchte.“ „Dann erklären Sie mir doch mal Mr. Parkinson, wie ist ihr Verhältnis zu ihrer Tochter?“ „Steht das da noch nicht?“, fragte er und zeigte mit einem Handschlag auf Hermines Akte. „Nein, leider nicht, sonst hätte ich mich heute sicherlich nicht hier her gequält.“ „Wenn Sie sich gequält haben, können Sie auch gern wieder gehen“, brummte er und zog aus der Innenseite seines Umhangs eine silberne Schachtel, in der sich Zigaretten befanden. „Sie haben doch nichts dagegen?“ „Nein, sofern Sie mir dann endlich entgegen kommen und meine Fragen beantworten? Mit Kooperation geht eine Befragung viel schneller. Ich kann Sie und ihre Frau auch gern ins Ministerium einladen und eine Hausdurchsuchung erwirken, wenn Sie möchten.“ „Drohen Sie mir etwa?“, knurrte Mr. Parkinson und zündete sich eine Zigarette an. „Andere Frage, wer ist de Cory?“ Versuchte es Hermine, ohne auf die vorherige Frage Bezug zu nehmen. „de Croy“, begann er und pustete den Zigarettenrauch in Hermines Richtung. „Steht das auch nicht in Ihrer Akte? Dann haben die Leute vor Ihnen aber schlampig gearbeitet.“ Resigniert senkte Hermine ihren Kopf. „Aber weil ich keine Lust habe, im Ministerium antanzen zu müssen: de Croy, also Robert ist mein Schwiegersohn in spe. Nun ja, er wird es, sobald meine missratene Tochter gefunden wurde. Eigentlich sollten die beiden schon längst verheiratet sein.“ „Okay, und wie kam es dazu, das sie de Croy ausgewählt haben? Laut der Akte ist er doch viel zu alt für Pansy?“ „Miss Granger, mit Gold ist alles möglich“, erklärte er spöttisch und lachte wie ein Wahnsinniger. „Der Höchstbietende bekommt das gute Stück“, führte er weiter aus, als er Hermines fragenden Blick wahrnahm. „Wie bitte?“ Entsetzt starrte Hermine den alten Hausherren an. „Nun tun Sie doch nicht so überrascht Miss Granger, schauen Sie sich doch hier mal um, alles verfällt stetig. Und da meine Frau es nicht geschafft hat, mir einen Erben zu gebären, brauche ich nun einmal andere Mittel um das Erbe der Parkinsons zu bewahren. Da bin ich schon froh, wenn mir jemand diesen Schandfleck abnimmt.“ Hermine erschauderte bei der Kälte, die in seiner Stimme mitschwang. „Danke für Ihre Zeit ich denke das genügt. Würden Sie mir noch ihre Frau herschicken?“ „Bitte? Ich bin doch gerade erst warm geworden? Wollen Sie nicht noch ein paar dunkle Geheimnisse erfahren?“ „Mr. Parkinson!“, empört blickte sie ihn an. „Oh, haben Sie etwa noch nicht das Vergnügen gehabt, die dunklen Abgründe einer Reinblüterfamilie zu entdecken? Dabei dachte ich, nachdem die Malfoys verhört wurden, wüssten jetzt alle, was in ihren Kerkern damals so abging. Aber scheinbar lag ich falsch, wie Prüde Sie doch sind Miss Granger“, grinste er und verließ lachend das Zimmer und schubste seine Frau hinein. Zitternd rieb sich Mrs. Parkinson den Arm, an dem ihr Mann sie in das Zimmer gezerrt hatte. „Alles okay?“ Hermine wäre beinahe aufgesprungen, doch der warnende Blick der Hausherrin hielt sie davon ab. „Beginnen Sie mit ihren Fragen und dann verschwinden Sie von hier. Mit ihrem Besuch reißen sie nur unnötige alte Wunden auf.“ „In Ordnung. Lediglich zwei Fragen an Sie, da ihr Mann mir schon einen guten Eindruck gegeben hat. Lieben Sie ihre Tochter?“ „Nein, nicht mehr.“ „Wieso?“ „Das kann ich Ihnen nicht sagen.“ „Lieben Sie, sie nicht mehr, weil sie verschwunden ist?“ „Nein der Grund liegt tiefer in der Vergangenheit, bevor der dunkle Lord erneut Macht bekam“, murmelte die Frau und blickte sich ängstlich um. „Würden Sie jetzt bitte gehen? Mein Mann ist sehr erbost und ich möchte nicht noch mehr Ärger haben.“ „Okay, nur noch diese Frage, haben Sie die Vermisstenanzeige gestellt?“ „Nein das waren vermutlich Ihre Freunde.“ „Danke für Ihre Zeit, ich finde allein heraus. Auf Wiedersehen.“ Damit verließ Hermine das Anwesen und apparierte zurück ins Ministerium. Wo sie noch immer verstört über das Verhalten von Pansys Mutter war. Sie erstattete noch einmal ihrem Chef Parker Bericht und erzählte ihm das merkwürdige Verhalten der Mutter. „Ich sagte Ihnen doch schon, dass die Familie irgendetwas verbirgt. Darauf wies mich Mr. Malfoy hin. Nicht für umsonst, sollte ich Ihnen diesen Tipp geben. Aber fragen Sie bloß nicht wieso. Ich weiß nicht, welche Ambitionen ihn dazu verleiten“, erklärte er ihr und zuckte mit den Achseln, bevor er sich seine Robe schnappte und Hermine aus dem Büro scheuchte. „Lassen Sie uns Feierabend machen, Hermine. Ich habe Ihnen einen Portschlüssel bestellt. Er geht morgen 12 Uhr vom Ministerium nach Berlin. Seien Sie als pünktlich.“ Hermine nickte dankbar und wünschte ihm einen schönen Abend, als er zu dem Lift ging. Sie ging zurück in ihr Büro, wo sie sich erschöpft auf einem Stuhl sinken ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)