Kein Blick zurück von Curupira ================================================================================ Kapitel 2: Schwere Koffer ------------------------- Schulterzuckend schlug sie neugierig die Akte auf und erstarrte, als sie den Namen der vermissten Person las. Solange hatte sie diesen Namen nun schon nicht mehr gehört, ja sogar völlig vergessen, verdrängt. Fast, als wäre es nur eine Woche her, tauchte vor ihrem inneren Auge das hämische Grinsen auf, was fast immer in dem mopsähnlichen Gesicht von ihr zu sehen war, wenn Malfoy wieder einmal Harry einen fiesen Streich gespielt hatte, in der Hoffnung das er von der Schule flog. Pansy Parkinson.   „Sie kennen sie?“ „Kennen nicht“, räumte Hermine ein. „Aber wir gingen acht Jahre lang in dieselbe Stufe, auf Hogwarts“, erklärte sie und überflog eilig die erste Seite, da sie Mr. Parker nicht unnötig warten lassen wollte. „Vermisst seit 1999? Seit unserem Abschluss?“, verblüfft schaute sie von der Akte auf. Sie hatte zwar gehört, dass Parkinson verschwunden war, aber Hermine hatte bis dato immer angenommen, dass sie wieder aufgetaucht sei. Wirklich interessiert hatte sie der Verbleib ihrer ehemaligen Klassenkameraden eh nie. Da sie mehr mit sich und den Nachwirkungen des Kriegs zu kämpfen hatte. Und als sie ihren Abschluss zur Aurorin in der Tasche hatte, gab es zu viel Arbeit, als dass sie sich über andere Gedanken hätte machen können. „Ich nahm immer an, man hätte sie gefunden“, murmelte Hermine und überflog die Liste der Leute, die verhört wurden. „Leider nein, seit dem Abschluss von Hogwarts ist Miss Parkinson verschwunden.“ „Gab es Gründe? Konnten die damaligen Ermittler etwas heraus finden?“ Mr Parker schüttelte den Kopf und wies mit der Hand auf die Akte. „Alles was wir haben, steht da drin.“ Hermine seufzte. „Okay, dann hör ich mich noch mal bei der Familie und allen anderen, die hier stehen um. Wer ist eigentlich de Croy? Zu ihm steht hier nichts.“ Parker zuckte mit den Achseln. „Sorry ich übergebe nur einen Fall, der sonst bei den ungelösten Fällen gelandet wäre.“ „Wieso ist er das eigentlich nicht? Die Frist ist doch abgelaufen?“ Unwohl rieb sich Parker über die Stirn. „Malfoy unterstützt unsere Abteilung finanziell seit letztem Monat. Mit der Bitte, dass wir weiter hier ran arbeiten sollen.“ „Typisch“, murmelte sie. „Mich würde nicht einmal wundern, wenn er ausdrücklich verlangt hat, dass ich die Drecksarbeit machen soll.“ Schmunzelnd schaute Parker sie an. „Oh das hat er tatsächlich. Allerdings eher aus dem Grund, weil Sie nun mal die Beste hier sind.“ „Danke für die Blumen“, brummte sie und sah erneut auf die Akte. „Also die Greengras Geschwister, Familie Malfoy, Familie Parkinson und de Croy?“ „Richtig, aber es könnte natürlich auch noch weitere Leute geben, Sie müssen wissen die Ermittlungen liefen damals noch nicht so wie heute“, erneut rieb er sich peinlich berührt die Stirn. „Wegen der Todesser Geschichte?“ Seufzend nickte Parker. „Gut, dann kümmere ich mich mal darum, dass Malfoy die Zahlung nicht abbricht“, murmelte sie spöttisch, grinste dabei aber und erhob sich. „Freut mich. Aber unter uns, mich hätte es mehr gewundert, wenn sie den Fall nicht angenommen hätten. Fleißig wie immer Hermine.“ Abwehrend hob sie die Arme. „Ich tue nur meinen Job, Mr. Parker. Ich nehme an Sie erwarten wöchentlich einen Bericht?“ „Ja, aber nur wenn ich Dienst habe, im Urlaub reicht ein großer Bericht, für einen Monat.“ „Ähm und mein Urlaub ist wirklich gestrichen?“ „Leider ja, der Fall eilt, Sie wissen ja.“ „Ja Malfoy..“ Parker lachte zittrig. „Ich werde heute noch die Verhöre beginnen, melde mich dann, wenn ich wieder zurück bin und nach Deutschland aufbreche. Sofern Deutschland noch immer aktuell ist?“ „Ja richtig“, bestätigte Parker und entließ sie mit einem freundlichen Handschlag. Seufzend ließ sie Parkers Bürotür ins Schloss fallen und ging zurück in ihr eigens Büro. Gähnend und die Mittagspause herbei sehnend starrte sie aus dem magischen Fenster, wo sich gerade ein ziemliches Gewitter zusammenbraute. So sehr sie sich über das Angebot der Beförderung freute, so klar war ihr, dass dieser Fall, der Erste in der Sparte 'Schwierig' werden könnte. Denn sie wusste absolut nichts über Parkinson und eigentlich wollte sie nie wieder etwas mit dem Slytherinpack zu tun haben. Aber Zeiten ändern sich und in solchen Zeiten musste man auch über seinen eigenen Schatten springen können. Mit einem Blick auf die Uhr erhob Hermine sich wieder aus ihrem Stuhl und sandte mit einem Schlenker ihres Zauberstabs eine Memo an Malfoy. Mit der Bitte, dass er nach der Mittagspause doch bitte bei ihr vorbeikommen sollte. Danach verließ sie ihr Büro erneut und ging langsam hinunter in die Kantine. Wo sie sich täglich mit Harry und Ron traf. Wie jeden Tag fand sie die beiden Jungs schon an ihrem Stammtisch vor. „Wieder nichts zu tun?“ Begrüßte sie die beiden und setzte sich ihnen gegenüber. „Nichts, wirklich wenn das so weiter, geht wechsle ich zu dir“, gab Ron grinsend zurück. Nie im Leben würde er das tun, dazu genoss er das Faulenzen doch viel zu sehr. „Ja klar“, Hermine verdrehte gespielt die Augen. „Was isst du heute?“ Fragte Harry neugierig. „Ehrlich? Mir ist der Appetit beim Eintreten schon wieder vergangen, durch all diese Gerüche hier“, antwortete sie und rümpfte ihre Nase. Sie tippte wahllos ein Gericht mit ihrem Zauberstab auf der Speisekarte an und in binnen von Sekunden stand es dampfend vor ihr. „Ehrlich? Schon wieder Hühnchen?“ Lachend stieß sie Harry unter dem Tisch mit dem Fuß. Sie musste sich eingestehen, das ihre Auswahl nicht ganz so wahllos war, wie sie immer vorgab. Grinsen nahm sie den ersten Bissen, als Ron sie fragend anschaute. „Und bei dir? Gibt es was Tolles zu tun?“ Kauend bestätigte sie seine Frage mit einem Nicken und schluckte gequält runter.“Das Essen wird auch immer schlechter, ich sag es doch schon seit Monaten, die Elfen brauchen Urlaub“, brummte sie und stieß den Teller weg. „Um auf deine Frage zurück zukommen, Ronald: Ich habe tatsächlich etwas Interessantes. Nur leider darf ich mit niemanden drüber Sprechen. Quasi topsecret.“ „Worum geht es?“ „Trottel, hab ich nicht eben gesagt topsecret? Aber weil ihr es seid, es geht um Parkinson.“ Überrascht spuckte Ron sein Essen wieder aus. „Mopsi oder irgendwer von der Familie?“ „Mopsi?“, lachend schaute Hermine Ron an. „Wer ist Mopsi?“ „Heimlicher Spitzname“, murmelte Harry, „Es gab noch schlimmere für die Parkinson unter uns Jungs.“ Lachend wischte sie sich die Tränen aus den Augen. „Und ich dachte wir Mädchen waren erfinderisch.“ „Aber jetzt mal zurück zu deinem Fall, was hat sie denn angestellt?“ „Sie wird seit 1999 vermisst.“ „Echt die haben sie immer noch nicht gefunden?“ Verneinend schüttelte Hermine ihren Kopf. „Ach da fällt mir etwas ein. Mein Urlaub wurde deswegen gestrichen, kannst du bitte Molly sagen, dass ich nicht kommen kann?“ Fragend sah sie Ron an. Innerlich war sie froh nicht wieder Weihnachten dort zu sein. Denn in den vergangenen Jahren hatte es Molly immer wieder probiert, Hermine mit einem ihrer Söhne zu verkuppeln. Harry lachte. „Wie war das heute morgen noch?“ Hermine ignorierte ihn gekonnt und trank einen Schluck aus ihrem Glas Saft, der zu ihrem Essen dazu gehörte. „Sei froh“, murmelte Ron verschwörerisch und grinste sie an. „Oh Gott, wer soll es denn diesmal sein?“ „Charlie.“ „Merlin! Deine Mum treibt mich noch mal in den Wahnsinn.“ „Sags nicht mir“, gab Ron lachend zurück. „Sie will uns wohl alle in einer Familie wissen.“ „Vermutlich. Jungs ich muss wieder hoch, Malfoy wartet sicher schon.“ „Malfoy?“, entsetzt schauten sich die beiden an. „Schaut nicht so blöd, er unterstützt die Suche Finanziell, sonst wäre der Fall doch schon längst in einer Kiste verstaubt und Mopsi“, Hermine schmunzelte bei dem Namen „für tot erklärt.“ „Wir sehen uns spätestens im neuen Jahr Jungs“, verabschiedete sie sich und stand auf. Irritiert sah Ron sie an. „Wieso erst im neuen Jahr?“ „Mopsi wurde zuletzt in Deutschland gesichtet. Deshalb breche ich morgen nach Berlin auf.“ Winkend drehte sie sich um und verließ die Kantine. Ein 'Halt uns auf dem Laufenden' rief Harry ihr noch hinterher. Soviel zu streng geheim dachte sich Hermine und machte sich schmunzelnd auf den Weg zu ihrem Büro. Dort angekommen schlug sie Akte auf und wartete auf Malfoy, der keine Sekunde zu spät in ihrem Büro stand. „Tag Granger, was kann ich für dich tun?“ „Wie wäre es, wenn du dich erst mal setzten würdest?“ Mit hochgezogenen Augenbrauen ließ sich Malfoy in den Stuhl vor ihrem Schreibtisch fallen. „Also?“ „Mr. Parker hat mich heute mit dem Fall Parkinson betraut“, begann Hermine, wurde aber sogleich von Malfoy unterbrochen. „Weiß ich, also was willst du Granger?“ „Dich zu deinen Erinnerungen befragen.“ „Keine Zeit, in der Akte steht alles, wenn du dennoch etwas wissen willst, lass ich dir bis heute Abend abgefüllt meine Erinnerungen da.“ Wütend schaute sie ihn an. Was bildete sich dieser Idiot bloß ein? „Geht es echt nicht anders?“ „Nein.“ Seufzend zog sie ein Blatt Pergament aus ihrer Ablage und schrieb Daten darauf. „Ich brauche sämtliche Erinnerungen von 1999. Das heißt Erinnerungen vor unserem Abschluss und von der Heimreise.“ Malfoy nickte und steckte das Pergament ein. „Ach ja, und wenn dir noch etwas einfällt, bitte schick mir eine Eule.“ „Geht klar“, antwortete er knapp und steckte das Pergament in seinen Umhang. „Kannst du bitte deine Mutter und deinen Vater darüber unterrichten, dass sie sich doch gegen 17 Uhr bei den Parkinsons für ein weiteres Verhör einfinden sollen?“ „Ja, mach ich, wars das?“ „Ja du kannst gehen“, gab sie genervt zurück und zog erneut die Akte zu sich heran. Als Malfoy halb aus dem Büro raus war drehte er sich noch einmal um gab Hermine etwas mit auf dem Weg, woran sie noch Wochen später knabbern würde. „Ich hoffe du löst den Fall und übersiehst nicht das Unsichtbare.“ Hermine kam nicht mehr zum Antworten denn die Tür war mit einem 'Klick' ins Schloss gefallen. Fragend zog sie die Stirn kraus, notierte sich aber Malfoys Aussage. Denn sie war sich sicher das er mehr wusste, als das, was er damals ausgesagt hatte. Sie wünschte ihn zum Teufel und doch hoffte sie darauf, das die Erinnerungen ihr das brachten, was die Ermittler vor ihr nicht sehen wollten oder konnten. Nachdem sie sich zahlreiche Notizen gemacht und die Parkinsons über ihren Besuch in Kenntnisse gesetzt hatte, verließ sie das Ministerium und apparierte in die Winkelgasse. Wo sie sich mit massenhaft Tränken eindeckte. Sie hätte zwar alle selbst brauen können, doch da sie morgen schon abreiste, drängte die Zeit und Hermine wollte lieber auf nummerischer gehen. Selbst wenn Parkinson ungefährlich war, wer weiß, welch andere Wesen ihr über den Weg laufen würden. Als sie alle Einkäufe erledigt hatte und erschöpft im Tropfenden Kessel einen Kaffee trank lief ihr zufällig Miss Greengrass – bald Malfoy über den Weg. Eilig bezahlte Hermine ihren Kaffee und lief Astoria hinterher. „Miss Greengrass?“ Fragend blickte sich die Gerufene um. „Ah Miss Granger, was wollen Sie, ich habe Verpflichtungen, denen ich nachkommen muss.“ „Entschuldigen Sie die Störung aber könnten Sie in einer Stunde kurz bei mir im Ministerium vorbei schauen? Ich müsste Sie zu einem Fall befragen.“ Überrascht schaute Astoria Hermine an. „Welcher Fall?“ „Parkinson.“ Astoria nickte lediglich, bevor sie weiter ging und die Buchhandlung betrat. Pünktlich, wie es auch schon ihr Verlobter war, stand Astoria in Hermines Büro und setzte sich, nachdem es ihr angeboten wurde. „Ich will gleich auf den Punkt kommen Miss-,“ „Nennen Sie mich doch Astoria“, erklärte eben jene und lächelte Hermine freundlich an. „Okay dann Astoria. Ich will Ihre Zeit nicht unnötig reizen. Was wissen Sie noch über das Verschwinden von Parkinson?“ „Nichts, was ich den Ermittlern nicht schon gesagt habe.“ Hermine merkte, dass sie so nicht weiter kommen würde. Seufzend rieb sie sich die Schläfe. „Anders gefragt. Wann verschwand sie genau?“ Nachdenklich biss Astoria auf ihre Lippe. „Lassen Sie mich überlegen. Als wir kurz vor London waren.“ „Also kam sie nie am Kings Cross an?“   „Nein, ich erinnere mich noch, wie Mrs. Parkinson sie auf dem Gleis vergeblich gesucht hat.“ „Überrascht schaute Hermine von ihrer Akte auf, nachdem sie, sie aufgeschlagen hatte. „das steht hier aber noch gar nicht, die Ermittler vor mir nahmen an, dass sie erst in London verschwand.“ „Weil nie jemand danach gefragt hat.“ Hermines Gesichtszüge entglitten. „Okay, können Sie sich noch an das letzte Schuljahr erinnern?“ „Nun hör doch auf mich zu siezen. Haben wir in der Schule auch nie gemacht, als du Schulsprecherin warst und ich Vertrauensschülerin.“ „Sorry ich dachte...egal, also kannst du?“ „Sicherlich, was willst du genau wissen?“ „Ob dir irgendetwas aufgefallen ist. Irgendetwas, was anders war an ihr, als zuvor.“ „Unter uns, okay?“ Fragte Astoria, nachdem sie kurz nachgedacht hatte. Hermine nickte gespannt und lehnte sich weiter vor. „Pansy war schon immer seltsam, seit ich sie kannte. Nach außen hin, nur für die anderen Häuser sichtbar, war sie die Schlampe und Dumme schlechthin. Unter uns Slytherins war sie verschlossen und interessierte sich nur für Draco. Wirklich krankhaftes Interesse. Wir vermuten noch heute, dass sie dazu genötigt wurde, sich an einen Malfoy ran zu machen.“ „Wieso?“ „Warst du schon mal bei den Parkinsons?“ Hermine schüttelte den Kopf. „Wie auch immer, der alte Prunk ist längst vergangen, Earl hat mehr Schulden als das er bezahlen könnte. Mit dem Geld der Malfoys wäre er sehr viele Ränge im Status aufgestiegen.“ „Wie Krank“, presste Hermine überrascht hervor. „So sind die alten Reinblüterfamilien nun mal. Auch bei mir und Draco war es nicht anders. Doch ich hatte das Glück wählen zu dürfen. Jedenfalls hat Draco all ihre Versuche abgelehnt und irgendwann hat sie es aufgegeben. Seit dem waren die Zwei, echte Freunde, die immer füreinander einstanden.“ „Auch das steht hier noch nicht, danke für deine Ehrlichkeit. Sonst noch etwas?“ „Ja bitte verzeih, dass ich das nie erwähnt hatte, damals, aber es schien mir nie wichtig. Pansy besaß eine Art Tagebuch, ob es wirklich eins war weiß ich nicht. Aber vielleicht ist das Buch ja unter ihren Sachen, soviel ich weiß wurde ihr Schulkoffer ja beschlagnahmt.“ „Vielen dank, Astoria. Alles notiert. Du kannst jetzt gehen.“ Lächelnd erhob Astoria sich und wünschte Hermine viel Erfolg. Gerade als sie die Tür öffnen wollte, wurde sie von außen eilig aufgerissen. „Hermine?“, keuchend stand Harry in der Tür. „Oh entschuldige Astoria.“ „Nicht schlimm, Harry“, murmelte Astoria und schloss die Tür hinter sich. „Was gibt es denn? Und seit wann nennst du sie Astoria?“ „Ron glaubt er hat etwas im Fall Mopsi gefunden“, presste er atemlos hervor und ignorierte die zweite Frage. „Als du nach dem Mittag davon gestürzt bist, ist ihm das eingefallen.“ „Ja und was?“ „Hab Geduld, er dürfte gleich hier sein, ich bin vorgerannt, damit wir dich auch noch erwischen.“ „Ihr hättet euch Zeit lassen können, meine nächsten Verhöre stehen erst in drei Stunden an.“ Als Harry sich auf den Stuhl gesetzt hatte wo schon Malfoy und Astoria vor ihm saßen wurde die Tür erneut aufgerissen und ein riesiger Stapel Koffer kam hinein geflattert. Ron stolperte hinterher und kniete schlussendlich vor Harry. „Was ist das?“ Skeptisch betrachtete sie die Unordnung in ihrem Büro. „Mopsis Koffer. Als du vorhin weggerannt bist, hab ich mich darin erinnert, dass ich damals gesehen habe, wie ein Einsatz Team ihre Koffer raus transportiert hat. Als wir dann in der Zentrale angefangen hatten, durfte ich die Teile einsortieren, in die Asservatenkammer. Hermine sah Ron strahlend an. „Wäre Lavender nicht würde ich dich spätestens jetzt küssen“, rief sie euphorisch und umarmte Ron stürmisch. Er murmelte etwas, was sich sehr nach 'Nee lass mal', anhörte. Nach gefühlten tausend Umarmungen gab sie Ron frei und begann damit die Beweistücke zu untersuchen. „Wurden die damals nicht untersucht?“ „Das hab ich nachgeforscht“, mischte sich nun auch Harry wieder ein. „Und?“ „Nein, sie wurden einfach abgestellt.“ Freudig schwang sie ihren Zauberstab und ordnete die Koffer der Größe nach an ihrer Bürowand. „Habt ihr noch Zeit?“ „Wir wollten dich eh noch was fragen“, murmelte Ron grinsend. „Und was?“ „Naja du weißt doch das momentan bei uns wenig los ist. Deshalb dachten wir, dass wir dir etwas unter die Arme greifen. Quasi als Bürodienst für dich, wenn du nicht hier bist.“ „Brillant. Leute das ist eine perfekte Idee, ich fordere euch sofort bei Charles an!“, rief sie und schickte eine Memo zu dem Leiter der Aurorenzentrale. Keine Minute später bekamen sie auch schon das Okay. „Also Jungs, eure erste Amtshandlung wird sein diese Koffer zu untersuchen. Alles was ihr findet, notiere ich derweil in meiner Akte.“ „Ich wollte eigentlich ungern in ihrer Dreckwäsche wühlen“, murmelte Ron tat dann aber das, was er sollte, als er Hermines Blick begegnete. „Irgendetwas Bestimmtes, was wir suchen?“, fragte Harry und ließ mit seinem Zauberstab einen der größeren Koffer aufschnappen. „Wieso sind da Steine drin?“ Verwundert blickte er die anderen an und öffnete den nächsten. „Eigentlich suchen wir eine Art Buch. Aber wieso dort in dem Koffer Steine sind, würde mich doch interessieren.“ „Vielleicht hatte Mopsi für Steine aller Art ein Faible? Jetzt wundert es mich jedenfalls nicht mehr, wieso die Teile so schwer waren“, murrte Ron und besah sich den Inhalt des zweiten Koffers. „Auch wieder nur Steine. Und so wie es mein ungeschultes Auge erkennen kann, sind es die gleichen wie im Ersten.“ „Hier auch nur Steine“, meldete Harry sich zu Wort und öffnete den nächsten der ebenfalls nur Steine enthielt. „Jackpot“, murmelte Ron, als er den größten der Koffer geöffnet hatte. „Keine Steine, dafür Dreckwäsche, leere Tintenfässer, Pergament und bääh ist das Unterwäsche?“ „Geh mal zur Seite und mach die restlichen zwei Koffer auf“, befahl Hermine und zog den Koffer zu sich an den Schreibtisch und setzte sich auf ihren Stuhl. Mit einem gezieltem Griff in ein Schubfach zog sie Gummihandschuhe hervor und zog sie sich über. Erst dann begann sie damit den Inhalt des Koffers, genauer zu untersuchen. „Negativ. Die anderen sind wieder nur mit Steinen gefüllt“, rief Ron und wuchtete alle Koffer übereinander, damit sie nicht den ganzen Platz im Büro einnahmen. „Merkwürdig“, murmelte Hermine und meinte damit nicht die Steine in den Koffern. „Ihr beide kennt euch doch mittlerweile mit Frauen aus, oder? Was meint ihr, würde eine Frau, nicht mehr Kleidung dabei haben als ein Wochenset Socken, Unterwäsche und Freizeitkleidung?“ Nachdenklich ließ Harry sich wieder auf dem Besucherstuhl sinken. „Naja, Hogwarts hat doch unsere getragenen Sachen immer pünktlich gewaschen.“ „Harry hör auf so zu denken und denk mal an Ginny. Würde sie mit diesen wenigen Dingen auskommen?“ „Nun, wenn du noch Kleider dazu tust und eine große Tasche Schminke, dann bestimmt. Sie schminkt sich nämlich seit Neustem. Seltsam oder?“ „Vielleicht hat sie Angst du verlässt sie“, scherzte Ron, was ihn eine schmerzende Rippe einbrachte. „Aua, war doch bloß Spaß!“ „Aber jetzt wo du es sagst, Hermine, ich habe sie eigentlich immer als Modische 'ich muss alles haben' Tussi eingeschätzt.“ „Siehst du Harry, genau deswegen versteh ich das nicht. Wozu all diese Koffer, wenn nur Steine darin sind?“ Seufzend wühlte sie sich durch die Pergamentblätter und stieß schließlich kurze Zeit später auf ein dickes, schwarzes Buch. „Objekt gefunden“, grinste sie freudig und zog sich die Handschuhe wieder aus. „Ansonsten war nichts Nützliches in dem Koffer“, erklärte sie und ließ ihn zuschnappen. „Aber danke, Jungs. Durch euch hab ich den ganzen bürokratischen Aufwand umgehen können, der es mich gekostet hätte, wenn ich in die Asservatenkammer gewollt hätte. Jetzt muss ich euch leider raus schmeißen.“ „Ich dachte du hast noch 3 Stunden?“ „Jetzt nur noch eine Stunde. Weißt doch, die Zeit fliegt wenn wir drei was gemeinsam machen“, lachte sie und legte das Buch auf die Akte. „Ich schick euch immer eine Eule, damit ihr wisst was ihr die nächsten Wochen machen sollt. Aber die ersten Aufträge habe ich jetzt schon, also teilt sie euch ein, damit ihr euch nicht wieder langweilt. Ich notiere sie gleich nochmal für euch damit ihr es nicht vergesst.“ Sie griff zu einem Stapel Papier und notierte die Aufgaben der beiden. „Also als erstes will ich wissen woher diese Steine kommen. Danach möchte ich, das ihr die Leute befragt die immer in ihrem Abteil saßen, ob sie immer diese Anzahl an Gepäck dabei hatte. Wenn ihr damit durch seit, fahrt bitte nach Hogwarts und lasst euch die Schulakte von Pansy geben“, erklärte sie flüsternd. „Und denkt immer daran, dieser Fall ist streng geheim!“ Die beiden Jungs nickten. „Wir haben doch den passenden Decknamen, für diesen Fall, darauf kommt keiner“, sagte Ron grinsend. „Ihr und euer Mopsigeblödel“, lachte nun Hermine. „Leider muss ich euch jetzt wirklich raus werfen, ich schick euch eine Eule, wenn ich angekommen bin in Berlin.“ „Alles klar, dann machen wir jetzt Feierabend. Viel Spaß dir noch“, wünschte Harry fies grinsend und zog Ron mit sich, der sich stumm winkend verabschiedete. Als sie weg waren, seufzte Hermine laut auf und ließ die Akte, sowie das Buch in ihre Tasche gleiten und holte sich ihren Reiseumhang. Danach schaute sie kurz bei ihrem Chef vorbei und meldete sich ab, versprach ihm aber, das sie kurz vor Feierabend noch einmal vorbei kommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)