A thousand times Good Night von LadyKnox ================================================================================ Prolog: Durch gutes Aussehen! ----------------------------- Liebe. So schön sie auch ist, so warm, so hell. So grausam kann sie auch sein. In einem Moment kann man die glücklichste Person der Welt sein. In dem nächsten wird in man in ein bodenloses Loch tiefer Finsternis gerissen. Das Schicksal hatte einen makaberen Humor. Und doch – hörte er nie auf, nach ihr zu suchen. Verlangte nach Liebe, wollte geliebt werden. Lechzte danach, wollte liebkost werden. Und wenn es ihm das Herz entzwei riss. Für einen Moment des Glücks würde er alles tun. Wie einfältig. „Mein Liebster Will!“ säuselte die hohe Männerstimme von Weiten durch die in grau haltenden Gänge der Dispatch.. „Ich könnte stundenlang in deine herrlich kühlen Augen versinken. So eisig sie auch sind, mich machen sie ganz heiß!“ schmachtete die Stimme direkt und unverschämt weiter. Man konnte meinen, einen leicht neckischen Ton darin zu finden. Für den Angesprochenen war sie allerdings weder verführerisch, noch schmeichelnd, sondern einfach nur hochgradig ätzend. War er jeden Tag mit dem rothaarigen Quälgeist bestraft? Also wirklich, als hätte er als Leiter nicht schon mehr als beide Hände voll zu tun. „Sutcliff!“ drehte sich der hochgewachsene Shinigami um, und schaute auf den kleineren finster nieder. Dieser schaute ihn jedoch vollkommen entzückt an, ließ sich von den eiskalten Blick keineswegs beirren, oh nein, er fand ihn obendrein auch noch wirklich anziehend. „Müssen Sie nicht noch die Monatsberichte schreiben?“ hakte er entnervt nach, er konnte sich die Antwort bereits denken. Folgedessen sah Grell es als überflüssig, ihm eine zu geben, und warf sich ihm an den Hals. Wortwörtlich. „Hach, Will, mir läuft jedes mal kalter Schauer meinen Rücken hinunter, wenn du so abwesend bist!“ Mir läuft auch ein Schauer über den Rücken, dachte sich William ironisch. Jedoch keineswegs ein angenehmer. Er versuchte mit mehr oder weniger sanften Druck den Shinigami von sich zu schieben, doch Grell umklammerte ihn, als ginge es um sein Leben. Das hatte doch keinen Sinn! Je abweisender er zu ihm war, desto angetaner war er von ihm. Ein Teufelskreis. Grell dachte auch nicht am geringsten daran, seinen Chef wieder loszulassen. Seine zierlichen Finger strichen über seine Brust, während er den Kopf selig auf seine breite Schulter bettete. Mit glitzernden, grünen Augen, verliebten Lächeln, und angehauchten Wangen. Seine Hand glitt in seine Brusttasche, was dafür sorgte, dass es William nun endlich reichte. „Sutcliff!!!“ donnerte seine Stimme, nun deutlich gereizter als zuvor. Verdammt nochmal, er hatte besseres zu tun, als sich dieses ekelhaft süße Gesäusel dieses Rotschopfes anzuhören. „Ich habe weitaus wichtigeres zu tun, und auf Sie und Überstunden kann ich gerne verzichten.“ raunte er, drückte die Klette nun grob von sich weg, und schüttelte innerlich den Kopf. Unfassbar, so ein Verhalten! Das schickte sich nicht für einen Todesgott der Shinigami Dispatch Society. Aber bei Grell ist ohnehin jede Hoffnung verloren. „Aber – Willy!“ „Für Sie immer noch Mr. Spears!“ Damit war das Gespräch beendet, William verschwand in seinem Büro, warf energisch die Tür ins Schloss. Kurz darauf hörte Grell, wie diese auch noch ein leisen Klicken endgültig abgeschlossen wurde. Der zurückgebliebene Todesgott grinste. Ja, richtig gehört. Er bekam einmal mehr einen Abfuhr von seinen geliebten William, und er grinste. Warum? Er hatte sein Ziel erreicht. Und jenes bestand nicht daraus, seinen momentanen Schwarm zur Weißglut zu treiben. Zur Abwechslung. Nein, er hatte was er wollte. Den Personalausweis seines Chefs, der sich bis eben noch in seiner Brusttasche befand, hatte er geschickt heraus gefischt. Doch es blieb keine Zeit, sein – auch wenn er wirklich hochtalentiert ist! - Schauspieltalent selbst zu loben. Er musste sich sputen. Denn Will würde nicht lange brauchen, bis er bemerken würde, dass sein Ausweis nicht an seinen rechtmäßigen Platz sein wird. Geben wir ihm dafür ganze 3 Minuten. Dann kommen etwa 10 Minuten Zeit hinzu, die er für das durchsuchen sämtlicher Schubladen und Schränke brauch. Dreißig Sekunden später wird er feststellen, dass Grell derjenige war, der das Stück Plastik hat mitgehen lassen. Nun, er hatte also wirklich nicht Zeit. Mit aufgeregten Herzschlag lief Grell den Flur hinab, stets begleitet von den Klackern seiner geliebten hochhackigen Schuhen. Und den immer noch mehr als verstörten Blicken, aber daran hatte er sich schon lange gewöhnt. Je auffälliger eine Lady sich kleidet, desto schöner war sie. So empfing er jeden Blick, sollte er auch noch so verstört wirken, als Kompliment. Aufmerksamkeit war immer gut. Außer vielleicht jetzt. Grell achtete darauf, dass ihn zur Abwechslung keiner mitbekam, während er langsam auf einen bestimmten Punkt zusteuerte. Aufgrund seiner feuerroten, wenn auch sehr geliebten Haare und seinen extravaganten Kleidungsstil ist das ein bisschen komplizierter, als es sich anhörte. Doch eine begnadete Schauspielerin wie er – ah, pardon, sie es war, kriegt auch das gemeistert. Vorsichtig linste er um die Ecke, und siehe da, keine Mensch...erneut, Verzeihung! Shinigamiseele weit und breit. Tja, im Zeitalter der Technologie sind sämtliche Mitarbeiter, besonders die, die die Bibliothek der Todesengel bewachen sollten, ziemlich faul geworden. Man meinte, die Technik allein reichte aus, um unerwünschte Besucher fern zu halten. Vor einigen Jahrhunderten hätte er den Plan hier bestimmt nicht umsetzen können. Seine Schritte verlangsamten sich, als er langsam auf die Stahltür zuging. Nur wenigen, vertrauenswürdigen, zuverlässigen Shinigami wurde je ein Blick in das Herzstück der Dispatch vergönnt. (Musste ich noch extra erwähnen, das Grell definitiv noch nie die Bibliothek gesehen hat?) Er blieb vor dem Eingang stehen, vergewisserte sich noch einmal, das auch wirklich kein von seiner Tat zeugte. Er würde sich eine Menge Ärger einhandeln, wenn man ihn erwischte. Aberfür ihn würde er das Risko eingehen. Und ganz abgesehen davon, hatte er seit sage und schreibe ganzen zwei Monaten keinen Unfug mehr gemacht. Man durfte ja nicht nachlassen! Sonst hatte sein liebster Will nichts mehr zu meckern. Und das konnte Grell Sutcliff doch nicht einfach zulassen. Auch wenn er auf die Strafpredigt, die ihm dann blühte, verzichten konnte. Aber – no risk, no fun. Er würde ganz bestimmt keinen Rückzieher machen! Also zückte er Williams Personalausweis, zog sie durch den davor vorgesehenen Schlitz. Kurze, gespannte Stille, dann sprang die Lampe, die oberhalb der Stahltür angebracht war, auf Grün. Lautlos glitt die Tür auseinander, offenbarten den Blick, den nur wenige der grasgrünen Augen vergönnt waren. Der Shinigami trat durch die Tür, die sich kurz darauf von Selbst schloss. Eine Neonröhre nach der anderen Sprang an, offenbarte das Gigantische Ausmaß der Bibliothek, spendeten kühles, summendes Licht auf die unzähligen Regale. Jede einzelne Seele Londons war hier verzeichnet, und alphabetisch in die Bücherregale sortiert. Grell sog den Duft in seine Lungen. Es roch nach frischen Papier, nach Tinte, und doch lang etwas unverwechselbares in der Luft. Der blutrote Duft des Todes. Ein Lächeln zierte seine Lippen, während er innerlich ganz hibbelig wurde. So viele Seelen – delikate Geheimnisse jedes Menschen, der je in London gelebt hatte. Gelebt hatte. Vergangenheitsform. Da Will jedoch schon vermutlich lange bemerkt hatte, dass sein sich Ausweis nicht an der ordnungsgemäßen Stelle befand, sollte er sich jetzt wirklich beeilen. Er tänzelte galant zu den Regalen, steuerte auf den Buchstaben 'F' zu. Gott, hatten in Englands Hauptstadt etwa so viele einen Nachnamen der mit F anfing? Ungeduldig flog das Grüne Augenpaar über die Namen hinweg, Namen, die ihn nicht mal geringfügig interessierte. Er musste hier sein. Er musste einfach hier sein. „AHHHHHHHHH!!!“ Ein plötzlicher, dumpfer Zusammenprall ließ ihn schrill und (ha, Wortwitz) grell aufkreischen, der Schrei einer Tusse aus irgendeinem Horrorfilm war nichts dagegen. Allerdings hatte er sich schnell von seinen Anfall erholt, als er den Blondschopf als Ronald identifizierte. „Tsk! Man schleicht sich nicht an eine Lady ran!“ musste die Irgendwie-nicht-so-ganz-Lady loswerden, und blickte den Jüngeren genervt an. „Außerdem hast du hier nichts zu suchen!“ „Sie aber auch nicht, Grell-Senpai.“ bemerkte er, lässig grinsend. Er schien zu wissen, dass Grell ihn nicht verpetzen würde, ohne dass er sich selbst verraten würde. Zu schade aber auch. „Wie bist du eigentlich hier reingekommen?“ hakte der Blonde nach. Grell strich sich eitel eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Durch gutes Aussehen und fabelhafte Schauspielkünste, mein Lieber! “ Er betrachtete seine scharlachrot lackierten Fingernägel. „Und wie bist du bitte hier reingekommen?“ Man hörte einen leicht Abfälligen Ton in seiner Stimme. Ronald verkniff sich den Spruch, dass es eher an einer Tonne Schminke und samt Kunstwimpern lag, als wirklich gutes Aussehen. „Durch gutes Aussehen“ er legte die gleiche Betonung wie Grell darauf. „und ein wenig Flirten.“ Mit einen Augenzwinkern zückte der Frauenschwarm der Dispatch ebenfalls einen Ausweis, der offensichtlich nicht ihm, sondern einer hochgestellten Sekretärin gehörte. Typisch für ihn. „Geh mir einfach aus den Augen, ich tu so, als hätte ich dich nie hier gesehen.“ Das ließ sich Ronald nicht zwei mal sagen. Ihm war ebenso klar, dass beide mit Überstunden nur so zugeschüttet werden, wenn man sie erwischte. Dennoch konnte man einen Augendreher in seiner Stimme hören, als er erwiderte „Zu gütig, Mr. Sutcliff...“ Grell schenkte dem Frischling keine Beachtung mehr, solange er seine Nase nicht in seine Angelegenheiten steckte, sollte er doch machen, was er wollte. Seine Augen huschten über ein ledrigen Buchrücken nach dem anderen, überfolgen die Namen. Namen die ihn nicht interessierte, die ihn nie interessiert hatte. Als – da. Da! Sein Herz setzte einen Moment lang aus, um dann doppelt so schnell wieder einzusetzen. Sein Name. Mit äußerster Sorgfalt, und dass sollte bei Grell schon etwas heißen, zog er das Buch heraus. Betrachtete es mit großen, glänzenden Augen, als hätte er einen Schatz unermesslichen Reichtums in seinen Händen. Seine Hand fuhr sanft über seinen Namen. Es war so lange her, dass er das letzte mal irgendwo diesen Namen gelesen hatte. Oder gesprochen. Doch wieder drängte die erbarmungslosen Zeiger der Uhr ihn dazu, nicht länger hier zu verharrten. Er presste den im Buch vorhanden Cinematic Record fest an seine Brust, schon seinen (genau genommen Madam Reds) Mantel darüber, und machte sich daran, so schleunigst wie möglich hier raus zu kommen. Wenn William ihn erwischte, war alles aus, und er konnte sich auf eine saftige Strafe gefasst machen. Derweil hatte William in seinen Büro jede einzelne Schublade, jedes Regel, jeden Ordner nach seinem Ausweis durchsucht. Das konnte ja wohl nicht sein! Er – William T. Spears, Leiter der Shinigami Dispatch Society verlegte nie und nimmer etwas. Das war quasi ein Naturgesetzt. Und suchte er seit geschlagenen 10 Minuten verzweifelt nach diesem dämlichen Stück Plastik. Er war zuverlässig. Unordnung duldete er nicht, nicht ein kleines bisschen. Er hatte stets alles parat, und sorgte dafür, dass kein Chaos entstand. Chaos war unübersichtlich, und Chaos verhinderte die Arbeit. Und abgesehen davon war Grell wohl das Chaos auf zwei Beinen, bei dem Gedanken an ihn bekam er Kopfschmerzen. Oder lag es daran, dass sich dieser Personalausweis einfach nicht finden lassen wollte? Sich mit zwei Fingern die Schläfen massierend, blickte er wieder auf seinen Schreibtisch. Unmöglich, das kann nicht sein. Er hatte ihn heute morgen dabei gehabt. Wie gewöhnlich. Unterwegs kann er ihn auch nicht verloren haben. Was würde man von ihm denken, wenn er seinen Ausweis tatsächlich verloren hatte? William seufzte, und hörte schon die penetrante Stimme seiner Vorgesetzten in seinem Kopf. William T. Spears, als Leiter unserer Zweigstelle hätten wir so etwas von ihnen nicht erwartet. Für einen Shinigami ihren Ranges, nein, überhaupt für einen Shinigami ist es ab-so-lut in-ak-zep-ta-bel so unzuverlässig zu sein! Dafür hatte er nicht die Nerven, nicht im geringsten. Hach, er war sich sicher, dass sein Ausweis sich eben noch in seiner Brusttasche...! Mit einem Mal machte es Klick, und er war sich zu Hundertprozent sich, wer dafür verantwortlich war. „Sutcliff!“ donnerte seine Stimme. Was auch immer sich dieses – Subjekt dabei gedacht hatte, er konnte sich auf was gefasst machen! Seine Hand umfasste eisern seine Death Scythe, eine Baumschere, und er stapfte mit erbitterte Miene und zornigen Blick auf Grells Zimmer im nebenan liegenden Wohnblock. Das wird er büßen. Er steuerte durch die Gänge, beschleunigte seinen Schritt, als er die Zimmertür von Grell erblickte. Er musste natürlich wieder raus stechen. Alle andere waren in einen schlichten Grau gehalten, aber nein, nein, er musste seine natürlich Rot streichen. Und dann auch noch ein Bild dieses scheußlichen Biest daran aufkleben. Seinetwegen kann Sutcliff auf der anderen Seite der Tür so viele Bilder von Sebastian aufkleben, wie er wollte (Auch wenn er sich bei den bloßen Gedanken daran, was er damit machte, schütteln musste vor Entsetzen) aber dieser Teufel brauchte ihn keineswegs entgegen zu grinsen. Energisch riss er das Foto von der Tür, öffnete diese ohne zu Klopfen. „Grell Sutcliff!“ William sah, wie er zusammenzuckte, als er durch die Tür kam. Dieser ertappte, nervöse Blick, und das Zusammenfahren waren den älteren Shinigami beweise genug. Unsanft traf die Stange seiner Todessense Grells Schädel, worauf dieser lauthals aufjammerte, von wegen, wie unhöflich das doch seie, dass Mann eine Lady nicht so zu behandeln hatte. Ihm reichte es aber, er hatte langsam genug von diesen Rotschopf. „Hören Sie gefälligst auf zu jammern, und geben Sie mir unverzüglich meinen Personalausweis wieder!“ Auffordernd hielt er die Hand hin, und als Grell die Gelegenheit bekam, den Mund auch nur einen Spalt breit zu öffnen, schnitt er ihm das Wort ab. „Wagen Sie es nicht, sich heraus zu reden. Was auch immer Sie sich dabei gedacht haben, ich will es nicht. Ich habe ihre Spielchen langsam satt, Sutcliff!“ Grell verfluchte sich. Wäre er doch nur schneller gewesen, hätte er diesen Personalausweis irgendwo hingelegt, so das William ihn finden kann. Hätte er den Cinematic Record irgendwo versteckt, und später erst geholt. Doch das brachte auch nichts mehr – William wusste, dass er seinen Ausweis hatte, und ein Buch aus der Shinigami Bibliothek gestohlen hatte. Er presste die Lippen zusammen, wartete darauf, dass seine Stimme noch viel wütender wurde, wenn er auf das Buch zu sprechen kam. Doch...es kam nichts. Der werte Herr Spears wollte seinen Personalausweis zurück, mehr nicht. Mit leicht perplexen Ausdruck in den Augen, drückte er ihm diesen in die Hand, hatte die Vermutung, das spätestens jetzt etwas über seinen 'Raub' kam. Aber er äußerte sich immer noch nicht dazu, nein, er fing an, ihm eine Gardinenpredigt zu halten. Das übliche, das Grell schon beinahe mitsprechen konnte, so oft hatte er es gehört, so oft hatte er es ignoriert. Wie auch dieses mal. Der Rothaarige stellte seine Ohren auf Durchzug, während er erleichtert, unendlich erleichtert feststellte, dass sein Vorgesetzter von dem Buch nichts wusste. Er wollte nur seinen ach so wichtigen Ausweis, den konnte er gerne haben, Grell brauchte ihn nicht mehr. Er verkniff sich ein Lächeln. Glück im Unglück, konnte man sagen. Wie gewöhnlich endete seine Rede, von der vermutlich beide wussten, dass sie bei ihm nichts bringen wird, mit einem dunklen „Haben Sie mich verstanden, Grell Sutcliff?!“ Und wie gewöhnlich antworte Grell darauf mit einem Nicken. Nur die Komplimente, mit den er ihn sonst anschmachtete, blieben aus. William zog die Augenbraue hoch. Sollte es tatsächlich mal so sein, dass sein Mitarbeiter sich an das hielt? Tsk, da konnte er lange warten. „Übrigens.“ erhob er noch einmal streng die Stimme, während er langsam herausschritt. „Ich will das Gesicht dieses Scheusals nicht noch einmal außerhalb ihres Zimmers sehen.“ Damit landete das leicht zerknitterte Bild des Sebastians Michaelis auf seinen Schreibtisch, ehe William seine Brille korrigierte, und verschwand, ohne sich zu verabschieden. Das klagende „Das war aber mein absolutes Lieblingsbild von meinem Sebas-Chan!“ gekonnt ignorierend. Er hatte genug Arbeit, die er noch nachgehen musste. Der Todesgott stieß einen gefühlten Kubikmeter Luft aus seine Lungen, während er vorsichtig das Buch unter seiner (roten) Bettdecke hervorholte. Ach, sie hätten ihn doch nur verstauben lassen, in dieser Bibliothek. Ein Lächeln zierte seine Lippen, während er seine Hand auf das Buch legte. „Ich hab dich so vermisst...“ flüsterte er. Langsam ran ihm eine Träne aus dem Gesicht, strich sanft und zärtlich über seine blasse Wange. Erneut las sein grünes Augenpaar seinen Namen. Er hatte ihn so viel bedeutet. So viel geschenkt. Der Name war Musik in seinen Ohren. Er liebte diesen Namen. Er liebte diese Person. Julian Finley Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)