Life in the Darkness - Das Leben geht weiter von Little-Cherry (Teil 2) ================================================================================ Kapitel 9: Du kannst mir nichts verschweigen! --------------------------------------------- 9. Du kannst mir nichts verschweigen!   Dass sie auf der anderen Seite des Bettes lag und sich nicht mehr auf den Mund küssen ließ, waren nur die Anfänge ihrer Veränderungen, die die Liebe zwischen ihr und Shikamaru für wahrscheinlich für immer zerstören sollte.   Natürlich bemerkte Shikamaru ihre Veränderungen. Wie sollte er auch nicht? Schließlich entfernte sie sich immer mehr von ihm, ohne das er wusste, was war. Das hätte jeder bemerkt, außer vielleicht jemand, der durch eine rosaroten Brille sah. Aber so jemand war er noch nie gewesen und würde er auch sicher nicht sein, egal wie verliebt er in eine Frau war. Er würde immer einen klaren Blick auf die Dinge haben. So wie auch jetzt. Zu erst hatte er gedacht, es wäre einfach nur eine Phase gewesen, weil sie noch immer etwas sauer war und ihn bestrafen wollte, doch dauerte diese Phase schon ziemlich lange an, sodass er langsam glaubte, dass etwas anderes dahinter steckte. Auch seine Freunde und sein Vater waren der Meinung, nachdem er ihnen davon erzählt hatte. Sie alle glaubten, dass in der Nacht, wo sie bei Hidan gewesen war, doch etwas gewesen sein musste. Aber er wollte ihnen nicht so richtig glauben. Ja, er musste auch schon daran denken, aber er vertraute ihr. Er war sich sicher, dass sie ihm gesagt hätte, wenn etwas da gewesen wäre, denn dafür hatte sie schon genügend Zeit gehabt. Wahrscheinlich hätte er ihr sogar verziehen, immerhin war sie abgefüllt worden und er war daran schuld. Aber was plagte sie dann? Warum verhielt sie sich? Egal wie oft er sie fragte, er bekam keine vernünftige Antwort. Entweder druckste sie herum oder sie wich ihm aus. Mit der Zeit machte es ihn immer wütender, sodass er sich letztendlich schwor, sie nicht mehr so einfach davon kommen lassen würde. Es kotzte ihn einfach nur an. Sie zerstörte damit ihre Beziehung, denn immer öfter gerieten sie aneinander und stritten sich lauter als normal. Einmal war es so schlimm gewesen, dass Gaara gekommen war, um nach seiner Schwester zu sehen. Aber nun wollte er, dass das alles ein Ende nahm. Er würde sie zur Rede stellen, noch heute!   Es war spät am Abend, als Temari nach Hause kam. Sie war mit ihren Brüdern unterwegs gewesen. Wohin wusste Shikamaru nicht, aber das spielte auch keine so große Rolle. Wenn sie mit ihren Brüdern weg war, wusste er wenigstens, dass es ihr gut ging, wobei auch diese schon bemerkt hatte, dass sie ich ihre Schwester verändert hatte. Natürlich hatten sie ihn dafür aufs Korn genommen, es aber irgendwann wieder aufgegeben, da Temari ihnen zwar nicht gesagt hatte, was los war, ihren Liebsten aber jedes Mal vor ihnen in Schutz nahm. Wenigstens dies war noch normal geblieben, denn jede zärtliche Annäherung seiner Saits vermied sie oder wich ihr aus. Natürlich vermied auch sie es ihm nahe zu sein, immerhin zog sich dann alles in ihr zusammen und zwei Stimmen in ihrem Kopf kämpften darum, ob sie es ihm sagen sollte oder nicht. Dieser One-Nights-Stand zerstörte sie innerlich immer mehr. Hätte sie gewusst, dass dies nur der Anfang war, hätte sie es ihm sicher schon viel eher erzählt. Vielleicht wäre er dann in den kommenden Wochen und Monaten für sie dagewesen, aber das konnte sie noch nicht wissen.   Als sie aber das Haus betrat, wusste sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie spürte die veränderte Atmosphäre im Haus und wusste sofort, dass sie dieses Mal nicht um ein Gespräch herum kam. Also setzte sie sich auf das Sofa neben Shikamaru. Sie wollte nicht mehr vor ihm davon rennen, sie wollte sich ihm nun endlich stellen. Auch wenn sie nicht daran glaubte, dass sie ihm die Wahrheit erzählen würde. Trotzdem würde sie nicht mehr vor ihm davon laufen, denn, obwohl sie nicht sehen konnte, spürte sie, dass sie mit ihrem Verhalten nicht nur sich sondern auch ihn zerstörte und das wollte sie auf keinen Fall. Dafür liebte sie ihn einfach viel zu sehr, er war ihr ein und alles und dennoch brachte sie es nicht übers Herz, ihm die Wahrheit zu sagen.   „Du weißt, dass ich dich diesmal nicht so einfach davon kommen lasse“, meinte Shikamaru, nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten. Temari nickte.   „Du willst es mir noch immer nicht erzählen?“, fragte er. Temari c schüttelte den Kopf.   „Es gibt nichts zu erzählen“, erwiderte sie.   „Und warum hast du dich so verändert?“, konterte er.   „Wie soll ich mich den verändert haben?“, stellte sie die Gegenfrage.   „Du lässt mich nicht mehr an dich heran und scheust dich vor jeder Zuneigung. Sogar deine Brüder haben das schon gemerkt! Also was ist los Temari?“, fragte er sie erneut.   „Es ist nichts“, murmelte sie leise, wobei sie ihren Kopf einzog. Es zeigte Shikamaru, dass sie schon wieder flüchten wollte. Aber dieses Mal würde er sie nicht davon kommen lassen. Er wollte endlich eine Antwort auf seine Frage.   „Du flüchtest schon wieder!“, merkte er deshalb an. Shikamaru wusste, dass sie das aufbringen würde, aber das war ihm in dem Moment egal, denn dann würde sie wenigstens mit ihm reden. So war es dann auch.   „Ich flüchte nicht!“, keifte sie auch sogleich los und sprang vom Sofa.   „Ach ja? Du ziehst den Kopf ein und weichst mir aus! Sind das nicht die Anzeichen dafür, dass du vor mir und meinen Fragen flüchtest?!“, konterte er genauso aufgebracht. Auch er erhob sich vom Sofa. Seine gesamte geballte Wut der letzten Wochen kam in dem Moment in ihm wieder hoch und er ließ sie an ihr aus, auch wenn er das eigentlich nicht wollte.   „Vielleicht hab ich einfach keine Lust darauf mich mit dir zu streiten“, meckerte sie.   „Das ist dann wohl fehlgeschlagen“, erwiderte Shikamaru spöttisch.   „Ja, aber das liegt sich nicht an mir! DU bist der, der einfach nicht locker lassen will. Nimm es doch einfach hin, dass da nichts ist!“, fauchte sie.   „Das glaube ich dir aber nicht! Ich sehe dir an, dass dich etwas bedrückt! Du kannst es mir nicht mehr verschweigen Temari. Ich kenne dich mittlerweile ziemlich gut und habe gelernt, dich zu durschauen. Also sag mir nicht, dass nichts ist, denn ich weiß, dass es eine Lüge ist“, meinte er.   „Vielleicht will ich dich ja nur nicht verletzten und sag dir deshalb nicht die Wahrheit“, rutschte es aus ihr heraus. Kaum waren die Worte aus ihr heraus gekommen, verstand sie, was sie da eigentlich gesagt hatte und schlug sich die Hand vor dem Mund. Das hätte sie doch nicht sagen dürfen. Nun würde sein ach so schlaues Gehirn sich alles weiter zusammen reimen. Nein das ging nicht. Er durfte nicht wissen, dass sie mit Hidan geschlafen hatte. Dann hätte das Versteckspiel, das Lügen und das Anschreien der letzten Wochen keinen Sinn gehabt.   In Shikamarus Gehirn begann es zu rattern. Er fragte sich, was sie damit meinen konnte. Warum sollte ihn die Wahrheit verletzten? Was könnte sie angestellt haben, was so schlimm war, dass sie sich lieber innerlich zerstörte, als es ihm zu sagen? Shikamaru hatte keine Ahnung. Jedoch wollte er es nun mehr denn je wissen. Es war ihm egal, ob es ihn verletzte oder nicht. Es würde schon nicht so schlimm sein, dass er nicht darüber hinwegkam. Eigentlich wollte er ihr nur helfen und dafür nahm er es in kauf auch mal verletzt zu werden, denn sie so zu sehen, ertrug er auch nicht mehr. Sie war halt seine große Liebe und für diese würde er alles auf sich nehmen. Aus diesem Grund ging er nun auch ruhig einen Schreit auf sie zu. Er nahm sie in seine Arme und drückte sie fest an seinen Körper. Temari wollte sich wie üblich aus seinen Armen winden, doch ließ er ihr keine Chance. Dieses Mal würde sie in seinen Armen bleiben müssen. Nach der langen Zeit wollte er sie ein Mal wieder richtig bei sich haben.   „Temari ich bitte dich, sag mir, was dich bedrückt. Ich verspreche dir, dass ich dich davon befreien werde, aber bitte lass mich nicht mehr alleine stehen, denn es bricht mir das Herz dich so zu sehen“, flüsterte er ihr ruhig ins Ohr. Temari erzitterte unter seinem Körper. Es schmerzte sie zu wissen, dass er, obwohl er wusste, dass die Wahrheit ihn verletzen würde, verlangte, dass sie die Wahrheit sagte. Aber das konnte sie nicht. Wie sollte sie ihm auch sagen, dass sie ihn betrugen hatte? Er brachte ihr so viel Verständnis entgegen. Er wollte sie von ihrem Schmerz und ihren Sorgen befreien. Und sie schaffte es nicht mal ihm zu gestehen, dass sie ihn betrogen hatte. Sie war erbärmlich. Ihr Vater hatte damals ganz Recht gehabt. Es war jämmerlich wie sie sich gab. Vielleicht sollte sie ihm einfach die Wahrheit sagen und dann gehen, denn sicher würde er sie danach nicht mehr sehen wollen. Natürlich wäre der Schmerz für ihn am Anfang sehr groß, doch er würde sicher darüber hinwegkommen. Aber dafür wäre er von seinen Schmerzen erlöst, oder nicht? Wäre das nicht die beste Methode? Doch wie sollte sie das schaffen? Sie würde es nicht übers Herz bringen ihm die Wahrheit zu sagen. Sie hatte es schon so oft versucht, doch war sie immer wieder daran gescheitert, immerhin würde sie damit zwei Menschen unglücklich machen. Aber waren sie das nicht jetzt auch?   In ihrer Verzweiflung merkte Temari nicht, wie ihr die Tränen die Wange hinunter liefen und sich schließlich auf seinem Shirt sammelten. Shikamaru aber registrierte dies aber schnell. Aus diesem Grund befreite er sie auch aus seinen Armen und hielt sie etwas auf Abstand, um ihr die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Führsorglich strich er ihr über die Wange und dabei noch eine blonde Strähne aus ihrem Gesicht.   „Shht, Temari, alles ist gut“, versuchte er sie zu beruhigen. „Warum weinst du denn?“, fragte er sie ruhig und nahm sie wieder in den Arm, um ihn zu trösten. Temari aber hörte gar nicht mehr auf zu weinen. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals.   „Es tut mir leid, Shikamaru“, schluchzte sie immer wieder und wieder. Sie wusste nicht wieso, aber in diesem Moment fiel ihre gesamte Last von ihren Schultern. All die unterdrückten Emotionen und Sorgen spiegelten sich in ihren Tränen wieder. Temari versuchte sie zu unterdrücken, aber das klappte nicht. Die Tränen flossen, ohne dass sie etwas tun konnte ihre Wangen hinunter. Shikamaru hatte es mittlerweile aufgegeben, sie zu trösten. Er strich ihr einfach nur über den Rücken und wartete darauf, dass sie sich wieder beruhigte.   Es dauerte eine ganze Weile, bis ihre Tränen wieder verebbten. Peinlich berührt wand Temari Shikamaru ihren Rücken zu. Es war ihr unangenehm, dass sie vor ihm geweint hatte. Eigentlich zeigte sie keine Schwäche, aber es war einfach über sie gekommen. Sie wusste auch nicht so richtig wieso. Doch eigentlich konnte sie es sich denken, aber das spielte keine Rolle mehr. Es war passiert und ändern konnte sie es auch nicht mehr. Nun wollte sie nur noch ins Bett, um das alles wieder zu vergessen.   „Ich geh ins Bett“, flüsterte sie deshalb leise und wollte sich schon auf den Weg machen, doch wurde sie aufgehalten. Shikamaru griff blitzschnell nach ihrer Hand und hielt sie so zurück.   „Ich lasse dich nicht gehen, Temari“, sagte er hart, „ich habe dir gesagt, dass ich dieses Mal eine Antwort von dir haben will. Ich werde dich dieses Mal nicht flüchten lassen. Ich will dir endlich helfen!“   Temari seufzte. Es nervte sie, dass er so motiviert war. Normal hätte er schon lange aufgegeben, weil es ihm einfach zu nervig war, aber dieses mal nicht. Es war seltsam. Würde es nicht um diese Sache gehen, wäre sie froh gewesen, dass er so voller Elan war, aber nun… Konnte er sie nicht einfach in ruhe lassen? Es wäre besser so. Dies schrie sie ihm auch voller Wut ins Gesicht. Dies war der Zeitpunkt gewesen, wo Shikamaru jegliche Geduld verloren hatte. Es machte ihn wütend, dass sie so stur war. Könnte sie nicht endlich ihren dämlichen Stolz vergessen und ihm sagen, was los war? Hätte er aber gewusst, dass Temari nicht ihr Stolz sondern viel mehr ihr Herz und ihre Angst im Weg standen, hätte er das nächste sicher nicht gesagt.   „Weißt du was Temari?! Diese gesamte Situation kotzt mich an! Nein! DU kotzt mich an. Ich will dir helfen, weil ich es nicht mehr ertrag, dich leiden zu sehen. Darum tu ich mir diesen ganzen Mist an. Würde es dir nicht so mies gehen, hätte ich schon längst aufgehört, denn ich bin es langsam leid, dich immer und immer wieder zu fragen, was los ist. Mit deinem Verhalten verletzt du nicht nur dich selbst sondern auch deine Brüder und mich, aber in deiner Welt, die sich nur um deinen bescheuerten Stolz und dich dreht, ist dafür kein Platz. Das ist nun vorbei. Von mir aus kannst du an deinem Leid verrecken, denn ich bin es leid, dich so zu ertragen, deshalb werde ich auch gehen. Du kannst mich anrufen, wenn du wieder klar denken kannst und mit mir reden willst!“, schrie er sie an und drehte sich dann von ihr Weg, um in ihre Schlafzimmer zu gehen und ein paar Sachen einzupacken. Er wusste zwar noch nicht genau, wo er hin gehen sollte, aber Shikamaru war sich sicher, dass er schon etwas finden würde, denn in diesem Haus hielt er es keine Sekunde mehr aus.   Als er aber durch die Haustür verschwinden wollte, versperrte Temari ihm den Weg. Mit weinerlichen und flehenden Augen sah sie ihn an, sodass er am liebsten seine Tasche hatte fallen lassen und sie in seine Arme schließen wollte, doch er hielt sich zurück. Shikamaru wusste, dass es so nicht weiter gehen konnte. Sie zerstörten noch ihre gesamte Beziehung oder mehr das, was davon noch übrig geblieben war. Das wollte er aber nicht. Nach Ino hatte er so lange gebraucht sein Herz wieder zu öffnen, da wollte er seine große Liebe nicht noch mal verlieren. Um dies zu verhindern, musste er sie und seine Gefühle jetzt aber ignorieren und gehen, auch wenn es sein Herz zum Bluten brachte. Aus diesem Grund ignorierte er aus ihr Flehen und Betteln und schob sie zur Seite, sodass er aus der Tür treten konnte, dabei streifte er ihre Wange und drückte ihr einen Kuss auf diese.   „Ich liebe dich Temari“, hauchte er in ihr Ohr, dann verschwand er.   Für Temari brach in diesem Moment eine Welt zusammen. Kraftlos sank sie an der Tür nach unten auf den Boden. Sie hätte es wissen müssen. Sie hätte wissen müssen, dass Shikamaru das nicht mehr lange mitmachte. Sie hatte es gewusst und trotzdem war es ihr egal gewesen. Ja, sie war daran schuld, dass Shikamaru so sauer geworden war und sie schließlich verlassen hatte. Das änderte aber nichts mehr daran, dass ihr Herz blutete. Shikamaru war ihre große Liebe gewesen. Nein er war es nicht gewesen, er war noch immer ihre große Liebe, auch wenn er sie verlassen hatte. Am liebsten wäre sie ihm hinterher gerannt und hätte ihn angeschrien, dass sie ihn mit Hidan betrogen hatte, aber noch immer schaffte sie es nicht. Doch… Was sollte sie jetzt machen? Temari hatte keine Ahnung. Aber eines war ihr klar: In dieser Wohnung konnte sie nicht mehr länger bleiben, denn dadurch schmerzte ihr Herz nur noch mehr. Aus diesem Grund suchte sie auch ihr Handy heraus und drückte die Kurzwahltaste zwei.   „Daddy, kannst du mich von zu Hause abholen?“, fragte sie leise, nachdem auf der anderen Seite abgehoben wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)