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Die Abenteuer von Kin Hatake

Newsmessage 4.2.2017, siehe Beschreibung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, hier nun das ausschweifende Ergebnis meiner ersten Überarbeitung.
Im meinem Blog als 2 Teile und hier zusammen als neuer 1. Teil.
(der ehemalige Prolog ist noch nicht völlig Verarbeitet, der Rest folgt natürlich noch :D) Komplett anzeigen

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#001 + #002 - Der ANBU und der Sensei

Morgens um 04:10 Uhr
 

In Gedanken versunken saß Kakashi auf seinem Wachposten. Kühle Nachtluft umgab ihn. Hin und wieder streifte ihn eine leichte Briese und ließ ihn frösteln. Seine Augen hatte er geschlossen. Doch auch mit offenen Augen würde er nicht viel erkennen. Die Nacht war bewölkt und dementsprechend dunkel.

Unter ihm auf der Straße befand sich das Wachhäuschen am Nordtor von Konoha. In dieser Nacht hatten Genma und Hayate den regulären offenen Wachdienst. Begleitet wurde dieser von Kakashi und zwei weiteren ANBU, die sich in der Nähe versteckt hielten.

Nachtwache war eine der Aufgaben, die Kakashi am Wenigsten leiden konnte. Nachts war einfach nichts los. Die Stille, die mit der Dunkelheit einherging, brachte seinen Verstand auf Touren. Lies die Gedanken kreisen und lenkte ihn ab. Lesen durfte er während des Wachdienstes nicht - zumindest als ANBU war es verboten, sich mit Dingen abzulenken, die nichts mit der Aufgabe zutun hatten. Er musste immer und zu jeder Zeit voll einsatzbereit sein. Wäre er jetzt unten in der Hütte und würde seinen Dienst offen ausführen, wäre es kein Problem.

Innerlich seufzte er auf. Warum hatte er sich auch ausgerechnet für eine Doppelschicht melden müssen? Die schlaflose Nacht hätte er auch Zuhaus verbringen können. Schlaflos wäre sie in jedem Fall geworden. Schließlich begann in dieser Nacht nicht irgendein Tag, sondern DER Tag. Seit genau 2 Stunden war es auf den Zeitpunkt genau 10 Jahre her.

Für die meisten Bewohner war es ein Festtag. Für Kakashi war es jedes Jahr eine Qual. Der 10. Oktober. Der Tag, an dem der Kyuubi Konoha heimsuchte. Der Tag, an dem der Yondaime Hokage sein eigenes Leben aufgab und für die Rettung seines Dorfes und seiner Familie opferte. Der Tag, an dem der Sohn des Mannes geboren wurde. Letzteres war den meisten Bewohnern nicht einmal bekannt.

Der Junge hatte den Namen Naruto Uzumaki bekommen. Uzumaki war der Clan seiner Mutter. Zu Minato Namikaze, dem Yondaime Hokage, konnte daher niemand eine Verbindung herstellen. Seltsam eigentlich, denn Minato und Narutos Mutter Kushina waren bereits seit Jahren ein Paar. Im ganzen Dorf wusste man davon. Zudem sah der Junge genau so aus wie sein Vater und je älter er wurde, je deutlicher war er erkennbar. Er hatte die gleichen blauen Augen. Seine blonden strubbeligen Haare standen in alle Richtungen ab, genau wie bei Minato. Sogar das Lachen war dasselbe.

Die Bewohner Konohas waren für diese Tatsache allerdings blind. Für sie war der Junge nichts weiter als der Fuchsbengel. Das Kind, was den Kyuubi in sich trug. Das kam daher, dass Minato damals den Fuchs in seinem Sohn versiegelt hatte, um das Dorf zu beschützen. Naruto trug den Fluch eines Jinchuuriki. Führte ein Leben abgekapselt von allen anderen, von der Bevölkerung gemieden und bestraft. Allen Jinchuurikis erging es in dieser Hinsicht gleich. Sie wurden gehasst für das, was sie sind, dabei sollten die Menschen dankbar dafür sein, dass es sie gab. Immerhin beschützten sie alle anderen, indem sie den Dämon in sich bewahrten, wo er nichts anstellen konnte.
 

Stimmen rissen Kakashi aus seinen Gedanken. Neben den leisen Stimmen von Genma und Hayate war noch eine dritte Stimme zu hören. Weiblich und Kakashi gut bekannt. Tsunade war wieder im Dorf. Ungewöhnlicher Zeitpunkt, immerhin kommt sie nur einmal im Monat für einige Tage vorbei und ihr letzter Besuch war noch keine Woche her.

In der klaren und stillen Nacht konnte Kakashi das Gespräch sehr gut verfolgen:

»Und wie lang wirst du dieses Mal bleiben?«, hörte er Genma fragen.

»Das kommt darauf an, wie lang ich brauche. Die Herstellung eines Medikaments ist nicht mal eben in 5 Minuten erledigt. Dafür werde ich einige Stunden brauchen. Und dann muss ich natürlich auch sichergehen, dass es wirkt. Zuerst werde ich mir jetzt aber ein Schläfchen gönnen. Die richtigen Kräuter zu finden, hat länger gedauert, als erwartet.« erzählte Tsunade und gähnte darauf herzhaft.

Ein leises Lachen war zu vernehmen, wohl von Genma, denn diesmal war es Hayate, der sprach und das Lachen war noch immer im Hintergrund zu hören. »Dann schlaf schön. Und gute Besserung an deinen Patienten.«

»Werde ich ihm ausrichten. Gute Nacht.« wünschte Tsunade noch, ehe sie ihren Weg fortsetzte. Ihre Schritte hallten auf den Straßen Konohas wieder. Zunächst laut und mit zunehmender Entfernung immer leiser werdend, bis Kakashi sie nicht mehr hören konnte.

Dem Gespräch der beiden Wachmänner folgte Kakashi nicht weiter. Auch Genma und Hayate suhlten sich in Langeweile. Ihre Gespräche handelten überwiegend von belanglosen Dingen.
 

Erneut begannen Kakashis Gedanken zu kreisen, waren wieder bei Minato. Der Mann war so viel mehr gewesen, als nur das Dorfoberhaupt von Konoha. Er war ein Kriegsheld und über viele Jahre sein Sensei. Gleichsam Ersatzvater und großer Bruder. Als er schließlich zum 4. Hokage ernannt wurde, schien alles Perfekt. Es war ein Kindheitswunsch von Minato, dass er mal Hokage wird. Als seine Partnerin Kushina dann auch noch mit der Botschaft kam, dass sie ein Kind bekommt, war ihr Glück vollkommen.

Bis zu dem Tag der Geburt. Dieser Tag veränderte alles.

Ihrem gemeinsamen Sohn wurde ein Leben aufgebürdet, was kein Leben war. Oftmals fragte Kakashi sich, was Minato sich damals dabei gedacht hatte, als er ausgerechnet Naruto zu einem Jinchuuriki gemacht hat. Seinem Sohn so etwas anzutun grenzte schon an Ablehnung. Dabei wusste Kakashi genau, dass Minato und Kushina sich beide sehr auf das Kind gefreut hatten. Warum also? Was hatte ihn dazu bewogen? Er war Hokage und kannte daher die Schicksale der Jinchuuriki gut genug. Er muss sich für seinen Sohn doch etwas Besseres vorgestellt haben, als so ein Leben zu führen.

Egal wie lang und wie oft Kakashi sich diese Fragen stellte, er kam nicht dahinter. Minato war nicht mehr am Leben. Ihn nach den Antworten zu fragen, war daher nicht möglich. Auch Kushina hatte damals nicht überlebt, weshalb Naruto als Waise aufwuchs. Abgelehnt von dem Dorf war er bereits im zarten alter von 3 Jahren auf sich allein gestellt. Einzig die ANBU kümmerten sich um den Jungen, wobei Kakashi sich sicher war, dass er der Einzige von ihnen war, der es freiwillig tat. Die anderen handelten allein auf Befehl ihres dritten Hokage, der nach Minatos Tod erneut die Führung übernommen hatte.

Grummelnd zwang er sich zur Ruhe. Er ließ sich viel zu sehr von seinen Gefühlen ablenken. Für den Rest der Nachtwache zwar er seine Gedanken zur Ruhe.
 

Endlich erlöst.

Die nächste Schicht hatte begonnen und pünktlich um 7 Uhr lösten andere ANBU Kakashi und seine beiden Kollegen ab. Während die anderen Zwei sich verabschiedeten und auf dem Weg nachhause machten, hatte Kakashis Arbeitstag noch nicht geendet.

Der 10. Oktober war kein Tag, an dem er schlafen konnte. Weder in der Nacht noch nach einer Nachtschicht. Zuviel Hass schwappte an diesem Tag durch das Dorf. Den wenigsten fiel diese Tatsache auf. Nach außen hin gab man sich freundlich. Es wirkte sehr familiär, wie man hier miteinander umging. Alle waren nett und hilfsbereit, auch Fremden gegenüber. Nur eine Person war ausgegrenzt.

Das Schicksal eines Jinchuuriki glich in den meisten Fällen einem Leben in der Hölle. Ausgrenzung und Beschimpfungen waren noch das kleinste Problem, mit dem sie alle zu Kämpfen hatten. Naruto wurde schon sehr jung zu diesem Leben gezwungen und hatte keinerlei Mitspracherecht, als ihm diese Bürde auferlegt wurde. Er war eines der Besten Beispiele für die Intoleranz, die Menschen für jemanden aufbringen konnten, der - aus welchen Gründen auch immer - anders war als sie.

Jeden Tag, jede freie Minute sah Kakashi nach dem Jungen. Versuchte ihn zu beschützen, wann immer er mitbekam, dass sich jemand nicht an die Regeln hielt, die vom dritten Hokage aufgestellt worden. Die Zeiten, in denen Naruto allein mit Beschimpfungen zu leben hatte, waren schon lange vorbei. Es gab regelmäßig Einbrüche in seiner Wohnung, in denen der wenige Besitz des Jungen zerstört wurde. Angriffe auf sein Leben, die oftmals mit mittelschweren Verletzungen endeten. Eigentlich verging kaum ein Tag, an dem nichts passierte.

Was der kleine Blonde in seiner jungen Jahren alles mitmachen musste, reichte für zehn Leben, wenn nicht sogar mehr.
 

Nach der Nachtwache am Nordtor hatte Kakashi Wachdienst innerhalb des Dorfes. Wo er sich dabei rumtrieb, war egal. Hauptsache er sorgte für Ordnung. Zumeist nutzte er diese Tatsache aus, um sich in Narutos Nähe aufzuhalten und den Jungen zu beschützen, wenn es notwendig sein sollte.

Auch an diesem Morgen war er auf den Weg zu seinem Schützling. Dabei kam er am Festplatz vorbei, wo bereits hektisches Treiben herrschte. Jeder im Dorf liebte diesen Tag, da jeden Abend des 10. Oktober ein großes Fest zu Ehren des Yondaime Hokage gefeiert wurde. Natürlich gab es auch in der Hinsicht ausnahmen. Naruto mochte den Tag sicher nicht und auch Kakashi selbst hatte mittlerweile einige Abneigung gegen das Fest entwickelt.

Der 10. Oktober war Todestag von Minato. Der Tag, an dem er sich für das Dorf geopfert hatte. Die Bewohner sehen ihn als Helden und feierten sein Opfer. Manchmal kam es Kakashi allerdings so vor, als würden sie ihn hassen, als würden sie das Fest feiern, um sich über ihn lustig zu machen.

Zeitgleich gab es an dem Tag auch noch ein anderes Ereignis. Es war Narutos Geburtstag. Ein Tag, den für gewöhnlich jedes Kind liebte. Mit Familie und Freunden feierte und an dem es Geschenke bekam. Naruto war da anders. Außenseiter und abgelehnt. Mit ihm feierte niemand Geburtstag und er bekam auch keine Geschenke. Stattdessen machte das Dorf ihm diesen Tag zu einer größeren Hölle, als er sie das ganze Jahr über schon musste.

Würde Kakashi am 10. Oktober nicht auf den Jungen aufpassen, würde er sicher irgendwann tot in einer Gasse liegen und niemanden würde es kümmern. Im Gegenteil würde sie daraus auch wieder einen Grund zum Feiern ziehen, weil sie das Monster endlich Loswaren.
 

Lautes Gezanke ließ Kakashi anhalten. In solcher Frühe bereits so streitlustig zu sein, war ungewöhnlich. Vor allem, wenn sich zwei ältere Personen fast an die Gurgel gingen. Als ANBU war es leider seine Pflicht sich darum zu kümmern, damit solche Streitigkeiten nicht ausarteten. Auch wenn er seinen Weg zu Naruto lieber fortsetzen wollte.

»Das hier ist MEIN Platz, rück gefälligst weiter rüber!«, hörte Kakashi den Einen meckern.

»Rück doch selbst!«, gab der Andere zurück.

»Ich hab mir diesen Ort schon vor Monaten reserviert. Hier kommt mein Stand hin!«, kam darauf wieder vom Ersten.

Kakashi brauchte nicht lang, um die beiden Streithähne ausfindig zu machen. Es handelte sich um zwei Standbesitzer auf dem Festplatz, die ihre Buden aufbauten. Für den Abend musste ja alles fertig sein. Offenbar waren sie sich nicht ganz über die Position der Buden einig.

Dass man sich wegen solcher Nichtigkeiten streiten konnte, wollte dem Hatake nicht in den Kopf. Ob er es verstand oder nicht, war jedoch egal. Er musste diesen Streit schlichten, ob er wollte oder nicht.
 

07:55 Uhr
 

Ungeduldig stand Iruka am Fenster des Lehrerzimmers. Er hielt Ausschau nach einem ganz bestimmten Schüler, Naruto. Bisher hatte er den Jungen nicht kommen sehen. Ein winziger Teil in ihm hoffte, dass er den blonden Jungen nur übersehen hatte. In der Masse an Kindern, die bereits durch das Tor gekommen waren, wäre es durchaus möglich gewesen. Doch Iruka wusste es besser.

Naruto war sein Sorgenkind. Der Junge zeigte sich immer gut gelaunt und unbeschwert, doch Iruka erkannte die Wahrheit. Das aufgesetzte Lachen und die Trauer in seinen Augen. Die winzigen Unterschiede zwischen echter und gestellter Emotion, die nur einer erfahrenen Person auffiel. Diese Kleinigkeiten machten dem Lehrer deutlich, wie sehr der Junge litt. Naruto war alles andere als ein fröhliches Kind.

Auch als die Schulglocke zum Unterrichtsbeginn läutete, war von dem Jungen noch nichts zu sehen. Seufzend griff sich Iruka seine Sachen und machte sich auf den Weg zum Klassenraum. Vielleicht hatte er ja Glück und Naruto war doch schon da. Er bezweifelte es jedoch stark, obwohl Naruto es ihm versprochen hatte, dass er dieses Mal pünktlich zum Schulbeginn anwesend wär. Sie hatten schließlich nicht irgendeinen Tag, sondern den 10. Oktober. Das war kein Tag, an dem Naruto seine Wohnung gern verließ.

Im Klassenraum musste Iruka seinen Blick nur kurz schweifen lassen, um zu wissen, dass Naruto nicht anwesend war. Aber er hatte es ja geahnt. Etwas Zeit wollte er dem Jungen noch geben, vielleicht kam er ja noch.
 

Zwei Schulstunden später war Pause für die Kinder und Naruto war noch immer nicht aufgetaucht. Iruka hatte zudem in der dritten Stunde eine Freistunde und beschloss, die Zeit zu nutzen. Er musste sicher sein, dass es seinem Schüler gut ging. Sein erster Weg führte ihn zu Narutos Wohnung, doch auch nach mehrmaligem Klopfen kam keine Reaktion. Nicht einmal das leiseste Geräusch drang aus dem Inneren. Offenbar war der Junge nicht zuhaus.

Die darauffolgenden Minuten hastete Iruka durch das Dorf. Er suchte verschiedene Orte auf, von denen er wusste, dass Naruto sich gern dort aufhielt. Seine Suche blieb jedoch erfolglos. Die Zeit arbeitete gegen ihn. Zur vierten Stunde musste er sich wieder in der Akademie einfinden. Er dachte bereits ans Aufgeben und war auch schon auf den Rückweg, als ihm am Dorfplatz die Feststände auffielen. Viele waren bereits aufgebaut, doch an einigen Stellen herrschte Streit statt eifriger Aufbau. Drei ANBU konnte er erkennen, die sich mit verschiedenen Parteien befassten. Jedes Jahr derselbe Unsinn. Eine der ANBU-Masken war ihm sogar sehr vertraut. Mit der Person dahinter hatte er öfter zu tun. Vor allem, wenn es um Naruto ging. Zu Irukas Glück schien der Mann seine beiden Streitparteien endlich beruhig zu haben.

Zielstrebig ging der Chunin auf den Mann zu, von dem er sich Hilfe erhoffte. Es dauerte nicht lang und er wurde bemerkt, noch bevor er bei dem ANBU angekommen war.
 

10.20 Uhr
 

Seit 7 Uhr war Kakashi von der Nachtwache erlöst. Jetzt war es bereits nach 10 Uhr. Mehr als 3 Stunden durfte er sich bereits das Theater auf dem Festplatz antun. Hatte er einen Streit geschlichtet, ging es direkt an der nächste Stelle weiter. Es war sogar so schlimm geworden, dass einige Kollegen eingreifen mussten, um die Menge zu beruhigen.

Der 10. Oktober war ein furchtbarer Tag. Er begann furchtbar, behielt diesen Zustand bei und endete schließlich auf die gleiche Weise. Der Stress und die vielen Konflikte, die sich an diesem Tag ergaben, war einfach unfassbar. Hingen die Ereignisse nicht mit Naruto zusammen, so war es das Fest am Abend, dem alle entgegen fieberten. Es machte die Bewohner unruhig und reizbar. Alles musste perfekt sein für ihren Helden, dabei bekam Minato nicht einmal mit, was sein einstiges Dorf hier veranstaltete. Die Menschen konnten von Glück reden, dass er es nicht wusste. Würde er es wissen, würde er sich vor Scham im Grab umdrehen, bei dem was sie seinem Kind bereits alles angetan haben, während sie ihn auf ein Podest stellen und feiern wie einen Gott.

Jedes Jahr aufs Neue fragte Kakashi sich, wie dieses Fest überhaupt zustande kam. Welcher Bewohner hatte wohl die glorreiche Schnapsidee? Es gab viele Personen, die dafür in Frage kamen.

Das Fest an sich war Kakashi völlig egal. Er würde es eh nicht besuchen. Er hatte nur Augen für eine Person und die befand sich weit weg vom Festplatz. Naruto feierte seinen Geburtstag einsam und allein. Verlassen von der Welt. Wenn es ihm schon nicht offen gestattet war, dem Jungen Gesellschaft zu leisen, so wollte er wenigst als ANBU in dessen Nähe sein. Einige Male hatte er sich mit Naruto bereits unterhalten. Immer hatte er dabei seine Maske getragen. Wer dahinter steckte, wusste der Kleine nicht.

In diesem Jahr war Kakashi am Überlegen, ob er seinem Schützling nicht ein besonderes Geschenk machte. Etwas, das nur der Junge sehen durfte. Ein ANBU im Dienst durfte seine Maske nicht abnehmen, aber für Naruto wollte er eine Ausnahme machen. Er sollte sehen, wer die Person ist, die ihn jedes Mal beschützte, damit er etwas hatte, an dem er sich festhalten konnte. Er sollte wissen, dass es einige wenige Menschen gibt, denen er nicht egal war.
 

Grade erst war er die letzten beiden Streithähne losgeworden, da hörte er an einer anderen Stelle schon die nächsten Zanken. Genervt seufzte er auf und sah sich einmal um. Eine Person auf dem Platz gehörte nicht dorthin und sie kam direkt auf ihn zu. Der Chunin Iruka Umino war ein guter Bekannter von Kakashi. Eine Person, von der er sich Erlösung versprach. Was auch immer Iruka wollte, sein Anliegen würde ihn sicher von den verrückt gewordenen und streitsüchtigen Standbesitzern wegführen.

»Hallo Iruka, was kann ich für dich tun?«, empfing er den Lehrer.

»Hast du heute schon Naruto gesehen?«, kam es prompt von diesem zurück. Kein Gruß, weder mit Worten noch per Handschlag kam von dem Mann. Aber das war auch nicht nötig. Einen ANBU grüßte man nicht. Selbst wenn man wusste, wer sich unter der Maske befand.

»Nein.« war die schlichte Antwort des Maskierten.

Iruka seufzt leise auf, so dass nur Kakashi es hören kann. Gezwungen ruhig klang seine Stimme, als er sich erneut äußerte: »Ich kann ihn nicht finden.«

»Er wird sich Zuhaus verbarrikadiert haben. Er geht nicht vor die Tür, wenn wir diesen Tag haben«, versuchte der Hatake ihn zu beruhigen.

»Das dachte ich auch zuerst, aber er scheint nicht Zuhaus.« Diesmal schwang deutliche Unruhe in der Stimme mit und der Blick des Chunin strahlte pure Verzweiflung aus. »Ich mache mir Sorgen. Ich habe ihn dazu überredet, dass er heute in die Schule kommt - aber da kam er nicht an und jetzt ist er verschwunden.«

Beruhigend legte Kakashi einen Arm um die Schultern von Iruka und zog ihn mit sich. Sie mussten vom Platz herunter, wo es zu viele neugierige Ohren gab. Nach nur ein paar Dutzend Schritten betraten sie eine Seitenstraße. Dort war nahezu nichts los, da alle Aktivität des Dorfes auf dem Festplatz gebündelt schien.

Nachdem sie sich etwas vom Platz entfernt hatten, warf Kakashi sorgsam einen prüfenden Blick um sich. Auf ungebetende Mithörer konnte er verzichten. Als er sicher war, dass sie allein waren, wandte er sich wieder Iruka zu. »Wir werden jetzt bei Naruto zuhaus vorbeischauen. Ich hab einen Schlüssel für seine Wohnung. Vielleicht ist er ja doch dort und hat sich nur nicht getraut aufzumachen.«

»Und wenn er nicht dort ist?«, wand Iruka ein. Hibbelig verlagerte sein Gewicht immer wieder von einem auf den anderen Fuß und sah sich dabei ebenfalls nach Mithörern um. Er glich einem Paranoiden, der unter Verfolgungswahn litt und hinter jeder Ecke jemanden vermutete, der nicht existierte. Nur das Iruka damit nicht so paranoid war, wir es aussah.

Es gab tatsächlich Menschen in Konoha, die um jeden Preis verhindern wollten, dass Naruto Fürsorge bekam, von welcher Person auch immer. Kakashi als ANBU hatte es da noch gut. Er handelte auf Befehl des Hokage und hatte ein Auge auf Naruto. Zivilisten verschwanden jedoch für gewöhnlich spurlos, sobald sie Naruto mit Sympathie begegneten. Wer auch immer dahinter steckte, schien verhindert zu wollen, dass der Junge Hilfe bekam.

Ob Iruka ebenfalls gefährdet war, wussten beide Männer nicht. Er war ein Chunin und im Ninjadienst und somit kein Zivilist. Seine Qualitäten als Akademielehrer waren herausragend. Die besten jungen Genin kamen allesamt aus seiner Obhut. Ihn ebenfalls verschwinden zu lassen, wäre sehr unklug und würde dem Dorf nicht gut tun, auch wenn die Meisten Bewohner von Konoha sich dessen sicher nicht bewusst waren. Vorsichtig waren Kakashi und Iruka dennoch, sie wollten nicht zuviel riskieren.

»Iruka beruhige dich wieder. Solang du in meiner Nähe bist, wird dir nichts passieren. Zeig dich etwas ernster, vielleicht sogar sauer, weil Naruto wieder nicht in der Schule war. Wenn es den Anschein hat, dass du ihn suchst, weil er wiedereinmal unerlaubt dem Unterricht fernbleibt, dann hast du eine gute Begründung. Du als sein Lehrer bist während der Schulzeit immerhin für ihn zuständig.«

Seufzend zwingt sich Iruka zur Ruhe, auch wenn es ihm schwerfällt, er darf seine Sorge um Naruto nicht so offen zeigen. Er konnte nur hoffen, dass seine Worte auf dem Festplatz nicht von den falschen Leuten gehört wurden. »Ist ja gut. Ich mache mir halt Sorgen. Du kennst mich, ich kann einfach nicht anders.«

»Ja, du bist und bleibst ein sentimentaler Idiot.« Hinter seiner ANBU-Maske grinste Kakashi breit. »Aber genau das zeichnet dich aus und macht dich zu einem so guten Lehrer. Du gehst auf deine Schüler ein und versuchst ihnen auch da zu helfen, wo alle anderen nur wegsehen.«

Diese Worte waren wie Balsam für Irukas derzeitige Verfassung. Er wusste, dass er es richtig machte, egal was andere vielleicht sagten. Ein winziges dankbares Lächeln huschte über seine Lippen. Nur kurz, aber Kakashi hatte es gesehen.

Erneut legte Kakashi seinen Arm um Irukas Schultern »Und nun komm, wir müssen schauen, ob Naruto Zuhaus ist. Und wenn er es nicht ist, dann werden wir ihn suchen. Mit allen Hunden, die ich habe.« und darauf zog er den Chunin einfach mit sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Onlyknow3
2015-09-16T06:49:59+00:00 16.09.2015 08:49
Auch ich freue mich das es weiter geht, und dann auch noch mit diesem Kapitel was erklärt warum Kakashi Naruto dann auch mehr tod als lebend gefunden hat. Hat lange gedauert, aber ich habe immer gewusst das das nicht so bleibt das du die FF fertig stellen wirst. Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von: abgemeldet
2015-09-15T13:42:16+00:00 15.09.2015 15:42
endlich nach sehr langem warten kommt ein neues Kapitel ich hätte diese ff fast aufgegeben ich hoffe du schreibst schnell weiter Lg Mysto
Von:  TheDarkVampire
2015-09-14T20:02:14+00:00 14.09.2015 22:02
hi,

das Überarbeite Kapitel ist echt super. So versteht man jetzt, wie es zu diesen Vorfall kam. Ich freu mich so, dass es weiter geht, in dem Sinne, *hach* Einfach Wunderbar

Ich liebe diese Geschichte und freue mich auf jeden weiter Kapitel.

Du schreibst echt super. Es ist flüssig zu lesen und keine abgehackten Sätze und man kann es super verstehen

mach weiter so :)
Von:  fahnm
2015-09-13T22:01:28+00:00 14.09.2015 00:01
Hammer Kapitel
Von:  DantetheAngel
2015-09-13T20:47:45+00:00 13.09.2015 22:47
Häää was hat das mit der story zu tun kann mir das ma wer erklären bitte
Antwort von:  MikaelVinT
14.09.2015 07:46
manchmal täte es gut die beschreibung zu lesen.
ich überarbeite grad und hab die alten Kapitel aber noch drin gelassen.
Von:  Amy-Lee
2015-09-13T19:29:13+00:00 13.09.2015 21:29
Hi, wie Versprochen.
So, das sit der neue Anfang, sehr gut, da wir jetzt wissen wie Kakashi´s Alltag als Anbu aussieht und
wie es dazu kam das Er mit Iruka nach Naruto sucht, der ja nicht zum Unterricht kam, trotz versprechen.
Nun, Er war schon auf den Weg zur Akademie wurde aber von seinem Mörder abgefangen und
befindet sich jetzt immernoch in dessen gewalt oder auch nicht.
Ich freue mich auf das nächste Kapitel.
Bye


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