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Süßer Waldesspuk

Halloween-Special 2013
von

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Prolog

„So, da wären wir“, sprach die Pokémon-Schwester des örtlichen Pokémon-Centers von Genki Village, einem kleinen, idyllischen Ort etwas abgelegen der Route 38. Sie lächelte und half ihrem Heiteira dabei, die beiden Pokéball-Tabletts mit den Nummern drei und vier auf der Theke abzustellen.

Im Wartebereich erhoben sich sofort ein Junge und ein Mädchen von der roten Couch und eilten zu der Schwester herüber, um ihre Pokémon in Empfang zu nehmen. Es war selten viel los im Pokémon-Center; auch heute waren neben den beiden Trainern nur drei weitere Personen anwesend, die jedoch bereits bedient waren und lediglich noch zum Smalltalk beieinanderstanden.

Der Junge, mit dem falschherum aufgesetzten Basecap in schwarz mit einem goldenen Streif über die Mitte, nahm in Begeisterung seine Pokémon an sich und legte die Bälle in seinen dunkelgrauen Eingurt-Rucksack, den er über die Schulter auf dem Rücken trug. Ähnlich tat es das Mädchen mit den beiden brünetten, zur Seite wegstehenden Zöpfen unter der weißen Schirmmütze, um die eine rote Schleife gebunden war. Sie drückte die Bälle erst liebevoll an sich, ehe sie diese sorgfältig in ihre beige Umhängetasche legte.

Die beiden jungen Pokémon-Trainer befanden sich auf ihrer Durchreise von Enju-City nach Asagi City und hatten in dieser Kleinstadt einen kurzen Zwischenstopp gemacht, um sich selbst und ihren Pokémon eine Verschnaufpause zu gönnen. Doch das war nicht der einzige Grund für ihre Gegendbesichtigung.

„Eure Pokémon sind erholt und bereit für eure Weiterreise“, erklärte die Schwester mit einem warmherzigen Lächeln auf den Lippen. „Ich nehme an, ihr seid auch auf dem Weg nach Enju City?“

„Was? Nein“, sagte der Junge. Seine Stimme klang etwas gepresst, was einen Schnupfen vermuten ließ. „Eigentlich wollen wir in die entgegengesetzte Richtung.“

„Wieso eigentlich »auch«?“, wollte das Mädchen wissen und wandte sich fragend an die Pokémon-Krankenschwester.

„Weil die meisten hier heute nach Enju City gehen. Die Nachbarstadt ist bekannt für ihre traditionellen Zeremonien zu festlichen Anlässen. Und heute findet dort die große Geistervertreibungszeremonie statt. Ihr wisst schon, traditionell zu Halloween, um sinnbildlich die bösen Geister zu vertreiben und von den Menschen sowie Pokémon fernzuhalten.“ Die Schwester schmunzelte amüsiert.

„Ah“, machte das Mädchen daraufhin und wandte sich an den Jungen neben ihr. Die beiden waren offenbar miteinander bekannt. „Also daher kommen die vielen Trainer, die wir auf dem Weg hierher getroffen haben. So viele Kämpfe bestreiten wir sonst nur in einer ganzen Woche.“

„Ja“, nickte der Junge, „das stimmt. Ich habe mich auch schon gewundert. Unsere Pokémon waren nach dem vielen Kämpfen richtig erschöpft. Kann man ja verstehen.“

„Danke nochmals für Ihre Hilfe, Schwester Joy“, wandte sich das Mädchen wieder der rosahaarigen Frau zu und verbeugte sich höflich vor ihr.

Die Schwester winkte peinlich berührt zur Seite ab. „Schon okay, dafür sind wir ja da.“ Ihr Heiteira, ebenfalls mit einer  Schwesternmütze auf dem Kopf, bestätigte diese Aussage in einem fröhlichen Ausruf.

„Darf ich Sie vielleicht etwas fragen?“, war es der Junge, der fragte.

Schwester Joy nickte. „Natürlich. Wie darf ich dir denn behilflich sein?“

„Sagen Sie, stimmt es, dass in der Gegend Kecleon gesehen wurden? Deswegen sind wir nämlich hier, weil wir davon gehört haben.“

„Kecleon. Ja, davon haben mir schon Trainer berichtet, dass sie es im Wald hinter Route 38 gesehen haben, angrenzend von hier.“

„Jippih!“

„Aber Kecleon“, brachte sich das Mädchen in die Unterhaltung der beiden mit ein, „hält sich doch normalerweise nicht in der Johto-Region auf, dachte ich immer. Soll es nicht in Hoenn beheimatet sein? Das hat man mir zumindest mal gesagt.“

„Ja, das stimmt“, bestätigte die Schwester mit einem Kopfnicken. „Wir wissen auch nicht genau, wieso, aber alle paar Jahre tauchen hier in der Gegend einige Kecleon auf. Auch nicht für lange, meist nur über wenige Wochen, dann sind sie wieder verschwunden. Vielleicht hat es mit dem Klima hier oder in ihrer eigentlichen Heimat zu tun, das sie scheinbar nur zu bestimmten Zeiten hierherführt, aber so genau hat man das noch nicht herausgefunden.“

„Dann nichts wie los!“, rief der Junge aus und hob sich wild entschlossen die zu Fäusten geballten Hände vor den Körper. „Gehen wir es suchen!“

„Hibiki“, zweifelte das Mädchen neben ihm, „wäre es nicht besser, wenn du dich erst noch ein wenig ausruhst? Deine Erkältung …“

„Ach was, das geht schon“, grinste der Junge, Hibiki, breit über das ganze Gesicht. „Schwester Joy hat eben selbst gesagt, dass die Kecleon nicht lange da sind. Und du wolltest sie doch auch sehen?“

„Schon.“

„Dann los! Komm schon, Kotone, solange es noch hell draußen ist!“

Diese Worte kaum ausgesprochen, drehte sich Hibiki auch schon herum und hätte in seinem Eifer beinahe die junge Mutter umgestoßen, die mit ihrer kleinen Tochter an der Hand soeben das Pokémon-Center betreten hatte und auf den Empfangstresen zugegangen war. Das kleine Mädchen, geschätzt kaum fünf Jahre alt, mit den orangeblonden Schleifchenzöpfen und den winzigen Sommersprossen um die Nase hielt ein Teddiursa auf den Armen, offenbar das Haustier der Familie. Es hatte die linke Vorderpfote bandagiert, ließ sich sonst aber nicht darum bringen, mit unschuldiger Miene und aus aufgeweckten Kulleraugen seine Umgebung zu inspizieren.

„Vorsicht, Vorsicht“, mahnte die junge Frau mit demselben, lediglich länger reichenden Haar scherzend und stieß ein leises Lachen hervor, „sonst wird hier noch jemand verletzt.“

„Na, wenn das nicht die kleine Rika und ihr Kuma sind“, begrüßte die Schwester das kleine Mädchen, nickte der Mutter freundlich zu, und lächelte Kind und Pokémon entgegen. „Ihr seht beide gut aus. Schauen wir uns heute noch einmal Kumas Pfote an?“

„Ja, bitte“, antwortete die Mutter stellvertretend, nahm ihrer Tochter das Pokémon ab und setzte es auf die Theke. „Es scheint soweit wieder alles in Ordnung zu sein. Die beiden spielen schon wieder viel miteinander“, lachte sie.

„Eine unverwüstliche Freundschaft“, lachte Schwester Joy zurück, strich dem kleinen Bären einmal über den Kopf, woraufhin es fröhlich gluckste, und wandte sich anschließend wieder an die Frau. „Ich schaue es mir sofort nochmal an.“

„Ein Teddiursa!“, rief Kotone entzückt aus und drehte sich dem kleinen Bären mit dem Sichelmond auf der Stirn zu. Sie schlug die Hände in der Luft zusammen. „So eines möchte ich mir auch sehr gern einmal fangen. Sie sind so süß! Darf ich es streicheln?“ Ihre Frage richtete sie beiderseits an Mutter und Tochter.

„Ausnahmsweise“, sprach die Kleine und hob stolz die Nase in die Luft. „Aber nur, weil du so nett bist.“

„Oh, das ist ja lieb von dir. Dankeschön.“ Gesagt, getan, strich Kotone dem Jungbären über den Kopf und kraulte ihm hinter den runden Ohren. Erneut gluckste das Pokémon, das sich offenbar sehr über die viele Aufmerksamkeit und die vielen Streicheleinheiten freute.

„Seid ihr beiden Pokémon-Trainer?“, erkundigte sich die Mutter, wobei ihr Blick abwechselnd zwischen Kotone und Hibiki hin und her ging.

„Ja“, strahlte Kotone sichtlich stolz.

„Wenn ich groß bin, werde ich auch eine Pokémon-Trainerin!“ Die kleine Rika stellte sich auf die Zehenspitzen und machte sich so groß wie sie konnte. Es entrang Kotone ein leises Kichern, in welches die Mutter und Krankenschwester mit einstimmten.

„Dann seid ihr bestimmt auf dem Weg nach Enju City“, vermutete die Frau weiterhin.

„Die beiden wollen nach den Kecleon suchen“, erklärte Schwester Joy anstelle der beiden Trainer.

„Oh, dann wollt ihr also in den Wald? Seid dort bitte vorsichtig, es gibt viele wilde Pokémon.“

„Und nehmt euch in Acht vor bösen Geeeistern!“ Das kleine Mädchen drehte den Kopf schief, legte sich die Finger an Mund- und Augenwinkeln und verzog sie zu einer fiesen Grimasse. In diesem Moment sah es jedoch vielmehr niedlich als furchteinflößend aus.

„Rika!“, wies die junge Mutter ihre Tochter leise zurecht.

„Sind wir immer, keine Sorge“, beschwichtigte Hibiki die Frau mit einem selbstbewussten Lächeln. Anschließend winkte er Kotone zu. „Wir müssen aber langsam los, sonst wird es dunkel, bevor wir da sind. Kotone, kommst du? Vielen Dank nochmal, Schwester Joy!“

„Hibiki, warte!“, rief sie ihrem Freund noch nach, als dieser bereits aus dem Pokémon-Center stürmte. Schnell verneigte sie sich vor den beiden Frauen, streichelte dem Mädchen sowie Pokémon zum Abschied kurz über den Kopf, ehe sie ihm auch schon nacheilte.

„Oh weh“, kam der Schwester ein Gedanke, just in dem Moment, als die Automatiktür sich wieder zuzog. „Jetzt habe ich glatt vergessen, sie zu warnen.“

„Warte, ich schau mal!“ Das kleine Mädchen rannte daraufhin zur Tür, blickte draußen mehrmals nach links und rechts, bis sie sich nach den beiden Erwachsenen umdrehte und mit den Schultern zuckte. „Zu spät, ich seh‘ sie nicht mehr. Sind schon weg.“

Sorgenvoll legte sich Schwester Joy eine Hand an die Wange. „Hoffentlich sind sie vorsichtig.“

Part I

„Hatschuuu~!“

Der plötzliche Lärm schallte in den Baumkronen des Waldes wider, durchbrach die idyllische Stille und ließ einige der hier beheimateten Pokémon aufschrecken. Scheue Nidoran huschten ins dichte Gebüsch.  Aus den hohen Baumhöhlen lugten vereinzelt Paare roter Augen hervor, als nachtaktive Hoothoot aus ihrem Schlaf gerissen worden waren. Ein verängstigtes Webarak zog sich so schnell es ging an seinem Spinnfaden nach oben auf einen Ast, gesellte sich dort zu einem weiteren seiner Art, und sie schauten aus sicherer Entfernung zu den beiden Menschen hinunter, die ihren Wald durchquerten.

Das Mädchen, gekleidet in einer blauen Trägerhose, einem roten dreiviertel Shirt darunter, weißen Kniestrümpfen mit schwarzem Saum und dazu rotes, festes Schuhwerk, blieb stehen und stieß einen schweren Seufzer aus.

„Oh Mann, Hibiki.“ Sie drehte sich herum, schaute zur ihrer Begleitperson zurück und stemmte vorwurfsvoll die Hände in die Hüften. „Ich habe dir doch gesagt, ruh dich besser aus. Du verschreckst ja alle Pokémon mit deiner Nieserei.“

„‘tschuldige“, gab der Junge in dem roten Pullover und schwarzer Kniebundhose gepresst zurück, schnäuzte in sein Taschentuch und rieb sich anschließend flüchtig über die Nase. Aus dem falschherum aufgesetzten Cappy mit dem goldgelben Streif über die Mitte hingen ein paar schwarze Ponyhaarsträhnen zur Seite heraus. „Ich wollt’s ja unterdrücken, aber es ging nicht.“

Das Mädchen seufzte. „Schon gut, du kannst ja nichts dafür. Wobei, wärst du neulich nicht in feuchten Klamotten schlafen gegangen, hättest du jetzt nicht diesen Salat.“

„Ich weiß“, murrte er kleinlaut. „Hast ja vermutlich recht, aber ich war so müde nach der ganzen Aufregung mit Marill, ich bin fast im Sitzen eingeschlafen. Konnte ja nicht ahnen, dass es mich ausgerechnet wegen so einer Kleinigkeit erwischen würde.“

„Hm, ja, es ist schon seltsam. Aber naja, irgendwann erwischt es jeden mal.“ Sie kicherte daraufhin hinter vorgehaltener Hand. „Aber immerhin war es lustig gewesen.“

„Du hast gut reden“, schmollte Hibiki und plusterte die Backen. „Dir hat es ja schließlich nicht den Pokéball aus der Tasche geklaut und Fangen mit dir gespielt. Ich war nicht gerade scharf darauf gewesen, ständig eine Aquaknarre ins Gesicht zu bekommen, wenn ich es denn endlich mal hatte. Und auf das Bad in diesem kalten See hätte ich auch gut verzichten können. Ich fand’s ehrlich nicht lustig.“

„Ach, Hibiki“, lachte Kotone noch immer. „Du bist einfach zu gutherzig zu den Pokémon. Du hättest es auch einfach Griffel oder Bibor überlassen können, dann hättest du dir bestimmt viel Ärger erspart. Aber nein, du musstest es ja mit eigenen Händen fangen.“

„Ich wollte es nur nicht verletzen“, brummelte er, rieb sich jedoch in einer verlegenen Geste den Hinterkopf.

„Ich weiß, ich weiß.“ Schwungvoll drehte sich Kotone herum, atmete einmal tief durch und streckte sich ausgiebig. „Haa, wirklich zu blöd mit deiner Erkältung. Die Luft hier tut so gut. So klar und es riecht so wunderbar, als stünde man inmitten einer Blumenwiese. Ich bin mir irgendwie ganz sicher, dass wir hier ein Kecleon und viele andere Pokémon sehen werden. Wäre ich ein Pokémon, würde ich auch sehr gern hier leben.“

„Mhm, wenn du das sagst.“ Hibiki nutzte die Gelegenheit, um zu der Freundin aufzuholen. Ihr Optimismus war ansteckend, zauberte ihm ein Grinsen aufs Gesicht und er zog hochmotiviert an ihr vorüber. Er war ihr bereits einige Schritte voraus, als er sie hinter sich rufen hörte, er solle warten, was ihm ein leises Kichern entlockte.

Nebenher sah er sich ein wenig um. Der Wald war von Baum, Busch und Farn dicht bewachsen. Die Baumkronen reichten so hoch, dass sie ein grünes Dach über ihren Köpfen formten. Nur vereinzelt fielen einige tapfere Sonnenstrahlen durchs Geäst und verliehen dem dominanten Dunkelgrün sanft-helle Töne. Es war dämmerig, weswegen er für einen Moment zweifelte, ob es tatsächlich noch Nachmittag gewesen war, als sie den Wald erreicht hatten. Ein prüfender Blick auf seinen gelben PokéCom bestätigte seine Erinnerung: 16:11 Uhr.

 

Sie waren bereits einige Zeit unterwegs und waren auf ihrem Weg so manchen Pokémon begegnet, doch was ihre Suche nach einem Kecleon anbelangte, hatten sie bisher noch keinen Erfolg gehabt.

Kotone jedenfalls schien das kaum zu stören. Sie war ausgelassen, beinahe beschwingt, und tänzelte ihre Schritte mehr denn sie ging. Von Zeit zu Zeit drehte sie eine Pirouette, einfach so, kurz bevor sie einen tiefen Atemzug nahm und aufs Neue beteuerte, wie herrlich frisch und süß die Luft doch war. Die ersten Male war das noch ganz ermunternd gewesen, doch je öfter sie dies tat und darauf herumritt, Hibiki jedoch fortwährend nichts dazu sagen konnte, umso mehr fing es an, ihn zu nerven. Sicherlich, sie konnte nichts für die Umstände, und normalerweise mochte er ihre fröhlich aufgeweckte Art durchaus. Im Moment jedoch war es vielmehr frustrierend für ihn, dass er nichts dazu beisteuern konnte.

Um seine absackende Laune nicht auf die Freundin zu projizieren, richtete er seine Aufmerksamkeit konstant auf seine Umgebung. Gelegentlich richtete er seinen Blick in Richtung der Baumkronen, wenn es zwischen den Ästen raschelte, und hielt nach seinem Griffel Ausschau, welches er aus seinem Ball entlassen hatte, damit es ihnen bei der Suche nach den seltenen Farbwechsel-Pokémon helfen konnte. Er wusste, dass auf den kleinen, violettfarbenen Affen mit dem Greifschweif Verlass war. Zumal sich das Pokémon sehr über jeglichen Auslauf freute, sich zu gern durch die Bäume schwang und nicht selten dabei etwas Wertvolles aufschnappte, was Hibiki wiederum zugutekam.

„Irgendetwas ist seltsam“, meinte Kotone irgendwann, als sie schon tief in den Wald vorgedrungen waren, und klang dabei alles andere als erheitert.

Ihre plötzliche Unsicherheit machte Hibiki stutzig, weswegen er anhielt und sich nach der Freundin umdrehte. „Was ist seltsam? Was meinst du?“

„Ich weiß nicht“, gab sie unsicher zurück, trat an seine Seite vor und blickte sich zögerlich um. Ihre rehbraunen Augen wirkten scheu wie bei einem jungen Damhirplex. „Der Wald ist irgendwie unheimlich, findest du nicht?“, flüsterte sie so leise, dass sie sich zu Hibiki herüberlehnen musste, damit er sie hören konnte. „Ich habe das Gefühl, als wäre es dunkler geworden, seit wir hier sind.“

„Stimmt ja auch“, sprach er ruhig, jedoch nicht so gedämpft wie sie es getan hatte. „Hier fällt weniger Sonnenlicht durch als draußen. Natürlich ist es in einem Wald dunkler.“

„Das meine ich nicht“, gab sie vorwurfsvoll im Flüsterton zurück. „Ich meine, dass es hier immer dunkler wird. Nicht wegen der Sonne, sondern generell eben, verstehst du? Geradeso“, dabei hob sie ihren Blick in Richtung Baumkronen über ihnen, „als würde sich der Wald um uns herum zusammenziehen oder etwas in der Art.“

„Ich verstehe nicht ganz“, gestand er. „Vielleicht kommt das daher, weil wir schon etwas tiefer im Wald sind. Vermutlich ist es hier dichter bewachsen als weiter vorne und deswegen kommt es dir so vor.“

„Möglich“, räumte sie ein und ließ ihren Blick zwischen den hochgewachsenen Fichten skeptisch entlangstreifen. Ihre Hände hatte sie sich übereinanderliegend gegen die Brust gedrückt. Hibiki konnte anhand dessen, wie sie ihre Daumenkuppen gegeneinander rieb, erkennen, wie nervös sie war. Weswegen auch immer.

„Es ist alles in Ordnung“, sprach er ihr Mut zu und versuchte sie dadurch zu beruhigen. „Wir sind nicht allein, wir haben uns und unsere Pokémon. Und wenn es dir doch zu unheimlich wird, können wir immer noch jederzeit umkehren, okay?“

„Denkst du jetzt, ich sei ein Angsthase?“, wandte sie sich brummig nach ihm um. Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, während sie gleichzeitig ihr Schmollgesicht mit den geplusterten Backen und geschürzten Lippen aufspielte.

Schnell hob er die Hände in eine beschwichtigende Geste. „Nein, nein, Kotone, so war das jetzt nicht gemeint. Wirklich nicht! Nur … ganz allgemein, ehrlich! Du weißt, dass ich nicht so über dich denke.“

„Das hoffe ich“, grummelte sie zurück. Sich selbst ermutigend atmete sie einmal ganz tief durch, wodurch sich ihre Gesichtszüge wieder entspannten. „Ich bin nicht feige“, sprach sie anschließend, leise, und seufzte dabei. Verlegen wandte sie den Blick zur Seite ab. „Ich … bin nur etwas verunsichert. Denke ich.“

Hibiki ließ seine Hände sinken und lächelte verständnisvoll. Ohne weiter auf das Thema einzugehen, lenkte er sanft sprechend um: „Gehen wir weiter?“

Daraufhin hatte sie genickt und ganz zuversichtlich gewirkt. Dass dies nur von kurzer Dauer sein sollte, mussten sie nur wenige Minuten später feststellen.

„Da war was!“, rief Kotone schrill und deutete mit zittrigem Finger in Richtung Bäume rechterseits von ihr. „Da, ich bin mir ganz sicher! Ich habe etwas gehört! Da war was, Hibiki!“

„Beruhige dich“, versuchte er sie zu besänftigen. „Das war bestimmt nur ein Vogel- oder Käfer-Pokémon, oder Griffel. Kein Grund, gleich auszuflippen.“

„Aber da war ein Schatten!“, beteuerte sie aufgeregt. „Das sah nicht wie ein Taubsi oder Hornliu aus und Griffel war das ganz bestimmt nicht! Ich sage dir, da ist etwas! Etwas folgt und beobachtet uns!“

„Ach Quatsch“, winkte er ihre Paranoia zur Seite, wobei er die Freundin mit einem sorgevollen Blick bedachte. Normalerweise war es nicht ihre Art, wegen einem leisen Rascheln oder huschenden Schatten in Panik zu geraten. Dessen war er sich gewiss, schließlich kannte er das Nachbarsmädchen seit jüngster Kindheit und war nicht erst seit gestern mit ihr auf gemeinsamer Pokémon-Reise unterwegs. Umso mehr irritierte ihn ihre plötzliche Schreckhaftigkeit, denn eigentlich – davon war er überzeugt – war auch ihr bewusst, dass überall und jederzeit Pokémon auftauchen konnten. Gerade in einem Wald wie diesem, wo es von ihnen nur so wimmelte und sie sich in den vielen hohen und niedrigen Verstecken gut verbergen konnten.

„Da ist nichts“, sprach er erneut. „Es war bestimmt nur ein Pokémon oder du siehst Gespenster.“

„Gar nicht wahr! … Oder vielleicht ja doch?“ Das meinte sie in keinster Weise im Spaß, sondern ihre Stimme klang vollkommen ernst dabei. Mehr noch, es hatte zittrig geklungen, so wie sie es gesagt hatte.

„Du hast doch keine Angst vor ihnen?“, wollte Hibiki wissen und kratzte sich zweifelnd die Wange. „Geist-Pokémon, meine ich. Das wäre mir neu.“

„Nein, vor denen habe ich auch keine Angst!“, verteidigte sich Kotone mit erhobener Stimme. Sie strafte ihren besten Freund eines bösen Blickes. „Aber die meine ich auch nicht. Ich meine richtige Geister! Wer sagt, dass es die nicht doch gibt? Umherirrende Geister von Verstorbenen. Böse Geister, die nicht ruhen können und umherirren. Sie können überall sein! Ich meine, wenn da nichts dran wäre, würde man doch auch kein Halloween feiern mit Geistervertreibungen und so was.“ Sie schauderte. Panisch blickte sie sich um und wich ganz unwillkürlich einen Schritt zurück. „Wir hätten nicht herkommen sollen“, fuhr sie ängstlich fort, ihre Stimme kaum mehr als ein vor Angst zitterndes Flüstern. „Ich will zurück. Lass uns umkehren.“

„Was, jetzt?“, platzte es aus ihm heraus. Als könne er nicht glauben, dass sie das ernst meinte, sah er sie aus großen, anzweifelnden Augen an. „Aber was ist mit den Kecleon? Wir sind schon so weit–“

„Das ist mir egal!“, schrie sie beinahe. In ihrem Unwohlsein hatte sie sich die Arme eng um ihren Oberkörper geschlungen und schüttelte protestierend mit dem Kopf. „Ich gehe keinen Schritt weiter, auf gar keinen Fall! Ich will zurück, Hibiki. Hier stimmt etwas nicht. Ich kann es spüren!“

Er hob die Hände und wollte auf sie zugehen, um sie zu beruhigen, da raschelte es im Farn am Wegesrand direkt neben ihnen. Es war nicht sonderlich laut, dennoch erschrak Kotone so sehr, dass sie zur Seite sprang und sich in Hibikis Armen in Sicherheit brachte. Beide Augenpaare der jungen Pokémon-Trainer waren auf das dichte Gewächs gerichtet, als es erneut raschelte. In einem kurzen Augenblick sprang eine lilafarbene Ratte zwischen den hohen Blättern hervor und huschte nur wenige Meter vor ihren Füßen über den ausgetretenen Gehweg hinüber in das gegenüberliegende Gestrüpp. Kurz darauf war nicht das leiseste Rascheln mehr zu hören, nichts rührte sich im Dickicht und der Spuk war vorbei.

„S-siehst du?“, brachte Hibiki, der bis eben unbewusst die Luft angehalten hatte, stammelnd hervor und versuchte sich an einem leisen Lachen. „Es war nur ein Rattfratz.“

Er erhielt keine Antwort. Wie versteinert starrte Kotone noch immer zu der Stelle, an welcher das Pokémon im Unterholz verschwunden war. Ihre Finger krampften in dem roten Stoff seines Pullovers an seinen Schultern, während sie so dicht bei ihm stand, dass kaum eine Hand zwischen die beiden Körper gepasst hätte.

„K-Kotone?“, versuchte er zu ihr durchzudringen. Auf seinen Wangen hatte sich ein zarter Rotschimmer breit gemacht, da er sich erst jetzt der Nähe zu ihr bewusst wurde. Nicht, dass es das erste Mal gewesen wäre, dass sie sich so nahe waren, aber allein in einem Wald und mit vor lauter Schreck klopfendem Herzen fühlte es sich doch anders an, als es sonst der Fall war. Er war sich nicht sicher, ob er die Freundin tröstend umarmen oder sanft von sich wegdrücken sollte. „E-es ist alles wieder okay. Du kannst mich jetzt wieder loslassen.“

„Oh!“, kam sie daraufhin zu sich. Im Gegensatz zu Hibiki schien sie sich der Intimität nicht bewusst, denn sie löste sich ohne weitere Widerworte von ihm. Von seiner Verlegenheit bemerkte sie nichts, sie blickte sofort zu Boden und trat einen Schritt zur Seite.

„Tut mir leid“, sprach sie leise, „ich war etwas erschrocken.“

„S-schon okay.“ Er kratzte sich die Wange. Wieso war er so verlegen? Sie hatten sich nicht einmal umarmt, und doch schlug ihm das Herz bis zum Hals. Es musste an dem Schrecken liegen und der unnötigen Panikmache, die Kotone unbewusst auf ihn übertragen hatte. „Also, können wir weiter nach den Kecleon suchen?“

Wieder erhielt er keine Antwort.

Als sie auch nach längerer Zeit nicht reagierte, versuchte Hibiki es erneut. „Kotone?“

Sie starrte wie gebannt auf den Waldboden vor ihren Füßen. Wo dunkelbraune Erde und abgefallenes Laub reglos lagen, schien es, als sorgte etwas darunter dafür, dass es sich dunkler und immer dunkler verfärbte. Die Substanzen zerfielen ineinander, bis die einzelnen Abhebungen unerkennbar wurden und eine einzige teerähnliche Masse bildeten, die sich immer weiter ausbreitete.

Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken, der sie aus ihrer Starre wachrüttelte. „Was zum Teufel ist das?!“

„Kotone?“

„Ich will hier weg!“ Panisch drehte sie sich um. Das Phänomen spielte sich ebenso auf dem Weg hinter ihr ab, was sie davon abhielt, geradewegs in Richtung Waldausgang loszustürzen. Sie stockte, doch eines war für sie gewiss: Sie würde keinen einzigen Schritt tiefer in den Wald hinein tun. Auf gar keinen Fall!

„Ich will hier weg!“

„Was ist los?“

„Der Boden!“, stieß sie aus. Im selben Moment begann es in den hohen Baumkronen über ihr zu rauschen, woraufhin sie den Blick hob. Der Wind, der durch die knorrigen Äste und Zweige zog, trug ein unheimliches Seufzen mit sich, das ihr durch Mark und Bein ging.

Auf einmal schien es, als wären all ihre Sinne geschärft. Sie erkannte an Ast und Zweig keinerlei Rinde, das Holz wirkte kahl und glatt wie verfärbte Knochen. Das leise Knarren, das von ihnen ausging, klang so laut in ihren Ohren, dass sie sich am liebsten die Hände darauf gepresst hätte; als könne sie den Geräuschen so entrinnen, die von überall her zu ihr durchdrangen. Es war schlagartig abgekühlt und die einzelnen Windböen fühlten sich wie eisiger Atem an, der über ihre Haut strich. Die Bäume um sie herum schienen sich zu krümmen, zu verbiegen, und über ihr zu einer einzigen, undurchdringbaren Decke zu werden. Sie fühlte sich eingeengt, bedrängt, und vor allen Dingen eingesperrt.

„Ich will hier weg“, wimmerte sie, den Tränen nahe. In ihrem Kopf drehte es sich und sie konnte spüren, wie ihre Knie weich wurden und ihre Beine nachzugeben drohten. Ihr war kalt, furchtbar kalt, und sie hatte Angst. „Hibiki, ich will hier weg! Bring mich hier weg, bitte.“

Dieses Mal war sie es, die keine Antwort erhielt. Und als sie neben sich zur Seite blickte, war der Freund verschwunden. Weg, ohne dass sie es bemerkt hatte, und hatte sie allein gelassen.

„Hibiki?“ – Nichts, nur das tiefe Jaulen des Windes, der ihr spotten wollte.

„Hibiki?“ – Panik kam in ihr hoch. Sie war allein. Hier war niemand, absolut niemand, und sie hatte das Gefühl, nie mehr von hier fortzukommen.

Verängstigt taumelte sie; erst einen Schritt zurück, dann zur Seite. Sie wand sich nach allen Seiten um, doch das viele Grün um sie herum begann zu ergrauen, als läge sich ein äschernder Schleier über alles Leben. Ganz unbewusst rieb sie sich die Arme in der Angst, dass er auch sie bald befallen und unter sich begraben könnte.

„Hibiki?“, rief sie erneut, so laut sie konnte. „Hibiki, wo steckst du? Komm bitte raus, das ist nicht witzig! Du bist doch noch da, oder, Hibiki?“

„… o… tone…?“ – Das war er! Seine Stimme, wenn auch undeutlich und wie in weiter Ferne, aber sie war sich sicher, dass er es war.

„Hibiki?“ Ihr Herz machte einen hoffnungsvollen Hüpfer. „Wo bist du? Sprich mit mir! Hibiki!“

„Ko… tone? … Kotone?“ Nach und nach wurde seine Stimme klarer. Kotone hatte keinen Zweifel daran, dass sie sich täuschen könnte. Er war da, ganz in ihrer Nähe. Es war, als trüge sie Watte in den Ohren, weswegen seine Stimme anfangs noch so dumpf klang. Aber er war da, er war noch hier.

Während sie noch nach ihm rief, drehte sie sich nach allen Richtungen um. Die Bäume, Büsche; alles um sie herum wirkte verzerrt, düster und als sei ihnen jegliches Leben entzogen. Nichts regte sich, obgleich es aufgrund des hölzernen Knarrens über ihr keinen logischen Sinn ergab, doch kein Blättchen wiegte sich im Wind. – Von Hibiki fehlte weiterhin jede Spur.

Sie gab die Hoffnung nicht auf, widersetzte sich tapfer dem bleiernen Gefühl in ihren Beinen und fuhr darin fort, nach ihm zu rufen und in allen Richtungen nach ihm zu sehen. Schließlich hatte sie Erfolg und – obwohl sie sich sicher war, bereits mehrere Male jene Stelle überprüft zu haben – fand ihn nur wenige Schritte von ihr entfernt in Richtung Waldinneres. Dort stand er, als sei er nie woanders gewesen, und sah sie aus besorgten Augen an.

„Was ist los mit dir?“, klang seine Frage beinahe wie ein Vorwurf. Unter seinem Cappy runzelte er sichtlich irritiert die Stirn. „Ich bin doch hier. Die ganze Zeit schon.“

„Nein, du … du warst verschwunden?“ Plötzlich war sie sich nicht mehr sicher. So wie er sie anschaute, wusste sie nicht mehr, was sie glauben sollte. Sicher, es sah Hibiki überhaupt nicht ähnlich, so fiese Spielchen mit ihr zu spielen. Er gehörte nicht zu der Sorte Jungs, die sich die Angst eines Mädchens zunutze machten und noch einen draufsetzten. Andererseits war sie sich sicher, nicht zu halluzinieren, und sie war zweifelsohne wach. Vielleicht hatte sie sich bei ihm angesteckt und brütete etwas aus, und das war der wahre Grund dafür, dass ihr Verstand ihr solche Streiche spielte?

„Was redest du da?“, unterbrach er ihre Gedanken mit hörbarer Skepsis. „Langsam machst du mir Angst, ehrlich. Hör bitte auf damit. Du verhältst dich sehr seltsam.“

„Ja, ich …“ Was wollte sie ihm sagen? Sie wusste doch selbst nicht, was hier los war. Oder mit ihr los war, sofern es denn wirklich an ihr liegen sollte. „Ich weiß es nicht, Hibiki. Ich habe selbst Angst. Schreckliche Angst! Bitte, lass uns einfach umkehren und von hier verschwinden, ja?“

Daraufhin bewegten sich Hibikis Lippen, doch sie verstand nicht, was er ihr sagte. Kein Ton kam von ihnen herüber, und gerade, als sie fragen wollte, was er ihr zu sagen versuchte, verzogen sich seine Lippen. Erst nur zu einem Grinsen – einem gemeinen, nahezu hämischen Grinsen –, dann immer weiter und weiter bis zu einer unmöglichen Fratze. Seine Augen waren unnatürlich geweitet, sein Kopf legte sich immer weiter zur Seite, bis sie realisierte, dass die Person vor ihr unmöglich ihr alter Kindheitsfreund sein konnte. Er war kaum realer als die schaurige, jeglicher Vernunft trotzende Kulisse um sie herum. Angst und Verzweiflung ergriffen Besitz von ihr und lähmten sie, obgleich sie nur noch davonrennen wollte.

Dann, ohne jegliche Vorwarnung, stieß ein Schwarm Zubat durch den Körper Hibikis hindurch und stürzte direkt auf sie zu. Im letzten Moment reagierte sie und schmiss sich achtlos zu Boden, presste die Hände schützend auf ihren Hinterkopf, während die Fledermausschar mit zischenden Flügelschlägen knapp über ihr vorüberzog. Der Schock saß ihr tief in den Knochen, weswegen sie noch einige Zeit, nachdem der Lärm vorüber war, nicht imstande war, sich zu rühren.

Etwas berührte ihre Hände, und sie zuckte erschrocken zusammen. Panisch schlug sie jenes Etwas zurück, gelang schnell auf ihre Füße und drehte sich nach einigen Metern eingeräumten Sicherheitsabstand herum, um zu sehen, was sie berührt hatte. Ihre Augen weiteten sich überrascht, als sie niemand Geringeren als ihren besten Freund, Hibiki, erkannte, der sie seinerseits aus ängstlichen Augen ansah.

„Kotone, was ist nur los mit dir? Ich bin es doch, Hibiki“, redete er auf sie ein, und obwohl seine Stimme verunsichert klang, konnte Kotone sie ihm eindeutig zuordnen.

Doch halt, einen Moment! Hatte sie dasselbe nicht eben schon einmal gedacht? Sie war sich absolut sicher gewesen, und doch hatte sie soeben mit ansehen müssen, wie ihr bester Freund erst geisterhaft vor ihr aufgetaucht war und sich kurz darauf vor ihren Augen aufgelöst hatte. Das hier könnte genauso gut nur eine weitere Illusion sein, die sie in die Irre führen wollte.

„Geh weg!“, schrie sie ihn an. Tränen der Verzweiflung standen ihr in den Augen. „Du lügst! Das alles hier ist gar nicht wahr!“

„Kotone …“

„Nein, hör auf! Sei still!“ Sie presste sich die Hände auf die Ohren und schüttelte wild den Kopf. „Hört auf damit! Verdammt, was habe ich euch denn getan? Ich will nur noch hier weg. Lasst mich in Ruhe!“

„Kotone, Vorsicht!“

Trotz aller Verängstigung, die sie in diesem Augenblick verspürte, reagierte sie ganz unterbewusst auf seine Stimme. Das war keine Täuschung! Diesen ernsten Tonfall, der sie warnen sollte, würde sie immer und überall wiedererkennen. Sie riss die Augen auf und sah nach vorn.

Ohne dass sie es bemerkt hatte, hatte sich eine kleine Gruppe von Pokémon vor ihnen eingefunden. Kotone wusste nicht, woher sie gekommen waren – sie hätte schwören können, dass alles Leben den Wald verlassen hatte –, doch das Bild vor ihr bewies ihr das Gegenteil: Skaraborn, Webarak und Ariados, sogar ein Pinsir und Sichlor hatten sich an Ort und Stelle eingefunden und musterten die beiden Jungtrainer aufmerksam. Die Käfer-Pokémon wirkten friedlich, keine Spur von Angriffslust war an ihnen zu erkennen; sie standen lediglich in ihrer kleinen Gruppe beieinander und sahen zu ihnen herüber, abwartend.

‚Der Schein trügt‘, ging es Kotone unwillkürlich durch den Kopf. Der Gedanke ließ sie schwer schlucken. Dieser Wald hatte ihr zu Genüge bewiesen, dass sie ihren Augen nicht trauen konnte, rief sie sich in Erinnerung. Wenn sie sich nicht einmal gewiss sein konnte, dass ihr bester Freund weiterhin greifbar bei ihr stand, wie konnte sie dann darauf vertrauen, dass sich diese scheinbar friedlichen Pokémon nicht jeden Moment in zerreißende Monster verwandeln würden? ‚Lass dich nicht noch einmal täuschen. Das ist eine Falle!‘

Sie trat einen Schritt zurück – und tat damit den einzigen Fehler, den sie in dieser Situation begehen konnte.

In dem Moment, als es unter ihrer Schuhsohle knackte, regte sich die Pokémonschar vor ihr: die Spinnen-Pokémon Webarak und Ariados spreizten ihre langen Beine und gingen in eine Angriffsstellung über; der mannshohe, schwarz glänzende Herkuleskäfer Skaraborn senkte sein Haupt und streckte das flügelendige Horn nach vorn; das ohnehin schon furchteinflößend aussehende Pinsir schnellte bedrohlich mit seinem dornigen Zangengeweih, während das grüne Mantis-Pokémon Sichlor in einem schleifenden Geräusch, das einem durch Mark und Bein ging, die Sichelarme vor dem Körper kreuzte. Alle Friedfertigkeit von eben war mit einem Mal verschwunden. Ihre Blicke wurden finster und leer, wie Kotone es bisher nur aus Horrorfilmen gekannt hatte, in denen jemand von etwas Bösem besessen war. – Ja, dieser Gedanke traf es treffend: Diese Pokémon waren böse! Das Böse in Gestalt. Sie wusste instinktiv, dass sie ihnen nicht trauen konnte.

In einer Affekthandlung griff sie in ihre beige Umhängetasche nach einem ihrer dort verstauten Pokébälle. „Beschütze mich, Granbull!“, rief sie aus und warf den Ball in Richtung der feindlichen Formation.

„Kotone! Was tust du denn da?!“, hörte sie Hibiki hinter ihr rufen, doch zu spät. Der rot-weiße Ball öffnete sich und entließ ein helles Licht, aus dem sich eine aufrechtstehende, violettfarbene Bulldogge mit stark ausgeprägten Unterkiefer und schwarzem Latz formierte. Das Hunde-Pokémon schüttelte einmal kräftig den großen Kopf, dass die kurzen Ohren nur so flappten, bevor es einen Ruf ähnlich eines trockenen Knurrens in Richtung der Käferschar ausstieß.

„Das ist doch Irrsinn. Hilf ihnen, Igelavar!“, entschloss sich Hibiki kurzerhand, trat neben die Freundin, wobei er es ihr gleichtat und ebenfalls einen Pokéball nach vorn warf. Aus dem Licht formte sich ein wieselartiges Pokémon, dessen Rückenseite blaugrün, die Bauchseite hingegen sandgelb gefärbt war. Kaum dass es unter seinen vier Pfoten Boden verspürte, spannte es den Rücken durch, woraufhin auf Kopf und Körperende helle Flammen emporsprangen. Das Feuer loderte lebhaft und sprach für die Energie des gut erholten Pokémon.

„Kotone“, versuchte Hibiki ein weiteres Mal zu der Freundin durchzudringen, „hör auf damit! Wieso greifst du diese Pokémon an? Sie tun doch gar nichts!“

„Was redest du denn da?!“, blaffte sie zurück. „Sieh doch hin! Mit denen stimmt etwas nicht. Die sind besessen!“

„Das stimmt doch gar–“

„Pass auf!“, unterbrach sie ihn, gerade als das Spinnentrio ihr klebriges Netz auf die beiden Trainer und ihre Pokémon ansetzte. „Zertrümmerer!“, befahl sie schnell, woraufhin die Bulldogge einmal kräftig in den Boden vor ihm einschlug und die umherfliegenden Steine die Netze abfingen. Nie zuvor war Kotone so glücklich über eine ihrer Entscheidungen gewesen, ihrem Pokémon in einem Spezialtraining eine neue Attacke beigebracht zu haben.

„Sehr gut“, lobte sie ihr Pokémon, doch um sich im Sieg zu wähnen, war es noch zu früh. Kotone bemerkte, wie sich Pinsirs Mundmuskeln anspannten, wodurch sich die seitlich gereihten, spitzen Zähne ineinanderfügten. Die kräftigen Scheren auf seinem Kopf schnappten unruhig, bevor es sich nach vorn neigte und trampelnd vorwärtsbewegte.

„Granbull, Biss auf–“

„Glut auf den Weg!“, kam ihr Hibiki zuvor. Fast im selben Moment war sein Igelavar schon vor die Dogge gesprungen, blockierte sie und öffnete das Maul, aus welchem es glühende Feuerstücke spie, die etwa Tischtennisballgröße hatten. Wie es sein Trainer befohlen hatte, zielte es mit den Geschossen nicht auf die gegnerischen Pokémon, sondern auf den Bodenraum zwischen den beiden Fronten, um einen Durchbruch zu verhindern.

„Hibiki, was soll das?!“, fuhr sie ihren besten Freund an.

„Dasselbe könnte ich dich fragen!“

„Komm mir nicht in die Quere!“

„Hör doch endlich auf da–“ Er konnte seinen Satz nicht beenden, denn in genau diesem Moment war das surrende Geräusch schnell schlagender Flügelpaare zu vernehmen. Da der Fußweg blockiert war, hatten sich die Mantis und der Herkuleskäfer in die Lüfte begeben, um den Kampf auf die Art fortzuführen. In den beiden Augenpaaren konnte Kotone nichts als Leere erkennen, sie waren komplett weiß.

Ein Schatten huschte von oben zwischen die beiden Trainer hinab. Just im selben Augenblick nahmen die fliegenden Käfer-Pokémon ihren Anflug auf ihre Gegner auf. Wie in Zeitlupe ließ Kotone ihren Blick zur Seite schweifen und blickte in das beschattete, blassgelbe Gesicht von Hibikis Griffel. Es blickte sie aus großen, blauen Kulleraugen und seinem immerbreiten Grinsen an, bis es sich ganz langsam zu einer gemeinen Grimasse verzog.

In diesem Moment wusste sie, dass es vorbei war.

 

„Gesichte!“

Part II

„Noctuh, Gesichte!“, ertönte eine Stimme weit hinter ihnen, kurz bevor sie von einem strahlend roten Licht geblendet und die nahe Umgebung davon verschluckt wurde. Scannend fuhr es alle Anwesenden, Menschen sowie Pokémon, von oben bis unten ab, senkte sich zu Boden und streifte auch nahestehende Bäume und Bodengewächse. Es dauerte insgesamt nur wenige Sekunden, ehe das Rotlicht für einen kurzen Moment flackerte und schließlich wie einem umgekippten Lichtschalter erlosch. – Von alledem bekam Kotone nicht viel mit, sie rieb sich die geschundenen Augen.

„Okay, Schluss mit lustig“, sprach die Stimme erneut, dieses Mal deutlich näher als zuvor. Sie klang ruhig, jung, selbstbewusst und irgendwie seltsam bedeckt. Noch war sich Kotone nicht ganz sicher, aber sie glaubte, sie einer Person zuordnen zu können, die ihr sehr wohl bekannt war. „Euch droht keine Gefahr. Das Mädchen war nur verwirrt und verängstigt, aber sie wird euch und dem Wald nichts tun. Ihr könnt wieder beruhigt nach Hause gehen.“

„Silver?“, tippte sie unsicher. Die Ähnlichkeit in der Tonlage war ohne Frage, aber er klang irgendwie anders als sonst. „Silver, bist du es?“

„Mach die Augen auf, dann wirst du’s schon selbst sehen, Blindschleiche“, war die Antwort, mit der sie kaum anders gerechnet hatte.

Vorsichtig blinzelte sie, die Hände noch immer vor ihren Augen haltend, um sich langsam an ihre zurückkehrende Sehkraft gewöhnen zu können. Es brauchte einige Anläufe, bis sie ihre Finger klar vor sich erkennen konnte und schließlich zur Seite nahm.

Das Erste, was sie daraufhin feststellte, war beruhigend: Die eben noch feindlich gesonnenen Käfer-Pokémon hatten zur Seite abgedreht und trotten geradewegs ins Unterholz zurück. Sie wirkten normal, nichts an ihnen kam ihr mehr verdächtig oder gar bedrohlich vor. Es waren Pokémon wie Kotone sie kannte.

Ihr nächster Blick ging zur Seite. Tatsächlich, dort stand Hibiki; ebenfalls wie sie ihn kannte und noch immer mit seinem fröhlich grinsenden Griffel über seiner Schulter hängend. Er hatte sich herumgedreht und sie konnte seinem Lächeln entnehmen, dass er froh und erleichtert war, irgendwen oder irgendwas dort zu sehen, wohin er blickte.

Zögerlich ließ sie ihre Hände sinken. An ihrer anderen Seite erkannte sie ihr Granbull, das sich zu seiner Trainerin begeben hatte und sie erwartungsvoll ansah. Sie lächelte und strich der Dogge liebevoll über den Kopf, als sie bemerkte, dass es um sie herum gar nicht mehr so finster war wie vor wenigen Sekunden noch. Irritiert hob sie ihren Blick, schaute nach links und rechts, bevor sie sicherheitshalber auch den Boden zu ihren Füßen überprüfte: alles normal. Sie befand sich, so sollte es auch sein, in einem dicht und grün bewachsenen Wald. Über ihr fielen vereinzelt Sonnenstrahlen herab, welche helle Flecken auf Blatt, Stamm und Boden warfen. Von all dem Spuk, der ihr bis vor Kurzem noch das letzte bisschen ihres Verstandes zu rauben gedroht hatte, fehlte nun jegliche Spur. Nichts, aber rein gar nichts, wirkte mehr nur im Geringsten unheimlich auf sie.

Gut und schön, doch das alles warf viel mehr Fragen auf, als dass es solche beantwortete. Und eine dieser Fragen wollte sie sich jetzt gleich beantworten.

Sie drehte sich herum in jene Richtung, aus der sie zuletzt diese seltsam vertraute Stimme vernommen hatte. Es überraschte sie kaum, dass sich ihre Vermutung sogleich bestätigte: Silver, ihr nerviger und unausstehlicher Rivale mit der stets erhobenen Nase, stand unweit vor ihnen. An dessen Seite hatte sich sein Noctuh, eine Eule in dunkelbraunem Federkleid und markantem, irgendwie streng wirkendem Blick, niedergelassen. Es reichte beinahe an die Körpergröße seines Trainers heran. Dieser hatte sich, und das war das einzig Ungewöhnliche an ihm, ein schwarzes Tuch vor Mund und Nase gebunden, was ihn jedoch nicht daran hinderte, die beiden Kontrahenten eines herabwürdigenden Blickes zu strafen. – Insbesondere sie, wie Kotone mit Ärger feststellen musste, und woraufhin sie streitlustig die Miene verzog.

„Was machst du denn hier?“, brachte sie erfreuter hervor, als sie es von sich selbst erwartet hätte. Doch, sie war überrascht – angenehm überrascht! –, und diese Tatsache stimmte sie unsicher, ob sie irritiert oder wütend darüber sein sollte.

„Wonach sieht’s denn aus?“, gab er grob zurück. „Strahlender Ritter in der Not spielen, natürlich. Euch mal wieder die Ärsche retten. Was denn sonst?“ – Ja, was auch sonst.

Genervt verdrehte sie die Augen. „Ja, ist mir schon klar. Aber … was machst du denn hier?“, versuchte sie einen zweiten Anlauf. Dieses Mal war es ihr gelungen, es abwertender klingen zu lassen.

Der Rivale mit seinem dunkelroten, schulterlangen Haar und in seiner eher düsteren Kleiderwahl verschränkte die Arme vor dem Körper, wobei er einen verstohlenen Blick zu Hibiki herüberwarf. Welchem Kotone sogleich folgte, nur um festzustellen, dass sich ihr Freund in einer unwohlen Geste über den Nacken strich, ehe er sich nach ihr umdrehte und ein verlegenes Lächeln aufsetzte.

„Naja, weißt du“, setzte er seine Erklärung an, „ich habe ihn auf seinem PokéCom kontaktiert, kurz bevor wir Enju City verlassen hatten. Ich dachte mir, dass er sich vielleicht auch für die Kecleon interessiert, und dass es daher nur fair wäre, ihn darüber ebenfalls zu informieren. Allerdings wusste ich nicht, ob er kommen würde.“ Daraufhin schlug er die Hände zusammen, hob sie vor sein Gesicht und senkte entschuldigend den Kopf. „Tut mir leid, Kotone. Ich hätte es dir sagen sollen.“

„Sch-schon gut.“ Die Situation fing an, ihr peinlich zu werden, daher winkte sie seine Worte eilig zur Seite. „Jetzt ist er ja da und ausnahmsweise ist das mal etwas Gutes, wie es scheint. Apropos.“ Sie wandte sich zurück an Silver, der die beiden Rivalen aufmerksam beobachtet hatte. „Das bringt mich zu der Frage: Kannst du uns sagen, was hier los ist? Dein Noctuh hat Gesichte eingesetzt, nicht wahr? Hatten wir es etwa–“

„Dein Lorblatt.“

„W-was?“ Seine barsche Unterbrechung hatte sie gänzlich aus dem Konzept gebracht. Dass sie jetzt auch noch vor ihm zu stammeln begann, ärgerte sie und trieb ihr augenblicklich die Schamesröte ins Gesicht.

„Dein Lorblatt!“, wiederholte er wenig geduldig und verdrehte dabei die Augen. Geradeso, als sei die Bedeutung seiner Worte ganz offensichtlich, die Rivalin jedoch zu begriffsstutzig, um sie zu verstehen. „Nun mach schon, ruf es! Du atmest schon wieder viel zu viel von diesem Zeugs ein.“

„Z-Zeugs?“ Kotone verstand nicht, was er damit meinte, hinterfragte es fürs Erste aber auch nicht weiter und tat stattdessen, wie er gesagt hatte. In ihrer Umhängetasche fand sie schnell den entsprechenden Pokéball, in dem ihr loyalster Partner ruhte. Sie umfasste ihn sicher, streckte den Arm nach vorn und sprach sanft: „In Ordnung, Lorblatt, komm bitte heraus.“

Wie schon die Male zuvor entließ auch dieser Pokéball ein helles Licht. Ein saurierähnliches Pokémon mit sanftgelben Körper und einem langen Hals, auf dessen Kopf ein abstehendes Blatt thronte, materialisierte sich daraus. Am Übergang zum Körper war ihm um den Hals eine Art Kragen aus zusammengerollten Blättern gewachsen. Aus seinen großen, freundlich dreinblickenden Mandelaugen blickte es sich einen Moment lang in seiner Umgebung um, bis es seine Trainerin unweit von sich bemerkte, auf sie zutrabte und mit einem fröhlichen Laut das Gesicht an das ihre schmiegte.

Kotone erwiderte die liebevolle Begrüßung, umarmte das Gesicht ihres Starter-Pokémon, ehe sie sich von ihm löste und fragend an Silver zurückwandte. „Okay, hier ist es. Und was willst du nun von ihm?“

„Hmpf“, stieß er abfällig die Luft aus, sodass das Tuch um seinen Mund kurz wehte. „Ich will gar nichts von ihm, aber du solltest besser etwas von ihm wollen.“

„Ich verstehe nicht“, gestand sie kleinlaut. Allmählich begann der Junge ihr auf die Nerven zu gehen, weswegen sie die Stimme erhob: „Okay, du ach-so-mysteriöser Superheld, du hast gewonnen. Könntest du dich jetzt bitte etwas verständlicher ausdrücken?“

Auf ihren bissigen Kommentar hin hob Silver eine Augenbraue. Im ersten Moment schien er irritiert, bis er offenbar begriff, worauf sie anspielte.

Er deutete auf das Tuch vor seinem Gesicht. „Das hat einen anderen Grund“, erklärte er, wandte sich dann jedoch Hibiki zu. „Du schienst nicht betroffen gewesen zu sein. Was ist los? Mangelt’s an Verstand oder bist du krank?“

Beleidigt verschränkte Hibiki die Arme vor der Brust. Silvers offenkundige Stichelei hatte seine Wirkung nicht verfehlt.

„Ich hab‘ mir ‘ne kleine Erkältung eingefangen neulich“, schmollte er.

„Schnupfen?“

„Ja.“

„Ist deine Nase zu?“

„Ja, logisch“, seufzte er theatralisch. „Hört man das denn nicht?“

„Aha, das erklärt alles.“

„Was erklärt das?“, mischte sich Kotone in die Unterhaltung der beiden Jungs ein. Ihre Geduld gelang an ihre Grenzen. „Nun sag schon! Was erklärt Hibikis Schnupfen? Und was hat Lorblatt damit zu tun? Überhaupt, was–“

„Schon gut!“, unterbrach Silver ihren Schwall an Fragen in einem gereizten Ausruf. Erst, als daraufhin endlich wieder Ruhe einkehrte, atmete er einmal tief durch, bevor er jedem einzelnen fragenden Augenpaar begegnete. „Um es kurz zu fassen: Du bist deinen eigenen Halluzinationen zum Opfer gefallen.“

„W…?“ Kotone deutete fragend auf sich selbst, während sie verblüfft zu dem Rivalen hinüberblinzelte. Seine Worte mussten erst sacken, bevor sie darauf zu reagieren wusste. „Meine eigenen Halluzinationen? Das soll heißen, alles, was ich gesehen habe, war gar nicht echt?“

„Korrekt.“

„Aber …“ Die Situation überforderte sie, also richtete sie sich hilfesuchend an ihren besten Freund. „Hibiki, du warst doch dabei! Der Boden hat sich verfärbt, nicht wahr?“

„Der Boden … was?“, warf er ihre Frage zurück, als wüsste er nicht, wovon sie sprach.

„Und die Bäume! Sie hatten keine Blätter und die Äste sahen fast wie Knochenhände aus. Auf jeden Fall gruselig. Stimmt’s? Das fandest du doch auch?“

„Es ist zwar Herbst, aber … was meinst du? Ich meine, schau dich doch um.“

„Aber … Ah, die Pokémon! Gegen die wir vorhin gekämpft haben.“

„Was ich noch immer nicht verstehe“, legte Hibiki fragend den Kopf schief. „Wieso hast du sie eigentlich angegriffen? Sie waren doch ganz friedlich.“

„Was? Nein! Sie waren … Ich meine, sie wollten …“

„Sickert’s langsam?“, wurde sie von Silver unterbrochen. Irgendwann im Laufe des Gesprächs unter den beiden Kindheitsfreunden hatte er sich die Hand an die Stirn gelegt und schüttelte nun verständnislos mit dem Kopf. „Das war alles deine Einbildung. Alles Illusionen, nichts weiter.“

„Soll das heißen, ich bin blöd?!“, empörte sich Kotone im hitzigen Tonfall. Sie stampfte demonstrativ mit dem Fuß auf. „Ich weiß doch, was ich gesehen habe! Ich bin doch nicht irre!“

„Hat auch keiner behauptet“, konterte Silver gelassen. Ganz über seinen Schatten springen konnte er jedoch nicht, weswegen er noch grinsend hinzufügte: „Wobei, wenn man dich so sieht, könnte man das noch in Erwägung ziehen.“

„Du …!“

„Wie auch immer“, ging er ihr erneut dazwischen. „In diesem Fall liegt die Schuld aber wirklich nicht bei dir. Nicht ganz, jedenfalls.“

„Woran dann?“, wollte nun Hibiki wissen. Jetzt, da ihm klar wurde, dass sie im Begriff waren, ein Mysterium zu lüften, nahmen seine dunkelblauen Augen das aufgeregte Leuchten wie bei einem kleinen Kind an Weihnachten an. „Handelt es sich etwa wirklich um Geister? Ist dieser Wald vielleicht verflucht? Ah, ich will es wissen! Sag schon, Silver! Was ist es?“

„Geister?“ Er runzelte die Stirn in Skepsis. „Wie alt bist du bitte, dass du an solchen Blödsinn glaubst?“

„Also keine Geister?“ Hibiki klang enttäuscht und ließ die Schultern nach vorn fallen. „Och menno, und ich habe mich schon gefragt, wie Geister wohl riechen.“

„Riechen?“, fragte Kotone irritiert.

Daraufhin sah er zu ihr und hob belehrend den Zeigefinger. „Hat doch Silver vorhin gesagt. Dass ich nicht von diesen Halluzinationen betroffen war, weil ich scheinbar irgendetwas nicht riechen kann, und deswegen auch nicht das gesehen habe, was du offenbar gesehen hast. Schlussfolgernd muss es also etwas mit einem Geruch zu tun haben, nicht wahr?“

„Sieh an“, schmunzelte Silver zu dem Kontrahenten herüber, „du bist ja doch nicht dumm wie du hin und wieder aussiehst. Das war clever geschlussfolgert.“

„Hehe, danke“, grinste Hibiki zurück und strich sich verlegen über den Nacken. Er freute sich so sehr über das Lob des Rivalen, dass er die anhängende Stichelei einfach ausblendete. Das war eben typisch Silver, er würde sich in diesem Punkt vermutlich nie ändern.

„Ich verstehe es noch immer nicht“, seufzte Kotone, sichtlich niedergeschlagen. Ihr Lorblatt stupste ihr aufmunternd gegen die Wange, was dem Mädchen zumindest ein kleines Lächeln entlockte.

„Ich erkläre euch die Details auf dem Weg.“ Damit schloss Silver die Unterhaltung fürs Erste, holte einen Pokéball aus seiner Jackentasche hervor und rief in diesen sein Noctuh zurück. Während er den Ball wieder verstaute, richtete er sich noch einmal an das Pärchen ihm gegenüber: „Ruft eure Pokémon zurück, damit wir endlich los können. Bis auf Lorblatt! Du bleibst besser dicht an seiner Seite. Besser noch lässt du dir eines seiner Blätter geben und hältst es dir unter die Nase, nur um auf Nummer sicher zu gehen.“

 

Wenig später befand sich das Trio auf dem Rückweg. Wie Silver es ihr geraten hatte, hatte Kotone ihr Lorblatt nicht in seinen Ball zurückgerufen und ließ es dicht neben sich herlaufen. Das Pokémon hatte sich eines der zusammengerollten Blätter von seinem Halskragen gelöst und seiner Trainerin überreicht, damit sie es sich bei Bedarf vor die Nase halten und den erfrischend würzigen Duft, den es verströmte, einatmen konnte. Seither war sie nicht mehr Opfer von irgendwelchen realitätsfernen Sinnestäuschungen geworden und der Wald um sie herum behielt seine friedliche Form bei.

Die drei Kinder liefen nebeneinander her. Über ihren Köpfen raschelte es gelegentlich, wenn Hibikis Griffel sich durch die Äste schwang. Der Junge hatte es einfach nicht übers Herz gebracht, den lebhaften kleinen Affen in seinem Ball einzusperren, wenn es viel lieber draußen bleiben und sich austoben wollte. Und ein wenig, ganz minimal, hatte er noch immer die Hoffnung, auf die Art doch noch auf ein Kecleon zu treffen. Deswegen waren sie immerhin hergekommen, bevor sie den Fokus auf die seltenen Farbwechsel-Pokémon verloren hatten. Dummerweise.

„Bah, Silver“, war es Kotone, die sprach, „ich würde es ja liebend gern netter formulieren, aber: du stinkst!“

„So?“, wunderte sich Hibiki, der zwischen der Freundin und dem Rivalen ging. „Also ich rieche nichts.“

„Kein Wunder“, schmollte sie. „Wie wir festgestellt haben, kannst du im Augenblick ja auch nichts riechen. Wen wundert’s also.“

„Ach ja“, lachte er, wobei er sich die Nasenspitze rieb. „Stimmt, das hatte ich ganz vergessen.“

„Was es nur umso schlimmer macht“, bemerkte Kotone und beugte den Oberkörper vor, um dem Rivalen ins Gesicht blicken zu können. „Im Ernst jetzt, ich rieche das bis hierher und trotz dass Lorblatt in meiner Nähe ist. Irgendwas wie eine Mischung aus Lauch, Zwiebeln und … Knoblauch? Was ist das bitte für ein Zeug? Dein neues Aftershave?“ Bei dem letzten Satz legte sie ein breites Grinsen auf. Allein der Gedanke, wie Silver in einigen Jahren Aftershave tragen würde, amüsierte sie aufs Herzlichste. Aber hey, noch hatte sie Hoffnung, dass aus dem rebellischen Jungen vielleicht eines Tages doch noch ein charmanter Kerl werden könnte.

„Witzig“, kommentierte er ihre kleine Stichelei, ließ sich jedoch nichts weiter anmerken. Nach einer kurzen Pause sagte er knapp: „Scheuchrauch.“

„Scheuchrauch?“, wiederholte sie verwirrt.

Silver deutete auf das Tuch, welches Nase und Mund von ihm abdeckte. „Auf Anraten von Schwester Joy“, erklärte er. „Es ist mit Scheuchrauch getränkt. Das ist es, was du als so unangenehm empfindest. … Zugegeben, es riecht etwas stark, aber das ist auch der Zweck der Sache.“

„Gemein“, beklagte sich Hibiki. „Ich will es auch riechen können.“

„Glaube mir, das willst du nicht“, winkte Kotone ab. Um dem schrecklichen Gestank zu entgehen, der von Silver ausging, hob sie sich das Blatt an die Nase, welches sie von ihrem Lorblatt bekommen hatte. Der anregend frische, leicht kräutern-würzige Geruch war eine wahre Wohltat für die Sinne und wirkte beruhigend auf sie.

„Aber eine Frage“, wandte sie sich wieder an Silver. „Wozu trägst du dieses Tuch eigentlich? Ich an deiner Stelle würde an diesem Gestank kaputtgehen.“

„Aus genau demselben Grund, warum jetzt dein Lorblatt neben dir herläuft.“ Er warf ihr von der Seite einen Blick zu. „Um das verströmte Zeug hier nicht einzuatmen und mich davon verrückt machen zu lassen. Zudem hält Scheuchrauch wilde Pokémon fern, überwiegend.“

„Was ist eigentlich dieses »Zeug«, von dem du die ganze Zeit sprichst?“, wollte sie wissen.

Silver wandte den Blick von ihr ab. Scheinbar um etwas Spannung zu erzeugen, ließ er ihre Frage eine Zeit lang offen im Raum stehen, bevor er genauso knapp darauf einging wie er es zuvor schon einmal getan hatte: „Damhirplex.“

„Damhirplex?“, wiederholten Kotone und Hibiki einstimmig, woraufhin sich die beiden Freunde fragend anblickten. Hibiki zuckte ahnungslos mit den Schultern.

„Sag“, richtete Silver sein Wort an Kotone, „woran kannst du dich erinnern, was du intensiv gerochen hast, als ihr den Wald betreten hattet?“

„Was ich …?“ Sie legte sich in einer nachdenklichen Geste eine Hand an die Wange und überlegte für einen Augenblick. „Hm, naja. Also ich erinnere mich, dass mir sofort die klare Luft hier aufgefallen ist. Es roch frisch nach Erde und den Pflanzen um uns herum. Hm, aber auch süß, irgendwie. Ich hatte teilweise das Gefühl, mehr in einem Blumenbeet als in einem Wald zu stehen. Wobei, auch nicht wirklich blumig, sondern mehr … ja, süß eben.“ Erst, als sie das gesagt hatte, wurde ihr schlagartig bewusst, worauf der Rivale wohl anspielen musste. Genau im selben Moment begann sie sich zu fragen, warum ihr das nicht schon früher aufgefallen und seltsam vorgekommen war.

Erneut beugte sie sich vor und schaute aufgeregt zu dem rothaarigen Jungen herüber. „Das ist es, nicht wahr? Dieser süße Geruch! Für einen Wald ziemlich unüblich. … Und du meinst, das hat mit–“

„Den Damhirplex zu tun?“, beendete er ihre Frage. Trotz dass das Tuch seinen Mund bedeckte, war anhand seiner Augen zu erkennen, dass er grinste. „Du hast es erfasst. In diesem Wald leben viele Damhirplex, das hat mir Schwester Joy erzählt. Von ihnen stammt dieser süßliche Geruch, den du meinst.“

„Verstehe ich nicht“, war es dieses Mal an Hibiki, diese Worte zu sprechen.

„Aber“, zweifelte Kotone und legte dabei den Kopf schief, „das ist seltsam, oder? Seit wir hier sind, haben wir kein einziges Damhirplex gesehen. Seltsam, vielleicht wären wir schon früher dahintergekommen, wenn wir einem begegnet wären.“

„Ihr werdet auch keines sehen.“ Silver drehte seinen Kopf, um die beiden Kontrahenten anzusehen. „Dazu müsstet ihr schon vom Weg abweichen. Die Damhirplex halten sich tief im Wald auf und werden sich zu dieser Zeit nicht freiwillig zeigen. Ihr wisst vermutlich nicht, was für eine Zeit im Moment für die Damhirplex ist?“

„Mittagszeit?“ Hibiki verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte sichtlich angestrengt. „Soweit ich weiß, sind Damhirplex normal tagaktiv, oder? Wobei, für Mittag dürfte es etwas zu spät sein.“

„Oder sie halten im Augenblick so etwas wie Mittagsschlaf“, versuchte sich Kotone an ihrer Theorie. „Ist zwar auch etwas spät dafür, aber hey! So dunkel, wie es hier ist? Das würde es doch erklären?“

Silver schlug sich laut die Hand gegen die Stirn und schüttelte ungläubig mit dem Kopf. „Ihr beiden … Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt.“ Es folgte ein gedehnter Seufzer, ehe er seinen Blick hob und es erneut versuchte. „Ich meinte das nicht im Bezug auf die Tageszeit, sondern im Bezug auf die Jahreszeit. Aber vermutlich könnt ihr auch damit nicht viel anfangen, wenn ich mir so anhöre, was ihr hier so zum Besten gebt. … Also gut, ich verrate es euch.“ Wieder ließ er eine Pause folgen, um künstliche Spannung unter dem Trio zu erzeugen. Als seine beiden Rivalen vor Neugierde zu platzen schienen, machte sich ein breites Grinsen unter seinem Geschichtstuch breit. „Brecht nicht gleich in Schamesröte aus, aber bei den Damhirplex ist im Augenblick Brunftzeit.“

Beiden, sowohl Kotone als auch Hibiki, klappten bei diesen Worten die Münder nach unten. Obwohl Silver im Vorfeld darauf angespielt hatte, war bei beiden Jungtrainern zu sehen, wie sich auf ihren Gesichtern eine verlegene Röte bildete. Scheinbar wussten sie, was dieser Umstand bei den Damwild-Pokémon zu bedeuten hatte, oder zumindest hatten sie eine grobe Vorstellung davon.

„D-du meinst …?“

„H-hör auf, Hibiki!“, fiepte Kotone von der Seite, nicht minder beschämt wie der Freund. Um ihren hochroten Kopf ansatzweise zu verbergen, zog sie sich die weiße Mütze tiefer ins Gesicht. „Das ist irgendwie … peinlich“, stammelte sie leise.

„Und … und der süßliche Geruch?“, hakte Hibiki nach. So wie es klang, war er sich nicht ganz sicher, ob er es wirklich noch wissen wollte.

Entgegen aller Erwartung hob Silver daraufhin die Hände und deutete von seinem Kopf aus zwei imaginäre horizontale Linien, die er auf und ab fuhr. „Ihr Geweih“, erklärte er. „Ihr wisst doch, wie es aussieht? Es sind Zweiender mit je einer Art Kugel in der Mitte. Durch die sondern sie diese Duftstoffe ab. Soweit ich weiß, nutzen sie ihn normalerweise zur Selbstverteidigung, wenn sie sich in Gefahr sehen, indem sie ihren Feind in eine Art Hypnose versetzen und Illusionen oder auch Halluzinationen hervorrufen. Im Moment ist es aber so, dass sie ihn zur Brunft verwenden, um den passenden Partner anzulocken. Die Damhirplex können feine Unterschiede in den Düften wahrnehmen und stimmen sich so aufeinander ab, wer am besten zu ihnen passt. … Tja, blöd ist nur, dass der Nebeneffekt auf Menschen bestehen bleibt. Für die Pokémon ist es weniger schlimm, ihre Gehirnströme funktionieren etwas anders als unsere. Aber für uns … Gerade, wenn es so konzentriert ist wie im Moment und nahezu den gesamten Wald erfüllt, kann man ihrer hypnotischen Wirkung schnell zum Opfer fallen und schon mal den Verstand verlieren.“

„Ich verstehe.“ Kotone schob ihre Mütze wieder zurück und besah den Rivalen mit einem bestaunenden Blick. Sie war überrascht, dass er ein solch umfangreiches Wissen zu den Damhirplex besaß, was sie ihm gar nicht zugetraut hätte. Silver wirkte stets distanziert, arrogant und alles andere als an seinen Pokémon interessiert; wer hätte gedacht, dass er sich doch mehr für sie zu interessieren schien, als er normalerweise nach außen trug? Zugegeben, und das gestand sie sich nur widerwillig ein, sie war von ihm beeindruckt.

„Das ist ja so cool!“, stieß Hibiki neben ihr in unverblümter Begeisterung aus. „Du bist wirklich toll! Echt jetzt, ein richtiges Genie! Wenn du nur nicht so ein Stinkstiefel wärst. Aber ich wusste doch, dass in dir ein guter Kern steckt. Wer so viel über Pokémon weiß, kann gar kein schlechter Mensch sein, nicht wahr?“

Stolz rieb sich Silver unter der Nase. Das viele Lob des Kontrahenten schmeichelte ihm, doch das wollte er sich nicht anmerken lassen.

„Nun übertreib mal nicht“, versuchte er Hibikis Worte sogleich herunterzuspielen und gleichzeitig zu verbergen, dass sie ihn verlegen stimmten. „Und bild dir nicht gleich was darauf ein. Ich habe mich eben ein wenig informiert im Gegensatz zu euch Holzköpfen, das ist alles. … Außerdem stammt einiges davon auch von Schwester Joy.“

„Ach was“, wehrte Hibiki ab, warf sich auf den Rivalen und nahm ihn spielerisch in die Mangel. Er lachte ausgelassen, während er Silver unter Protest durch die roten Haare rieb. „Zu spät“, grinste er dabei, „jetzt hast du dich selbst verraten und kannst es nicht mehr rückgängig machen. Du weißt, wir werden dich ab sofort immer wieder damit aufziehen, Stinkstiefel!“

„Auf jeden Fall“, stimmte Kotone zu und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Ich bin auf jeden Fall erleichtert, dass es am Ende doch keine Geister gewesen sind und alles so glimpflich verlaufen ist.“

„Ihr hättet wirklich lieber nach Enju City gehen sollen“, brummelte Silver, der noch immer erfolglos versuchte, sich aus Hibikis Mangel zu befreien, zu ihr herüber. Auf seinen Wangen lag ein farblicher Schimmer, der seinen roten Augen schmeichelte. „Wenn ihr nicht gewesen wärt, wäre ich dort jetzt vermutlich noch. Die Vorbereitungen dürften mittlerweile abgeschlossen sein. Wegen euch verpasse ich dieses Jahr schon wieder die Zeremonie zu Halloween dort.“

„Dann lasst uns doch hingehen“, schlug Hibiki kurzerhand vor, was ihm ein einstimmiges „Was?“ der beiden Gleichaltrigen bescherte. „Naja, warum denn nicht? Noch könnten wir es rechtzeitig schaffen. Vielleicht weiß ja Schwester Joy jemanden in der Stadt, der uns noch mitnehmen würde? Sie meinte doch, dass heute nahezu jeder nach Enju City reist wegen der Zeremonie und so. Sie kennt bestimmt noch jemanden, den wir fragen können.“ Er hielt in seinen Überlegungen inne. Ihm musste wohl noch etwas anderes in den Sinn gekommen sein, denn seine gute Laune schwand von einer Sekunde zur nächsten, bis sie in einem langen, wehleidigen Seufzer mündete.

„Zu blöd“, murrte er und wirkte niedergeschlagen. „Tja, schätze, das war’s dann wohl mit unserer Suche nach den Kecleon. Wir haben gar keine gesehen und Griffel hatte wohl auch kein Glück … Vermutlich gibt es hier auch gar keine, menno.“

„Also, weißt du“, meldete sich Silver unter ihm zu Wort und drehte den Kopf in Richtung des Rivalen, der ihm noch immer halb über den Schultern hing. „Ich will ja echt kein Spielverderber sein, aber ich habe mir vorhin eines gefangen.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Weitere Angaben:

Damhirplex: Die augenähnlichen Kugeln am Geweih produzieren einen angenehmen Duft, der jeden verwirrt der ihn einatmet. Es kann auch durch Schütteln des Geweihs überraschend echte Illusionen hervorrufen.
-> Damhirplex basieren auf einem Damhirsch.

Damhirsch: Die eigentliche Paarungszeit beginnt Anfang Oktober und dauert bis Mitte November, der Höhepunkt der Brunft liegt in der zweiten Oktoberhälfte.

Lorblatt: Die Knospen an seinem Hals geben ein würziges Aroma ab, das andere aufheitert.


Habe ich damit alles? Mh, ich denke, ja. Wenn noch irgendwo Aufklärungsbedarf besteht, lass es mich bitte wissen. :)
Vielen Dank, dass du "Süßer Waldesspuk" gelesen hast. Ich wünsche dir ein schaurig schönes Halloween 2013! Komplett anzeigen

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Von: Futuhiro
2017-10-25T18:08:13+00:00 25.10.2017 20:08
*lach*
Also ich mag Silver, der ist mir ausgesprochen sympathisch. ^_^
Eine tolle Geschichte. Sie war zwar zwischenzeitlich ein klein wenig langatmig, weil man dachte "Maaaaaann, jetzt sag schon endlich, was mit dem Geruch los ist." - aber vielleicht war das auch gerade gewollt, damit man sich gut in Kotone reinversetzt fühlt. Aber alles in allem war eine würdige YUAL-Nominierung.
Antwort von:  Shizana
26.10.2017 10:56
Hallo Futuhiro,

ich freue mich, dass dir Fanfiction gefallen hat und du in allem Spaß hattest. Vielen Dank dass du dir Zeit für einen Kommentar genommen hast, das weiß ich sehr zu schätzen. :)

Liebe Grüße
Shizana
Von:  Kerstin-san
2017-10-03T17:08:48+00:00 03.10.2017 19:08
Hallo,
 
toller Auftritt von Silver. Er wirkt so herrlich arrogant und überheblich, während er mal so nebenbei die ganze Situation rettet und dann so herablassend seinen Monolog runterrattert. Ich mag ihn xD
 
Kotones Verwirrung als sich alles iweder normalisiert und Hibikis Unverständnis, weil für ihn ja alles normal war, fand ich toll umgesetzt (und ich mochte Silvers beißende Kommentare dazwischen xD). Die Erklärung mit den Damhirplex und der aktuell herrschenden Brunftzeit fand ich super kreativ, weil das eine ganz natürliche Erklärung ist, warum das nur bei Menschen zu Halluzinationen führt (zugegebenermaßen ziemlich gruseligen) und das die Pokémon das nicht absichtlich tun, um den Menschen zu schaden.
 
Und dann das Ende, herrlich! Trotz der gnazen Neckerei mögen die drei sich offensichtlich und wen wunderts dass Silver sich schon sein Kecleon gesichert hat, obwohl er viel später auf die SUche gegangen ist? ;)
 
Liebe Grüße
Kerstin
Antwort von:  Shizana
17.10.2017 16:54
Hallo Kerstin-san.

Waah, dank mehrtägiger Abwesenheit sind deine Kommentare leider auf meiner Startseite komplett untergegangen. Aber ich habe es zum Glück noch gesehen und will dir nun endlich sagen, wie sehr ich mich über dein Feedback gefreut habe. Ich fand es toll, wie aktiv du beim Lesen dabei warst. Ich bin rundum glückselig.
Ja, ich mag Silver in dieser FF auch extrem gern. Er hat einfach diesen Charakter, bin ich der Überzeugung. Und Hibiki und Kotone, ja, muss man dazu noch etwas sagen? Sie alle drei sind echte Schnuckels, ich mag sie heuete noch genauso wie damals.

Vielen Dank, dass du bei meiner Fanfiction vorbeigeschaut hast. Ich finde es toll, wie du dich bei den Aktionen beteiligst. Mach weiter so! :)

Alles Liebe für dich
Shizana
Von:  Kerstin-san
2017-10-03T16:57:33+00:00 03.10.2017 18:57
Hallo,
 
irgendwie ne witzige Vorstellung, dass Hibiki all die Pokémon mit seiner Nieserei verschreckt und vertreibt (wobei ich das bei den Weberak als sehr nützlich empfinden würde. Waahhh, Spinnenalarm!). Man merkt, dass die beiden schon länger gemeinsam reisen und sich gut verstehen, diese Vertrautheit schwang in ihren Gesprächen einfach heraus.
 
Den Umbruch in der Atmsophäre fand ich auch klasse dargestellt. Zu Beginn ist Kotone so übermütig und blendend gelaunt, aber als sie so nach und nach immer ängstlicher und panischer wird, ist mir da wirklich der ein oder andere Schauer den Rücken herunter gelaufen. Im Gegensatz dazu wirkt Hibiki erstaunlich ruhig, was das ganze nur noch gruseliger macht ehrlich gesagt. Besonders als Kotone diese Halluzinationen bekommt und Hibiki keine Ahnung hat, was mit ihr los ist, weil er überhaupt nichts seltsames wahrnimmt. Und dann der "Angriff" der Käferpokémon, meine Güte, das ist wirklich wie aus einem Horrofilm, was mit dem gruseligen Griffel am Ende echt nochmal getoppt wird. Hu, echt schaurig!
 
Liebe Grüße
Kerstin
Von:  Kerstin-san
2017-10-03T16:44:05+00:00 03.10.2017 18:44
Hallo,
 
ich finde es cool, wie du Halloween in die Pokémonwelt eingebaut hast und da drum herum die Geistervertreibungszeremonie kreiert hast. Wenn man sich mal so überlegt, was im Pokémonturm von Lavandia so abgeht, ist das wirklich keine schlechte Idee ;)
 
Irgendwie wirkt das Pokémoncenter inklusive Schwester Joy bei dir sehr familiär und einladend. Da ist der Aufenthalt vermutlich weniger eine lästige Routine, sondern vielmehr was, was man gerne in Kauf nimmt. Bin schon sehr gespannt, was Hibiki und Kotone so erleben, während sie nach den Kecleon suchen.
 
Liebe Grüße
Kerstin
Von:  Devi
2014-05-01T18:24:19+00:00 01.05.2014 20:24
So, und da ich das letzte Kapitel sowieso unbedingt lesen wollte, kommt hier dazu noch ein abschließender Finalkommentar! C:

Fehler hab ich schon wieder keine gefunden. Manno. kein Fressen für den Fehlerteufel heute, eh... D:

Die Auflösung ist einfach... whoah. Eigentlich hätte ich es mir ja denken können, aber irgedwie... es kam dennoch unerwartet C':
Aber sehr schöne Aufösung wirklich, passt großartig zur Serie.
Silers Auftritt kam passend, er verhält sich wie Hibiki und Kotone auch sehr in-character und mir persönlich hat es sehr gefallen, wie verlegen die beiden auf seine Erklärung reagiert haben.
Und natürlich kann er nicht einfach nur nett sein, er muss immer noch einen draufsetzen. Aber das ist gut so. Und sein letzter Satz... köstlich.

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich finde immer noch beeindruckend, wie gut du die Atmosphäre der Serie eingefangen hast. Gerade in Halloween-FFs vergessen Autoren ja gern, dass das Ganze eigentlich noch kindgerecht sein sollte, zumindest vom Ursprung aus betrachtet.
Der Stil ist konstant sehr gut, ich hab ein Bild von der Umgebung genau im Kopf und natürlich hab ich mich permanent zum Weiterlesen animiert gefühlt.

Alles in allem eine wirklich gerade zur Halloweenzeit - aber auch sonst - empfehlenswerte FF.
Du hast den Wettbewerb damit auch gewonnen, oder? In dem Fall nochmal Glückwünsch nachträglich! C':

LG, Das Plüschvieh
Antwort von:  Shizana
05.05.2014 14:56
Sou, liebes Ex-Plüschvieh, dann möchte ich dir noch antworten, ne. Ich hoffe, es ist okay für dich, dass ich alle Kommentare in einer Antwort zusammenfasse. :)
Im Grunde könnte ich alles in einem lauten, überschwänglichen und riiiesigen Dankeschön zusammenfassen, aber ... das wäre ja irgendwie langweilig. Also versuche ich, etwas mehr zu sagen. x)

Ich freue mich wirklich immer, immer, wenn Leser meine FF-Gestaltung bemerken. Klar mache ich sie in erster Linie aus Eigeninteresse. Ich mag es sehr, ein Cover zu erstellen, das das Thema der FF bestmöglich einfängt. Dafür suche ich auch mal mehrere Stunden oder Tage nach geeignetem Bildmaterial und sitze eine ganze Weile an der Bildbearbeitung, damit alles stimmt. Dasselbe mit Charakterbildern. Es macht mir Spaß, ist aber dennoch Arbeit, daher freue ich mich immer, wenn es jemandem auffällt und er dazu ein paar Worte dalässt. -^^-

Dass der Prolog angenehm und animierend ist, freut mich sehr. Bei Einleitungen bzw. Vorgeplänkel zur eigentlichen Handlung habe ich gern die Befürchtung, dass es den Leser zu sehr langweilt. Letztlich ließe er sich auch weglassen, wenn man es wollte, aber es ist schön, dass er gelesen wird.
Ich überlege, eine kurze Beschreibung für das Pokémon-Center nachzuholen. Ist ja kein Beinbruch. Soll alles stimmig wirken, ne. :)

Bei deinem Kommentar zum ersten Kapitel habe ich sehr geschmunzelt. Arme, arme Kotone, mhm. Zum Glück ist Hibiki ja da - so einigermaßen. ;D
Beim Kampf war ich tatsächlich versucht, noch mehr Horror in die Szene hineinzulegen. Mir schwirrten ganz schaurige Bilder zu den Pokémon im Kopf herum und gerade Pinsir und Sichlor könnte man seeehr unheimlich darstellen. Allerdings dachte ich mir, dass es Kotone zu sehr traumatisieren würde, deswegen habe ich mich entschieden, realistisch zu bleiben. Aber der Gedanke war da gewesen, hehe. x)

Das zweite Kapitel, ja, einige Dinge hätte man sich denken können. Aber umso toller ist es für mich, dass du bei der Handlung bleiben und mit dem Mysterium miträtseln konntest. Das sagt mir als Autor sehr viel. :)
Kihi, und Silver ist herrlich. Ich hatte sehr viel Freude an seinem Auftritt und liebe es, wie er mit den anderen beiden interagiert. Schön, dass er auch in deinen Augen gut ins Bild gepasst hat. -^^-

Hab vielen lieben Dank für all das Lob. Ich freue mich wirklich, wirklich sehr darüber!
Und ja, mit der FF habe ich den Wettbewerb gewonnen. *hust* Es gab allerdings wenig Zuspruch zum Thema und entsprechend wenig Einsendungen, was ich sehr bedauere. :(
Auf jeden Fall bedanke ich mich herzlich für deine Kommentare! ♥


Alles Liebe
dat Shizana
Von:  Devi
2014-04-29T19:56:27+00:00 29.04.2014 21:56
So, kommen wir zum zweiten Kommentar für das erste Kapitel - zu dem mir glücklicherweise wirklich ein bisschen mehr einfällt ;)

Zunächst einmal ein riesiges, wirklich riesiges Lob für die Atmosphäre, die du aufgebaut hast.
Die Entwicklung hat mich wirklich immer stärker in das Geschehen gezogen und obwohl ich hier vor meinem PC in meinem sicheren Zimmer sitze, mir ist dabei tatsächlich ein wenig mulmig geworden.
Es ist sehr schön spürbar, wie sich Kotone immer tiefer in ihrer Angst verliert und aus einer unheimlichen Anspannung blanke Panik wird.
Wobei ich mich hier auch frage, wieso mit Hibiki alles in Ordnung zu sein scheint? Ich glaube nicht, dass Kotone an sich so schreckhaft ist, so wurde sie ja auch nicht dargestellt... mysteriös, mysteriös.
Ferner fand ich auch die Beziehung zwischen den beiden sehr schön dargestellt. Du erwähnst, dass sie Kindheitsfreunde sind, aber was allein ihr Dialog transportiert - und auch nicht zuletzt die spätere Intimität zwischen den beiden - liest sich wirklich sehr schön. Es wirkt natürlich, ebenso wie die beiden charakterlich meiner Meinung nach sehr gut getroffen sind.
Und anders als im Prolog beschreibst du auch hier die Umgebung sehr schön ausführlich. Das schafft ein Bild im Kopf, dass zu dem starken Lesegefühl sicherlich auch noch gut beiträgt - man bildet sich fast ein, den starken geruch selbst riechen zu können.
Und dann kam das für mich persönliche Highlight in diesem Kapitel - wenn man einmal von der Atmosphäre absieht - der Pokémon-Kampf.
Auch der ist von den Beschreibungen her großartig gelugen. Er wirkt dynamisch und aufregend, aber auch realistisch und nicht gekünstelt. Außerdem finde ich es auch gut, dass du bei den Beschreibungen der Pokémon nicht zu weit gegangen bist. Es wäre sicher möglich gewesen, sie noch unheimlicher darzustellen,a ber ich glaube, das wäre etwas zu viel des Guten gewesen.
Hiebrei auch nochmal ein Lob dafür, dass du den Charakter der Serie so großartig einfängst!

Jetzt bin ich allerdings mal auf die Auflösung gespannt~

LG, Das Plüschvieh
Re-✖✐✖
Antwort von:  Devi
29.04.2014 21:57
Oh, und Fehler hab ich hierbei auch wieder keine gefunden. Gute Arbeit!
Von:  Devi
2014-04-29T18:38:11+00:00 29.04.2014 20:38
So, hier nun endlich dein erster Kommentar. Puh.
Ich schätze, er kommt genau richtig! C:

Das Overall ist dir sehr gelung. Mir gefällt, dass du für die Charaktersteckbriefe uniforme Bilder ausgewählt hast. Das Cover passt, das Glossar ist hilfreich - top!

So, erstmal zum Prolog.

Fehler hab ich gar keine gefunden. Sehr gut gemacht! C:

Mir gefällt die Stimmung sehr gut, die du damit aufbaust. Es erweckt alles den Eindruck einer netten kleinen Pokémon-Folge, bloß mit Hibiki und Kotone als Protagonisten. Die Handlung wirkt harmlos und nett, aber gerade dadurch weckt sie bei mir tatsächlich sogr nostalgische Gefühle...

Die Umgebung hast du zwar nicht viel beschrieben, aber man kann sich das Innere eines Pokémon-Centers ohnehin recht gut vorstellen :)
Auch die Spannung baust du schön auf, das motiviert - mich zumindest - sehr zum Weiterlesen.
Auch Rika und Kuma sind süß - ob die zwei wohl später nochmal auftauchen werden?

Somit schafft dein Prolog meiner Meinung nach all das, was ein Prolog schaffen soll.

Keine Sorge, über die Kapitel kann ich mich sicherlich etwas ausführlicher äußern - auf bloße Wiederholung dessen, was mein Vorredner schon sagte, kannst du gut verzichten, schätze ich.

LG, das Plüschvieh

Re-✖✐✖
Von:  Sas-_-
2014-02-22T20:34:13+00:00 22.02.2014 21:34
Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat x_x Na, jetzt bin ich endlich da, um dir, wie versprochen, ein Kommi da zulassen^^

Mir gefällt vor allem, wie du auch hier, besonders hier, alles beschreibst, die Metaphern als auch die Vergleiche sind alle schön gesetzt, du beschreibst viel, aber nicht zu viel, trotzdem hat deine Geschichte einen schönen Plot, der sich weiter zieht :] Gerade die Beschreibungen sind für mich hier so wichtig, weil Kotones Wahrnehmung sich im Laufe der Handlung ja stark ändert und auch hier sehr schön und detailliert beschrieben wird, was sie plötzlich sieht, fühlt und riecht. Besonders gefallen, haben mir Kotones Halluzinationen, unter denen sie psychisch und teilweise auch physisch leidet, ich hätte das ganze allerdings noch mehr auf die Spitze getrieben :DD Trotzdem, das war mein persönlicher Lieblingspart bis jetzt.
Dank dem Spoiler meines Meisters, weiß ich schon, warum Hibiki nicht unter den Halluzinationen leidet, so wie Kotone, wegen seiner Erkältung nimmt er den süßlichen Duft des Damhirplex einfach nicht wahr :D Und damit komme ich auch zu den Charakteren. Du musst nicht viel schreiben, um zu zeigen, welchen Charakter sie haben, das gefällt mir richtig gut, ich mag es, wie du sie aufbaust und ihr Wesen verdeutlichst :] Mir hat dein Kapitel sehr gut gefallen und ich freue mich, wenn ich dazu komme, das nächste zu lesen.

Best Wishes
Sas-_- :]
Von:  Sas-_-
2013-11-02T11:25:25+00:00 02.11.2013 12:25
Selbstverfreilich möchte ich unbedingt auch deine FF lesen, nicht unbedingt, weil ich wissen will, was die Konkurrenz so treibt, sondern eher, weil ich gerne Schauerliteratur lese :D
Ich hab mich leider ein bisschen gespoilert, weil ich Kakashi-senseis Review gelesen habe > .0 Aber egal, das hält mich nicht davon ab :DD

Mir gefällt dein Cover und die Charakterbilder, die du ausgesucht hast, die Charabilder, hast du die per Photoshop ausgeschnitten und in den Hintergrund eingefügt? Was mir so gut daran gefällt ist, dass sie nämlich alle die gleiche Größe haben, etwas, dass mir selbst leider nicht so gut gelingt -.- Dummerweise habe ich die Kurzbeschreibung nicht mehr im Kopf, aber ich meine mich zu erinnern, dass sie alles hatte, dass mir gefallen hat :DD
Besonders nützlich fand ich das Glossar, denn ich, zum Beispiel, hab keine Ahnung, wie die Städte auf Japanisch heißen. Erinnert mich daran, dass ich das auch noch einfügen muss, da meine FF die englischen Namen, statt die deutschen enthält (da ich das Spiel X auf Englisch spiele).

Du beschreibst Hibki genau so, wie ich ihn mir auch vorgestellt habe, beziehungsweise, wie sich Gold verhalten würde. Ich hab den Pokémon-Manga nur angelesen, das hat aber völlig gereicht, um ihn einschätzen zu können :] Kotone ist etwas freie Wahl, so weit ich mich erinnere taucht sie bei Special Adventures gar nicht auf, aber ihr Charakter wirkt auf jedenfall authentisch.
Schwester Joy & Co, was soll man dazu noch groß sagen, außer, dass sie allesamt sehr authentisch wirken, sie sagen die richtigen Dinge, sie verhalten sich so, wie man es erwarten würde, mit anderen Worten, das passt doch alles wie Arsch auf Eimer :D

Die Umgebung, wirklich beschrieben wird sie da nicht, stört mich selber auch nicht, weil ich in- und auswendig weiß, wie ein Poké-Center aussieht :D Ich hab mir sagen lassen, dass du später schön auf die Naturbeschreibungen eingehst und freue mich schon darauf, genauso, wie ich mich auf meinen Lieblingschara Silver freue :]

Der Plot, oder die Handlung ... Es ist alles so fluffig, weshalb das sich für mich nach dem Genre Fluff anhört :D Es ist alles so nett, wenn man es so ausdrücken will. Es passieren erst mal lauter schöne Dinge und ich schätze, das ist es, was Kakashi-sensei später unter dem Klimax versteht, es folgt eine Steigerung, aber irgendwie hat das auch etwas von einem Oxymoron im übertragenen Sinne :DD (Oxymoron = Süß / Sauer).
Der Cliffhanger ist wirklich gut gewählt, man fragt sich, wovon die Schwester gesprochen hat, weshalb sollten die beiden besser vorsichtig sein?! Hat mir persönlich sehr gut gefallen, wobei ich selbst gerne Cliffhanger nutze :D Aber das sieht du an meiner FF, die an deinem WB teilnimmt :D

Im Großen und Ganzen hat mir der Prolog wirklich gut gefallen^^ Ich bin beim Lesen nicht auf Fehlersuche, mir sind da jetzt auch einfach keine aufgefallen, außerdem hat Kakashi-sensei das ja ohnehin schon getan. Ich freu mich auf die kommenden Kapitel, die ich hoffentlich relativ zeitnah lesen kann :]

LG Sas-_- :D

Antwort von:  Shizana
04.11.2013 10:14
Hallo Sas-_-,

wuhu, die Konkurrenz schaut vorbei. Ich war ganz hibbelig, als ich deinen Kommentar auf meiner Pers. Startseite bemerkt habe. Ja, genau wie bei L-San hatte ich auch deinen Kommentar eigentlich schon sehr viel eher bemerkt und sehr zeitnah gelesen, bin aber bis jetzt leider nicht dazu gekommen, euch/dir früher zu antworten. Das tut mir leid.

> [...] hast du die per Photoshop ausgeschnitten und in den Hintergrund eingefügt?
Jep, so ist es. Hat mich echt Aufwand gekostet, hmpf. Naja, aber ich denke, es hat sich gelohnt. Ist gar nicht so schlecht geworden. Ich selbst mag es sehr, wenn die Charakterbilder stimmig zueinander sind, darum lege ich da auch besonderen Wert drauf, es entsprechend möglich zu machen - auch wenn es hin und wieder etwas mehr Aufwand bedeutet.

> Du beschreibst Hibki genau so, wie ich ihn mir auch vorgestellt habe, beziehungsweise, wie sich Gold verhalten würde.
Erinnert mich daran, dass ich noch den Weblogeintrag vorbereiten muss, der sich mit den Protagonisten befassen wird. Ist jetzt nichts gegen dich persönlich, aber ich stelle immer wieder fest, dass die Leute die Protagonisten bunt durcheinanderwürfeln; dabei ist z.B. Gold ein ganz anderer Charakter als Hibiki. Daher nur meine kleine Bitte an dich: Sieh die beiden bitte nicht als dieselbe Person. Gold wäre in dieser FF wirklich mies getroffen, um nicht zu sagen: unzureichend. ^^'

> [...] wobei ich selbst gerne Cliffhanger nutze :D
Da können wir uns die Hand reichen. :3

> Im Großen und Ganzen hat mir der Prolog wirklich gut gefallen^^
Das freut mich wirklich sehr, ehrlich. Ich hoffe, dass dich die nächsten Kapitel mindestens genauso gut unterhalten (und idealerweise auch begeistern) können. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, noch einmal von dir zu hören. :)

Liebste Grüße
Shizana
Von:  L-San
2013-11-01T15:48:56+00:00 01.11.2013 16:48


♫ ♫ ♫


Süßer Waldesspuk
Halloween-Special 2013



♫ ♫ ♫




Süßes oder Saures, Shizana?


Süßes
[spoiler]♫ ♫ ♫ This Is Halloween ♫ ♫ ♫ [/spoiler]


Saures
[spoiler]Vielen Dank für die Teilnahme am Wettbewerb Sweet Bitterness.
Wie der Titel des Wettbewerbs vermuten lässt, geht es darum, eine Geschichte zu schreiben, in der zur Halloween-Zeit etwas Schauriges passiert.
Dabei sollten Pokémon auftauchen.
Ob du diese Aufgabe erfüllen konntest, werde ich dir im Folgenden verkünden.
Vorab will ich dir hier – um unnötigen Stress und Ärger zu vermeiden – nur noch sagen, dass mein folgender Review weder darauf abzielt, dich zu verletzen, noch dein Werk in den Dreck zu ziehen.
Falls du noch offene Fragen hast oder einen Sachverhalt erklären möchtest, dann wäre es schön, du wendest dich an mich.
Nachdem dies gesagt ist, komme ich nun zur Auswertung deiner FF.
Die für die Bewertung relevante Kritik erfolgt in verschiedenen Blöcken:
[block]Kurzbeschreibung | Inhalt | Charaktere | Rechtschreibung/Grammatik | Schreibstil | Fazit |[/block]


Kurzbeschreibung: |08 von 10 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, inwiefern der Autor Aufmerksamkeit erregt und ob er alle wichtigen Angaben wie Inhaltsangabe, Disclaimer, usw. beachtet hat.

Die Inhaltsangabe klingt interessant, gibt den groben Verlauf der Geschichte wider und weckt durch die gestellten Fragen Aufmerksamkeit, was gut ist, da man als Leser neugierig weiterlesen will.
Durch die ganzen Formatierungen hast du die Kurzbeschreibung schön übersichtlich gestaltet, die eben einladend wirkt.
Und das wird vor allem durch das Cover verstärkt, das sehr ansprechend aussieht.
Man merkt, du gibst dir viel Mühe, was sehr löblich ist.
Und dank deinen Angaben bietest du Laien eine Basis, an die sie sich orientieren können.
Die Bilder zu den Charakteren sowie der jeweilige Beschreibungstext sehen ansprechend aus und wecken Neugierde.
Zwar hast du Glossar und Bildquellen angegeben, aber es fehlt der Disclaimer, die Bestätigung, dass diese FF wirklich deine FF ist und nicht irgendwo geklaut.
Das könnte man zum Beispiel folgendermaßen angeben:
[quote][block]Story © by Shizana[/quote][/block]
Was die Schlagwörter angeht, die wirkt ein wenig überladen, und manche von ihnen hätte man vielleicht weglassen können, da man manche Begriffe in meinen Augen eben zu einem zusammenfassen kann; andere wiederholen sich – wie zum Beispiel FreundschaftFriendship.
Mit Halloween verbindet man meiner Meinung nach schon mit Geistern, Übernatürlichem und eventuell Nervenkitzel, weshalb gerade die eben genannten Wörter hätten weggelassen werden können bei den Schlagwörtern.
Wichtig ist, sich zu fragen, was wirklich relevant für die Geschichte ist, welche Punkte sie genau zusammenfassen kann.
Ich habe hier ein simples Beispiel, um meinen Standpunkt genauer zu beleuchten.
Ein Text, in dem viele Wörter mit einem Stift unterstrichen werden, wirkt etwas unübersichtlich, und man kann sich nicht alle wichtigen Dinge merken, weil es eben zu viele sind.
Lieber weniger als mehr, denn das hilft dem Leser, den Text besser zu erfassen und die wichtigsten Informationen einzuprägen.


Inhalt: |28 von 30 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, ob die Geschichte an sich logisch und stimmig aufgebaut ist, ob sie durch Kreativität oder Details oder dem besonderen Etwas hervorsticht, was Pluspunkte gäbe, oder ob sie den Leser emotional erreicht.
Bewertet wird jedes einzelne Kapitel, anschließend folgt ein Gesamtüberblick.

Prolog:
Der Anfang wirkt recht friedlich und entspannend und leicht erheiternd, was gut ist, da man das quasi als die Ruhe vor dem Sturm betrachten kann – ein sehr beliebtes Mittel, um später Spannung aufzubauen und den Leser zu überraschen.
Die Szene im Pokémon-Center wirkt durch die Gespräche sehr authentisch.
Das Ende ist gut gewählt und sollte einen Leser zum Weiterlesen motivieren.
Mir gefällt es sehr, wie du auf Mimik, Gestik und Klang der Wörter eingehst, genauso wie du das Aussehen der Charaktere beschreibst – man kann sich schön alles vorstellen.
Allerdings habe ich einen kleinen Kritikpunkt.
Kotone fasst Teddiursa an, doch wie fühlt es sich an?
Ist das Fell des Pokémon weich, warm, flauschig?
Hat Teddiursa einen typischen Geruch, riecht sein Maul eventuell nach Honig?
Auf solche Kleinigkeiten hätte man vielleicht eingehen können, um Kotones Freude besser zu verstehen und nachzuempfinden, aber das ist wahrscheinlich nicht unbedingt ein Muss.

Part I:
Die Naturbeschreibung ist dir gut gelungen, schön zwischen den Zeilen verteilt, in den Dialogen integriert.
Wie du versucht hast, die Atmosphäre erst langsam und subtil, dann immer deutlicher und spannender zu beschreiben – wie ein Klimax –, ist dir gut gelungen.
Man konnte sich die Situation schön vorstellen, sich in sie hineinversetzen und mitfiebern.
Kotones Zweifel und Verwirrtheit kam sehr authentisch und logisch rüber.
Die kleinen Querelen am Anfang runden das Kapitel schön ab.
Das Ende ist wie der Prolog gut gewählt, ein Cliffhänger eben.
Man hat das Gefühl, als ob diese Geschichte wirklich eins zu eins aus dem Anime bzw. Manga entnommen ist, zumal sie sehr kindgerecht und authentisch wirkt, was gut ist.
Allerdings hat mich das Kapitel an sich nicht wirklich überrascht.
Es war irgendwie klar, dass entweder Kotone und/oder Hibiki dem Wahnsinn verfällt und glaubt, sich in Gefahr zu befinden.
Erinnert mich ein wenig an eine Folge, in dem Ash und seine Freunde während ihrer Reise in Johto im Wald laufen und von Geist-Pokémon geplagt werden, und Hoothoot löst die ganzen Illusionen auf.
Doch soll das hier jetzt kein wirklicher Kritikpunkt sein, sondern nur eine kleine Anmerkung, dass ich zumindest keinen Überraschungseffekt hatte, weil ich die Handlung zumeist vorhersehen konnte.
Punktabzüge gibt es hier nicht.

Part II
Was mich nun überrascht hat, war die Tatsache, dass Damhirplex schuld an Kotones Halluzinationen war.
Gerade wegen Halloween hatte ich mit Geistern gerechnet, aber deine Idee hat mich überrascht, was gut ist, da man nicht alles vorhersehen kann in der Geschichte.
Die Informationen über Damhirplex hörten sich interessant und nachvollziehbar an, auch dass Silver sich dagegen geschützt hat
Die Interaktionen zwischen den drei Charakteren war amüsant.
Das Kapitel an sich war praktisch die Ruhe nach dem Sturm, was Sinn macht, wenn man sich von dem 'Schreck' bzw. der 'Spannung' erholen will.
Dann merkt man, wie durchdacht die Geschichte ist, was vor allem durch den Geruch deutlich wird, dem Indikator für Damhirplex und die ganzen Illusionen.

Gesamtüberblick:
Zusammenfassend kann man sagen, dass du sehr viel Wert auf Beschreibungen legst, wodurch man sich als Leser alles vorstellen kann.
Du integrierst sie gut in den Text ein, sodass man nicht regelrecht erschlagen wird von der Menge.
Dazu kommt noch, dass du dadurch langsam Spannung und Atmosphäre aufbaust.
Leser, die sich nicht mit Pokémon auskennen, können dank deiner Vorliebe fürs Detail gut mit der Geschichte zurecht kommen.
Die Eindrücke und Actionszenen sind gut dargestellt.
Trotz einiger Szenen, die vorhersehbar waren, gab es Überraschungen, was der FF eine entsprechende Note verpasst.
Die Auflösung des Rätsels passt perfekt zum Titel der FF sowie des Wettbewerbs.
Deine FF ist eben wahrhaftig eine Geschichte zum Vernaschen mit bitterem Nachgeschmack.
Sie könnte glatt eine Episode im Anime sein.


Charaktere: |20 von 20 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, ob die Charaktere IC sind oder doch ein wenig abweichen, und wenn ja, warum.
Des weiteren wird die Konstellation der Figuren betrachtet.

Nun, zu diesem Punkt lässt sich nicht viel sagen, außer, dass die Charaktere treu gehalten sind und du anhand mehrerer Beispiel ihnen Tiefgang gibst.
Du verdeutlichst die Freundschaft zwischen Kotone und Hibiki, dann noch das Verhalten der beiden gegenüber Silver – wie sie ihn eben sehen.
Mehr gibt es dazu nichts mehr zu sagen.


Rechtschreibung/Grammatik: |09 von 10 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, wie gut der Autor die Regeln der Rechtschreibung und Grammatik beherrscht.
Ob die Fehler – falls es welche gibt – den Lesefluss stören oder nicht.

Man merkt, du verfügst über sehr gute Deutsch-Kenntnisse.
Dir sind so gut wie fast keine Rechtschreib- und Grammatikfehler unterlaufen.
Die Fehler werden in dem Bereich Alptraum gezeigt.
Deine Kommasetzung ist nahezu perfekt, was ich nur extrem selten erlebe.
Chapeau!


Schreibstil: |27 von 30 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, wie gut das Ausdrucksvermögen ist.
Ist er abwechslungsreich, flüssig und leicht verständlich?
Sticht er durch den besonderen Stil des Autor heraus?
Es ist schwer, bei diesem Punkt objektiv zu bleiben, da der Schreibstil eigentlich immer ein subjektives Empfinden ist, doch will ich versuchen, mein Bestes zu geben.

Was man auf jeden Fall sagen kann, ist, dass dein Schreibstil an sich makellos ist, er bleibt konstant gut und treu.
Aber es fehlt meiner Meinung nach an Entwicklung, zumindest hätte mindestens einer der drei Kapitel auf seine Art sprachlich glänzen und herausstechen können.
Wie bereits gesagt, ist das nun eher Ansichtssache und kein Muss.
Dein Schreibstil ist zudem schön abwechslungsreich, du benutzt Wörter/Ausdrücke wie obgleich, als denn, usw., was heutzutage leider eher selten benutzt wird.
Bei dir lesen sie sich im Text sehr natürlich und geben ihm eine spezielle Note.
Offensichtlich liest du/hast du oft Werke aus vergangenen Jahrhunderten gelesen, sei es im Deutsch-Unterricht oder privat.
In meinen Augen erkennt man deinen Schreibstil daran, dass du deinen Fokus auf das Äußere legst sowie auf kleine Details.
Des weiteren benutzt du gerne nach einem Satz einen Gedankenstrich, wie zum Beispiel folgendermaßen:
Doch was anfangs noch idyllisch und harmlos wirkt, stellt sich schon bald als ein schauriges Abenteuer heraus. - Und das ausgerechnet an Halloween.
Wie der tatsächliche Begriff lautet, weiß ich nicht, aber ich bezeichne es einfach mal als Einschub.
Der unterstreicht meiner Meinung nach eine Aussage, er hat was.
Verstehst du, was ich meine?
Ansonsten kann ich nur noch sagen, dass mir deine stilistischen Mittel gefallen haben, auch wenn es nichts Besonderes gab.


Fazit: |92 von 100 Punkten|
Du kannst mit voller Stolz behaupten, dass du deine Arbeit sehr gut gemacht hast.
Deine FF ist wie der Anime sehr kindgerecht aufgebaut.
Den Ton hast du perfekt getroffen.
Gefühle, Spannung und Atmosphäre hast du gut umgesetzt.
Die von mir gestellte Aufgabe hast du zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllt.
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann hast du insgesamt 92 von 100 Punkten erreicht, was nach meinem Bewertungsskala eine 1 wäre.
Ich hoffe, ich habe dich mit meinem Review nicht allzu sehr an den Kopf gestoßen.
Bedenken, dass der Kommentar nur meinen Eindruck widergibt, denn es kann ja sein, dass andere Leser anderer Meinung sind.
Für offene Fragen stehe ich dir jederzeit zur Verfügung.


Mit freundlichen Gründen
L-San.[/spoiler]


Alptraum
[spoiler]Fehler
In diesem Bereich zeige ich dir alle Fehler und Stellen auf, die mir aufgefallen sind.

 Er war ihr bereits einige Schritte voraus, als er sie hinter sich rufen hörte, er solle warten, was ihm ein leises Kichern entlocke.
→ entlockte

„Aber was ist mit den Kecleon? Wir sind schon so weit-“
→ der Gedankenstrich sollte größer sein, also so: –

Kurz darauf war nicht das leiseste Rascheln mehr zu hören, nichts rührte sich im Dickicht und der Spuk vor vorbei.
→ wahrscheinlich wolltest du anstelle von vor das Wort war benutzen

 Nicht, dass es das erste Mal gewesen wäre, dass sie sich so nahe waren, aber allein in einem Wald und mit vor lauter Schreck klopfendem Herzen fühlte es sich doch anders an als es sonst der Fall war.
→ ich bin kein Kommaexperte, doch meine ich, dass nach […] doch anders an […] ein Komma folgt, gerade weil der Vergleichssatz ein Verb beinhaltet

Das leise Knarren, das von ihnen ausging, klang so laut in ihren Ohren, dass sie sich am liebsten die Hände darauf gepresst hätte;  als könne sie den Geräuschen so entrinnen, die von überall her zu ihr durchdrangen.
→ der Abstand zwischen dem Semikolon und dem Wort als ist etwas zu lang, sollte nur ein Abstand sein

„… o … tone …?“
→ da der Name nicht vollkommen ausgesprochen wird, müssten o und tone links an den Auslassungspunkten (…) kleben laut Duden
→ als Beispiel wurde nämlich angeführt: „Du Arschl…“

„Ko … tone? … Kotone?“
→ s.o.

der mannshohe, schwarz glänzende Herkuleskäfer Skaraborn senkte sein Haupt und streckte das flügelendige Horn nach vorn;
→ vielleicht bin ich zu kritisch, aber den Begriff Herkuleskäfer finde ich etwas gewagt in der Welt der Pokémon
→ meines Erachtens nach gibt es in de Geschichte keinen Herkules, weshalb mir das Wort ein wenig inadäquat erscheint, doch ziehe ich hier keinen Punkt ab, da das wahrscheinlich eine Ansichtssache und Streitfrage ist – ich wollte es lediglich mal erwähnen

„Das stimmt doch gar-“
→ s.o.

„Granbull, Biss auf-“
→ s.o.

„Hör doch endlich auf da-“
→ s.o

Gut und schön, doch das alles warf viel mehr Fragen auf als dass es solche beantwortete.
→ ist wahrscheinlich Ansichtssache, aber meiner Meinung nach kommt nach Fragen ein Komma

„Das bringt mich zu der Frage: Kannst du uns sagen, was hier los ist? Dein Noctuh hat Gesichte eingesetzt, nicht wahr? Hatten wir es etwa-“
→ s.o.

 Geradeso, als sei  die Bedeutung seiner Worte ganz offensichtlich, die Rivalin jedoch zu begriffsstutzig, um sie zu verstehen.
→ der Abstand zwischen sei und die ist zu lang, sollte kürzer sein

„Nun sag schon! Was erklärt Hibikis Schnupfen? Und was hat Lorblatt damit zu tun? Überhaupt, was-“
→ s.o.

 „Das ist es, nicht wahr? Dieser süße Geruch! Für einen Wald ziemlich unüblich. … Und du meinst, das hat mit-“
→ s.o.
[/spoiler]


Sweet Bitterness
[spoiler]PS:
Diesmal folgt ein gesonderter, persönlicher Kommentar, der keinen Einfluss auf die Bewertung hat. ;]

Nach meinen bisherigen Erfahrungen habe ich feststellen können, dass eine Mischung aus sachlichem und subjektivem Review in Form als Feedback einem Autor sehr hilfreich sein kann und ihn motiviert, an sich zu arbeiten und weiterzuschreiben.
Zugegeben, deine FF entspricht nicht unbedingt meinem Geschmack, was aber kein Punktabzug ist, da ich meinen Wettbewerb sachlich auszuwerten versuche, ohne meine persönlichen Präferenzen zu beachten.
Die Geschichte ist eben sehr kindgerecht, und ich bin ein Fan von Realismus, was bedeutet, dass ich Sachen wie der Pokédexeintrag mag, in dem beispielsweise berichtet wird, dass ein Kyurem Menschen und Pokémon isst.
Wie dem auch sei, ich habe deine FF gerne gelesen, das zweite Kapitel hat mir persönlich am besten gefallen, gerade weil mir die Naturbeschreibungen sowie dieses kindliche Schaurige, die Spannung gut gefallen haben. ;]
Von allen Regionen mag ich die Johto-Region am liebsten.
Ich habe mich sehr darauf gefreut, als ich gesehen habe, dass du diesen Ort als Schauplatz deiner FF gewählt hast. ;D
Nun setze ich jetzt einen Schlussstrich, da dieser Review nun doch einem Roman gleicht, und ich befürchte, nie zum Ende zu kommen.
Vielen Dank für die Teilnahme und die Einsendung. ;]
Mach weiter so, und wer weiß, vielleicht sehe ich dich wieder in meinem neuen Pokémon-Wettbewerb, den ich hochladen werde, sobald die Platzierungen feststehen, was aber ein bisschen dauern wird, da es extrem viel Zeit und Kraft kostet, solch lange Reviews zu schreiben.
Ich bin zuversichtlich, dass du deinem Ziel nahe bist. ;]
Einen schönen Tag noch!


LG
L-San
[/spoiler]
Antwort von:  Shizana
04.11.2013 10:02
Hallo L-San,

besser spät als nie, möchte ich dir einmal ganz herzlich für dein wirklich sehr ausführliches Feedback danken. Da weiß ich, dass ich zur Abwechslung mal bei einem niveauvollen Schreibwettbewerb teilgenommen habe. :)
Gelesen hatte ich deinen Kommentar eigentlich schon, kurz nachdem du ihn mir hinterlassen hattest, aber die Zeit spielt im Moment etwas gegen mich. Ich habe mir allerdings einige Notizen zu deinen einzelnen Punkten gemacht und werde sie dir in den nächsten Tagen noch einmal in einer ENS näher erläutern. Ich denke, es sind Dinge darunter, bei denen auch ich dir noch etwas zurückgeben kann an neuen Erkenntnissen. ;)

Deinen ersten Kommentar lösche ich, da er versehentlich doppelt gepostet wurde. Der Inhalt stimmt 1:1 überein, daher ist es kein Verlust.

Ich bin gespannt, wann du den Wettbewerb auswerten wirst. Lass mich/uns bitte nicht zu lange schmoren.


Alles Liebe
Shizana


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