Twilight von Lyncifer ("Die Prinzessin von Dressrosa") ================================================================================ Kapitel 16: Wieder zurück ------------------------- „Geh einfach weg!“, zischte ich zu Baby 5, die neben meinem Bett stand. „Ich kann ja verstehen, dass du aufgebracht bist, Twilight.“, erklärte sie verständnisvoll, „Komm, lass uns darüber sprechen.“ Ich hatte aber keine Lust mit ihr darüber zu reden. Schnell stieg ich von meinem Bett, packte sie, drehte sie um. „Lass mich in Ruhe!“, zischte ich, drängelte sie in Richtung Tür, „Ich will keinen mehr von euch sehen!“ Dann stieß ich sie über die Türschwelle: „Ich will einfach nur meine Ruhe! Kommt mir ja nicht unter die Augen!“ Dann knallte ich ihr die Tür vor der Nase zu und schloss ab. Ich drehte mich um, lehnte meinen Rücken gegen die Tür und sank zu Boden. Er war wirklich nicht gekommen. Dabei war ich fest überzeugt gewesen, dass er sein Versprechen halten würde. Tränen liefen an meinen Wangen herunter und ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich schniefte, wimmerte und konnte nichts dagegen tun. Nach einer Weile klopfte es an der Tür. Ich antwortete nicht. „Lady Twilight?“, fragte Maja vorsichtig, „Darf ich reinkommen?“ Ich schüttelte den Kopf, ehe mir einfiel, dass sie das nicht sehen konnte. „Nein.“, rief ich dann, „Geh wieder weg!“ „Aber, Lady Twilight. Ich hab hier Euer Lieblingsfrühstück.“, sprach sie. „Das ist mir egal!“, ich stand auf und ging zu meinem Bett, „Ich hab eh keinen Hunger.“ Dann vergrub ich mein Gesicht in meinem Kissen und blendete die restliche Welt komplett aus. Allgemeine Sicht: Besorgt schaute Maja die verschlossene Tür an. So hatte sie ihre Herrin noch nie erlebt. Selbst, wenn Twilight mal traurig war, durfte sie immer zu ihr, um mit ihr zu sprechen. Nur diesmal wollte Twilight es nicht. Gerade dann, als sie doch jemanden zum Reden brauchte, weigerte das blonde Mädchen sich einfach. Traurig senkte das Dienstmädchen ihren Blick auf das Tablett, welches sie in ihren Händen hielt und auf dem all die Leckereien waren, die Twilight so gern zum Frühstück aß. „Du hast auch kein Glück gehabt, oder?“, Baby 5 blieb stehen, musterte das Dienstmädchen betrübt. Ohne aufzusehen, schüttelte Maja den Kopf: „Nein, hab ich nicht.“ Dann ging sie an dem schwarzhaarigen Dienstmädchen vorbei. Baby 5 ging weiter, traf in der Eingangshalle auf Buffalo, der sie besorgt anschaute: „Alles ok mit Twilight ~ dasuyan?“ Baby 5 schüttelte nur den Kopf: „Nein, sie will niemanden mehr sehen. Sie hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen.“ „Ah, verstehe ~ dasuyan.“, besorgt senkte er seinen Blick, „Die arme Twilight ~ dasuyan.“ Baby 5 seufzte und ging an ihrem Kameraden vorbei: „Ich hoffe, dass der junge Meister so schnell wie möglich wiederkommt.“ „Ja, sonst kommt unsere liebe Twilight nie wieder aus ihrem Zimmer heraus.“, ertönte Jolas Stimme und Buffalo und Baby 5 drehten sich um. Oben, an der Treppe, stand die orange – blonde Frau und schaute die beiden an. „Kannst du mir vielleicht sagen, was wir tun sollen?“, fragte das schwarze Dienstmädchen aufgebracht, „Was sollen wir machen, Jola?! Wir kommen nicht an sie heran!“ „Du solltest dich erst einmal beruhigen, Baby 5.“, ruhig ließ Jola ihre Stimme klingen, „Wenn du dich so aufregst, wird es auch nicht besser.“ Baby 5 ballte ihre Hände zu Fäusten und schaute zu Boden. Es nahm sie mit, das Twilight so niedergeschlagen war. Dass sie nichts dagegen unternehmen konnte. „Vielleicht kann Twilights kleiner Holzfreund ihr helfen.“, fügte Jola noch hinzu. Überrascht schaute Baby 5 auf: „Mister Soldat?“ Die dicke Frau zuckte mit den Schultern: „Vielleicht kommt er ja an sie heran.“ Baby 5 überlegte. Jola hatte recht. Vielleicht konnte er Twilight aus ihrem Zimmer locken. Sie seufzte: „Ich gehe ihn holen.“ Dann stieg sie die Treppen hinunter, verließ das Schloss. Baby 5 hoffte wirklich, das Mister Soldat Twilight trösten konnte. Zumindest würde er alles versuchen, um Twilight zu helfen. Baby 5 ging durch die Straßen, die Menschen strömten an ihr vorbei. Sie sollte es zuerst bei ihm zu Hause probieren. Vielleicht war er ja da. Vor seiner Haustür blieb sie stehen. Noch einmal atmete sie tief durch, dann klopfte sie. Es blieb still. Vielleicht hatte er es nur nicht gehört. Erneut klopfte sie. Wieder stille. Sie klopfte noch ein drittes Mal. Aber, auch danach kam keine Antwort. Baby 5 seufzte: „Er ist nicht da.“ Einen Augenblick starrte sie auf die geschlossene Tür, dann drehte sie sich um und ging. Vielleicht war er ja im Stadtpark. Immerhin arbeitete er dort. Am Park angekommen, schaute das schwarzhaarige Dienstmädchen sich um. Viele Menschen und Spielzeuge konnte sie sehen, aber leider nicht das Spielzeug, welches sie suchte. Sie ging weiter, schaute sich genauestens um. Dann entdeckte sie ihn. Mister Soldat hockte vor einem Blumenbeet und das Unkraut heraus zu zupfen. Hinter ihm blieb sie stehen. Sie räusperte sich: „Ähm … Entschuldigung?“ Mister Soldat drehte sich um: „Oh, Sie sind es.“ Er stand auf und verbeugte sich: „Guten Tag.“ Dann schaute er sich um: „Ist Twilight nicht hier?“ Sofort wurde Baby 5s Blick betrübt: „Also … nein, sie ist nicht mitgekommen.“ Der kleine Holzsoldat legte den Kopf schief: „Ist ihr etwas passiert?“ Baby 5 schüttelte den Kopf: „Nein das nicht.“ Sie schaute sich um, entdeckte eine leere Parkbank. Mit einer Handbewegung deutete sie auf die Bank: „Können wir uns vielleicht setzen?“ Kurz schweifte der Blick zur Bank, dann schaute er wieder zu dem Dienstmädchen und nickte schließlich. Baby 5 ließ sich zuerst auf der Bank nieder, neben ihr Mister Soldat. Er schaute sie an: „Ist etwas mit Twilight?“ Seine Stimme klang besorgt. Aber, das war er auch. Normalerweise kam nie jemand, von Doflamingos Leuten, zu ihm, ohne das Twilight dabei war. Baby 5 hätte am liebsten den Kopf geschüttelt und ihm gesagt, dass alles in Ordnung sei. Aber, es war alles andere als in Ordnung. Seufzend nickte sie: „Ja. Du weißt doch bestimmt, da der junge Meister gestern wiederkommen sollte, oder?“ Mister Soldat nickte: „Ja. Warum fragen Sie?“ Baby 5s Finger krallten sich in ihr Zofenkleid, dann seufzte sie: „Er ist gestern nicht wiedergekommen. Twilight ist deshalb auch sehr deprimiert. Sie hat sich heute Morgen in ihrem Zimmer eingeschlossen und lässt niemanden an sich heran.“ Sie schluckte: „Deshalb … habe ich dich gesucht … und wollte dich fragen … ob du vielleicht mit ihr reden kannst?“ „Natürlich.“, gab der Holzsoldat entschlossen zurück, „Wenn Twilight sich schlecht fühlt, möchte ich ihr zur Seite stehen. Immerhin ist sie meine Freundin.“ Baby 5 lächelte leicht. Sie war wirklich froh, dass Mister Soldat sich sofort bereit erklärt hatte, mit ihr zu kommen, um Twilight einen Besuch ab zu statten. Aber, eigentlich hatte sie auch nichts anderes erwartet. Immerhin hing der kleine Holzsoldat sehr an dem blonden Mädchen. Da war es von Anfang an klar gewesen, dass er helfen würde. „Wollen wir sofort losgehen?“, die Stimme ihres Sitznachbarn riss sie aus dem Gedanken. Sie schaute ihn kurz an, nickte dann: „Ja.“ Sie standen auf, verließen den Park, gingen schweigend durch die Straßen und die fröhlichen Menschenmassen. Als sie im Schloss angekommen waren, gingen sie sofort zu Twilights Zimmer. Mister Soldat blieb vor der Tür stehen. Kurz schaute er zu baby 5, dann richtete er seinen Blick wieder nach vorn. Er hob seine hölzerne Hand und klopfte an. Twilights Sicht: Es klopfte, aber ich antwortete nicht. Ich wollte einfach mit niemanden sprechen. „Twilight?“, sprach eine Stimme besorgt. War das Mister Soldat? „Twilight.“, ja es war eindeutig seine Stimme, „Bitte, mach doch die Tür auf. Ich weiß, wie du dich fühlst. Aber, dich einzuschließen, ist doch keine Lösung. Mach doch die Tür auf. Ich komme auch allein rein, wenn du das möchtest.“ Hatte Baby 5 ihn etwa extra hergeholt, nur um mich dazu zu bringen, die Tür zu öffnen? Allerdings würde ich sie enttäuschen. Denn, ich hatte es nicht vor. „Ich will nicht.“, flüsterte ich, war nicht sicher, ob Mister Soldat es gehört hatte. „Twilight …“, sprach er besorgt, „Komm raus, Twilight. Na komm schon.“ Ich schüttelte nur den Kopf, vergrub mein Gesicht wieder in meinem Kissen. Warum verstand das keiner? Das ich einfach nur meine Ruhe haben wollte? Ich wollte niemanden sehen. Wirklich niemanden. Aber, anscheinend verstand das keiner. Ich seufzte leise. Allgemeine Sicht: Mister Soldat schwieg, starrte unentwegt auf die Tür. Er bekam einfach keine Antwort mehr. Twilight blieb stumm. Er merkte, dass sie einfach fertig war. Dass sie keinen sehen wollte. Und es machte ihn traurig, dass noch nicht einmal er an sie herankam. Sonst kam sie immer zu ihm, wenn sie irgendwelche Probleme hatte oder es ihr nichts sonderlich gut ging. Doch, dieses Mal war es anders. Sie kam nicht zu ihm. Und sie wollte sich nicht helfen lassen. Es knickte ihn, das Twilight so litt und einfach keine Hilfe annehmen wollte. Sie war ein Dickkopf. Ausgerechnet jetzt. Er seufzte leise, lehnte seine Stirn gegen das dunkle Holz. Baby 5 starrte ihn die ganze Zeit nur stumm an. Ihr Blick war betrübt. Mister Soldat war ihre letzte Trumpfkarte gewesen. Und auch dieser Trumpf hatte versagt. Sie seufzte leise, bevor sie ihm eine Hand auf die Schulter legte. Er schaute nicht auf. „Es war einen Versuch wert.“, flüsterte sie, „Vielen Dank.“ „Kann ich noch eine Weile hierbleiben?“, fragte er vorsichtig. Kurz schaute das Dienstmädchen ihn erstaunt an, dann nickte sie leicht: „Ja, ok. Bleib, solange du willst.“ Dann ließ sie ihre Hand von seiner Schulter gleiten und ging an ihm vorbei. Eine Weile stand Mister Soldat noch regungslos stehen, dann setzte er sich an die Wand, gegenüber von Twilights Zimmertür. Er würde warten. Warten, bis Twilight wieder aus ihrem Zimmer kommen würde. So lange würde er warten. Egal wie lange es dauerte. Er würde warten. Baby 5 ging den Flur entlang, wischte sich eine einzelne Träne weg. Sie fand es einfach furchtbar, das Twilight so enttäuscht war, dass noch nicht einmal Mister Soldat zu ihr herein durfte. Sie war enttäuscht. Von sich und der ganzen Situation. Und sie hoffte, dass ihr junger Meister bald zurückkam. Sie wünschte es sich aufrichtig. Anscheinend war er der einzige, der vielleicht noch an seine Tochter herankam. Der Tag verging, ohne dass Doflamingo und die anderen zurückkamen. Die Stimmung im ganzen Schloss war betrübt. Twilights Stimmung war auf die anderen übergegangen. Es war kaum jemand zu sehen. Die meisten hielten sich in ihren Zimmern auf. Nur ein paar Bedienstete geisterten durch den leeren Flur, um ihre Aufgaben zu erledigen. Ab und an schlichen auch ein paar Bedienstete an Mister Soldat vorbei, der immer noch an der Wand saß. „Guten Tag.“, traurig lächelte Maja den kleinen Holzsoldaten an. Er schaute auf: „Guten Tag.“ „Sie sind Mister Soldat, oder?“, fragte sie, „Lady Twilight hat schon viel von Ihnen erzählt.“ Mister Soldat stand auf: „Sie müssen Maja sein, Twilights Dienstmädchen. Von Euch hat sie auch schon erzählt.“ Erst in diesem Moment fiel ihm das Tablett in ihren Händen auf. Ein Flasche Saft und ein leeres Glas und eine Schale mit verschiedenen Früchten. Maja klopfte an die Tür. Es kam keine Antwort. Sie klopfte noch einmal: „Lady Twilight? Ich habe hier etwas zu trinken und ein paar Früchte für Euch. Ihr liebt doch Obst. Ich dachte, dass Euch das etwas aufheitern kann.“ Allerdings bekam sie einfach keine Antwort. Auch die Tür wurde ihr nicht geöffnet. Traurig seufzte das Dienstmädchen und stellte das Tablett auf den Boden: „Ich stelle das Tablett vor die Tür, falls Ihr es Euch doch anders überlegt.“ Mister Soldat trat neben sie: „Anscheinend haben Sie auch kein Glück.“ Traurig schüttelte sie den Kopf: „Nein, habe ich nicht. Sie lässt niemanden an sich heran.“ „Es geht ihr anscheinend sehr nah, das ihr Vater noch nicht da ist.“, gab der Holzsoldat von sich. Maja nickte leicht: „Ja. Er hatte ihr versprochen, pünktlich zurück zu sein. Und Lady Twilight hat so sehr darauf gehofft, dass er es hält.“ „Vielleicht konnte er nicht.“ Maja schaute ihn an: „Wie meinen Sie das?“ Mister Soldat erwiderte ihren Blick: „Vielleicht kam ihm etwas dazwischen, was er nicht aufschieben konnte und sofort erledigen musste.“ Darauf war Maja nicht gekommen. Vielleicht hatte der kleine Holzmann recht. Vielleicht war ihm wirklich etwas dazwischengekommen. „Aber, da hätte er wenigstens Bescheid sagen können.“, flüsterte sie und senkte ihren Blick, „Er hat doch gewusst, das Lady Twilight auf ihn wartet.“ „Vielleicht kam er nicht dazu.“, er legte seine Hand an ihre, „Wir können nur hoffen, dass er bald wiederkommt und mit Twilight redet.“ Maja nickte nur leicht: „Ja.“ Dann schaute sie ihn an: „Ich muss zurück an die Arbeit. Sagen Sie bitte Bescheid, wenn Lady Twilight aus ihrem Zimmer kommt.“ Mister Soldat nickte: „Ja, mach ich.“ Maja ging, ließ den kleinen Soldaten stehen. Er schaute ihr noch hinterher, dann setzte er sich wieder an die Wand, zog die Beine an den Körper und schlang seine Arme um seine Knie, legte seinen Kopf auf seinen Armen ab. Twilights Sicht: Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Mein Blick glitt zu meinem Wecker. 18:23 Uhr. So spät schon? Mein Blick glitt zum Fenster. Die Sonne ging bereits unter. Ich dachte, dass ich vorhin Majas Stimme gehört hätte. Langsam erhob ich mich, stieg aus meinem Bett und ging zur Tür. Ich lauschte. Alles still. Vorsichtig schloss ich die Tür auf und öffnete sie einen Spalt. Immer noch ruhig. Ich öffnete sie etwas weiter und steckte meinen Kopf hindurch. Auf dem Flur war keiner. Ich schaute nach vorn, sah Mister Soldat, der an der Wand saß und seinen Kopf auf seinen Knien liegen hatte. Er hatte mich nicht mitbekommen. Schlief er etwa? Mir hatte er mal erzählt, dass Spielzeuge eigentlich keinen Schlaf brauchten. Ich ging einen Schritt, stieß dabei gegen etwas und schaute nach unten. Auf dem Boden stand ein Tablett mit etwas zu Trinken und einer Schale Obst. Anscheinend hatte Maja das Tablett hier hingestellt. Ich hob es auf, ging wieder in mein Zimmer und stellte es auf meinen Nachttisch. Dann ging ich in meinen Kleiderschrank und holte eine Decker heraus. Vorsichtig schlich ich mich in den Flur, legte Mister Soldat die Decke um und ging dann wieder in mein Zimmer zurück, schloss die Tür wieder ab. Ich setzte mich auf die Bettkante, griff nach der Flasche und dem Gals, füllte es. Dann trank ich es in einem Zug aus, verschloss die Flasche wieder und stellte beides zurück. Dann griff ich nach einem Apel und biss ab. Nach dem zweiten Apfel hatte ich keinen Appetit mehr. Ich legte mich wieder hin, gähnte. Papa war anscheinend immer noch nicht gekommen. Ich vergrub mein Gesicht wieder in meinem Kissen. Allgemeine Sicht: Mister Soldat schreckte hoch, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Er schaute auf, direkt in Majas Gesicht. „Tut mir leid.“, entschuldigte sie sich leise, „Ich wollte Sie nicht erschrecken.“ Er schüttelte den Kopf: „Ist schon gut. Ich war wohl weggenickt.“ Die Decke rutschte von seiner Schulter und er schaute sie erstaunt an: „Nanu? Wo kommt die denn her?“ „Haben Sie die nicht von einem der anderen Bediensteten bekommen?“, das Dienstmädchen legte den Kopf schief. Mister Soldat schüttelte den Kopf: „Nein, ich habe auch nicht mitbekommen, dass sie mir jemand umgelegt hatte.“ Dann fiel sein Blick auf den Fleck, an dem das Tablett stand: „Das Tablett ist weg.“ Maja folgte seinem Blick mit ihrem. Erstaunt schaute sie den leeren Fleck an: „Sie haben recht.“ „Anscheinend hat Twilight sich das Tablett reingeholt.“, sprach Mister Soldat. Maja schaute ihn an: „Aber, haben Sie das nicht mitbekommen? Sie waren doch die ganze Zeit hier, oder?“ „Ja schon.“, er kratzte sich am Hinterkopf, „ich bin vorhin wohl ein bisschen weggedriftet und hab wohl deshalb nicht mitbekommen, das sie draußen war.“ Maja seufzte enttäuscht: „Ach so.“ Dann setzte sie sich neben ihn. „Wollen Sie auch warten?“, der Holzsoldat schaute das Dienstmädchen an. Sie nickte: „Ja, in der Hoffnung, dass Lady Twilight wieder herauskommt.“ Dann schwiegen sie. Keiner von beiden sagte irgendetwas. Sie saßen nur still da und warteten darauf, das Twilight aus ihrem Zimmer kam. Sie saßen die ganze Nacht. Maja schlief irgendwann ein, weil sie nicht mehr wachbleiben konnte. Sanft hatte der kleine Holzsoldat seine Decke um das Dienstmädchen, blieb dann stumm sitzen. Die ganze Nacht. Am nächsten Morgen hatte sich immer noch nichts getan. Twilight war immer noch nicht aus ihrem Zimmer gekommen. Traurig schaute Maja zu Boden, immer noch neben Mister Soldat sitzend. Schritte hallten durch den leeren Flur und Baby 5 blieb stehen, schaute die beiden an: „Ist sie immer noch nicht rausgekommen?“ Maja schüttelte nur stumm den Kopf. Mister Soldat richtete seinen Blick auf die Schwarzhaarige: „Gestern war sie anscheinend kurz im Flur. Das gnädige Fräulein“, er deutete auf Maja, „Hatte ihr gestern etwas zu Essen hingestellt und später war das Tablett weg.“ Baby 5 schaute zur Tür: „Verstehe.“ Erneut hallten Schritte durch den Flur. Gehetzte Schritte. „Baby 5 – sama!“, rief eine Stimme. Baby 5 drehte sich um und auch Maja und Mister Soldat schauten zur Seite. Ein Bediensteter rannte auf sie zu, blieb vor ihr stehen, stützte seine Hände auf seinen Knien ab. Er keuchte. „Was gibt es?“, fragte das schwarzhaarige Dienstmädchen und stemmte eine Hand in die Hüfte. Er schaute auf: „Der junge Meister … ist … zurück …“ Sofort wurde er mit großen Augen angestarrt. Baby 5 eilte schnell an ihm vorbei, Mister Soldat und Maja folgten ihr. In der Eingangshalle blieben sie stehen. Dolfamingo stand, zusammen mit seinen anderen Gefolgsleuten, in der Eingangshalle. Erstaunt schaute Baby 5 die anderen an. Ihre ganzen Sachen waren blutbefleckt. Am schlimmsten sah Doflamingos Federmantel aus, der nun mehr rot, als pink, war. Anscheinend wurden sie auf dem Wag nach Dressrosa angegriffen. Jola, Lao G und Vergo begrüßten sie. „Wie schön, das ihr wieder da seid.“, sprach Jola. „Es hat länger gedauert.“, sprach Doflamingo, „Gab es während meiner Abwesenheit irgendwelche Probleme?“ Alle drei schüttelten den Kopf. „Natürlich gab es die!“, rief Baby 5 und alle schauten sie an. „Was ist mit Twilight?!“, sie ballte die Hände zu Fäusten, „Ist das etwas kein Problem, das Twilight sich seit gestern in ihrem Zimmer eingeschlossen hat und niemanden mehr sehen will?!“ Sofort schoss eine Augenbraue von Doflamingo in die Höhe: „Was hör ich da? Sie hat sich eingeschlossen?“ Vergo schaute seinen Käpt’n an: „Ja, seit gestern. Sie war anscheinend so geknickt, weil du nicht pünktlich nach Hause gekommen bist.“ Doflamingo biss wütend die Zähne zusammen. Er hätte erwartet, dass Twilight wütend auf ihn wäre, ihn anschreien würde, weil er sein Versprechen nicht gehalten hatte und zu spät gekommen war. Aber, dass sie sich aus lauter Frust und Trauer in ihrem Zimmer einschloss, dass hatte er nicht erwartet. Er stapfte an seinen Crewmitgliedern vorbei, durch den Flur. Seine Leute folgten ihn. Vor Twilights Zimmertür blieb er stehen. Sofort klopfte er an. Twilights Sicht: Es klopfte. Ich schaute auf, sagte aber nichts. Wer war das denn jetzt? Ich hatte wirklich nicht meine Ruhe. Es klopfte noch einmal. Ich antwortete wieder nicht. Es klopfte noch einmal. Langsam reichte es doch wirklich. „Was ist?!“, rief ich gereizt, „Ich hab doch gestern schon gesagt, dass ich meine Ruhe haben will!“ „Da war ich aber nicht da, Twilight.“, ertönte Papas Stimme. Ich schaute überrascht: „Papa?“ „Es tut mir leid, dass ich jetzt erst gekommen bin, Twilight.“, entschuldigte er sich, „Mach die Tür auf und wir reden darüber.“ Mein Körper fing an zu zittern: „Warum bist du jetzt erst gekommen?! Du hattest mir versprochen, in einer Woche wieder da zu sein!“ „Ich weiß.“, entgegnete er, „Es tut mir auch wirklich leid. Komm raus. Ich hab dir auch was mitgebracht.“ Ich zögerte einen kurzen Moment, dann stand ich auf, ging leise zur Tür und schloss auf. Langsam öffnete ich die Tür, trat einen Schritt heraus und schaute zu Papa hoch, der mich angrinste: „Ich bin wieder da, Twilight.“ Sofort stiegen mir Tränen in die Augen. Er war wirklich wieder da. Sofort schlang ich meine Arme um seinen Körper und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Ich spürte, wie sich seine Arme um mich legten. Ich weinte, mein Körper zitterte. Sanft streichelte er über meinen Kopf. Dann hob er mich hoch, ich legte meine Arme um seinen Nacken, legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Ohne etwas zu sagen, trug er mich in mein Zimmer zurück, schloss die Tür hinter sich. Er setzte sich auf mein Bett, platzierte mich auf seinen Schoß. „Tut mir echt leid, Twilight.“, versuchte er mich zu beruhigen. Ich wischte mir die Tränen weg und schaute ihn an: „Warum bist du zu spät gekommen?“ Er lehnte sich leicht zurück, stützte sich mit einer Hand ab: „Wir wurden, auf dem Weg hierher, angegriffen.“ Ich schaute ihn erstaunt an und erst in diesem Moment fiel mir das ganze Blut auf. „Du blutest!“, rief ich entsetzt. Er grinste, legte seine Hand auf meinen Kopf: „Das ist nicht mein Blut. Mach dir keine Sorgen.“ Das erleichterte mich. Es war nicht sein Blut. Ich lehnte meinen Kopf wieder gegen seine Schulter. Er kramte in seiner Hosentasche und holte etwas heraus. Er hielt es mir hin, legte es mir in die Hand. Es war eine goldene Kette mit einem Herz als Anhänger. Der Anhänger war ebenfalls aus Gold, mit einem herzförmigen Saphir. Mit großen Augen schaute ich erst die Kette an, dann Papa. Er grinste breit: „Eine kleine Entschädigung, weil ich mein Versprechen nicht gehalten hab.“ „Die ist wunderschön.“, ich ließ meine Finger über den Edelstein gleiten, schlang dann meine Arme um seinen Nacken, „Danke.“ „Da musst du mir doch nicht danken.“, kicherte er, „Sieh es einfach als Entschädigung.“ Ich schaute ihn ernst an, drückte meinen Zeigefinger gegen seine Stirn: „Mach das ja nie wieder. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.“ Er grinste breit: „Ja, ok. Versprochen.“ Ich grinste zufrieden: „Gut.“ Er kicherte, nahm mir plötzlich die Kette aus der Hand und legte sie mir um den Hals. Dann lehnte er sich wieder zurück und betrachtete mich: „Die Kette steht dir gut. Der Stein hat genau deine Augenfarbe.“ Ich lächelte. Dann erst fiel mir ein, dass ich Papas Augen eigentlich noch nie gesehen hatte. Ich beugte mich vor, griff nach seiner Sonnenbrille. Er zuckte kurz zurück, ließ es sich jedoch gefallen. Ich zog ihm die Sonnenbrille ab, legte sie an die Seite. Er hatte wirklich haargenau dieselbe Augenfarbe, wie ich. Er legte seinen Kopf schief: „Bist du jetzt zufrieden?“ Ich nickte: „Ja. Wieso hast du die eigentlich immer auf? Deine Augen sind doch genau so schön, wie meine.“ Ich war nicht selbstverliebt, oder so. Aber, mir hatten schon oft Leute gesagt, dass ich schöne Augen hätte. Das sie an die Tiefen des Meeres erinnern würden. Papas Grinsen wurde breiter: „Mag sein. Aber, ich trage nun einmal gern Sonnenbrillen. Außerdem reicht es, meiner Meinung nach, wenn man deine Augen sehen kann.“ Eine leichte Röte schlich sich auf mein Gesicht und ich schaute verlegen zur Seite. Papa kicherte und schlang seine Arme um mich: „Du bist wirklich niedlich, wenn du so rot bist.“ „Sag das nicht!“, ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Er lachte, während er mich dichter an sich drückte. Irgendwann gab ich es auf, mich befreien zu wollen und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Papa legte seinen Kopf auf meinem ab. „War die Woche eigentlich sehr schlimm?“, fragte er nach ein paar Augenblicken. „Es ging.“, antwortete ich, „Ich war zwar fast die ganze Zeit schlecht drauf, aber sonst ganz ok.“ „Verstehe.“, flüsterte er leise, mehr zu sich selbst, als zu mir. „Ich hab dich nun mal vermisst.“, erklärte ich wahrheitsgemäß und senkte meinen Blick, „Und ich war traurig, als du nicht wieder gekommen bist. Du hättest wenigstens anrufen und Bescheid sagen können.“ „Hätte das etwas geändert?“ Ich löste mich aus seiner Umarmung und schaute ihn an, nickte: „Ja, weil ich dann wenigstens gewusst hätte, warum du nicht da warst. Dann hätte ich mir keine unnötigen Sorgen gemacht.“ Papa grinste mich verlegen an: „Tut mir leid, Twilight. Sollte das noch einmal passieren, dann rufe ich sofort an.“ Ich grinste zufrieden: „Geht doch.“ Den restlichen Tag verbrachten wir zusammen. Oder besser gesagt, wich ich Papa den ganzen Tag nicht mehr von der Seite. Ihn störte das nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil. Er freute sich sogar darüber. Anscheinend tat es ihm wirklich leid, dass er sich nicht gemeldet hatte. Mittlerweile war es abends. Papa und ich saßen am Pool, ließen unsere Füße ins kühle Wasser gleiten. „Also, die nächsten Tage gehe ich wirklich nirgendwo mehr hin.“, seufzte Papa entspannt und ließ seinen Kopf in den Nacken gleiten. Ich schaute ihn an: „War es so schlimm?“ „Glaub mir, Twilight.“, erklärte er, „Plötzlich aus dem Hinterhalt angegriffen zu werden, ist echt nicht wünschenswert.“ „Kann ich mir vorstellen.“, gab ich zurück, „Wer hat euch eigentlich angegriffen? Jemand bekanntes?“ Er schüttelte den Kopf: „Nein, nur eine Bande, die anscheinend nicht wusste, mit wem sie sich anlegt.“ „Also, völlige Idioten.“, grinste ich und Papa grinste ebenfalls: „Ja.“ Ich kicherte, lehnte mich gegen seine Schulter: „Das es solche Idioten wirklich noch gibt.“ „Tja.“, kicherte er, „Es ist eben so.“ „Wie war eigentlich diese blöde Konferenz?“, fragte ich nach einer Weile. „Langweilig.“, antwortete er langezogen, „Es war so öde, ich wäre fast eingeschlafen.“ „Um was ging es denn?“ „Eigentlich nur um Kleinkram. Um ein paar unwichtige Piraten und sowas. Im Grunde war es so sinnlos, das ich dahin gegangen bin.“ Ich schaute ihn an: „Ich dachte, das die nur solche Konferenzen machen, wenn irgendetwas wichtiges ist.“ Papa zuckte mit Schultern: „Das hat den Anschein, ist aber meistens nicht so. Eigentlich sind die meisten Konferenzen sehr langweilig.“ Ich lehnte mich mehr zu ihm und er legte eine Hand auf meinen Kopf. Ich war wirklich froh, dass er endlich wieder da war. Ohne Papa war es wirklich langweilig. Ich seufzte leise, als plötzlich Schritte, hinter uns, zu hören waren. Papa ließ von mir ab und wir drehten uns um. Jola blieb vor uns stehen: „Es gibt Abendessen, ihr beiden.“ Sofort standen wir auf und folgten ihr. Das Abendessen verlief angenehm. Die Stimmung war eindeutig wieder besser. Irgendwie tat es mir schon ein bisschen leid, dass sie sich alle solche Sorgen um mich gemacht hatten. Naja, Vergo war es wohl ziemlich egal gewesen, was mit mir war. Ich streckte mich, während ich in meinem Bett lag. Es war bereits 22:23 Uhr und ich konnte immer noch nicht einschlafen. Obwohl ich eigentlich müde war. Seufzend setzte ich mich aufrecht hin, fuhr mit meiner Hand durch mein Pony. Ich setzte mich auf die Bettkante, zog mir meine Schuhe an und verließ mein Zimmer. Vielleicht war Papa ja noch wach. Einfach mal nachsehen. Ich blieb stehen, als die Tür zu Papas Zimmer aufging und Vergo heraustrat. Ich hob eine Augenbraue. Was hatte der denn bei Papa gemacht? Vor mir blieb er stehen: „Kannst du nicht schlafen?“ Ok, diese Nettigkeit verwirrte mich doch etwas. Ich schüttelte leicht den Kopf: „Nein.“ Er nickte: „Verstehe. Wenn du zu Doffy willst, er ist noch wach.“ Ich nickte: „Ja … danke.“ Dann ging er an mir vorbei, legte für einen Augenblick seine Hand auf meinen Kopf, ehe er leise „Gute Nacht.“ sagte. Erstaunt schaute ich ihm hinterher, bis er um eine Ecke verschwunden war. Sein Verhalten von gerade eben hatte mich wirklich verwirrt. Sonst war er nie nett zu mir gewesen. Vor allem hatte er mich auch noch nie angefasst. Seltsam. Vielleicht sollte ich ihn morgen mal darauf ansprechen. Andernfalls, sollte ich es vielleicht auch lassen. Keine Ahnung, was er morgen wieder für eine Laune hatte. Ich ließ das einfach mal auf sich beruhen und ging weiter. Vor Papas Zimmertür blieb ich stehen und klopfte an. „Herein.“, kam es von drinnen und ich öffnete die Tür. Papa saß in seinem Bett und hatte ein Buch in der Hand. Er schaute mich an, hob eine Augenbraue: „Twilight? Alles ok?“ Ich schloss die Tür und zuckte mit den Schultern: „Im Grunde schon. Ich kann nur nicht schlafen.“ Zuerst ging ich zur Kommode, wo das kleine Aquarium mit Papas Fisch stand. Lächelnd betrachtete ich ihn, wie er da seine Bahnen schwamm, einen Slalom um die Wasserpflanzen zog. Ich griff nach dem Fischfutter, öffnete den Aquariumdeckel und schüttete ein kleines bisschen hinein. Sofort schwamm er an die Oberfläche und fing an zu fressen. Ich schloss den Deckel wieder, stellte das Futter wieder an die Seite und ging zu Papas Bett. Er schaute mich immer noch an. Ich kletterte ins Bett und setzte mich neben ihm. Wir schauten uns an. „Du hast aber nicht vor, hier zu schlafen, oder?“, fragte er nach einigen Augenblicken. War eigentlich keine schlechte Idee. Ich fühlte mich so wieso momentan in meinem Zimmer nicht wohl. Ich grinste: „Doch.“ „Ich kann mich nicht erinnern, dir das erlaubt zu haben.“, erwiderte er. Ich zuckte mit den Schultern: „Du würdest mich niemals rausschmeißen.“ Papa seufzte, legte seine Hand auf meinen Kopf: „Da hast du recht.“ Zufrieden grinsend kroch ich unter die Decke, setzte mich neben mich. „Kann ich dich etwas fragen?“, ich legte meinen Kopf schief. Er nickte: „Klar. Was denn?“ „Hast du zu Vergo irgendetwas gesagt?“ Wieder ging eine seiner Augenbrauen in die Höhe: „Nein, warum fragst du?“ „Er ist mir im Flur entgegen gekommen und naja … er war … nett zu mir.“ Papa richtete seinen Blick wieder auf sein Buch: „Vielleicht fängt er an, dich zu mögen.“ Ich hob meine Augenbrauen: „Der? Und mich mögen? Das glaubst du doch nicht im Ernst, oder?“ Er zuckte mit den Schulter und grinste: „Warum denn nicht? Vielleicht gewöhnt er sich langsam an dich.“ Ja klar. Und ich war die Königin der Neuen Welt. Ich seufzte und ließ mich ins Kissen fallen. Papa legte sein Buch zur Seite, nahm seine Sonnenbrille ab und schaltete die Nachttischlampe aus, legte sich ebenfalls hin. Beide lagen wir auf der Seite. Ich gähnte. „Na, da ist doch wohl jemand müde, hm?“, grinste er. Ich streckte ihm die Zunge heraus: „Lass mich.“ Er kicherte, strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich schloss meine Augen. Ohne sie wieder zu öffnen tastete ich nach einer, seiner Hände. „Twilight?“, fragte er überrascht. „Lass sie mich bitte festhalten.“, flüsterte ich leise, „Nur, bis ich eigeschlafen bin.“ Ich driftete immer weiter ab, spürte nur noch, wie der Druck meiner Hand leicht erwidert wurde, bevor ich endgültig einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)