Die Geheimnisse des letzten Wächters von Beelze (Transformers Prime) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 02 --------------------- „Der Kern von Cybertron hat sich komplett in sich zurück gezogen. Es gibt überhaupt keine Möglichkeit mehr für uns auf ihn zuzugreifen“, meinte Ratchet, als er sich die Aufnahmen, die die Nemesis gemacht hatte, ansah. „Wieso tut er das? Müsste er nicht schon längst wieder neue Bots produzieren oder zumindest Cybertron mit Energie versorgen?“ fragte Smokescreen. „Ich denke es liegt daran, dass Cybertron noch nicht zu hundert Prozent sicher ist.“ „Wie meinst du das, Optimus?“ fragte ihn sein treuer Scout. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe das Gefühl, dass sich Cybertron von irgendetwas bedroht fühlt und deshalb keine neuen Bots erschafft, oder das Leben anderweitig wieder zurückholt“, kam die Antwort von Prime. „Vielleicht liegt es an Megatron? Wir haben ihn seit seinem Verschwinden nicht wieder ausfindig machen können“, meinte Arcee. „Nein, das denke ich nicht. Es ist etwas anderes, aber ich weiß noch nicht was. Ich kann es zu diesem Zeitpunkt noch nicht bestimmen, tut mir Leid.“ „Machen dir nichts draus, Prime. Wir finden schon den Grund dafür heraus und dann wird Cybertron in neuem Glanz erstrahlen.“ Smokescreen sagte dies mit solcher Überzeugungskraft, dass man ihm einfach glauben musste. „Du hast Recht, Smokescreen. Von jetzt an geht es nur noch bergauf und wir…“ Ratchet wurde jäh unterbrochen, als Ultra Magnus den Aufenthaltsraum betrat und meinte: „Optimus, könntest du bitte kommen und dir das hier einmal ansehen? Die Nemesis hat ein Notsignal erhalten und ich bräuchte deine Einschätzung dazu.“ „Kein Problem. Ich komme sofort.“ Mit diesen Worten erhob sich der Prime und begleitete seinen obersten Offizier zur Brücke. Natürlich folgten die anderen Autobots den beiden. „Sieh dir das hier bitte mal an.“ Ultra Magnus legte das Signal auf den großen Schirm und fügte hinzu: „Was hälst du davon?“ „Ein Notsignal von SHOCKWAVE!?“ platzte es aus Ratchet heraus und nicht nur er war davon völlig überrumpelt. Auch die Anderen konnten ihren Augen nicht trauen. Dass Starscream zu sowas fähig war und den Feind um Hilfe anbettelte, wussten sie, aber dass Shockwave zu so einer Maßnahme greifen würde war sehr unwarscheinlich. „Das ist doch ein Trick!“ platze es aus Arcee heraus und damit sprach sie das aus, was allen anderen durch den Kopf ging. „Hat er eine versteckte Nachricht mitgesendet?“ fragte Optimus seinen Offizier. „Nein, es ist nur das immer wieder kehrende Notsingnal mit einer Standortangabe.“ „Optimus, das ist ein Trick. Ich wette er versucht uns in eine Falle zu locken. Jetzt wo Megatron kapituliert hat ist ihm bestimmt jedes Mittel recht nur um uns auszuschalten.“ „Genau! Der Typ ist WAHNSINNIG!“ pflichtete Bulkhead Arcee bei, doch Ratchet widersprach ihnen sogleich: „Vergesst nicht, dass das das Schiff der Decepticons ist und ich denke, dass die Nachricht nicht für uns bestimmt war, sondern für sie. So wie ich Shockwave einschätze ist es ein automatisches Signal, das seine Leute kontaktieren soll sobald er es nicht mehr kann und das würde auch erklären, warum es keine Nachricht enthält, sondern nur das SOS Signal mit Standortangabe.“ „Sei dir da mal nicht so sicher, Ratchet. Shockwave hat immer ein Ass im Ärmel, oder, wenn nicht, zumindest noch einen Plan B in peto. Wie oft hat er uns schon reingelegt oder das Blatt zu seinen gunsten gedreht mit seinen miesen Tricks. Dem Typen ist nichts heilig und kein noch so mieser Trick zu schmutzig, um sein Ziel zu erreichen. Starscream ist ein Unschuldslamm verglichen mit Shockwave.“ Bei dem Wort Unschuldslamm schaute Magnus Arcee skeptisch an. Solche menschlichen Worte oder Begriffe waren ihm immer noch ein Rätsel. Er wusste zwar ungefähr was ein Lamm war, aber was war ein Unschuldslamm? „Ich gebe dir da vollkommen Recht, Arcee. Dennoch bin ich der Meinung, dass wir diesem Signal auf den Grund gehen sollten. Wenn Shockwave wirklich unsere Hilfe braucht, sollten wir ihm helfen. Nicht nur, weil der Krieg jetzt endgültig vorbei ist und jegliche Handlungen gegen die Cybertronischen Gesetze verwerflich wäre. Sondern auch, weil wir so vielleicht Shockwave in Gewahrsam nehmen könnten und so eine potenzielle Gefahr neutralisieren könnten.“ Mit diesen Worten vom Prime war es beschlossene Sache und die nächsten Instruktionen konnten erfolgen. „Ultra Magnus, du bleibst hier auf der Brücke und hältst mit uns Kontakt. Sobald ich dir Bescheid gebe, öffne uns bitte eine Brücke zum Signal. Ratchet, Bulkhead, Bumblebee! Ihr kommt mit mir. Der Rest soll sich bereit halten, falls wir Unterstützung brauchen.“ „Verstanden, Optimus!“ war die einzige Antwort die er von seinem Offizier bekam, denn alle anderen nickten nur zum Zeichen, dass die Anweisungen akzeptiert wurden. „Gut, dann öffne uns jetzt eine Brücke dort hin und ihr anderen haltet euch bereit. Wer weiß, was auf uns wartet auf der anderen Seite.“ Mit sehr gemischten Gefühlen und gezückten Waffen trat Optimus als erstes durch das Tor. Insgeheim rechnete er mit einer Falle, doch als er durch war fiel es ihm schwer sich zu orentieren. Es war absolut dunkel an diesem Ort, nur vereinzelt gab es Lichtquellen und der Untergrund war sehr uneben. Also schaltete er erst mal alle seine Lichter an seinem Körper an und scannte den Raum. Sie mussten sehr weit im Inneren von Cybertron sein. Die Decke des Raumes, oder besser der Höhle, in der sie sich befanden war nicht auszumachen und viele Wege führten von diesem Ort ab. Die meisten davon waren verfallen oder sahen sehr unsicher aus. „Wo sind wir hier?“ hörte er hinter sich Bulkhead fragen und gleich darauf ergriff sein treuer Scout das Wort: „Seht mal, da!“ Er zeigte auf zwei am Boden liegende Objekte, die einige Meter voneinander entfernt lagen. Es war zwar schwer zu erkennen, was es genau für Objekte waren, denn sie waren zum Teil mit Schutt bedeckt, doch sie verloren Energon und das nicht gerade wenig. Das waren also die Lichtquellen gewesen, die Optimus beim Betreten der Höhle gesehen hatte. Absolute Dunkelheit und unerträgliche Schmerzen am ganzen Körper begrüßten den Con, als er langsam wieder das Bewusstsein erlangte. Er wagte es kaum sich zu bewegen, denn wenn er es tat spürte er jede einzelne Schraube in seinem Leib. Erschwerend kam noch hinzu, dass er orentierungslos und blind war und nicht wusste, wo er sich gerade befand. Mit Mühe versuchte er sich daran zu errinnern, was als letztes passiert war, bevor er das Bewusstsein verloren hatte, doch sein Geist driftete immer wieder ab. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Irgendjemand sprach, aber nicht zu ihm wie es schien und irgendwas passierte mit ihm. Er spürte wie sich jemand oder etwas an seiner Bruchstelle zu schaffen machte. Scraplets? Fraßen sie ihn gerade bei lebendigem Leibe auf? Nein, unwahrscheinlich. Die Schmerzen wären anders und Scraplets sprachen nicht. Aber irgendjemand redete da, eindeutig. Er versuchte sich auf den Sprecher zu konzentrieren. Was sagte er und vor allem wer war er? Es dauerte einen Augenblick bis er begriff, dass es nicht nur eine Stimme sondern mehrere waren. Irgendjemand wollte wissen wie es jemand anderem gerade ging und ob dieser noch lebte. Wie es schien war das Individuum, um das es ging, noch am leben, brauchte aber dringend Hilfe. Aber was kümmerte es ihn. Er selber brauchte ebenfalls dringend medizinische Versorgung und diese würde er nur in einem seiner Labore finden. 'Genau!' schoss es ihm durch den Kopf. Er musste ins Labor und sich wieder instand setzen, bevor seine Systeme einen völligen Kollaps erlitten. Also nahm er all seine verbliebenen Kräfte und Energiereserven zusammen und versuchte sich zu erheben. Doch das war einfacher gesagt als getan. Etwas hatte seinen Rumpf durchbort und dieses Etwas bereitete ihm nun Mühe aufzustehen. Er konnte es nicht herausziehen, weil es mit dem Boden verbunden war, also versuchte er sich hoch zu stemmen, sodass sich der Gegenstand von selbst herauszog. „Was tust du? Bleib liegen. Ich habe die Energonleitungen noch nicht alle versiegelt“, rief eine weitere, aufgebrachte Stimme direkt neben ihm und alle anderen Stimmen im Raum verstummten. Derjenige, zu dem diese Stimme gehörte, versuchte ihn wieder nach unten zu drücken. Zurück in eine liegende Position und zurück auf den Gegenstand, der ihn aufgespießt hatte. „Ich muss in mein Labor und mich instand setzen.“ Seine Stimme flackerte und er spürte wie ihm die Kräfte schwanden. „Mit diesen Verletzungen kommst du nicht mal aus dieser Höhle, geschweige denn in dein Labor. Wo auch immer das sein soll. Also bleib liegen und lass mich die letzten Energon-Leitungen verschließen, bevor du völlig ausgelaufen bist.“ Er hörte kaum was die Stimme zu ihm sagte, den sein strapazierter Prozessor versuchte krampfhaft festzustellen, woher er diese Stimme kannte. Er wusste er kannte sie. Er war sich sogar sehr sicher, dass er sie nicht das erste Mal hörte. Nein, er hatte jetzt keine Zeit für sowas. Er musste in sein Labor und zwar sofort oder es wäre für immer zu spät. „Shockwave, bleib liegen!“ schrie die Stimme ihn an, doch er hörte nicht. Mit seinem linken Arm holte er aus und schlug in die Richtung aus der die Stimme kam. Ein plötzlicher Widerstand verriet ihm, dass er das Individuum, dass ihn nach unten gedrückt hatte, getroffen haben musste, denn nicht nur die Stimme brach augenblicklich ab, sondern auch das Gewicht, das ihn versucht hatte unten zu halten. „Ich muss in mein Labor.“ Seine Stimme klang einigermaßen fest, als er es schaffte sich zu erheben. „Shockwave!“ rief die benommene Stimme ihm zu, doch er ignorierte es. Das stehen auf seinen eigenen Beinen fiel ihm sehr schwer. Ständig musste er neu kalibrieren, um nicht wieder umzukippen und sein linkes Bein war sehr schwach. Es fühlte sich an, als wäre die Hauptachse in ihm stark beschädigt. Da er noch in der Lage war zu stehen, schien sie noch nicht gebrochen zu sein, doch als er nur ein bisschen sein Gewicht verlagerte spürte er, dass sie kurz vor dem Durchbruch stehen musste. Er musste dringend in sein Labor und das schnellstens, denn auch seine Systeme fingen an sich zu überhitzen. Wahrscheinlich war sein Kühlsystem in Mitleidenschaft gezogen worden. Also setzte er vorichtig einen Fuß vor den anderen, obwohl es eher einem Schlurfen gleich kam, als dass er seinen Fuß wirklich hob. „SHOCKWAVE!“ schrie jetzt eine andere Stimme hinter ihm. Sie war viel dunkler und bestimmter als die andere, auch wenn sie einen leicht beruhigenden Unterklang hatte. „Ich muss in mein Labor!“ er antwortete ihr mehr lethargisch als wirklich bewusst. „Ratchet, ich übernehme das“, sprach die dunkle Stimme, doch es schien nicht ihm zu gelten, also versuchte er noch einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Er musste in sein Labor. Wenn er es bis dort hin schaffen würde, würde alles wieder gut werden. Nur in seinem Labor war er wirklich sicher. „Shockwave“, sprach ihn die zweite Stimme nun beruhigend an und er konnte regelrecht spüren wie sich langsam eine große Gestalt von hinten näherte. „Wir sind hier um euch zu helfen.“ Nur noch diese Stimme konnte er hören. Alle anderen Stimmen waren verstummt, genauso wie alle anderen Geräusche in seiner Umgebung. „Wir werden euch nichts tun“, redete die Stimme weiter beruhigend auf ihn ein. „Wir haben dein Notsignal erhalten und sind hergekommen, um euch zwei zu bergen.“ Er kannte diese Stimme. Er kannte sie sogar sehr gut. Aber irgendwie fiel es ihm schwer ihr einen Namen oder ein Gesicht zu zuordnen, doch sein Gefühl sagte ihm, dass es nicht gut sei diese Stimme jetzt zu hören. Jetzt, da er so schwer angeschlagen war. „Ich muss in mein Labor“, presste er mühsam hervor und hoffte insgeheim, dass diese Stimme nun endlich schweigen würde. „In diesem Zustand wirst du dein Labor nicht erreichen können. Wir bringen dich auf unsere Krankenstation.“ Er versuchte diese Stimme zu ignorieren und sich nur aufs Vorankommen zu konzentrieren. Jeder einzelne Schritt fiel ihm schwer, doch wenigstens war er schon etwas voran gekommen und mit jedem Meter, den er schaffte kam er seinem Labor näher. Sein Labor. Dort hatte er alles, um sich wieder instand zusetzen und er war sicher. „Shockwave, ich bitte dich. Sei vernünftig und lass dir von uns helfen.“ Helfen? Wenn man ihm wirklich helfen wollte, dann sollte diese Stimme ihm helfen ihn in sein Labor zu schaffen. „Ich muss in mein…“ Ihm versagte die Stimme und ihm schwanden die Sinne. „Shockwave, bitte!“ Der Besitzer, dem diese Stimme gehörte, war ihm ganz nah. Er konnte schon die Wärme in seinem Rücken spüren, die der Motor desjenigen abstrahlte. Er musste direkt hinnter ihm stehen. „Shockwave.“ Er kannte diese Stimme. Wie war sein Name noch gleich? Irgendwas mit einem P, oder war es ein R gewesen? Nein, er musste in sein Labor. Kurz kalibrierte er sich neu und versuchte dann seinen Weg fortzusetzen. Es war ein P. Der Name begann mit einem P. Pr? Prem? Pram? Wo war nur sein Labor? Ihm wurde langsam heiß unter seiner Motorhaube. „Es tut mir leid, Shockwave, aber du scheinst mir nicht ganz bei klarem Verstand zu sein. Deshalb werde ich notfalls Gewalt anwenden müssen. Zu deiner eigenen Sicherheit.“ Er spürte wie sein Notfall-Kühlsystem ansprang und ihm wenigstens seine Festplatten kühlte. Jetzt konnte er weiter. Wie war der Name noch gleich? Prame? Nein, Prime. Ja Prime war der Name, den er suchte. Prime. Prime? PRIME!!! Genau in dem Augenblick, in dem ihm die Bedeutung dieses Namens wieder bewusst wurde, wusste er, dass er einen fehler gemacht hatte. Mit einem harten Knacken, das viel zu laut in seinem Tonauffang-System wiederhallte, brach seine linke Achse durch. Er hätte sich aufs laufen konzentrieren sollen, schoss es ihm noch durch den Kopf, als sein Fuß unter ihm weg brach. Doch er schlug nicht auf dem Boden auf, so wie er es eigentlich erwartet hatte. Ganz im Gegenteil. Seine eigenen Füße berührten kaum noch den Boden. Der Prime hatte ihm seinen rechten Arm um die Taille gelegt und mit diesem hielt er ihn jetzt fest an seinen eigenen Körper gedrückt. Die große Hand das Primes drückte auf seine klaffende Hüftwunde und drückte die beschädigten Energonleitungen soweit zusammen, dass nur noch wenig von seinem Lebenssaft heraus quellen konnte. Mit dem anderen Arm hatte er seine linke Schulter gepackt und hielt ihn halbwegs aufrecht, den sonst wäre Shockwave vorneüber gekippt. Wieso konnte Optimus ihn so leicht halten? Ach ja, stimmt ja. 'Er hat einen neuen Körper' fiel es Shockwave wieder ein. Prime hatte ja auf der Erde einen neuen Körper erhalten. Einen, der viel mehr zu einem Bot seines Standes passte und das erklärte auch, warum er in der Lage war, Shockwaves schweren Körper so leicht zu halten. Denn obwohl Shockwave nicht der größte Bot war, war sein Körper doch recht schwer. Was besonders an seiner dreifach ummantelten Spark-Kammer lag, seiner Spezial-Panzerung und auch an einigen anderen inneren Bauteilen. Dies war auch der Grund, warum er einen fahrenden Modus bevorzugte, anstatt einem fliegenden. Sein eigenes Körpergewicht war für einen Con seiner Größe einfach zu hoch und der Energonverbrauch damit enorm. „Shockwave, wir bringen dich jetzt auf unsere Krankenstation. Bitte wehre dich nicht dagegen“, sprach der Prime mit ruhiger Stimme wieder auf ihn ein. Er durfte nicht zulassen, dass er den Autobots in die Hände fiel. Er musste sich wehren! Aber wie? Seine einzige Waffe war defekt und sein T-Block war beschädigt. Also konnte er auch keine anderen Geräte, die in seinem Körper verstaut waren, als Waffen benutzen. Flüchten? Wie? Seine linke Achse war gerade gebrochen, sein Gleichgewichtssinn hakte und ein riesiges Loch in seinem Rumpf behinderte ihn zusätzlich. Ganz zu schweigen davon, dass er blind war. Er sollte sich bei Gelegenheit eine stabilere Optik zulegen, notierte er sich in Gedanken. Gab es noch andere Optionen für ihn? Negativ. Wenn die Autobots ihn mitnehmen wollten, so konnte er es nicht verhindern. „Ihre Aussage ist unlogisch.“ Er zwang sich, seine Stimme so kalt und neutral klingen zulassen, wie nur irgendwie möglich, doch das leichte Zittern, das seinen Körper erfasste, konnte er nicht unterdrücken. „Es gibt keinen plausiblen Grund, warum ihr mir helfen solltet.“ Sein Notfall-Kühlsystem arbeitete auf Hochtouren. So völlig hilflos in den Armen eines Feindes zu hängen und dann auch noch ausgerechnet von ihrem Anführer, war mehr als nur beunruhigend. Es war demütigend, beängstigend und vor allem verwirrend, vielleicht auch noch ein bisschen peinlich. „Es gibt keine relevanten Information, die ihr von mir erlangen könntet und ich sehe auch keinen anderweitigen Nutzen für euch.“ Seine Antennen wippten hin und her, so als wüssten sie nicht ob sie sich eher anlegen sollten vor Angst, oder lieber aufstellen, um alles genau zu erfassen. „Dies ist mir vollkommen bewusst, Shockwave. Wir sind auch nicht hier, um dir Schaden zu zufügen, sondern um dir und Starscream zu helfen.“ „Wo liegt darin der Sinn?“ Seine Füße versuchten verzweifelt halt zu bekommen, was allerdings schwierig war, da er nur mit der Fußspitze am Boden entlang schaben konnte. „Ich würde einem wehrlosen Lebewesen nie etwas antun und das schließt dich im Moment da mit ein, Shockwave.“ „Diese Einstellung ist verantwortungslos und nicht sehr vorausschauend. Du lässt dich viel zu sehr von überflüssigen Emotionen leiten. Im Moment mag ich unterlegen sein, aber wenn du deinen Vorteil nicht nutzt und mich eliminierst, könntest du nicht gewährleisten, dass ich nicht doch noch eine Gefahr für dich oder deine Leute darstelle. Sei dir dessen bewusst, Optimus.“ 'Logik. Nur mit Logik konnte man Shockwave beikommen', ging Optimus durch den Kopf. Also musste er nur ein gutes logisches Argument finden, um Shockwave zu überzeugen. Zumindest für eine Weile. „Shockwave. Megatron hat kapituliert und sich zurückgezogen. Die Decepticons gibt es nicht mehr, bist du dir dessen bewusst?“ fragte er seinen widerspenstigen Gefangenen. Obwohl Shockwave sehr geschwächt war, besaß er immer noch genug Kraft, um sich wenigstens noch ein bisschen zur Wehr zu setzen, auch wenn diese nur darin bestand, sich in seinen Armen zu winden. „Diese Information ist mir bereits bekannt und aus verschiedenen Quellen bestätigt worden.“ „Das ist gut. Das macht die Sache dann erheblich einfacher.“ Diesen Satz hatte der Prime zwar eher zu sich selber gesagt, doch konnte er sehen wie sich Shockwaves Antennen aufstellten und seine Gegenwehr erlahmte. Er wartete auf weitere Ausführungen von Seiten des Anderen und diese wollte Optimus ihm auch gleich liefern. „Der Krieg ist damit offiziell beendet und Cybertron steht damit unter der Herrschaft der Autobots. Genauer gesagt unter meiner erst mal. Da der Krieg nicht nur viele Resourcen gekostet hat, sondern auch viele Leben, ist es notwendig, jedes verbliebene Leben zu schützen, um den Wiederaufbau von Cybertron zu gewährleisten.“ „Was lässt dich annehmen, dass ich euch helfen würde?“ Ein Lächeln huschte über Optimus' Gesicht. Mit dieser Frage hatte er gerechnet. „Erinnere dich. Der Krieg wurde durch Energonmangel ausgelöst. Die Regierung wurde korrupt und Bots starben, weil sie nicht genug Energon bekamen. Megatron wollte Cybertron genug Energon beschaffen, damit jeder Bot genug zum leben hatte und damit das Goldene Zeitalter wieder eingeläutet werden konnte. Deshalb hat er eine Revolution gestartet, die die Regierung letzten Endes gestürzt hatte.“ „Diese Informationen sind mir alle bekannt. Doch ich verstehe nicht ganz auf was du hinaus willst, Optimus.“ Shockwave schien etwas verwirt zu sein. Dies wollte der Anführer der Autobots ausnutzen, um ihn von sich zu überzeugen. „Ich war lange Zeit an Megatrons Seite und habe an das geglaubt, was er sagte und bis heute bin ich der Meinung, dass er Recht hatte mit dem was er wollte. Die Regierung war korrupt und musste reformiert werden, auch wenn ich selber nicht zu so einem drastischen Schritt gegriffen hätte wie Megatron und gleich alle Ratsmitglieder getötet hätte. So hatte er doch Recht. Ebenso hatte er damit Recht neue Energonquellen für Cybertron und seine Bewohner zu erschließen. Dass ich mit ihm letzten Endes gebrochen habe lag nur daran, dass er auch vor bewohnten Planeten nicht Halt gemacht hatte. Doch dieses Problem gibt es nun nicht mehr. Wir können so viel Energon produzieren, wie wir brauchen und das verdanken wir zum Teil auch dir, Shockwave. Dein Wissen und deine Maschinen haben Ratchet geholfen die Formel zu vervollständigen. Doch bleibt ein Problem erhalten. Der Krieg hat Cyberton zerstört und den größten Teil der Bewohner das Leben gekostet. Wir müssen Cybertron wieder aufbauen und das schaffen wir nur indem wir alle uns verfügbare Mittel nutzen. Denn wozu hätten wir so lange und hart kämpfen müssen, wenn wir letzten Endes nicht alles tun würden, um unsere Heimat wieder aufzubauen? Jeder verfügbare Cybertronier muss jetzt mithelfen. Auch du, Shockwave. Dein Wissen wird uns nützlich sein. Verstehst du, was ich damit sagen will?“ Er verstand es. Er verstand es nur zu gut. Er wuste genau, was Prime vorhatte. „Ihr wollt das Programm „letzter Segen“ aktivieren!“ Gut, das war es eigentlich nicht auf das der Prime hinaus wollte, doch Shockwave ließ ihm nicht die Zeit es klarzustellen. „Nur so könnt ihr einen schnellen reibungslosen Wiederaufbau von Cybertron gewährleisten, ohne unangenehme Zwischenfälle befürchten zu müssen. Doch da Megatron nicht verdügbar ist, um das Programm zu starten, braucht ihr die zwei Ersatzschlüssel zur Aktivierung. Deshalb seid ihr hier! Doch leider muss ich euch da enttäuschen, Optimus. Um das Programm „lezter Segen“ zu starten braucht ihr beide Schlüssel und das heisst, ihr braucht mich UND Soundwave. Ich könnte zwar versuchen das System zu umgehen und ihm vormachen Soundwave hätte den Code eingegeben, doch das löst nicht das Problem. Die Nemesis ist in einem schlechten Zustand, sie hat kaum noch Resourcen und ihr müsstet sie erst wieder einigermaßen herstellen, um das Programm über sie laufen zulassen. Außerdem müsstet ihr erst einige Änderungen im Programm an sich vornehmen, bevor ihr es starten könnt. Da sonst jeder dem Programm bekannte Autobot eliminiert würde, um den Wiederaufbau zu sichern.“ Ein Programm zum Wiederaufbau des Planeten? Und das auf der Nemesis? Gut, davon wusste Optimus nichts, doch verwundern tat es ihn nicht wirklich. Immerhin sprach er hier mit Shockwave. Dieser Con hatte für fast jedes Problem eine Lösung und wenn nicht, so fand er eine. Ganz zu schweigen davon, dass er immer einen Plan B in peto hatte. Dass es also ein ganzes Programm für den Wiederaufbau von Cybertron gab war also logisch. „Kannst du dieses Programm umschreiben?“ Die Frage war eigentlich ganz neutral gemeint, als einfache Frage, doch Prime merkte schnell, dass sie bei Shockwave falsch angekommen war. „Ob… Ob ich es umschreiben KANN!?“ Shockwave verschlug es fast die Sprache. Er war entsetzt, nein, viel mehr empört! Was nahm sich dieser Prime raus? „Willst du mich beleidigen, Prime?!“ donnerte er los. Eigentlich war er ja nicht so emotional, aber es fiel ihm schwer ruhig zu bleiben, während seine Festplatten gerade einem Hitzekollaps nahe waren. „Ob ich es KANN?“ Der Sarkasmus sprang Optimus gerade zu entgegen. „Ich habe es GESCHRIEBEN, verdammt noch mal! Ich bin sein Schöpfer! Es ist mit Abstand das größte Meisterwerk, dass ich je geschaffen habe. Mit diesem Programm können wir, in nicht einmal einem Jahrzehnt, eine komplette Zivilisation quasi aus dem Nichts erschaffen! Mit vollständiger und stabiler Infrastruktur. Einer beständigen, dauerhaften politischen Ebene, bei der man jegliche Korruption schon bei Beginn erkennen und im Keim ersticken könnte. Einer mehr als gut ausgebauten, kompetenten millitärischen Ebene, die nicht nur den inneren sondern vor allem auch den äußeren Schutz Cybertrons gewährleisten kann. Gleichzeitig wird die Individualität jedes Einzelnen berücksichtigt, um einer Revolution vorzubeugen. Hätte es diese Programm schon vor der Revolution gegeben, wäre es nicht einmal zu einem Krieg gekommen und Cybertron wäre nicht zerstört worden! Ich gestehe zwar ein, dass Soundwaves Fähigkeiten zum Daten sammeln und analysieren mir mehr als nur geholfen haben, um jede noch so kleine Unvorhersehbarkeit mit einzukalkulieren und das Programm so flexibel wie nur irgend möglich zu machen. Auch hat er mich auf einige logistische Probleme aufmerksam gemacht. Doch ist dieses Programm vor allem mein Werk! Auch wenn seine Kenntnisse über Infrastruktur, Politik und vor allem das Militär enorm sind. So hat er doch keine Ahnung von der emotional-psychischen Ebene von Lebewesen und wie man diese händeln muss, um keine Aufstände zu riskieren. All seine zwischencybertronischen Beziehungen basieren auf Minicons oder militärischem Verhalten. Der 'normale' Dialog zu anderen ist ihm nicht bekannt, was ohne Zweifel Probleme verursacht hätte, hätte ich dies nicht mit ins Programm einkalkuliert. Alleine nur mit diesem Programm und der Nemesis können wir ganz Cybertron wieder aufbauen, reaktivieren oder gar einen ganz neuen Planeten als Heimat erschaffen, und das unter schlechtesten Bedingungen! Diese Programm ist auf jede mögliche oder gar unmögliche Wahrscheinlichkeit ausgerichtet worden und extrem anpassungsfähig was vorhandene Gegebenheiten anbelangt. Selbst die Niederlage der Decepticons ist als Option im Programm enthalten… uhh!“ „Shockwave!“ Der Con in Optimus' Armen fühlte sich heiß an. Viel zu heiß für seinen Geschmack. Shockwave war nicht er selbst, er reagierte viel zu emotional für seine Verhältnisse und er hatte viel zu viele Informationen zu leicht preisgegeben. Das musste eindeutig an seiner momentanen Verfassung liegen. „Wir können festhalten, dass Emotionen nicht mit dem Notfall-Kühlsystem tragbar sind“, säuselte der benommene Con, als er immer mehr einem Systemausfall nahe kam. „Shockwave, wir bringen dich jetzt auf unsere Krankenstation und das am besten noch bevor du uns hier weg stirbst.“ Beim letzten Teil des Satzes nickte er seinen Kameraden zu, die nur auf dieses Zeichen gewartet hatten. Ratchet funkte Knockout an, damit dieser die Brücke öffnen konnte und die anderen zwei machten sich bereit Starscream zu transportieren. Optimus versuchte den schwer verletzten Wissenschaftler alleine zu tragen. Shockwave war wirklich schwer für einen Con seiner Größe. 'Woran das wohl lag?' Schoss es Optimus durch den Kopf. „Das Programm sollte schnellstmöglich gestartet werden“, schwadronierte Shockwave im Delirium „Das wäre logisch.“ Der Klang der zuschnappenden Fesseln hatte so etwas Endgültiges und löste ein Gefühl der Beklemmung bei Shockwave aus, dass er nur schwer unterdrücken konnte. Es war nicht das erste Mal für ihn, dass er gefangen war und an sich machte ihm sowas nicht viel aus. Es gab immer einen Weg, dies zu ändern. Doch so schwer verletzt und absolut hilflos wie er war, war er den Anderen auf Gedeih und Verderb erstmal ausgeliefert und dies behagte ihm gar nicht. "Knockout, kümmerst du dich bitte um Starscream? Ich nehme unseren Doc hier mal genauer unter die Lupe", sprach Ratchet, als er Shockwave an die Maschinen anschloss, die ihn am leben halten und kühlen sollten. "Geht klar. Ich kümmere mich um Screamy." Starscream wurde auf die Bahre neben Shockwave gelegt und Knockout fügte mit etwas Zynismus hinzu. "Ich bin Arzt, bei mir ist er in besten Händen!" Rachtet ignorierte Knockouts Aussage und wandte sich wieder seinem eigenen Patienten zu. "Ich werde jetzt die künstliche Stasis einleiten, ok?" Es war nicht wirklich eine Frage, die Shockwave hätte verneinen können. Aber es spielte auch keine Rolle, denn nur einen Augenblick später wurde Rachtet von selbst auf das Problem aufmerksam. "Es funktioniert nicht? Wieso das denn?" "Ich habe einen Stasisblocker integriert", bekam er prompt die Antwort von seinem Patienten, der auch gleich zu weiteren Ausführungen ansetzte. "Ich bitte dich diesen Blocker nicht zu deaktivieren, da eine künstlich erzeugte Stasis für mich tödlich sein kann. Wenn du es aber ablehnst, mich bei vollem Bewusstsein zu operieren, kann ich alle notwendigen Operationen auch selbst durchführen. Ich bin darin geübt. Es wäre allerdings hilfreich, wenn du mir vorher mein Auge wieder instand setzen könntest." Ratchet wusste im ersten Augenblick nicht, was er darauf antworten sollte. Ein Patient, der sich selber wieder zusammenflickte!? Er wusste nicht, ob er das beeindruckend oder gruselig finden sollte. Wahrscheinlich beides. Doch es war Shockwave, um den es hier ging und da wunderte es ihn nicht wirklich, dass dieser darin Erfahrung hatte. Shockwave war nicht nur ein einfacher Arzt, sondern auch Wissenschaftler mit sehr weit gefächertem Wissensgebiet. Er arbeitete nicht nur im Bereich der Physik, Mathematik, Chemie und cybertronischen Biologie. Nein, auch in Geschichte, Politik, fremden Sprachen und selbst der Biologie anderer Lebensformen war er bewandert. Er war extrem vielseitig und erweiterte sein Wissen stetig. Wäre er nur etwas kreativer und geistig flexibler, es hätte für ihn keine Grenzen mehr gegeben. Doch da Shockwave immer nur logisch an Dinge heran ging und er alles für ihn Unlogische gleich von vornherein ablehnte, hatte er seine natürlichen Grenzen. Er war in seinen Bahnen festgefahren wie ein alter Con und deshalb hatte er damals auch Ratchets Hilfe gebraucht, um die Formel des künstlichen Energons zu vervollständigen. „Soweit kommt's noch!“ rief Ratchet erbost aus. „Dass ich zulasse, dass sich meine Patienten selber operieren. Wo sind wir denn hier? Auf einem Schlachtfeld oder einer Ausschlachterei? Vergiss es, Shockwave!“ Alleine der Gedanke daran, wie sich der Con selber auseinander nahm und wieder zusammensetzte, ließ Ratchet das Getriebeöl gefrieren. „Ich glaube, wir sollten euch jetzt alleine lassen“, meinte Optimus, der den Wortwechsel zwischen seinem Freund und Shockwave mitverfolgt hatte und so wie es sich anhörte fand er die Vorstellung einer „Selbst-OP“ auch nicht prickelnd. „Ist gut, Optimus. Ich gebe dir Bescheid, wenn Knockout und ich fertig sind, ok?“ „Ja, danke. Falls etwas sein sollte sagt uns sofort Bescheid.“ Dies meinte er auch an Knockout, der ihm nur zunickte. „Dann gehen wir jetzt.“ Er und Bumblebee verließen zusammen den Raum, Bulkhead hatte sich schon längst verdrückt. „Gut, dann werde ich dir jetzt als erstes deine Schmerzrezeptoren abklemmen, damit es wenigstens etwas angenehmer für dich wird, Shockwave.“ „Dies wird nicht nötig sein. Körperlicher Schmerz ist mir ein vertrautes Gefühl, mit dem ich umzugehen weiß. Ich würde es sogar begrüßen, wenn du dies nicht tun würdest.“ Nicht nur Ratchet sondern auch Knockout sah den lilafarbenden Con entsetzt an. „Du bist doch hoffentlich nicht einer dieser Spinner, denen einer abgeht, sobald sie Schmerzen empfinden, oder?“ fragte Knockout schockiert. 'Vielleicht hätten wir ihn mal mit Airachnid bekannt machen sollen', schoss es Ratchet spontan durch den Kopf, als er an Arcees lebhafte Beschreibung der Spinnenlady dachte. „Dies muss ich entschieden verneinen. Ich beherrsche zwar die Fähigkeit, mich nicht weiter von Schmerzen beeinflussen zu lassen, doch bleibt es ein unangenehmes Gefühl für mich. Es ging mir auch in erster Linie darum, dass ich anhand der Schmerzen besser beurteilen kann, was man mit mir macht und nicht um die Schmerzen an sich. Bitte bedenkt, dass ich zur Zeit blind und dadurch in meiner Wahrnehmung stark eingeschränkt bin.“ Ratchet und Knockout sahen sich nur kurz an, ehe Knockout meinte. „Dein Patient! Ich habe Starscream, und der hält zum Glück mal die Klappe zur Abwechslung.“ Mit diesen Worten drehte sich der rote Ex-Decepticon um, ging wieder an die Arbeit und ließ Ratchet mit seinem ungewöhnlichen Patienten alleine. „Hah…. Na gut. Wie du willst. Ich lasse deine Schmerzrezeptoren an, aber sag mir sofort Bescheid, wenn es zu viel für dich wir, ok?“ „Einverstanden.“ Die Zeit verging und Ratchet kam eigentlich gut voran, wenn man mal davon absah, dass sein Patient ihn immer wieder auf etwas „aufmerksam“ machte. „Jetzt reicht's! Halt die Klappe! Wer ist hier der behandelnde Arzt? Du oder ich? Nein, bitte sag nichts! Ich meinte vielmehr: WER liegt hier unterm Messer und ist der Patient? Wenn du mir noch einmal sagst, wie ich meinen Job zu machen hab, ziehe ich dir den Stecker! Ich schwör's!“ Nach dieser kleinen Ansprache mit Drohnung am Ende fühlte sich Ratchet bedeutend besser und wie es schien war sie auch bei seinem Patienten angekommen. Denn dieser schwieg erstmal für eine gewisse Zeit ehe er darauf antwortete. „Du habst Recht. Ich lenke dich zu sehr ab und du bist qualifiziert genug für solche Operationen.“ War das eine Beleidigung? Ratchet entschied sich nicht weiter darauf einzugehen, doch das unterdrücke Kichern von der anderen Seite des Raums half nicht gerade seine Wut abschwellen zu lassen. „Knockout, wie weit bist du mit Starscream?“ fragte er, um den anderen Arzt endlich vom Lachen abzubringen. Es war doch kaum zu ertragen, was er sich hier von Megatrons ehemaliger Elite gefallen lassen musste. „Ich bin so gut wie fertig. Wieso fragst du, Doktor? Soll ich dir assistieren?“ „Nein, das nicht. Aber du hättest ja mal im Lager nach schauen können, ob wir noch ein Ersatz-Auge und eine neue Kurbelwelle für Shockwave haben. Denn ohne die komme ich bald nicht weiter.“ „Sorry, aber ich kann grad nicht weg. Ich habe gerade Starscreams T-Block unterm Messer und wenn da was schief geht, ist er wieder für unbestimmte Zeit flügellahm.“ „Gut, dann frage ich mal Bumblebee oder einen der anderen, ob er mal für mich im Lager nach sehen kann.“ Mit diesen Worten kontaktierte Ratchet Bumblebee. „Hey Doc! Na, wie geht es bei euch so voran mit unseren zwei Patienten?“ „Geht so, wir werden noch eine Weile brauchen. Aber sag mal, kannst du mir einen Gefallen tun? Ich bräuchte einige Ersatzteile aus dem Lager, doch ich komm hier gerade nicht weg.“ „Kein Problem, Ratchet. Sag mir, was du brauchst und Smokescreen und ich sehen, was wir für dich tun können.“ „Das wäre nett von euch. Also, ich brauche ein Ersatz-Auge für Shockwave“ „Lagerraum B3, Regal L86, Position 105“, fiel ihm Shockwave ins Wort. „Was!?“ kam es promt von der anderen Leitung. „Lagerraum B3, Regal L86, Position 105. Dort werdet ihr ein Ersatz-Auge für mich finden und im Lagerraum D5, Regal I12, Position 22 befindet sich eine Kurbelwelle, die mit meiner ausgetauscht werden kann.“ Was sollte man den bitte dazu sagen? Shockwave war auch noch Lagerist im Nebenberuf. Als ob es nicht schon deprimierend genug war, dass er alle mit seinem Wissen in die Tasche stecken konnte. Nein, er musste auch noch einen drauf setzen, indem er den kompletten Lagerbestand dieses verdammten Schiffes auswendig kannte. „Und wo bekomme ich einen Druckluftschlauch und einen Überspanungsschutz für Starscream her?“ fragte Knockout und gleich folgte die Antwort: „Lagerraum D2, Regal L2, Position 13 und Lagerraum K3, Regal P19, Position 1.“ „Ich hasse dich“, flüsterte Ratchet zu Shockwave, der dies aber akustisch nicht verstanden hatte und deswegen nachfragte: „Wie bitte? Ich habe dich nicht versatanden.“ „Nichts. Ich habe nichts gesagt.“ Wieso musste er diesen Horror-Wissenschaftler, von Nebenberuf Arzt und Lagerist, nochmal zusammenflicken? Ach ja, weil Optimus ihn darum gebeten hatte! „Äh...Gut“, kam es von Bumblebee aus der anderen Leitung. „Gut, wir schauen mal, dass wir alles für euch zusammen tragen. Bis gleich dann.“ Und damit war das Gespräch beendet. Bumblebee und Smokescreen fanden alle gewünschten Teile für die zwei unliebsamen Patienten und zwar genau dort, wo Shockwave ihnen gesagt hatte. Nachdem sie sie Ratchet und Knockout gebracht hatten, machten sich die zwei Ärzte daran ihre Patienten auseinander zu nehmen und mit neuen Teilen wieder zusammen zu setzen. Da bei merkte Ratchet sehr wohl, dass Shockwave die Operation mehr anstrengte, als dieser zugeben wollte. Solange Shockwave ihm immer wieder Anweisungen oder besser „Verbesserungsvorschläge“ machen konnte, hatte sich der lilafarbene Con ablenken können, doch jetzt nicht mehr. Jetzt spürte er jeden Schnitt, jedes Ziehen und jede noch so kleine Bewegung von Ratchet in seinem Körper und das stresste ihn sowohl körperlich als auch geistig. Deshalb war es für Retchet auch nicht verwunderlich ein erleichtertes Stöhnen von Shockwave zu vernehmen, als er die Operation beendet hatte. Er war zwar noch nicht hundertprozentig wieder hergestellt, hier und da gab es noch etwas auszubessern, doch wollte er Shockwave keine weiteren Strapazen zumuten. Ganz davon abgesehen, dass er selber schon ganz geschafft war. Den Rest konnte er auch getrost morgen machen. „Ok, ich denke das Beste wäre, wenn du dich jetzt ausruhst. Ich werde morgen die letzten Arbeiten an dir vornehmen. Außer deiner Waffe, die werde ich nicht wieder instand setzen.“ „Das ist nur logisch.“ Damit war die Sache abgehakt und er und Knockout machten sich bereit zu gehen. Starscream war immer noch in Stasis und würde es warscheinlich noch eine ganze Weile bleiben, doch fürs Erste war er gerettet. „Falls etwas ist, wir lassen die Funkverbindung online, ja?“ „Verstanden.“ Und damit verließen Knockout und Ratchet das Labor, das zugleich auch als OP-Raum diente. „Ratchet, ist es ok für dich, wenn du Optimus alleine Bericht erstattest? Ich bin echt fertig und würde mich gerne etwas aufs Ohr hauen, wenn's recht ist.“ „Kein Problem, ich verstehe das. Du warst ja gestern auch so lange auf, weil du noch den Schild der Nemesis wieder instand gesetzt hast. Also leg dich hin und ruhe dich aus.“ „Danke.“ Damit war Ratchet jetzt alleine und machte sich auf dem Weg zu Optimus, um ihm Bericht zu erstatten. Keiner der beiden Ärzte bekam deshalb mit, was sich derzeit im Labor abspielte, denn Shockwave war nicht gewählt bis morgen abzuwarten. „Trypticon!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)