Tales of Symphonia von Leanne_Crescent ================================================================================ Kapitel 2: Menschenfarm und das Siegel des Wassers -------------------------------------------------- Kapitel 2 Menschenfarm und das Siegel des Wassers Nachdem Gespräch mit dem Bürgermeister, stellte dieser entsetzt fest das er den falschen Leuten vertraute. Er gab das Buch den Betrügern. Ja, es waren genau die Leute, in die Colette vorhin reingelaufen ist. Auserwählte, ja? Der Bürgermeister entschuldigte sich abertausend mal, doch es änderte nichts an unserer Situation. „Das nächste Siegel könnte sich vermutlich beim Geysir befinden!“, meinte Raine. Jeder von uns ging nochmal alle Items durch, hatten wir genug Gele und Tränke? Waren wir gut vorbereitet? Wir beschlossen die Nacht über in Palmacosta zu verbringen, jedoch nichts ahnend mit dem was am darauffolgenden Tag passierte. „Eine Hinrichtung!“, sagte ich zu mir selbst, als ich aus dem Fenster schaute. So schnell ich konnte, verließ ich das Zimmer und ging zu dem von Raine. Auch sie hatte es bereits gehört, mein Vater wäre schon unten, meinte sie. Zusammen gingen wir hinunter auf den großen Platz. Dort hing eine junge Frau am Galgen. Es war die Ladenbesitzerin von der wir den Palmatrank erhielten. Nachdem wir sie befreiten und die Desins vertrieben setzten wir die Reise zur Welterneuerung fort. Es war ziemlich anstrengend, aber vor allem kostete sie meine Nerven. Immer wieder fragte ich mich, warum diese Menschen so schwierig waren. Von allen war Sylphe die einzig normale, aber sie hatte unsere Gruppe verlassen. Unterwegs hielten wir für einige Minuten beim Haus des Heils, Colette benötigte eine Pause. Mir fiel schon auf, das Kratos Lloyd hin und wieder stark musterte, allerdings dachte ich mir nichts dabei. Vielleicht lag es daran, das er ihn trainiert. Dank meiner Engelskräfte waren meine Sinne so geschärft, das ich Geräusche aus hunderten von Metern wahrnehmen konnte. Blitzschnell reagierte ich und sah in die Richtung aus der die Schritte zu hören waren. „Was ist los?“, fragte Genis mich. „Da kommt jemand!“, antwortete ich. Und tatsächlich ein Bote des Bürgermeisters kam und teilte uns mir das die Desains einige Stadtbewohner mit auf die Menschenfarm genommen haben. Lloyd bot sofort an sie zu retten, Colette und Genis stimmten ihm zu. Ungläubig sah ich ihn an und sagte: „Deine unüberlegten Ideen bringen uns irgendwann noch einmal um!“ Entsetzten kam aus der Gruppe und alle fragten mich wie ich das meinte: „Na wie wohl. Willst du ernsthaft jetzt in jede Menschenfarm gehen und die Desains töten? Wann willst du denn mit der Welterneuerung fertig werden? Du denkst aber schon noch nach, bevor du etwas sagst oder?“ „Aber wir können sie doch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. Komm schon Serah, sei nicht so, du bist doch schließlich auch ein Mensch oder nicht?“ „Zumindest seh ich so aus oder? Reicht es nicht das wir bereits die Zielscheibe von dieser unfähigen Assassinen sind? Willst du jetzt ernsthaft noch die Desains gegen uns aufbringen, sodass sie uns verfolgen und die Auserwählte umbringen?“, argumentierte ich. „Serah, beruhige dich!“, sagte mein Vater. Ich sah zu ihm. „Aber das ist Irrsinn!“ „Es bringt nichts jetzt darüber zu diskutieren, du bist überstimmt.“ Ich stützte meine Arme auf meine Hüfte und sah Lloyd mit einem ernsten Blick an: „In Ordnung, ich toleriere deine Entscheidung, aber sollte irgendetwas passieren, bist du verantwortlich.“ Mit seinem dämlichen Grinsen nickte Lloyd und gemeinsam gingen wir in die Menschenfarm. Es war ein grauenvoller Anblick, überall wurden sie von den Halbelfen versklavt. Vorsichtig schlichen wir uns in die Farm hinein und deaktivierten das Sicherheitssystem. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf, die einen um die Menschen zu evakuieren und die andere kümmerte sich um die Desains. Ich gehörte zu der Evaluierungsgruppe. Auf unseren Weg in die Freiheit begegneten wir noch einigen Halbelfen, aber auch diese waren kein Problem für uns. Nach einigen Minuten an der frischen Luft begann ich mir Sorgen zu machen, da Kratos, Lloyd, und Genis noch immer nicht zurück waren. Raine hielt mich zurück, als ich geradewegs dabei war erneut in die Menschenfarm zu gehen. „Warte, Serah!“ „Ich kann nicht mehr warten! Was wenn ihnen etwas passiert ist?“ „Vertraust du deinem Vater?“ „Selbstverständlich! Er ist die stärkste Person die ich kenne.“ „Siehst du, genau aus diesem Grund solltest du dir Sicher sein das er, zusammen mit den anderen, in Ordnung ist. Alles wird gut.“ Seufzend setzte ich mich auf die Wiese und wartete zusammen mit der Auserwählten und ihrer Lehrerin. Mit der Zeit wurde ich immer ungeduldiger und fragte mich ernsthaft ob etwas passiert ist. Doch dann hatten sie es endlich geschafft. Blitzschnell stand ich auf und rannte zu meinem Vater. Er war sehr überrascht, das ich ihn plötzlich umarmte. „Serah, ist alles in Ordnung?“ „Ich hab mir Sorgen gemacht, weil ihr solange gebraucht habt.“ Papa erwiderte für einen Moment meine Umarmung, anschließend gingen wir weiter. Vielleicht waren meine Sorgen unbegründet, aber mein Dad ist alles was ich habe. Meine einzige Bezugsperson, Familie und Freund. Wenn man in einer trostlosen Welt aufgewachsen ist, in der nur seelenlose Engel sind, dann hält man doch an die wenigen Personen fest, die man hat. Nachdem wir die Menschen erfolgreich in Luin abgesetzt haben, ging es weiter zum nächsten Siegel. Es war das Siegel des Wassers welches sich beim Thoda- Geysir befand. Allerdings wussten das weder die Auserwählte, noch ihre Freunde. Eigentlich wollten wie nur die Statue der Spiritua holen doch der Auserwählten fiel es sehr schnell auf das sich hier ein Orakelstein befand. Die Blondhaarige ging um das Infobrett herum und betrachtete den Stein. Raine folgte ihr und sagte: „Dann befindet sich hier also das Siegel des Wassers.“ Ich versuchte meine Ungeduld zu verstecken, sodass sie niemand mitbekam. Colette berührte den Orakelstein und eine leuchtende Brücke erschien. „Das nervt“, sagte Lloyd, „wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich nicht so über das Eis quälen müssen.“ Ich seufzte und schob Lloyd weiter, immerhin wollten wir noch heute das Siegel brechen. Vermutlich müssten wir danach sowieso wieder ein Lager aufschlagen. Nachdem wir die Brücke überquerten und Colette weit genug vom Orakelstein entfernt gewesen war, verschwand die Brücke aus Licht. „Stimmt etwas nicht?“, fragte Lloyd meinen Vater als er bemerkte das dieser stehen geblieben ist und zurück sah. „Die Assassine, die die Auserwählte verfolgt hat es also nicht geschafft.“, erklärte er ruhig. „Sie ist uns gefolgt?“, fragte er überrascht. „Das hast du nicht bemerkt?“, fragte ich während ich auf die beiden zuging. Ich versuchte zu lächeln während ich sagte: „Es kann fatal werden wenn du unaufmerksam bist, deshalb sei es niemals wenn du überleben willst.“ Lloyd rollte die Augen. „Oh ja, du bist ja so perfekt Serah. Du vermasselst nie etwas.“ „Das hast du jetzt gesagt nicht ich.“ „Hört auf euch zu streiten!“, sagte Kratos. „Wir müssen weiter!“ Wir gingen also weiter. Raine verfiel mal wieder in ihren Ruinen- Modus, Genis spielte zusammen mit der Auserwählten an der Vorrichtung für den Manaring. Wir begannen also das Rätsel und somit die Prüfung des Tempels zu lösen. Ich bin der Meinung, es vergingen einige Stunden bis wir endlich fertig waren. Als wir schließlich am Altar standen sagte Genus: „Ich fühle.. Mana... Genauso wie es beim Siegel des Feuers war.“ Einen Augenblick später erschien ein gewaltiger Manastrom und kurz darauf wurden wir von drei Meerjungfrauen angegriffen. „Macht euch bereit!“, ermahnte mein Vater die anderen, während er sein Schwert zog. Er griff sofort die größte der drei Meerjungfrauen an, Lloyd und ich kümmerten uns um die anderen zwei. Wir versuchten unser bestes damit Genis, Raine und Colette ihre Zauber konzentrieren konnten. „Lightning!“, rief er. Colette setzte Angel Feathers ein und Raine zauberte einmal Photon auf unsere Gegner. An und für sich war diese Prüfung ein Kinderspiel. Nachdem Kampf ertönte wieder Remiels Stimme. „Auserwählte der Welterneuerung. Du hast es bis hierher geschafft. Eine große Leistung. Nun, bringe dein Gebet dem Altar dar.“ Colette begab sich zum Altar und kniete sich vor diesem. Sie fing an ihr Gebet zu sprechen: „Oh, Göttin Martel, große Beschützerin und Nährerin der Welt, gewähre mir deine Stärke!“ Sie ließ ihre Flügel erscheinen und flog ein paar Meter in die Luft. Das blaue Licht löste sich allmählich auf und von oben kam wieder ein goldener Lichtpunkt geschwebt, der sich kurz darauf in Remiel verwandelte. „Auserwählte, Colette, das hast du gut gemacht. Das zweite Siegel ist nun gebrochen.“ „Danke schön, Vater“, erwiderte Colette. Remiels Augen verengten sich kurzzeitig, als sie ihn so ansprach. „Nimm den Segen von Cruxis an. Hiermit gewähre ich dir weitere Engelskräfte.“ „Äh … Vater?“, fragte Colette zögerlich. Anscheinend hatte sie seine Reaktion gesehen. Bunte Lichter erschienen und drangen in Colettes Körper ein. „Das nächste Siegel liegt weit im Norden, an einem Ort, der das Ende schaut“, fuhr Remiel unbeirrt fort. „Entrichte deine Gebete am Altar dieses fernen Landes.“ „Vater, habe ich irgendwie Euer Missfallen erregt?“, fragte Colette bedrückt. „Das spielt keine Rolle“, erwiderte der Engel. „Für dich ist nur von Bedeutung, dass du ein Engel wirst. Ich werde dich an dem nächsten Siegel erwarten. Colette …“ Ein wenig lieblos fügte er hinzu: „… meine Tochter. Beeile dich, ein wahrer Engel zu werden. Enttäusche mich nicht …“ Er löste sich wieder in Licht auf und verschwand. „Was ist mit dem los?“, fragte Genis verwundert. „Er redet immer, als sei er enorm wichtig.“ Raine verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihren Bruder vorwurfsvoll an. „Entschuldige dich bei Colette!“ Sie verpasste ihm zum Nachdruck noch eine Ohrfeige. „Es ist schon gut“, erwiderte Colette. „Vater … Remiel hört sich tatsächlich so an.“ Lloyd seufzte. „Nun, sollen wir dann zum nächsten Siegel aufbrechen? Obwohl er sich genauso konfus angehört hat wie immer.“ „Hört auf, euch zu beschweren“, gab Kratos von sich. „Lasst uns gehen …“ Ich beobachtete die anderen Kinder und fragte mich wie sie nur so unbeschwert und naiv sein konnten. Es war mir immer wieder ein Rätsel. Vielleicht war es ja auch das, was mich von ihnen unterschied, ich hatte keine Freunde. In Welgaia sind die meisten Engel seelenlose Wesen die nur stupide ihrer Arbeit nachgehen. Ich weiß vermutlich nicht einmal was Freunde sind und was das bedeutet. Doch dafür war ich kein Mensch mehr, sondern ebenfalls ein Seraphim. Ich kann mich schon fast gar nicht mehr erinnern wie es ist hungrig zu sein oder müde zu werden. Ich wurde aus den Gedanken gerissen als Lloyd nach Raine rief: „Professor Raine! Colette ist wieder krank!“ „Oh nein“, murmelte Raine. „Wir müssen sie sofort ausruhen lassen.“ „Dann ist es an der Zeit, ein Lager aufzuschlagen“, gab mein Vater von sich. Raine nickte. „Ja … Aber wenn das jedes Mal passiert, wenn sie ein Siegel bricht, hat Colette eine schwere Reise vor sich. Im Moment würde ich diese Symptome Engel-Toxikose nennen.“ Colette richtete sich langsam auf. „Colette, wie geht es dir?“, fragte Genis besorgt. „Hast du Schmerzen?“ „Ich bin in Ordnung“, gab Colette keuchend von sich. „Es wird schnell wieder vorbeigehen … Es tut mir leid, dass ich euch allen Sorgen mache.“ Immer wenn ich sah wie Colette zusammenbrach musste ich an meine eigene Prüfung denken. Ich erinnere mich noch was für Schmerzen das waren, wie mein Vater mir erzählt hat das ich zusammengebrochen bin und er sich unendlich viele Sorgen gemacht hat. Wie ich geweint habe das ich solche Schmerzen hatte, es tat so unglaublich weh. Für einige Stunden verlor ich sogar meine Stimme. Doch war das Leben welches ich hatte wirklich das richtige. Wäre es nicht schöner und besser gewesen so zu leben wie die anderen in unserer Gruppe. Wir schlugen in der Nähe ein Lager auf und machten ein kleines Lagerfeuer. Genis kümmerte sich um das essen, Raine las ein Buch und Lloyd trainierte mit meinem Vater. Ich sah ihnen einfach nur zu und wachte ein wenig über die Auserwählte. „Was machen wir nun?“, fragte Lloyd nach dem Essen. „Bringen wir diesem alten Knacker die Spiritua-Statue, um einen Blick ins Buch der Erneuerung werfen zu können oder richten wir uns nach Remiels vagen Worten?“ „Ich denke, wir können nur davon profitieren, wenn wir einen Blick ins Buch der Erneuerung werfen“, erwiderte Raine. „Wundert mich nicht, dass du das sagst …“, murmelte Genis, woraufhin Raine ihn verärgert ansah. „Bis zum Hakonesia-Pass ist es ein weiter Weg“, gab Kratos von sich. „Wir sollten der Auserwählten daher viel Ruhe gönnen.“ „Tut mir leid …“, sagte Colette. „Nur wegen mir müssen wir noch hier bleiben …“ „Was sagst du denn da?“, fragte Lloyd kopfschüttelnd. „Wir hätten es heute sowieso nicht mehr zum Hakonesia-Pass geschafft, also mach dir keinen Vorwürfe. Deine Gesundheit ist schließlich das Wichtigste.“ „Danke, Lloyd“, erwiderte die Auserwählte lächelnd. „Ich denke, es wird jetzt Zeit, uns schlafen zu legen“, meinte Raine nach einer Weile. Die anderen nickten. Kratos bot sich an, die Nachtwache zu übernehmen, wogegen niemand etwas einzuwenden hatte. Mein Vater sah mich einen Moment an und ich wusste sofort was er wollte. Ich sollte mich ebenfalls ausruhen, daher nickte ich auf seinen Blick. Ich wurde jedoch das Gefühl nicht los, das Papa etwas verheimlichte. Er verhielt sich anders, seitdem wir unterwegs waren, daher beschloss ich ihn zu beobachten als es dunkel war. Mein Vater setzte sich zu diesem hundeähnlichen Tier, namens Noishe. Es sah so aus als kannte er dieses Tier. Nachdenklich sah mein Vater in die Sterne. Ich fragte mich worüber er wohl nachdachte. Wie von alleine folgte ich seinem Blick und betrachtete die Sterne. Als ich den Sternenhimmel kamen sie mir sehr vertraut vor. Es war schon fast so als hätte ich sie beretis vor vielen Jahren gesehen, obwohl das doch völlig unmöglich war, schließlich bin ich in Welgaia ausgewachsen. Doch es war wie ein Deja vu, langsam streckte ich meine Hand zu den Sternen und dabei vergaß ich völlig das ich eigentlich 'schlafen' sollte. „Serah!“ Ich erschrak als ich die Stimme meines Vaters neben mir vernahm. Schuldbewusst sah ich ihn an und entschuldigte mich. „Es tut mir leid, Papa.“ „Kannst du wieder nicht schlafen?“, fragte er bewusst. Er wollte es so aussehen lassen als wären wir normale Menschen, die anderen sollten schließlich keinen Verdacht schöpfen. „Nein, ich hatte ein Deja vu, möchte ich meinen. Ich glaube ich habe so einen Sternenhimmel schon einmal betrachtet.“ Kratos überlegte einen Moment und sagte anschließend: „Erinnerst du dich an die Legende, welche ich dir damals vorgelesen habe als du noch klein warst? Sie besagte, das die Verstorbenen nach ihrem Tod in den Himmel aufsteigen und zu einem Stern wurden, um über ihre Liebsten zu wachen. Du hast diese Geschichte geliebt, genauso wie deine Mutter.“ „Ob sie wohl jetzt zu einem dieser Sterne geworden ist und auf uns aufpasst?“, fragte ich neugierig. Diese Legende war schon immer meine liebste gewesen. „Ganz bestimmt. Sie war sehr fürsorglich.“ Anschließend sah mein Vater zur Seite, erst jetzt bemerkte ich das uns Raine beobachtete. „Ich dachte nicht das ihr beide die Nachtwache haltet.“ „Oh, ich konnte nicht schlafen.“ „Verstehe.“, meinte sie lächelnd. „Sie sollten schlafen, immerhin werden wir bei Sonnenaufgang weiterziehen.“ „Ich weiß, Kratos. Daran müssen Sie mich nicht erinnern.“ Ihr Blick fiel auf mich. „Serah, vielleicht solltest du auch versuchen zu schlafen.“ Ich nickte und legte mich wieder hin. „Gute Nacht.“, sagte ich und schloss die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)