Everything I Do ... I Do It For You von SteveRogers ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Everything I Do… I Do It For You An diesem Tage schien die Sonne in ihrer ganzen Pracht vom strahlend blauen Himmel herab. Es war ein schöner Tag, warm und angenehm. Nicht heiß, wie man es von dem Wüstenstaat kannte. In der Nacht hatte es geregnet und damit wunderbar abgekühlt. Deshalb war der Tag wohlig angenehm. Den Bürgern ging es gut, es herrschte ein reges Markttreiben. Die Ernten waren hervorragend, die Waren verkauften sich prächtig. So sollte es auch sein. Man spürte förmlich, wie glücklich die Bürger waren. Corsa, der gerade in Arbana unterwegs war, blickte sich lächelnd um. Er hatte einen direkten Weg welchen er entlang ging. Wenn er in der Hauptstadt Alabastas war, sah er sich gerne um. Er konnte spüren wie glücklich die Leute über ihre Regierung waren. An einer Ecke spielte ein kleines Mädchen auf einer Flöte, was ein paar Bürger anlockte, die das Musikspiel anhören wollten. Die dunklen 3 Jahre, die nur Kummer und Leid über das Land gebracht hatten, waren schon längst vergessen. Die Stadt blühte wieder auf, wie auch jede andere in diesem Land. Es war wunderschön diese positive Entwicklung mit ansehen zu können. Zur gleichen Zeit befand sich die Prinzessin von Alabasta in ihrem Zimmer. Lächelnd blickte sie in den Spiegel und kämmte ihr langes blaues Haar durch. Leise sang sie dabei vor sich hin: „I could make you happy, make your dreams come true. Nothing that I wouldn't do. Go to the ends of the Earth for you, To make you feel my love…” Nach den paar Zeilen summte sie wieder ein Stückchen des Liedes. Dieses Lied gefiel ihr sehr gut. Das hatte sie mal auf einer Insel gehört, als sie noch mit Ruffy und seinen Freunden unterwegs war. Sie lächelte ein wenig verträumt. Dieser Song hatte ihr so gut gefallen dass sie diesen noch immer kannte, auch wenn das schon eine Weile her war. In diesem Lied wurde angesprochen was ihr Herz sagen wollte. Manchmal war dieses Lied, wenn sie daran dachte, mit den Erinnerungen an ihre Freunde verbunden. Sie wünschte sich sehr, die anderen bald wieder zu sehen. Aber die Prinzessin konnte das Land nicht verlassen, weil sie hier gebraucht wurde. Vielleicht eines Tages, wenn sich wirklich alles wieder eingependelt hatte, würde sie noch mal aufbrechen. Denn zugegeben – die kleinen Abenteuer hatten ihr schon gefallen. Und für ihre Persönlichkeit war das eine wichtige Erfahrung, welche sie gerne gemacht hat. Vivi legte die Bürste bei Seite und band ihr Haar zusammen. Wie immer hingen ein paar Strähnen ein wenig in ihrem Gesicht. Aber so gefiel ihr die Frisur einfach am besten, weil es lockerer aussah. Mit einem zufriedenen Lächeln erhob sie sich und ging zum Fenster, um dieses etwas aufzumachen. Karuh blickte von seinem Bett kurz zu ihr. Die Blauhaarige atmete tief ein, nachdem sie das Fenster geöffnet hatte. Die frische Luft tat gut. Normalerweise würde sie ja von Mayday und Terrakotta eingekleidet werden. Aber das wollte Vivi selbst tun, was sie auch bereits getan hatte. Sie trug ein weißes Kleid, welches an einem Bein ein bisschen länger war als auf der anderen Seite. Die angenehmen Temperaturen erlaubten es ja auch. Sie musste nur noch ihre Haare zu Recht machen, dann war sie schon fertig. Denn sie erwartete jemanden ganz Bestimmtes. Ihre Aufmerksamkeit galt bald der Tür, an welcher es klopfte. „Ja, bitte?“, bat sie die Person heran. Es war Igaram, der sich kurz räusperte und ein paar Gesangsübungen machen musste, damit seine Stimme mitmachen konnte. Sodann brachte er sein Anliegen vor: „Prinzessin Vivi? Euer Gast ist eingetroffen.“ „Vielen Dank Igaram.“, lächelte die Angesprochene, „Ich komme sofort.“ Dieser Gast – kein geringerer als Corsa – wartete in der Empfangshalle auf sie. Da er ja schon in Kindertagen oft im Palast ein und aus ging, hatte er sich inzwischen an die vielen Wachen gewöhnt. Auch wenn er es gerade unter diesen Umständen für unnötig fand, hier auch Wachen zu postieren, da er ja wohl kaum hergekommen war um in irgendeiner Weise Ärger zu machen. Er war ja auf Einladung der Prinzessin hier. Andererseits wusste er natürlich dass die vergangenen Geschehnisse der Grund für die Übervorsichtig war. Das Land hatte nichts mehr zu befürchten – und doch war man darauf vorbereitet, um solche Erlebnisse nicht Wiederholung werden zu lassen. Dafür hatte er natürlich Verständnis. „Corsa! Wie schön, du bist gekommen!“, hörte er bald eine ihm vertraute Stimme. Er drehte sich herum und sah zur Tür, welche aufgegangen war und in welcher die Prinzessin stand. Sie lächelte ihn liebevoll und glücklich an. Ihr Anblick allein ließ ihn ebenfalls lächeln. Er bewunderte ihre Schönheit. „Natürlich.“, erwiderte er auf ihre Worte hin, „Wenn die zukünftige Königin von Alabasta mir eine Einladung zukommen lässt, dann kann ich diese doch schlecht ausschlagen.“ Vivi kam auf ihn zu. Man sah es ihrem Freund aus Kindestagen gar nicht an, aber er konnte manchmal wirklich ein Charmeur sein. Das konnte sie einfach nicht leugnen. Bei ihm angekommen nahm der Dunkelblonde ihre Hände in seine, welche er küsste. Diese Geste verursachte einen kleinen Rotschimmer auf Vivis Wangen. „Habt vielen Dank für die Einladung, Prinzessin.“ „Corsa…“, sprach sie verlegen. Er ließ ihre Hände wieder los, sah sie lächelnd an. Irgendwie gefiel es ihm wenn sie rot um die Nase wurde. „Kommst… du mit?“, fragte sie sodann und versuchte ihre normale Gesichtsfarbe zurück zu bekommen. „Sehr gerne.“, erwiderte der Gast und bot seinen Arm an, damit sie sich einhaken konnte. Sie lächelte und kam der Aufforderung durch die Geste nach. Somit gingen sie gemeinsam zu einer großen Tür, die offen stand und welche zu einem Balkon führte. „Darf ich fragen warum du mich eingeladen hast?“, fragte Corsa bald nach, da seine Neugierde immer größer wurde. Die Gefragte lächelte: „Darf ich dich nicht einfach mal einladen?“ Natürlich hatte das auch einen Grund, aber den wollte sie nicht sofort verraten. „Doch, sicher. Aber…“, weiter kam Corsa mit seinen Worten nicht. Auf dem großen Balkon angekommen sah er sich erstaunt um. Dort war ein Tisch aufgebaut, an welchem zwei Stühle standen. Der Tisch war reichlich gedeckt, schön hergerichtet. Alles wunderschön auf einer weißen Tischdecke mit silbernem Besteck aufgetischt. Seine Blicke wanderten bald zu zwei Musikern, die für angenehme Klänge sorgten. Eine Frau saß an einem Klavier und spielte ein Lied, welches den Titel Everything I Do trug. Ein Mann begleitete sie passend auf der Geige dazu. Seine Blicke, welche eindeutig zeigten wie überrascht er war, wanderten nun zu Vivi. Sie lächelte: „Komm, setzen wir uns.“ Die beiden gingen zum Tisch und nahmen, Platz. Natürlich sorgte Corsa erst mal dafür dass er der Prinzessin den Stuhl recht rückte. Wie Man es eben bei einer Frau tat. Nachdem auch er Platz genommen hatte, sah er sie an: „Vivi… Das ist alles wirklich wunderschön. Aber ich frage mich warum.“ Ein sanftes Lächeln war erst mal die Antwort auf seine Frage. Sie schwieg erst mal. Ihre Blicke wanderten von ihm zur Seite, wo sie den Ausblick sehen konnte. Der Sand der Wüste, welcher in der Ferne wie Gold im Sonnenlicht schimmerte. In ihrem Kopf arbeitete es. Sie suchte nach einem passenden Anfang. Doch leicht war es nicht. Während sie nach den passenden Worten suchte, verschwand ihr Lächeln langsam. „Vivi?“, fragte ihr Gegenüber besorgt nach. Die Stille zwischen ihnen war ihm nicht ganz geheuer. Aber er hatte nichts zu befürchten. Auch wenn er sich noch nicht erklären konnte wozu das Ganze hier sein sollte. „Weißt du…“, fing sie schließlich an und richtete ihre Blicke wieder in seine Richtung. Ihre Augen waren klar; sanfte Blicke und doch schien sie etwas unsicher zu sein. Womöglich hatte sie Angst auf seine Reaktion vor dem, was er bald hören würde. „Nachdem wieder Frieden im Land herrschte, warst du trotz deiner schweren Verletzungen für mich da. Du hast mir Trost und Kraft gegeben, weil du genau wusstest, dass ich das nicht alleine schaffen konnte.“ „Was redest du denn da?“, fragte er ein wenig besorgt. Sie schüttelte leicht den Kopf. „Bitte lass mich ausreden.“ Ihrer Bitte wollte er nachkommen, weshalb er erst mal nichts mehr sagte, sondern ihren Worten einfach lauschen wollte. Sie fuhr fort: „Was ich außerhalb von Alabasta erlebt habe, hat mich stärker gemacht. Ich weiß das. Aber… ich bin noch nicht stark genug. Deswegen bin ich auch sehr froh dich an meiner Seite zu haben. Das bedeutet mir sehr viel. Du… bedeutest mir sehr viel.“ Leicht riss Corsa seine Augen auf. Er konnte förmlich spüren wie sein Herz im schnelleren Takt schlug. Dafür ausschlaggebend waren ihre Worte, die diese Gefühle in ihm auslösten. Und Vivi ging es da nicht anders. Sie senkte den Blick und legte ihre Hand auf ihr Herz. „Ich…“, sie wollte weiter sprechen, noch mehr dazu sagen und auch ihren Gefühlen Worte schenken. Nur fiel ihr der Dunkelblonde ins Wort: „Nein, warte.“ Nun blickte sie auf. Warum wollte er das nicht hören? Sie war verwirrt und blickte etwas unsicher drein. Jedoch… es war nicht so dass Corsa es nicht hören wollte. Warum er eingriff, erklärte er sodann: „Das ist nicht richtig…“ „Was meinst du?“ „Es ist nicht richtig dass du mir eine Liebeserklärung machst.“, sprach er nun offen aus, was Vivi doch etwas rot werden ließ. Und das nicht nur weil sie durchschaut wurde. Er sah sie an. „Eigentlich… sollte ich den ersten Schritt machen. Und das wollte ich auch. Nur leider kamst du mir jetzt zuvor.“, gestand er ehrlich, was sie noch etwas röter werden ließ. Natürlich waren diese Worte erfreulich, weil er damit auch deutlich machte dass er ihre Gefühle erwiderte. Allerdings war sie nun unsicher wie es weitergehen sollte. Denn dass es so ablaufen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Ihre Augen wurden ein wenig größer, als ihr Gast sich erhob, damit er zu ihr gehen konnte. Die Musik spielte noch immer und die langsame, harmonische Melodie gab dieser Situation einen Hauch von Romantik. Corsa kniete sich neben Vivis Stuhl und blickte zu ihr auf. Ihm war nun klar weshalb seine Freundin aus Kindestagen dies alles arrangiert hatte. Er freute sich darüber. Es war eine wunderschöne Geste, welche man ja nicht alle Tage entgegen gebracht bekam. Und doch war da etwas, was ihn ein wenig störte an der Sache. Vielleicht war es einfach die Tatsache, dass sie den ersten Schritt machen wollte. Doch das sollte sie nicht. Er hatte sich schon lange ausgemalt wie er der Prinzessin von Alabasta den Hof machen konnte. Bisher hatte sich nur keine Gelegenheit ergeben. Nun war diese da. Er wollte nicht unhöflich sein und das Blatt wenden. Aber er wollte das Blatt wenden, weil es doch eigentlich der Mann sein sollte, der seiner Angebeteten eine Liebeserklärung machte, nicht wahr? Und genau das hatte er vor. „Vivi…“, fing Corsa schließlich an die passenden Worte zu finden, „Es ist nicht nötig solch einen Aufwand für mich zu betreiben. Du musst dich auch nicht immer bei mir bedanken. Ich werde immer für dich da sein, egal was passiert. Und ich werde immer an deiner Seite sein wenn du mich brauchst. Ich werde dich für den Rest meines Lebens beschützen. Egal was ich tun werde, ich werde es für dich tun. Du bedeutest mir sehr viel, weil ich dich liebe.“ „Corsa…“, entwich es der Prinzessin fast atemlos. Sie war gerührt über diese Worte; sie war glücklich. Ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb und wühlte in ihrem Inneren Gefühle auf, welche sie zuvor noch nie verspürt hatte. Eigentlich hatte sie ja an ihn eine Liebeserklärung machen wollen und konnte sich gar nicht ausmalen wie er reagieren würde. Dass er jedoch die Angelegenheit ändern und ihr seine Gefühle offenbaren würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Deshalb war es wirklich eine angenehme Überraschung für sie. Sie hob ihre Hand ein wenig und strich durch sein kurzes dunkelblondes Haar. Auf ihren Lippen zeichnete sich ein glückliches Lächeln ab. Den glücklichen und zufriedenen Gesichtsausdruck erwiderte er. Mit seinen Augen war er regelrecht in ihren blauen Augen gefangen. Langsam erhob er sich wieder, ohne dabei den Blickkontakt zu lösen. Auch sie konnte ihre Blicke nicht von ihm lassen. Für diesen Moment bedurfte es keiner Worte. Es schien, als würden die Herzen der beiden sprechen. Vivi erhob sich ebenfalls und legte ihre Hände auf Corsas Brust. Bald schon spürte sie seine Hände auf ihren Wangen. Erst mal geschah nichts. Sie sahen sich an; blickten sich tief in die Augen. Beide lächelten, in ihrem Gesicht konnte man das Glück ablesen, welches die im Augenblick empfanden. Die Herzen sprangen wie wild in der Brust umher, beeinflusst von den positiven Gefühlen, welche sie verspürten. Langsam näherte er sich ihrem Gesicht, was Vivis Herzschlag nur noch schneller werden ließ. Sie ahnte was kommen würde – und erwartete es irgendwie ja schon. Nein, sie erhoffte es! Daher schloss sie ihre Augen. Corsa ließ auch nicht auf sich warten. Er legte seine Lippen sachte auf ihre. Die Prinzessin schloss ihre Augen und gab sich dem Kuss voll und ganz hin. Sie hatte schon mehrmals von solch einem Moment geträumt, aber die Wirklichkeit… war tausend Mal besser als die Träume. Das konnte sie nun bestätigen. Ihre Arme legte sie um seinen Hals, während sie den Kuss erwiderte. Diese Geste, diese Erwiderung machte wiederum Corsa glücklich. Er träumte auch oftmals von solch einem Moment. Dass dieser so bald kommen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Aber es war eine angenehme Überraschung, welche er sehr gerne entgegen nahm. Am liebsten würde er sie ganz fest im Arm halten und gar nicht mehr loslassen. Jedoch kam er gar nicht dazu. Die beiden frisch Verliebten erschraken, als eine gutgelaunte weibliche Stimme zu hören war, die eindeutig Terrakotta zuzuordnen war. „Na? Wie hat euch das Essen geschmeckt?“, fragte sie nach. Peinlich berührt von dem plötzlichen und unerwarteten Erscheinen der Köchin entfernten sich Corsa und Vivi voneinander. Die Palastköchin warf einen Blick auf den Tisch, der eher unberührt aussah. „Na sowas!“, entwich es ihr sodann, „Ihr habt ja noch gar nichts angerührt. Greift zu, sonst wird es kalt.“ „Ja, das machen wir. Vielen Dank.“, lächelte die Prinzessin verlegen. Igarams Frau konnte man einfach nicht böse sein. Ihre lockere Art und ihre Direktheit wäre wohl an manch anderem Hofe unerwünscht. Aber hier im Königreich Alabasta machte das nichts aus. Deshalb konnte Vivi ihr gar nicht böse sein. „Vor allem du musst was zu dir nehmen, Bursche.“, sprach sie zu Corsa und klopfte ihm auf den Rücken. Bei der Größe dieser Frau war es nicht verwunderlich dass bei dem Klaps doch etwas Kraft dahinter steckte. „Terrakotta…?“, fragte die Prinzessin dann vorsichtig nach einem kleinen Räuspern, „Hättest du… etwas dagegen uns wieder alleine zu lassen?“ „Hm?“, verwunderte Blicke erreichten die Adelige. Doch dann fiel es der Köchin wieder ein. „Ach ja, natürlich! Entschuldigt.“ Sie lachte über sich selbst und verließ wieder den Balkon. Vivi blickte ihr nach. Anschließend galten ihre Blicke ihrem Gast: „Entschuldige bitte. Das war so natürlich nicht geplant.“ „Ach was, so ist sie eben.“, zeigte sich Corsa verständnisvoll, „Ich kenne sie gar nicht anders.“ Und das war gar nicht mal gelogen. Denn bereits in seiner Kindheit war er oft im Palast zu Gast. Daher kannte er Terrakotta bereits gut und wusste um ihren Charakter und ihr Auftreten Bescheid. In der Tat konnte man darüber hinweg sehen. Die Blauhaarige lächelte ihren Freund an. Er hatte so viel Verständnis und war unglaublich geduldig. Das schätzte sie so sehr an ihm. So wie sie ihn als Menschen schätzte. Er war ihr wirklich inzwischen ein guter Freund geworden. Viel mehr noch… Sie hatte sich in ihn verliebt! Und sie war sich ihrer Gefühle bewusst. Erst recht, als sie merkte, dass er das Gleiche für sie empfand. Das machte alles natürlich einfacher und sie war auch glücklicher. Das sah man ihr an, denn aus dem Strahlen kam sie gar nicht mehr heraus. Glücklich seufzend ließ sich Vivi am Abend auf ihr Bett fallen. Sie blickte zur Zimmerdecke hinauf und lächelte verträumt. Der Nachmittag war wirklich wunderschön. Anfangs hatte sie ja Sorge gehabt wie Corsa auf ihre Worte reagieren würde. Doch dann drehte er den Spieß einfach um und machte sie damit überglücklich. Sie dachte nicht nur an seine Worte, die wie Musik in ihren Ohren klangen. Sondern auch hafteten ihre Erinnerungen vor allem an dem Kuss. Es war zwar ein kurzer Augenblick gewesen, aber dieser reichte aus, um ihr Herz in wildes Schlagen zu versetzen. Diese Gefühle, welche durch ihren Körper strömten, schon allein wenn sie daran zurück dachte… Es war einfach unbeschreiblich. Sie schloss die Augen und lächelte glücklich vor sich hin. Es war wirklich sehr schade dass Corsa so schnell wieder gehen musste. Aber sie hatte Verständnis dafür. Immerhin wollte er noch in Arbana frische Waren besorgen, um diese zu seinem Vater nach Yuba zu bringen. Natürlich ging es inzwischen der Oase wieder gut. Nur gab es natürlich die einen oder anderen Lebensmittel, die nicht überall zu beschaffen waren. Daher reiste Totos Sohn gerne mal in die Hauptstadt, um die fehlenden Güter zu beschaffen. Und der schönste Nebeneffekt dabei war natürlich ein Besuch bei der Prinzessin. Das verstand sich ja wohl irgendwie von allein. Während sie die Augen geschlossen hielt und sich lächelnd an den schönen Nachmittag erinnerte, lauschte sie dabei dem Regen, welcher in kraftvoller Stärker gegen die Scheiben tropfte. Es regnete viel, was nur gut für das Land war. Vivi mochte das Geräusch des Regens. Wenn sie dieses hörte, wusste sie, dass es Alabasta gut ging. Das war ihr sehr wichtig. Auch wusste sie, dass ihr Vater genauso dachte. Ihre Ohren vernahmen bald nicht nur das Geräusch des Regens, sondern auch der Tür. Sie öffnete die Augen und blickte zu jener. Sie wunderte sich schon warum nicht angeklopft wurde. Das tat schließlich jeder – einschließlich ihr Vater. Sie blickte überrascht drein, als Corsa da stand. Seine Hand drückte die Tür wieder ins Schloss zurück. Die Kleidung triefte nur so vor Nässe. Unverkennbar dass er in den Regen gekommen war. Die Tropfen, welche seinen Stoff verließen, hinterließen auf dem Boden eine Pfütze. „Corsa!“ Vivi erhob sich von ihrem Bett und ging zu ihm. “Was ist denn los? Wie bist du hier rein gekommen?”, fragte sie nach. Obwohl sie die Antwort eigentlich kannte. Zumindest zu zweiter Frage. „Entschuldige bitte dass ich noch zu später Stunde störe.“, fing er nun an sein Erscheinen zu erklären, „Ich bin durch den Geheimgang rein gekommen.“ Der besagte Geheimgang… Wie oft hatte schon Vivi in ihrer Kindheit diesen in Anspruch genommen? Ziemlich oft. Und Corsa kannte die geheimen Gänge noch immer. Das hatte er sich zu Nutze gemacht, weshalb sie lächeln musste. Er nahm langsam die Hand von der Tür und schloss die paar Meter zu ihr auf. Vorsichtig – weil er wusste dass seine Hände nass waren – legte er ihr diese auf die Wangen. Tatsächlich konnte sie die Feuchtigkeit an seinen Handschuhen spüren. Aber es störte sie nicht. „Ich musste dich unbedingt sehen.“, fuhr er sodann fort, was ihr doch einen kleinen Rotschimmer um die Nase bescherte. „Ich hätte nicht aufbrechen können ohne dich noch einmal zu sehen.“ Auf ihren Lippen zeichnete sich ein glückliches Lächeln ab. Es berührte sie sehr was er sagte und sorgte auch wieder dafür, dass ihr Herz im schnellen Takt gegen ihren Brustkorb hämmerte. Diese innerliche Aufregung. Aber diese war sehr angenehm, da es auch herrlich in der Bauchgegend kribbelte. Wie viele tausend Schmetterlinge, die ihr Paradies gefunden hatten. Und so fühlte sich alles an: wie ein Paradies, aus welchem man nicht mehr raus gehen wollte. Die Gefühle wurden intensiver als Corsa sie küsste. Sie hatte absolut nichts dagegen. Am liebsten wollte sie ihm um den Hals fallen. Doch sie spürte, dass seine Kleidung ja mit Wasser voll gesaugt war. Erst einmal erwiderte sie den Kuss, was auch ihn sehr glücklich machte. Es war ein langer Kuss, kleine Erwiderungen, aber große Gefühle, welche in Gang gesetzt wurden. Nachdem sie sich voneinander lösten, sah sie ihn an. „Möchtest du dich nicht ausziehen?“, fragte sie ihn sodann. Er grinste. „Ähh…“, Vivi wurde rot, da ihr aufgefallen war was sie gerade gesagt hatte, „A…also ich meinte deine nassen Klamotten!“ Der Dunkelblonde lachte ein wenig. „Schon gut, das habe ich verstanden.“ Er stahl sich noch einen Kuss von ihr. Dieser war nur etwas zu kurz, sodass sie diesen nicht erwidern konnte. Er zog anschließend seine Jacke aus, für welche er zuerst keinen Platz hatte, wohin er diese legen sollte. Vivi lächelte und deutete mit ihrer Hand an: „Du kannst sie über den Stuhl hängen.“ Sie machte sich keine Gedanken darüber dass der Stuhl nass werden könnte. Das war ohnehin für diesen Moment unwichtig. Sie war so glücklich Corsa bei sich zu haben. Da waren solche Kleinigkeiten nicht von Bedeutung. Wie von ihr angeboten legte er seine Jacke ab, die Handschuhe zog er ebenfalls aus. Das fühlte sich in der Tat schon etwas besser an. Die restlichen Kleidungsstücke behielt er an. „Ist es dir denn überhaupt recht dass ich hier bin?“, wollte er wissen. Seine Neugierde drängte ihn zu dieser Frage. „Aber natürlich.“, lächelte sie, „Warum sollte es mir nicht recht sein?“ „Ich weiß nicht.“, er kam auf sie zu und legte seine Arme um sie, damit er sie sanft an sich drücken konnte. Das ließ sie gerne zu. Immerhin mochte sie ja seine Nähe. Auch wenn sie ein wenig rot um die Nase wurde. „Vielleicht wolltest du dich langsam schlafen legen?“, fügte er noch seinen Worten hinzu. Vivi strich ihm ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht, während sie ihm eine Antwort gab: „Ich könnte jetzt ohnehin nicht schlafen. Ich… musste schon die ganze Zeit an heute Nachmittag denken.“ Und damit dachte sie ja automatisch an ihn. Das schien er zu verstehen, denn auf seinen Lippen zeichnete sich ein erfreutes Lächeln ab. Es wurde still zwischen den beiden, da keiner von ihnen diesen romantischen Augenblick stören wollte. Sie konnten ihre Blicke nicht voneinander lassen; waren wie magisch angezogen von den Augen des jeweils anderen. Dieser Augenblick fühlte sich für beide gut und richtig an, sodass man diesen nicht beenden wollte. Dafür lieber verschönern, was Corsa sofort tat, indem er seine Lippen sachte auf ihre legte. Wohlig seufzend gab sich Vivi dem Kuss hin. Ihre Hände fuhren von seiner Brust langsam nach oben zu seinem Hals, um ihre Arme um diesen legen zu können. Dabei erwiderte sie den Kuss. Er drückte sie dabei sanft noch enger in seine Arme. Ihre Nähe wollte er so schnell nicht wieder aufgeben. Sie ließ es ja auch zu, obwohl sie spürte dass die durch den Regen genässte Kleidung auf ihrem Kleid Spuren hinterlassen würde. Doch das war egal. Es war nicht wichtig. Was wirklich wichtig war, war dieses hier und jetzt. Dieser wunderschöne Moment der Zweisamkeit, der am besten gar nicht mehr enden sollte. Ihre Finger kraulten ein wenig sein nasses Haar im Nacken, während sie seine Küsse erwiderte. Dass sie das Richtige damit tat machte sich durch das kleine wohlige Seufzen bemerkbar, welches ihm entkam. Er hob sie bald hoch, weshalb der Kuss gelöst werden musste. Sie hielt sich an ihm fest, lächelte aber und streichelte seine Wange, während sie von ihm zum Bett getragen wurde. „Darf ich mich setzen?“, fragte Corsa leicht grinsend, als er am Bett ankam. Sie nickte und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Also setzte er sich und damit Vivi auf seinen Schoß. Wieder wurde sie leicht rot um die Wange. Diese Position war ja doch etwas… anzüglich. „Ich bin froh dass du hier bist.“, sprach sie lächelnd und strich erneut ein paar seiner Strähnen aus seinem Gesicht. „Auch wenn du ziemlich mutig bist.“ „Wie meinst du das?“, fragte er nach. „Na ja… Wenn dich niemand gesehen hat, dann hast du doch den Geheimgang benutzt. Ich will mal hoffen dass es keinen Ärger gibt.“ Corsa schüttelte leicht den Kopf: „Ach was, ich bekomme schon keinen Ärger. Es war eben ein Notfall, ich musste dich unbedingt wiedersehen.“ Auf diese Worte hin konnte sie sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Ihre Hand streichelte wieder seine Wange, während ihr Daumen über seine Unterlippe strich. „Du bist wirklich süß…“, sprach sie mit verträumtem Blick. Solche Worte mussten natürlich mit einem Kuss belohnt werden, ganz klar. Sanft strich Corsas Zunge über ihre Lippen, damit diese um Einlass bitten konnte, welcher ihm auch gewährt wurde. Sofort animierte seine Zunge ihre für ein kleines Spielchen. Für Vivi war das sehr aufregend, denn einen solchen leidenschaftlichen Kuss hatte sie bisher mit niemandem gehabt. Sie konnte förmlich spüren wie ein Vulkan der Gefühle in ihr ausbrach und viele kleine Schmetterlinge in ihrem Bauch für ein angenehmes Kribbeln sorgte. Es war ein so schönes Gefühl, dass dieser Moment nicht aufhören sollte. Ihr war klar dass sie noch nicht sehr weit gehen wollte. Dafür war sie noch nicht bereit. Aber diese Romantik zwischen ihnen, diese Leidenschaft… Das wollte sie kennenlernen und tat dies schließlich auch. Auch Corsa war sich bewusst dass dieser Augenblick einer von vielen sein würde. Ein schöner Augenblick wohlgemerkt. So sollte es auch sein. Er hätte sie ohnehin nicht zu etwas drängen wollen was sie vielleicht noch nicht bereit war zu tun. Außerdem hatten sie Zeit. Sie hatten sich ja erst an diesem Tage ihre Gefühle füreinander gestanden. Da sollte und durfte man sich natürlich Zeit lassen. Nur langsam lösten sich die beiden wieder voneinander. Sie atmeten tief durch, waren aber sehr glücklich, was man ihnen ansehen konnte. „Corsa…“, sprach die Prinzessin leise und strich erneut durch sein Haar. Anschließend fuhren ihre Finger sanft die Narbe entlang, welche er einst in seiner Kindheit von einem Räuber davon getragen hatte. Vivi würde wohl diesen Tag niemals vergessen. Jenen Tag, an welchem sie Angst um ihre Freunde hatte. Immerhin hatten sich alle für sie in Gefahr begeben. Der Dunkelblonde schloss die Augen, als er ihre Finger an der Narbe spüren konnte. „Diese Narbe…“, Vivi blickte nun ein wenig besorgt drein, „Nur meinetwegen hast du sie.“ „Ja, ich weiß.“, antwortete er und öffnete seine Augen wieder. Mit seiner Hand nahm er ihre. Nicht um sie davon abzuhalten seine Narbe zu berühren. Nein, das durfte sie schon. Es war nur deshalb, um ihre Hand zu küssen; den schlanken Fingern der Frauenhand einen Kuss auf zu hauchen. Anschließend sah er sie an. Und seine Blicke waren dabei so sanft und liebevoll, obwohl seine nachfolgenden Worte erst waren: „Aber ich bereue es nicht. Es wird immer so sein, Vivi… Egal was ich tue, ich werde es für dich tun. Das war schon damals so und das wird sich in Zukunft auch nicht ändern.“ Sie wusste gar nicht was sie darauf erwidern sollte. Sie öffnete bereits den Mund, um irgendetwas zu sagen. Immerhin wollte sie nicht dass man sich wegen ihr in Gefahr brachte. Doch bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, ersuchte Corsa wieder ihre Lippen. Sie gab dem Kuss hin. Vielleicht war es auch nicht verkehrt wenn sie nichts dazu sagte. Sie würde wohl wieder nach Argumenten suchen weshalb er solche waghalsigen Aktionen nicht mehr tun sollte. Aber gleichzeitig hieße das auch, dass es wohl eine Diskussion geben würde. Und das könnte vielleicht diesen schönen Moment zerstören. Das wollte sie natürlich auch nicht. Vivi wusste aber, dass sie dennoch an sich selbst arbeiten würde, um auch ihn beschützen zu können, so wie er es für sie tat. Durch ihre Freunde hatte sie schon einiges lernen können. Ihr Mut war größer geworden. Ihr Wille, all die Menschen zu beschützen, welche sie so sehr liebte, war noch größer als zuvor. Ja, und auch wollte die Prinzessin in der Lage sein ihn zu beschützen, obwohl er es wohl anders herum als seine Aufgabe ansah. Denn auch sie wollte all das, was sie tat, für ihn tun. Weil sie ihn liebte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)