Im Schatten der Nacht von BlackDuck ================================================================================ Kapitel 35: Eifersucht und kalte Realität ----------------------------------------- Nur passiert dann etwas mit dem Seto so gar nicht gerechnet hat. Denn bevor Wheeler auch nur ein Wort sagen kann, tritt dieser Namenlose Butler auf diesen zu und dadurch merkt er erst, dass sie bei ihrer verkorksten Befriedigungsaktion nicht allein im Raum gewesen sind. Denn nicht nur dieser gehörnte Idiot befindet sich mit im Speißesaal, sondern auch einige andere Angestellte, die ihr Tageswerk an Arbeit vollführen. Ungewollt wird er durch diese schmachvolle Erkenntnis vollkommen Kaiba-Untypisch knallrot im Gesicht und muss eindeutig um Fassung ringen. Selbst als dieser schmierige Butler anfängt ehrerbietend zu dem Königvampir zu reden, sitzt die Scham noch tief in seinen Inneren. „Herr, dürfte ich so anmaßend sein, meine Bedenken zu etwas wegen dem Ball zu äußern?“ Leider ist es etwas, was der unterwürfige Mann beim aussprechen seiner Frage bei dem Blonden macht, dass seine ganze Schmach für einen Augenblick verpuffen lässt. Denn dem Vampir wird beim Sprechen noch fast schon zu respektvoll sowie vertraulich eine Hand von diesem für ihn immer noch vollkommen Fremden auf die Schulter gelegt, was ihn merkwürdiger Weise so gar nicht schmeckt. Auch wenn die kalte knurrende Stimme des anderen Jugendlichen ihn nicht über dieses Missfallen an der Berührung nachdenken lässt, brodelt es deutlich ungewohnt in seinen Inneren. „Solange es so wichtig ist, dass du mich von meiner Besprechung mit meinen Sklaven abbringst, solltest du sprechen, Mérei!“ Im diesem Moment interessiert es den Jungunternehmer herzlich wenig, dass er auch endlich mal erfahren hat, wie dieser Butler heißt. Eher füllt sich sein Inneres mit noch mehr Unbehagen, da der Vampir diesen Bediensteten nicht wegen der unerlaubten Berührung beschimpft. Wenn in seinem Kopf gerade alles normal abgehen würde, würde er sich schon fragen warum er solche Missachtung wegen dieser Berührung verspürt und warum sich sein Kopf erst abschaltet, wenn er so etwas Ähnliches wie Eifersucht verspürt. Doch mit klarem Verstand würde er gerade wohl nicht mal zugeben, dass er eifersüchtig ist, sondern behaupten dass er diesen aufdringlichen Idioten einfach nicht leiden kann. Was ja immer noch, ebenfalls der Fall ist. Nur redet dieser Kerl dann auch wieder und erklärt unterwürfig seine Bedenken. „Es geht auch um euren Vampirdiener, wegen dem ich bedenken zum Ball habe! Ich glaube er wäre an eurem ersten Ball nicht die geeignete Person, um an eurer Seite vor dem erhabenen Teil des Volkes aufzutreten! Er ist arrogant, nimmt sich viel zu viel heraus, stellt sich viel weiter oben hin als sein Platz in unserer Welt in Wirklichkeit ist, kennt sich mit unseren Gepflogenheiten nicht gut aus und würde euch nur mit seiner plumpen Anwesenheit blamieren! Es wäre für euer eigenes Wohl besser, wenn ihr einem der erfahreneren Untergebenen dieses Schlosses als euren Diener an diesem äußerst wichtigen Ereignis neben euch auftreten lasst! Jemand der euch auch Ehrerbietung entgegenbringt und euch in dieser selbst für euch eindeutig noch viel zu neuen Situation unterstützen kann!“ Umso mehr dieser aufdringliche Butler redet, desto wütender wird der Brünette. Denn kaum dass dieser eingebildete Idiot zu Ende gesprochen hat, brennen alle Sicherungen in Seto durch. Wenn er bei Verstand wäre, würde er diesen Typen wahrscheinlich einfach einen eiskalten Blick schenken und ihn dann aufzeigen, dass dieser selbst wahrscheinlich nur ein unbedeutender Diener ist, der seinen Platz wohl selbst nicht mal zu kennen scheint. Doch da er nun mal gerade nicht bei Verstand ist, steht er energisch von seinem Stuhl auf, wobei dieser sogar klappernd zu Boden segelt. Aber damit ist es noch nicht genug. Da ihm etwas Bestimmtes die ganze Zeit schon nicht geschmeckt hat, geht er auf diesen gerade etwas überraschten Butler zu und reist diesen regelrecht die Hand von der Schulter des Vampirs. Dabei quetscht er das Gelenk noch so stark, dass es bei einem normalen Menschen wahrscheinlich schmerzen würde, doch dieses Fabelwesen verzieht nicht mal die Miene. Arrogant blicken die roten Augen auf ihn herab, wobei ihn gerade dass sogar noch wütender macht. Dabei bemerkt er noch nicht mal wie überrascht ihn der Königvampir wegen seiner Taten beobachtet und sich sogar ein unmerkliches kleines Lächeln auf dessen Lippen zaubert. Aber wie gesagt, bekommt er dies nicht mir, sondern schleudert dem Schwarzhaarigen gerade all seine Wut entgegen. „Erstens: Es ist nicht an dir zu entscheiden, ob ich dafür geeignet bin beim Ball als der Vampirdiener, der ich nun mal bin aufzutreten und selbst ich weiß mittlerweile aus den Texten, die ich gelesen habe, dass vor allem ein Königsvampir bei solchen Veranstaltungen nur seinen Vampirdiener an seiner Seite hat. Da ich dies weis und du anscheinend nicht, solltest du noch einmal überdenken ob ich wirklich so wenig wissen deswegen habe. Außerdem weis Wheeler ganz genau, dass ich mich mit der hören Gesellschaft der Menschen auskenne und eindeutig schlau genug bin, mein Wissen auch bei euren Volk anzuwenden!“ Normalerweise müsste er selbst über das schockiert sein, was er da gerade von sich gibt. Es ist sogar der Fall, dass ein sehr leises Stimmchen in seinen Kopf ihn sogar ermahnt, dass er sich hier gerade bis auf die Knochen blamiert. Nur ist er viel zu sehr im Rausch, um auf diese innerliche Stimme zu hören und kann einfach nicht aufhören aufgebracht diesen Mérei seine Meinung zu geigen. „Zweitens: Ich werde mich niemals jemanden wie dir unterordnen, da du deine Annahmen ja wahrscheinlich auch durch mein Verhalten dir gegenüber versucht hast zu begründen, doch da muss ich dich enttäuschen! Wheeler kennt mich lang genug um meinen Charakter so weit abschätzen zu können, wie ich mich verhalten werde und da er trotzdem nicht in Erwägung gezogen hat einen anderen Diener an seiner Seite beim Ball zuzulassen, weiß ich dass er sich dies wahrscheinlich gut durchdacht hat! Also solltest ‚DU‘ als ein ‚Diener‘ von ihm auch seine Entscheidungen brav hinnehmen und bedenken wo eigentlich auch dein Platz ist!“ Hinterher wird sich Seto wirklich verfluchen, bei dem was er da alles von sich gibt. Zwar stimmt jedes einzige Wort, was er da sagt, aber man hört einfach noch zu eindeutig seine verquere Gefühlslage heraus. Die Wut, die Abneigung und vor allem die Eifersucht werden in jedem einzelnem Wort von ihm hineingesteckt und das was er als letztes vorhat zu sagen, passt einfach noch weniger zu ihm. Nie im Leben, hätte er gedacht dass er so etwas Mal sagen würde. „Drittens und Letztens: Fass diesen Vampir nie wieder an oder ich überleg mir, wie ich Wheeler bestechen kann, um dich in seine Folterkammer zu stecken und er mir die Möglichkeit gibt dir viele Schmerzen zu bereiten!“ Außer Atem lässt er aufgebracht das handgelenkt des Butlers los, wobei es dabei so wirkt als ob er etwas besonders Ekliges berührt hat und dies nun einfach angewidert wegwirft. Doch als er sich dann aufgebracht wieder auf seinen Platz setzt, wobei er den Stuhl natürlich wieder aufheben muss, erklingt die eindeutig amüsiert klingende Stimme des Königsvampirs. „Da wir das nun geklärt haben, kannst du dich zurückziehen Mérei und mich in Ruhe mit meinen eifersüchtigen Sklaven reden lassen!“ Auch wenn man eindeutig die Drohung zu dem Schwarzhaarigen heraushört, bringt Seto diese belustigte Stimme wieder in die Realität zurück. Was hat er Gott verdammt da gerade getan? Er hat sich ja fast schon wie der eifersüchtige Partner des Blonden verhalten und hat dem Butler klar gemacht dass dieser außerhalb seiner Reichweite ist. Denn wenn er jetzt so darüber nachdenkt, erahnt er warum dieser ihn nicht leiden kann. Vor allem wenn er den Blick aus den roten Augen bedenkt, die so sehnsuchtsvoll auf Wheeler geschaut haben. Dieser Typ ist in den Königsvampir verknallt oder begehrt diesen zumindest. Nur wird er es jetzt ganz bestimmt nicht zugeben, dass dies noch ein Grund mehr ist den Butler zu hassen. Wenn der überhaupt ein Buttler ist und nicht sogar nur ein einfacher kleiner Diener. Sein Gedankengang wird abrupt abgebrochen, da Wheeler nun wieder an ihn gerichtet spricht. „Mérei ist sogar der oberste Butler in meinem Schloss und da er ein Succubus ist, steht er nicht nur in diesem Haushalt, sondern in der gesamten Welt der Fabelwesen weit über dir! Aber da ich, wie du so schön gesagt hast, dich lang genug kenne, weiß ich auch das du dich ihm nicht unterordnen wirst und bei so einem verhalten wie du gerade an den Tag gelegt hast, bin ich dazu geneigt mich nicht daran zu stören!“ Jetzt kann er wirklich wieder spüren wie seine Wangen heiß werden, da er sich eben wie der größte Volldepp verhalten hat. Am liebsten würde er gerade einfach nur abhauen und den Vampir nicht mehr so schnell unter die Augen treten. Der wird bestimmt noch ewig auf dem eben Geschehene herumreiten, was er so gar nicht gebrauchen kann. Doch der Blonde redet dann auch schon weiter. „Keine Sorge, du wirst mich morgen wahrscheinlich gar nicht zu Gesicht bekommen!“ Und schon wieder hat der Andere in seinen Kopf herumgestochert. Auch wenn ihm bewusst ist, dass dieser dass wohl auch nicht immer mit Absicht macht, stört es ihn trotzdem gewaltig dass seine Gedanken nicht mehr nur ihm zugänglich sind. Trotzdem wundert ihn die ruhige Aussage des anderen Jugendlichen und fragt deswegen lieber noch mal mit misstrauischem Ton nach. „Wie meinst du dass Wheeler?“ Natürlich klingt er jetzt sogar eiskalt wie eh und je, da er versucht seine Scham zu übertünchen. Doch die Antwort kommt schneller als gedacht, wobei die Stimme des Königsvampirs immer noch einen ziemlichen belustigten Klang hat. „Das ist es was ich mit dir unteranderem Besprechen wollte. Morgen werde ich nicht in der Schule sein, da ich morgen Früh noch eine Besprechung mit meinem nervigen Vorstand von Kent Industries habe und werde danach auch noch so einiges wegen dem Ball zu tun haben! Darum habe ich morgen keine Zeit für dich, selbst nicht wenn du irgendwie Sehnsucht verspürst. Sollte es aber zu schlimm für dich werden, kannst du am Samstag auch vor 16:00Uhr jederzeit vorbeikommen!“ Also dass klingt schon mal sehr gut in seinen Ohren. Immerhin bedeutet dies, dass er morgen einen vollkommenen Wheeler-freien-Tag hat und sich innerlich auf diesen vermaledeiten Samstag vorbereiten kann. Zwar stört es ihn das der Andere denkt, er könnte auf irgendeine Weise Sehnsucht nach diesem haben, doch will er es sich auch gerade nicht verscherzen noch nachhause zu können. Viel zu verlockend ist die Vorstellung seinen kleinen Bruder endlich wieder zu Gesicht zu bekommen, sein Leben wieder so zu gestalten wie er es will und vor allem keine durchgeknallten Fabelwesen um sich zu haben. Wie gesagt er will es sich heute definitiv nicht mit dem Königsvampir verscherzen, da er einfach nur in seine eigene Villa möchte. Es genügt ja dass es sich am Samstag wieder zum Volldeppen machen darf. Doch als er einen Blick auf den Blonden wirft, steigt schon wieder etwas Wut in ihm auf. Denn immerhin grinst dieser ihn so breit an, dass er das Gefühl hat alleine damit mal wieder verarscht zu werden. Nur kommt dann nicht der erwartete Streit, sondern etwas ganz anderes und wirklich surreales. Wheeler und er essen zu Abend ohne zu reden, wirklich friedlich an einen Tisch sitzend und nicht ein böses Wort fällt zwischen ihnen. Anscheinend ist sogar alles Wichtige für den Vampir geklärt, weswegen dieser ihm nach dem Abendbrot sogar wieder auf sein Zimmer schickt, damit er sich dort noch einmal umziehen kann. Es wundert ihn dann aber schon, dass dort dann ein weißer Anzug ganz nach seinem Geschmack bereit auf dem Bett liegt und er ohne große Störung nach dem Umziehen sogar das Gelände verlassen kann. Doch kaum ist er durch das große Tor zur Straße gelaufen, kommen ihm die letzten Tage nur noch wie ein Traum vor. Vielleicht liegt es auch daran, dass seine Wunden von der Strafe geheilt wurden, dass er sich so vorkommt. Denn im Normalfall könnte er ja jetzt nicht mal gerade gehen und könnte dass fast schon als einen schlimmen Albtraum abtun. Nur ist Seto durchaus bewusst, dass diese unglaublichen Schmerzen real gewesen sind. Genauso real wie die Augenblicke als er sich gestern mit dem Köter auf dem Boden des Speisesaals amüsiert hat oder wie er sich bis vor kurzen mit einen Succubus angelegt hat. Egal wie verrückt das alles klingt, es ist leider die kalte Realität. Aber er fragt sich jetzt schon wie es sein wird, wenn er wieder in seiner Villa ankommt. Immerhin hat sein verhasster Mitschüler gesagt, dass ihn niemand vermissen wird. Es will ihm bei diesem Gedanken so gar nicht schmecken, dass der Andere ihn so leicht verschwinden lassen könnte und sich wohl niemand daran stören würde. Eigentlich ist es ihm ja sonst egal mit welchen Gedanken der Vampir herumexperimentiert. Nur Mokubas Kopf soll dieser in Ruhe lassen und auch den von Roland. Denn sein Angestellter ist doch eine der wenigen Personen, die ihm in einem gewissen Grad nahe stehen. Sein Sekretär ist immerhin der Einzige unter seinen Angestellten, der sein vollstes Vertrauen genießt. Nur wird er selbst diesem niemals sagen in was für eine Lage er sich mit dem Köter gebracht hat. Denn seine harte Realität, in der er jetzt leben muss, sollte niemand und nicht einmal Mokuba ganz kennenlernen. Hosted by Animexx e.V. 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