Glück ist in der Seele zu Hause von RedViolett ================================================================================ Kapitel 6: Glück 6 ------------------ Glück ist in der Seele zu Hause Glück 6 Stumm zog sich das Schweigen dahin, wie die endlosen Wellen des Meeres, doch keiner von uns Beiden sprach auch nur ein Wort. Alleinig der Mond, welcher langsam hinter den dunklen Schatten der Stadt emporstieg, war einziger Zeuge unseres Tuns, unser allen Seins und hell durchflutete sein steigendes Licht die Dunkelheit um uns herum. Brachte Licht ins Dunkel. Monoton wallte das Ticken der Uhr von den Wänden der Küche wieder, hinterließ nichts als eisige Kälte, gar Trostlosigkeit, doch fühlte ich mich keineswegs unwohl. Keineswegs unbehagen, als ich abermals auf meinen wortkargen Gast blickte, welcher zu beschäftigt mit seinem Abendmahl war, um meine musternden Blicke zu bemerken. Der Saiyajin saß lässig auf dem Stuhl, sein rechtes Bein angewinkelt, während der rechte Arm spielerisch auf seinem Knie ruhte. Der Kopf war gesenkt, ob gar in Scham oder doch Demut war schwer einzuschätzen und verzweifelt seufzte ich aus, konnte mir nicht genau erklären, was hinter dem zurückhaltenden Verhalten meines Besuchers steckte.  Abermals flogen blaue Opale über seine Form und beiläufig fiel mir auf, dass Vegeta Linkshänder war. Er schien wirklich Hunger gehabt zu haben, denn so schnell wie er seine Portion verdrückte, kam ich kaum hinterher und beschämt sah ich auf meinen eigenen, fast noch unangetasteten, Teller.  Doch erst später sollte ich begreifen, dass es meine eigene Nervosität war, welche mich verharren ließ und unweigerlich lähmte. Fesselte, an meinen Stuhl und mich nicht atmen ließ. Es war so ungewohnt ihm nahe zu sein.  Und dennoch..... Dennoch so vertraut, dass es fast gespenstisch war und abermals spürte ich seine Wärme. Hörte seinen Herzschlag. Kräftig. Unaufhaltsam. Fortlebend und immer wiederkehrend wie ein endloser Tanz im Wind. Apathisch, schon fast als würde man aus einem Traum erwachen, brachte mich eine Bewegung ins Hier und Jetzt zurück und verklärt blickte ich auf, erkannte die Ursache, welche mich aus meiner Starre gelöst hatte. Wieder stach mir das Brandmal ins Auge, als der Saiyajin sein Abendmahl beendet hatte und die Arme nun ruhend auf die Tischplatte legte. Und noch ehe ich mich versah und noch ehe ich es hätte aufhalten können, strich ich zaghaft, fast ehrfürchtig über verbrannte, wulstige Haut. Eine innere Stimme schrie, es sein zu lassen, doch war ich zu gefesselt vom Moment. Zu gefangen von den Erinnerungen, die mich heimsuchten. Sofort schreckte der Saiyajin zusammen und zog augenblicklich seinen linken Arm zurück, schützend an den Körper. Unsicherheit lag in seinem Blick und ich sah genau, brennend hinter dunkelbraunen Opalen, wie er zögerte. Sah seine versteckte Angst. Sah das leichte Zittern seines Körpers. Doch in diesem Moment, gefangen von den Emotionen der Nacht, gefangen von der Stille der Zeit, war es egal geworden. Ganz egal und vorsichtig wagte ich den nächsten Schritt. Bittend, gar flehend sah ich Vegeta in die Augen, hoffend, dass er mein dargebotenes Vertrauen akzeptieren würde und abermals streckte ich zaghaft meine rechte Hand nach ihm aus. Langsam, so als hätte man Angst sich zu verbrennen. Ich sah sein Zögern, merkte wie er sich unweigerlich auf dem Stuhl versteifte, doch wich der Saiyajin nicht zurück. Ich konnte seinen Atem hören. Heftig..... Zitternd. Langsam nahm ich seinen linken Arm in meine Hand und zuckte merklich zusammen, als meine Finger seine Haut berührten. Eisig zog sich eine gleißende Gänsehaut über meinen ganzen Körper hinweg und ich konnte spüren, wie mein eigenes Herz wild hinter meiner Brust schlug. Mein Blut unaufhaltsam in den Venen pulsierte. Zaghaft, gar federleicht, berührte ich erneut mit der linken Hand die brennende Narbe an der Innenseite seines Handgelenkes und spürte wieder, wie Vegeta zusammenzuckte, aber an Ort und Stelle blieb. Die Haut unter meinen Fingerkuppen war eisig kühl, im Vergleich zu dem Rest seines Körpers und stumm fuhr ich die winzigen Ziffern nach, ertastete das flache, kleine Symbol, welches sich für immer und ewig eingebrannt hatte. Vegetas Blick lag weiterhin stumm auf mir, doch sprach der Saiyajin kein Wort. Alleinig sein unruhiger Atem war zu hören und je länger die Situation andauerte, desto mehr konnte ich spüren wie er ruhiger wurde. Sich mit dem abgefunden hatte was zu geschehen schien und nun, versteckt und leise, konnte ich ein leichtes Lächeln nicht mehr unterdrücken. Dennoch blieb ein letzter Rest von Vorsicht. Ein letzter Rest von Angst. „Woher hast du sie?“ Leichtfertig verließ diese Frage meine Lippen und obwohl ich die Antwort schon kannte, wollte ich sie aus seinem Munde hören. Doch eisig lag die Ruhe um uns herum.  Stumm zog der Mond seine einsamen Bahnen am dunklen Horizont und nichts herrschte, überdauerte länger, als die Stille der Zeit. Vegeta schwieg und sah mich weiterhin die ganze Zeit einfach nur an. Begreifend, dass ich so keine Antwort aus ihm herausbekommen würde setzte meine Hand ihre lange, unsichere Reise fort und zaghaft fuhr ich leicht über eine weitere Narbe, nahe der Ellenbeuge. Sie war lang und zog sich vom Oberarm bis hinunter über die Elle und über den Rest seines Unterarmes. Sie sah grausam und schmerzhaft aus und keuchend biss ich mir auf die Unterlippe, als Bilder meinen Geist durchfluteten. Bilder, wie es hätte geschehen können und hastig schüttelte ich den Kopf, versuchend, mein Mitleid zu bekämpfen, welches in mir aufwallte, wie die ewig funkelnden Sterne der Nacht. „Und diese Narbe? Woher hast du die?“ Liebevoll sah ich ihm in die Augen, doch blieb Vegetas Blick weiterhin unergründbar und tief. Dunkel, wie das tiefe Rauschen des Meeres und schließlich seinem starren, durchdringenden Blick nicht mehr standhalten könnend, wandte ich mich ab, drehte seine linke Hand in meiner und sah auf seinen Handrücken. So viele. Leicht fuhr ich über die tiefen Einkerbungen an den Knöcheln, streifte zaghaft über blässliche Linien, welche mehr Schmerz und Verlust in sich trugen, als alles andere auf der Welt und schwach unterdrücke ich ein Keuchen.  Es waren so viele. Erschrocken löste ich mich aus meiner Starre, als sich Vegeta langsam zu regen schien und seine Hand aus meinem schwachen Griff nahm. Nun konnte ich meine Gefühle nicht mehr unterdrücken und sah ihm mitleidig n die Augen. Doch so schnell wie sich unsere Blicke trafen, wandte sich der Saiyajin ab und konnte mir nicht mehr in die Augen sehen. Sah ich etwa Schmerz? Reue? Fühlte er etwa Schuld, für die Narben, die er mit sich trug? Schuld, für das was ihm angetan wurde? Das durfte er nicht. Zitternd keuchte ich auf, als mir eine weitere Narbe ins Auge stach und mich lähmen ließ. Durch seinen fallenden Pony hatte ich sie nicht bemerkt, doch nun lag sie frei und unbehütet vor mir und entfesselte ihre ganze Grausamkeit. Sie war nicht sonderlich lang, vielleicht gerade mal 6 bis 7 Zentimeter und lag an seiner rechten Augenbraue. Nahe der Schläfe und zog sich fast bis zu seinen goldbraunen Opalen, welche so unergründlich schimmerten wie das Dunkel der Nacht. Wie ein heller Stern am Horizont und erneut verlor ich mich in einem Meer aus bernsteinfarbenen Licht. Zaghaft hob ich meinen Arm und bemerkte nicht, wie Vegeta erneut auf seinem Stuhl zurückwich. Fast schon so etwas wie Angst lag in seinem Blick, doch sah ich die Warnung nicht. Sah die aufsteigende Panik zu spät, als meine zitternde Hand seine Haut berührte. Federleicht. Wie ein Hauch von Wind. Erschrocken schrie ich auf, als der Saiyajin plötzlich und völlig unerwartet vor meinen eignen Augen verschwand und nichts als eisige Leere zurück blieb.  Dumpf starrte ich auf den nun verlassenen Stuhl vor mir, konnte nicht begreifen, was geschehen war. Dazu ging es zu schnell. Viel zu schnell. Monoton wallte das Ticken der Uhr von den Wänden wieder und nur alleinig mein stockender Atem war zu hören. Wild schlug mein eigenes Herz unbändig hinter meiner Brust. Hörte das Rauschen meines eigenen Blutes, während ich versuchte mich zu beruhigen. Doch wollte es mir nicht gelingen. Wieder schrie ich leise auf, als ein plötzliches Geräusch mich zusammenfahren ließ und krampfhaft fassten sich zitternde Hände an die Brust.  Nahe meines Herzens. Mein Hals war ausgedörrt vom Schock, welcher mich blindlings zweimal heimgesucht hatte ohne, dass ich damit gerechnet hätte und zaghaft sah ich zum Eingangsbereich der Küche. Erschrocken weiteten sich meine Augen, als das Unerwartete so wahrhaft vor mir lag, dass es mir eine Gänsehaut auf die Arme trieb. Vegeta lehnte, schwer atmend an der offenen Türe, keuchend und völlig aus dem Konzept gebracht. Sein sonst so strenger Blick war mit wachsender Panik belegt und zitternd presste er seine rechte Hand an die Schläfe. Dort wo ich ihn berührt hatte und versuchte sich krampfhaft zu beruhigen. Ich hörte seinen Atem. Schwach... Und stockend. So, als würde er von bösen Erinnerungen geplagt werden und unweigerlich verkrampfte sich mein Herz bei diesem Anblick. Was... Was hatte ich getan? Ein lautes Krachen ließ mich augenblicklich erneut zusammenzucken und ängstlich sah ich auf, als sich Vegeta zu fest an das kalte Gestein der Wand klammerte und haltlos, bröckelnd, fielen die ersten Trümmer zu Boden. Das Reißen der krachenden Außenwand schien nicht zu enden und hastig wuchs der Riss, welcher sich vom Eingangsbereich bis durch die halbe Küche zog. Ich konnte nicht schreien, selbst wenn ich es gewollt hätte. Mit einem Mal erstarb das widerliche Sterben des Gesteines und erst jetzt, als das Krachen endete, schien der Saiyajin zu begreifen, was er getan hatte und sah erschrocken auf.  Goldbrauen Opale waren weit aufgerissen vor Schock und lagen auf der nahen Zerstörung, die mein Besucher unbeabsichtigt und nicht Herr seiner Kraft, Herr seiner Sinne, angerichtet hatte. Ich sah die wachsende Panik in seinem Blick. Sah erneute Schuld aufwallen und noch ehe sich der Saiyajin ein schlechtes Gewissen machen konnte , wollte ich eingreifen, doch war es zu spät. Ich rief seinen Namen, war schon vom Stuhl aufgestanden, um auf ihn zuzugehen, doch mit eine Mal, als wäre er eine Illusion der Nacht, war Vegeta plötzlich verschwunden. Hinterließ nichts als eisige Ruhe und reines Chaos, welches er angerichtet hatte. Und ich wusste, dass er nicht mehr wieder kommen würde. Krachend riss mich ein weiteres Bröckeln aus meiner Lethargie und wieder glitt mein Blick auf das fallende Gestein am Boden. Der Riss in der Wand sah übel aus und sicherlich würde ich mir morgen einiges an Ausreden einfallen lassen müssen, um meine Eltern zu täuschen. Doch war dies momentan unbedeutend geworden. Belanglos und weitere Gedanken nicht wert und monoton fing ich an, vielleicht noch vor Schock, gar blinder Faszination, das Geschirr in die Spüle zu räumen. Mein Körper blieb an Ort und Stelle, verharrte in der grauen Zeit der Alltäglichkeit. Doch mein Geist, meine Seele, ging auf Wanderschaft. Brennend lag Vegetas verletzter Gesichtsausdruck vor mir, als er zitternd wie Espenlaub, an der Tür gestanden hatte. Und nicht wusste wohin mit sich. Völlig verkrampft und....schutzlos. Erneut brannte sein wilder Schmerz in mir auf, wie das nie erlöschende Feuer der Hölle. Abermals spürte ich sein blankes Entsetzten und wünschte mir nichts Sehnlicheres, in diesem einen Moment, wahrhaftig, völlig frei und unvoreingenommen, ihn besser verstehen zu können. Zu begreifen, was hinter dem geheimnisvollen Saiyjain no Ouji zu stecken schien, doch blieb mir dieser Wunsch verwehrt. Dann lass mich doch verstehen, Vegeta.  Verschließe dich nicht schon wieder vor mir und bist so unantastbar für und alle. Doch ich hatte die Möglichkeiten. Erschrocken fiel mir der Teller aus den Händen und landete klirrend auf den Fließen. Wirr explodierten die Scherben in alle Richtungen, doch war ich zu geschockt von meinen eigenen Gedanken, gelähmt von den Taten, die sich mir aufzwängten, als wäre es ein innerer Drang. Und ich es nicht mehr ignorieren wollte. Konnte.... Konnte ich soweit gehen? Traurig senkte sich mein Blick und unbeholfen starrten meine blauen Opale auf das gesprungene Porzellan. Hatte ich das Recht mich erneut in Vegetas Vergangenheit einzuleben, so blindlings in ihr zu suchen, unverschämt und ohne zu fragen? So als wäre sie ein Bilderbuch? Geschockt sah ich auf meine eigenen Hände, welche haltlos zu Zittern begonnen hatten. Konnte ich das  zulassen? ~*~ Kalt, gar leblos lag die Dunkelheit der Nacht in den wirren Gängen der unteren Katakomben und ich war mehr als froh, alleine zu sein. Haltlos klackerten die Absätze meiner Schuhe über den gefliesten Boden des Flures und hinterließen Nichts als eisige Kälte. Tief war die Nacht über die westliche Hauptstadt hereingebrochen und mit einem schnellen Blick auf meine Armbanduhr stellte ich fest, dass es früh am nächsten Morgen war. Gerade mal 1 Uhr in der früh. Die Stadt lag noch im schützenden Schatten der Nacht und erleichtert seufzte ich aus. Niemand hatte unsere stille Konversation mitbekommen. Würde auf ewig unser Geheimnis bleiben.  Wie zu erwarten, fehlte von Vegeta jegliche Spur und unweigerlich zog sich ein flaues Gefühl durch meine Magengegend, als mich ein unheimlicher Gedanke beschlich. Es war meine Schuld. Alles meine Schuld. Ob sich der Saiyajin in sein Zimmer zurückgezogen hatte und schlief, wusste ich nicht, doch erneut flackerte sein gar schon ängstlicher Blick vor meinem inneren Auge auf. Doch so schnell wie diese Illusion gekommen war, verpuffte sie auch schon wieder in den hintersten Ecken meines Seins. Wo er war wusste keiner, doch an Schlaf, war sicherlich nicht zu denken. Dazu, hatte ich zu Viel in dem Saiyajin aufgewühlt. Hatte etwas geweckt, was lieber hätte versteckt bleiben sollen. Doch meine eigene Neugierde war nicht zu bremsen und kurz sah ich mich nochmals hastig um, wie um mich zu vergewissern, dass mir auch niemand folgte und öffnete die Türen zu meinen Untersuchungsräumen. Alles war noch so, wie ich es heute Nachmittag verlassen hatte. Unaufgeräumt und im blinden Chaos, doch nur so konnte ich arbeiten. Nur so konnte ich funktionieren und zitternd knipste ich das Licht an, trat ein und verschloss die Türen hinter mir. Konnte ich soweit gehen? Hastig und wie von selbst trat ich an den Tisch und öffnete die unterste Schublade. Der schrille Laut der verrosteten Riemen jagte mir augenblicklich einen Schauer den Rücken hinunter. Wieso war es nur so verdammt laut? Wild pochte mein Blut in den Venen. Mein Puls stieg. Rasant... Und unaufhaltsam. Ob das Untersuchungsmaterial noch ausreichen würde, wusste ich nicht, doch hatte ich nur diesen einen Versuch. Träge umfingen meine Hände das Golden Eye und zogen es letzten Endes ans Tageslicht. Dumpf, gar drohend lag das schwere Metall in meinen Händen und zaghaft setzte ich mich auf den Stuhl nahe des Tisches. Konnte ich das zulassen? Mein eigener Mund war plötzlich trocken, die Lippen spröde und abermals benetzte ich meine zitternden Lippen. Hastig überprüfte ich Vegetas Blut im Eingabefeld, versuchte meine eigenen, schwitzigen Hände zu ignorieren. Es war noch frisch, kaum geronnen. Der intakte Kühlungsgenerator schien zu halten was er versprach und noch ehe ich mich umentscheiden, noch ehe mein schlechtes Gewissen mich plagen konnte, tadelnd, gar mahnend, drückte ich den Knopf an der Außenseite. Und das stetige Surren begann, schickte mich von Neuem in eine unbekannte Vergangenheit, welche so drohend und ungewiss vor mir lag, wie die nahenden Schatten der Dunkelheit. ~*~ „Nanana, mein kleines Äffchen. Wer wird denn gleich abhauen wollen?“ Dumpf dröhnte Freezers Lachen über mich hinweg und augenblicklich stellten sich meine Nackenhaare nach oben. Hastig besah ich mich der Projektion vor mir, doch wurde ich nicht schlau aus dem Raum welcher sich mir zeigte. Ob er sich in einem Raumschiff befand oder doch auf einem Planeten war schwer zu sagen, doch sofort fiel mir die drückende Dunkelheit auf. Ich schluckte nervös. Doch erschrocken presste sich ein wirres Keuchen über meine Lippen, als die Echse in mein Blickfeld trat und ich den Universumsherrscher das erste Mal zu Gesicht bekam. Auf Namek hatte ich nicht die Gelegenheit dazu gehabt, doch hier entfaltete sich Freezers Macht in voller Größe. Dunkle, volle Lippen, hier zu einem schmalen, boshaften Lächeln verzogen, thronte auf weißer Haut und diabolisch lüstern brannten sich dunkelrote Opale auf das Etwas vor ihm. Was... Instinktiv beugte ich mich vor, wollte somit einen besseren Blick auf die schemenhafte Figur erhaschen, welche vor der Echse zu stehen schien, doch war es natürlich sinnlos. Mein Golden Eye würde mir nur das zeigen was es wollte, nicht das, was ich mir erhofft hatte,völlig frei und unvoreingenommen. Doch erst später sollte ich begreifen, sollte verstehen, dass dies alles kein einfacher Zufall sein sollte. Das es Schicksal war. „Wenn du still bist und dich nicht wehrst, wird es schneller vorbei sein, als du glaubst, Vegeta!“ Erschrocken keuchte ich auf, als ich erneut den Namen des Saiyajins vernahm und unterdrückte augenblicklich einen Aufschrei, als die Projektion zu wechseln schien und ich ihn sah. Vor meinen eigenen Augen. Doch anders, als ich gedacht hatte. Helle, blaue Opale, so rein und unschuldig wie das Meer und doch so unergründbar wie die Tiefen der Nacht stachen mir aus einem jungen Gesicht entgegen. Wild fiel Vegeta der Pony in die Stirn und ich zitterte, als ich reine Angst und Panik in kindlichen Zügen erkennen konnte. Geschockt hielt ich mir eine Hand vor den Mund, doch kam kein Laut über meine Lippen. Wieder verstärkte sich der Griff um die Schultern des Jungen und unweigerlich verließ ein schmerzhaftes Stöhnen seine Lippen. Wie alt war er hier? Sieben... acht Jahre alt? Es war schwer einzuschätzen und abermals sah ich gebannt auf das schimmernde Bild vor mir. „Es wird schneller vorbei sein als du ahnst.....“ Wieder dröhnte Freezers boshaftes Lachen durch die Hallen und erschrocken wich Vegeta zurück, doch hielten ihn die Arme eines weiteren Peinigers eisern und erbost an Ort und Stelle. Geschockt sah der junge Saiyajin nach oben und erst jetzt fiel mir auf, dass seine Kleidung mehr als zerrissen war. Seine schwarzen Gewänder lag in Fetzen und kurz beschlich mich ein Gefühl von Dejavue. War das nicht die gleiche Kleidung die er heute getragen hatte? Bloß... anders? Doch hastig schüttelte ich den Kopf, konnte mich jetzt nicht mit solchen Kleinigkeiten abgeben. „Nun werden wir sehen, was wirklich hinter deinen blauen Augen steckt.“ Wieder wallte Freezers dunkel Stimme über uns hinweg und genau sah ich die wachsende Panik in den hellen Opalen des kleinen Jungen. Bei Gott... Was.... Was meinte die Echse damit? „Ziemlich ungewöhnlich für einen Saiyajin, findest du nicht auch, Zarbon?“ Wieder wandet sich Vegeta hilflos in dem Griff des Anderen und erst jetzt fiel mir auf, wer den Saiyjain no Ouji eisern festhielt. Und nicht losließ. Nur einmal hatte ich den grünhaarigen Söldner auf Namek gesehen bevor ihm der Saiyajin mit einem Schlag das Leben genommen hatte. War das seine Rache gewesen? War das die Strafe für all die Erniedrigungen, die Vegeta hatte ertragen müssen? „Da... da taráh, Freezá- samá. Orá t´heme! ...Orégá!“ Saiyanisch zu hören war mehr als befremdend und obwohl ich Vegetas Worte nicht verstand, konnte ich den ängstlichen, gar flehenden Tonfall in seiner Stimme hören. Doch augenblicklich erstarb das wirre Flehen des Jungen, als Freezer mit seinem Schweif ausholte und den Saiyajin hart im Gesicht traf. Ich schrie, als die schallende Ohrfeige von den Wänden widerhallte und das erste Blut zu Boden floss. „Wie oft habe ich dir gesagt, ich will dieses Kauderwelsch in meinen Hallen nicht hören, Saiyajin.“ Angewidert spuckte Freezer dem Jungen vor die Füße und ängstlich sah Vegeta auf. Dieser eine Schlag musste ihn alles gekostet haben, denn nur noch schwach konnte er sich auf den Beinen halten. „Sprich in einer Sprache, die ich auch verstehen kann, Ouji. Ich weiß dass du das kannst. Nicht umsonst lernst du Tag ein Tag aus mit dieser elenden Bershabesh.“ Wieder fand ein weiterer Schlag sein Ziel und haltlos krachte Vegeta zu Boden. Erbarmungslos rannen meine Tränen über erhitzte Haut, doch war ich zu geschockt um sie beiseite zu wischen. Wieder wurde dem Jungen keine Pause geschenkt und hart wurde er ein weiteres Mal auf die Beine gezogen. Ich schluckte nervös, als Freezer hämisch grinsend auf den kleinen Saiyjain zutrat und seine Klauen hob. Vegetas schmerzerfülltes Schreien zu hören war so grausam, dass ich sofort den Blick abwandte, doch half es wenig. Heftig hatte mich Zittern erfasst und kraftlos schlang ich die Arme um meinen bebenden Körper, schloss die Auge, so als wollte ich den Anblick verdrängen, doch konnte ich nicht. Immer noch hörte ich das scharfe Reißen zerfetzender Haut, als die Echse seinen Klauen wild in die gebräunte Haut des Jungen stieß und sie mit einem Mal zerteilte. Unaufhörlich floss dunkelrotes Blut zu Boden und erneut wandet sich Vegeta vor Schmerz, wollte sich wehren, wollte fliehen, doch waren die eisernen Griffe zu stark. Aufhören. Lüstern war der Echses Blick als sie abermals einen Finger in die rechte Stirn des Jungen bohrte und Nichts als wilde Qual hinterließ. Bitte aufhören. Endlos fielen meine eigenen Tränen zu Boden, als ich geschockt auf den flackernden Bildschirm starrte. Meine Sicht wurde trübe.... Mein Blick wässrig und alles verschwamm in einem Schleier blinder, haltloser und ewiger Tränen. ~*~ Zitternd schaltete ich das Gerät ab und mit einem sterbenden Summen kehrte plötzlich Ruhe ein. Vorbei. Es war zu viel gewesen und entsetzt starrte ich auf die schwach flimmernde Projektion, welche mehr und mehr verblasste und bald darauf nur noch schwarze Leere zeigte. Nur mein eigener rasselnder Atem war zu hören und bestürzt griff ich mir ans Herz. Die Lichter an meinem Golden Eye erstarben, doch nahm ich dies nur noch am Rande war.  Zu geschockt, zu gefangen von dem was ich gesehen hatte. Er war noch ein Kind gewesen, bei Gott. Ein einfaches Kind. Wieder brachen die Tränen über mich hinweg und wütend pfeffert eich meine Maschine in die Schublade. Zum Teufel mit dieser Erfindung. So etwas hatte niemand verdient. Wieder keuchte ich erschrocken auf, als mit der Saiyajin erneut vor dem inneren Auge erschien. Eine Hand wild und zitternd an die Stirn gepresst, versuchend seine Scham, seine Schande zu verbergen, welche ihm so unberechenbar zugefügt worden war, während mich bernsteinfarbene Opale geschockt anstarrten. Niemand.  Bestürzt wischte ich mir die letzten Tränen beiseite und ließ mich kraftlos in den Stuhl zurückfallen. Wieso nahm mich das Vergangene dieses Saiyajins nur so mit? Wieso weckte sein bisheriges Leben solch ein Interesse in mir? War Vegeta nicht ein Fremder für mich? Doch.... Was bedeutet fremd sein? Was war ein Fremder? Ein Mensch, ein Jemand, der uns völlig egal war? So unnütz und unbedeutend wie der Rest der breiten Masse? Ein Jemand unter Vielen? Oder.... war es einfach nur ein Freund, den wir nur noch nicht kennengelernt hatten. Überrascht sah ich auf, als mein eigener Gedanke etwas Unbändiges in mir auslöste. Ein Freund..... Geschockt sah ich auf meine eigenen, zitternden Hände. Dumpf und dunkel vertrieben die Wolken das Licht des Mondes und hauchten mich in Dunkelheit. Tauchten alles in die ewige Kälte der Nacht und abermals sah ich auf, bestärkt durch meine eigenen Gedanken. Ein Freund. Es war nur eine Idee, eine wage Vermutung, die in mir reife, wie aus dem Nichts und völlig unerwartet.  Noch jung und unentschlossen.  Zu unerfahren um gänzlich Früchte zu tragen, doch eines wusste ich sicherlich. Dass sie wachsen würde. Frei. Unaufhaltsam. Und in voller Größe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)