Glück ist in der Seele zu Hause von RedViolett ================================================================================ Kapitel 24: Glück 24 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 24 Magst du mir Gesellschaft leisten? Diese eine Frage, so simpel sie auch war, verließ nur zögernd meine Lippen und dennoch, obwohl es nur ein einzelner Satz war und nicht viel Mühe kostete, brauchte es seine Zeit, bis ich diese ehrlichen Worte über meine Lippen brachte. Unsicher hielt ich meinen Blick gesenkt, war in mein Zimmer eingetreten, blieb jedoch zwischen Tür und Angel stehen. Verharrte in meiner Position, eine Hand am Türgriff, die andere einladend in meine Gemächer zeigend, auch wenn ich meinen Blick gegen den Boden richtete. Ich wagte nicht aufzusehen. Wagte nicht, mich der Wahrheit zu stellen, welche sich so unverfroren vor mir offenbarte und ich mich dieser nicht entziehen konnte. Nun war es geschehen. Alle Würfel gefallen und ich konnte nur zusehen. War hilflos der Macht eines Anderen ausgeliefert, die über die nächsten Stunden entscheiden sollte. Fand mich ahnungslos in den Fängen des Schicksales wieder und nur die Zeit würde eine Antwort auf all meine Fragen finden. Es herrschte Schweigen auf den weiten Fluren meines Zu Hauses und nach weiteren Minuten der Wortlosigkeit, trat ich völlig in mein Zimmer ein. Ließ die Türen offen, falls sich der Saiyajin endlich entschieden hatte und schluckte schwer. Brennend lagen Vegetas dunkle Augenpaare auf mir, das konnte ich spüren und unsicher blieb ich in der Mitte des Raumes stehen.  Hatte ich das Richtige getan? Unweigerlich schoss mir diese eine Frage durch den Kopf und ließ mich nicht zur Ruhe kommen. War das mein mir vorbestimmter Weg? Ich wusste es nicht, doch fühlte es sich mehr als falsch an, den Saiyajin jetzt, nach diesen paar Stunden des Friedens und reiner Geborgenheit, einfach gehen zu lassen. Ihm wieder die Chance geben könnend, sich verstecken zu können. Sich verbergend in den dunklen Schatten seiner Seele und nervös steckte ich abermals meine Hände in die Taschen nur um sie nach wenigen Minuten wieder ans Tageslicht zu fördern und haltlos ineinander zu verkrampfen. Wieso war ich so nervös?, dachte ich abermals und sah auf die tickende Wanduhr meines Zimmers. Es war ein schöner Abend gewesen. Alle Zweifel sollten eigentlich vergessen sein, doch.... Wovor hatte ich nur so eine Angst?!? Wild pochte mein Herz hinter meiner Brust, als mich abermals ein wärmendes Gefühl beschlich. Ich spürte Vegetas Hand, immer noch sachte in meiner ruhen, gar liebevoll geborgen in meiner ganzen Liebe, die ich für ihn empfand und augenblicklich zog sich ein wohliger Schauer durch meinen Körper. Ich vermisste ihn. Ich vermisste ihn schon jetzt , selbst da er unweigerlich noch einige Schritte von mir entfernt stand und sich immer noch nicht vom Fleck bewegt hatte. Wieder legte sich ein peinliches Schweigen in den Raum und selbst das Atmen fiel mir schwer. Es.... es war einfach ungerecht. Abermals fuhr ich mir nervös durch blaue Locken und ließ meinen Blick aus dem Fenster schweifen. Noch vor wenigen Minuten war ich die Ruhe selbst gewesen. Doch nun.... in diesem einen Moment....erkannte ich mich selbst kaum wieder und erneut verhakten sich zittrige Finger ineinander. Meine Kehle – trocken, gar ausgedörrt, doch schluckte ich den bleiernen Kloß in meinem Hals hinunter. War es nicht das, was ich wollte? Kurz huschten unsichere Opale zur Türe, doch als ich den Saiyajin immer noch im Türrahmen stehen sah, den Blick starr auf mich gerichtet, prüfend, gar nach etwas suchend, was er so schnell nicht finden konnte, schlug mein Herz aufs Neuste einen wilden, gar endlosen Tanz. Wieso zögerte er? Nervös schloss ich meine Augen und drehte meinem Gast nun vollkommen den Rücken zu. Ich hielt es nicht mehr aus, seine durchbohrenden Blicke, die mich so nervös machten und auf anderer Weise doch so sehr fesselten. Lag es... lag es vielleicht an mir? Hatte Vegeta der ganze Abend etwa doch nicht gefallen und gemeinsame Stunden nur als Pflicht abgesessen? Als eine Art der... Gegenleistung?!? Traurig sah ich auf mein eigenes Spiegelbild, welches sich im matten Glas der Fensterscheibe widerspiegelte und sah auf das Problem meiner schlaflosen Nächte. Fast schon so etwas wie Unschlüssigkeit lag in Vegetas Zügen. Es erschien fast so als würde er mit sich zögern und nervös legte ich mir eine Hand auf mein Herz. Es tat weh ihn so zu sehen, dieses eine Wesen, welches so viel Willensstärke hatte und nun doch so verloren war.  So einsam und verlassen wirkte und nur zu gerne wäre ich auf Vegeta zu getreten, doch wiedermal tappte ich im Dunkeln. Unsicher, wie mein impulsives Handelnd auf ihn wirken würden und somit tat ich nichts Weiter, als auszuharren. Irgendwann musste er mir ja mal antworten. Und selbst wenn er wortlos ging, wusste ich woran ich war. Wusste, wo mein Platz war und seufzend ließ ich blaue Opale über das weite Panorama der westlichen Hauptstadt wandern. Der Regen hatte nun vollkommen nachgelassen und nun begrüßte mich der herrlichste, sternenklare Himmel, den ich je gesehen hatte. Der Vollmond stand in voller Blüte am Firmament und bewundernd beobachtete ich den kalten, leblosen Zwilling unserer Erde.  Man sagte sich, dass der Mond einst ein Bruchstück unseres Planeten gewesen sei, als ein kleinerer Meteorit mit unserer Welt kollidierte. Viele Meinungen gingen über diese Theorie auseinander, doch hatte ich dieser hier immer mehr Glauben geschenkt. Es war ein schöner Gedanke, dass aus etwas Altem etwas Neues entstehen konnte und abermals wanderten all meine Gedanken zu dem Saiyajin. War die Erde auch so etwas Ähnliches wie Vegetas zweite Heimat geworden?!?  Ein Zwilling eines Lebens, welches längst in Vergessenheit geraten war – doch niemals vergessen werden konnte?!? Qualvoll schloss ich meine Augen, als mich die Emotionen zu übermannen schienen und ich verzweifelt versuchte, das leichte Beben meiner Schultern zu unterdrücken. Es war einfach nicht fair. Wieso musste ein einzelnes Wesen so viel Leid und Kummer erfahren? Warum auf ewig dazu verdammt in der Dunkelheit zu wandern und niemals das Licht zu sehen? Erneut wollte ich meine Gedanken verdrängen. Wollte sie in die hintersten Ecken meiner Seele verbannte, da sie nur neuen Schmerz auslösten, als ich zaghafte Fußschritte hörte. Das Knarren des Dielenbodens so nah an meinem Ohr, dass es mich augenblicklich erstarren ließ. Das Quietschen der Türen, einst so vertraut, waren doch nun so völlig neu. Konnte es sein, dass..... Konnte es wirklich wahr sein?!? Nervös schluckte ich die Trockenheit meiner Kehle hinunter, spürte ein letztes Mal das wilde Pochen meines Herzens, öffnete die Augen.... ….und drehte mich langsam um. ~*~ Dumpf, gar kühl, fiel die Tür ins Schloss und überrascht lagen meine blauen Augen auf ihm. Ich hatte nicht damit gerechnet, jedenfalls nicht so schnell und immer noch geschockt, gar zu sehr gefangen von blinder Trance, sah ich auf jenes Wesen, welches schon seit geraumer Zeit meine Gedanken gestohlen hatte. Jeden Einzelnen von ihnen. Ich konnte es nicht glauben, war er wirklich hier, eingetreten in meine Zimmer und sah sich neugierig um. Sofort stahl sich ein freudiges Lächeln auf meine Lippen und alle Sorgen, gar jegliche Zweifel, schien wie fortgetragen. Entflohen meine ganze Nervosität und liebevoll sah ich auf den Saiyajin, welcher langsam zu meinem Bücherregal schritt und davor stehen blieb. Kurz warf er mir einen fragenden, gar bittenden Blick zu und mit einem leichten Kopfnicken, erwiderte ich Vegetas stummes Flehen. `Kein bisschen neugierig, was?´, kam es mir in den Sinn, als ich ihn so beobachtete und musste schmunzeln, als mein stummer Besucher ein Buch aus morschem Holz fischte und darin zu blättern begann. Ich bezweifelte, dass Vegeta lesen konnte, denn seine Augenbrauen zogen sich immer mürrischer zusammen und als er „Die Tribute von Panem“ wieder wegsteckte, dunkelbraune Opale gar hilfesuchend die vielen Stunden schlafloser Nächte abklapperten, schüttelte ich den Kopf. Ich verstand es nicht wirklich und wurde nicht schlau aus dem Bild, dass sich mir bot, so völlig wahrhaft und unverfroren vor meinen Augen. Baupläne und etliche meiner angefertigten Skizzen schienen kein Problem für ihn zu sein, doch ging es um gedruckte Schriften, erschien mir der Saiyajin mehr als hilflos und abermals flog mein Blick über Vegetas eingesunkene Form – die Hände unsicher in den Taschen seiner Hose vergrabend und sich weiter in meinen Gemächern umsehend. Hatte er deswegen heute beim Bestellen unseres Abendessens so gezögert und mich stumm um mein Beisein gebeten? Weil er nicht alles hatte lesen können?!? Nachdenklich legte ich den Kopf schief und starrte weiterhin auf den Saiyajin, welcher nun zu meiner kleineren Arbeitsstation schritt und zerfetzte Baupläne in die Hände nahm.  Das musste sich ändern. Ich lächelte, als ein weiterer Gedanke meinen Geist einlullte. Irgendwann würde ich ihm das Lesen beibringen, sodass er mit der menschlichen Schrift etwas anfangen konnte und nicht mehr so verloren war. Vegeta wollte lernen, das sah man ihm an und lächelnd trat ich auf meinen Nebenmann zu, als er eine Skizze meinerseits in die Hände nahm und sie mit großen Augen betrachtete. „Ein Entwurf für eine Flugmaschine.“ Überrascht sahen dunkelbraune Opale auf mich und verträumt überflog ich die Blaupause mit nur einem Blick. „Wir entwerfen alles Mögliche. Aber ich bin hauptsächlich auf Maschinen spezialisiert. Das hier....“ Kurzerhand durchforstete ich den Skizzenberg und förderte nach einer langen Suche ein großes Blatt Papier zu tage und nahm es in die Hände. „....war der erste Entwurf für den Dragonball-Radar.“  Stolz legte sich in meine Stimme, als ich dem Saiyajin die Idee meiner Jugendtage präsentierte und interessiert nahm mir Vegeta die Skizze aus der Hand. Er schien schnell zu verstehen, denn kurz huschte ein leichtes Lächeln über seine Lippen. Und wieder fand ich mich in blinder Faszination. Woher kannte er das nur?!? Sein technisches Wissen lag weit über dem Meinem und ich alleine galt schon als Korifähe in unserem Gebiet. Woher hatte dieser Saiyjain nur all das Wissen und vor allem das Können, welches er so leichtfertig an den Tag legte und es schaffte die kompliziertesten Dingen in Sekundenschnelle zu lösen? Vegeta glich einem Hochbegabten und selbst das war noch untertrieben. Eigentlich hatte ich ihn nicht dafür gehalten, nahm an, dass er immer nur stumpfes Kämpfen seine Sinne berauschte doch wiedermal sollte ich mich in meinem stummen Gast getäuscht haben. So viel Neues galt es von ihm zu lernen und lächelnd nahm ich den Saiyajin bei der Hand und führte ihn zu meinem Bett. „Setzt dich wenn du willst und mach es dir gemütlich. Das ist leider die einzigste Sitzgelegenheit.“  Ich lächelte gequält, aber leider entsprach dies der Wahrheit. Mein Zimmer war zu voll gestellt mit Bücherregalen, einem kleinen Arbeitsbereich plus Computer und meinem Schreibtisch, dass ich nur noch Platz für mein Bett hatte. Der begehbare Kleiderschrank sowie ein kleines angrenzendes Bad war das Einzige was ich mir zusätzlich erlaubte und für ein Sofa war kein Platz gewesen. Ich sah den Saiyajin erwartungsvoll an und nach weiterem Zögern, welches nicht lange anzudauern schien, ging eine Regung durch seinen Körper. Beiläufig und in einer schnellen Bewegung streifte sich Vegeta mit den blanken Füßen die Schuhe vom Körper und  machte es sich auf weichen Kissen bequem. Dabei nicht meine Skizze aus den Händen lassend und abermals flogen dunkelbraune Opale interessiert über zaghafte Schraffuren. Lächelnd setzte ich mich zu ihm und zog ebenfalls die Schuhe von meinen Füßen.  Stumm beobachtete ich meinen Nebenmann als ein belustigtes Lachen seine Lippen verließ und der Saiyajin grinsend den Kopf schüttelte. Was fand er so lustig?!? Verwundert sah ich ihn an, wohl hatte er etwas entdeckt was seine Neugierde abermals geweckt hatte und als Vegeta meine Ahnungslosigkeit zu spüren schien, sah er auf und direkt in meine Augen. Helles Bernstein traf abermals auf tiefes Blau und geschockt hielt ich den Atem an. Er war einfach wunderschön und sein fesselnder Blick jagte erneut ein wärmendes Licht durch meinen Körper. „Hättest du die Energiequelle mit dem Hauptkern verschlossen, hätte deine Erfindung schon damals funktioniert.“ Kurzerhand tippte der Saiyajin auf das was er eben gemeint hatte und erschrocken löste ich mich aus meiner Starre, in der er mich unbeabsichtigter Weise gefangen hielt. Unsicher beugte ich mich näher zu Vegeta heran um besser auf das Papier in seinen Händen starren zu können, doch seine Nähe, ließ ein klares Denken nicht zu. Ließ nicht zu, dass ich meine Gedanken ordnen konnte und so verließ nur ein zittriges „...Hauptkern?!?“ meine Lippen. Abermals lachte der Saiyjain neben mir auf und augenblicklich lief ich rot an. „Baka-Onna...“ Wieder schüttelte er belustigt den Kopf was meine Scham nur noch mehr steigen ließ und am liebsten wäre ich im Boden versunken. Hätte mich eingeschlossen, versteckt was auch immer, doch konnte ich nichts für meine Gefühle, die er in mir auslöste. Konnte nichts für meine Nervosität, die der Saiyajin jedes Mal aufs Neue in mir weckte und gar gespielt beleidigt strich ich mir abermals eine fallende Strähne meines blauen Haares hinter das Ohr. „Es kann vielleicht nicht jeder gleich so schnell Schlüsse ziehen wie du.“ „Etwa eifersüchtig?“ Die Gewitztheit seiner Worte brachte mir erneut die wallende Wärme auf die Wangen und schmollend stupste ich meinem Nebenmann in die Seite, nicht aber ohne ihm dabei ein erschrockenes Keuchen zu entlocken. Sofort lag ein zorniger Blick auf mir, doch konnte ich nicht weiter als herzhaft auf zu lachen, als ich die klare Aussage hinter brennenden Opalen erkannt hatte.  Vegetas Warnung war so deutlich in dunkelbraunen Augen zu lesen und dennoch merkte ich schnell, dass mein Nebenmann dies nicht wirklich so meinte und kurzerhand wechselte ich dennoch das Thema, aus Angst ich könnte ihn vertreiben.  „Woher kannst du das alles?“ Kurz deutete ich mit einem Kopfnicken auf die Skizze in seinen Händen und mit einem Seufzten legte Vegeta das Papier zur Seite. Doch anstelle einer Antwort, mit der ich eigentlich gerechnet hatte, sah der Saiyajin lediglich auf seine Hände hinab und suchend forschte ich in einem belegten Blick, doch fand ich nichts als Traurigkeit. Gar Bitterkeit und als sich Vegeta beiläufig, gar tief in Vergangenem gefangen, über das Brandmal seines linken Unterarmes strich, beschlich mich nur ein einzelner Gedanke. Irgendetwas musste damals, als ihm dieses Zeichen der Gefangenschaft aufgetragen wurde, passiert sein, dass er jetzt in diesem einen Moment so verloren galt und mir dennoch, auch wenn ich Vegetas Vertrauen geweckt hatte, tief versteckte Geheimnisse nicht erzählen konnte. Und das würde er nicht, niemals, da war ich mir sicher, als ich weiterhin in gesenkte Züge starrte. „Ist gut, Vegeta. Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst.“  Liebevoll legte ich ihm eine Hand auf die Seinen und lächelte ihm zu , als sein entschuldigender Blick, den meinen traf. Abermals versank ich in seinen dunkelbraunen Seen und mein Herz pochte von neuem einen wilden, gar endlosen Tanz. Sanft legte ich ihm eine Hand an die Wange und strich zärtlich über gebrandmarkte Haut. Ich war selbst verblüfft wie langsam Vegeta diese Art der Berührungen zu ließ und wieder entfachte es tausend Schmetterlinge in meinem Bauch.  Es schien mir fast, als würde ich ihn schon ewig kennen und dieses Gefühl war so intensiv, so ehrlich brennend, dass es mir abermals die Sinne raubte. Aber mich dennoch sehen ließ. Mich fühlen ließ.  Ich spürte sein niemals endendes schlagendes Herz und wieder glitten bleiche Finger über vereinzelte Narben seiner Haut. Strich behutsam über vergangene Qualen und abermals jagte mir Vegetas Nähe einen Schauer den Rücken hinunter. Er war so nah.  So verboten nah und ohne es zu wollen handelte mein Körper. Handelte ohne mein Zustimmen und langsam beugte ich mich vor. Ich wollte es spüren. Wollte es kosten von dieser verbotenen Frucht, die so unerreichbar für mich war und mich dennoch jedes mal aufs Neue verführte. Ich spürte, wie sich mein Gegenüber versteifte, zurück zu weichen schien und dunkelbraune Opale verwirrt auf mir lagen, doch war es schon zu spät. War nicht mehr aufzuhalten und abermals hörte ich das wild schlagende Herz des Saiyajins. Spürte seine Angst, welche leise aus hintersten Ecken zu kriechen schien und nicht mehr weichen wollte. Doch war es zu spät und nicht mehr aufzuhalten. Er war so nah, dass ich das Zittern in seinen Atemzügen hören konnte. War so nah, dass seine Wärme wie tosende Wellen über mich hinwegstrichen. Ich konnte förmlich das Brennen seiner haut spüren, ein gleißendes Licht, welches mich niemals zu verlassen schien. Und dann, in diesem einen Moment, in dem alles in Stillschwiegen verweilte, die Zeit aufgehört hatte zu sein und sich mein flehendes Verlagen überschlug... Das Surren meines Handys riss mich augenblicklich zurück und zitternd löste ich mich von dem Saiyajin. Schwer ging mein Atem, als ich begriff, was ich beinahe getan hätte und wandte mich hastig um. Verflüchtigte mich in der rettenden Erlösung, die mich aus dieser Situation befreit hatte und sah auf das Displays meines Handy, Vegeta dabei nicht mehr in die Augen sehen könnend, aus Angst dass ich etwas finden konnte, was mir das Herz brechen würde. Hass..... ...und Abneigung. Zitternd sah ich auf das Display und schloss gequält die Augen. Natürlich, wie hatte ich das vergessen können. Yamchus Einladung war im laufe des Abends in weite ferne gerückt und schuldbewusst nahm ich das Gespräch an.  Ich war so sehr in meiner wallenden Sorge um den Saiyajin gefangen gewesen, dass ich meinen Freund ganz vergessen hatte und nun strafte mich mein schlechtes Gewissen. Und meine Angst. „Hallo, Yamchu!“, sprach ich so beiläufig und völlig normal in den Hörer, wie ich konnte, doch sah mein Innerstes ganz anders aus. Fahrig fuhr ich mir mit der rechten Hand abermals durchs Haar und sah aus dem Fenster. Sah an irgend einen fernen Punkt um mich ablenken zu können. Nur nicht daran denkend, dass ich meinen Nebenmann, welcher immer noch stumm an meiner Seite saß und mich zu beobachten schien, beinahe...beinahe ge.... „Nein, natürlich habe ich dich nicht vergessen.“ Es sollte nach einer Entschuldigung klingen um den gar vorwurfsvollen Ton in der Stimme des damaligen Wüstenbanditen zu bremsen, doch war es ein kläglicher Versuch und von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. „Ich hatte nur zu viel zu tun. Du weißt ja, die Arbeit lässt eine nie....“ Doch wieder wurde ich unterbrochen, als die Stimme des Anderen durch den Hörer wanderte und zornig zogen sich meine Augenbrauen zusammen, als ich eine weitere Bemerkung meines langjährigen Freundes hörte. Und mein Blut abermals zum Kochen brachte. „Nein, er hat gar Nichts damit zu tun.“  Wieder wallte neuer Zorn in meiner Stimme auf und ohne dass ich etwas dafür konnte, erbebte mein Körper erneut. „Falls es dich interessiert, sehe ich ihn kaum. Er ist zu sehr mit trainieren beschäftigt, was dich vielleicht auch nicht kalt lassen sollte!“ Ich wusste, dass dies nicht stimmte, keineswegs, saß Vegeta doch gerade neben mir und hatte ich ihn in mein Zimmer eingeladen. Doch Yamchus bestehende Eifersucht machte mich mehr als rasend. „In weniger als 2 Jahren droht uns eventuell der Untergang, falls du das wieder vergessen haben solltest und anstatt mich mit Vorwürfen zu beschuldigen solltest du die Dringlichkeit dieser Lage akzeptieren und endlich etwas tun.“ Kopfschüttelnd sah ich nun doch zu Vegeta, welcher sich aufrecht in Schneidesitzposition gesetzt hatte und mich aus aufgeweckten Augen musterte. Natürlich hatte er begriffen, dass sich diese ganze Konversation wieder um ihn drehte und kurz sah ich so etwas wie Schuld in seinem Blick. Doch verbarg seine eisige Maske diese Gefühlsregung erneut und erschrocken riss ich die Augen auf, als ich abermals die Stimme des Anderen am anderen Ende der Leitung hörte. Was bildete er sich ein?!? „Natürlich schafft er es, da bin ich mir sicher. Dazu ist Vegeta viel zu eisern und zu verbissen, um zu versagen. Er wird es schaffen, das weiß ich!“ Ich wusste, dass sich dies mehr als befremdend für meinen Jugendfreund anhören musste, da ich den Saiyajin abermals in Schutz nahm, doch konnte ich nicht anders handeln. Yamchus Worte hatten mich, auch wenn sie mich selbst nicht betrafen, verletzt und solch eine Ungerechtigkeit konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ein Seufzen verließ meine Lippen und gequält legte ich eine Hand an meine Stirn. „Hör zu, Yamchu. Ich will mich nicht mit dir streiten. Aber um es auf den Punkt zu bringen: Heute Abend habe ich keine Zeit mehr. Ein anderes Mal, okay?“ Tief war das Schweigen am anderen Ende der Leitung und abermals hakte ich nach. Vielleicht hatte mich der Andere ja nicht richtig verstanden. „Yamchu?!?“ Enttäuschung war nur eines von vielen Dingen, die ich aus seiner belegten Stimme heraushörte, doch konnte ich es in diesem Moment nicht verhindern. Schuld packte mich, so völlig unerwartet und plötzlich, dass es mir eine eisige Hand um mein Herz legte und abermals fuhr ich mir nervös durch das Haar.  Aber was sollte ich tun? Was hätte ich ändern können um diese Situation zu vermeiden?!? Gar nichts und mit einem flüchtig geflüsterten „Es tut mir Leid...“ beendete ich das Telefonat und legte mein Handy bei Seite. Tränen wollten sich aus meinen Augen lösen, doch ließ ich ihnen nicht die Freiheit, sich ihrem schützendem Gefängnis zu entziehen und hielt sie verschlossen. Hielt Stand der ganzen Trauer, die mich kurzzeitig gefangen hatte und sah aus dem Fenster. Beobachtete die tanzenden Lichter der Stadt. Ab wann hatte ich angefangen, mich von Yamchuzu entfernen? Ich kannte die vage Antwort, doch wollte ich sie mir nicht eingestehen. „Was ist ein On-Off Award?“ Ehrlich war mein Lächeln, als ich Vegetas fragende Stimme hinter mir hören konnte und drehte mich augenblicklich zu ihm um, dankbar für die Abwechslung, die er mir bescherte und mein Unbehagen mit nur einem Mal gespürt hatte. Wieder rückte ich näher an seine Seite und das Gespräch mit Yamchu wich augenblicklich in tiefe Vergessenheit. Eigentlich war es ihm gegenüber nicht fair, doch wurde ich von meiner inneren Stimme gelenkt. Jegliche Vernunft ausschaltend und nur auf meine Gefühle hörend. Und diese schrien gerade zu nach dem Saiyajin und ich konnte mich diesen nicht verwehren. Und ließ sie zu. „Festlichkeiten, an denen ein Wissenschaftler für seine Taten geehrt wird.“ Groß waren dunkelbraune Opale auf mich gerichtet und lächelnd fuhr ich mit meinen Erzählungen fort. Abermals hatte ich Vegetas Interesse geweckt und fragend war sein Blick auf mich gerichtet, als er mit der knappen Antwort meinerseits nichts anfangen konnte. Wieder huschte ein liebliches Lächeln über meine Lippen und fuhr abermals fort, das bevorstehende Event zu erklären. „Wie ein Wettbewerb und die beste Erfindung darf zum Verkauf angeboten werden. Die Gewinnerfirma erhält dazu noch ein saftiges Preisgeld und wird als Führer auf dem Weltmarkt gehandelt.“ Interessiert hörte mir mein Gegenüber zu und lauschte meinen Worten fasziniert. Wohl kannte der Saiyajin so etwas nicht, woher denn auch und hastig sprang ich auf, als mich seine Worte an etwas erinnerten.  Etwas, was ich beinahe vergessen hatte und eilig lief ich zu meinem Rechner hinüber und fuhr ihn hoch. Den Rat meines Vaters hätte ich beinahe verdrängt und zittrig gab ich das Passwort meines E-Mail Accounts ein. Vegeta beobachtete mich die ganze Zeit weiterhin stumm und als ich einen gellenden Freudenschrei aufstieß, zog er fragend eine Augenbraue nach oben.  Der Saiyajin schien meine überschwängliche Freude nicht ganz verstehen zu können und als ich mich, übermannt von meinen Emotionen, an ihn warf um den Saiyajin freudig in die Arme zu nehmen, wurde sein Blick mehr als skeptisch. Wohl dachte er in diesem einen Moment, ich hätte den Verstand verloren, doch war ich zu gefangen von meinem Glück, was mich diesen späten Abend reich beschert hatte. Und sich nun zu vollenden schien. „Ich zähle dieses Jahr zu den Top-Favoriten, ist das nicht der Wahnsinn?!?“ Wieder drückte ich mein Gegenüber in eine herzige Umarmung, blind gefangen von all meiner Freude und überrascht legte mir der Saiyajin nach einiger Zeit zögernd, die Arme um den Körper. „Zwar ist die Veranstaltung erst am Ende diesen Monats, aber dies hier....“ freudig deutete ich auf meine Rechner und lächelte glücklich, „...bedeutet, dass ich den obersten Richtern aufgefallen sein muss.“ Zufrieden entließ ich den Saiyajin aus meinem Griff, nur ihm die Hände auf die Schultern zu legen und aufmunternd sah ich ihn an. „Weißt du was? Das muss gefeiert werden!“ Lächelnd sah ich Vegeta in die Augen und dieser erwiderte meinen Blick eher fragwürdig. Genau konnte ich in seinen dunkelbraunen Opalen erkennen, dass er meine blinde Euphorie kein bisschen verstand und hastig stand ich auf. Bald würde er es, da war ich mir sicher und mit den wenigen Worten, dass ich gleich wieder bei ihm sein würde, ließ ich den Saiyajin alleine und lief in die Küche. Dies würde ein schöner Abend werden. Das hatte ich im Gefühl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)