Silent Princess von King_of_Sharks (Die Prinzessin, die keine war) ================================================================================ Kapitel 6: Erste Annäherungsversuche ------------------------------------ Syaoran und Sakura hatten einige Zeit miteinander getanzt und machten gerade eine Pause, in der sie andere Paare auf der Tanzfläche beobachteten. Dem braunhaarigen Jungen fielen nach kurzer Zeit auch Kurogane und Fye ins Auge, die gerade sehr dicht aneinander tanzten. „Ähm Sakura…“, begann er langsam, den Blick nicht von dem tanzenden Paar, das aus zwei seiner Freunde bestand, loslösen könnend. „Weiß Kurogane, dass er mit Fye tanzt?“ „Ich weiß nicht…“, dachte sie laut nach und sah dabei in die Luft. „Ich hab dir ja ganz vergessen zu erzählen, dass Fye in dieser Welt sozusagen stumm ist!“, fiel ihr ein. „Er ist stumm?“, wollte Syaoran ungläubig wissen. „Das würde bedeuten, er kann von selbst nicht sagen, dass er Fye ist…“ Sie nickte: „Meinst du, wir sollen es Kurogane sagen?“ Der braunhaarige Junge dachte nach. Wie er den Ninja einschätzte, war dieser sicherlich schon längst darauf gekommen, dass diese Prinzessin der Magier war, auch ohne es von ihm direkt zu hören. Auch glaubte er, dass zwischen den beiden schon lange mehr war als Freundschaft. Er hatte sie lange genug beobachten können, wobei ihm aufgefallen war, dass die die Neckereien und Spitznamen von Fye immer weiter abgedriftet waren und Kurogane sich mit der Zeit immer mehr mitziehen ließ. Er wusste jedoch nicht, ob der Schwarzhaarige wusste, was er tat oder worauf er sich inzwischen eingelassen hatte. Hingegen dazu glaubte Syaoran, dass Fye ganz genau wusste, was er tat und mit Kurogane Katz und Maus – bzw. Hund – spielte. Der Magier hatte es hinbekommen, den anderen nach seiner Pfeife tanzen zu lassen, ohne dass es diesem bewusst war. „Nein. Ich glaube, das weiß er schon selbst“, antwortete er der Prinzessin. Diese schaute noch mal zu dem tanzenden Paar und meinte lächelnd: „Sie sehen toll zusammen aus“ Das war nicht ganz das, was Syaoran erwartet hatte, aber wenn er genauer darüber nachdachte, eigentlich doch. Man hätte erwarten können, dass sie fragen würde, warum zwei Männer miteinander tanzten, aber da Sakura nun mal Sakura war, war genau diese Frage nicht gekommen. Sie freute sich wahrscheinlich einfach für ihre Freunde und sah die Grenze nicht, die von der Gesellschaft gezogen worden war und die gleichgeschlechtliche Liebe sehr oft als Tabu-Thema oder Abartigkeit handelte. Er störte sich nicht daran, es ging ihn auch eigentlich nichts an. Zudem hatte er in Clow-Country beobachtet, wie Tôya und Yukito miteinander umgingen. Keiner konnte behaupten, dass sie ‚nur Freunde’ waren. Wann immer er ins Schloss gekommen war, hatte er die beiden zusammen gesehen. Wie Yukito nur Tôya dieses besondere Lächeln schenkte und Tôya sich freute, wenn er ihn sah. Auch wie sie einander umsorgten war einzigartig. Syaoran glaubte auch, dass die Prinzessin keinen Unterschied zwischen weder Geschlecht noch Alter machte. Sie nahm die Dinge einfach wie sie waren und hinterfragte sie nicht, stattdessen freute sie sich für andere. Wenn es nur mehr Menschen wie Sakura geben würde, wären die Welten schon ein Stückchen besser. Als das Lied endete, blieben sie beide gleichzeitig stehen. Fye sah nun zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit nach oben in Kuroganes rote Augen. Dieser lockerte seine Umarmung und meinte: „Wollen wir eine Pause machen?“ Fye nickt daraufhin nur und ließ seinerseits Kurogane los. Nachdem sie von der Tanzfläche gegangen waren, wollte der Ninja gerade zu etwas ansetzen, als plötzlich Yûi vor ihnen auftauchte. „Ach da bist du ja, Faye!“, grinste er und sah irgendwie erleichtert aus. „Ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht, da du nicht mehr da warst als ich zurückgekommen bin.“ Er erntete einen verdutzten Blick von Kurogane und ein „Tut mir Leid. Wir haben die ganze Zeit zusammen getanzt“ von einem leicht peinlich berührten Fye. Da Kurogane nicht gehört hatte, was Fye gesagt hatte und er verwirrt durch Yûis Auftauchen war, trat er näher an letzteren heran und wollte wissen: „Was machst du denn hier, Magier, und warum gibt es zwei von dir?“ Dass der Kerl genau wie Fye aussah, hatte ihn verwirrt. Hatte er doch die ganze Zeit gedacht, er hätte mit dem Magier getanzt, aber nun stand dieser vor ihm. Wer war dann die Person, mit der er getanzt hatte? Yûi sah den großen Mann an, als hätte dieser gerade ein Ei gelegt. Dann jedoch fiel ihm wieder ein, dass dieser wohl ziemlich verwirrt sein musste, angesichts der Tatsache, dass Fye einen Zwilling in dieser Welt hatte und über noch nichts informiert worden war. „Ach, du kannst ja gar nicht Bescheid wissen“, meinte er gelassen. „Ich bin nicht der, den du suchst…“ Er schaute nun auf Fye. „Der den du suchst ist schon die ganze Zeit bei dir gewesen.“ „Aber…was?“, stammelte Kurogane. Nun verstand er wirklich gar nichts mehr. Auch fiel ihm nun auf, dass die Person im Kleid, die angeblich sein Magier sein sollte, die ganze Zeit über kein einziges Wort gesprochen hatte, was so gar nicht dessen Charakter entsprach. „Es ist eigentlich ganz einfach: Ich bin Yûi, Prinz von Ceres und Fyes Zwillingsbruder in dieser Welt“, begann der Prinz zu erklären. „Wie du vielleicht schon bemerkt hast, kann er nicht sprechen…beziehungsweise niemand hört ihn. Das liegt daran, dass meine Schwester, deren Rolle er übernommen hat, stumm ist.“ Als er fertig war, sah Kurogane nicht mehr ganz so verwirrt aus und nickte. Da stellte sich ihm die Frage, wie er mit Fye kommunizieren sollte, wenn dieser nicht gehört werden konnte. „Ach ja, was ich fast vergessen hätte“, sprudelte es aus Yûi heraus. „Ich kann Fye hören.“ „Na das ist doch schon mal was“, seufzte Kurogane und sah zu Fye, der noch immer neben ihm stand. Der Ninja bemerkte, wie sich von der Seite zwei Frauen näherten, die erwartungsvoll zu dem Prinzen von Ceres, wie er sich selbst vorgestellt hatte, blickten. Der Prinz hatte dies anscheinend auch bemerkt und meinte nun leicht verlegen: „Kann ich euch zwei alleine lassen? Ich hätte da noch was zu erledigen…“ „Wir bekommen das schon irgendwie hin, nicht?“, antwortete Kurogane und sah zu Fye, der lächelnd nickte. „Dankeschön~“, flötete Yûi und pirschte sich auch schon wieder an die beiden Damen heran. Nachdem die drei sich entfernt hatten, richtete sich Kurogane – vielleicht ein wenig schüchtern – an Fye, dessen Intuitionen ihm im Moment noch undurchlässiger vorkamen als sonst, und fragte: „Wollen wir rausgehen? Die Lichter der Stadt sehen um diese Zeit toll aus“ „Hyuu~“, entwich es Fye automatisch und diesmal zauberte sich ein ehrliches Lächeln auf sein Gesicht. „…du kannst ja doch sprechen?“, meinte Kurogane, der diesen Laut gehört hatte, woraufhin Fye den Kopf schieflegte und noch einmal etwas sagte, was allerdings diesmal nicht für den Ninja verständlich war. „Also entweder hab ich mich schon zu sehr an dieses ‚Hyuu’ von dir gewöhnt, oder deine angebliche Stummheit wirkt sich nur auf richtige Sprache aus“, grummelte Kurogane, der sich sicher war, den Laut gehört zu haben. „Na ja, egal. Komm, wir gehen raus“, fügte er ziemlich schnell hinzu und setzte sich in Bewegung. Fye lief neben ihm her. Draußen im Hof hielt sich niemand auf und es herrschte absolute Stille, wenn man von der gedämpften Musik absah, die vom Schloss ausgingen. Sie gingen ein Stück schweigsam nebeneinander her, bis sie an einer Bank angekommen waren, auf die sie sich setzten. Es war ungewohnt, dass es so ruhig zwischen ihnen war, was nicht nur an Fyes momentaner Unfähigkeit zu kommunizieren lag. Sie hatten miteinander getanzt und eben hatte sich herausgestellt, dass sie wirklich jeweils der waren, nach dem sie Ausschau gehalten hatten, auch wenn sie es schon die ganze Zeit über geahnt hatten. Diese Tatsache, so glaubte Fye, trieb den Ninja dazu, schweigsam vor sich hin nach vorne zu starren. »Aber klar…er hat gerade erfahren, dass er mit einem Mann getanzt hat. Das wird seinen Stolz ganz schön angekratzt haben. Er ist bestimmt wütend auf mich…«, ging es dem Magier durch den Kopf. Er konnte ja nicht wissen, dass Kurogane etwas ganz anderes zum Schweigen veranlasste. Das war nämlich die Realisierung des Gefühls, das ihn beim Tanzen über ihn gekommen war und das jetzt, da sie alleine waren, wiedergekehrt war. Sein Herz schlug schneller und er war etwas nervös. Da kam es ihm gelegen, dass er bemerkte, dass Fye leicht zu zittern angefangen hatte. Es war nicht sehr warm hier draußen und der dünne Stoff des Kleides wärmte nicht besonders. Kurogane war es im Gegensatz zu Fye ziemlich warm, was an der Anzugjacke lag, die er über dem Hemd trug. Ihm kam eine Idee und so zog er kurzerhand die Jacke aus und legte sie Fye, fast schon liebevoll, um die Schultern. Dieser zuckte leicht zusammen, kam diese Geste doch sehr unerwartet. Jedoch kuschelte er sich gleich darauf in den warmen Stoff ein, der den Geruch seines Besitzers angenommen hatte und ihn wärmte. Er wollte sich bedanken, wusste aber nicht recht wie er das anstellen sollte. Kurogane hatte noch einen Moment zu Fye gesehen, nachdem er diesem seine Jacke gegeben hatte, schaute aber jetzt wieder starr nach vorne in die kühle Nacht. Fye hatte seinen Entschluss gefasst. So hielt er die Jacke mit einer Hand zusammen, damit sie ihm nicht von den Schultern rutschte, und setzte sich ein Stück auf. Mit der anderen Hand stützte er sich auf Kuroganes Schulter ab und hauchte diesem einen Kuss auf die Wange. Das war alles sehr schnell passiert und als sich der Ninja bewusst geworden war, was soeben geschehen war, hatte sich der Magier schon wieder in die Jacke gekuschelt gehabt und den Blick zu Boden gerichtet. Mit der Hand tastete er abwesend auf die Stelle, an denen die weichen Lippen des Magiers ihn berührt hatten und errötete leicht. Die Stelle kribbelte und das Gefühl, das ihn schon beinah den ganzen Abend beherrschte, verstärkte sich. Währenddessen machte sich Fye schon Vorwürfe wegen seiner Handlung. Was, wenn Kurogane ihn jetzt endgültig hassen würde? Es war sicher schon schlimm genug für ihn gewesen, dass sie miteinander getanzt hatten und nun auch noch das… Doch der Schwarzhaarige war im Moment mehr verwirrt als verärgert, eigentlich war er überhaupt nicht sauer auf Fye. Viel mehr ärgerte es ihn, dass dieser nicht sprechen konnte, woran ganz klar die Hexe Schuld haben musste. Als sich Kurogane einigermaßen abgeregt hatte, wagte er einen Blick zur Seite. Der Magier saß ganz eingekauert da und hatte den Kopf gesenkt. Stimmte etwas mit ihm nicht? War er traurig? Hier meldete sich sein Beschützerinstinkt und der Größere legte kurzerhand einen Arm um den betrübt aussehenden Jungen, der neben ihm saß. Er wusste nicht warum er das tat. Nein, das stimmte nicht! Er wusste genau, was und warum er es tat, doch wahrhaben, das wollte er nicht! Nie zuvor hatte er sich so hilflos gefühlt. Nie zuvor hatte ein Mensch in ihm derartige Gefühle ausgelöst. Nie zuvor hatte er es für möglich gehalten, von sich aus so an den Magier heranzutreten. Keiner der beiden sagte etwas – der eine weil er nicht konnte, der andere weil er nicht wollte. Sie saßen einfach nur eine Weile so da und genossen es mehr oder weniger, auch wenn eine gewisse Anspannung in der Luft lag. In der Zwischenzeit hatten Sakura, Syaoran und Yûi sich zusammengefunden, die letzten beiden hatten sich gerade gegenseitig vorgestellt. Yûi hatte die beiden Damen erst mal alleine gelassen, sich aber ihre Nummern geben lassen. Heute war ihm nicht mehr nach Frauengesellschaft, da er sich mehr Sorgen um Fye machte und sich nicht mehr konzentrieren konnte. Auch Syaoran wunderte sich, wo Fye und Kurogane waren, weswegen er sich bei Yûi nach deren Verbleib erkundigte. „Das ist eine gute Frage“, erwiderte der Prinz. Auch er hatte sich schon gefragt, wo die beiden abgeblieben waren. „Auf der Tanzfläche sind sie nicht und sonst habe ich sie auch schon lange nicht mehr gesehen.“ „Mokona weiß wo die beiden sind“, ertönte plötzlich eine Stimme und die Gruppe sah sich nach deren Ursprung um, der gerade aus Richtung der Tanzfläche zusammen mit Larg angelaufen kam. „Mokona spürt Kuro-rins und Fye-sans Anwesenheit von dort drüben“, sagte sie und zeigte aus einem Fenster nach Draußen. Ihr Begleiter schien etwas abwesend zu wirken und starrte schon die ganze Zeit auf das Mädchen neben sich. „Also sind sie nach draußen gegangen?“, meinte Syaoran und das weißhaarige Mädchen nickte eifrig. „Aber es ist kalt draußen! Fye wird sich noch erkälten“, machte sich Yûi sofort Sorgen um seine ‚kleine Schwester‘. „Ich muss ihm sofort eine Jacke bringen!“, sagte er und wollte sich schon in Bewegung setzen, wurde aber von Larg am Ärmel festgehalten. „Das ist nicht nötig, sie kommen sowieso gerade her“, beruhigte er den Prinzen. „Und woher weißt du das?“, wollte Yûi zweifelnd wissen und zog die Stirn in Falten. „Larg hat fast die gleichen Fähigkeiten wie Mokona“, antwortete sie anstelle des schwarzhaarigen Jungen und klammerte sich an dessen Arm. So irritiert der Prinz von alle dem auch war, hatte er zumindest die Gewissheit, dass Fye und auch Kurogane bald wieder hier sein würden. Ihm war es gar nicht recht, dass die beiden alleine nach draußen gegangen waren. Irgendwie machte er sich Sorgen um den Magier, auch wenn dieser nicht seine Schwester war. Der junge Mann war ihm sofort sympathisch gewesen und er hatte ihn in den letzten Tagen so lieb gewonnen wie man es in so einer kurzen Zeit wohl tun konnte. Woran das genau lag wusste er nicht, er vermutete einfach mal, weil dieser wie seine Schwester aussah und zwar nicht so hilfsbedürftig wie sie war, dennoch Aufsicht benötigte um sich nicht selbst eine Falle zu stellen. Umso erleichterter war er, als er eine ziemlich große Gestalt und eine etwas kleinere aus dem Nebeneingang hereinkommen sah. Die beiden sahen in Richtung Boden und liefen geradewegs auf die kleine Gruppe zu, wobei nicht sicher war, ob sie diese wahrgenommen hatten. Kurogane hatte eine ernst-nachdenkliche Mine aufgesetzt und Fye wirkte irgendwie peinlich berührt aber nicht minder nachdenklich. Die beiden gaben sowieso ein komisches Bild ab. Sie liefen schon ziemlich dicht nebeneinander her, doch wirkte es auch als stünde etwas zwischen ihnen. „Fye-san!“, erklang es in den Ohren des Magiers und wenig später wurde er von einer kleinen Person umarmt und beinahe umgeschmissen. Diese Stimme kannte er doch! Überrumpelt erwiderte er die Umarmung und sah nach unten in ein Paar violetter Augen. „Mokona ist glücklich, Fye-san wieder zu sehen!“, sagte sie aufgeregt, ließ ihn aber bald los, da sie von roten Augen verärgert angestarrt wurde. Deren Besitzer sah in diesem Moment mehr als zerknirscht aus, all die Nachdenklichkeit war aus seinem Gesicht gewichen. „Ne ne, Kuro-sama~ Zieh doch nicht so ein Gesicht!“, gab Fye ausgelassen wirkend von sich und drehte sich zu Kurogane, dessen Wangen er auseinanderzog und versuchte, diesem ein Lächeln aufs Gesicht zu ‚zaubern‘ – ihm war in diesem Moment nicht bewusst, dass keiner ihn hörte. Trotz dessen, dass der Schwarzhaarige kein Wort gehört hatte, konnte er sich vorstellen, was der Magier gesagt hatte, es war schließlich nicht das erste Mal, dass dieser sie in so eine Situation gebracht hatte. „Also, er meinte dass…“, setzte Yûi schon zur ‚Übersetzung‘ an, wurde dann aber von Syaoran und Kurogane unterbrochen, die gleichzeitig antworteten: „Nicht nötig, wir kennen das schon.“ Der Ninja war vergleichsweise ruhig geblieben, was damit zusammenhängen könnte, dass es noch andere Menschen um sie herum gab und er irgendwie nicht in Stimmung für einen Ausraster war. Zu seltsam war die Stimmung gerade, zumindest zwischen ihm und dem Magier. Sie hatten seit sie nach draußen gegangen waren kein Wort – und auch sonst keine Form der Kommunikation – mehr miteinander gewechselt und allgemein verhielt sich der Blonde auch anders als sonst. Nach außen hin mochte vielleicht alles normal scheinen, aber die Realität sah anders aus. „Oh, ach so“, meinte Yûi, der sich beim genaueren betrachten denken konnte, wie Fye sich normalerweise im Beisein seiner Freunde verhielt. Außerdem war Fye durch Yûis Ansatz wieder bewusst geworden, dass ihn niemand hören konnte und sofort verschwand das breite Lächeln auf seinem Gesicht wieder, das sich auf seine Lippen geschlichen hatte als er Kurogane eines verpassen hatte wollen. Stattdessen sah er niedergeschlagen und hilfesuchend zu Yûi. Es war doch schwerer ohne Sprache auszukommen als er erwartet hatte. Noch bevor einer aus der Gruppe etwas sagen oder tun konnte, näherten sich bereits zwei junge Frauen, die eindeutig auf den großen Schwarzen zusteuerten und diesen wenig später umzingelt hatten, ungeachtet dessen, dass Fye direkt neben ihnen stand und zur Seite gedrängt wurde. „Da seid ihr also, Majestät“, säuselte die eine und umschlang Kuroganes Arm. Die andere tat es ihr gleich und während sie auf ihn einredeten, entfernten sie sich von der Gruppe und zogen den Prinzen von Suwa mit sich. Weder Yûi, noch Sakura, Syaoran, Larg, Mokona oder gar Fye konnten etwas dagegen unternehmen. Die beiden so unerwartet und in einem sehr ungünstigen Moment gekommen, weswegen alle zu überrascht waren, um etwas sagen zu können. Sie aufzuhalten käme nicht in Frage. Mit welcher Begründung hätte man das tun sollen? Der Prinz suchte schließlich eine Braut und die beiden hatten alles Recht, sich um ihre Chance zu bemühen. Nachdem der erste Schock überwunden war, fand Mokona als erste ihre Sprache wieder und zog die Stirn in Sorgenfalten: „Warum hat Kuro-rin denn nichts unternommen?“ „Er war wahrscheinlich – wie wir auch – zu überrascht“, meinte Larg. „Aber er nimmt doch sonst auch kein Blatt vor den Mund…“ „Er hat eine gewisse Pflicht zu erfüllen und muss sich höflich verhalten.“, mischte sich Yûi dazwischen. Syaoran nickte zustimmend und Sakura sah besorgt zu Fye, der den Blick gesenkt hatte und sich wohl gerade fragte, warum der Ninja nichts gegen den Überfall unternommen hatte. Kamen sie ihm vielleicht sogar ganz gelegen und benutzte er sie gar als Gelegenheit, um von ihm weg zu kommen? „Ich werde mir die Nase pudern gehen…“, murmelte Fye zum Boden, wobei das wohl an Yûi gerichtet sein sollte und trottet leise und heimlich von dannen. Mokona sah ihm mit traurigem Blick nach: „Mokona mag es nicht, wenn ihre Freunde traurig sind…“ „Soll ich ihm vielleicht hinterher gehen…?“, bot Sakura zaghaft zögernd an, doch Syaoran schüttelte den Kopf. „Es ist besser, wenn wir ihn jetzt alleine lassen.“ „Ja, das wäre wohl das Beste“, stimmte Yûi zu und sah ‚seiner Schwester‘ nach. Insgeheim fragte er sich, warum dieser ach so tolle Thronfolger von Suwa sich nicht gewehrt hatte. Klar, er musste aufpassen, was er tat, denn seine Handlungen hatten Einfluss auf das Schicksal dieses Landes. Dennoch hätte er sich gewünscht, dass er wenigstens Fye mitnehmen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)