Crystal Riders von Rainblue (Reanimation) ================================================================================ Kapitel 11: Vor leeren Rängen ----------------------------- Crystal – Vor leeren Rängen Angelo Milli Seven Pounds - 06. I Thought I Was Strong Konnte es sein? Hatte er mich in den Arm genommen? Oder war es nur ein Traum? Das fragte ich mich schon seit einer gefühlten Stunde, seit dem ich wach war. Und immer wieder holte mich der Schmerz ein, als meine Erinnerungen an den Punkt kamen, wo er mich hatte stehen lassen, wo er sich einfach umgedreht hatte und davon gegangen war. Ich hatte das Gefühl, ich kannte ihn schon länger und genau aus diesem Grund, tat es so weh. Langsam richtete ich mich auf und blickte auf meine Eule, die ich heute Nacht fest umschlossen hielt. Wäre es leichter wenn ich dich noch bei mir hätte? Oder wäre unsere Familie dann genauso zerbrochen? Hättest du mich rausgeschmissen wie Mom? … Nein, das hättest du nicht und das weiß ich. Ich unterdrückte ein Schluchzen und spürte, wie meine Augen anfingen, zu brennen. Ich war alleine und … das würde sich ab jetzt nicht mehr ändern. Ich seufzte und stellte meine Eule wieder auf dem Nachttisch ab, dann ging ich ins Badezimmer und nahm dabei meine Uniform mit. Ich machte mich fertig für den Unterricht heute und wollte zu Jade, doch bevor ich aus dem Zimmer gehen konnte, fiel mein Blick auf Moons Bett. Sie und Amber schliefen immer noch und sie hatte sich auf seine Brust gekuschelt. Amber hatte seinen Arm um sie gelegt. Schnell wandte ich mich von dem Bild ab, das mir wieder ein merkwürdiges Ziehen im Kopf verursachte und begab mich zu Jades Wohnung. Auf dem Weg dorthin, ging ich durch die Halle und lief an den Perlen vorbei, Mira wurde sofort auf mich aufmerksam. Sie verließ die Gruppe aus parfümierten und voll gekleisterten Mädchen und stellte sich mir in den Weg. „Ich habe dich doch gewarnt“, waren ihre einzigen Worte und sie verschränkte die Arme vor der Brust. Ich hatte ganz und gar keine Lust auf dieses Theater und hob meinen Kopf etwas an, meine Augen trafen kurz auf ihre. „Mira, es geht mir wirklich auf die Nerven, wie du dich hier verhältst und es interessiert mich kein Stück, was du von Jet willst. Von mir aus kannst du dich mit ihm rumschlagen. Aber vergiss nicht, ich habe kein bisschen Angst vor dir und nur, weil dir es nicht passt, was ich tue und wie ich es tue, muss ich nicht meine Lebensweise ändern“, sagte ich und war selbst überrascht über die Worte, die vor Wut aus mir heraussprudelten. Ich hatte gestern alles in mich hineingefressen und Mira war mein Blitzableiter. Sie blinzelte kurz, dann ließ sie ihre Arme sinken. „Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“, fragte sie bissig. Ich schüttelte nur den Kopf und ging an ihr vorbei. „Lass mich einfach in Ruhe“, meinte ich und stieß im Vorbeigehen ihre Hand beiseite, die sie ausgestreckt hatte, um mich festzuhalten. „Hey!“, rief sie, doch ignorierte ich es und war dankbar dafür, dass sie mir nicht nachgelaufen kam. Warum musste Jet mir auch noch so mein Leben schwer machen, ohne dass er selber daran beteiligt war? Ich war so sauer auf ihn! Er hätte mir wenigstens eine Erklärung da lassen können, dann würde ich nicht die ganze Zeit so darüber nachdenken. (A&F)Air TV - Ri Ich stand nun vor Jades Tür und klopfte kurz an. Ich musste nicht lange warten, denn schon wurde die Tür geöffnet und Jade lächelte mich an. „Guten Morgen Crystal“, sagte sie freundlich, „willst du heute mit dem Unterricht weiter machen?“ „Ja, denn so langsam will ich endlich wissen, was für eine Gabe ich habe“, meinte ich und versuchte, ebenfalls zu lächeln. „Das kann ich verstehen, dann komm noch mal kurz rein“, fuhr sie fort und machte mir Platz. Ich ging in ihr Büro und sie setzte sich kurz an den Tisch. „Ich dachte mir, dass wir heute die letzten Kurse durchkämmen, die für dich noch übrig bleiben und viele sind es auch nicht mehr. Nur noch Ästhetik, Geschichte und Handwerk“, las sie in ihrer Akte und als ich auch einen kurzen Blick darauf warf, sah ich eine lange Liste, wo alle Fächer durchgestrichen waren, bis auf die drei, die noch übrig blieben. „Dann lass uns anfangen“, sagte Jade nur und stand auf, zusammen gingen wir wieder zu den Unterrichtsräumen und hielten bei der Tür an, wo sich ein großes Schild befand. Ästhetik. Jade öffnete die Tür und als uns ein fröhliches Summen von einer Frau entgegen trat, blickten wir uns kurz an. „Mrs. Capella?“, fragte Jade und wir gingen rein. Die Frau tänzelte elegant um einen Tisch herum und dekorierte eine Schale, dabei summte sie eine ruhige Melodie und trug ein fußbodenlanges Kleid in Dunkelblau. „Direktorin Jade, es ist mir eine Freude, Euch hier anzutreffen“, sagte Mrs. Capella und führte die letzten Schritte ihres Tanzes zu Ende, ehe sie zu uns kam. „Ain? Wärst du so freundlich und könntest mir auch gleich eine Vase mitbringen?“, rief sie in den Nebenraum und lächelte uns wieder zu. „Crystal weiß leider immer noch nicht, welche Gabe sie hat, also gehen wir jetzt durch die letzten Kurse, die noch in Frage kommen könnten“, erklärte Jade. „Ach, wie schön! Mein Name ist Capella ‚Pearl‘ und ich bin die Hauslehrerin der Perlen. Ain ist einer von ihnen, also mein Schüler“, erklärte sie als der blonde Junge mit einer Vase aus dem Nebenraum kam und sie zu der Schale auf den Tisch stellte. „Also, dann stell dich mal aufrecht hin, das ist gleich das erste, was du können musst. Dann möchte ich gern dein Rhythmusgefühl testen und das geht am besten wenn du tanzt, dein Tanzpartner wird dann Ain sein, wenn es dich nicht stört, mein Lieber“, erklärte Mrs. Capella und drehte sich zu Ain, der nur nickte und mich anlächelte. Für einer aus der Perlenklasse sah er nicht so eingebildet aus. La Valse D'Amélie [Orchestra Version] „Ich kann nicht tanzen“, murmelte ich und senkte meinen Blick. „Das weißt du nicht und deswegen will ich dich ja auch testen“, trällerte Mrs. Capella und schob Ain und mich zusammen. Unweigerlich musste ich an gestern Abend mit Jet denken und sofort trieb es mir den mittlerweile bekannten Schmerz in die Brust und mein Herz schlug kräftig auf. „Ich werde dir helfen“, sagte Ain und hielt mir seine Hand hin. Das könnte die beste Ablenkung für dich sein. Entschlossen legte ich meine Hand in seine und die andere auf seine Schulter, er legte seine freie Hand an meine Hüfte, vorsichtig, um mich nicht einzuschüchtern. Ganz anders als Jet. „Die Schultern gerade und die Füße in Position!“, meinte Mrs. Capella und schaltete die Musik an. Ein ruhiges Lied – ich glaubte, es war das, welches sie gesummt hatte – mit einem langsamen Takt hallte durch den Raum. „Ich gebe euch ein Zeichen … Crystal, du kannst doch Walzer tanzen, oder?“, fragte sie mich und nur ganz leicht nickte ich und versuchte, nicht an Jet zu denken, doch nur ein Blick in Ains Gesicht und der gestrige Abend trat mit Mrs. Capellas Zeichen in Erscheinung. Im Nu trat ich Ain auf den Fuß und schreckte zurück. „Entschuldige!“, sagte ich sofort und ließ seine Hand los. Ich konnte das nicht, doch wusste ich, dass ich mich hier durchschlagen musste. „Kein Problem, du bist nur aufgeregt“, meinte er und lächelte immer noch. Er war so verständnisvoll. „Und noch mal von vorne. Dieses Mal gehst du einen Schritt zurück, anstatt nach vorne und versuchst, dich führen zu lassen, Crystal“, sagte Mrs. Capella und lächelte mir ebenfalls zu. Ich atmete tief ein und nickte. Wir stellten uns wieder aufrecht hin und als der Takt in eine Pianomelodie über ging fingen wir an. Durch Jet konnte ich es einigermaßen tanzen und ich gab nun mein Bestes. Die Zeit verging ziemlich schnell, ich war mit Jade fast zwei Stunden dort bis ich alles ausprobiert hatte und erst dann entschied Mrs. Capella sich, dass auch Ästhetik nichts für mich war. Als wir den Raum verließen, hörte ich Schritte im Flur und blickte nach rechts. Jet ging gerade zur Treppe und so schnell, wie er mir aufgefallen war, war er schon wieder aus meinem Sichtfeld verschwunden. „Dann lass uns nun zum Geschichtsraum gehen“, sagte Jade und wir gingen in die entgegengesetzte Richtung. Audiomachine – The Last One Selbst bei Geschichte konnte ich mich nicht mehr konzentrieren, es war als wäre die Realität verschwommen und machte einer großen Leere Platz. Ich konnte zwar viele Fragen beantworten und wusste so gut wie alles aus der Vergangenheit von meiner alten Schule, doch das was ich 'spüren' sollte, erschien nicht. Als nächstes ging Jade mit mir zum Handwerk und ich sollte aus Holz versuchen, etwas zu schnitzen, aber der Versuch blieb ungetan, meine Figur, die instinktiv eine Eule werden sollte, sah mehr aus wie ein verdorrtes Stück Holz. Und auch hier wurde ich gefragt ob ich etwas spüren würde, doch ich tat es nicht. „Ich werde mir noch was überlegen müssen, wie wir deine Gabe ankurbeln können, aber sei nicht enttäuscht, Crystal. Ich weiß, dass etwas in dir schlummert“, meinte Jade, als wir wieder in ihrem Büro waren. „Ich hab‘s!“, sagte sie auf einmal und ich blickte sie verwundert an. „Die Gabe zeigt sich manches Mal erst, wenn es ganz und gar nicht vermutet wird, also werde ich dich beschäftigen. Ich werde mit dir Kampftechniken trainieren. Das machen wir selbstverständlich alleine“, meinte sie und lächelte mir zu. Ich nickte zustimmend und versuchte ebenfalls zu lächeln. Das könnte deine perfekte Ablenkung sein. Die ersten Stunden die Jade mir gab waren nur Schritte, die sie mir beibrachte, Ausweichmethoden und wie ich meine Atmung kontrollieren konnte. Das erste Mal war ich in etwas gut, zumindest sagte es Jade. Für eine Anfängerin hatte ich im Kampf eine gute Haltung, um nicht zu Boden gestoßen zu werden. Ich erzählte abends immer Moon davon, wenn ich mich müde ins Bett fallen ließ und in der Mensa redeten wir über alles Mögliche, aber ich wollte am liebsten die ganze Zeit trainieren, denn sobald ich aus der Sporthalle war, musste ich an Jet denken, oder an meinen Vater. Die Erkenntnis, dass ich meiner Mutter einfach nichts mehr bedeutete verstärkte die Trauer vom Verlust meines Vaters und die Wut Jet gegenüber. Nur im Training konnte ich abschalten und Jade gelang es sogar, mich zum Lachen zu bringen. Die nächsten Tage waren wie im Fluge vergangen und schon war ich dabei einige Techniken auf einen Boxsack auszuprobieren. Hier und dort verbesserte Jade meine Haltung und die Schläge, aber das, was sie mir immer sagte, merkte ich mir und setzte es um. Tom Day - Echoes „Crystal, willst du heute Abend mit uns feiern?“, fragte Moon mich am Esstisch, während ich von meinem Frühstücksbrötchen abbiss. „Feiern?“, fragte ich nach, als ich das Stück hinunter geschluckt hatte. „Ja, feiern, heute ist doch Silvester, hast du das vergessen?“, fragte Amber mich und lachte kurz. „Das habe ich tatsächlich vergessen“, murmelte ich und blickte hinab auf meinen Teller. Ich wollte ganz und gar nicht feiern. „Willst du denn mit uns feiern?“, kam Moon wieder auf ihre Frage zurück. „Ich bin nicht sonderlich in Feierlaune. Aber ihr könnt das natürlich machen, lasst euch von mir nicht die Stimmung vermiesen“, meinte ich und lächelte etwas, als ich wieder aufblickte. „Ach, komm schon, Crystal, du kannst doch nicht Silvester alleine verbringen“, bettelte Moon und lehnte sich auf den Tisch. „Tut mir leid, aber … das ist einfach nichts für mich“, murmelte ich, „bitte versteh das.“ Amber und Moon wurden still und sahen sich kurz an. „Okay, aber wenn du es dir anders überlegst, wir sind in der Aula“, meinte Amber freundlich und dann aßen wir gemütlich weiter. Nachdem ich satt war, ging ich wieder zurück in mein Zimmer und zog meine Uniform an. Dann klingelte es zum Unterricht, den sowieso nur wenige Leute antraten, da noch Ferien waren und ich machte mich ebenfalls wieder auf zur Sporthalle. Ich bog gerade um die Ecke, als mir Jet entgegenkam und sofort hielt ich inne. Als er mich erblickte, weiteten sich kurz seine Augen, doch wollte er einfach an mir vorbeigehen. Das konnte ich nicht so hinnehmen. „Jet“, sagte ich und sah ihm hinterher. Er reagierte nicht. „Warte“, meinte ich und folgte ihm. Immer noch ging er einfach weiter. „Hey!“, rief ich und fasste nach seinem Arm. „Was?“, entgegnete er schroff und drehte sich zu mir. Vor Schreck ließ ich meine Hand schnell sinken. „Warum … bist du einfach gegangen?“, fragte ich kleinlaut und hielt meinen Blick gesenkt. „Das ist meine Sache“, antwortete er kalt und steckte seine Hände in die Hosentaschen. „Was habe ich dir denn getan?“, murmelte ich und kniff meine Augen etwas zu, als ich an seine Umarmung denken musste. „Nichts. Ich muss jetzt weiter“, zischte er, drehte sich um und ließ mich wieder wie am Abend des Balls stehen. Ich versetzte dem Boxsack einen kräftigen Hieb, doch wieder unterbrach mich Jade. „Du bist heute nicht sehr konzentriert, was ist mit dir?“, fragte sie mich vorsichtig und nahm mir den Kampfstock aus der Hand. Ich zuckte bloß die Schultern. „Ist es wegen Silvester?“ „Ich weiß nicht, woran es liegt“, log ich und versuchte ein wenig zu lächeln. Prüfend sah sie mich an, dann hielt sie mir den Stock wieder hin. „Dann versuche es nun an mir.“ Ohne auf eine Reaktion von mir zu warten, holte auch sie sich einen Stock und kam zu mir zurück. „Ich soll schon mit Euch kämpfen?“, fragte ich verwundert. „Du hast schnell und viel gelernt in den letzten Wochen, ich würde deine Fähigkeiten jetzt gerne selber kennen lernen“, meinte sie und stellte sich in Position. Ich tat es ihr gleich und dann ging es los. Die erste Technik, die ich an ihr ausprobierte, bestand darin, einen Hieb mit Anlauf auszuführen und von links zu zuschlagen, dann folgte eine Drehung und von rechts der nächste Hieb. Natürlich konnte Jade alles abwehren und ich machte die nächsten Schritte auf sie zu. Dann holte sie plötzlich aus und ich wehrte ihren Schlag ab, indem ich meinen Stock quer über meinen Kopf hielt. „Du musst immer auf Angriffe gefasst sein und das hast du gut gemacht“, sagte sie und zog ihren Stock wieder zu sich. Ich blinzelte überrascht und wusste selber nicht, dass ich solche Reflexe besaß. Am Ende der Unterrichtsstunde zog ich meine Jacke wieder an und wollte gerade aus der Halle gehen, aber Jade legte ihre Hand auf meine Schulter und sah mich an. „Versuch einen klaren Kopf zu bekommen und wenn du dich sortiert hast, dann funktionieren auch die anderen Dinge“, erzählte sie und ich nickte nur, dann begab ich mich wieder in mein Zimmer. Little Busters! Original Soundtrack CD2 06 Lamplight Moon machte sich schon fertig für die Feier, die in einer Stunde beginnen sollte und band ihre langen Haare zu einem geflochtenen Zopf, der an der Seite hinunterhing. „Und du bist dir sicher, dass du nicht mitkommen willst?“, fragte sie als sie mich erblickte. „Ja, ich bin mir sicher, aber hab du nur Spaß, ja?“, meinte ich und setzte mich auf mein Bett. „Na gut, wenn dir die Ruhe besser bekommt, dann verstehe ich das“, lächelte sie mir zu, als sie wieder in das Zimmer kam und zum Fenster blickte. Es wurde bereits dunkel draußen und der Mond zeigte sich. Nicht mehr lange und wir hatten Neumond. „Ich mache mich dann mal auf den Weg“, sagte sie und ging schon zur Tür hinaus. „Bis heute Nacht, oder morgen früh.“ „Viel Spaß“, sagte ich noch und dann schloss sie die Tür. Schon seit einigen Stunden waren Raketen zu hören und der Himmel blitzte immer mal wieder auf, doch mich interessierte das nicht. Ich legte mich einfach hin und hielt meine Eule in den Händen. Gedankenverloren streiften meine Finger über die raue Oberfläche der Figur und ich dachte an die Silvesterabende zurück, an denen ich noch mit meiner ganzen Familie feiern konnte. Meine Mutter und mein Vater hatten die Nachbarn eingeladen und auch meine Oma war immer gekommen, wir hatten gemeinsam gegessen und zusammen die letzten Sekunden des Jahre hinunter gezählt. Die Erinnerungen daran waren schön, sehr schön, doch die Erkenntnis, dass ich das nie mehr haben konnte, war erdrückend. Konnte ich jemals wieder glücklich sein? Die Frage erübrigte sich, denn selbst Jet wollte nichts mit mir zu tun haben. Langsam drehte ich mich auf die Seite und spürte eine Träne an meiner Wange entlanglaufen. Die Zeit verging und ehe ich mich versah, war das neue Jahr herangerückt. Two Steps from Hell - Zen Killer Ich trainierte die nächsten Tage immer mehr mit Jade, doch mussten wir, nachdem die Ferien wieder vorbei waren, die Zeit etwas beschränken, da sie natürlich auch andere Schüler zu unterrichten hatte. Das gefiel mir nicht besonders, da ich dann wieder mehr Zeit zum Nachdenken bekam. Denn noch immer konnten mir keine Unterrichtsfächer zugeteilt werden, da ich auch immer noch nicht wusste, welche Gabe ich hatte. Mittlerweile sprach es sich auch rum und ich wurde ab und zu als die bezeichnet, die gar keine Gabe besaß. Ungefähr nach einer weiteren Woche ging ich ganz normal zum Unterricht und freute mich insgeheim schon drauf, da ich hier wieder abschalten konnte, aber als ich nicht Jade sah, sondern jemand anderen, verpuffte meine Vorfreude und wurde zu Erstarrung. „Wo ist Jade?“, fragte ich Jet und schaute mich um. „Sie hat heute leider keine Zeit, ein neuer Crystal Rider“, meinte er nur. „Sie hat mich gebeten, dich zu unterrichten.“ Ich nickte nur und tat dann wie jedes Mal das gleiche. Ich zog meine Jacke aus, ebenso wie meine Schuhe und band meine Haare zu einem Zopf zusammen. Dann schnappte ich mir den Kampfstock, stellte mich wie selbstverständlich vor Jet und nahm meine Position ein. Ein Blick von ihm und meine Wut fing an, aufzubrodeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)