Crystal Riders von Rainblue (Reanimation) ================================================================================ Kapitel 8: Erscheinung ---------------------- Crystal – Erscheinung Pavonis ~ Piano Collections II ~ Meine schmerzenden Muskeln zogen sich nur noch leicht zusammen, als ich mich weiter aufsetzen wollte und Jade es auch dieses Mal zuließ. Jet war schon gegangen und mein Blick glitt auf den Kristall, den Jade mir gegeben hatte. „Geht es dir wieder besser?“, fragte diese und hockte sich wieder vor mir hin. „Meine Gelenke schmerzen“, röchelte ich schon fast, denn durch meinen wegbleibenden Atem war mein Hals ganz ausgetrocknet. Jade ging kurz aus dem Zimmer und kam mit einem Glas Wasser wieder zurück. „Hier, trink das.“ Sie hielt es mir hin und schnell nahm ich es und trank es um die Trockenheit loszuwerden. Dann kam mir ein Gedanke. „Jade, kann ich vielleicht schon heute mit dem Unterricht beginnen? Damit ich endlich herausfinde, was ich für eine Gabe besitze?“, fragte ich und schaute zu ihr hinauf. „Aber selbstverständlich, nur werde zuerst nur ich dich unterrichten und solange du noch nicht weißt, was für eine Gabe zu hast, solltest du nicht mit anderen Schülern trainieren“, antwortete sie und lächelte mir aufmunternd zu. Ich nickte wieder nur und stand auf. „Dann zieh dir deine Uniform an und komm danach zur Eingangshalle, ich werde dort auf dich warten“, sagte sie und begleitete mich zu ihrer Haustür. Ich steuerte direkt auf Moons Zimmer zu und ging rein. Sie saß auf ihrem Bett und hatte ihr Hände um etwas gelegt, dann schnellte ihr Blick zu mir. „Hey Crys! Schau mal“, piepste sie freudig und öffnete ihre Hand, etwas das so aussah wie Wasser schwebte wabernd darüber. Sobald sie einen Finger bewegte, folgte es der Bewegung. „Meine Gabe ist die Wasser-Kontrolle“, erläuterte sie als sie meinen erstaunten Blick sah und steuerte das Wasser wieder in ein Glas zurück. „Wenn ich mich bessere, kann ich sogar Lebewesen kontrollieren, aber das muss ich mit Vorsicht behandeln“, zum Schluss hin wurde sie leiser und zwinkerte mir zu. Ich lächelte und holte die Uniform aus meinem Schrank. [Beautiful Soundtracks] Toradora OST - Lost My Pieces „Crys, was war vorhin passiert? Warum bist du aus der Mensa gestürmt?“, fragte Moon ruhig und ich verlangsamte meine Bewegungen. Dann blieb mein Blick auf der schwarzen Jacke hängen, die ich mit in den Schrank gelegt hatte. Ich sollte sie Jet mal wieder zurückgeben, eine Gelegenheit dazu hatte ich bis jetzt nicht bekommen. „Es war nichts weiter, ich … musste nur kurz raus“, versuchte ich zu erklären und bemerkte selber, wie schlecht die Ausrede klang. „Du wolltest zu Jet“, sagte sie plötzlich und traf damit natürlich ins Schwarze. „Du kannst es mir ruhig erzählen, von mir erfährt niemand etwas.“ Ich schubste die Tür zu und wandte mich lächelnd mit der Uniform in der Hand zu ihr um. „Ich weiß“, schmunzelte ich, „und ich wollte zu Jet, du hast Recht.“ „Darf ich fragen, wieso?“ „Ich wollte mich bei ihm bedanken, für die hier“, antwortete ich, machte den Schrank wieder auf, zog schnell seine Jacke hinaus und zeigte sie Moon. „Woher hast du denn seine Jacke?“, fragte sie verwundert und beugte sich zu mir. „Gestern Nacht hat er sie mir gegeben, weil ich selber noch keine hatte und es sehr kalt war“, rückte ich nun heraus und sie zog grinsend eine Augenbraue hoch. „Ach so“, machte sie nur und spielte weiter mit ihrem Wasser herum. „Und wo willst du jetzt hin?“ „Jade unterrichtet mich auf meinen Wunsch hin, damit ich endlich weiß, was meine Gabe ist.“ Während ich sprach, zog ich meine Jeans aus und die blaue Uniformhose an. Dann streifte ich mir die Jacke über und wunderte mich über das leichte Gewicht. Es passte alles wie angegossen und ich fühlte mich geschützt. „Dann viel Spaß und Erfolg!“, lachte Moon freundlich und ich ging wieder aus dem Zimmer. Meine Füße bewegten sich in Richtung Eingangshalle, während mir auf einmal Mira entgegen kam. The Witch's House/Majo no Ie OST – Lost Chair „Hi Crystal“, sagte sie auf eine gespielt freundliche Art. „Hey“, antwortete ich knapp und wollte an ihr vorbeigehen, doch stellte sie sich mir in den Weg und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was hast du denn mit Jet zu tun?“, fragte sie und verlagerte ihr Gewicht auf das linke Bein. Ich blinzelte sie verwundert an. „Wieso fragst du?“ „Hast du was mit ihm zu schaffen oder nicht?“ „N-Nein … aber -“. Ich senkte die Augen. „Gut, das soll auch so bleiben, lass ja die Finger von ihm“, keifte sie mich an und zog die Augenbrauen nach oben, dann schnaubte sie mir kurz entgegen und ging einfach weiter. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in mir breit und ich zog die Augenbrauen zusammen. Meine Augen blickten ihr noch einmal hinterher, doch danach ging ich langsam weiter zu meinem eigentlichen Ziel. The Cinematic Orchestra - Arrival of the Birds Jade stand schon dort und wartete auf mich, als ich näher kam, bildete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Ich versuchte es trotz des kleinen Vorfalls von Mira zu erwidern. „Ich dachte mir, dass ich dich als erstes in die Botanik mitnehme, vielleicht sind Pflanzen ja etwas für dich“, sagte Jade sofort und ging schon zur großen Wendeltreppe neben dem Haupteingang. „Ich werde dir einige Pflanzen aus verschiedenen Kontinenten zeigen und du wirst dann jede genau ansehen, danach, wenn sich nichts tut, anfassen und dann an ihnen riechen“, erklärte sie und schon die erste Tür des großen Flures führte in den Raum der Botanik. Ein Mann saß am Tisch vor dem Fenster und stand sofort auf, als er Jade reinkommen sah. Ich folgte ihr unauffällig. „Direktorin Jade“, sagte er zur Begrüßung und nickte ihr zu. „Mr. Emerald“, entgegnete Jade, „Crystal ist die neue Schülerin und ich habe keine Anhaltspunkte ihrer Gabe, deswegen gehe ich mit ihr nun die Kurse durch, wenn Ihr mir dabei behilflich sein könntet?“ „Ja gerne! Ich hole die Pflanzen“, meinte er schnell und ging kurz in ein kleines Nebenzimmer, gleich darauf kam er mit sechs Pflanzen wieder zurück und stellte sie in einer Reihe auf einen Tisch. Dann dauerte es nicht lange, bis sich herausstellte, dass Pflanzen nichts für mich waren, als ich sie angeguckt habe, hatte sich nichts getan. Dann sollte ich Kontakt zu ihnen aufbauen und vielleicht hätten sie sich dann bewegt oder ich hätte vielleicht gespürt, was sie spüren, aber auf die einzige Frage, die sie mir stellten - „Spürst du was?“ - hatte ich auch immer die Gleiche Antwort - „Nein“ – gegeben. Jade ging mit mir in die Chemie, für die Element-Gaben: Feuer, Wasser, Erde, Luft und Blitz. Eine Kerze wurde vor mir hingestellt und direkt wich ich zurück, denn ich mochte Feuer nicht, ganz und gar nicht. Jade wusste gleich, dass weitere Tests nicht nötig wären und wir gingen zu einem Glas Wasser hinüber. „Spürst du etwas?“, fragte Prof. Mica als ich auf das Wasser sah und schüttelte den Kopf, dann stellte er mir zwei Gläser hin, eines gefüllt mit Steinen und das andere gefüllt mit Erde, doch auch hier tat sich nichts und wieder konnte ich auf dieselbe Frage nur 'Nein' antworten. Bei der Luft war auch so schon klar geworden, dass ich auch dafür kein Talent hatte, denn sonst hätte sich das schon beim Einatmen zeigen müssen, wie Jade sagte. Dann baute Prof. Mica zwei Drahtstangen vor mir auf und schloss sie an den Strom an. Ein andauernder Blitz zuckte zwischen den Enden der Stangen hin und her und ich trat einen Schritt zurück. „Das will ich nicht können“, meinte ich ruhig, doch mein Blick blieb starr auf den Strom gerichtet. „Dann sind wir hier wohl auch schon durch, trotzdem danke ich Euch“, lächelte Jade Prof. Mica zu und wir begaben uns in den nächsten Raum, wo Musik unterrichtet wurde. Mir wurden mehrere Instrumente auf verschiedenste Arten vorgespielt und bei jedem wurde ich wieder gefragt, ob ich etwas spürte, doch immer wieder war meine Antwort nein. Es klang zwar schön, doch hatte ich nicht so eine enge Bindung zu den Dingen. Ich lernte noch viele andere Fächer kennen, wie zum Beispiel Sprachen oder Literatur, Kunst, Sport, Kontrollen – Wie man die Zeit kontrolliert, oder ähnliches – Anatomie und noch vieles mehr. Doch überall mussten Jade und ich feststellen, dass es nichts für mich war. „Vielleicht muss sich dein Körper erst darauf einstellen, ein Crystal Rider zu sein, das kommt alles schon von selbst“, sagte Jade als sie mich wieder zu meinem Zimmer brachte und legte mir kurz ihre Hand auf meine Schulter. „Ruh dich aus, und schlaf gut.“ Ein kleines Lächeln bekam ich noch von ihr geschenkt, dann ging sie davon und ich schloss hinter mir die Tür. To the Moon OST - Moongazer Ausgepowert lehnte ich mich an die Tür und seufzte laut. „Na? War es anstrengend?“, lachte Moon, als sie von ihrem Buch zu mir aufschaute. „Ich kann diesen Satz nicht mehr hören: 'Spürst du was?'. Ich will jetzt nur noch schlafen“, jammerte ich und schlurfte in das kleine Bad neben der Tür, dann wusch ich mich, putzte mir die Zähne und zog mir eine Jogginghose und ein Top an. Die Uniform hängte ich wieder ordentlich in meinen Schrank und legte mich in mein Bett. Schnell griff ich nach der kleinen Holzeule von meinem Vater und hielt sie eng umschlossen an mein Herz. „Du weißt, dass morgen der Weihnachtsball ist, oder?“, fragte Moon leise und setzte sich auf, damit sie mich ansehen konnte, die Betten standen sich genau gegenüber. „Mhm“, machte ich mit geschlossenen Augen. „Wirst du hingehen?“ „Ich … hatte eigentlich nicht so große Lust“, antwortete ich leise und öffnete ganz leicht meine Augen. „Hey, warum denn nicht? Dann kannst du dich auch ablenken von den ganzen Stress, den du hattest“, fragte sie etwas traurig, hatte ihr Lächeln dennoch nicht verloren. „Mir ist nicht nach Tanzen zumute und mit wem auch? Ich kenne doch niemanden“, murmelte ich und kuschelte mich weiter ein. „Du musst ja nicht tanzen, aber wenigstens dabei sein, komm, das wird lustig!“, munterte sie mich auf und ich lächelte ebenfalls. „Wenn du mich dabei haben willst, dann komme ich gerne“, gab ich nach und Moon gab ein kleines Lachen von sich. „Ja! Das wird lustig!“, wiederholte sie und knipste ihre Nachttischlampe aus. „Dann will ich dich jetzt auch nicht vom Schlafen abhalten, du bist bestimmt fertig“, flüsterte sie und legte sie ebenfalls hin. Wenig später konnte ich einzelne Gedanken nicht verdrängen, was zum Beispiel meine Mutter gerade tat und ob sie überhaupt an mich dachte. Ich spürte diesen bekannten Druck in mir hochkommen und einzelne Tränen liefen an meiner Wange entlang und in mein Kissen hinein. Mit diesem Gefühl glitt ich in das Traumreich. Edna bricht aus - Kindheit „Crystal!“, rief jemand und ich schreckte auf. Mein Atem wurde schneller und meine Augen versuchten, einen Anhaltspunkt zu finden, wer mich da gerufen hatte, bis ich Moon vor mir erkannte. „Na endlich! Ich dachte schon, ich bekomme dich gar nicht mehr wach“, lachte sie und ich schluckte trocken, dann suchte ich meine Eule und fand sie nicht. Ich wühlte im Bett, schubste sie Decke beiseite und das Kissen ebenso. „Crys, ganz ruhig.“ Moon legte ihre Hand auf meine Schulter und in der anderen hatte sie meine Eule, die sie mir zeigte. „Wo war sie?“, fragte ich mit rauer Stimme und räusperte mich. „Die habe ich heute Morgen auf dem Boden liegen sehen, du hast ziemlich unruhig geschlafen. Ich habe sie dir auf deinen Nachttisch gelegt“, lächelte Moon und stellte sie wieder dort ab. „Danke“, murmelte ich und unterdrückte ein Gähnen. „Wie lange habe ich denn geschlafen?“ „Es ist Mittagszeit, der Ball fängt in vier Stunden an“, kicherte sie und ich starrte sie neutral an. „Ich habe über zwölf Stunden geschlafen?“, fragte ich verwundert und Moon nickte nur. „Beeil dich und mach dich fertig, dann können wir noch Mittag essen. Ich warte in der Mensa auf dich“, sagte sie beim Rausgehen und schloss hinter sich die Tür. Langsam stand ich auf und schüttelte meine Bettwäsche aus, dann berührte ich kurz noch die Eule, um sicher zu gehen, dass sie wirklich auf dem Nachttisch stand und machte mich fertig für den Tag. Wenn Moon sagte, ich hätte unruhig geschlafen, warum konnte ich mich dann nicht daran erinnern, was ich geträumt hatte? Vielleicht war es ja auch gut so, aber trotzdem ließ es mich nicht los. Ich hatte mir wieder eine Jeans angezogen und einen weißen Wollpullover, nachdem ich meine Haare noch gekämmt hatte, machte ich mich auf dem Weg zur Mensa. Kingdom Hearts: Birth by Sleep OST - 12. Innocent Times „Amber! Du Idiot!“, hörte ich Moon nur durch den Saal brüllen, als ich auf ihren Tisch mit meinem Essen zusteuerte und Amber mit der Hand vor dem Mund an mir vorbeilaufen sah. Ich setzte mich gegenüber von ihr auf den freien Platz und schaute sie fragend an. „Er hat gesagt: Bei diesem Anblick könnte ich kotzen“, lachte sie und klaute sich dabei wieder ein Stück Thunfisch von Ambers Teller. „Bei welchem Anblick?“, fragte ich leise nach und schob mir eine Nudel in den Mund. „Na, die Perlen da hinten, die haben sich jetzt schon aufgebrezelt für heute Abend“, schüttelte Moon nur den Kopf und dann kam Amber schon wieder. „Ehrlich, ich muss mal echt nachdenken, bevor ich etwas sage“, zischte er seufzend und trank einen großen Schluck von seinem Wasser. „Nein? Ehrlich? Wie kommst du denn darauf?“, fragte Moon sarkastisch und aß nun ihr eigenes Essen. „Ach, halt den Rand“, murmelte Amber und plötzlich griff Moon an den Rand der Tischplatte und ihr Blick wanderte langsam wieder zu ihm. „Musste das sein?“ „Da habe ich jetzt leider auch wieder nicht nachgedacht“, grinste er und biss zufrieden von seinem Brot ab. Daraufhin bekam er einen Schlag auf den Hinterkopf. „Hey!“ „Selbst Schuld“, knirschte Moon und versuchte mit ihrer anderen Hand die festgeklammerte von dem Tisch wegzubekommen, aber schaffte es nicht. „Lass los“, kaute Amber mit vollem Mund und Moons Hand löste sich. Ich versuchte mein kleines Lächeln zu unterdrücken und aß einfach weiter. Ivy - I'll Be Near You „Was wirst du heute Abend eigentlich anziehen, Crys?“, fragte Moon und blickte zu mir. „Ich denke, ich werde einfach so kommen, ich habe ja sonst nichts anderes“, entgegnete ich und kaute langsam auf. „Ich kann da Abhilfe schaffen“, hörte ich eine Stimme und blickte auf. Jade kam zu uns und blieb neben den Tisch stehen. „Moon hatte mir heute erzählt, dass du dich dazu entschlossen hast, auch zu kommen und ich wusste, dass du kein Kleid hast, aber wenn du willst kann ich dir eines von mir leihen“, lächelte sie und meine Augen sanken auf meinen Teller. „Nein, das geht schon, ich muss kein Kleid tragen“, murmelte ich und spürte wie meine Wangen sich erhitzten. „Doch, musst du! Du wirst bestimmt so hübsch aussehen!“, lächelte Moon und ihre funkelnden Augen leuchteten jetzt noch stärker. „Aber ich -“ „Das würde dich auch ablenken“, sagte Amber und lächelte mir zu. Ich seufzte, dann nickte ich und blickte wieder zu Jade. „Dann komm zu mir, wenn du mit dem Essen fertig bist, Crystal“, sagte sie und ging weiter zur Theke um sich ebenfalls ein kleines belegtes Brötchen zu holen. „Oh, Jade hat so schöne Kleider, ich frage mich welches sie dir wohl gibt“, griente Moon und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, ging Moon in unser Zimmer um sich fertig zu machen, Amber in seines und ich begab mich zu Jades Wohnung. Sie hatte schon auf mich gewartet und mehrere Kleider im Wohnzimmer ausgebreitet. „Ich war mir nicht sicher, welches am besten zu dir passt, also habe ich die ganze enge Auswahl rausgekramt“, lächelte sie und hielt mir ein Kleid von mindestens fünf Stück hin. Es war dunkelrot und hatte einen Satinstoff, die Schultern waren frei, aber die Ärmel waren weiter unten angenäht und gingen bis zum Ellbogen. An der Hüfte war eine Verzierung aus weißen Blumen, die sich einmal quer über den Rock legten. Als ich es anprobierte und wieder zu Jade kam, verschränkte sie die Finger und lächelte breit. „Der Erste Griff ist meistens der Beste“, sagte sie und räumte die anderen Kleider wieder zusammen. „Dann mache ich mich mal fertig und Moon kommt gleich auch hierher.“ Jade ging aus dem Zimmer und langsam, um das Kleid nicht zu zerknittern, setzte ich mich auf das Sofa und kurz darauf klopfte es schon an der Tür. „Dein Kleid sieht sehr hübsch aus, Moon“, hörte ich Jade an der Tür sagen und dann kam Moon zu mir in das Wohnzimmer. „Oh, du siehst so schön aus! Ich sag doch, du musst ein Kleid anziehen!“, quiekte sie und setzte sich neben mir hin. Ihr Kleid war grün und hatte am Rock einen Unterstoff der ins Hellgrün überging, ihre Schultern waren ebenfalls frei, aber sie hatte keine Ärmel. „Du siehst auch sehr hübsch aus“, meinte ich zaghaft und lächelte ihr zu. „Dankeschön.“ „Was sagt ihr?“, fragte Jade und kam in das Wohnzimmer. Ihr Kleid war weiß und hatte lange weite Ärmel die an den Nähten rot waren und an ihrer Hüfte ging es geriffelt zum Rock über. An ihrer Brust, war der Stoff übereinander geschlagen und hatte auch dort an den Rändern rote Farbe. „Das sieht wunderschön aus“, sagte Moon und ich nickte bewundernd. „Dann geht es jetzt an die Haare.“ Jade klatschte einmal kurz in die Hände und wir folgten ihr in das Badezimmer. Zuerst machte sie Moons Haare, indem sie einzelne Strähnen lockte und hochsteckte und an den Seiten welche raushängen ließ, dann wechselten die beiden und Moon steckte die Haare von Jade mit diesen japanischen Nadeln im Haar fest und somit hatte sie einen kleinen Dutt auf dem Kopf. Dann sollte ich mich vor den Spiegel setzten und bei mir lockten sie auch einige Strähnen und flochten eine kleine Strähne auf der rechten Seite nach hinten, dann steckten sie alles fest, aber ließen meine Haare hinten hinunter fallen. „So, wir sind fertig und ich finde, wir sehen einfach scharf aus“, grinste Moon und beugte sich zu mir, um mich im Spiegel ansehen zu können. „Dann bekommst du noch deine Schuhe und wir können los“, sagte Jade und stellte mir rote Stilettos hin, in die ich dann hineinschlüpfte. Gemeinsam gingen wir über den großen Hof zur Aula und waren mit die ersten. Der große Saal war in Rotweiß geschmückt, mit grünen Girlanden und großen Weihnachtsbäumen in fast jeder Ecke. Musik spielte bereits und einige tanzten auch schon. „Ich werde mich mal um den Empfang kümmern“, sagte Jade und ging zur Bühne, aber wartete noch. Der Saal war noch zu leer. „Hast du Amber gesehen?“, fragte Moon mich und machte sich etwas größer um auch in die hinterste Ecke gucken zu können. „Nein“, gab ich von mir. White Christmas - Piano ballad arrangement Nach einigen Minuten war es schon gut gefüllt und nachdem Jade eine kleine Willkommensrede gehalten hatte, fing der Ball richtig an und Moon und ich standen noch an der Seite. „Hey, Hübsche!“, rief jemand und wir drehten uns um. Amber hatte sich hinter Moon gestellt und lächelte sie an. Er trug einen schwarzen Anzug und hatte seine Haare etwas ordentlicher gekämmt als sonst. „Du kommst ziemlich spät. Ich dachte, du lässt es dir nicht entgehen, einsame Frauen zum Tanzen aufzufordern“, sagte sie über die Musik hinweg und verschränkte mit einem Grinsen die Arme vor der Brust. Dann verbeugte Amber sich, hielt ihr seine Hand hin und zwinkerte. „Darf ich diese Dame um einen Tanz bitten?“, fragte er zuckersüß und Moon blieb fast der Mund offen stehen, dann konnte sie nicht anders als zu lächeln und legte ihre Hand in seine. „Und mit wem tanzt du?“, fragte Amber mich, als er sich wieder aufrichtete und sah sich um. „Mit niemanden, ich mag auch nicht so gerne tanzen“, antwortete ich und senkte verschämt meinen Blick. „Wenn du willst, könnte ich mit dir tanzen“, hörte ich nur jemanden sagen und wir alle drehten uns zu der Stimme. Jet stand mit einem Lächeln vor mir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)