Zwei Hälften eines Ganzen ♥ von Mimi_Icequeen ================================================================================ Prolog: -------- Es war eine sternenklare, eisige Dezembernacht. Niemand war draußen zu sehen. Keiner traute sich hinaus, in einer solch klaren Vollmondnacht. Der Wind pfiff eisig durch den Wald. Hier und da hörte man eine Eule. Der Schnee schimmerte im Mondlicht. Eine weiße Gestalt lief durch den Wald und wirbelte Schnee hinter sich auf. Irgendwann blieb der Wolf stehen, steckte die Nase in den Himmel und heulte leise. Moony fühlte sich frei. Dieses Gefühl hatte er immer, wenn er laufen konnte. Seine Flanken bebten und sein Atem entwich in weißen Wölkchen sein Maul. Ein Grollen ließ Moony herum wirbeln. Zwei gelbglühende Augen sahen ihm aus der Dunkelheit entgegen. Ein Kribbeln schoss durch seinen Körper und er wich langsam zurück. Der schwarze Wolf trat langsam aus dem Gebüsch auf den kleineren Weißen zu und sah ihn knurrend und mit gefletschten Zähnen an. Winselnd legte er sich auf den Boden und blickte vorsichtig zu dem Schwarzen hinüber. Mit einem Satz war der Schwarze bei ihm und biss in seinen Nacken. Leise winselnd zog er den Schwanz ein und ließ die Ohren hängen. Nach einiger Zeit, in der sie ganz still waren und sich nicht bewegten, löste der Schwarze sein Maul von dem Nacken, des Kleineren. Eine raue Zunge glitt über die Stelle, wo die Zähne sich ins Fleisch gedrückt hatten. Sanft fuhr die Zunge über den Kopf und die Ohren. Die Augen des Kleineren schlossen sich und er genoss diese kleine Zärtlichkeit. Als er ein tiefes Knurren über sich hörte, zuckte er zusammen. Was war denn nun schon wieder los? Hatte er etwas falsch gemacht? Vorsichtig hob er den Kopf und sah zu dem Schwarzen hoch. Doch dieser blickte in den Wald hinein. Dann vernahm der Kleinere einige Ploppgeräusche, auf die er zuvor nicht geachtet hatte. Zitternd stand er auf und versteckte sich leicht hinter dem Großen. Stimmengewirr schlug ihnen entgegen. Der Schwarze legte unruhig die Ohren an. Ein Zischen war zu hören und ein roter Lichtblitz kam auf die beiden Wölfe zu. Gleichzeitig duckten sie sich, wobei der Weißere etwas langsamer war und fast getroffen worden wäre. Knurrend stieß der Größere ihn an und schubste ihn mehr in den Wald hinein. Grob zwickte er ihn in die Flanke, als noch mehr rote Lichtstrahlen auf sie zu schossen. Jaulend lief der Weiße los. Immer schneller flogen seine Pfoten über den Boden. Irgendwann hörte er nichts mehr und blieb stehen. Er sah sich um. Der Schwarze war nicht hinter ihm. Schnüffelnd drehte er sich um sich selbst. Ein Knacken ließ ihn herum wirbeln. Doch es war zu spät. Ein Lichtstrahl flog auf ihn zu und traf ihn mitten in der Brust. Lauthals jaulend brach er zuckend zusammen. Ein Knurren und Geschrei folgten. Er sah nichts mehr. Die Dunkelheit nahm ihn vollkommen gefangen, während die Nacht sich langsam dem Ende zuneigte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)