Heulen am Klavier und andere Peinlichkeiten... von MesiraNexos ================================================================================ Kapitel 3: Vorbereitungen ------------------------- Diana war etwas wütend. Wie konnte ihr Onkel nur verheimlichen, dass diese UNGLAUBLICHE Hilfe Remus Lupin hieß? Das war doch die Höhe! Es klopfte an die Tür. Diana drehte mit finsterer Miene ihren Kopf zur Tür. »Severus, ich will nicht mit dir reden!« »Bitte Süße! Ich möchte es dir erklären!« »Ich gebe dir 5 Minuten!« Sie löste die Zauber, mit denen sie die Tür verschlossen hatte. Schnell betrat Severus das Zimmer, denn wie schnell seine Nichte ihre Meinung ändern konnte, wusste er nur zu gut. »Süße, hör mal, ich wusste schon vorher, dass es Lupin sein würde, aber ich möchte es dir erklären.« Severus seufzte, als Diana ihn mit Schweigen strafte. »Ich weiß, dass ich immer schlecht über Lupin gesprochen habe, aber du musst mir glauben, dass sich niemand mit der Lykanthropie so auskennt wie Lupin.« Severus öffnete erneut die Tür und hob ein graues Paket von 30x30x30 cm hoch. »Diana, Liebling, ich habe noch etwas für deinen Schulalltag.« Er stellt das Geschenk neben Diana aufs Bett. »Was ist das?«, maulte sie. »Mach es bitte einfach auf.« Severus lächelte väterlich. Widerwillig zog Diana das Schleifenband auf und das Paket begann zu klappern. »Was ist da drin?«, fragte sie mit Nachdruck. »Mach es bitte einfach auf. Bitte!« Severus knetete seine Hände. Diana klappte den Karton auf und ein kleiner schwarzer Wolf mit einer grauen Pfote sprang ihr entgegen. »Wer bist du denn?« Diana musste etwas lachen. »Er hat noch kein Namen, aber er soll dein Begleiter sein.« »Mein Begleiter?« »Ja, das hat an dieser Schule Tradition.« »Aha...« Sie nahm den Kleinen auf den Arm, ging zu Severus und küsste ihn auf die Wange. »Danke, Dad.« »Und schon Ideen, wie er heißen soll?« Diana sah ihren Onkel etwas verzweifelt an. »Ich kann mich nicht entscheiden! Nox, was Latein für Nacht ist, fänd ich gut, aber auch Lupus, was Wolf bedeutet, gefällt mir, wiederum mag ich Luna, für Mond. Hinzu kommt Arctus, was Nacht heißen könnte, aber auch der Name für das Sternzeichen ,,großer Bär". Ich kann mich einfach nicht entscheiden!« »Wie wäre es, wenn du es mischst?« Severus streichelte den Wolf. »Gute Idee!« Diana überlegte kurz. »Was hältst du von Lupa?« »Klingt nicht schlecht!« »Oder, oder, oder Luparctus?« Diana war ganz aufgeregt. »Das gefällt mir gut! Nenn ihn so.« Severus schritt zur Tür. »Du solltest zu Lupin gehen.« Er lächelte. »Eigentlich geht er von der Truppe noch am meisten!« Diana sah in den Karton. »Sieh mal, Kleiner. Hier ist noch ein Halsband für dich drin.« Sie nahm es heraus. »Schau, wie schön das graue Leder glänzt!« Diana schloss es um seinen Hals. Luparctus sprang fröhlich auf ihrem Schoß umher. »Mein süßer, kleiner Luparctus, ich muss jetzt zum Abendessen. Da darfst du nicht mit!« Der kleine Wolf sah mit großen Augen zu Diana auf und legte den Kopf schief. »Bleib du hier auf meinem Bett. Ich komm so schnell wie möglich wieder her, Liebling!« Sie streichelte ihn noch mal und ging dann in die große Halle zum Essen. »Na Diana, konntest du ich etwas ausruhen?« Blaise lächelte ihr entgegen. »Ja, etwas.« Die Slytherin setzte sich neben ihren Hausgenossen. »Blaise, wofür brauche ich ein Begleittier?« »Für den Verwandlungsunterricht, außerdem fühlt man sich dann nie allein. Das ist vor allem für die Kleinen wichtig. Was ist eigentlich dein Tier?« »Ein Wolfwelpe.« »Exotisch!« Er lehnte sich zu ihr rüber. »Zeigst du ihn mir heut Abend?«, flüsterte er. Sie lächelte vorfreudig zurück. Nach dem Festmahl begaben sich Blaise und Diana auf den Weg in die Kerker. »Miss Snape, hätten Sie wohl einen kleinen Moment für mich?« Der Direktor fing sie ab. »Für Sie doch immer, Professor.« Diana drehte sich zu Blaise. »Geh doch schon mal vor. Ich komm dann mit dem Kleinen in den Gemeinschaftsraum!« »Ich warte jetzt schon!« Diana zulächelnd ging Blaise weg. »Mister Sabini scheint ja ein reges Interesse an Ihnen zu haben, nicht wahr?!«, grinste der Direktor, dann wurde er ernst, »Bitte gehen Sie heut Abend zu Professor Lupin, um sich vorzubereiten.« »Natürlich, Professor.« Sie sah auf ihre Uhr. »Erwartet mich Professor Lupin schon?« »Lupin, kommen Sie doch mal her.« Dumbledore winkte den Lehrer zu sich. »Ja, Sir?« Lupin drängte sich durch die Schüler. »Sind Sie schon bereit für Miss Snape?« »Geben Sie mir eine Stunde.«, lächelte Lupin. »Entschuldigen Sie, Sir.«, mischte sich Diana ein. Lupin nickte ihr aufmunternd zu. »Muss ich meine Schuluniform tragen, oder darf ich Straßenkleidung anhaben?« »Tragen Sie, was Ihnen beliebt.« Lupin lächelte. »Danke, Sir.« Sie wand sich etwas ab. »Ich bin dann in einer Stunde bei Ihnen.« »Ich freu mich, Miss Snape.« Diana lief hinab in die Kerker, in ihr Zimmer und wurde von ihrem kleinen schwarzen Wolf Luparctus begrüßt. »Na Kleiner? Ich möchte mich kurz umziehen und dann stelle ich dir jemanden vor.« Sie zog ihre Schuluniform aus und schlüpfte in die schwarze Jeans mit den zerschlissenen Rissen. Über ein grünes Top zog sie andächtig einen ihr viel zu weiten schwarzen Pullover, der ihr über die Schultern glitt, wie ein Kleid um die Beine schwang, und sie schob die Ärmel etwas hoch. Diana packte ihre Bücher aus der Tasche, ließ das Pergament und ihre alte Feder drin. Luparctus sprang ihr in die Arme, als sie sich zu ihm umdrehte. »Na komm!« Ihn knuddelnd verließ Diana ihr Zimmer und begab sich in den Gemeinschaftsraum der Slytherins. »Hallo schöne Frau!« Blaise bewunderte die natürliche Schönheit seiner neuen Freundin. »Danke!« Diana setzte sich neben ihm aufs Sofa und Luparctus schaute misstrauisch zu Blaise. »Na, wie heißt du denn?« Der Slytherin versuchte den Wolf zu streicheln. Dieser knurrte leise. »Luparctus«, ermahnte Diana, »lass ihn! Er ist in Ordnung.« ,Nur in Ordnung?' Blaise schaute für den Bruchteil einer Sekunde traurig, dann lächelte er wieder. »Luparctus? Ein interessanter Name. Wie kamst du darauf?« »Er setzt sich aus mehrere lateinischen Begriffen zusammen.« »Ach ja?« Blaise lächelte gespielt. Latein war nie seine Stärke gewesen... »Lupus, Luna, Arctus.« »Alles klar!« Blaise fiel ihr etwas ins Wort. Er mochte schöne, schlaue Frauen, aber nicht, wenn sie tote Sprachen sprachen. »Wie lange willst du Draco eigentlich noch schmoren lassen?« »Nun ja...« Diana wurde ernst. »Heut hat er mein Vertrauen schwer missbraucht und hat mich sehr verletzt.« Sie streichelte ihren Wolfswelpen. »Mindestens einen Monat.« »Oh, das ist schon lang.« Blaise schluckte trocken. »So lange musste er noch nie kämpfen!« »Tja, es gibt für alles ein erstes Mal.« Diana begann zu lächeln, da sie sich eigentlich freute, dass Draco um sie kämpfen wollte. Sie mochte den Blonden, sehr sogar. Nach weiteren kleinen Diskussionen sah Diana auf ihre Uhr. »Blaise, ich muss jetzt los!« »Wo willst du denn hin? Gehst du schon schlafen?« »Nicht ganz. Aber mein Trank muss weiter gebraut werden.« »Oh, du bist wirklich eine Snape!« Blaise lachte. Diana lächelte und verließ mit Luparctus den Gemeinschaftsraum. »Luparctus, ich weiß gar nicht, ob du mit zu Lupin darfst, aber ich nehm dich einfach mit!« Der kleine Wolf bellte freudig auf. Nach einem kurzen Fußmarsch klopfte die Slytherin an die Bürotür ihres Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste-Professors. »Ja, herein?«, erklang es von der anderen Seite der Tür. Diana betrat den Raum. »Guten Abend, Sir.« »Hallo, Miss Snape.« Lupin entdeckte den kleinen schwarzen Wolf. »Wer ist das denn?« »Luparctus. Er ist mein Begleittier.« Sie lächelte. »Und sehr anhänglich. Ich hoffe, er stört Sie nicht!« »Nein, ich denke nicht, dass er mich stört.« Lupin wies auf einen Stuhl, der vor seinem Schreibtisch platziert war. »Setzen Sie sich doch.« »Danke, Sir.« Diana nahm Platz und Luparctus sprang ihr auf den Schoß. »Ein aufgeweckter kleiner Kerl. Hast du ihn schon lang?« »Dad hat ihn mir vorhin erst geschenkt.« Diana war etwas maulig. Sie mochte nicht hier sein. »Dein Vater war hier in der Schule?« »Nein.« Sie zog leicht die Augenbraue hoch. »Ich bin bei Ihrem werten Kollegen aufgewachsen. Ihn nenne ich so.« Diana wandte den Blick ab. »Möchtest du darüber reden?« Der Professor legte die Hand offen auf den Tisch. »Nein, ich habe das verwunden.« Sie schluckte den aufflammenden Schmerz herunter. Diana besann sich, weshalb sie eigentlich hier war. »Professor, ich habe eine Frage an Sie.« »Nur zu!« Lupin lächelte. »Professor Dumbledore erzählte mir, dass Sie seit ihrem achten Lebensjahr ein Werwolf sind. Warum brach es bei Ihnen früher aus?« »Ich wurde gebissen von einem anderen Werwolf. Dann verwandelt man sich bei den nächsten Monden. Du hingegen bist ein geborener Werwolf, bei dir bricht es erst in der Pubertät ein Mondzyklus vor deinem Geburtstag aus.« »Monden?« »Ja, die Verwandlung findet in der Nacht vor, während und nach dem Vollmond statt.« »Das muss doch unglaublich anstrengend sein! Hat man denn nicht heftige Muskelschmerzen?« »Richtig. Das ist ja das Problem!« Lupins Lächeln wurde müde. »Sir, ist Ihnen nicht wohl? Soll ich gehen?« »Nein Diana, bitte bleib noch etwas.« »Warum, Sir?« »Ich würde dich gern etwas näher kennenlernen.« »Was wollen Sie denn noch wissen?« »Das klingt vielleicht etwas seltsam, aber wie ist es bei Professor Snape aufzuwachsen?« Diese Frage verwirrte Diana wirklich. »Nun ja...ich kenne es ja nicht anders. Dad ist zwar streng, aber andererseits kann er auch unglaublich liebevoll sein.« Sie sah auf, da sie auf Luparctus hinabgesehen und gestreichelt hatte. »Sir, hatten Sie früher Hilfe?« »Wie meinst du das denn?« »Nun ja, war jemand für Sie nach Ihren Verwandlungen da?« »Ja, meine Freunde.« Wieder lächelte er müde. »Dein Onkel hat dir bestimmt von uns erzählt. Wir waren ja nicht gerade nett zu ihm.« »Die Rumtreiber...«, stellte Diana fest und wurde etwas zornig. Sie mochte es nicht, wie ihr Onkel aussah, wenn er von seiner Schulzeit erzählte. »Es tut mir leid...«, flüsterte Lupin unbedacht. »Sir, ich...« Lupin sah auf, leicht erschrocken. Diana hatte er ausgeblendet. »Diana, soll ich dir sagen, warum ich mich bereit erklärt habe, dir als Mentor zur Seite zu stehen?« Diana zuckte zusammen, irritiert darüber, wie kraftvoll Lupin plötzlich war. »Ich erklärte mich bereit, um dir zu helfen, aber auch, um so vielleicht Severus´ Zorn auf uns zu lindern.« »Das ist aber sehr Slytherin von Ihnen, Sir.« Diana musste sich ein aufkommendes Lachen verkneifen. Auf ihre Uhr schauend, fügte sie hinzu, »Sir, ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber ich würde jetzt gerne ins Bett gehen.« »Oh ja, natürlich, schlaf gut, Diana.« Diana stand auf, winkte ihrem Professor von der Tür aus zu und eilte, dicht gefolgt von Luparctus, hinab in den Kerker! »Vielleicht ist der ja doch nicht so schlimm! Was hältst du von ihm, Luparctus?« Freudig bellte der schwarze Wolf. »Seh' ich genau so!« Sie betrat die Gemächer ihres Hauslehrers. »Dad? Ich bin wieder da! Wo bist du denn?« »Im Labor...Bin gleich bei dir!« Diana klingelte nach einem Hauselfen, gab ihm die Bitte um einen Earl Gree mit auf den Weg und wartete auf der Couch sitzend auf ihren Onkel. »Na Diana, wie war dein Gespräch mit Lupin?« Snape war aus dem Labor gekommen und hatte sich neben Diana auf das Sofa gesetzt. »Naja, er hat mit mir darüber gesprochen, wieso er mein Mentor ist und etwas Grundlegendes zu Lykanthropie.« Sie zucke mit den Schultern. Es klopfte. Diana stand auf, öffnete dem Hauself, nahm ihm sich bedankend die Teetasse ab, und schloss erneut die Tür. »Dad, ich gehe ins Bett. Es ist doch recht anstrengend gewesen heut!« »Diana, ich möchte dir noch etwas sagen!« »Noch mehr gute Nachrichten? Hatte ich davon heute nicht schon genug?« Missmutig sah sie ihn an. »Nein, es geht um Luparctus!« »Ach ja? Was ist mit meinem kleinen Racker?« Besorgt sah Diana auf ihren Begleiter, der quietsch gesund aussah. »Nein, alles in Ordnung!« Severus faltete die Hände. »Luparctus ist ein magischer Wolf.« »Ja und?« »Er wächst nicht an Größe, sondern entwickelt sich nur weiter.« »Oh, das ist gut!« »Er ist dein Beschützer!« »Wie soll er denn das machen?« Belustigt ließ sie sich noch einmal neben Severus fallen. »Sein Körper wird dann extrem wachsen, sodass er dich verteidigen kann.« Stolz lächelte Severus. »Oh, das erklärt Einiges. Ist noch etwas?« »Nein, Kleines. Schlaf gut und träum was Schönes, mein Schatz!« »Ja, gute Nacht, Dad.« Diana ging, verfolgt von Luparctus, in ihr Zimmer und stellte die Teetasse auf die Kommode, bevor sie sich umzog, um sich mit einem guten Buch und ihrem Tee ins Bett zu setzen. Am nächsten Morgen war Diana verwirrt, da sie etwas Seltsames geträumt hatte. »Dad, bist du noch hier?« Da keine Antwort aus den Gemächern kam, lief Diana in ihrer Schuluniform durch die Kerker, um wenigstens Blaise oder Draco zu finden, aber niemand war da. »Hallo? Ist hier jemand? Hallo?« Suchend durchschritt sie das Schloss, aber auch hier war niemand, nicht einmal ein Hauself war zu finden. Plötzlich hörte sie das Rufen einer Eule und die Dämmerung setze ein. , Was ist denn hier los?' Diana sah wie der Mond aufging. »Vollmond...«, hauchte sie und hörte auf einmal ein tiefes, kehliges Knurren hinter sich. »Oh scheiße!!!« Als sie sich umdrehte sah sie einen riesigen hellbraunen Werwolf. Diana blieb ruhig stehen und atmete tief durch. »Professor Lupin...?« Langsam ging Diana rückwärts und verbrach sich den Kopf darüber, wie sie sich wehren sollte. Sie sah an sich herunter und stellte fest, dass sie keinen Zauberstab, aber Blut an den Händen hatte. »Hat Sie das angelockt, Sir? Das Blut?« Dann stieg Diana ein betörender Duft in die Nase. Leicht nach Eisen und süßlich warm. »Was ist das? Was riecht so gut?« Diana leckte sich über die Finger. , Warum ist das so lecker?' Der Werwolf ihr gegenüber knurrte und sah zu einem Punkt hinter ihr. Sie folgte seinem Blick und entdeckte den leblosen Körper Blaises und direkt daneben Draco. »Sie sind tot...« Diana schluchzte. »Wer hat das getan?« Der Werwolf stieß ihre Schulter an. »Ich? Ich soll das getan haben? Das kann nicht sein! Ich würde nie töten!« Erschrocken fuhr Diana aus ihrem Bett hoch. , Was war das?' Sie setzte sich auf die Bettkante. , Ich muss zu Lupin! Er muss mir erklären, was das war!' Diana sprang aus dem Bett und zog sich an. »Wo willst du hin, Kleines?«, fragte Severus, während Diana durch die Wohnstube eilte. »Ich muss zu Lupin!« Diana klang verzweifelt, als ihr die Bilder aus ihrem Traum einfielen. »Was willst du denn um diese Uhrzeit bei ihm?« »Mein Traum. Er muss ihn mir erklären!« Bevor Severus seiner Nichte noch etwas sagen konnte, war diese auch schon hinaus geeilt. Hinauf zu dem Büro Lupins, heftig an die Tür klopfend. »Bei Godric!!! Wer will denn so früh am Morgen etwas von mir?«, murrte Remus Lupin und trabte zur Tür. Verwirrt blickte er auf die junge Slytherin, die leicht panisch vor ihm stand. »Miss Snape?« »Professor! Hilfe! Sie müssen mir helfen!« »Wobei denn?« »Mein Traum! Ich habe etwas Schreckliches geträumt!« Sie klammerte sich an seinen Türrahmen. »Na komm erst mal rein.« Er zog sie in sein Büro und verfrachtete das zitternde Mädchen in den großen Ohrensessel. »Professor, ich...« »Shh...« Er hob die Hand und legte einen Finger auf ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. »Möchtest du einen Tee, Diana?«, fragte Lupin ruhig und sah Diana in die nachtschwarzen Augen. Diana nickte abwesend. Der Professor setzte Wasser auf. »Früchtetee, Diana?« Wieder nur ein zögerndes Nicken seitens der Snape. Lupin gab Diana die Tasse mit dampfendem Tee in die Hand und setzte sich ihr gegenüber auf die kleine Couch. Er atmete tief ein. »So und jetzt versuchst du mir ganz langsam und ruhig zu erzählen, was du geträumt hast.« »Ja, Sir...... In meinem Traum bin ich normal erwacht und habe dann aber niemanden im Schloss gefunden.« »Okay, das ist doch noch recht normal... nichts Ungewöhnliches oder?« Kopfschüttelnd fuhr sie fort, »Und dann traf ich Sie, Sir.« »Mich?« Lupin lachte kurz. »Bin ich denn so schrecklich, dass du es gleich als Alptraum bezeichnest?« »Nun ja, das waren nicht Sie, so wie Sie jetzt vor mir sitzen, sondern Ihre Werwolfsgestalt.« Etwas peinlich berührt sah Diana zu Boden. »Woher kennst du denn meine Werwolfsgestalt?« »Dad hat sie mir in seinem Denkarium gezeigt. Als es um meine Gene ging...« »Oh ach so... und wie ging dein Traum weiter?« »Naja, ich habe Blut gesehen, überall Blut!« Diana schluchzte leise. »Und dann die Körper von Blaise Sabini und Draco Malfoy.« »Du magst die beiden Herren, nicht wahr? Sie sind deine Freunde, richtig?« »Ja, Sir, sie sind die einzigen Schüler, die ich leiden kann.« Sie lächelte müde. »Na die beiden scheinen sich mehr für dich zu interessieren...« Lupin musste grinsen. Er konnte die Jungen verstehen. Diana war hübsch und klug. Eine betörende Mischung. »Ja, ich weiß, aber ich hab Angst, weil...« Sie schluchzte. »...ich hatte sie in meinem Traum... ich hab sie... hab sie...« Diana brach ab. Lupin nahm ihre zitternden Hände in seine und beendete ihren Satz, »...getötet...« »Ja... « Diana schluchzte erneut. »Ich weiß, das klingt jetzt sehr seltsam, aber das ist für einen so jungen Werwolf wie dich normal.« »Wie meinen Sie das, Sir?« »Erstens: Hör bitte auf mich ,,Sir" zu nennen, wenn wir uns wegen der Lykanthropie treffen.« »Was soll ich sonst sagen?« »Remus und dutze mich bitte.« »In Ordnung...Remus. Was ist der zweite Punkt? Warum ist das normal für mich?« Sie überschlug die Beine. »In dir erwachen langsam deine Instinkte. Der Jagdinstinkt und damit der Tötungsinstinkt. Eigentlich töten Werwölfe nur um sich zu verteidigen oder zu ernähren. Dein Unterbewusstsein versucht diese Instinkte in einen Kontext zu setzen. Diesen hat es aber nicht und so bettet dein Unterbewusstsein diese Instinkte in das einzige Bezugsgefüge ein, dem menschlichen Bezugsrahmen. Das bedeutet, dass es normal ist, weil dein Hirn es nicht anders kennt! Und weil dein Körper sich drastisch verändert!« »Remus, worauf muss ich mich noch einstellen? Welche Träume?« »Das Laufen! Das ist das Schönste! Man ist frei!« Er lächelte gedankenverloren. »Dann die Jagdträume! Du wirst glücklich sein, wenn du das Tier erlegt hast, aber wenn du aufwachst wirst du es verstörend finden.« Remus zwinkerte etwas. »Dann gibt es noch das Schlingen! Ein Fresstraum, überaus verängstigend, da du das Gefühl heben wirst, dass du deinen Hunger nie stillen wirst!« Verunsichert sah Diana ihren Werwolfmentor an. »Hast du Angst?« Er stich über ihre Hand. »Ja, etwas...« Peinlich berührt sah Diana weg. Eine Snape gab keine Schwächen zu! »Du kommst jeder Zeit zu mir kommen! Egal wann!« Diana sah überrascht auf. »Ich bin immer für dich da!« 'Das hat bisher nur Dad zu mir gesagt!' Diana lächelte. »Danke, Remus!« Ihr Blick fiel auf Remus' große Wanduhr. »Oh, wir sollten zum Frühstück gehen!« Auch der Professor sah auf die Uhr. »Eine weise Entscheidung, Diana!« Er stand auf. »Geh doch schon mal vor. Ich werde mich noch schnell richtig anziehen.« Damit schob er sie aus seinem Büro. Sich etwas verhalten darüber freuend, dass sie Draco und Blaise gesund und wohl behalten sah, ging Diana zum Slytherintisch. Nach dem Frühstück gab Severus Diana ihre Schultasche, in der es verdächtig raschelte. »Du hast jetzt Verwandlung. Viel Spaß mit Professor McGonagall!« »Danke, Sir!« Diana nahm ihre Tasche, warf sie sich über die Schulter und lief mit Blaise zum Klassenraum nach. »Guten Morgen! Ich hoffe, Sie haben sich gut wieder hier im Schloss eingelebt.« Minervas strenger Blick, der immer irgendwie liebevoll war, glitt über die Schülerreihen. »Miss Snape, würden Sie bitte zeigen wie gut Ihre Verwandlungen sind?« »Natürlich. « Diana nahm Luparctus aus ihrer Tasche und setzte ihn mit strengem Blick auf den Tisch. Er setzte sich brav hin und sah sein Frauchen erwartungsvoll an. Diese nahm ihren Zauberstab und verwandelte ihren Wolf in einen Silberkelch, der mit schwarzen Lederstreifen verziert war. »Das war gut. Wenn Sie nicht mitkommen, dann sagen Sie mir bitte Bescheid.« Die Professorin führte den Unterricht fort. McGonagall lächelte streng und freute sich insgeheim, dass Diana jedes Wort mitschrieb. Der Unterricht neigte sich seinem Ende und die Professorin sah ihre neue Schülerin nett an. »Miss Snape, bleiben Sie bitte noch kurz hier.« »Gern, Madame!« Diana war etwas irritiert. Der Rest ging, Blaise rief Diana zu, dass er im Innenhof warte, und Diana sah ihre Vandlungslehrerin erwartungsvoll an. »Professor, warum wollten Sie denn mit mir sprechen?« »Ich wollte Sie fragen, warum Sie jedes meiner Worte mitschreiben?« Etwas erstaunt darüber, dass es der Professorin aufgefallen war, sah Diana auf ihre Aufzeichnungen. »So kann ich es leichter lernen.« Sie lachte. »Ich will ja nicht ständig das Denkarium von Professor Snape benutzen. Das ist der Grund, Madame.« Diana sah auf ihre Uhr. »Professor Lupin wartet sicher wegen Verteidigung gegen die dunklen Künste auf mich! Darf ich jetzt gehen?« »Natürlich. Einen lernwilligen Schüler soll man nicht aufhalten!« Diana war schon fast aus der Tür, als die schottische Dame ergänzte, »Viel Glück, Diana Snape!« »Ähhmmm...danke...Professor...!« Zögerlich verließ sie den Klassenraum. »Nun komm, Diana! Lupin wartet sicher schon!« Blaise zog sie hinter sich den Turm hinauf. »Nun rein Mister Sabini! Sie sind zu spät!« Streng (naja nicht wirklich, wir kennen ja Remus John Lupin) sah Lupin den Slytherin an, dann wandte er sich an Diana, »Guten Morgen, Miss Snape! Gut geschlafen? Kommen Sie doch bitte rein!« Er lächelte breit. »Guten Morgen, Sir!« Diana setzte sich. »Warum ist er denn zu dir so freundlich? Der kennt dich doch kaum!« Blaise sah seine Banknachbarin misstrauisch an. »Oder?« »Vielleicht weil ich ein Mädchen bin...« Sie zuckte mit den Schultern. »So, etwas Wiederholung!« Allgemeines Murren & Raunen war zu hören. Nur Diana war noch relativ motiviert, »Was wiederholen wir denn, Sir?« »Es ist etwas, das euch früher viel Spaß bereitet hat!« »Woher wollen Sie das wissen, Sir?« Hermine blickte ihren Professor skeptisch an. »War in dem Jahr, in dem ich Euch schon einmal unterrichten durfte. Erinnert ihr euch?« Neugierig sah er in die Runde seiner Schüler. »Sir, stimmt es, dass diese Wesen neuerdings häufiger auftreten? Ich hätte etwas in diese Richtung gehört.«, fragte Diana, teilweise neugierig, teils neunmalklug. »Sie sind ja gut informiert, Miss Snape. Darf ich recht in der Annahme gehen, dass Sie bereits wissen um welches Wesen es sich handelt?« Lupin lächelte breit. »Ich denke schon, Professor.« Auch die Slytherin lächelte. »10 Punkte. Verraten Sie Ihren Mitschülern doch bitte, worum es geht?« »Es wäre mir ein Vergnügen!« Sie stand auf, ging auf einen der Schränke zu, wies urplötzlich auf diesen und rief laut. »Ein Irrwicht. Das ist doch ganz klar!« »Und wie lautet der Spruch, Miss Snape?« Fordernd sah Lupin sie an. »Riddikkulus!« »Weitere 5 Punkte für Slytherin!« Er ließ den Schrank in die Mitte des Raumes schweben. »Wer will als erstes?« Schlagartig reckten alle ihre Hand in die Luft. »Stellt Euch an! Das kennt ihr doch schon!« Es herrschte ein kurzes Gerangel und Draco stand plötzlich vorne. »Bereit, Mister Malfoy?« Nach einem kurzen Nicken des Blonden, öffnete der Professor den Schrank. Ein wilder Wirrwarr erschien. Lucius Malfoy tat sich aus dem Wirbel hervor und trat mit strenger Miene einen Schritt auf Draco zu, ehe der Schlangengehstock nach vorne schnellte und Draco von unten am Kinn traf und dort mit Nachdruck verweilte. »Draco, du elender Nichtsnutz! Wie kannst du es wagen, mir unter die Augen zutreten? Damit ist jetzt Schluss!!!« Der Schlangenkopf begann sich langsam um Dracos Hals zu schlängeln und zu zudrücken. »Riddikkulus!«, schrie Draco und die Robe des falschen Malfoyoberhaupts färbte sich pink, während aus dem Gehstock ein Ballonpudel wurde. Der gesamte Kurs brach in schallendes Gelächter aus. »Gut gemacht, Mister Malfoy! « Remus klatschte in die Hände, um danach Musik aufzulegen. »Der Nächste, bitte!« Blaise Sabini trat vor und der Irrwicht veränderte sich. Ein chic gekleideter Kerl im Nadelstreifenanzug legte einen Arm um Blaise und zog an der Zigarre. »Weißt du, deine Mutter und ich wollen heiraten und dann werden wir eine fünf jährige Weltreise machen. Du wirst dann ganz allein sein!« »Riddikkulus!«, zauberte Blaise den Mann einen Bierbauch, eine Halbglatze, Jogginghose und Unterhemd und eine Bierflasche in der Hand an. Wieder lachte der Großteil der Klasse. »Gut, Mister Sabini! Nächster, bitte!« Diana trat vor und Remus verkrampfte etwas, da er nicht genau wusste, was sie am meisten Angst hatte. Der Irrwicht spiegelte sein Opfer. Erst waren alle verwirrt doch dann sah die falsche Diana auf und plötzlich stockte allen der Atem. Das Gesicht der anderen war mit Blutspritzern übersät und der Mund war Blut verschmiert, genau so wie die Hände, auch ihre Kleidung triefte vor Blut und sie begann lauthals und durchaus verrückt zu lachen. Diana, die schon ihren Zauberstab gezückt hatte, schluckte trocken, sah kurz zu Draco und Blaise, dann schnell zu ihrem Mentor. Um die andere hatte sich eine Blutlache gebildet. »Riddikkulus!«, rief Diana und Remus hörte ein unterdrücktes Schluzen in ihrer Stimme. Sofort bildete sich ein glitzerder Nebel und Elfen schwebten daraus hervor. Die kleinen Wesen fingen an das Blut von dem Irrwicht zu lecken. Erst fing Diana an zu lachen, wenig später auch einige der anderen. »Erstaulich, Miss Snape. Wirklich erstaunlich!« Remus kicherte. »Sehr einfallsreich! Sehr schöne Idee!« Der Unterricht verlief wie im Flug, da alle ihren Spaß hatten. Remus lächelte Diana die gesamte Stunde über zu und das fiel auch dem Trio auf. Nach der Stunde saß Diana zu ihrem Mentor. Ein gehauchtes »Ich freue mich schon auf nachher, Remus!« verließ ihre Lippen und Remus nickte ihr eindeutig lächelnd zu. Dann sah die Slytherin zu ihren Hausgenossen und fragte fröhlich, »Na, wer von euch hat auch Arithmantik?« »Keiner von uns beiden...«, antwortete Blaise fast schon peinlich berührt. Diana blickte verwirrt drein. »Oh, das ist ja wirklich schade! Kann mich trotzdem jemand dorthin führen?« Draco hob zögerlich die Hand. »Wenn ich darf?« Im Unterrichtsraum angekommen sah Diana sich um. Sie erkannte einige Gesichter auf der großen Halle, aber eine Gestalt stach ihr ins Auge. Hermine Granger. Und die setzte sich auch noch direkt neben sie. Diana ging davon aus, dass sie sich zufällig neben Hermines Platz gesetzt hatte und wollte es dabei belassen, als sich eben jene zu ihr drehte und sie ganz unverhohlen ansprach, »Diana, kann ich dich mal was fragen?« »Klar, warum auch nicht?« Diana zuckte mich den Schultern. »Wie schaffst du es, dass deine Haare nicht kraus aussehen?« »Naja, ich mische mir eine, warte wie nennen die Muggel das?, eine Pflegekur. Einmal in der Woche und dann sehen sie so aus!« Diana sah zu der Gryffindor. »Soll ich dir auch mal eine mischen?« Hermine wurde etwas rot. »Würdest du das machen?« »Ja, klar. Sonst würde ich dich doch nicht fragen!« Sie zog Snape-like die Augenbraue hoch. »Nun ja, ich kenne es nicht, dass ein Slytherin wie du so nett zu mir, einer Gryffindor, ist... Darf ich dich noch etwas fragen?« Hermine sah hinab zu den Aufgaben auf ihrem Zettel. »Nun, immer raus damit!« Aufmunternd sah Diana zu Hermine. »Wie... Wie... Wie.. schaffst du es, dass ...dass alle Jungs so hin und weg wo dir sind?« »Sind sie das denn?«, fragte Diana beiläufig und rechnete die Aufgabe durch. Leicht verwirrt sah Hermine zu ihr auf. »Siehst du dann die Blicke nicht? Alle schauen dich an.« Diana seufzte. »Nur weil ich neu hier bin. Warum fragst du?« »Harry und Ron hätten gestern fast in ihre Kessel gesabbert, als sie dich im Zaubertrankunterricht beobachtet haben.«, antwortete Hermine trotzig. »Das ist mir egal! Ich lege es nicht darauf an, hier einen Partner zu finden!«, stellte Diana klar. »Willst du nicht?« »Wenn es sich ergibt ist es okay, aber ein Partner lenkt mich nur vom Lernen ab und Dad soll doch stolz auf mich sein!« Diana rechnete weiter. »Dad? Darf ich dich dazu mal was fragen?« Diana sah mit dem snap'schen Standardblick auf. »Der Professor ist mein Onkel und ich lebe bei ihm. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!« »So, Sie dürfen nun gehen und vergessen Sie die Hausaufgaben zur nächsten Stunde nicht!«, ließ Professor Vektor verlauten und die rotgekleidete Dame verließ den Raum in ein Hinterzimmer. »Hermine, darf ich dich mal was fragen?« Etwas erstaunt sah Hermine zu ihr. »Du willst mich etwas fragen? Was denn?« »Du kennst doch Professor Lupin scheinbar etwas besser als die anderen.« Hermine nickte ihr zur Bestätigung zu, also sprach Diana weiter. »Wie ist der denn so drauf? Ist er nett oder eher so wie ihr Professor Snape empfindet?« »Re.. ähm Professor Lupin ist eher der Kumpeltyp und versucht die Schüler durch Lachen auf seinen Unterricht aufmerksam zu machen, wo hingegen Professor Snape eher Strenge falten lässt.« Hermine lächelte entschuldigend. »Deshalb seid ihr also so leise in seinem Unterricht. Verstehe...« Diana lächelte. Hermine winkte ihr zum Abschied und eilte zu Harry und Ron, die auf der anderen Seite des Innenhofs aufgetaucht waren. Die Zeit bis zum Abendessen vertrieb sich Diana mit der Erledigung ihrer Hausaufgaben in der Bibliothek. Nachdem sie ihre Bücher in die Gemächer gebracht und sich umgezogen hatte, ging sie in die große Halle, lächelte Hermine am Gryffindortisch und Remus am Lehrertisch zu und setzte sich zwischen Draco und Blaise. »So Jungs! Ich muss jetzt los! Wir sehen uns dann morgen zum Frühstück!« Mit diesen Worten sprang sie auf und eilte die Treppen hinauf zu Remus´ Büro. Etwas außer Atem klopfte sie an. »Diana? Komm rein!«, ertönte von der anderen Seite der Tür, ehe Diana sie aufstieß und unvermittelt mitten im Raum stand. Nach einem Nicken von Remus setzte sie sich. »Gut, dass du heute so früh kommt! Wir haben für die nächsten drei Nächte noch jede Menge vor zu bereiten!« ,Was gibt es denn noch großartig vorzubereiten?', fragte sich Diana. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)