Nahe bei dir ist mein Untergang von LynethNightmare (Murtagh x OC) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Meine Geschichte beginn fernab von Alagäsia in einem kleinen Land, das über und über mit Grün bewachsen war und Freiheit versprach. Andere Menschen waren rar in dieser Gegend, dennoch war meine Kindheit die schönste Zeit meines Lebens, das sich drastisch verändern sollte. „Aideen. Ich habe dir tausend Mal gesagt, dass du nicht im Dunkel draußen zum See gehen sollst!“, rief mein Vater über das freie Feld hinweg, auf dem unsere Ähren wuchsen. Es war früher Sommer und die Nächte waren noch recht kalt, dennoch nicht mehr ganz so arg wie im Frühling. Ich streckte mich genüsslich. Hatte wohl schon wieder die Zeit vergessen. Ich sprang hoch und winkte meinem Vater zu, dass er sah, dass ich ihn verstanden hatte. Dann packte ich mein schlichtes braunes Kleid mit der linken Hand und stürmte los, Richtung Haus. So ruhig verlief es schon mein Leben lang. Die nächsten Nachbarn wohnten einige Meilen weit entfernt, was uns aber nicht wirklich störte. So konnte man als junges Mädchen immer noch tun was man wollte. Auch wenn ich mich nach anderen Kindern sehnte, doch sobald ich deswegen etwas traurig wurde ließ mein Vater seine Arbeit für einen Moment liegen und kümmerte sich um mich. Meine Mutter war bei meiner Geburt gestorben, es war von Anfang an klar, dass sie es nicht schaffen würde, dennoch war ihr mein Leben mehr wert wie ihres. Mittlerweile bin ich eine junge Frau im stattlichen Alter von siebzehn Winter. Meine langen dunkelroten Locken fielen mir bis zur Hüfte hinab und meine neugierig klugen und erwachsenen Augen erforschten die Umgebung in ihrem angepassten Grün. Ein paar Sommersprossen zierte meine helle Haut, die an den Wangen stets rosa unterlegt war. Ich war sehr zierlich und klein, dennoch hatte ich eine weibliche Figur. Mein Vater war sehr stolz auf mich, denn ich wusste mich zu benehmen und führte den Haushalt, während er hart auf dem Feld arbeitete. Dennoch machte mich mein Leben nicht glücklich. Ich hing stets meinen Gedanken nach und suchte nach dem Abenteuer in meinem Leben, doch es ließ sich bedenklich viel Zeit. Eines Abends, als mein Vater mal wieder heimgekommen und sogleich auf seinem Schlafplatz gefallen war spazierte ich hinaus und folgte dem Wanderpfad, der um den See herum führte. Angst vor der Dunkelheit hatte ich noch nie, dennoch war ich stets auf der Hut, denn die wilden Tiere waren zu der Zeit des Sommers nicht zu unterschätzen. Welche anständige Mutter würde ihre Kinder auch nicht beschützen? Ich ließ mich in das Ufergras gleiten und blickte auf die dunkle Oberfläche des kleinen Gewässers vor mir. Welche Schätze sich wohl darin verborgen? Mit meinem Finger fuhr ich meine Silhouette im Wasser entlang und träumte von fremden Tieren und Seefrauen mit langen Flossen und wallenden Haaren, die vielleicht am Grunde dieses Sees schwammen. Ein Seufzen entkam meinen Lippen, als mir klar wurde, dass ich niemals ein solches Märchen leben könnte. Bestenfalls würde ich die Frau eines reichen und schönen Bauernjungen werden und mit vielen Kindern meinen Lebensabend fristen, während ich mit meinem Herzen ringe, das immerzu nach der Freiheit schreit. Wehmütig blickte ich in die Ferne, wo das Licht in unserem Häuschen brannte und mein Vater sicher seelenruhig schlief. Ich zog einen kleinen Dolch aus meinem Stiefel, diesen hatte ich einst in diesem See gefunden. Vielleicht war er der Überrest einer riesigen Schlacht, die hier irgendwann einmal getobt hatte. Vielleicht war es auch das Utensil eines Diebes, der hier seine Beute vor den Rittern verstecken wollte. Jedenfalls war er wie neu. Er war aus Silber und einige dunkle Edelsteine besetzen den Schaft. Es war sicherlich ein edles Stück, doch trotz allem wollte ich ihn nicht aus der Hand geben. Mein letztes Stück der Freiheit, die ich noch im Herzen trug. Mit einem Mal funkelte ein seltsames Licht in mein Gesicht und ich erschrak und fuhr hoch. Es drang aus dem trüben Wasser des Sees, der mich finster anstarrte. Es wurde immer heller und blendete mich beinahe, dann stieg ich auch schon in das Wasser und spürte, wie die Kälte meine Beine fesselte. Unerschrocken wagte ich mich immer tiefer ins Wasser, bis ich bis zum Bauchnabel versunken war. Nun lag das Leuchten direkt vor meinen Augen und ich griff in das Wasser und zog es heraus. Schnell steckte ich es in meinen Ausschnitt und entstieg wieder dem See. Im Schneidersitz ließ ich mich wieder in das Gras fallen und zog den schweren Gegenstand hervor. Es leuchtete immer noch unheimlich und eine unglaubliche Wärme drang aus dem Inneren. Es war kein üblicher Amethyst das war mir sofort klar. Die Außenseite war wie geschliffen und der Stein wirkte, als wenn er leben würde. Wieder versteckte ich den Edelstein in meinem Ausschnitt und rannte nach Hause, wo ich mir dann etwas Trockenes anzog. Ich lag noch lange auf meinem Schlafplatz und betrachtete das seltsame Objekt, welches ich aus dem Wasser gezogen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)