Glass Skin von abgemeldet (if the dream I dream gets ripped apart in a cruel way) ================================================================================ Kapitel 7: Toshiya: 3 --------------------- Kaoru lag von Anfang an richtig mit seiner Aussage. Kaum war ich als Bassist akzeptiert ging es gleich einmal bergauf mit der Band, dabei machten wir sogar Yoshiki von X Japan auf uns aufmerksam. Mit ihm als Mentor haben wir als gesamte Band recht rasch das nächste Level erreicht und mittlerweile sind wir nun in ganz Japan bekannt. Beruflich gesehen scheint bei mir nun alles abgesichert zu sein, doch privatlich scheine ich kaum brauchbare Fortschritte zu machen. Ich war wirklich davon ausgegangen, dass Kaoru an einer fixen Beziehung mit mir interessiert wäre, doch scheinbar habe ich mich darin gewaltig getäuscht. Es nagt an mir zu wissen, dass er sich nichts aus einer gleichgeschlechtlichen Beziehung macht und doch bekomme ich verstärkt das Gefühl von ihm vermittelt, dass er doch sichtliche Interesse an mir hegt. Leicht seufzend lehne ich an der Wand zum Gebäudekomplex in dem die Wohnung unseres Zweitgitarristen liegt und ehrlich gesagt erstaunt es mich selbst, dass ich ihn freiwillig aufsuche nur weil ich mir auf einmal wegen Kaoru so unsicher geworden bin. In den abendlichen Himmel starrend bin ich mir ehrlich gesagt nicht mehr ganz so sicher ob ich hier wirklich das Richtige tue. Seit diesem Gespräch mit Kaoru bin ich ehrlich gesagt innerlich sichtlich verwirrt. Was soll ich nun genau von dem was er zu mir sagt glauben? Seine gesamte Körpersprache ist mir gegenüber eindeutig inkongruent. Weiß er eigentlich wie sehr er sich selbst dadurch belügt? Ein weiteres Seufzen entweicht meinen Lippen, dabei lasse ich nun meinen Blick senken. Ich belüge mich ja im Grunde genommen doch auch selbst, in dem ich mich wortlos füge und einfach dem folge, was DIE zu mir sagt. Kaoru wird so oder so nichts mehr von mir wissen wollen, vor allem wenn er heraus finden sollte, dass ich ohne jegliche Gegenwehr meinen Körper unserem Zweitgitarristen überlasse. Unweigerlich beiße ich mir deswegen auf die Lippen, da ich nur all zu gern aus diesem Kreis ausbrechen will aber leider viel zu schwach dazu bin. Genau das bin ich - schwach, unnütz, befleckt. Wer sonst wäre daran interessiert sich mit mir abzugeben? Mich nun von der Mauer abstoßend gehe ich nun in Richtung der Bahn, zünde mir dabei eine Zigarette an und ich nehme mir gerade willentlich in Kauf, dass DIE sauer auf mich sein wird, weil ich die heutige Nacht nicht wie ausgemacht bei ihm verbringen werde. Ich muss Kaoru sehen. Ich muss unbedingt Kaoru sehen. Egal was es genau ist, dass er trotz all der herrschenden Verwirrung in mir auslöst, bei ihm habe ich schließlich das Gefühl sichtlich geborgen zu sein. Er gibt mir obendrein eine Kraft, die mir sogar dabei hilft mich aufzurappeln und vorwärts zu gehen. Nebenbei mache ich mir Sorgen um ihn, da er in letzter Zeit so mitgenommen aussieht und es setzt mir ehrlich gesagt sehr zu ihn so zu sehen. Vor allem tut es mir weh, dass er mir scheinbar mit geplanter Absicht ausweicht. Fast so als fürchte er sich davor tief in seinem Inneren zu entdecken, was er wirklich für mich empfinden könnte. Kaum bin ich in der Bahn drinnen entscheide ich mich kurzerhand dazu zuerst im Studio nachzusehen und ein kurzen Blick aufs Display meines Handys werfend sagt mir, dass Shinya mir eine SMS geschickt hat. Rasch lese ich mir seine Kurznachricht durch, seufze dabei leise auf und ich weiß nun was ich zu tun habe. Da ja sonst niemand in der Band ihm sagt er solle endlich eine Pause einlegen, werde ich das nun kurzerhand tun. Ich tue das nicht nur für die gesamte Band, sondern auch für Kaoru. Meinetwegen handle ich mir gern noch eine Standpauke von ihm ein, doch ich werde mir sicherlich nicht mitansehen, wie er sich am Ende noch kaputt arbeitet. Er ist auch nur ein Mensch wie wir Anderen auch und keine Hochleistungsrechenmaschine. Wenn Kaoru sich auch nur ansatzweise weigern sollte mitzukommen, werde ich wohl kurzerhand DIE kontaktieren und ihn bitten mir zu helfen, auch wenn ich ganz genau weiß wie angespannt momentan das Verhältnis zwischen ihnen ist. Beim Studio angekommen bemerke ich nur, dass überall das Licht abgedreht ist und als ich gerade wieder gehen will fällt mir im kleinen Büro das brennende Licht auf. Fast schon so wie ich es mir gedacht habe. Kaoru befindet sich darin und ist mit einem riesigen Stapel Dokumenten beschäftigt. Kurzerhand bringe ich ihn dazu mir zu folgen, in dem ich ihm gegenüber klein wenig mit DIE androhe und er lässt sich bereitwillig von mir aus dem Studio führen. Wann zur Hölle hat Kaoru bitte zuletzt geschlafen? Er sieht ja ziemlich fertig aus. Ich entscheide mich einfach dazu Kaoru heim zu bringen, dabei huscht mir ein kurzes Lächeln über die Lippen als er in der Bahn bei mir angelehnt kurz eindöst. Auch wenn ich bisher noch nie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu Kaorus Wohnung gefahren bin, so finde ich recht rasch den Komplex wieder in der sie liegt und ich werde sicherheitshalber bei ihm bleiben, falls er sich wieder mit Arbeit eindecken will. Ich werde höchstpersönlich dafür sorgen, dass er die Ruhe bekommt die sein Körper so dringend braucht und wenn ich ihn dafür in seiner eigenen Wohnung festhalten muss. Kaum in Kaorus Wohnung angekommen bringe ich ihn dazu sich den nötigen Schlaf zu holen, dabei beschlagnahme ich mir als Liegestatt erneut sein Sofa. Sehr zu meiner Erleichterung folgt er ohne Widerspruch und ich halte absichtlich mein Telefon abgeschalten. Kurz lehne ich mich im Türrahmen zu seinem Zimmer an und mit einem leichten Lächeln auf meinen Lippen ruhend betrachte eingehend jenen Mann, der nun schläft und der es auf irgendeine Weise geschafft hat, dass ich ihn einfach nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Nicht nur in meinen Träumen, wo ich ihm weitaus näher bin als mir momentan möglich ist, sondern auch in meinem Alltag ist er regelrecht präsent. Auch wenn wir nun Bandkollegen und gute Freunde sind, irgendwie habe ich immer diesen Funken Hoffnung in mir wir können eines Tages weitaus mehr als nur einfache Freunde sein. Ich möchte so viel mehr für ihn sein als ich es momentan für ihn bin. Bin ich überhaupt dazu berechtigt so einen Wunsch zu hegen, auch wenn er offensichtlich unmöglich zu erfüllen ist? Darf ich mir eigentlich erhoffen, dass ich eines Tages auch wirklich mit Kaoru nicht nur im Traum so unzertrennbar verbunden bin? Ja, denn es ist mein Leben und es sind meine Entscheidungen die ich fälle. Während Kaoru in Ruhe schläft übernehme ich einen Teil des Papierkrams und ich habe sogar Kyo & Shinya verständigt um sie innerlich zu beruhigen. Kaoru schläft zwei Tage durch, was mich ehrlich gesagt innerlich doch etwas beruhigt und auch wenn ich wahrscheinlich nie mehr für ihn sein werde als ich mir wünsche, so nehme ich es mir zu Aufgabe auf ihn zu achten. Ich werde eine Art Gewissen für ihn werden und ihn daran erinnern, wann er sich in punkto Arbeit etwas zurück nehmen soll. Ich bin gerade dabei etwas für Kaoru zu kochen als dieser wach wird und mit einem Lächeln stelle ich fest, dass er sichtlich ausgeruht wirkt. Ein Hoffnungsfunke entspringt tief in meinem Inneren als er nun meint er müsse in Ruhe überlegen, ob er sich damit geistig anfreunden könnte mit mir beziehungstechnisch zusammen zu sein und ich kann halt nicht anders als ihn zu umarmen. Um ehrlich zu sein, ich mag Kaoru genau so wie er ist. Meinetwegen braucht er sich nicht extra umändern. Er soll einfach so bleiben wie er ist, denn das ist genau der Grund wieso ich mich auch so sehr zu ihm hingezogen fühle. ************ Es fühlt sich für mich an wie ein harter Schlag direkt ins Gesicht. Ich kann kaum glauben was geschehen ist. Ehrlich gesagt ist mir mehr als nur zum Heulen zu Mute. Am liebsten würde ich nun die gesamte Welt dafür verfluchen, nur weil Kaoru auf einmal so distanziert mit mir umgeht. Das habe ich sicherlich DIE zu verdanken. Was immer in Taiwan zwischen den beiden vorgefallen ist, am Ende muss ich alles ausbaden. Es ist so ungerecht, die ganze Welt ist vollkommen ungerecht. Ich war gerade auf so guten Kurs eine passende Antwort von Kaoru zu erhalten und mit einem Wimpernschlag ist jegliche Chance vernichtet worden. Verzweifelt wie ich bin lasse ich mich ins Bett fallen, nachdem wir das Zimmer betraten und starre böse die Zimmerdecke an. Zum Glück hat Shinya noch zugestimmt, dass ich bei ihm im Zimmer sein darf als wir bandmäßig in Korea unterwegs sind. Dafür war Kyo freiwillig zu unseren Zweitgitarristen ins Zimmer gezogen, wofür ich ihm ehrlich gesagt recht dankbar bin. „Was ist konkret zwischen euch vorgefallen?“ „Soweit ich mich erinnere nichts Gravierendes“ „Wieso sollte Kaoru-san dann dir gegenüber auf einmal so distanziert sein?“ „Weißt du, Shinya, das wüsste ich auch gerne“ bringe ich nun hervor, habe mich dabei aufgesetzt und blicke den Jüngeren innerhalb der Band genau an. Mit unserem Sänger und mit ihm verstehe ich mich recht gut, auch wenn Shinya seinem Sternzeichen alle Ehre macht und meistens der Stillere von uns allen ist. Dabei muss ich noch sagen, er ist neben DIE ein wirklich guter Beobachter was uns alle betrifft. „Es gibt da etwas, dass du wissen solltest“ fängt er nun an, setzt sich neben mich und fragend schaue ich Shinya nun an. „Was genau, Shinya?“ „Als Kaoru-san uns sagte er habe einen möglichen Bassisten gefunden war er sichtlich aufgeregt. Seine Augen haben dabei geleuchtet, wobei ich ihn zuvor nur selten so zu Gesicht bekam seit ich ihn kenne“ sagt er nun zu mir, wobei ich nun leicht verwirrrt bin. Was konkrekt versucht mir unser Nesthäkchen auf diese Weise zu vermitteln? „Weißt du, er war sogar leicht angespannt und sein Blick war stets in Richtung zur Tür unseres Proberaums oder aufs Display seines Handys gerichtet gewesen. Als du am Tag der Frist kamst konnte ich eine sichtliche Erleichterung an ihm erkennen“ kommt noch aus ihm hervor, wobei ich meinen Blick auf ihm ruhen lasse und erst jetzt wird mir langsam aber sicher bewusst was er mir damit in etwa sagen will. Bilde ich es mir gerade ein oder versucht mir Shinya gerade einen Funken Hoffnung zu geben? Denn so wie es klingt was er mir eben erzählt hat, muss Kaoru scheinbar seine gesamte Hoffnung darin gelegt haben mich erneut zu sehen. „Vielleicht lags ja auch nur daran, dass ihm zu dem Zeitpunkt ein Bassist fehlte“ kommt recht ernüchternd aus mir hervor, seufze leise auf und ehrlich gesagt glaube ich kaum daran, dass er jemals mehr in mir sehen wird als mir lieber wäre. „Das glaube ich nicht, Toshiya-san, schließlich kenne ich ihn ja noch von dem Zeitpunk an als er der Neuling innerhalb von La:Sadies war“ „Warte mal, soll das etwa heißen, euer Line-Up war nicht immer so?“ „Vor Kaoru-san war noch ein Gitarrist namens Shio-san, doch er ging aufgrund persönlicher Differenzen“ erklärt er mir mit einem sanften Lächeln, da ich immer davon ausgegangen war, dass Kaoru schon von Beginn an mit Kyo, Shinya und DIE eine Band bildete. „Du solltest auf jeden Fall mit ihm reden“ „Was, wenn er ablehnt?“ „Das wird er schon nicht, wenn du ihm die Sachlage genau erklärst, Toshiya-san“ sagt Shinya nun aufmunternd zu mir, seufze dabei leise auf und ich nicke nur. Na ja, einen Versuch kanns ja nicht schaden, dass ich versuche mit Kaoru zu reden. Wenn ich ihm sage, dass die Aussage unseres Zweitgitarristen nicht stimmt wird er hoffentlich auch wieder mehr mit mir reden. Nun sichtlich motiviert stehe ich auf, danke Shinya für das Gespräch, verlasse kurzerhand das Zimmer und ich mache mich auf um Kaoru zu suchen, da erstarre ich innerlich zu einer Salzsäule. Damit ich nicht zu rasch entdeckt werde lehne ich mich an der Wand an und ich kann kaum glauben was ich da eben zu sehen bekomme. Kaoru mit einer jungen Frau an seiner Seite, wobei beide den Fahrstul gerade verlassen. Tief in meinem Inneren zieht sich alles schmerzhaft zusammen als ich genau beobachten kann, dass seine Hand an ihrer Hüfte ruht, er kräftigst mit ihr flirtet und sie obendrein auch noch darauf eingeht. Fest auf meine Lippen beißend verspüre ich nun erste Tränen meine Wangen herab rinnen und für mich ist diese Situation wie ein direkter Messerstich in mein Herz hinein als ich noch beobachten kann wie sie mit ihm ins Zimmer verschwindet. Ich sollte an seiner Seite sein und nicht ein x-beliebiges weibliches Wesen, dass sich einfach so an Kaoru ranschmeißt. Verzweiflung macht sich nun in mir breit. Ich wähle die Treppe abwärts, achte dabei nicht weiter auf mein Sichtfeld und nach einer Weile muss ich gezwungenermaßen stehen bleiben, da mir der Tränenschleier jegliche Sicht verwährt. Verdammt, wieso muss ausgerechnet ich in so eine Lage geraten? Nebenbei tut es tief in meinem Inneren weh zu wissen, dass ich wohl niemals mehr für Kaoru sein werde als ich liebend gern gewesen wäre. Was sieht er nur in ihr, was ich nicht aufweisen kann? Weiß er eigentlich, was er dadurch mir tief in meinem Inneren antut? Meine Tränen werden auf einmal mehr und ich muss mich nun auf eine der Stufen setzen. Ich bekomme dieses Bild einfach nicht mehr aus dem Kopf hinaus. Es wirkt so irreal auf mich und trotzdem zieht sich alles in mir schmerzhaft zusammen. Nun taucht erneut die Frage in mir auf, wieso ich einfach Kaorus Angebot so schnell zugestimmt habe. Ich hätte auch in einer ganz anderen Band auch als Bassist spielen können, also was genau war es wirklich, dass mich zu Kaoru und La:Sadies trieb? Ein leises Seufzen entweicht meinen Lippen, dabei kenne ich die Antwort doch schon zur Genüge. Weil ich von meiner schieren Neugier angetrieben wurde und weil ich unbedingt wissen wollte, ob Kaoru der mögliche Unbekannte in meinen Träumen sein könnte. Nun da ich endlich weiß, dass er es ist von dem ich diese erotischen Träume habe begann ich auch nach & nach tiefere Gefühle als nur rein freundschaftliche Gefühle zu ihm aufzubauen. Mittlerweile fühle ich mich gefangen in einer irrealen Illusion meines Inneren. Halbwegs meine Tränen getrocknet begene ich am Flur Kyo der mich fragend ansieht und auf mich näher zukommt. Als er nun direkt vor mir steht und mir die wenigen Tränen von meiner Wange streicht fühle ich deutlich, wie mir langsam wieder erneut welche kommen, dabei sage ich ihm in einer Kurzfassung nur, wieso ich mich so am Boden zerstört fühle. „Dafür könnte ich DIE mehrfach eine knallen“ höre ich ihn nur leise sagen und ehrlich gesagt bin ich dankbar, dass unser Sänger etwas Mitgefühl an den Tag legt was das Wirrwarr an Gefühlen tief in meinem Inneren betrifft. „Bitte, du musst jetzt mitspielen, Kyo“ kommt leise aber auch hastig aus mir hervor und streiche mir meine letzten Tränen zur Seite als sich die Tür zu Kaorus Zimmer wieder öffnet. Ehrlich gesagt, ich könnte mich dafür ohrfeigen, dass ich ausgerechnet vor Kaoru etwas vorspielen muss nur damit er nicht misstrauisch wird. Bevor Kyo auch nur ansatzweise auf mich reagieren kann habe ich ihn kurzerhand geküsst und dabei fällt mir ehrlich gesagt nicht auf, wie Kaorus Blick in kühler Weise auf uns ruht. Ich weiß ja selbst, dass ich ein absoluter Vollidiot bin. Anstatt dazu zu stehen was mir Kaoru wirklich bedeutet, mache ich die Lage um mich herum nur noch schlimmer. Einen sichtlich verwirrt dreinblickenden Kyo am Flur zurück lassend bin ich in mein Zimmer zurück, dass nun leer ist und ich fühle nur noch wie mir die Tränen herab rinnen. Jetzt habe ich es mit Sicherheit vergeigt, den Platz tief in Kaorus Herzen mein eigen nennen zu dürfen und ich fühle mich sprichwörtlich wie ein Häuflein Elend. „Was sollte das eben?“ höre ich nun Kaorus Stimme zu mir sagen, wobei ich innerlich sichtlich erstarre und es nicht wage ihn anzuschauen als er mein Zimmer betritt. Er darf mich nicht so sehen. Nicht, wenn ich so verheult und verzweifelt bin. „Keine Ahnung was du nun konkrekt meinst“ kommt unglaublich ruhig aus mir hervor, habe mich innerlich halbwegs wieder gefasst, wische mir meine Tränen weg, starre in Richtung der Wand und die Stille im Raum ist mehr als erdrückend. „Toshiya, warum...?“ vernehme ich ihn nun leise sagen, dabei fühlt es sich wie zehntausend Nadelstiche auf einmal an als seine Hand nun kurz auf meinem Arm ruht. „Warum was, Kaoru?“ frage ich nur leise nach, senke dabei meinen Blick und ehrlich gesagt traue ich mich gerade nicht ihm in die Augen zu schauen. „Warum belügst du nicht nur dich selbst, sondern mich noch obendrein dazu?“ „Ich...“ bringe ich nur hervor, beiße mir dabei auf die Lippen und erneut fühle ich wie mir Tränen herab rinnen. Verdammt, damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, dass Kaoru angefangen hat mich weit aus besser zu kennen als ich mich selbst. Ein gewaltiger Stich ist meiner Brust zu fühlen als er mich nun umarmt und ich fühle mich so schäbig in diesem Augenblick. Im Grunde genommen habe ich es nicht verdient Kaorus Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich kann ihm nicht einmal ins Gesicht sagen, dass ich auf seelischer Ebene ein Gefangener unseres Zweitgitarristen bin. Ich kann ihm nicht einmal ins Gesicht sagen, was ich wirklich für ihn tief in meinem Inneren empfinde. Ich kann es einfach nicht. Denn dazu bin ich viel zu schwach als das ich mich dagegen wehren könnte. Ich bin schwach, unnütz und befleckt, wer will sich da noch freiwillig mit mir abgeben? Niemand mit nur annähernd genug Verstand im Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)