Akasuna no Sasori von Kageyasu ================================================================================ Kapitel 9: 8J.: Der schwache menschliche Körper... (Teil 3) ----------------------------------------------------------- Teki versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er gerade aus der Ruhe gebracht wurde. Noch vor zehn Sekunden war er sicher gewesen, dass er den Kampf bereits gewonnen hätte, doch Sasori überraschte ihn mit seiner dritten Marionette. Bevor er ein Jutsu anwenden konnte, attackierten ihn die Puppen mit ihren scharfen Klingen. Teki wich aus und griff nach einem der Arme von Karasu und riss diesen mit ganzer Kraft aus. Sasori kappte die Verbindung zu Kuroari und konzentrierte sich nur noch auf Karasu. Er war nun in der Lage Karasu schneller einzusetzen, außerdem war ein Marionettenspieler stärker, sobald er nur noch eine Puppe steuern musste. Er schlug immer und immer wieder auf Teki ein, doch Teki wich aus, benutzte den abgerissenen Arm der Puppe, um sich zu verteidigen und kam langsam ins Schwitzen. Sorera drückte beide Daumen für Sasori. Anfangs sah es so aus, als würde Teki gewinnen, doch nun zeigte Sasori, was er alles draufhatte. Aber sie wusste, dass er noch sehr viel mehr konnte. Das war nur der Anfang. Chiyo nickte zufrieden, als Sasori langsam die Oberhand im Kampf gewann und warf dem Kazekage einen neugierigen Blick zu. Wie dachte er jetzt über ihren Enkel? War er überrascht? Nun, das würde sie wohl bald herausfinden. Hangyaku wandte sich an den Kazekage, als er den Kampf nicht länger mit ansehen konnte. Teki ließ sich einfach so besiegen…jämmerlich! „Sandaime, Sasori hat die Absicht meinen Schüler zu verletzen.“ Chiyo lachte auf. „Ein Sensei sollte doch stolz auf seinen Schüler sein, oder? Vergessen wir nicht, dass Sasori ebenfalls dein Schüler ist“, meinte sie. Der Kazekage hob die Hand und deutete beide an still zu sein. Er war gerade dabei den Kampf zu verfolgen. Es wurde immer spannender, da nun eindeutig wurde, dass Sasori wohl nur auf den richtigen Augenblick wartete, um zuzuschlagen. „Er lässt zwei seiner Marionetten einfach so liegen und konzentriert sich auf die dritte. Ich weiß, was er vorhat. Ich kann es schon sehen“, dachte der Sandaime Kazekage. Sasori trieb Teki immer weiter in seine Richtung. Ja, alles verlief genau nach Plan und sein Teamkamerad war wie immer nicht auf alles vorbereitet. Wie denn auch? Teki hatte keine Ahnung, was für Marionetten Sasori einsetzen konnte. Die Chakrafäden aus seiner linken Hand kontrollierten nun wieder Kuroari, doch noch bewegte er seine Puppe nicht. Er musste auf den richtigen Augenblick warten. Teki wurde immer weiter zurückgedrängt. „Was soll ich jetzt nur machen!? Ich habe kaum noch die Kraft mich zu verteidigen und der Mistkerl hat mir schon Schnittwunden verpasst! Will er mich etwa töten!?“ Teki schrie vor Wut auf. Er selbst wusste, dass er kein besonders guter Taktiker oder dergleichen war. Er vertraute darauf, dass sein nächster Angriff immer einen Treffer landete. Doch dieses Mal täuschte er sich gewaltig, als er sich zu Sasori umdrehte und die Marionette mit dem riesigen Bauch vor sich sah. Kuroari schnappte sich Teki und sperrte ihn ein. „Du Mistkerl!“, rief Teki; Sasori setzte ein zufriedenes Lächeln auf, als der Kampf entschiedne war. Einer der Arme von Kuroari trennte sich vom Körper und rammte direkt den Bauch der Marionette. „Was macht er da!?“, fragte Hangyaku und wollte bereits eingreifen, doch der Kazekage packte ihn an der Schulter. Es folgte eine unheimliche Stille beim großen Felsen. Keiner wusste so Recht, was nun mit Teki passierte. Sorera saß mit zittrigen Händen da, starrte nur Sasori an und konnte in seine kalten Augen sehen. Es war so, als wäre es ihm egal, ob Teki nun tot war oder nicht. Hasste er ihn etwa so sehr? Sasori öffnete wieder den Bauch seiner Marionette; Teki war am Leben, sein Gesicht bleich und für einen winzigen Augenblick dachte er, er sei im Himmel, da die Sonne ihn blendete, als der Bauch sich öffnete. Nein, er war nicht tot. Sasori ging nicht so weit, wie er es kurz gedacht hatte. Teki fiel aus der Marionette hinaus und landete im warmen Sand. Alle Puppen lösten sich auf; Sasori betrachtete den besiegten Teki eine Weile. Dieser Kampf war keine Meisterleistung, aber aus Fehlern konnte man immer lernen. Und Sasori wusste nun, was er in Zukunft verbessern musste. Als Hangyaku Teki beim Aufstehen half, warf er dem rothaarigen Schüler einen wütenden Blick zu. Sasori beachtete ihn gar nicht. Chiyo atmete erleichtert aus, als der Kampf vorbei war. Er dauerte wesentlich kürzer, als sie angenommen hatte. Aber wie dachte der Kazekage darüber? „Beeindruckend, Sasori. Obwohl Teki einen Vorteil zu Beginn des Kampfes hatte, warst du trotzdem in der Lage dich zu verteidigen. Marionettenspieler sind die schwächsten Shinobi im Nahkampf und es überrascht mich, dass du es trotzdem geschafft hast Marionetten zu beschwören. Teki wollte nicht aufgeben, aber…er denkt nicht nach. Du scheinst dir ganz genau zu überlegen, was du als nächstes tust.“ Der Kazekage lächelte, während er sprach. Alle Anwesenden hörte nihm interessiert zu. Die Worte des Sandaimes waren wie Stiche für das Herz des jungen Teki. „Marionettenspieler sind etwas Besonderes. Sunagakure zieht schon seit vielen Jahren in den Kampf mit euch Puppenspieler in einen Kampf und wir wurden nie enttäuscht. Und du…In deinem Alter kontrollierst du zwei Marionetten und änderst deine Taktik im Kampf und konzentrierst dich nur auf eine Marionette. Beeindruckend. Die meisten Marionetten ziehen nur mit ein oder zwei Puppen in den Kampf“, erklärte er wieder. „Sasori, von jetzt an bist du ein Chunin und wirst die nächste Mission deines Teams leiten“, fügte er noch hinzu und verließ den großen Felsen. Seine Arbeit war hier getan. Nun konnte er sich vorstellen, wie gut Sasori wirklich war. Und wie sich herausstellte, würde Sasori in den nächsten Jahren zu den stärksten Shinobi Sunas gehören. Das war perfekt. Sorera lächelte und gesellte sich mit Chiyo zu Sasori. „Glückwunsch, Sasori-kun! Ich wusste, dass du es schaffen würdest!“, gratulierte Sorera ihm und wollte ihn schon umarmen, doch sie wusste, dass er das nicht mochte. Noch war er nicht bereit dafür. „Heute hast du bewiesen, dass du ein guter Marionettenspieler bist“, sagte Chiyo und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. Sasori musterte die Beiden, die ihn wirklich mochten. Chiyo liebte ihn, da er ihr Enkel war und Sorera? Sie liebte ihn auch, das konnte er spüren. Aber was war mit ihm? Fühlte sein Herz etwas? Sasori wusste es nicht. In Augenblicken wie diesen war es üblich den anderen zu zeigen, dass er froh war sie hier zu haben. Aber dem war nicht so. Nur ein winziger Teil von ihm war froh darüber. „Danke“, sagte er. Chiyo drehte sich um und unterdrückte ihre Tränen. Nein, sie durfte jetzt nicht weinen. Sasori bedankte sich…Wie lange hatte sie schon darauf gewartet, dass er endlich wieder der alte Sasori wurde? Sorera versuchte immer noch herauszufinden, ob das gerade real war. Bedankte sich etwa Sasori? Sorera lächelte ihn an. Ja, das war ein Fortschritt und nun konnte es nicht mehr lange dauern… Hangyaku und Teki gingen an der Gruppe vorbei. „Morgen zu Mittag findet die Einsatzbesprechung statt“, sagte Hangyuki im Vorbeigehen und verließ mit Teki den großen Felsen. „Sasori ist nun Chunin. Ich konnte die Marionettenspieler noch nie ausstehen und jetzt soll er die nächste Mission leiten? Hoffentlich weiß der Kazekage, was er da tut. Auch wenn er selbst der stärkste Shinobi im Dorf ist, muss er doch einsehen, dass Puppen uns in einem Kampf nicht weiterhelfen…“   Normalerweise hockte Sasori abends immer an seinem Arbeitsplatz und bastelte an neuen Marionetten, doch heute nicht. Es war nicht so als hätte er das Interesse daran verloren, aber seine Hände wollten nicht. Sein Körper befahl ihm heute eine Pause einzulegen. Oder war das nur sein Herz? Schon möglich. Der rothaarige Junge saß auf dem Bett und sah das Foto von ihm und seinen Eltern an. Es war in einem Bilderrahmen, der schon recht verstaubt war. Sasori griff nach dem Bilderrahmen, setzte ein Lächeln auf. Schon das zweite Lächeln an einem Tag. Das Lächeln in einem Kampf war etwas völlig anderes. Er war alleine. Dieses Lächeln kam von Herzen. Tief im Inneren sehnte sich Sasori nach seinen Eltern, wollte sie umarmen, wieder lachen. Ja, er wollte sogar seiner Großmutter sagen, dass er sie lieb hat. Doch das alles waren Störfaktoren. Solange er diese nicht beseitigte, würde er auch niemals stärker werden können. „Marionetten fühlen auch nichts. Ich darf ebenfalls nichts mehr fühlen. Mein Körper ist schwach…Und solange ich ein Mensch bin, bin ich schwach. Irgendwann muss ich etwas dagegen unternehmen.“ Als sich Sasori heute schlafen legte, ließ er Mutter und Vater verschwinden. Nein, heute Nacht mussten sie nicht auf ihren kleinen Jungen Acht geben. Nie wieder.   Der dritte Kazekage konnte wie immer nicht vor Mitternacht einschlafen. Chiyo war in seinem Büro und stand bei der Türe. Er hatte ihr erklärt, dass Sasori etwas Besonderes sei. Aber irgendetwas fehlte ihm. Er selbst kam nicht darauf, was genau. Chiyo wusste selbst, dass Sasori etwas fehlte. Eine Familie. Liebe. Freundschaften. Doch für einen Shinobi waren all diese Dinge nicht relevant. Der Sandaime wollte, dass jeder Shinobi sich nur auf sich alleine konzentrierte, denn nur so konnte man sich weiter entwickeln. Er übernahm das System seiner beiden Vorgänger und setzte es ebenfalls perfekt um. Shinobi sollten zu Killermaschinen werden…Er drehte sich zu Chiyo um. „Mit seinem Talent wird er schon bald ein Jonin. Seid Ihr stolz auf ihn?“ Chiyo zögerte. War sie denn stolz auf ihren Enkel? Sollte nicht jeder stolz auf seinen Enkel sein, der heute Früh zum Chunin befördert wurde? Nach dem Kampf war sie sich nicht so sicher. Sasori zögerte keine Sekunde die Klinge in den Körper seines Feindes zu rammen. Das war wahrscheinlich der Grund, warum er den Kazekage erst Recht überzeugen konnte. „Ich bin stolz auf meinen Enkel“, antwortete sie. Der Kazekage lächelte. „Ein Junge mit besonderen Fähigkeiten. Er ist eine Bereicherung für Eure Puppen-Division. Und ich bin mir sicher, dass er am Ende sogar Euch übertreffen wird.“ Chiyo legte die Stirn in Falten. Meinte er das ernst? Sie wünschte sich nichts mehr, als dass ihre Enkel stärker werden würden als sie. Aber wie konnte das der Kazekage jetzt schon erkennen? „Sieht er etwas, das ich nicht sehen kann?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)