Stay! For the next step von flyingwonder (Was geschieht, wenn Vagabunden sesshaft werden) ================================================================================ Kapitel 54: Nein, ich habe eine Ahnung wo wir sind. --------------------------------------------------- Eine Stunde später waren die ersten genervt. „Hätten wir nicht besser einen Bus oder die U-Bahn nehmen können.“ Ino beschwerte sich laut. Naruto zog seine Nase aus der Karte, zum wiederholten Male waren sie stehen geblieben weil er sie lesen musste. „Wir müssten gleich da sein.“ Er drehte die Karte etwas. „Ah, wir müssen rechts.“ Sie liefen alle wieder los, aber einige trödelten mehr und mehr. Keiner hatte mehr Interesse an den Wald, durch den sie seit einer geraumen Zeit liefen. Eine halbe Stunde später standen sie wieder vor der gleichen Kreuzung. „Öh, wir müssen links?“ Verlegen lachte Naruto, kratzte sich in den wirren, blonden Haaren. „Naruto, wir waren gerade schon mal hier, gib mir mal die Karte.“ Sasuke beugte sich hinüber. „Quatsch die Kreuzung gerade sah nur genauso aus. Ich weiß genau wo wir sind.“ Naruto zog die Karte weg. Eine weitere halbe Stunde später drehte Naruto die Karte panisch in den Händen. Alle konnten sehen, wie er verzweifelt versuchte sie zu lesen. „Dobe, wir haben uns verlaufen.“ Sasuke sprach das Offensichtliche aus. Naruto lachte, verlegen. „Haben wir nicht. Ich weiß genau wo wir sind! Wir müssen da lang.“ Wahllos zeigte er in eine Richtung. „Von da kommen wir gerade.“ Sasuke klang schon nicht mehr kalt wie sonst, sondern genervt und angesäuert. „Klar weiß ich. Äh, wir müssen da lang.“ Skeptisch folgten alle Naruto, das Vertrauen in seiner Orientierung war allerding verschwunden. Zehn Minuten später standen alle wieder am gleichen Platz, der Weg hatte sich als Sackgasse herausgestellt, irgendwann war er unpassierbar und völlig überwuchert geworden. „Dobe, du hast dich total verlaufen.“ Sasuke wurde leicht lauter. „Jetzt gib mir endlich die blöde Karte.“ „Nein, ich habe eine Ahnung wo wir sind.“ Naruto versteckte die Karte unter sein Shirt. „Eine AHNUNG wo wir sind?“ Spitz schrie sein Freund auf, sprach oder schrie damit allen aus der Seele. „Her mit der Karte.“ Gewaltsam riss er sie unter dem Shirt hervor, dabei bekam sie die ersten Risse. „Hast du sie noch alle? Ich kann die Karte selber lesen.“ Naruto zerrte am dem Stück Papier. Während sie sich Schimpfwörter wie, orientierungslose Kartoffel, scheiß Besserwisser, idiotischer Oberdorftrottel, spießiger Oberlehrer und schlimmeres an den Kopf warfen, zerrissen sie nach und nach die Karte. „Teme, schau dir nur an was du gemacht hast. Du Gefrierschrank (die Schimpfwörter hatten schon lange nichts mehr mit dem Thema des Streites zu tun) hast die Karte zerrissen.“ Naruto bewarf den anderen mit den Schnipseln die er in der Hand hatte. Automatisch duckte sich der weg. „Ich?? Du überaktives HB Männchen wolltest mir die Karte nicht geben.“ „Pah, so einen ollen Fetzen brauche ich nicht. Ich finde selber hinaus.“ „Sagt der, der nicht mal sein Zimmer finden würde, wenn es nicht beschriftet wäre.“ Sasuke schubste Naruto leicht an, trampelte dabei die Reste der Karte in den Boden. „Willst du jetzt handgreiflich werden?“ Naruto packte Sasuke an den Kragen. Der zog die Finger weg, entzog Naruto den festen Stand, sodass dieser gezwungen war sich auf den Boden zu setzen. Entsetzt beobachteten die Anderen die nun sehr kämpferische Szene. Das sich die Freunde immer mal wieder stritten war nichts neues, hin und wieder kam es auch zu kleinen Rangeleien, aber das hier sprengte doch den Rahmen, mit leisen Wutschreien gingen sie immer wieder aufeinander los. Sakura und Hinata tauschten einen unsicheren Blick, war es nun Absicht oder stritten sich die Zwei wirklich, sicher waren sie sich nicht. Die Gesichter beider deuten auf eine ernsthafte Auseinandersetzung hin. „Leute, hier haben wir nur einen Weg und irgendwie finden wir schon wieder heraus.“ Kiba trat schlichtend zwischen die Streithähne. Lee legte Naruto eine Hand auf die Schulter, hielt ihn leicht fest. „Leider habt ihr die Karte zerstört, aber meistens gibt es Wegweißer, wir müssen nur einen finden.“ „Wenn du die Karte nicht kaputt gemacht hättest, würden wir jetzt rausfinden. Tolle Leistung.“ Sasuke funkelte den Blonden sauer an Fauchend verteidigte der sich. „Du hast doch angefangen. Ich wusste genau wo wir waren, bist du dich eingemischt hast.“ „Von drei Möglichkeiten zweimal die Falsche zu wählen ist nicht, genau wissen. Das ist blindes Raten.“ Sasuke kam wieder auf Naruto zu, wurde aber von Neji festgehalten. Sakura reichte es. „Ruhe jetzt!! Wir nehmen jetzt den letzten Weg, ich hoffe für euch beiden, dass er uns irgendwo hinführt.“ Sie setzte sich an die Spitze, zog ihren Freund hinter sich her. Langsam folgten alle, Naruto setzte sich erst grummelnd in Bewegung, als der letzte an ihm vorbeigelaufen war. Er war so schlecht gelaunt, dass er auch mit Hinata nicht reden wollte. Er trottete am Ende und mischte sich nicht mehr ein, wenn es um den Weg ging. „Licht.“ Temari entdeckte die leuchtenden Fenster als Erste. „Wo?“ Suchend blickte sich Lee um. Sie zeigte mit einem Finger in das dunkle Geäst, weit hinten konnten alle Licht sehen. Helles, warmen und vor allen künstliches Licht. Sakura nahm den Weg direkt durch den Wald, um das Licht nicht wieder aus den Augen zu verlieren. Zum Glück gab es noch genug natürliche Helligkeit die Hindernisse zu sehen. Vorsichtig folgten ihr alle. Schnell standen sie so vor dem Tor eines riesigen Gebäudes. „Das ist eine Burg. Was macht die hier?“ Choji blickte sich um, solche monomentale Bauten gab es nur selten in Japan. „Vielleicht hat es sich ein reicher Typ bauen lassen, jemand der auf die westliche Kultur steht.“ Temari spekulierte, drückte ihr Gesicht leicht an die Gitter. „Das sieht mir mehr nach Mittelalter aus, so habe ich mir immer eine Ritterburg vorgestellt. Richtig gruselig.“ TenTen strich sich über die Arme, stellte sich neben ihre Freundin um genaueres zu sehen. „Kann ich euch helfen?“ Eine leise Stimme kam von unten. Erschrocken sprangen die zwei Mädchen, welche direkt am Tor standen zur Seite. „Angsthennen.“ Naruto ging nach vorne, aus seiner Stimme war immer noch Unmut zu hören. „Entschuldigen Sie, aber wir haben uns verlaufen…“ Sasuke fiel ihm ins Wort. „Wir? Du hast uns verlaufen lassen. Das ist ein wichtiger Unterschied. Wenn ich die Karte gehabt hätte müssten wir nun nicht fragen.“ „Halt die Fresse, Bastard.“ Sein Freund fauchte ihn wieder an. „Also, wir haben uns verlaufen. Könnten Sie uns helfen?“ „Hier im Wald verlaufen? Da habt ihr wirklich Glück gehabt uns zu finden. Kilometerweit gibt es nur Wald.“ Leise und unheimlich lachte die kleine Person, in einem weiten altmodischen Cape, mit leiser Stimme. „Ihr hättet die ganze Nacht noch herumirren können, ohne jemanden zu treffen.“ „Wir wollen Sie gar nicht lange belästigen, sagen Sie uns einfach, wie wir am schnellsten zurück in die Stadt finden.“ Sakura kam ans Tor, irgendwie war das alles unheimlich. Nicht nur die deplatzierte Burg sondern auch die Person, von der man nicht sagen konnte ob sie nun Mann oder Frau war, das Cape verdeckte erfolgreich die genaue Figur und die Mütze des Umhanges war tief ins Gesicht gezogen, es weckte Unruhe in sie. „Oh Schätzchen, bis in die Stadt braucht ihr noch einige Stunden. Weil ihr euch an die Straßen halten müsstet, durch den Wald zu laufen ist bei Nacht viel zu gefährlich.“ Die Hälfte der Jugendlichen stöhnte auf, aber alle warfen Naruto einen sauren Blick zu. Der lächelte entschuldigend. „Schlimmer kann es jetzt auch nicht mehr werden.“ Wie auf Stichwort fing es an zu regnen, am Himmel zuckte ein Blitz. „Du Unglücksmagnet, kannst du nicht einfach deine Klappe halten?“ Sauer schluck Sasuke den Blonden so feste auf den Oberarm, dass der sich zur Seite bog. Übertreiben rieb sich Naruto den Oberarm. „Was? Ich kann doch kein Wetter machen.“ Sakura packte ihn, schüttelte ihn leicht. „Aber dafür, dass wir hier durch den Wald irren kannst du was. Das ist bei Gewitter gefährlich, du Dumpfgummi.“ „Wenn es euch nicht stört, könnt ihr gerne hier bleiben über Nacht.“ Wieder meldete sich die Person. Ohne auf eine Antwort zu warten knatterte es im riesigen Eisengitter. Langsam und knatschend wurde es in die Höhe gezogen. Ohne zu zögern rannten alle in den langen Eingang, über ihnen waren die Steine des Burgtores. Knatternd senkte sich das schwere Fallgitter hinter ihnen. Keiner konnte sich dagegen wehren sich eingesperrt zu fühlen. Ohne Kenntnisse von der Mechanik kamen sie nicht mehr hier raus. Minutenlang rührte sich niemand, alle warteten auf das Ende des Regens. Kaum legte sich der, rannte die Person in die Burg, nahm nicht die große Freitreppe sondern einen kleinen Eingang daneben. Der Gang dahinter war sehr niedrig, alle Jugendlichen mussten in gekrümmter Haltung laufen. Licht gab es nur von der Öllampe, welche die Person in der Hand hatte. Sie führte die Gruppe an Türen vorbei, öffnete keine von ihnen. Erst als sie schon fast einen steifen Nacken bekamen trat die Person durch eine Tür, hielt sie für die Jugendlichen auf. Die Küche, in der sie nun standen schien genau nach dem Vorbild einer echten Burg gebaut worden zu sein, so musste eine Zeitreise sein. Nur hier wurde bestimmt nicht mehr gekocht, alles starrte vor Dreck und Spinnenweben. Hinata schrie nervös auf, als es in einer Ecke raschelte. „Was ist das?“ Das zierliche Mädchen rückte dicht an Naruto. Die Person wedelte mit einer schrumpeligen Hand. „Nichts besonderes, die Gewölbe der Burg sind weitläufig und das meiste ist unbenutzt. Hier kann man schon mal auf die ein oder andere Maus oder Ratte treffen.“ „Ratten?“ Temari nahm die nächstbeste Hand und drückte sie. Seit einem Horrorfilm hatte sie Angst vor den haarigen, ekeligen Viechern. Shikamaru sah zu seiner gedrückten Hand, legte die freie bei dem Mädchen auf die Schulter. „Wie lästig. Die Viecher haben doch mehr Angst vor uns, als wir vor ihnen.“ „Ich muss trotzdem keine sehen, können Sie uns hier raus bringen?“ „Mach ich, Blondie, die Tür hinter dir führt in den Speisesaal.“ Die Person sah Naruto an. Grummelnd drehte der sich um, so hatte ihn noch keiner genannt. Aber er ging durch die Tür weiter, auf eine Begegnung mit riesigem Ungeziefer hatte er keine Lust. Wieder war der Gang zu klein um gerade darin laufen zu können. Fast schon tastend machte er sich auf den Weg. „Hätte der Erbauer die Wege nicht höher machen können.“ Neji beschwerte sich als er wiedermal eine schmerzhafte Begegnung mit der Decke hatte und er war nicht der einzige. Immer wieder standen Mauersteine etwas vor und waren in dem schlechten Licht nicht zu sehen. „Die Menschen früher waren nicht größer, die Höhe hat gereicht.“ Die Person war zwar unheimlich aber Auskunftsfreudig. „Die Burg ist gar nicht nachgebaut?“ Gaara fragte ungläubig nach. „Nein, mein Herr hat sie in Europa gekauft und nach hier bringen lassen.“ Die Person hatte keine Probleme mit der Decke, sie war klein genug. „Also ist das eine echte Ritterburg?“ Ehrfürchtig fragte Shino nach, auch wenn er wenig mit dem Thema anfangen konnte war es doch ein merkwürdiges Gefühl. „Ja, habe ich doch gesagt. Eine echte Burg, mit all seiner Geschichte.“ Die Person schob den vor ihr gehenden Choji zur Seite und drängelte sich hektisch an ihm vorbei. „Nicht da lang Blondie, wir müssen rechts.“ „Aber dort ist Licht.“ Naruto deutete auf einen schwachen Schein, Hinata die direkt neben ihn stand sah es auch. „Du musst dich täuschen, da ist nichts.“ Die Person klang aber nervös. „D…doch, i…ich se…sehe es a…au…auch.“ Die Schwarzhaarige krallte ihre Finger in Narutos Arm. Das Licht war unheimlich. Es war nicht gleichmäßig, sondern flackerte wie eine Kerze, doch konnte es keinen sein. Das Licht war mehr blau als gelb. „Das muss von einem Oberlicht kommen, dort ist nichts.“ Flüsterte die Person. Sie schob Hinata mit kalten Fingern in den rechten Gang. „Dort ist nichts.“ Flüsterte sie nochmal zur Bestätigung. Schweigend liefe die Gruppe weiter, doch einige schauten in die linke Abzweigung. Inos Aufschrei klang unangenehm laut, zum einen wegen der vorherrschenden Stille, zum anderen durch den Schall, die Wände warfen den erschrockenen Ton mehrfach wieder zurück. Schnell waren einige bei Ino, die als letzte ging. „Was ist denn?“ „Da war gerade jemand. Ich habe ihn ganz deutlich gesehen.“ Ino zitterte leicht. Neugierig schaute Kiba ein weiteres Mal in den Gang. Das blaue Licht war verschwunden. „Du musst dich getäuscht haben, dort ist nichts.“ „Nein, da war jemand, etwas. Ich habe doch jemanden gesehen. Eine schimmernde Gestalt“ Inos Stimme zitterte noch, aber sie war sich sicher. Die Person drängelte sich an alle vorbei. „Kindchen, dort ist wirklich nichts, außer ein paar leeren Räumen und Ungeziefer. Früher wurden hier aber die Gefangenen gehalten. Kommt hier entlang, hier geht es zum Speisesaal.“ Wieder drängelte die Person, setzte sich an die Spitze, zog Ino hinter sich her. Ohne weitere Vorkommnisse erreichte die Gruppe den riesigen Saal. Auch er sah aus, als ob er nie ausgeräumt worden war. Die Schatten von wuchtige Tische und Stühle waren zu erkennen. Sie standen zu Tafeln aufgereiht. Endlich konnten sich die Jugendlichen wieder gerade aufrichten, die Decke erreichte eine Höhe von über fünf Metern, so groß war keiner von ihnen. An Ketten hingen Kronleuchter hinab, wenige Kerzen flackerten schwächlich in den Halterungen. Sie spendeten aber nicht genug Licht um richtig sehen zu können, verbreiteten mehr Schatten als Licht. „Haben Sie hier keinen Strom?“ Shino blickte sich nochmal um, konnte aber keinen Schalter oder wenigstens einen Kabel finden. „Hier nicht. Der Herr hat sich den Stall zu einem Wohnhaus umbauen lassen, dort gibt es Strom. Leider ist das Haus zu klein, ihr könnt dort nicht alle rein. Wenn ihr über Nacht hier bleiben wollt müsst ihr hier in der Halle schlafen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)