Stay! For the next step von flyingwonder (Was geschieht, wenn Vagabunden sesshaft werden) ================================================================================ Kapitel 36: Warum ist er bloß abgehauen? ---------------------------------------- ****Flashback*** Der 5 Jahre alte Naruto war wie so häufig bei dem Uchihas zum Spielen. Er und Sasuke hatte sich im Sandkasten gesetzt und bauten dort wieder einmal eine Burg. Naruto fragte ob er mit Sasukes Lieblingsritter spielen durfte. Als der ablehnte fing Naruto an zu motzen. „Du bist doof Sasuke, immer spielst du den. Ich will auch mal einen echten Ritter haben. Gib ihn mir.“ „Nein, das ist meiner. Du kannst den da spielen, der ist auch gut.“ Der Schwarzhaarige schmiss seinen Freund einen Reiter vor die Füße. „Nein, ich will den.“ Naruto packte den Ritter und zerrte ihn aus Sasukes Fingern. Kaum hatte er ihn rannte er schon los. Sasuke natürlich hinterher, schnell holte der den Blonden ein und schupste ihn. Um nicht auf das Gesicht zu fallen streckte der Geschupste seine Arme nach vorne. Dabei verlor er den Ritter, der hart auf den Boden knallte. Ohne auf Naruto zu achten hob Sasuke seinen Ritter wieder auf. Der hatte ein Bein und sein Schwert verloren. Entsetzt starrten beide Jungen auf ihn. „Du hast ihn kaputt gemacht. Du bist doof. Ich hasse dich. Du bist nicht mehr mein Freund.“ Sasuke drehte sich um und rannte heulend mit dem beschädigten Ritter ins Haus. Naruto saß auf den Boden und Tränen liefen über sein Gesicht. Gerne wäre er auch zu einem Erwachsenen gelaufen, aber es waren Sasukes Eltern, sie würden bestimmt zu ihm halten und ihn aus dem Haus werfen. Jetzt wo er nicht mehr Sasukes Freund war. Er zog seine Knie an und weinte in seine Arme. „Was ist denn los Naruto?“ Itachi kam aus dem Haus, seine Mutter hatte ihn geschickt. „Sasuke hasst mich, er ist nicht mehr mein Freund.“ Schluchzte der Blonde. „Warum denn?“ Vorsichtig fragte der ältere Junge nach. „Ich habe seinen Ritter kaputt gemacht.“ Verzweifelt schniefte Naruto. „Komm, steh auf. Lass uns ins Haus gehen.“ Den weinenden Jungen zu trösten fühlte Itachi sich überfordert. „Vielleicht kann Ka san ihn wieder kleben.“ „Meinst du?“ „Keine Angst, das wird schon.“ Immer noch schniefend folgte Naruto Itachi in das Wohnzimmer. Dort stand Sasuke vor seine Mutter und machte ein trotziges Gesicht. „Was ist mit Naruto? Hat er sich verletzt?“ Sie wendete sich Itachi zu. „Nein, er hat nur geweint, weil er sich mit Sasuke gestritten hat.“ Er wollte Naruto bei seiner Mutter abliefern und gehen, doch Naruto hielt sich an der Naht seins Shirts fest. Sauer blickte Itachi Naruto an, blieb aber stehen und sah dem Ganzen weiter zu. „Was ist Passiert?“ Mikoto beugte sich zu den Kindern hinunter um sie auf Augenhöhe zu haben. „Der hat meinen Ritter kaputt gemacht. Ich hasse ihn.“ Anklagend zeigte Sasuke auf Naruto. Laut schniefte dieser, das Wasser stand ihm in den Augen. „Ich wollte auch mit ihm spielen.“ „Du hast ihn kaputt gemacht, du bist nicht mehr mein Freund.“ Sauer verschränkte Sasuke seine Arme. Nun weinte Naruto wieder, schnodderte dabei Itachis Shirt voll, weil er sich hinter dem versteckte. „Ich wollte ihn nicht kaputt machen.“ Konnte man unter den Schluchzern und den Schniefen heraushören. „Warum ist er den kaputt gegangen.“ Mikoto versuchte herauszubekommen was genau passiert war. „Naruto hat ihn weggenommen und ich habe ihn geschubst. Da ist er kaputt gegangen.“ „Ich wollte das nicht. Entschuldige Sasuke.“ Mit roten Augen und verschmierter Rotze unter der Nase sah Naruto an Itachi vorbei. Schmollend drehte sich Sasuke um, noch wollte er die Entschuldigung nicht annehmen. „Ich kaufe dir auch einen neuen Ritter, versprochen.“ Lieb blinzelte Naruto unter seinen vollen Wimpern hervor, das erweichte Sasuke. „Gut, aber ich bin sauer, darum spielen wir, was ich will.“ Mit noch ungetrockneten Tränen auf der Wange stimmte Naruto strahlend zu. „Gut.“ Gemeinsam verließen sie das Wohnzimmer um wieder nach draußen zu gehen. Als Naruto am Abend abgeholt wurde hatten alle bis auf Naruto und Sasuke den Vorfall so gut wie vergessen. Am nächsten Tag spielte Sasuke alleine in der Wohnung, da das langweilig war fragte er, ob Naruto nicht kommen könnte. Mikoto vertröstete ihn, erst am Nachmittag könnten sie anrufen. Noch vor den Mittagessen rief Kushina verzweifelt bei den Uchihas an und fragte, ob Naruto bei ihnen aufgetaucht war. Sie hatte ihren Sohn nur für wenige Minuten aus den Augen gelassen und er war verschwunden. Leider musste Mikoto verneinen. Sie fragte die nette Frau von Nebenan, ob sie auf Sasuke und Itachi aufpassen konnte und eilte zu dem Namikaze/Uzumaki Anwesen. Immer wieder fragte der kleine Sasuke nach Naruto, doch die Nachbarin konnte ihm keine Antwort geben. Der Uchihasprössling spürte deutlich, dass etwas nicht stimmte, ängstlich verkroch er sich in die kleine Bude, die er und Naruto sich im Garten unter dem Haselnussstrauch gebaut hatten. Lange hockte er da und regte sich nur, wenn die Nachbarin in den Garten kam und ihn etwas fragte. Es wurde schon dunkel als Sasuke ein Rascheln in den Zweigen hörte, vorsichtig und auf allen vieren krabbelte sein Freund zu ihm hinein. „Naruto?“ Erschrocken drehte der sich um und quickte auf, Sasuke saß im Schatten und war kaum zu erkennen. „Was machst du denn hier? Es sollte doch eine Überraschung werden. Egal, hier.“ Seine verdreckten Arme vorstreckend hielt Naruto einen Ritter in den Händen. Da Sasuke sich nicht rührte, wurde er immer unruhiger. „Was ist? Magst du ihn nicht? Es ist nicht der, den ich kaputt gemacht habe, aber er war schwerer zu bekommen als ich dachte.“ Immer noch stumm nahm der Schwarzhaarige seinem Freund das Spielzeug aus der Hand, betrachtete es im faden Rest Licht des Tages. „Danke. Woher hast du ihn?“ Er kannte Narutos Spielzeuge und dieses war nicht mit dabei gewesen. Verlegen lachte Naruto und griff sich mit der kleinen Hand an den Hinterkopf. Gerade als er zum Sprechen ansetzten wollte kam Itachi in die Bude. Er hatte Stimmen gehört und sich gewundert, denn sein Bruder redete selbst beim Spielen nicht mit sich selber. „Naruto! Was machst du hier? Alle suchen nach dir.“ Etwas zu grob packte er Naruto am Arm und schleifte ihn mit sich. Schnell eilte Sasuke hinterher. „To san, Ka san. Ich habe Naruto gefunden.“ Laut rufend kam Itachi an die Terrassentür. Nun brach ein unglaublicher Trubel los. Fugaku redete auf Naruto ein und er suchte ihn nach Wunden ab. Mikoto drückte Naruto für Sekunden an sich, rannte dann los um anzurufen. Naruto wurde es immer unangenehmer, dass Fugaku an ihm herumzerrte und auf ihn einredete. Seine linke Hand hielt die von Sasuke ganz fest, wenn er gekonnt hätte, hätte er sich hinter seinen Freund versteckt. Selten hatte er bisher mit dem Vater seines Freundes geredet und dann hatte dieser die Beiden häufig geschimpft, weil sie irgendwelchen Unfug angestellt hatten. Sasuke stand still neben Naruto, in der einen Hand lagen Narutos Fingerchen und die Andere hielt immer noch den neuen Ritter, den der Blonde ihn gebracht hatte. Langsam wurde es ruhiger um die beiden Kinder, aber nur bis es an der Tür klingelte. Wie ein roter Wirbel kam Kushina in das Wohnzimmer gestürzt, sie riss Naruto hoch und drückte ihn an ihre Brust, streichelte erleichtert das zerzauste Haar ihres Sohnes. Gerade als auch Minato ins Zimmer kam stellte sie ihn wieder auf den Boden. „Naruto, wo warst du.“ Die sonst so freundlichen Augen von ihm waren dunkler vor Zorn. „Haue nie wieder einfach ab, verstanden.“ Eingeschüchtert wie Naruto schon war, trafen ihn die Worte seines Vaters hart. „Ich, …ich, …ich…“ Setzte er zum Sprechen an, bekam aber kein weiteres Wort heraus. „Ich warte auf eine Antwort Freundchen.“ Streng baute sich der Namikaze vor seinem Sohn auf. Bei dem jetzt alle Dämme brachen, leise rollten die ersten Tränen über das Gesicht und hinterließen eine helle Spur in dem Schmutz und Staub mit dem es bedeckt war. Dann schluchzte Naruto leise, konnte sich nicht mehr zurückhalten und brach in lautes Geheul aus. Verwundert starrten die Großen ihn an. Naruto drehte sich und lehnte sich an Sasuke, er war müde, geschlaucht, seine Beinchen taten ihm, von den langen Laufen, weh und dass sein Vater ihn schimpfte machte das alles noch schlimmer. „Komm her Naruto.“ Kushina hockte sich herunter und breitete ihre Arme aus, erst jetzt löste sich Naruto von Sasuke und stürzte in ihre Arme. Obwohl das Kind vor Dreck starrte hielt Kushina ihren Sohn fest. Seinen Kopf unter ihren Haaren versteckend weinte Naruto weiter, wurde leiser und leiser, bis von ihm nichts mehr zu hören war. Minato hob die roten Haare von Kushina an und blickte in Narutos schlafendes Gesicht. „Warum ist er bloß abgehauen?“ Mikoto stellte verwirrt diese Frage. Sasuke hob seinen Arm und zeigte allen den Ritter. „Den hat er mir geschenkt.“ Verwundert schauten die Erwachsenen ihn an. Konnten sich darauf keinen Reim machen. „Auf die Erklärung bin ich mal gespannt.“ Minato strich sich durch die Haare. „Ich möchte mich für die Aufregung entschuldigen. Ich melde mich morgen, nachdem wir mit Naruto geredet haben.“ Der erwachsene Blonde verbeugte sich vor den Uchihas und die kleine Familie verließ die Villa. Da sich Naruto fest in das Shirt seiner Mutter gekrallt hatte konnte er nicht in den Kindersitz gesetzt werden. Kushina behielt ihn weiter auf den Arm während Minato das Auto fuhr. Da Naruto nicht gewillt war seine Mutter wieder loszulassen wurde es für sie eine recht unbequeme Nacht, in Straßenkleidung und mit einem schmutzigen Kind im Arm schlief es sich einfach schlecht. Beim Frühstück fragte Minato nochmal nach, vorsichtiger und einfühlender als am gestrigen Tage. Bereitwillig antwortete ihn sein nun sauberer Sohn. „To san. Ich habe Sasukes Spielzeug kaputt gemacht und er war ganz traurig und hat geschimpft und geweint.“ Ernst begann Naruto mit seiner Geschichte, da es Minato schon wusste, nickte er verstehend. „Damit er nicht sauer auf mich ist habe ich versprochen, dass er ein neues von mir bekommt. Als ich mit Ka san einkaufen war habe ich gefragt ob ich es haben darf. Aber Ka san hat nein gesagt. Da habe ich nicht weiter gefragt. Sie wird immer ganz böse wenn ich bettel und dann habe ich ein bisschen Angst vor ihr.“ Wieder nickte Minato, er konnte es durchaus nachvollziehen. „Aber ich habe es doch versprochen, also wollte ich einkaufen. Ich habe meine Tasche gepackt, Geld habe ich auch mitgenommen, aus meiner Spardose. Ich weiß doch, dass ich es nicht geschenkt bekomme. Dann bin ich losgelaufen zum Bus. Aber der Fahrer war gemein, ich durfte nicht mitfahren. Dann bin ich gelaufen. Ich kenne den Weg. Ich bin mit Ka san nämlich schon ganz häufig einkaufen gewesen. Erst bis zum Spielplatz mit der großen Rutsche. Dann zum Brunnen mit dem lustigen Männchen was den ganzen Tag Pipi macht. Und dann bis zu dem riesigem blauen Haus. Dann war ich ganz schnell da.“ Als Minato daran dachte was auf den nicht ungefährlichen Weg alles hätte passieren können brach ihm der kalte Schweiß aus. „Und dann im Laden hat mir eine freundliche Frau geholfen, sie hat sogar bezahlt, weil ich nicht an die Kasse kam. Dann bin ich wieder losgelaufen. Erst zu dem blauen Haus. Und dann habe ich mich verlaufen, weil da so ein großer Hund war und ich hatte Angst vor ihn. Ich bin weggelaufen und habe mich versteckt, damit er mich nicht beißen kann. Und dann bin ich immer weiter gelaufen. Ganz lange und als meine Beine schon weh taten bin ich gelaufen. Und dann war ich am Brunnen, da war ich ganz froh. Und dann bin ich zum Spielplatz gelaufen und dann nach Sasuke.“ Naruto blickte überlegend und ein wenig traurig. „Sasuke hat sich gar nicht gefreut. Aber ich hatte es doch versprochen.“ Zu Bekräftigung seiner Worte verschränkte er seine Arme vor der Brust und machte ein noch ernsteres Gesicht. Erstaunt betrachtete Minato seinen Sohn bei dessen Erzählung, die er mit wilden Bewegungen untermalte, er brauchte einen Moment es zu verarbeiten. Er hatte nie gedacht, dass sein Sohn sich für ein Versprechen solche Mühe machte. Ungläubig schaute der Familienvater zu Kushina hinauf, auch sie sah ratlos aus. Nur durch Blicke und keine Gesten tauschten sie sich aus. *Was machen wir jetzt?* Fragten Minatos Augen *Wir können ihn nicht ausschimpfen, er hatte es versprochen. Aber er hätte uns fragen sollen.* *Hätten wir es denn Verstanden? Wir wären dagegen gewesen und hätten ihm erklären müssen, warum er es nicht machen darf.* *Das stimmt, aber er kann nicht einfach abhauen. Ich bin fast gestorben vor Angst.* *Erkläre du es ihm, du kannst es einfach besser.* Kushina ging mit Naruto ins Wohnzimmer, setzte sich und nahm ihn auf ihren Schoß. „Naruto, ich freue mich darüber, was du für Sasuke getan hast. Aber du darfst nie wieder gehen ohne uns zu sagen wo du hingehst.“ „Warum?“ Erstaunt sah er von unten in das Gesicht seiner Mutter. „Als du den Hund begegnet bist hattest du doch Angst.“ „Ja, ganz viel große Angst.“ „Ich hatte gestern auch Angst.“ Erschrocken sah Naruto ihr ins Gesicht, sah dann seinen Vater an. Beide machten sehr ernste Gesichter. „Warum?“ Zögerlich fragte er nach. „Weil wir dachten, dir wäre was passiert. Wir hatten Angst um dich.“ „So richtig viel große Angst?“ „Ja Naruto.“ „Mit weinen? So große Angst? „Ja so große Angst. Wir lieben dich, wenn du plötzlich verschwindest haben wir richtig große Angst.“ Naruto starrt seine Eltern an und schlang seine Arme um seine Mutter. „Ich gehe nie mehr weg.“ Minato setzte sich neben den Beiden. „Naruto, du darfst ruhig weggehen, aber sage vorher immer, wo du hin gehst. Dann wissen wir wo du bist und machen uns keine Sorgen.“ „Versprochen, ich sage immer wo ich hingehe.“ „Das ist gut. Dann lass uns mal nachfragen, ob Sasuke Lust hat mit dir zu spielen.“ ****Flashback Ende*** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)