Stay! For the next step von flyingwonder (Was geschieht, wenn Vagabunden sesshaft werden) ================================================================================ Kapitel 30: Da ich deine Vorliebe für Ramen kenne… -------------------------------------------------- Am Sonntagmorgen fiel Naruto förmlich aus dem Bett. Von einer Sekunde auf die andere war er wach und er wusste genau, es würde sich nicht lohnen liegen zu bleiben, einschlafen konnte er nicht mehr. Leise ging er in die Küche, suchte sich sein Frühstück zusammen und ging wieder in sein Zimmer um seine vernachlässigten Hausaufgaben zu machen. Mal mehr und mal weniger ordentlich, je nach Fach und Aufgabe, beschäftigte er sich damit. Um 9 Uhr schmiss er seine Schulhefte genervt in seine Tasche und ging Duschen, da er nicht mehr leise und vorsichtig durch die Wohnung lief bekam auch Itachi davon mit. „Was soll denn der Radau um nachtschlafender Zeit?“ „Ich bekomme Besuch, man darf da wohl noch duschen gehen?“ Sauber und frisch bekleidet tauchte der Blonde aus dem Bad wieder auf. Neugierig geworden fragte der Ältere genauer nach. „Wer kommt denn?“ „Hinata. Sie kommt um 10.“ „Also jetzt gleich?“ „??“ „Wir haben es 5 vor 10.“ Hecktisch rannte der Blonde los. „Scheiße, ich war zu lange duschen.“ „Ich wecke Sasuke, damit wir weg sind bevor sie kommt.“ Itachi wusste nichts von dem ähnlichen Gespräch der Beiden, verhielt sich aber fast genauso wie sein Bruder. Naruto erstarrte mitten in der Bewegung, aber nur für Sekunden. Wild drehte er sich wieder zu Itachi um und schaute ihn an, wie ein Reh das Auto. „Was ist mit dir los? Wenn du dich mit deiner Freundin triffst ist es doch nur normal, wenn wir nicht stören.“ „Ja, aber… das könnt ihr auch in der Wohnung machen, setzt euch still ins Wohnzimmer oder lernt in euren Zimmern.“ „Hast du plötzlich Angst mit ihr alleine zu sein?“ Verwundert über Narutos Verhalten fragte Itachi doch lieber nach. Nervös zog der seine nackten Zehen immer wieder zu ballen und spreizte sie dann wieder ab. „Also, Sasuke hat was von einem ersten Date gesagt, aber so ist es gar nicht. Ich mag sie, ja, aber ich weiß doch gar nicht ob sie mich `so´ mag.“ „Wie, `so´?“ „Na `so´ als Freund.“ „Ach als fester Freund? Frag sie, nach einem Date, dann weißt du es genau.“ „Aber wenn sie ablehnt? Können wir dann wieder zur Freundschaft zurück? Oder wenn sie ja sagt und ich es voll verbocke? Was wenn sie mich dann für einen Vollidioten hält?“ „Naruto, Hinata ist doch das Mädchen, was letzten Samstag hier war, oder?“ „Ja.“ „Dann kann nichts mehr schief gehen.“ Sehr davon überzeugt nickte Itachi nochmal zur Bekräftigung. Eine Überzeugung, die Naruto nicht nachvollziehen konnte. Darum fragte er nach. „Warum nicht?“ „Weil sie heute kommt. Du hast ihr Samstag alles erzählt, wenn sie kein ehrliches Interesse an dir hätte, hätte sie abgesagt. Außer natürlich sie wäre eine falsche Schlange und will nur noch mehr schmutzige Details höre.“ Da Naruto vor Schreck die Augen aufriss lenkte Itachi schnell ein. „Aber das glaube ich nicht, sie war ehrlich besorgt um dich, sie hat mich sogar angerufen. Auch wenn ich ihr scheinbar Angst mache, versteh ich gar nicht.“ „Sie hat dich angerufen?“ „Ja, du warst ja nicht ansprechbar. Du kannst dir denken, was für ein Schreck sie mir verpasst hat, als sie von deinem Handy aus anrief. Gut das ich sie schon mal mit dir gesehen habe, sonst hätte ich sie achtkantig aus unserer Wohnung geschmissen.“ „Oh, davon wusste ich gar nichts.“ Ungläubig aber auch besorgt musterte Itachi den Kleineren nochmals. Seine Worte bewiesen, wie weit weggetreten er an dem Tag gewesen war. „Was steht ihr den hier rum? Hört ihr die Klingel gar nicht?“ Im Halbschlaf und nur mit Boxer bekleidet trat Sasuke aus seinem Zimmer und öffnete die Eingangstür. Verwundert über den weiblichen Besucher blinzelte er ein paarmal, erinnerte sich dann daran, dass Hinata heute kommen wollte. Kaum wurde er sich bewusst wer dort vor ihm stand, drehte er sich mit einem nicht zu deutenden Laut um und verschwand augenblicklich in seinem Zimmer. Hinata schaute verlegen auf die Uhr, nachdem was sie in der Wohnung sah konnte es noch nicht 10 Uhr sein. Nicht nur, das ihr ein halbnackter Sasuke die Tür öffnete, sein Bruder hatte nicht unbedingt mehr an. Nur mit Jeans und sonst unbekleidet stand er mit einem anscheint frisch geduschten Naruto mitten im Flur. Die blonden Haare tropften noch nass aber er hatte immerhin am meisten an, nämlich eine schwarze locker sitzende Stoffhose und ein orangenes T-Shirt. Seine Füße waren nackt, er trug nicht einmal Pantoffeln. Auch hatte er seine Schmutzwäsche immer noch in den Händen. „Komme ich zu früh?“ Sie schaute nach der großen Uhr, die im Flur hing. Aber auf der war es auch schon 10 Uhr. Naruto lachte entschuldigend. „Nein, Sasuke ist ein notorischer Langschläfer, im Fastschlaf scheint er vergessen zu haben, dass du heute kommst und Itachi geniert sich nicht so rumzurennen. Für meinen Aufzug muss ich mich entschuldigen, ich habe beim Duschen die Zeit vergessen. Komm rein und setz dich, ich ziehe mich eben richtig an.“ Unsicher nickte Hinata, wieder wurde sie ins Wohnzimmer gesetzt und musste dort auf Naruto warten. Da sie das Zimmer schon kannte schaute sie sich die Bilder genauer an. Sie fing mit dem ersten gleich rechts neben der Tür an. Es zeigte zwei Kleinkinder, die nicht älter als drei Jahre alt sein konnten. Unverkennbar waren es Naruto und Sasuke. Beide lachten strahlend in die Kamera und Naruto zeigte mit seinen kleinen Fingern auf jemanden oder etwas hinter der Kamera. Neugierig geworden ging sie zum nächsten Bild. Es zeigte die Brüder und Naruto beim buddeln im Sandkasten, eng standen sie zusammen und versperrten so den Blick auf den Kasten. Hinata schätzte Naruto und Sasuke auf vier oder fünf Jahre und Itachi auf etwa 8. Das Bild direkt daneben zeigte dann auch, was sie versteckt hatten. Im Sandkasten war eine riesige Burg gebaut worden, mit allem was dazu gehörte. Türmen, einen Burghof und einen Turnierplatz. Hinata schaute genauer hin und erkannte, dass der Turnierplatz sogar eine andere Sandfarbe hatte. Sie hatten sich wohl bei einer der Mütter im Garten bedient und befürchteten Ärger. Nicht weit davon entfernt hang das dritte Bild, es musste bei der Wasserschlacht, von der Itachi ihr erzählt hatte aufgenommen worden sein. Die Wasserpistolen im Anschlag standen sich ein pitschnasser Sasuke und ein topfender Naruto gegenüber. Derjenige, der das Bild geschossen hatte, hatte genau den richtigen Moment erwischt, Hinata konnte sogar die Wasserstrahlen, die die Kinder abgeschossen hatten sehen. Sie ging weiter zu dem nächsten Foto. Es zeigte ein Urlaubsfoto, Naruto lächelte zwar, aber es erreichte nicht mehr das unbeschwerte Strahlen wie auf den ersten Fotos. Er, Sasuke und Itachi saßen auf der Rückbank eines Bootes und im Hintergrund konnte Hinata das weite Meer sehen. Zwischen dem vorherigen Foto und diesem musste einige Zeit vergangen sein, denn die Jungen sahen etwa aus wie 10 oder 11 Jahre bzw. wie fast 14 Jahre. Hinata konnte sich den traurigen Grund denken, warum dazwischen keine Fotos hangen. Schnell wand sie sich dem nächsten zu. Wieder musste einige Zeit vergangen sein, denn dieses zeigte die Beiden in einem fast jetzigen Alter. Genau konnte sie es nicht bestimmen, da von den Gesichtern nicht viel zu sehen war. Es war wohl das spektakulärste von allen Fotos, die Beiden schienen von irgendwas heruntergesprungen zu sein und Naruto, sie erkannte noch so eben die blonden Haare, drehte einen Salto. Sasuke hingegen war besser zu erkennen, er machte bei seinem Sprung einen Spagat. Das letzte der Fotos musste erst vor kurzen aufgenommen worden sein. Elegant in Anzügen gekleidet lächelten alle drei smart in die Kamera. Bei dem Foto schlug Hinatas Herz unwillkürlich etwas schneller. Naruto sah im Anzug einfach umwerfend aus. Das hatte sie schon auf den Ball bemerkt, aber leider hatte sie keine Kamera dabei gehabt. Gerne hätte sie die Erinnerung auch auf ein Bild gebannt. Während Hinata sich überlegte ob es auffiel, wenn sie das Foto klauen würde, kam Naruto zurück und vereitelte so ihren ersten Diebstahlversuch. Ertappt lächelnd drehte sich die Schwarzhaarige um. „N...n…nanu, d…du ha…hast dich Umgezogen?“ Sie fühlte sich durch ihr stottern ein wenig verraten. „Ich kann doch schlecht in den gammeligen Sachen rumlaufen.“ „Also mir gefiel dieses lockere, warum hast du solche Sachen, wenn du sie nicht trägst?“ „Ich trage sie ja, zum Parkour z.B. oder wenn ich in einer anderen Halle Capoeira mache.“ „Dann ziehst du dich gleich wieder um?“ „Wahrscheinlich schon, ich bin in den Klamotten einfach beweglicher. Hast du dir schon überlegt was wir kochen sollen?“ „Da ich deine Vorliebe für Ramen kenne…“ „Du willst wirklich mit mir Ramen kochen? So richtig echte?“ „Wenn du damit einverstanden bist.“ „Was fragst du noch! Hast du ein Rezept dabei?“ „J…ja, meine Mutter hat es so früher immer gekocht.“ „Komm wir gehen einkaufen.“ Schon stand Naruto am Eingang und zog sich seine Schuhe an. „Bis gleich.“ Brüllte er noch in die Wohnung und verschwand mit der etwas überrumpelten Hinata zum 24 Stunden Shop an der Ecke. Hinata hatte das Rezept in der Hand und gab Naruto Anweisungen, was er einpacken sollte. So hatten sie schnell alles beisammen und Naruto zahlte. Wie selbstverständlich trug er die Tüten mit den Lebensmitteln. Sich fröhlich Unterhaltend gingen sie zurück. Höfflich hielt Naruto seiner Begleiterin die Eingangstür auf. Der Portier erhob sich von seinem Sitzplatz und rief den Zweien einen Fahrstuhl. Vollgepackt wie Naruto war schaffte er es nicht seinen Haustürschlüssel zu finden. „Klingel bitte mal, sonst kann es noch dauern.“ Hinata drückte wie vor kaum einer Stunde auf die Klingel. Kurz darauf öffnete ihnen Sasuke, dieses Mal bekleidet, die Tür. „Man Dobe, nimm doch einfach deinen Schlüssel mit.“ „Man Teme, habe ich doch. Ich hatte nur keine Hand frei um ihn zu suchen. Komm Hinata wir gehen in die Küche.“ Naruto ging vor, leise bedankte sich Hinata bei Sasuke und folgte Naruto. Der stellte die Tüten auf den Küchentisch und fing schon an auszupacken. „Für wie viele Personen wollt ihr eigentlich kochen? Wenn wir das alleine Essen müssen reicht es bestimmt für drei Wochen.“ Sasukes abschätzender Blick fuhr über Naruto. „Na gut, da es Ramen sind, für zwei Wochen.“ Naruto schüttelte den Kopf. „Teme du übertreibst, so viel haben wir gar nicht gekauft.“ „Aber mehr als genug auf jeden Fall. Sasuke hat nicht unrecht, dass reicht für zwei Wochen.“ Auch Itachi steckte seinen Kopf in die Küche. „Dann reicht es eben für zwei Wochen. Zwei Wochen nur Ramen, herrlich!“ Begeistert leckte sich Naruto über die Lippen. „Womit haben wir dich nur verdient? Nach nur drei Tagen Ramen habe ich mehr als genug.“ Übertrieben schlug Itachi die Hände zusammen und Sasuke machte ein Gesicht als wolle er sich übergeben. Lachend klärte Hinata die Unmenge an Lebensmitteln auf. „Keine Sorge, ich lasse Naruto nicht alles hier. Einen Teil wollte ich mit nach Hause nehmen und für meine Familie kochen.“ „Gut, ich hatte mir schon einen Ausweichplan zurecht gelegt.“ Aufatmend entspannte sich Sasuke. Nur Naruto sah etwas enttäuscht aus. „Mach nicht so ein Gesicht, sondern hilf mir lieber.“ Hinata und Naruto begannen zu kochen, erst zögerlich aber dann immer sicherer trug sie ihn auf, was er zu machen hatte. Von den Brüdern war in der Zeit nichts zu sehen oder zu hören. „Kommt ihr zum Essen?“ Naruto machte sich nicht die Mühe zu ihnen zu gehen, sondern rief einfach in die Wohnung hinein. Gut das Itachi auf gute Schallisolierung geachtet hatte, sonst hätten sie auf Dauer Ärger mit ihren Nachbarn gehabt. Mit sichtlichen Widerwillen kamen die Uchiabrüder in die Küche. „Meinetwegen müssen wir nicht zusammen essen.“ Sasuke versuchte sich zu drücken. Itachi stimmte mit seinem Bruder überein. „Am besten lassen wir euch in Ruhe und essen später.“ Verärgert stemmte Naruto seine Fäuste in die Hüften. „Was fällt euch ein? Seit wann essen wir nicht gemeinsam? Gerade heute wo wir einen Gast haben, solltet ihr so nett sein und mit uns essen. Hinata würde sich bestimmt auch darüber freuen.“ Vor Verlegenheit, in den kleinen Disput hineingezogen geworden zu sein, lief Hinata rot an. „I…ich w…wü…würde mi…mi…mich sehr fr…fr…freu…freuen, wenn w…wir alle zusssammen essen kö…könnten.“ „Auf deine Verantwortung, beschwere dich nur nachher nicht.“ Sasuke gab sich geschlagen. Mit eigenartigen Gesichtsausdrücken, schwankend zwischen einem Grinsen und Ekel setzten sich die zwei Schwarzhaarigen auf ihre Plätze. Naruto verteilte mit einem nicht zu deutenden Lächeln die Ramen auf Schüsseln und setzte jedem eine vor. Er setzte sich als letztes, nahm seine Stäbchen wie schon beschrieben in beide Hände. „Also dann, alle Mann auf die Ramen.“ Was nun folgt war kaum zu beschreiben: Innerhalb von Sekunden hatte Naruto seine eigenen Ramen verschlungen, nun bediente er sich bei Itachi. Bevor dessen Portion ganz in dem Mund des Blonden verschwunden war hatte auch Sasuke seine Ramen verloren. Durch ihr erstarren über das Geschehene konnte Hinata ihre Schüssel nicht in Sicherheit bringen und hatte darum in der nächsten Sekunde auch nur noch die klare Brühe in ihrer Schüssel. Wie um sie zu ärgern schwamm eine kleine Nudel darin herum. Da Hinata sichtlich mit Narutos Verhalten überfordert war half ihr Itachi auf die Sprünge. „Keine Sorge, dass passiert immer nur bei der ersten Schüssel, die vor uns steht. Wenn du die Brühe ausgetrunken hast, kannst du dir gerne noch mehr nehmen. Natürlich nur, wenn dir der Appetit nicht vergangen ist. Lass dir Zeit mit dem Essen, Naruto wird noch ein bisschen brauchen.“ Da Hinata nichts Besseres wusste, nickte sie einfach mit dem Kopf und trank ihre Brühe leer. Hungrig nahm sie sich eine Portion Ramen nach. Damit sie nicht beklaut werde konnte, drehte sie sich vorsichtshalber etwas von Naruto weg, doch wie Itachi ihr es schon sagte, ließ Naruto sie in Ruhe essen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)