Stay! For the next step von flyingwonder (Was geschieht, wenn Vagabunden sesshaft werden) ================================================================================ Kapitel 17: Ich möchte lieber wissen ob es wirklich möglich ist keine Schmerzen zu empfinden. --------------------------------------------------------------------------------------------- Am Mittwoch freute Naruto sich auf den Japanisch Unterricht, er mochte den Lehrer, Iruka Sensei. Heute war es für Naruto einfach den Stoff zu folgen, hatte er sich doch gestern so ausgepowert, dass er beinahe verschlafen hatte, er war ruhig und entspannt. Schnell war die Doppelstunde vorbei und die Schüler hatten ihre erste Pause. „Naruto.“ Hinata sprach leise und vorsichtig, sie hatte Angst er könnte wütend darüber sein, dass sie ihn in den letzten Wochen immer wieder absagen musst. „Hinata, was ist.“ Sein freundliches Lächeln beruhigte sie, sie traute sich weiter zu reden. „Hast du heute Zeit? Mein Vater ist ab heute wieder auf Geschäftsreise, ich habe wieder mehr Freizeit.“ „Leider nicht, ich kann mittwochs nie, wichtige Termine.“ Verlegen biss er sich auf die Unterlippe. „Schade, ich hätte gerne Capoeira gemacht, es ist so lange her.“ „Frage doch Anko Sensei ob sie mit dir trainiert, wir haben doch gleich Physik.“ Hektisch spielte sie mit ihren Fingern. „I…i…i…i…ic…ich mmmmm mö…mmmöchte aber mmmmmmit d…d…di…dir z…z…zu…zusssammen ssein.“ „Du bist so süß, aber es geht wirklich nicht, ich kann den Termin nicht verschieben. Wir machen doch morgen zusammen das Training, hoffe ich jedenfalls.“ Er lächelte sie an und um Hinata war es danach endgültig geschehen. Seit ihrer ersten Begegnung hatte sie es geschafft NICHT zu hyperventilieren, aber ihre Nervosität, seine Worte, sein Blick und sein Lächeln hatte sie umgehauen. Schwer nach Atem ringend sackte sie in den Knien ein, Naruto fing sie auf und legte sie vorsichtig auf den Boden. „Sakura.“ Er rief laut, sie stand wenige Meter entfernt. „Schnell mach was.“ Besorgt kam die Gerufene herbeigeeilt. Untersuchte Hinata und erkannte was mit ihr los war. Sie nahm eine Papiertüte aus ihrer Schultasche und hielt sie Hinata vor Mund und Nase, redete beruhigend auf ihrer Freundin ein. „Konzentriere dich nur auf deine Atmung, langsam einatmen und wieder ausatmen. So ist gut, vergesse alles um dich herum, höre dir beim Atmen zu.“ Hinatas Atmung beruhigte sich immer mehr. Ihre Gesichtsfarbe normalisierte sich nach und nach. „Komm Kleine, ich bringe dich schon mal in die Klasse.“ Vorsichtig half Sakura Hinata beim Aufstehen. „Lasst ihr noch ein paar Minuten Ruhe. Kommt erst wenn es geklingelt hat.“ Und schon waren sie weg. Naruto spürte wie sich sein Oberköper nach vorne neigte, wiedermal ein Schlag von Kiba. „Alter was hast du mit Hinata gemacht? Wehe dir es ist was Ernstes.“ Sasuke antwortete für seinen Freund. „Hinata hat hyperventiliert und da sich Sakura um sie gekümmert hat geht es ihr gut. Kein Grund Naruto zu drohen.“ „Alter wolltest du nicht aufhören mich zu schlagen?“ So langsam nervte es ihn wirklich. „Hey, das war dafür, dass du was mit Hinata angestellt hast. Trag es wie ein Mann.“ Naruto atmete tief ein, gegen Kiba schien kein Kraut gewachsen zu sein. Für heute ließ er es darauf beruhen, aber er musste auf jeden Fall noch mal mit ihm reden. Langsam machten sie sich auf den Rückweg in die Klasse. Die Lehrerin kam in diese. „Guten Morgen.“ „Guten Morgen, Shizune Sensei.“ Die Schüler setzten sich. „Unser bisheriges Thema haben wir abgeschlossen. Hat jemand einen Vorschlag was er nun durchnehmen möchte?“ Gaara meldete sich. „Gaara, welches Thema möchtest du vorschlagen?“ „Ich habe am Sonntag einen Film gesehen, da war ein Typ dabei, der keine Schmerzen fühlen konnte. Im Film hat er den Bösen gespielt, aber darum geht es gar nicht. Ich möchte lieber wissen ob es wirklich möglich ist keine Schmerzen zu empfinden.“ Naruto blieb das Herz fast stehen, er hatte das Gefühl kaum noch Luft zu bekommen. Krampfhaft versuchte er ruhig zu bleiben, die Stimmen in der Klasse rauschten ihm in den Ohren. Sasuke unterdrückte das Verlangen sich umzudrehen, wusste er doch auch so, wie sein Freund in etwa reagieren würde. Diese Selbstbeherrschung hatte Sakura nicht, sie drehte sich so, dass sie Naruto im Augenwinkel beobachten konnte. Ihr fiel seine Veränderung nur auf, weil sie danach suchte, er hatte sich gut im Griff. „Soweit ich weiß ist es möglich, die Menschen habe eine Krankheit. Sakura weist du mehr davon?“ Erschrocken drehte sie sich um. „Äh, ja. Tsunade hat mir vor ein paar Wochen aufgetragen mich darüber zu informieren. Äh, es…“ „Komm doch nach vorne und erzähle der Klasse etwas darüber.“ Sakura stand auf und ging an die Tafel, drehte sich zu der Klasse. „Ähm, die Schmerzlosigkeit. Ja, mhm. Es gibt verschiedene Arten der Schmerzlosigkeit. Äh. Zum einen kann sie mit Medikamenten, wie Morphium, herbeigeführt werden, dieses nutzen vor allem Ärzte. Mhm. aber ich glaube du meinst eine andere Schmerzunempfindlichkeit, Gaara. Es gibt Krankheiten, die das Schmerzempfinden ausschalten, wie das CIPA-Syndrom. Kinder die mit der vererbbaren Krankheit geboren werden, haben keine Schmerzen, kein Temperaturempfinden und können keinen Schweiß bilden. Die Krankheit wird meist erst spät diagnostiziert, da nicht die Schmerzen, sondern das Fehlen dieser, ein Symptom der Krankheit ist. Meist fällt das Fehlen erst bei schwereren oder nicht zu übersehenden Verletzungen oder bei Selbstverletzungen auf. Ich habe einen Bericht gelesen, wo ein Kind noch weit mehr Schwierigkeiten hatte, es ist nicht nur gegen Schmerzen unempfindlich. Ihm fehlt auch der Tastsinn. Es verspürt keinen Hunger. Es weiß nicht, wann es auf die Toilette gehen muss. Es kann warm nicht von kalt unterscheiden. Wenn es einen Bleistift oder ein Spielzeug in die Hand nimmt, merkt es nicht, dass es es zerquetscht, denn es spürt es nicht, wann es zu viel Druck ausübt. Anscheinend kann es auch nicht riechen. Aber das Kind ist ein extremes Beispiel. Die anderen Fälle sind nicht ganz so schlimm aber alle haben sich selbst Verletzungen zugefügt, weil sie es verstehen wollen. Häufig fehlte ihnen die Empathie, die Betroffenen können nicht nachempfinden wie sich andere fühlen. Dadurch wurden viele von ihnen Einsam oder Merkwürdig. In Filmen oder Serien werden solche Menschen dann zu dem bösen Charakter gemacht. Die Unempfindlichkeit kann aber auch durch eine Kopfverletzung, wo das Gehirn betroffen wurde, ausgelöst werden oder durch eine Krankheit die das Gehirn angreift.“ „Danke Sakura, du bist gut informiert. Bleibe doch noch vorne um Fragen beantworten zu können.“ „Mache ich. Shizune Sensei.“ Kiba zeigte auf. „Fühlen sie überhaupt keine Schmerzen?“ „Das sagt das Wort doch schon aus, oder Kiba? Ja sie haben keine Schmerzen.“ „Ich finde das komisch, ich kann mir nicht vorstellen keine Schmerzen zu haben.“ Kiba verschränkte die Arme. Lee hatte auch was dazu zu sagen. „Da gebe ich dir Recht, ich kann es mir nicht vorstellen. Es macht einen bestimmt viele Schwierigkeiten.“ Shizune fragte nach. „Welche kannst du dir vorstellen?“ „Z. B. Krankheiten, viele erkennen wir doch erst wenn wir Schmerzen haben, wie Magenschmerzen bei einer Darminfektion.“ Lee gab ein Beispiel. Ino hatte es sich auch überlegt. „Wenn ich keine Schmerzen hätte wurde ich deswegen dauernd zu den Ärzten rennen. Zahnarzt, Allgemeinmediziner, HNO Ärzte und weiß Gott noch wo sonst hin.“ „Würde ich auch machen, einfach damit ich weiß, dass ich gesund bin.“ Temari stimmte ihrer Freundin zu. Selbst der stille Shino redete einfach in die Klasse. „Ich sehe ehr ein Problem darin, wenn sich so jemand verletzt. Er spürt es doch gar nicht, wenn er sich vielleicht ein Bein bricht, steht er dann einfach so wieder auf und geht weiter?“ Da keiner etwas dazu sagte versuchte Sakura zu antworten. „Ich glaube ein Erwachsener ist vernünftig genug liegen zu bleiben, aber ein Kind würde wahrscheinlich einfach aufstehen und weiterspielen. Selbst Kinder die Schmerzen empfinden können spielen nach Verletzungen weiter bis ein Erwachsener sie darauf aufmerksam macht. Bei Kindern ohne Schmerzempfinden stelle ich es mir noch viel schwieriger vor.“ Shikamaru sprach noch ein anderes Problem an. „Viel schlimmer finde ich es, das sie sich selbst verletzen, ich wüsste nicht, wie ich damit umgehen sollte.“ Naruto hatte nun auch etwas zu sagen, hatte das Gefühl sich verteidigen zu müssen. „Im Gegensatz zu den Menschen, die unter Borderline oder anderen psyischen Krankheiten leiden, machen sie es nicht aus einem Zwang heraus. Ich habe von einem Kind gelesen, das sich rein aus wissenschaftlicher Neugier versucht hat sich die Haut an den Armen abzuziehen. Aber ich kann mir auch vorstellen das es welche gibt, die sich aus Verzweiflung selber verletzen, sie können nicht verstehen warum andere Menschen schreien wenn sie sich schneiden.“ „Meinst du das ernst? Ich denke es gehört viel dazu sich selbst zu verletzen, dagegen sollte sich doch alles im Körper wehren, dazu ist doch die Selbsterhaltung.“ Shikamaru hatte noch seine bedenken. Da sich Naruto an der Diskussion beteiligte sah Sasuke kein Problem darin auch etwas zu sagen. „Aber das größte Hindernis ist doch der eigene Schmerz, wenn du ihn nicht spürst, kannst du dich ohne weiteres selber verletzen.“ „Aber das ist doch ein moralischer Widerspruch, wir wissen doch, dass es nicht gut ist sich selber Schmerzen zuzufügen.“ Bedenkend wiegte TenTen den Kopf. „Das weiß eigentlich jedes Kind von Natur aus, Schmerzen sind unangenehm. Darum sollte man sich auch um die Menschen kümmern die sich von sich auch welche zufügen. Aber in der Gesellschaft wird das Thema nur bei akuten Fällen besprochen. Wenn die Schmerzen wegfallen fällt auch die Hemmschwelle.“ Die unerwartete Offenheit der Klasse machte es Naruto leichter mitzureden. Kurzes schweigen herrschte, jeder überdachte Naruto Worte. „Du gehst also davon aus, dass es für sie normal ist sich zu verletzen?“ TenTen war nicht zufrieden mir Narutos Ansicht. Verteidigend hob Naruto die Hände. „Ich sage nicht dass ich das gut finde. Nur versuche ich zu verstehen warum sich jemand selbst verletzt.“ „Das klingt fast so als wolltest du sie verteidigen, die Menschen die sich selbst verletzen.“ „Nein, es geht mir nur um die mit Schmerzlosigkeit, die Menschen mit physischen Krankheiten sind ein ganz anderes Thema.“ „Da bin ich anderer Meinung, es ist egal warum sich jemand verletzt, ihm oder ihr muss geholfen werden. Er/sie muss zu einem Psychiater, der kann ihm/ihr soweit helfen, damit er/sie sich nicht selber verletzt.“ „Du gehst als davon aus, dass das Kind sich aus psychologischen Gründen die Haut aufgeschnitten hat?“ „Ähm, nein, aber…ihm muss doch geholfen werden und ein Profi kann vielleicht erklären warum es nicht gut ist sich zu verletzen.“ „Das könnte eingeschränkt gehen, aber was einer nicht kennt und nie kennen wird, wird er nie ganz begreifen können.“ Shikamaru griff ein. „Beruhig euch, Streitereien bringen nichts. Wir sind uns doch einig, dass wir es in keiner Art gut finden wenn sich jemand Verletzungen zufügt.“ Naruto verzog die Lippen minimal nach oben. „Worüber wollt ihr denn dann reden?“ „Darüber wie man sich mit der Krankheit fühlen könnte, das wäre doch ein Interessanter Ansatz.“ Shizune warf einen neuen Diskussionspunkt ein. Choji meldete sich nun auch. „Ich weiß nicht, ich kann mir nicht vorstellen, wie ich mich dabei fühlen würde. Das können wir auch nicht mal so eben ausprobieren. Ich möchte keine Drogen nehmen um es nachfühlen zu können.“ „Du hast ja Recht Choji, aber wir sind doch alle zu Empathie fähig und können wenigstens versuchen nachzufühlen.“ Hinata sprach jetzt auch. „Ich würde mich ausgeschlossen und neben der Menschheit sehen, die anderen sind anders wie ich.“ Versuchte Shino es. Gaara machte auch mit. „Ich kann mir denken, warum solche Menschen in Filmen den Bösewicht spielen. Wenn einer keine Schmerzen hat, kann er sich über den Menschen fühlen, besser als sie. Ich kann mir vorstellen, dass er irgendwann beginnt Hass auf andere zu fühlen. Sie vielleicht sogar als Minderwertig ansieht.“ Naruto wollte gerade den Mund aufmachen aber Hinata war schneller. „Ich glaube, das ist gar nicht so einfach zu sagen, wenn ein solches Kind in einer liebevollen und verständnisvollen Umgebung aufwächst kann aus ihm ein ganz normaler Erwachsener werden. Das aus solch einem Kind ein –Monster- wird liegt auch an der Umgebung in die er aufwächst. Wenn ein Kind immer nur hört wie andersartig es doch ist, kann aus ihm nur einen eigenartigen Erwachsenen werden, selbst wenn er keine Krankheit hat.“ Ihre Worte lösten einen angenehmen Schauer in Naruto aus, machten ihm Mut ihr alles zu erzählen. Shizune ergriff zum Ende der Stunde wieder das Wort. „Ihr habt alle gut mitgemacht, ich möchte, dass ihr euch noch ein wenig Gedanken darüber macht. Ich möchte von jeden einen Aufsatz über die Schmerzlosigkeit haben. Schreibt aus der Sicht eines Schmerzlosen, informiert euch im Internet darüber und gebt mir einen medizinischen Aufsatz, oder überlegt euch eine eigene Möglichkeit wie ihr das Thema aufschreiben möchtet. Da es eine schwere Aufgabe ist gebe ich euch bis nächste Woche Freitag Zeit. Gebt euch Mühe, da ich den Aufsatz bewerten werde“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)