Stay! For the next step von flyingwonder (Was geschieht, wenn Vagabunden sesshaft werden) ================================================================================ Kapitel 2: Sie wird uns den Kopf abreißen ----------------------------------------- Tsunade trat hinter Sakura und begutachtete ihre Arbeit. „Sehr gut. So dann lass mich mal den Rest übernehmen.“ Mit wissenschaftlicher Neugier beobachtete die Ärztin schon die ganze Zeit Narutos Gesicht, vor allem seine Mimik. Sakura hatte Recht, er zeigte nicht ein Wimpernzucken. Auch als sie den ersten Stich ansetzte verzog er nicht einen Muskel. Er unterhielt sich nur leise mit Sakura, auch dieses Gespräch war sehr aufschlussreich. Darum unterbrach Tsunade es nicht. Wissenshungrig fragt Sakura nun nach Einzelheiten. „Warum hast du nicht direkt gesagt, dass du keine Schmerzen hast?“ „Oh, na ja…In einer alten Klasse haben sie es mal herausgefunden, damals war ich auch noch nicht so vorsichtig. Sie haben es sich zum Spaß gemacht mich zu verletzen, es fing, für mich wohlgemerkt, total harmlos an. Mal eine Reiszwecke auf den Stuhl, mal andere Kleinigkeiten. Es hat sich irgendwann hochgeschaukelt. Ich bin die Treppe runtergestoßen worden, mir wurden Beinchen gestellt und all so was. Für mich war das alles nicht so schlimm, es tat ja nicht weh. Aber als mich ein Junge als Sandsack gebrauchen wollte ist Sasuke ausgerastet. Er hat sich dann mit ihm geprügelt, nach zwei Wochen Schulverweis und einer gehörigen Standpauke seines Vaters sind wir Umgezogen. Ab da habe ich versucht es zumindest in der Schule nicht so offensichtlich zu machen.“ Dies war nicht alles was damals Passierte, doch den Rest behielt er für sich. Sakuras Augen weiteten sich überrascht, als Naruto sie bei der Hand nahm und sie flehend ansah. „Kannst du mich verstehen, wenn ich dich bitte nichts weiterzuerzählen.“ „Keine Angst ich sag schon nichts, aber es ist doch eher unwahrscheinlich, dass wir uns wiedersehen. Konoha ist nicht unbedingt klein und hat mehrere gute Schulen.“ „Stimmt auch wieder, trotzdem damit du mich richtig in Erinnerung behältst. Ich bin Naruto Uzumaki.“ Seine Augen flammten auf und sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. „Ich weiß doch schon längst wie du heißt, schon seit der Anmeldung.“ Sie kicherte leicht. Ab jetzt wurde das Gespräch lustiger, Naruto erzählte eine haarsträubende Geschichte nach der anderen. Sakura hielt sich die Rippen und lachte japsend. Erst Tsunade unterbrach die Beiden. „So fertig, komm in einer Woche wieder, damit ich mir die Wunde noch einmal ansehen kann.“ „Du wirst mich häufiger hier sehen als dir lieb sein kann.“ Salopp war Naruto zum >du< übergegangen. Missbilligend verzog Tsunade den Mund. //Dieser kleine Bengel, was erlaubt er sich eigentlich.// Wütend wollte sie ihm eine Kopfnuss verpassen. Naruto sprang von der Liege auf und direkt gaben seine Beine nach. „Ouwaah“ Er verlor das Gleichgewicht und währe garantiert gestürzt, wenn Tsunade nicht zugegriffen hätte. „So du bleibst erst einmal hier Sitzen und ruhst dich ein bisschen aus.“ Naruto wurde wieder auf die Liege gesetzt. „Hier trink noch was und ich hole dir was zum Essen, dann geht es dir gleich besser.“ Fürsorglich reichte Sakura ihm die Cola und verschwand in den Gang. Dort warteten auch schon ungeduldig Hinata, Narutos Freund, wahrscheinlich ebenjener Sasuke von dem Naruto gesprochen hatte und ein unbekannter junger Mann, der eine auffallende Ähnlichkeit mit Sasuke hatte. „Wie geht es ihm?“ Die dunkle Stimme des Mannes jagten Sakura einen Schauer über den Rücken, sie klang kalt und unnahbar. „Naruto?“ Sie wartete auf ein nicken und sprach dann weiter. „Er kommt sofort, sein Kreislauf muss sich nur ein wenig erholen. Ich wollte ihm was zum Essen holen.“ „Gut.“ Der Mann setzte sich auf einen der Stühle und schien dort zu einer Statue zu werden. Sasuke saß neben ihm und rührte sich ebenfalls nicht. „Sakura, Ino hat gerade angerufen. Sie ist ganz schön sauer, wir lassen sie schon fast zwei Stunden warten.“ Hinata begleitete Sakura zum Snackautomaten. „Oh, Ino, ich habe sie schon fast vergessen. Sie wird uns den Kopf abreißen.“ Sakura konnte es nachvollziehen, sie wartete selber auch nicht gerne. Hinata kicherte über den entsetzten Blick ihrer Freundin. „Keine Angst, ich habe ihr gesagt, dass wir zwei Jungs getroffen haben und dass wir ihnen helfen mussten.“ Ungläubig starrte Sakura Hinata in die Augen. „Das war ein grober Scherz auf meine Kosten, von dir habe ich so was nicht erwartet. Gut das Ino nur das Wort Jungs zu hören braucht, damit sie alles andere vergisst.“ „Hihihihi, ja. Wenn wir bei ihr sind müssen wir ihr alles haarklein erzählen, soweit ich weiß sind TenTen und Temari schon da.“ Sakura zog ein paar Schokoriegel und machte sich auf den Weg zurück. Naruto saß immer noch brav auf der Liege, aber seine Füße wippten im raschen Tempo auf und ab. //Es scheint ihm wirklich schwer ruhig zu bleiben.// Amüsiert reichte sie ihm die Riegel. Wovon er auch gleich einen aß. „So alle erledigt, kann ich jetzt gehen.“ Erwartungsvoll schaute er auf Sakura. „Wenn du nicht wieder zusammenklapst dann ja, sonst wird dich Tsunade über Nacht hierbehalten.“ Wesentlich vorsichtiger als die letzten Male erhob sich Naruto, es schien ihm so weit gut zu gehen, dass er normal laufen konnte. „Na dann komm mal mit.“ Naruto musste sich wirklich zusammenreißen um einigermaßen normal laufen zu können, ihm war schwindelig. Aber er hatte schon zu viele Nächte in irgendwelchen Krankenhäusern verbracht, um noch hier bleiben zu wollen. Klar es wäre vernünftiger gewesen, die Schule fing Morgen aber an und Naruto wollte nicht am ersten Tag gleich negativ auffallen. „Naruto!“ Sasuke sprang auf und kam zu ihm hin, ihm konnte Naruto nichts vorspielen. Sasuke wusste wie fertig Naruto war. Kommentarlos stellte er sich hinter seinem Freund, um ihn jederzeit auffangen zu können. Unfallfrei erreichten sie zum Glück kurze Zeit später Itachis Wagen. „Kann ich euch zum Dank noch irgendwo hinbringen?“ „Gerne Danke und zwar….“ Sasuke half Naruto währenddessen auf den Beifahrersitz und beim Anschnallen. Kaum das er saß fielen Naruto die Augen zu und er war eingeschlafen. Wie ein Gentleman hielt Sasuke Sakura und Hinata die Tür auf und lief dann um den schwarzen BMW herum um sich hinter Itachi setzen zu können. „Wahnsinn was für ein Auto.“ Sakura konnte es sich nicht verkneifen ein Kommentar loszulassen, erhielt aber keine Reaktion darauf. Die Fahrt verlief überraschend ruhig, weder Sasuke noch sein Bruder hatten das Verlangen nach einer Unterhaltung. Hinata war sowieso eine sehr ruhige Person, Naruto schlief tief und fest und Sakura hing ihren Gedanken nach. //Naruto hat mir eine Menge erzählt, aber ich verstehe das alles noch gar nicht so genau. Wie kann es sein, dass er keine Schmerzen zu spüren scheint. Ob das Angeboren ist?// Sie dachte kurz über ihre Unterhaltung nach. //Dann passt es aber nicht zusammen. Ich werde mich mal erkundigen. Im Internet oder Notfalls bei Tsunade. Sie sah auch sehr interessiert aus. Was mir Naruto über die Klasse erzählt hat ist schon Krass. Auch wenn er es nicht spürt, jemanden absichtlich Schmerzen zuzuführen ist doch wohl kriminell. Wenn ich bedenke was alles hätte geschehen können läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Bei uns in der Klasse würde das keiner machen, jedenfalls hoffe ich das.// Sakura wurde abgelenkt als sie mit der Hand versehentlich über einen kühlen muskulösen Oberkörper strich. Erschrocken blickte sie zur Seite, was sie dort sah jagte ihr das Blut in den Kopf. Sasuke hatte immer noch kein Oberteil an. Genauer als beim ersten Mal studierte Sakura ihren Nebenmann. Sehr helle Haut spannte sich straff über einen breiten Brustkorb, unter der Haut zeigten sich deutliche Muskeln. „Gefällt dir was du siehst?“ Raunte ihr der Beobachtete ins Ohr. Schlagartig wechselte Sakuras Gesichtsfarbe zu schneeweiß und dann wieder zu einem noch dunkleren rot, ihr Herz schlug schnell. Nach Luft japsend versuchte sie etwas Geistreiches zu sagen, scheiß auf Geistreich irgendetwas zu sagen wäre schon hilfreich. Bevor sie sich wieder fangen konnte hielt der Wagen an der bekannten Adresse. „Danke für das hinfahren.“ Hinata erschrak darüber wie laut ihre Stimme in der Stille des Autos klang. „Ihr habt euch schließlich um meine Brüder gekümmert, ich müsste mich bedanken.“ Hinata nickte und zog Sakura hinter sich her, dieser schwarzhaarige Junge war ihr unheimlich, als sie von der Toilette im Krankenhaus wiederkam saß er auf einem der Stühle und schien mit seinen Blicken alles und jeden erdolchen zu wollen. Richtig unheimlich. Der ältere Schwarzhaarige war auch nicht besser. Als er kam folgte nur ein kurzer Wortwechsel: >Was ist Passiert?< fragte der Älter nur und anstatt einer vernünftigen Antwort erklang nur ein mürrisches >Das Übliche.< von dem Jüngeren. Dann setze sich der Angekommene neben den anderen und sie Schwiegen sich an. Nichts weiter kam von ihnen, keine Fragen, keine beruhigende Geste, nichts. Wie zwei Statuen saßen sie nebeneinander auf den Stühlen. Erst als Sakura kam regten sie sich wieder, um dann gleich wieder in die Starre zu verfallen. Als der Blonde mit ihrer Freundin auftauchte war die gruselige Szene zum Glück vorbei. Der Jüngere stellte sich wie ein Bodyguard hinter den Blonden und wich auch bis zu Auto nicht von seiner Seite. Inos begeistertes auf quietschen, erinnerte sie daran, wo sie war. „Erzählt, erzählt, erzählt. Los kommt schon.“ Beide Mädchen wurden am Arm gepackt und mit in das Zimmer von Ino geschleift. Dort saßen schon TenTen und Temari, auch ihre Augen funkelten vor Wissensdurst. „Also…“ Sakura machte für Sekunden eine Pause, sie genoss es sichtlich, dass ihre Freundinnen ihr an den Lippen hangen. „Wir waren auf den Weg hierher, als uns plötzlich etwas von den Beinen Riss. Ihr könnt euch unseren Schock vorstellen, ohne jede Vorwarnung den Halt zu verlieren ist nicht sehr angenehm. Zu unserem Glück sind wir weich gelandet. Nämlich auf den Körper eines Jungen in unseren Alter. Frag mich nicht wie er es geschafft hat, aber er ist uns direkt unter die Füße gefallen.“ Die drei waren gute Zuhörer und sogen genau an den richtigen Stellen die Luft scharf ein oder reagierten anderweitig. Sakura genoss es noch ein bisschen mehr. „Wir waren zu erschrocken um uns rühren zu können, aber ein Retter in der Not tauchte auf und hob mich vom Boden, eigentlich eher vom Brustkorb des Jungen auf. Ein Traum von einem Typen, muss ich euch sagen, rabenschwarzes Haar und fast genauso dunkle Augen. Die Haut sieht aus wie zartes Papier, so blass und ein wunderschönes Gesicht, wie ein Prinz aus einem Märchenbuch.“ Verträumt blickte Sakura ins nicht. „Sie hat es voll erwischt.“ „Oh ja, die ist hin und weg.“ „Ob der Kerl wirklich so gut aussieht?“ Drei neugierige Gesichter wanden sich Hinata zu. „Sakura übertreibt nicht, er sieht wirklich umwerfend aus. Aber er ist mir unheimlich, wie ein Vampir und sein Bruder ist auch nicht besser.“ Hinata dachte mit einem Schaudern an die Szene im Warteraum. „Ja genau wie ein Vampir sieht er aus, so richtig heiß. Und als er sein T-Shirt ausgezogen hat war das der Wahnsinn. Erzähl mir nicht das du nicht geschaut hast.“ „Klar hab ich.“ Dieses offene Bekenntnis trieb der Schüchternen die Röte ins Gesicht. Ino, Temari und TenTen lauschten mit offenen Mündern, wenn selbst Hinata einen für Schön hielt musste da etwas dran sein, sie war nicht der Typ für offene Schwärmereien. „Der Blonde war aber auch sehr höflich, er hat mich wieder hochgehoben.“ Hinata streckte sich, der Tag war lang und die Nähe der zwei unheimlichen Brüder hatten sie verspannt. Erschrocken keuchte sie auf als Temari ihren Arm hochhielt. „Hast du dich verletzt?“ Besorgt musterte sie Hinata von oben bis unten. Hinatas Augen wanderten überrascht zu ihren Arm. „Ach so, das ist gar nicht mein Blut. Das ist von dem Blonden.“ „Das ist der auf dem ihr draufgefallen seid?“ Ino fragte zur Sicherheit nochmal nach. „Genau, er hatte sich an einer Scherbe oder ähnliches geschnitten. Auch er sieht unglaublich gut aus. Sonnengebräunte Haut, wildes, blondes Haar und ein umwerfendes lächeln. Hinzu kommen die schönsten blauen Augen die ich je gesehen habe.“ Nun war Hinata am Schwärmen. //Hört, hört, Hinata scheint es auch erwischt zu haben. Das mit den Augen hätte sie sich aber verkneifen können, als währen meine nicht auch von einem schönen Blau.// Ino wusste nicht ob sie schmollen oder Lachen sollte. Entschied sich für das letztere, einer verliebten Freundin konnte sie so etwas verzeihen. „Klar, Naruto. Ein wirklich sehr interessanter Junge.“ Sakura dachte an ihre Unterhaltung Die anderen verstanden sie aber falsch. //Na, na, sich gleich in beide zu verlieben ist ja fast schon unanständig.// Temari schmunzelte. //Und das von der sonst so korrekten Sakura, hätte ich nicht erwartet.// TenTen sah Temari direkt in die Augen. Hinata hatte mal nüchtern festgestellt, dass die zwei besten Freundinnen anscheinend die Gedanken der anderen lesen können. //Die arme Hinata, wo sie sich doch so selten verliebt.// Ino schaute zu Hinata, wie befürchtet senkte diese den Kopf. //Gegen Sakura komme ich doch überhaupt nicht an. Sie sieht viel besser aus als ich, ist viel Intelligenter. Hat auch mehr Geschmack wie ich und das schlimmste ist, sie ist so viel offener wie ich. Ich habe keine Chance.// Betrübt zog sie die Knie an und legte ihren Kopf darauf. Temari und TenTen belagerten Sakura und wollten jedes Detail wissen. Ino setze sich neben Hinata und stupste sie von der Seite an. „Hey, wenn du willst helfe ich dir den Jungen zu erobern.“ Ino lächelte aufmunternd. Überrascht hab Hinata den Kopf. „Wie kommt es das gerade du mir helfen willst, ich dachte du magst keine grauen Mäuse.“ „Stimmt eigentlich auch. Ich war ganzschön sauer auf Sakura als sie dich anschleppte. Aber gerade, als du von Naruto geredet hast, warst du keine graue Maus mehr, sondern Wunderschön mit so strahlenden Augen. Ich möchte das wiedersehen, es hat mich begeistert. Pass auf wir treffen uns morgen zum Shoppen, keine Widerworte, du brauchst endlich ein paar Klamotten die deine Figur betonen.“ Ino war ganz begeistert von ihrer Idee und steckte Hinata mit an. //Warum nicht, ein paar Anziehsachen können nicht schaden.// Trotzdem äußerte sie noch bedenken. „Was ist, wenn ich den Jungen gar nicht wiedersehe. Konoha ist keine Kleinstadt.“ „Schwarzmalerin, wenn es so sein soll, dann werden wir ihn suchen gehen. Aber pass auf, bestimmt stolpert er morgen wieder über dich.“ „Das wäre ein großer Zufall.“ Die Mädchen redeten noch weiter, erst spät machten sich vier von ihnen auf den Weg nachhause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)