Stay! For the next step von flyingwonder (Was geschieht, wenn Vagabunden sesshaft werden) ================================================================================ Kapitel 1: Es wird nicht mein letzter Besuch hier sein. ------------------------------------------------------- „Sasuke lass uns nochmal raus gehen, ich brauche noch Bewegung.“ Überdreht lief Naruto kreuz und quer durch die Wohnung und machte nicht nur Sasuke damit nervös. „Na los Brüderchen, raus mit dir bevor Naruto uns noch Rillen in den Boden rennt.“ Itachi stupste seinen Bruder auf die Stirn. Dieser saß gemütlich in einem Sessel und hatte ein Buch vor sich liege worin er gerade las. „Muss das sein?“ Sasuke war nach dem Kistenschleppen und –auspacken alles andere als Motiviert, Naruto würde sich nicht mit einem Spaziergang zufrieden geben. „Du wirst den völlig überdrehten Naruto doch wohl nicht noch den ganzen Abend ertragen können. Ich jedenfalls nicht, also los.“ Grummelnd legte Sasuke das Buch zur Seite und erhob sich, sein Bruder hatte Recht, Naruto würde den ganzen Abend keine Ruhe geben und nur noch mehr aufdrehen. Sasuke fragte sich nicht zum ersten Mal woher der Kleinere die ganze Energie nahm. Kaum das Sasuke ein Anzeichen gab mitzukommen, hatte Naruto auch schon seine Schuhe an. „Wo soll es den Hingehen?“ Lustlos schlüpfte Sasuke in seine Schuhe. „In den Park, der ist nicht weit von hier.“ Hibbelig spielte Naruto mit dem Schlüssel. „Warum gerade da?“ „Na da ist ein großer Spielplatz und um diese Zeit sollten da keine Kinder mehr sein.“ //Hab ich es doch geahnt, nichts mit Spaziergang. Wenigstens ist er noch nicht auf die Idee von einem Wettrennen gekommen.// Sasuke seufzte innerlich auf, so brauchte er nicht allzu viel mit machen. „Kommt rechtzeitig nach Hause, Morgen fängt auch für euch wieder die Schule an.“ Itachi winkte ihnen hinterher. „Na was habe ich dir gesagt, dieser Ort ist super für Parkour. Na gut tagsüber sollten wir uns doch was anderes suchen, aber ich meine, so für jetzt.“ Begeistert dehnte Naruto leicht seinen Körper um dann gleich mit einigen leichten Sprüngen zu beginnen. Sasuke grummelte nur unverständliche Worte. Er hatte keine Lust mehr auf viel Bewegung, dafür war der Tag einfach zu anstrengend gewesen. So setzte er sich auf eine Bank und beobachtete Naruto, der dazu übergegangen war ein Gerüst rauf und runter zu springen. „Hinata, komm beeile dich. Wir kommen sonst zu spät zu Ino, du weißt doch das sie nicht gerne lange wartet.“ „Aber Sakura, Ino lässt uns doch selber häufig genug irgendwo warten. Es wird ihr schon nicht schaden.“ Nicht sehr leise kamen zwei Mädchen den Weg entlang. Naruto hatte diese noch nicht bemerkt, wohl aber Sasuke, der faul auf der Bank rumlungerte. Mit einem eleganten Sprung stand Naruto nun neben Sasukes Kopf auf der Lehne der Bank und hockte sich zu ihm hinunter. „Teme, jetzt komm schon. Ich hab dich nicht hierher geschleift, damit du weiter faul rumhängst. Los mach schon mit.“ „Dobe, ich kann auch wieder zurückgehen.“ „Baka.“ Grummelte Naruto nur ungehalten, wofür er von Sasuke einen Schlag bekam der ihn aus dem Gleichgewicht brachte und nach vorne fallen ließ. Elegant rollte er sich ab und wollte sich mit dem Schwung wieder aufstellen, wenn nicht vier Beine im Weg gestanden hätten. So landeten nun die Körper der Beine auf Naruto, der erschrocken auf keuchte. „Dobe, was machst du den jetzt schon wieder.“ Erklang es genervt von der Seite. „Hör auf rum zu labern und hilf mir lieber.“ Narutos Stimme war gepresst. „Tze.“ Vorsichtig hob Sasuke ein rosahaariges Mädchen von Narutos Brustkorb und stellte es auf die Beine. „Hast du irgendwelche Schmerzen?“ Sasuke musterte das durchaus attraktive Mädchen unverhohlen. „Ich denke ich bin in Ordnung.“ Vorsichtig ging sie einige Schritte auf und ab. Währenddessen war es auch Naruto gelungen sich mit den zweiten Mädchen zu erheben. „Bei dir auch alles OK?“ Zaghaft bewegte sich das Mädchen und nickte sodass ihr die blauschwarzen Haare ins Gesicht fielen. „Da bin ich aber froh.“ Leicht beschämt lächelnd verschränkte Naruto die Arme hinter seinen Kopf. „D...du scheinst di…dich verletzt zu haben.“ Leise, fast schon zu leise um noch gehört zu werden, erklang die melodische Stimme der Schwarzhaarigen. Schüchtern tippte sie mit den Fingern gegen Narutos Arm. „Oh? Ooh!“ Naruto drehte den Arm leicht so, dass es sich die Wunde ansehen konnte. „Sakura, hast du Pflaster oder ähnliches dabei?“ Immer noch leise, aber doch klar verständlich wand die Schwarzhaarige sich an ihrer Freundin. „Hast du dich verletzt Hinata?“ „Ich mich nicht, der Junge.“ Sakura löste ihren Blick von Sasuke und wand sich Naruto zu. Dieser stand ungerührt und lies sein Blut auf den Boden tropfen. „Zeig mir mal deinen Arm.“ „Ist nicht so schlimm.“ „Keine Widerrede, herzeigen.“ Sakuras Stimme war nun sehr bestimmend. Schmunzelnd hob Sasuke eine Augenbraue. //Soso, jemand, der Naruto den Mund verbietet. Interessant.// Sich irgendetwas in den nicht vorhandenen Bart murmelnd ergab sich Naruto in sein Schicksal und zeigte Sakura die doch recht große Wunde. „Du scheinst dich irgendwo geschnitten zu haben. Mhm, du solltest damit zum Krankenhaus gehen, vielleicht sind noch Scherben im Arm. Ich denke auch, dass die Wunde genäht werden sollte.“ Ruhig und beinahe schon fachmännisch begutachtete Sakura Narutos Arm. „Wieso kennst du dich damit so gut aus?“ Naruto schaute ihr verwundert in die grünen Augen. „Ich habe mich in der Schule zur Ersthelferin ausbilden lassen. Außerdem möchte ich mal Ärztin werden.“ Sakuras Augen leuchteten kurz auf. „Ach so, na dann ganz wie die Frau Doktor befielt, ab zum Krankenhaus.“ Naruto tat so als würde er stramm stehen, schaute sich aber nur suchend um. „Dobe, du hast natürlich mal wieder keine Ahnung wo es lang gehen soll.“ Ein genervtes Augenrollen folgte. „Teme! Du doch genauso wenig.“ Wütend starrte Naruto Sasuke in die Augen. Erst als er ein kichern von der Seite vernahm unterbrach er den Augenkontakt nur um gleich wieder in die überraschend hellen Augen, die fast schon weißen Augen der Schwarzhaarigen zu sehen. Diese lief feuerrot an und wendete schnell den Blick ab. //Wahnsinn, dieses helle und klare Blau.// Verwirrt über solche Gedanken schüttelte sie leicht den Kopf. „Kommt mit wir bringen euch eben zur Notaufnahme.“ Sakura ergriff die Initiative. „Du solltest die Wunde Abdecken, bevor du noch vor lauter Blutverlust zusammen klapst.“ Natürlich bemerkte Sakura die auffallende Schüchternheit von Hinata, die sie normalerweise schon fast abgelegt hatte. Zur Überraschung der Mädchen zog sich Sasuke das T-Shirt über den Kopf und reichte es Naruto. „Danke.“ Naruto sah seinen besten Freund an und er wusste, Sasuke wusste wofür der Dank war. Sakura konnte sich einen Seitenblick auf den muskulösen Oberkörper von Sasuke nicht verkneifen, Hinata erging es auch nicht besser. Aber kommentarlos machten sich nun alle auf den Weg, die Mädchen voran, die Jungs hinterher. In der Notaufnahme ging es hektisch her, da Zeitgleich mit ihnen ein Krankenwagen eintraf. Höflich traten Naruto und Sasuke zur Seite, als ein vor Schmerzen stöhnender Patient hineingeschoben wurde. Erst jetzt bemerkte Sakura etwas, was ihr die ganze Zeit gestört hatte. Um ihren Verdacht zu Überprüfen griff sie wie zufällig an den verwundeten Arm und zog den Blonden zur Rezeption. Wie schon vermutet kam nicht die typische Reaktion. Willig ließ sich Naruto mitziehen. „Wie kann ich Ihnen Behilflich sein?“ Freundlich erklang die Stimme der Pflegerin. „Ich habe mich im Park an einer Scherbe geschnitten, meine reizende Helferin meinte es solle sich mal ein Arzt anschauen.“ Naruto hob den Arm und entblößte die Schnittverletzung. Geschäftig fragte die junge Frau nach einigen Daten. „Ein Arzt kommt sofort zu Ihnen, wenn sie solange Platz nehmen wollen?“ „Kein Problem.“ Schwungvoll drehte Naruto sich um und musste sich an dem erstbesten was er zu fassen bekam festhalten. Leider war es die zierliche Hinata, nun liefen beide Gefahr unfreiwillige Bekanntschaft mit dem Boden zu machen. Sasuke sah dieses und griff gerade noch rechtzeitig ein, er schnappte Naruto unter dem Armen und bugsierte ihn zu den Plastikstühlen. Hinata konnte sich gerade so noch an Sakura festhalten um einen Sturz zu verhindern. „Dobe mach mal langsam.“ „Geht schon wieder, mir ist nur kurz schwarz vor Augen geworden.“ Sasuke musterte Narutos Kleidung, dort waren aber keine auffälligen Blutspuren zu erkennen. //Gut, er scheint sich wirklich erst bei dem Sturz verletzt zu haben.// Er ließ sich neben Naruto auf einem Stuhl sinken. „Man, machst du wieder Sachen, man darf dich echt keine Sekunde aus den Augen lassen.“ „Hey Teme, wer hat mich den von der blöden Bank geschubst?“ Naruto klang müde, die Anstrengungen des Tages machten sich bemerkbar. „Kannst du nicht Itachi anrufen, damit er uns abholt? Ich habe keine Lust mehr auch noch wieder zurück zu laufen.“ „Wenn es unbedingt sein muss. Dobe, du wirst ärger bekommen.“ „Werde ich doch sowieso, ob gleich oder später, darauf kommt es auch nicht mehr an.“ „Und das aus deinem Munde, na wenigsten kennen wir schon mal das Krankenhaus.“ „Es wird nicht mein letzter Besuch hier sein.“ Naruto fielen völlig fertig die Augen zu. „Hier trink dass, danach wird es dir besser gehen.“ Sanftmütig lächelnd reichte Sakura Naruto eine Cola. Dankbar nahm er sie ihr ab und trank einen Schluck. Sasuke erhob sich und ging zur Rezeption um sich zu erkundigen, wo er telefonieren könnte. „Sag mal, ist alles in Ordnung?“ Sakura ließ sich auf den Stuhl neben Naruto sinken. „Was meinst du, wir sind in einer Notaufnahme, ist schon klar, dass nicht alles in Ordnung ist.“ Naruto befürchtete, Sakura könnte etwas Aufmerksamer sein als die anderen, ihr Tonfall beunruhigte ihn, aber er wollte nicht ohne weiteres mit seinem Problem herausrücken. „Erst war es mir nicht bewusst, aber als wir den Patienten vorbeigelassen haben, ist mir aufgefallen, dass du kein Wort des Schmerzes verloren hast.“ „Ich…“ „Warte, ich möchte keine Ausflüchte, von wegen, nicht als Weichei dastehen oder so was. Ich meine du hast absolut keine Schmerzen gezeigt, weder als wir auf dich drauf gefallen sind, noch wegen dem Schnitt, und als ich dich absichtlich dort berührt habe, hast du nicht mal mit der Wimper gezuckt.“ Naruto starrte Sakura an, sein Hirn ratterte sämtlichen Erklärungen durch, die aber alle keinen Bestand hatten. Es waren alles nur Ausreden für Leute die eigentlich keine Ahnung hatten. Mit keiner von ihnen würde sich das taffe Mädchen vor ihm zufrieden geben. „Uzumaki, Naruto?“ Sein Name rettete ihn vorerst aus der brenzlichen Situation. „Ja, hier.“ Er wollte sich erheben, leider spielte sein Kreislauf nicht mit und er sackte in den Knien ein. „Warte ich helfe dir.“ Für ein so schlankes Mädchen erstaunlich kräftig, packte Sakura Naruto unter dem Arm und führte ihn hinter dem Krankenpfleger her. Naruto schaute sich fast schon panisch nach Sasuke um. //War ja klar, wenn man ihn braucht ist er weit und breit nicht zu sehen.// Mehr oder eher weniger willig, er hatte eigentlich keine andere Wahl, ließ er sich von Sakura in ein Behandlungszimmer bringen. „Legen Sie sich schon mal auf die Liege, der Arzt kommt sofort.“ Fast schon professionell wurde Naruto von Sakura auf die Liege gelegt. Er hatte gerade die Beine ausgestreckt, als der Krankenpfleger mit einer weiteren Frau das Zimmer betrat. „Tsunade-Sama.“ Sakura klang erfreut. „Oh Sakura, na dann sag mir mal deine Einschätzung.“ „Länglicher Schnitt im Unterarm, es scheint keine Arterie verletzt zu sein. Die Wunde muss gereinigt und wahrscheinlich genäht werden. Ansonsten wäre eine Tetanus Impfung eventuell noch angebracht.“ „Ich bin gegen Tetanus geimpft.“ „Soso.“ Tsunade beobachtete ihren Patienten widerwillig, sie mochte es nicht wenn ihr in medizinischen Sachen widersprochen wurde. „Kannst du das Nachweißen?“ Umständlich fingerte Naruto nach seinem Portmonee, die rechte Hand wurde immer noch von Sakura gehalten. „Soll ich dir helfen?“ „Nimm mal den Impfpass raus.“ Er reichte Sakura seine Geldbörse, sie brauchte nicht lange suchen und schon hatte sie den gesuchten Pass in der Hand. „Es stimmt, letztes Jahr war die letzte Tetanusimpfung.“ „Dann ist ja alles in Ordnung, so als erstes brauchen wir eine Schmerzspritze.“ Tsunade ließ sich auf einen Hocker nieder und nahm Narutos Arm. „Brauch ich nicht…“ „Du hörst mir jetzt mal zu Freundchen, ich bin hier die Ärztin und ich mache die Ansagen klar!?“ „Tsunade, es stimmt, er hat anscheint keinerlei Schmerzempfinden. Ich war dabei als er sich geschnitten hat und auch auf dem Weg hierher, er hat keine Anzeichen für einen Schmerz gezeigt.“ „Gut, auf deine Verantwortung Sakura, die Wunde reinigen und desinfektieren. Danach schau ich mal ob sie genäht werden muss.“ Tsunade stand auf und überließ Sakura ihren Platz. Naruto beobachtete das ganze sehr misstrauisch, beruhige sich aber schnell, als er sah wie konzentriert sie bei der Sache war. „Kannst du mir mal verraten wieso du deinen Impfpass immer dabei hast.“ Gewohnheitsmäßig, aber auch sehr neugierig sprach Sakura Naruto an. Direkt nach der Schmerzunempfindlichkeit zu fragen traute sie sich nicht, darum wählte sie zuerst dieses Thema. „Na weißt du, es ist einfach praktischer. Sonst würde ich alle paar Wochen eine neue Impfung bekommen.“ „Du verletzt dich häufiger?“ „Häufig genug, meistens weil ich nicht früh genug merke, dass da irgendetwas ist, woran ich mich verletzen könnte, außerdem ziehe ich Unfälle schon fast magisch an.“ „Wie meinst du das, du merkst es nicht?“ „Ich bin vor ein paar Jahren mal in einen Nagel getreten, ich habe einfach nicht gespürt, wie er sich langsam in meinen Fuß gebohrt hat. Du hättest den Fuß wahrscheinlich rechtzeitig wieder hochnehmen können. Am Anfang war es ganz schlimm, ich hatte täglich irgendwelche neuen Wunden. Irgendwann habe ich dann herausgefunden, wie weit ich nur gehen sollte.“ Narutos Augen verdunkelten sich für einen Moment, als er an den Tag dachte wo er es zu weit getrieben hatte. Sechs Meter war er abgestützt und hatte sich schwer verletzt. Er erinnerte sich noch dunkel an Sasuke, wie er verzweifelt versuchte ihm bei Bewusstsein zu halten. >Verlass mich nicht, bitte las mich nicht alleine.< Es war diese Satz gewesen der ihn hat zur Vernunft hat kommen lassen. Naruto verstand den körperlichen Schmerz nicht mehr, Erinnerungen daran verblassten mit der Zeit, wohl verstand er den Schmerz jemand wichtigen zu verlieren. Seit diesem Tag war er wesentlich vorsichtiger. „Du siehst aus als hättest du gerade Sport gemach.“ Sakuras warme Stimme holte ihn in die Wirklichkeit zurück. „Kein Wunder, ich bin nicht zu ertragen, wenn ich mich nicht bewegen kann. Jemand hat mal gesagt, ich hätte die Energie für mindestens zwei weitere Kinder. Immer war ich sehr aktiv.“ Schmunzelnd dachte er an die Zeit nach seinem Unfall, er hatte alle in den Wahnsinn getrieben. Sowohl Ärzte als auch die Schwestern waren Heilfroh als er das Krankenhaus wieder verlassen konnte. „So fertig.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)