Stay! For the next step von flyingwonder (Was geschieht, wenn Vagabunden sesshaft werden) ================================================================================ Kapitel 73: Ja, los, kleine Maus, schnapp ihn dir. -------------------------------------------------- Kaum öffneten sich ihre hellen Augen, war Hinata ungewöhnlich munter, heute ging sie mit Naruto in den Wald, sie freute sich darauf, mit ihm zusammen was zu unternehmen. Sie spürte, wie ihr Blut in ihren Kopf floss, sie mit Naruto alleine im Wald, das klang fast wie ein Date. Schnell schüttelte sie ihren Kopf um die unsinnigen Gedanken daraus zu vertreiben. Naruto würde nie mit einem so schüchternen Mädchen wie sie ausgehen. Hatte er doch erst letzten noch gesagt, wie sehr er Sakura dafür bewundere, dass diese genau wusste, was die wollte und alles dafür gab. Sie hingegen hatte keine eigenen Wünsche, sie musste das machen, was ihr Vater von ihr wollte. Es war besser, wenn sie gar nicht erst zu träumen anfing, denn nie würde sie es erfüllt können. Sie schwamm in der Schule nur mit, ihre Noten waren auch nur gut, weil ihr Vater es von ihr verlangte. Er würde nie auf sie stehen, wenn dann eher auf Sakura, oder Ino, vielleicht auch Temari oder TenTen, sie alle waren viel weiblicher und selbstbewusster als sie selber. Vielleicht gab es auch ein anderes Mädchen, was er toll fand, schließlich lebte er noch nicht lange hier. Wie gut er seine Gefühle vor anderen verbergen konnte hatte sie schon mitbekommen, konnte er da nicht schon lange verliebt sein? Aber vor dem Ball hatte er ihr gesagt, es gab noch niemanden, mit der es sich gelohnt hätte auf so eine Veranstaltung zu gehen, also hatte er wohl keine Freundin. Erleichtert atmete sie auf, nur um gleich darauf mit einem Seufzer in die Kissen zu sinken. Selbst wenn es so war, es gab keinen plausiblen Grund, warum gerade sie interessant für ihn sein sollte. Kurz vor der Verzweiflung griff sie nach ihren Handy, wählte eine Nummer um mit jemanden reden zu können. „Ja?“ Kam es ziemlich verschlafen an ihr Ohr. Sie fasste sich ein bisschen. „Ino.“ Jammerte sie los „Süße, was ist los?“ Das klang schon viel munterer und ein bisschen besorgt. „Ich treffe mich gleich mit Naruto, aber ich weiß nicht …“ Wie konnte sie sich am Besten ausdrücken? „ … Wie du dich verhalten sollst?“ Ino klang wissend. Sie schämte sich, das war wieder so typisch für sie. „Jaahhh.“ „Sei einfach du, dann kann nichts schief gehen.“ „Aber er mag Mädchen, die nicht so sind wie ich.“ „Woher willst du das wissen?“ „Wir haben in den Ferien Sasuke, seinen Vater und Sakura getroffen, da hat er davon geschwärmt, wie toll Sakura doch ist und wie sehr er sie bewundere und so. Ich habe nichts, kann nichts und bin nur ein graues Mäuschen.“ Sie zog ihre Knie an, um ihren Kopf darauf zu legen, sie kam sich so unwichtig vor. „Aber ein schlagfertiges, schlaues, wunderschönes graues Mäuschen. Du bist doch diejenige, die ihn immer wieder Parole bietet. Wenn ich da nur an den Abend am Strand denke, hallo, er hat dich sein Kuscheltier genannt. Ich glaube nicht, dass er Sakura jemals so überfallen hat. Ja, er knutscht sie ständig an, aber hast du nicht gesagt, dass ist nicht so schlimm, du wüsstest warum?“ „Jaaahhh, habe ich. Die Küsschen ist auch nicht das, was mir Angst macht.“ Haucht die Schwarzhaarige in den Hörer. „Sakura ist so offen, sie kann so vieles, sie ist so toll.“ „Vergleich dich nicht mit Sakura, dass ist ja so, als würdest du mich mit Temari vergleichen und so verrückt wie sie bin ich nicht. Du bist anders wie Sakura aber er findet dich toll, sonst würde er nichts mit dir machen.“ „Meinst du? Und wenn es nur Mitleid ist?“ „Das glaube ich nicht, hey, vielleicht hat er es selber noch nicht gemerkt, aber wenn er dich sieht leuchten seine Augen. Und er bemüht sich mehr um dich als um ein anderes Mädchen, er steht auf dich, ich weiß es.“ „Bist du dir sicher?“ Hinata konnte ihre Worte kaum selber hören, so leise waren sie gesprochen. Leicht lachte Ino. „Ja, los, kleine Maus, schnapp ihn dir.“ Ermuntert schmunzelte Hinata. „Ich werde mein Bestes geben.“ Sie hatte neuen Mut gefasst. „Aber ich weiß nicht was ich anziehen soll!!“ Jetzt jammerte sie doch wieder, aber aus einem anderen Grund. Zielgenau beratschlagte Ino sie, die Blonde hatte einfach einen guten Geschmack. Gerade rechtzeitig wurde Hinata fertig, es klingelte an der Tür, als sie in ihre Schuhe schlüpfte. Schnell eilte sie an das Tor, bevor noch jemand anderes öffnen konnte. Ihr Vater musste ja nicht gleich wissen, wie häufig sie was mit Naruto unternahm, sonst konnte es schneller enden als es angefangen hatte. Naruto grinste breit, sie sah einfach unglaublich süß aus in den weißen Spitzentop und der dunklen, kurzen Jeans Hose, die knapp über den Knien endete. „Hallo Hina.“ Drückte sie zur Begrüßung an sich, schon lange wollte er sie so nennen, traute sich aber nie. Sie reagierte manchmal, oder besser öfters so … extrem und da war er lieber vorsichtig. Jetzt wurde sie zwar rot, schnappte auch ein paar Mal nach Luft, aber fing sich ziemlich schnell. „Hallo Naru…to.“ Wieder unsicher geworden verbesserte sie sich eilig, er könnte es für ein Stottern gehalten haben. „Naru ist in Ordnung.“ Jetzt strahlte sie ihn förmlich an, die Kosenamen machten es irgendwie enger, persönlicher, intimer. Nicht mal Sasuke nannte Naruto so und die Beiden waren sich sehr nahe, es könnte auch daran liegen, dass der Schwarzhaarige einfach nicht der Typ dafür war. Glücklich lächelte er sie an, immer wenn sie so zufrieden und fröhlich aussah blähte sich in seinen Magen ein großer Luftballon auf, er fühlte sich als ob er gleich abheben würde. Als könnte er fliegen und das nur mit ihr, er bräuchte nur ihr lächelndes Gesicht um glücklich zu sein. Leicht schüttelte er seinen Kopf, um wieder in die Wirklichkeit zu finden. „Sollen wir los?“ „J…j…j…j…ja, g…g…g…g…g…ger…ger…gerne.“ Stammelte die Hyuuga, auch sie brauchte etwas um im jetzt zu landen. „Gut. Also komm, ich war letztens im Wald laufen und da habe ich eine Lichtung gefunden, die ist schön abgelegen und uns stört keiner.“ Sie brauchten fast eine Stunde um dorthin zu gelangen. „Du kannst dich ja doch orientieren.“ Scherzte Hinata leicht. Er plusterte die Wangen auf, schaute beleidigt, sie fand es sehr niedlich, er sah damit aus wie ein kleiner bockiger Junge. Besonders da seine Augen noch mehr leuchteten als vorher. „Natürlich, wenn man ständig joggt und so, dann entwickelt man einen recht guten Orientierungssinn. Na gut, ein bisschen Anlage gehört auch dazu. Aber verirrt habe ich mich noch nie.“ „Nie unabsichtlich.“ Sie kichert, lacht dann leise. Wieder ist er fasziniert von ihrer Lache, lauscht lieber als mitzulachen. Dadurch kommt sich Hinata aber schnell komisch vor, sie stockte, fragte unsicher nach. „Was ist Naru…………to?“ Sie wollte nicht, dass er dachte sie lache ihn aus, das stimmt nämlich nicht. „Naru reicht wirklich.“ Er gibt ihren Fingerknöcheln der linken Hand einen schnellen Kuss, wollte sie nicht bei einer Umarmung erdrücken. „Ich find dein Lachen toll.“ Klärt er sie ehrlich auf. Kurzerhand sammelte sich das Blut in ihren Kopf, sie schnappte verzweifelt nach Luft, wie konnte er das nur so leicht sagen. „Oh Gott, Hina!“ Panik machte sich in ihm breit, da war es wieder, seine Hina wurde zu einem Fisch auf den Trockenen und er wusste nicht was er tun sollte. „Gott, du musst atmen, tief atmen.“ Das Naruto hektisch um sie herum lief machte es gerade noch schlimmer. Die Schwarzhaarige versuchte ihn auszublenden und sich auf ihre Atmung zu konzentrieren, es klappte erstaunlich gut. Dass er endlich ruhig war half ihr dabei. Langsam wurde es Zeit, Sakura musste ihm endlich eine Einweisung geben, wie er sich richtig zu Verhalten hatte. „So, wir können.“ Ein letztes Mal atmete sie tief durch. Sie liefen nur noch wenige Meter, Hinata schaute sich um. „Die ist ja gar nicht besonders.“ Leise lachte der Blonde. „Habe ich auch nie behauptet, eine Lichtung im Wald, das war es dann auch schon, aber hier sind wir ungestört.“ Dennoch fand sie den Ort schön, das Gras leuchtete saftig und die Sonne kam durch die Bäume, im Wald war das Blattwerk zu dicht gewesen. Mitten auf der Lichtung konnte sie einen Baumstamm von beachtlichen Ausmaßen ausmachen, dort würde man sogar noch zu fünft drauf sitzen können. Diesen hatte auch Naruto im Bick, er schmiss seine Sachen darauf, setzte sich dann. Er packte seinen Rucksack aus, dabei hatte er, einen alten MP3 Player, In-Ear Kopfhörer und noch ein großes Exemplar zum über die Ohren stülpen. „Was willst du damit?“ Unsicher fragte sie nach, sie konnte nichts damit anfangen. „Auf den Player sind die Lieder, die du mir vorgeschlagen hast, ich hätte sie mir auch auf das Handy ziehen können, aber es soll erst noch keiner wissen, was wir hier machen. So, du bekommst jetzt Musik auf die Ohren, mit diesen.“ Er hielt die knopfähnlichen Hörer hoch. „Dann setzte ich dir auch noch die anderen auf, damit du nur noch die Musik hören kannst. Wenn du soweit bist kannst du einfach lossingen.“ Begeistert strahlten seine Augen. „Ja, a…a…a…ab…ab…ab…ab…ab…aber, da…da…dann kann i…ich dich i…i…i…im…imm…immer no…no…no…noch se…se…se…seh…sehen.“ „Du machst einfach die Augen zu, oder ich binde dir den Schal um.“ Schon zauberte er einen orangenen, dicken Winterschal aus dem Rucksack. „Oder ich stell mich hinter dich, wichtig ist nur, du sollst vergessen, dass ich auch da bin. Dann kannst du einfach singen und wenn du dir sicherer bist kannst du dich umdrehen.“ Sie lächelte über die Idee, war sich aber sicher, es konnte so nicht klappen. „N…n…naru.“ Wie ungewohnt und persönlich es war, es auszusprechen. „E…e…ei…ein Ko…ko..kon…konz…konzert findet n…n…n…n…n…ni…nicht im W…w…w…wa…wald st…st…st…sta…statt.“ „So blöd bin ich dann auch nicht, aber du sollst erstmal merken, auch alleine Singen macht Spaß, du versteckst dich doch in der Gruppe.“ Ertappt schaute sie zu Boden, unter anderen Sängern fühlte sie sich sicher, weil man ihre Stimme nicht heraushören konnte. Alleine sang sie nur, wenn wirklich niemand in der Nähe war. „Gut, dann die Kopfhörer auf und wir starten einen Versuch, wenn es nicht klappt muss ich mir was Neues überlegen, keine Angst ich werde dir nicht böse sein.“ Ehrlich und zuversichtlich strahlten seine Augen. Warum eigentlich nicht, dachte sich Hinata, es konnte nichts passieren und sie glaubte auch nicht, dass Naruto sie auslachen würde. Dennoch zitterten ihre Finger als sie sich vorbereitete, den Schal ließ sie weg, es würde sich nur komisch anfühlen und sie verunsichern. Er musste sich in Geduld üben, Hinata stand mit dem Rücken zu ihm und gab keinen Mucks von sich. Er wollte sie nicht drängen darum versuchte er leise und still auf den Baumstamm zu sitzen und zu warten, etwas was ihm sehr schwer fiel. Der Drang sich zu bewegen wurde immer stärker, unruhig wippte er mit seinen Füßen. Mühsam riss er sich zusammen, hockte einfach stumm da, hoffte innerlich, sie würde nicht zu lange brachen. Sie hörte einzig die vertrauten Melodien, die eins nach dem anderen an ihr Ohr drangen, warm schien die Sonne auf ihrer Haut. Hinata fühlte sich wohl, hatte alles um sie herum vergessen. Aber erst bei dem vierten Lied sang sie leise mit und bei dem sechsten sang sie den Text aus voller Kehle. Sie erinnerte sich an Naruto und drehte sich mit einem strahlenden Lächeln um. Hin und weg war er von der klaren Stimme seiner Hinata, sie war noch schöner als er gedacht hatte. Als er die ersten Töne gehört hatte, hatten sich seine Augen automatisch geschlossen, er wollte sich nur darauf konzentrieren. Die sanfte Melodie und ihre melodische Stimme brachten ihn zu Ruhe, er war völlig entspannt und saß ganz ruhig auf seinem Patz. Als er sie öffnete leuchten ihm die hellen Augen der Schwarzhaarigen entgegen, er konnte nur mit einem ehrlichen und freudigen Lächeln Antworten. Lange war auf der Lichtung nur Hinata zu hören, mutiger geworden sang sie nicht nur eins der Lieder sondern immer weiter. Sie sah Begeisterung und Stolz in seinen Augen und vielleicht noch etwas anderes, was sie nicht benennen konnte. Irgendwann konnte er sich nicht mehr halten und nahm sie überschwänglich in die Arme, brachte sie damit aus dem Konzept, sie verhaspelte sich im Text und brach ab. Erschrocken trat er wieder von ihr zurück, erst jetzt wurde ihm klar, was er getan hatte. Hinata blinzelte, hatte wieder alles um sich vergessen, nur die blauen Augen vor ihr und die Melodien in ihren Ohr waren da gewesen, die Umarmung riss sie in die Wirklichkeit und brachten sie durcheinander. Leicht bedauerte sie das Verschwinden der warmen, sicheren Arme um sich. Sie überlegte nicht lange, jetzt gerade fühlte sie sich frei, mutig und ungezwungen, so trat sie einen Schritt nach vorne und legte Naruto ihre Arme um die Schulter, drückte sich an ihm. Beschämt über ihr Handeln versteckte sie ihren schwarzen Schopf in seiner Halsbeuge. Es fühlte sich gut und richtig an, als sich Narutos Hände auf ihren Rücken legten und sie sanft streichelte. Beide genossen diesen Moment der Zweisamkeit, sie wollten sich einfach nicht rühren, wollten nicht dass er endete. Leise fröstelte Hinata, die Sonne war hinter den Baumwipfeln verschwunden und dunkle Schatten brachten kühle mit. Durch die Bewegung in seinen Armen löste sich Naruto, wurde rot, stammelte etwas, weil er das Gefühl hatte irgendwas sagen zu müssen aber keine Ahnung hatte was er sagen sollte, konnte er sich dies doch auch nicht richtig erklären. „Wir sollten zurückkehren.“ Hauchte sie kaum hörbar. „Die Anderen werden auf uns schon warten.“ Der blonde Schopf nickte bestätigend, er räusperte sich und gab seine Versuche zu sprechen auf, was das gerade war musste er erstmal für sich selber klären. Keiner sagte während ihrer Heimfahrt auch nur ein Wort, sie waren zu verwirrt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)