Stay! For the next step von flyingwonder (Was geschieht, wenn Vagabunden sesshaft werden) ================================================================================ Kapitel 69: Was ist nur los mit euch. ------------------------------------- Unruhig spielte Naruto mit seinen Fingern, schaute konsequent auf den Boden, sie anzuschauen schaffte er einfach nicht. „Äh, ja … also, ich, hmh, ich wollte.“ Er verzweifelte, wieso konnte er die blöde Frage einfach nicht stellen? „Sakura, also, was ich wissen will, ist … Bitte lach mich nicht aus.“ Schnell schaute er in ihr ernstes Gesicht, wartete auf ein Nicken, senkte den Blick dann wieder. „Äh, wie ist es sich zu, naja, sich zu verlieben?“ Presste er heraus, sein Gesicht brannte, er wünschte, sich auflösen zu können, oder die Frage wieder zurücknehmen zu können. Das war es dann wohl mit seinem Mut gewesen. Mit so einer Frage hatte sie nicht gerechnet, wie kam der Blonde gerade jetzt aus so was? „Warum?“ „Warum was?“ Fragte er planlos nach, er verstand nicht. Sie schüttelte ihren Kopf. „Warum fragst du gerade jetzt. Es gibt doch wichtigere Sachen, ich zumindest finde das Ganze mit der SMS und der Erpressung wichtiger als deine Verliebtheit.“ Erschrocken wedelte er mit seinen Händen. „Nein, ich habe mich nicht verliebt, glaube ich zumindest. Aber ich, naja, ich habe noch keine Ahnung wie das ist mit dem Verlieben.“ Den ersten Teil schrie er fast, den Letzten nuschelte er, wenn er nicht schon feuerrot und seine Adern im Kopf bis zum platzen mit seinem Blut gefüllt wären, würde er noch an Farbe zulegen, so verschwand die Verfärbung unter der braunen Haut seines Halses. Nun war es an Sakura peinlich berührt irgendwohin zu schauen, Hauptsache nicht in sein Gesicht, sie schaute erst an die Wand, diese war aber nicht sonderlich interessant und hatte nichts, worauf sie ihren Blick heften konnte. In den Himmel zu starren war unangenehm im Nacken, so pinnte sie ihren Blick zu Narutos auf den Boden. Unsicher spielte sie mit ihren Füßen, stieß mit den Spitzen immer wieder aneinander. „Hast du nicht jemanden, mit dem du darüber reden kannst?“ Mit Ino, Temari, TenTen oder Hinata hatte sie ja kein Problem, aber warum musste er sie fragen? Mit einem Jungen darüber zu reden fand sie nicht so toll. Traurig schüttelte er seinen Kopf, was sie aber nicht sehen konnte, ein winziger Blick offenbarte ihm ihren gesenkten Kopf, darum antwortete er ihr laut. „Leider nein.“ Hauchte er, räusperte sich dann, wiederholte es aber nicht. „Aber, warum musst du es denn jetzt wissen?“ Sie versuchte ihn erneut davon abzubringen, sah er denn nicht, wie unangenehm es ihr war? „Also, weiß du, ich habe so nachgedacht und da wurde mir klar, dass ich davon nichts weiß.“ Ziemlich Inhaltslos stammelte er, brach ab, atmete tief durch und setzte erneut an. „Ich habe versucht dich zu verstehen, aber da wurde mir klar, dass ich keine Ahnung habe und darum frage ich ja jetzt dich. Für mich ist es nicht schwer jemanden nicht zu sehen, oder so, aber wie ist es wenn man verliebt ist? Ich meine, ist da nicht alles anders?“ Langsam kam Sakura dahinter, worum es Naruto ging. Der Blonde hatte einfach versucht sich in ihr hinein zu versetzten. Sie gab ihn einen leichten, kaum zu spürenden Kuss auf die Wange, sie war irgendwie gerührt, das war so süß von ihm. Aber das sagte sie lieber nicht, Jungs mochten es nicht, gar nicht. Überrascht legte er seine Finger auf die Stelle, schaute ihr in die Augen. Sie lächelte erleichtert und liebevoll. „Also verliebt sein. Puh, es fängt ganz harmlos an, du findest jemanden toll. Du willst alles über ihn wissen, sei es auch noch so belanglos.“ Fing sie an, schaute dabei zu ihm, jetzt war es nicht mehr so unerträglich, es ging ja nur darum, wie es sich anfühlte, Naruto wollte ihr keinen peinlichen Geständnisse machen. „Irgendwann denkst du nur noch über sie nach, versuchst sie auf dich aufmerksam zu machen, ihr zu imponieren und hoffst, dass du ihr auch gefällst. Du vermisst sie, wenn sie mal nicht da ist, machst dir Sorgen. Und wenn sie dann in deiner Nähe ist, bekommst du Schmetterlinge im Bauch, du wirst immer ganz aufgeregt, wenn sie mit dir spricht. Alles was dich vorher genervt hat, kannst du plötzlich mit einem Lächeln abtun. Der Himmel wirkt blauer und die Sonne strahlt heller als sonst. Die Vögel singen nur für dich und du entdeckst viele Blumen, an denen du sonst immer vorbeigelaufen bist. Am liebsten würdest du deine Angebeteten den ganzen Tag sehen und sie nie gehen lassen. Du träumst den ganzen Tag von ihr, wenn sie mal nicht da sein sollte, du kannst dich auf nichts anderes konzentrieren.“ Mit verklärten Blick und geröteten Wangen zählte sie auf. „Und was ist, wenn man sich trennen muss?“ Fragte er vorsichtig nach, er sog alle Informationen in sich auf. „Du fühlst dich schlecht, es fühlt sich an als ob sich etwas in deine Brust bohrt, du willst die ganze Zeit heulen oder irgendwas kaputt machen. Nichts kann dich zum lachen bringen. Es geht dir dann ziemlich dreckig, alles andere interessiert dich nicht mehr. Essen, schlafen, die Freunde alles wird uninteressant, einzig dein Schmerz zählt noch. Du kannst dich auch für nichts begeistern, selbst Dinge, die du vorher ganz toll fandst, sind dir nun egal.“ Das hatte er nicht geahnt, er wollte es Sasuke und ihr nicht antun, aber noch konnte er sich nicht überwinden. Stumm nickte er und ging nachdenklich davon. Verwirrt blieb sie einige Minuten an Ort und Stelle, eilte dann aber los, die nächste Stunde wartete nicht auf sie. In der Klasse herrschte eine eigenartige Stimmung, Naruto saß stumm wie ein Fisch auf seinem Stuhl und rührte sich keinen Millimeter, er reagierte nicht mal auf einen der Lehrer, viel zu tief war er in seinen Gedanken versunken. Er kam auch nach Beantwortung seiner Frage nicht zu einem Ergebnis, es war zum verzweifeln. Er hatte Angst, große Angst, noch so eine Tortur würde er nicht mehr verkraften, es hatte schon seinen Grund warum er lieber schwieg. Aber er konnte es Sasuke und Sakura auch nicht antun, da verlangte er zu viel. Dennoch war er froh, es erzählt zu haben, er musste nicht alleine eine Lösung finden. Sasuke hingegen war nervös, er wollte unbedingt mit Sakura reden, ihr begreiflich machen um was es gehen könnte, dass der Blonde nicht immer so selbstbewusst und stark war, was mit einem heraus plaudern alles passieren könnte. Sein Blick wanderte immer wieder von einer Person zur Anderen, er drehte sich sogar mehrfach, fast, unauffällig zu ihr herum. Ihm tat eine mögliche Trennung auch weh, aber war Naruto nicht auch wichtig? Schließlich war der wie ein Bruder für ihn, wie könnte er es ertragen den Blonden leiden zu sehen? Eine verzwickte Situation. Unruhig zappelte Sakura mit ihrem Bein, sie suchte genauso eine Lösung, wie sie es drehte und wendete, irgendjemand war der Leidtragende, nur ungerne würde sie es sein. Sie raufte sich ihre rosane Haarpracht, schließlich kam sie wieder darauf, das Problem von Naruto war nicht so schwerwiegend, die anderen Schüler sollten sich nicht so heftig daran aufgeilen können. Wenn der Blonde sogar selber offen darüber reden würde, es nicht zu einem großen Unding machen würde. Dann wäre es möglich die ganze Sache mit wenigen Stichelleien und blöden Sprüchen zu überstehen. Aber nein, der Uzumaki wollte lieber nichts von sich aus sagen und der Erpresserin so eine Angriffsmöglichkeit geben. Auch die restliche Klasse hatte schon lange gecheckt, irgendetwas lief hier eigenartig. Sie konnten sich gar keinen Reim darauf machen, es musste mächtigen Ärger gegeben haben. Eine Person grinste hinterhältig, schon den ganzen Tag beobachtete sie die drei und mit dem was sie sah, war sie mehr als nur zufrieden, noch lief alles nach Plan, nur musste es so bleiben. In der Nacht würde der nächste Teil anlaufen. Die Person rieb sich vor Freude die Hände. Bald stand ihr niemand mehr im Weg. Wenn sie fertig war gab es keine Klassengemeinschaft mehr, sie würde alles zerstören können. Mit mühe verkniff sie sich ein siegessicheres Lachen. Es klingelte und Sasuke schnappte sich Sakura, verschwand mit ihr um mit ihr zu reden. „Was ist nur los mit euch.“ Schwer stützte sich Ino auf Narutos Tisch ab. „Stress.“ Antwortete er angespannt, wenn sich alle einmischten wurde es auch nicht einfacher. „Lass uns noch ein paar Tage, vielleicht renkt sich alles wieder ein.“ Das war eine leere Floskel, wie sollte sich die Scheiße wieder einrenken? Das Mädchen gab sich widerwillig damit zufrieden, aber sie würde nicht locker lassen. Unruhig beobachtete Hinata alles, unheimlich gerne würde sie helfen, aber was konnte gerade sie schon tun? Sie hatte doch von allem keine Ahnung. Sie war nicht gut darin zu trösten, oder jemand gut zuzureden. Sollte sie sich nicht lieber ganz heraushalten? Unsicher fing sie an auf ihren Nägeln zu kauen, eigentlich hatte sie sich zumindest das abgewöhnt, aber gerade war sie so nervös. Vielleicht sollte sie gar nicht mit ihm darüber reden, er wollte es anscheint nicht, aber würde es dann nicht so rüber kommen, als habe sie kein Interesse daran? Fand er sie dann für unsensibel? Würde er denken, sie währe ein Trampeltier? Aber wenn sie doch fragte war er bestimmt genervt von ihr, würde sie für neugierig und lästig halten. Sie versuchte sich unsichtbar zu machen, zog ihren Kopf tief zwischen die Schulter, die Haare ließ sie in die Augen fallen, hoffte nicht entdeckt zu werden. Einen Strich durch ihre Rechnung machte ihr Naruto, dieser stand plötzlich neben ihr und zog sie auf die Beine. „N...na…na…na…na…na.“ Sie unterbrach sich selber, weil sie merkte, es würde nichts werden. Ohne auf ihre, ziemlich schwache, Gegenwehr zu achten schleifte der Blonde sie durch die Gegend, blieb dann abrupt stehen. „Hinata, ich brauche dringend eine Ablenkung, also dachte ich mir, wir fangen an, deinen Teil der Abmachung einzulösen. Wo währe es dir für das erste Treffen recht?“ Sie war einfach nur überfordert, wovon sprach er? Was wollte er von ihr? Welche Abmachung? „Komm schon, ich glaube nicht, dass du in aller Öffentlichkeit das erste Mal singen möchtest.“ „Oh, … n…n…n…ne…nei…nein. I…i…i…im W…wa…wa…wal…wald.” Geduldig wie immer wartete er bis sie fertig war. „Gut, dann fahren wir am Samstag zusammen in den Wald. Du musst nichts mitbringen, ich werde mich um alles kümmern.“ Sie nickte, lächelte ihn an, dann verschluckte sie sich, ihr war wieder die unangenehme Szene in der Klasse eingefallen. Sollte sie nicht doch was sagen? Oder war das falsch? Schlauer als vor einigen Minuten war sie nicht geworden. Sie war kurz davor sich Vorwürfe zu machen, weil sie es nicht auf die Reihe bekam. „Hinata, hey. Was ist los? Ganz ruhig.“ Sie war so blass und zitterte, Naruto wusste einfach nicht was er machen sollte, er nahm sie ganz vorsichtig in den Arm um sie zu beruhigen. „Habe ich was Falsches gesagt? Bist du noch nicht so weit? Wir können es auch sein lassen. Ich meine, ich möchte deine Stimme schon gerne hören, aber wenn es dir so unangenehm ist.“ Er war so lieb zu ihr und sie machte alles falsch, er würde sie bestimmt hassen, wenn sie jetzt nichts sagte. Krampfhaft versuchte sie sich dazu zu zwingen endlich den Mund zu öffnen. Doch so angespannt und verkrampft wie sie gerade war, brachte sie nur ein trockenes Fiepen zustande. Ihr war gerade nach heulen zu mute. Naruto schaute sie an, was zum Geier sollte er nur tun? Was hatte er schon wieder gemacht, dass Hinata so extrem reagierte? Da sie sich nicht von alleine rührte, aber alles mit sich machen ließ, zog er sie einfach mit in die Klasse, einer der Mädchen würde ihr helfen können. In der Tür stand Ino, sie hielt Ausschau nach den Freunden, wollte unbedingt wissen was nun geschehen war. Sie sah den Blonden, der eine ziemlich stolpernde und unsichere Schwarzhaarige hinter sich herziehend auf sie zukam. „Naruto, was hast du mit Hinata gemacht?“ Direkt nahm die Blonde sie aus den starken Armen und setzte das zierliche Mädchen auf einen Stuhl. Da er jetzt beide Hände frei hatte, fuhr er sich mit ihnen durch die Haare. „Ich weiß es nicht. Ich will es ja wieder gut machen, aber sie redet nicht.“ Hecktisch tigerte er vor dem Stuhl auf und ab. „Habe ich was Falsches gesagt.“ Er hockte sich hinunter zu der Schwarzhaarigen, wedelte mit seinen Händen in ihrem Gesicht herum. „Komm schon Hinata, mach mich nicht verrückt, sag was, nicke meinetwegen nur.“ Grinsend stand Ino da, besah sich das Theater, beschloss dann aber doch einzugreifen. „So, lass mich mal ran. Du gehst am besten auf abstand, sonst wird es nur schlimmer.“ Beleidigt, aber einsichtig setzte sich Naruto auf Sasukes Platz, weit weg von Hinata, welche auf Shikamarus Stuhl saß. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)