Die Wahrheit über Wölfe von Idris ([Stiles / Derek]) ================================================================================ Kapitel 13: Ohne Plan B ----------------------- Vorwort Oh man, es tut mir so leid, dass das so ewig gedauert hat. Sorry!!! Dieses Kapitel war so hardcore und so schwierig und ich habe es gefühlte 85 Mal neu geschrieben bis ich endlich so halbwegs zufrieden war. Ugh. Ugh. ugh. XD Writing is hard.... „Bist du sicher?“ fragt Allison. Ihre Stimme ist hart. Stiles nickt. Sein Herzschlag pulsiert im Takt seiner trommelnden Finger. Die Sonne glüht auf Lydias Wagen. Schweiß klebt in seinem Nacken. „Stiles.“ Allisons Blick ist auf ihn fixiert. „Bist du sicher, dass es Peter ist?“ „Ja.“ Stiles zwingt sich Luft zu holen. Sie haben keine Zeit zu verlieren, aber er weiß, dass er sie erst überzeugen muss. Sein Gedanken rasen in Lichtgeschwindigkeit durch seinen Kopf, jeder Gedanke ganz klar und einleuchtend, und es fällt ihm schwer sie in verständliche Worte herunter zu brechen. „Derek sagt, Scott hat es gewusst“, sagt er eindringlich. „Dass Peter mich entführt hat. Und in der Tiefgarage gedroht hat mich zu beißen. Aber ich habe es Scott nie erzählt! Ich habe es niemandem erzählt.“ „Nicht einmal mir“, sagt Lydia leise vom Fahrersitz aus. „Es wusste niemand, okay?“ sagt Stiles entschuldigend. Nur Derek, wispert eine winzige Stimme in seinem Kopf. Aber nicht einmal dem hat er die Details erzählt. „Scott KANN es gar nicht wissen, okay? Außer mir gibt es nur einen Menschen, der es ihm erzählt haben kann, weil es nur einzigen Menschen gibt, der sonst noch dabei gewesen ist.“ „Peter.“ Allison nickt. Sie ist so ruhig, dass es beinah beängstigend ist. Alles an ihr ist beängstigend, von der gerade angespannten Linie ihrer Schultern, bis hin zu dem harten Ausdruck in ihren Augen. Allison ist ein Mädchen. Allison ist eine Kriegerin. Allison ist eine Freundin. Und ihr Freund ist gerade gekidnappt worden. Stiles braucht in diesem Moment niemanden so sehr wie Allison, weil er weiß, dass es nichts gibt, was Allison aufhalten wird oder was sie nicht tun wird, wenn es darum geht Scott zu retten. Gut. Das ist gut. Dann sind sie schon mal zu zweit. „Und wenn Peter involviert ist, dann können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass er nichts Gutes vor hat“ , sagt Stiles. „Scott hat gesagt, er hat was ‚Dummes‘ gemacht.“ Seine Stimme bricht und er bohrt die Fingernägel in seine Jeans. „Wenn er was Dummes gemacht hat und Peter irgendwie verwickelt ist, dann weiß ich, dass das zusammen hängt.“ „Peter wird uns freiwillig nichts erzählen“, sagt Lydia bitter. „Nein.“ Stiles atmet aus. „Nicht freiwillig.“ Er wendet sich zu Allison. „Ich brauche eine Waffe“, sagt er und wirft einen Blick auf die zierliche Pistole, die aus Lydias Handtasche lugt. „Ich gebe dir keine Schusswaffe, Stiles“, sagt Allison. Sie hebt die Hand, als er anfängt zu protestieren. „Ich verteile keine Schusswaffen an jemanden, der nicht damit umgehen kann. Aber ich hab dir einen Schläger mitgebracht.“ Sie deutet auf den Kofferraum. „Aluminium und Eisenhut.“ Er nickt, fürs Erste zufrieden damit. Er weiß, dass sie recht hat. „Du weißt wo er wohnt, oder?“ fragt er Lydia. „Er hat dir Einladungen geschickt.“ Lydia starrt stur geradeaus. „Ich weiß, wo seine Wohnung ist. Lass mich diejenige sein, die klingelt“, fügt sie hinzu. Ihre Zähne sind in ihrer Unterlippe vergraben. „Auf diesen Moment habe ich gewartet.“ Sie sind still auf dem Weg zu Peters Wohnung. Stiles Herz hämmert, aber sein Kopf ist vollkommen leer. Eine seltsame Ruhe hat sich in ihm ausgebreitet. Scott ist weg. Sie werden Scott zurückholen. Er wird jeden ausmerzen, der ihnen im Weg steht. Es ist ganz einfach. Es gibt keinen Plan B. Es gibt keine andere Option. Er und Allison warten, versteckt hinter der Hausecke, während Lydia an der Tür klingelt. Sie hat die Hände hinter dem Rücken verschränkt. In ihrem kurzen Rock und ihrer hellen Bluse und mit dem perfekt gekämmten Haar sieht sie aus wie ein Bild der Unschuld. Die Tür geht auf und Stiles hält die Luft an. „Hey“, schnurrt Lydia. Ihr Lächeln ist breit und katzenhaft. „Hi“, sagt Peter überrascht. „Du hier? Ich gebe zu, ich hätte nicht erwartet, dass…“ „Sorry“, sagt Lydia zuckersüß. Peter hebt die Augenbrauen. „Wofür-?“ Sie sprüht ihm eine Ladung Pfefferspray direkt ins Gesicht, bevor er das Wort zu Ende gesprochen hat. Es ist aus unmittelbarer Nähe, keine Chance, dass sie ihn verpassen könnte. Peter taumelt zurück. Er faucht, und Stiles sieht blaue Augen aufblitzen, er sieht Zähne und Klauen hervorschnellen, und sekundenlang hat er Angst um Lydia. Aber dann ist Allison da. Sie bewegt sich mit präziser , tödlicher Grazie und tritt ihm mit voller Wucht in den Brustkorb, weg von Lydia. Peter ist viel stärker als sie, stärker, schneller und erfahrener, aber er ist desorientiert durch das Pfefferspray und Allison ist brutal und ohne Skrupel. Sie hat ihre Armbrust griffbereit und schießt den ersten Pfeil direkt in seine Brust, den zweiten in seinen rechten Arm. Peter heult auf. Stiles ist direkt hinter ihr. Er spürt kaum, wie er sich bewegt. Es ist wie im Traum, als er mit dem Schläger ausholt. Aber er trifft Peters Gesicht mit brutaler Genauigkeit. Peter brüllt und geht zu Boden. Seine Klauen erwischen noch im Fall Allisons Rock und reißen einen Streifen Stoff heraus. Blutige Kratzer ziehen sich über ihren Oberschenkel. Sie zuckt nicht einmal mit der Wimper. „Jetzt“, befiehlt sie. Lydia zerrt den winzigen Revolver aus ihrem Rock und zielt direkt auf Peters Gesicht. Sie zögert für den Bruchteil einer Sekunde. Unentschiedenheit flackert über ihr Gesicht, bevor sie ihm schließlich in den Oberschenkel schießt. Peter stößt einen markerschütternden Schrei aus. Er faucht und seine Augen lodern. Blut läuft über seine Oberlippe. Er sieht gefährlich aus wie ein verwundetes Tier. Allison stellt einen Fuß auf seine Brust und drückt ihn unnachgiebig zu Boden. Ihr Gesicht ist emotionslos, ihre Lippen entschlossen zusammen gepresst und ihr nächster Pfeil ist direkt auf sein Gesicht gerichtet. Lydia steht neben ihr, der Revolver immer noch in der Hand. Ihre Finger sind ruhig, obwohl sie gerade auf jemanden geschossen hat. „Es ist Eisenhut in der Kugel“, sagt sie. „Du solltest still halten. Je mehr du zappelst, desto schneller wird es sich in deinem Blutkreislauf verteilen.“ Abrupt hält Peter inne. Nur seine Reißzähne sind immer noch ausgefahren. Stiles tritt aus dem Schatten hervor. Eine eisige Ruhe hat sich in ihm ausgebreitet. „Stiles.“ Peter hebt die Augenbrauen. „Peter.“ „Was hast du vor?“ fragt Peter verächtlich. „Willst du mich umbringen?“ „Nein“, erwidert Stiles. „Nein. Aber wenn du mir nicht hilfst, wirst du dir wünschen, dass es so wäre.“ Er beugt sich nach vorne so dass Peter sein Gesicht sehen kann. Peter wird ganz still. Seine Augen flackern blau auf und gleich wieder zurück. „Ich hab es nicht nötig, dir zu drohen. Du kannst meinen Herzschlag hören, nicht wahr?“ fährt Stiles fort. „Du weißt, dass ich nicht lüge.“ „Niemand von uns weiß, ob du lügst, Stiles“, stößt Peter mit zusammen gebissenen Zähnen hervor. „Dein Herzschlag ist komplett neben der Spur.“ „Ah“, erwidert Stiles sacht. „Adderall.“ Peter nickt widerwillig. Stiles verzieht die Lippen zu einem Lächeln. Es fühlt sich an wie Zähne fletschen und genauso ist es auch gemeint. Es ist ein Fremder, der in seinem Körper steckt, kalt und berechnend. „Dann hör mir jetzt gut zu. Scott ist verschwunden. Und ich weiß, dass es deine Schuld ist. Wenn du mir nicht hilfst ihn wieder zu finden…“, sagt er langsam, „…dann wirst du dir wünschen, du wärst tot. Du wirst dir wünschen, ich hätte dich umgebracht, denn das ist das Gnädigste, was dir passieren kann. Und jetzt sieh mir ins Gesicht und sag mir, ob ich lüge.“ Sekundenlang ist Peter ganz still. Dann schnaubt er, als ob Stiles gerade einen besonders guten Witz gemacht hätte. „Ich musste ihnen doch irgendwas anbieten, oder?“ sagt er schließlich. „Sie wären ja kaum freiwillig wieder abgehauen.“ „Du hast ihnen Scott angeboten.“ Es ist nicht einmal eine Frage, denn so viel hat sich Stiles inzwischen selbst zusammengereimt. Peter. Peter hat mit dem Alpharudel geredet. Und ihn einen Deal angeboten. Aber wieso…? Und wieso Scott? „Hey, sie waren sehr interessiert, okay? Dein Freund mag zwar nicht aussehen wie der ‚Alpha des Jahres‘, aber offenbar steckt da mehr in ihm als man ahnt.“ „Wieso die ganze Farce im Krankenhaus?“ faucht Stiles. Denn er hat nicht vergessen, wie Peter mit ihm geredet hat, die Krallen an seiner Kehle, direkt über dem Puls. „Wieso…“ Er hält inne. ‚Mein Neffe hat leider das Gefühl, dass er mir… nicht vollkommen vertrauen kann.‘ ‚Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen wieso.‘ ‚Was bedauerlich ist, denn ich habe das Gefühl, dass er wirklich jede Hilfe gebrauchen kann…‘ „Du hast mich manipuliert“, sagt er langsam. „Du wolltest, dass Derek und ich uns zusammen tun. Das wolltest du die ganze Zeit.“ Er denkt an die Augenblicke in seinem Zimmer, in denen er und Derek Pläne geschmiedet haben und überlegt haben wie sie aus dem Chaotentrupp ein Rudel machen können. Er denkt an die Momente, in denen Derek offener gewesen ist, zugänglicher, als ihn jemals erlebt hat. Er denkt an Dereks Hände auf seinem Gesicht und sekundenlang schließt er die Augen, damit ihm niemand ansehen kann, was das mit ihm anstellt. Sie sind beide nichts als Marionetten in Peters Spiel gewesen. „Kluger Junge“, sagt Peter beifällig. Schweiß steht auf seiner Stirn, aber seine Stimme ist gelassen. „Mein Neffe hat viele Talente, zugegeben, aber er ist nicht gerade die geborene Führungspersönlichkeit. Ein echter Jammer. Du dagegen… du bist genau das was er gebraucht hat. Jemand, der ihm Hoffnung gibt.“ Er sagt ‚Hoffnung‘ so verächtlich, dass es klingt wie eine Beleidigung. Stiles schluckt. „Aber du hast nicht nur mit mir geredet“, sagt er emotionslos. „Du hast auch mit Scott geredet.“ Es ist wie Puzzleteile, die in seinem Kopf zusammen fallen. Sie sind alle Spielfiguren auf Peters Schachbrett, die er nach Belieben hin und her geschoben hat. Alles was passiert ist, alles was sie getan haben, ist passiert weil Peter zur passenden Zeit jemandem etwas ins Ohr geflüstert hat. „Du hast ihn dazu gebracht, dass er Lydia und mich aus dem Rudel raushaben wollte. Du hast ihn dazu gebracht, dass er Derek erpresst“, sagt er langsam. „Mit mir.“ Denn Stiles sieht jetzt wie es war. Er kann es sich nur allzu genau vorstellen, Peter, der in Scotts Ohr flüstert und sein Gift einträufelt, Tropfen für Tropfen für Tropfen. Und Scott, guter, lieber, ehrlich Scott, der zuerst widerstrebend zuhört, aber dann immer aufmerksamer. Weil Peter alle seine tiefsten, innersten Ängste hervor zerrt, all die Dinge von denen Scott ohnehin schon nachts schweißgebadet aufwacht. Die Angst zu versagen, die Angst, andere im Stich zu lassen, die Angst, dass andere verletzt werden oder sterben und er es nicht verhindern kann. Die Angst, dass Stiles verletzt werden könnte. Er kann die Sätze beinah hören, die Peter gesagt hat, auch ohne selbst dabei gewesen zu sein. Süße, mitfühlende Sätze über Stiles schwache Menschlichkeit, Erinnerungen wie oft Stiles schon versehentlich auf der falschen Seite von Klauen und Zähnen gelandet ist. Was für ein guter Freund Stiles ist, denn eigentlich geht es ihn doch alles nichts an… er könnte sich doch einfach raushalten … es wäre so leicht… er könnte in Sicherheit sein. Aber nein… sein bester Freund ist ein Werwolf. Scott ist ein Werwolf. Scott ist derjenige der ihn in Gefahr bringt. Scott muss dafür sorgen, dass Stiles wieder sicher ist. Es ist so leicht bei Scott, viel zu leicht, denn es ist alles da, direkt unter der Oberfläche, nackt und verwundbar und lauert nur darauf hervorzubrechen. Es ist Stiles Aufgabe, es ist schon immer Stiles Aufgabe gewesen, darauf aufzupassen. Auf Scotts weiches, empfindsames Inneres unter der Werwolf-Schale. „Du wolltest uns auseinander bringen“, sagt er langsam. „Du hast gewusst, dass wir uns streiten würden und dass ich…“ Er kennt die Antwort auf seine Frage schon, bevor Peter sie ausspricht. Peter rollt mit den Augen. „Was denkst du? Ich brauchte ihn allein. Und ich wusste, dass es leichter wird an ihn heranzukommen, wenn du nicht in seiner Nähe bist. Du bist… erstaunlich hartnäckig für einen Menschen. Du hättest etwas gemerkt.“ „Ich hätte ihn vor dir beschützt“, sagt Stiles leise. „Stattdessen hast du meinen Neffen beschützt.“ Peter grinst. „Das ist doch auch schon mal was. Ich brauche doch ein intaktes Rudel unter mir, wenn die Alphas aus der Gegend verschwunden sind.“ Stiles schluckt. Und ein Teil von ihm… ein Teil von ihm fragt sich, ob das alles was zwischen ihm und Derek passiert ist auch nur ein Teil von Peters Plan gewesen ist. Allisons Hacken bohren sich tief in Peters Rippen und er gibt einen schmerzhaften Laut von sich. Blut klebt an seinen Zähnen, als er zu ihr aufsieht, und er lächelt. „Keine Spielchen mehr“, sagt sie. Sie hat den nächsten Pfeil angelegt und dieses Mal ist er direkt auf Peters linkes Auge gerichtet. „Wo ist er? Wo ist Scott?“ „Woher soll ich denn wissen…“ „Du weißt, wo sie sind“, faucht Stiles. „Du hast dich mit ihnen getroffen, du weißt wo sie sich herumtreiben.“ „Ich habe eine Kugel im Bein“, faucht Peter zurück. „Im Moment bin ich nicht geneigt irgendwas für euch zu tun, bevor ihr diesen Zustand nicht beendet habt.“ „Wenn du irgendwas Nützliches dazu beiträgst, dass wir Scott wiederfinden, dann werden wir dir eine zweite Kugel zukommen lassen“, sagt Lydia und hebt ihren Revolver. „Du darfst den Rest dann selbst erledigen.“ „Seid ihr verrückt“, spuckt Peter. „Das kann Stunden dauern! Falls ihr überhaupt eine Chance habt…“ „Dann solltest du besser beten, dass es schnell geht“, sagt Allison kalt. Peter presst die Lippen aufeinander. Eine Art widerwilliger Respekt hat sich in seinem Gesicht ausgebreitet. „Es gibt eine verlassene Hütte im Wald“, sagt er schließlich und Stiles spürt wie er beinah unwillkürlich aufatmet. Er ist bereit gewesen Peter zu foltern für Information, weil es nichts gibt, was er nicht tun würde, um Scott zu retten… aber sogar jetzt in diesem Moment ist es ihm lieber, dass es nicht soweit kommt. „Was für eine Hütte?“ „Was weiß ich. Eine Hütte. Es ist ihr Rückzugsort. Ich nehme an, dass sie Scott dort hingebracht haben. Falls sie überhaupt noch dort sind.“ „Wieso Scott?“ fragt Allison. „Was haben sie mit ihm vor?“ „Woher soll ich das wi-… gottverdammt!“ Wütend zischt er in Allisons Richtung, die ihre Fußspitze zielsicher in die blutende Wunde an seinem Oberschenkel gerammt hat. „Okay“, keucht er. „Okay. Sie haben irgendwas von einem ‚wahren Alpha‘ erzählt. Bla bla, wahrer Alpha, Scott kann einer werden – was weiß ich. Sie waren nicht glücklich deswegen. Aber wenn ihr mich fragt, haben sie selber keine Ahnung, wie das funktioniert.“ Sie runzelt die Stirn. „Was ist ein ‚wahrer Alpha‘?“ „Ein Mythos.“ Peter rollt mit den Augen. Aber auch wenn er ungerührt tut, steht ihm kalter Schweiß auf der Stirn und Stiles kann sehen, dass er ernsthaft Schmerzen hat. „Zumindest dachte ich das bisher. Ein Wolf, der zum Alpha wird ohne es erben oder dafür zu töten. Mehr weiß ich nicht, okay?“ fügt er rasch hinzu, als er sieht, dass Allison erneut den Fuß anhebt. „Gott.“ Er flucht leise und verzieht das Gesicht. „Koordinaten“, fordert Stiles. „Von der Hütte. Los.“ „Wieso sollte ich…?“ „Gib ihm die Koordinaten!“ faucht Lydia und zielt mit ihrer Waffe direkt auf seinen Schritt. „Sonst kastriere ich dich“, sagt sie leise. „Das hätte ich längst tun sollen.“ Was immer er in ihrem Gesicht lesen kann, bewirkt, dass Peter widerspruchslos auf den Wohnzimmertisch deutet. Offenbar hängt er an seinen Kronjuwelen. „In meinem Handy“, presst er schwer atmend hervor. „Ich bin nur einmal dort gewesen.“ Stiles überprüft es, bevor er zu den beiden Mädchen nickt. „Eberesche“, sagt er. Lydia nickt und beginnt kommentarlos das schwarze Pulver in einem Kreis im Wohnzimmer zu verteilen. Peter darf ihnen nicht in die Quere kommen. „Hallo? Ihr könnt mich nicht einfach hier lassen! Was ist mit der Kugel in meinem Bein?“ faucht Peter. „Wie gesagt“, sagt Allison leise und beugt sich über sein Gesicht. „Bete einfach, dass wir Scott schnell finden.“ - Die kühle Luft draußen trifft ihn wie ein Schlag ins Gesicht und Stiles atmet tief aus. Seine Finger zittern vor lauter Adrenalin. „Wir brauchen einen Plan“, sagt Lydia. „Ich habe einen Plan“, erwidert Stiles. Seine Knie sind weich und einen Augenblick lang tastet er blindlings nach der Wand um sich abzustützen. Er beißt die Zähne zusammen. „Wir befreien Scott. Das ist der Plan.“ Lydia und Allison tauschen einen Blick, während sie hinter ihm her zum Auto laufen. „Stiles, wir brauchen einen Plan, der beinhaltet, dass wir lebendig wieder rauskommen“, sagt Allison behutsam, als ob sie ahnt oder weiß wie wenig das gerade eine Rolle spielt in Stiles fieberhaften Gedankenspielen. „Das werden wir. Ich…“ Er fährt sich mit den Fingern über das Gesicht. Er stoppt. „Shit“, flüstert er. „Shit.“ Er kann nicht kämpfen. Das ist die traurige Wahrheit. Er ist zu unkoordiniert, zu schwach, er ist 147 Pfund blasse Haut und zerbrechlicher Knochen. Er kann nicht einmal gut weglaufen. Er ist nicht wie Allison oder wie ihr Vater. Er ist kein Jäger. Er ist für immer Beute. Er ist… Beute. Es ist kein Plan, der sich hinter seiner Stirn formt. Es ist gerade einmal die vageste aller Ideen. Er ist Beute. Er ist das harmloseste Mitglied ihres Rudels, das schwache Glied, derjenige, der am wenigsten bedrohlich ist. Vielleicht ist das gut. Vielleicht kann er das benutzen. Vielleicht ist das seine einzige Waffe, dass er nutzlos und hilflos ist. Er ist Beute. „Ich weiß nicht genau wie viele es sind“, gesteht er widerwillig. „Ich habe nur zwei gesehen. Barbie und Kyle. Aber es sind mehr, okay?“ Er wendet sich an Allison. „Wenn ich es schaffe… wenn ich es irgendwie schaffe Scott rauszuholen… wie viele kannst du in Schach halten?“ Es flackert in Allisons Augen. Sie zögert und er kann den Widerstreit in ihr beinah sehen. Sie ist ein einziges Mal ausgerastet und durchgedreht, und das war sehr, sehr gewalttätig und sehr blutig. Sie hat Angst, dass es nochmal passiert. Da ist ein Monster, das in ihnen allen steckt, denkt Stiles. Ein Monster, dass rauskommt, wenn man ihnen nur genug wehtut und ihnen nur genug wegnimmt. „Ich könnte zwei oder drei in Schach halten“, sagt sie schließlich und hebt das Kinn. „Wenn ich eine gute Position habe. Je nachdem wie sie sich aufteilen vielleicht auch mehr.“ Er nickt. „Ich verschaff dir einen guten Platz“, sagt er leise. „Ich servier sie dir auf dem Silbertablett.“ „Ich rufe meinen Dad an“, sagt sie leise. „Ja.“ Er nickt, denn ihm ist klar, dass sie nicht darum herum kommen werden Mr. Argent einzubeziehen. „Schick ihm die Koordinaten, aber wir können nicht warten. Wir müssen jetzt los.“ Er wirbelt zu Lydia. „Hast du noch die Sachen in deinem Auto? Die ich dir bei Deaton gegeben habe?“ Sie nickt. „Was willst du machen? Mit ihnen verhandeln?“ fragt sie während sie sich ins Auto schwingt. „Nein.“ Stiles schüttelt den Kopf und schwingt sich auf den Beifahrersitz. Er fühlt sich seltsam weit weg von allem. „Aber…“, sagt Lydia. Es ist Allison, die an Stiles‘ Stelle antwortet: „Sie wollten Scott und sie haben ihn. Es gibt nichts zu verhandeln.“ Sie klingt endgültig. Lydia nickt beklommen. Und Stiles und Alison tauschen einen Blick. Er hat sich ihr noch nie so nah gefühlt, der zornigen Rachegöttin, die in ihr steckt, wie in diesem Moment. Die nächste halbe Stunde zerfasert in Stiles‘ Erinnerung. Sein Herzschlag dröhnt laut in seinen Ohren. Lydias weiße Finger, die um das Lenkrad geschlungen sind. Der Geruch von dem Schmieröl mit dem Allison ihre Waffen auf dem Rücksitz präpariert. Es ist noch nicht einmal zwei Stunden her, seit sie Scott aus der Schule entführt haben. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit. Stiles spürt wie die Zeit rast, ein Herzschlag für jede Sekunde, die wegtickt, und mit jeder Sekunde schwinden ihre Chancen Scott zu finden. Seine schweißnassen Hände umklammern sein Handy wie eine Rettungsleine. Er drückt auf Wiederwahl, ein halbes Dutzend Mal, aber sobald Dereks Nummer auf dem Bildschirm erscheint, drückt er sie wieder weg. Er weiß nicht einmal, was er Derek sagen will. Oder was er von ihm hören will. Als sein Handy schließlich vibriert zuckt er so heftig zusammen, dass er es beinah fallen lässt. Hastig hebt er es an sein Ohr. „D-…?“ „Stiles!“ „D-ad?“ Er atmet aus, zu gleichen Teilen enttäuscht und erleichtert. „Wo bist du?“ „Ich…“ Er hebt den Kopf. Sein Mund ist trocken. „Ich bin bei Lydia.“ Es ist so nah an der Wahrheit dran wie er es nur hinkriegt. „Ist Scott bei euch?“ Sein Vater klingt scharf. „Scott? Nein.“ Stiles und Lydia tauschen einen erschrockenen Blick. Sogar Allison auf dem Rücksitz ist ganz still geworden. „Wieso?“ „Melissa sucht ihn. Er sollte sie nach ihrer Schicht im Krankenhaus abholen, aber er ist nicht aufgetaucht.“ „Das… das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe, war während Geschichte“, stammelt Stiles, überhaupt nicht auf diesen speziellen Notfall vorbereitet. „Mach dir keine Gedanken. Ich bin sicher, er wird wieder auftauchen. Aber falls er sich bei dir meldet, sag ihm er soll seine Mutter anrufen.“ Sein Vater klingt beunruhigt, so sehr er auch versucht es zu verbergen. „Bist du bei Lydia zu Hause?“ bohrt er nach. „Ich… in ihrem Auto“, sagt Stiles, immer noch so dicht an der Wahrheit dran wie irgendwie möglich. „Okay. Gut. Fahrt direkt zu ihrer Wohnung und vermeidet irgendwelche Umwege“, befiehlt sein Vater. „Ich werde dich nachher bei ihr abholen. Und wenn Scott sich bei dir meldet…“ „Dad!“ unterbricht Stiles, schlagartig noch mehr beunruhigt als er es eben schon war. „Dad, was ist los?“ Sein Vater seufzt und senkt die Stimme. „Ein Jogger hat im Reservat zwei Leichen gefunden. Ziemlich übel zugerichtet. Wir sind uns nicht sicher, wer… oder was sie getötet hat. Aber wir sind auf dem Weg den gesamten Wald zu durchkämmen und ich möchte dass du und deine Freunde euch so weit wie möglich davon entfernt aufhaltet, verstanden?“ „Getötet?“ haucht Stiles. „Aber wie…?“ „Stiles.“ Sein Vater klingt ernst. „Die Leichen wurden in der Nähe des alten Hale Hauses gefunden. Wir haben eben einen Haftbefehl für Derek Hale rausgegeben.“ Sein Herz rutscht haltlos nach unten in seine Magengrube. Ihm wird schlecht. „Dad… Dad! Du kannst nicht… du glaubst doch nicht wirklich, dass er…“ Sein Vater seufzt. „Ich weiß, dass ihr… befreundet seid. Wenn du irgendetwas darüber weißt oder eine Idee hast, wo er sich aufhält, dann…“ „Nein. Nein. Ich weiß nicht wo… er war es nicht okay? Derek war es nicht!“ „Solange wir das nicht genau wissen, möchte ich, dass du dich von ihm fernhältst, verstanden? Solange wir nicht wissen, was passiert ist, müssen wir davon ausgehen, dass er involviert ist.“ Stiles nickt, bevor ihm klar wird, dass sein Dad ihn nicht sehen kann. „Pass auf dich auf“, sagt er tonlos. Er legt auf, bevor sein Vater ihm ein Versprechen abringen kann, dass er ohnehin nicht einhalten wird. Eine Hand packt nach seiner Schulter. Es ist Allison. „Was ist passiert?“ „Wir müssen uns beeilen.“ Stiles fährt sich mit der Zunge über die trocken gewordene Unterlippe. „Mein Dad ist im Wald. Und sie suchen Derek. Sie haben jemanden getötet. Die Alphas haben jemanden getötet. Und mein Dad ist im Wald.“ Er hält inne und schnappt nach Luft. „Ich glaube mir wird gleich schlecht.“ - Der Boden unter ihm schaukelt. Stiles hat die Hände gegen den Wagen gepresst und den Kopf gesenkt, und er versucht sich nicht zu übergeben. Oder eine Panikattacke zu kriegen. Oder beides. Unter ihm ist Erde und Reifenspuren im Gras, und Lydias Hand ruht auf seinem Rücken. Ihm ist klar, dass Derek niemanden getötet hat. Komisch, wie er noch vor wenigen Wochen ganz sicher vom Gegenteil überzeugt gewesen wäre. Da ist Derek immer der erste und beste Verdächtige gewesen, der ihm eingefallen ist. Weil er diese verdächtige… Kinnpartie hat. Und einen Gesichtsausdruck wie ein Serienkiller. Aber jetzt nicht mehr. „Es ist eine Falle“, keucht er. „Ein… ein Ablenkungsmanöver. Sie versuchen Derek aus dem Weg zu räumen.“ „Versuchst du weiter zu atmen?“ fragt Lydia kritisch. „Das klingt nicht so.“ „Lydia! Mein Dad ist im Wald… mein Dad ist hier!“ Allein bei dem Gedanken schnürt sich ihm die Kehle zu. Nach all dem was er getan hat, nach all den Lügen, die er erzählt hat, nur damit sein Vater in Sicherheit ist… und dann ist er hier. „Stiles. Ich weiß…“ Stiles schließt die Augen. Im Hintergrund redet Allison mit ihrem Vater, um ihn über die neue Situation zu informieren. Dass sie heute Abend nicht die einzigen sind, die im Wald unterwegs sind. „Ich muss mit ihm reden“, sagt er leise und richtet sich auf, eine Hand immer noch an dem Auto. „Ich muss mit Derek reden. Kannst du…? Ich brauche einen Moment.“ Lydia richtet einen prüfenden Blick auf sein Gesicht, bevor sie nickt und die Hand von seinem Rücken nimmt. Sie gesellt sich zu Allison. Stiles angelt nach seinem Handy. Der Akku leuchtet ihm entgegen und sagt etwas von 14%. Er drückt auf Wahlwiederholung. Derek meldet sich nach dem dritten Klingelton. „Stiles?“ Stiles atmet aus. Seine Nerven flattern und es ist so viel gleichzeitig passiert und er weiß gar nicht wo er anfangen soll. „Wo bist du?“ „Wir sind im Wald, in der Nähe der Brücke“, erwidert Derek. „Was ist los? Stiles?“ „Sind die anderen bei dir? Isaac? Erica?“ „Ja. Sogar Jackson. Was ist los?“ Er klingt beunruhigt. „Stiles, dein Herz…“ Beinah muss Stiles lachen. Er erinnert sich an seine Beinah-Panikattacke in Dereks Wagen. An Dereks entsetzten Gesichtsausdruck. Und an seine Hand auf Stiles‘ Brust als ob er tatsächlich Angst hat, dass sein hämmerndes Herz seinen Brustkorb sprengen könnte. Brücke… Brücke. Fieberhaft denkt Stiles nach. Das heißt sie sind noch gut zwanzig Meilen von den Koordinaten entfernt, die Peter ihm gegeben haben. Das ist gut. Das verschafft ihm Zeit, und mehr als alles andere braucht er Zeit. Andererseits sind sie damit immer noch verdammt nah am Hale Haus. Und das ist schlecht. Das ist ein Desaster. „Ihr müsst da weg. Schick die anderen weg! Die Polizei sucht dich“, sagt Stiles ohne Umschweife. „Was?“ Dereks Stimme wird scharf. „Wieso?“ „Sie haben zwei Leichen gefunden – in der Nähe deines Hauses. Ich nehme an, es waren…“ „…die Alphas“, vervollständigt Derek. Er flucht leise. „Ja.“ Stiles schluckt. „Hör zu, du solltest nicht im Wald sein. Du solltest nicht… sie suchen dich, okay? Und mein Dad ist gut, er ist wirklich gut in sowas und er wird dich finden und… Vielleicht solltest du ein paar Tage verschwinden, vielleicht…“ „Stiles, Stiles. Hey…“ Dereks Stimme wird behutsam und leise. „Was ist los? Wo bist du?“ Es gibt keinen Weg darum herum und deswegen sagt Stiles ganz einfach die Wahrheit. „Ich bin… nicht zu Hause. Ich bin im Wald. Mit Allison und Lydia. Wir…“ Er beißt sich auf die Unterlippe. „Wir wissen vielleicht wo Scott ist. Wir werden ihn holen, okay? Mach dir keine Sorgen.“ „Wie habt ihr…?“ Stiles denkt an Peters blutverschmiertes Lächeln und an den Schläger in seinen Händen. Komisch, denkt er. In Peters Wohnung haben seine Finger nicht gezittert. Jetzt tun sie es. „Später, ich… ich erzähl dir das später.“ Einen Moment lang ist Derek still und einen Moment lang wartet Stiles auf die unweigerliche Aufforderung, dass Stiles nach Hause gehen soll. Weil er schwach und nutzlos ist. Aber sie kommt nicht. Derek seufzt schicksalsergeben. „Schick mir die Koordinaten“, sagt er schließlich. „Ich werde da sein.“ „Oh mein Gott!“ Stiles wedelt mit den Armen, auch wenn Derek es nicht sehen kann. „Hast du den Teil verpasst, wo die Polizei hinter dir her ist?“ „Ich war es nicht“, sagt Derek, als ob DAS im Augenblick das Problem ist. „Das weiß ich doch!“ faucht Stiles und rauft sich die Haare. „Gut.“ Es klingt erleichtert, als ob Derek wirklich daran zweifelt, dass… okay, okay. Zugegeben. Es ist noch nicht lange her, dass Stiles der erste gewesen ist, der Derek persönlich bei der Polizei abgeliefert hätte. In Handschellen. Oder ohne, weil das klingt wie der Anfang von einem Porno. „Dann schick mir die Koordinaten“, fordert Derek. „Wir befreien Scott. Und alles andere… klären wir nachher.“ „Du solltest nicht kommen“, sagt Stiles leise. „Natürlich sollte ich das“, gibt Derek zurück. „Ich habe es versprochen, oder?“ Der Wald verschwimmt vor seinen Augen und Stiles blinzelt heftig. „Okay“, sagt er belegt. „Warte auf mich, okay?“ Dereks Stimme wird leise und eindringlich, als ob er Stiles schon viel zu gut kennt und vielleicht tut er das inzwischen sogar. „Bitte warte auf mich. Ich bin sofort da. Warte auf mich, Stiles.“ Stiles fährt sich mit der freien Hand über das Gesicht. Alles von ihm schreit danach einfach zu lügen. Hey ja klar, kein Problem. Ich bin hier, Ich rühr mich nicht vom Fleck bis du da bist, keine Sorge. Bye bye, bis gleich. Und dann wird er sich umdrehen und genau das nicht tun. Alles ganz easy. ‚Du sagst immer ‚wir‘.‘ ‚Du würdest… mir helfen?‘ Aber Derek ist schon viel zu oft angelogen worden und Stiles weiß das. Weil Derek es ihm gesagt hat. Und sie arbeiten viel besser zusammen, seit sie miteinander reden und sich zuhören und sich nicht nur zynische Sprüche und Drohungen um die Ohren hauen. Er ist sich nicht sicher, bis zu diesem Moment nicht, was das eigentlich ist, was zwischen ihnen passiert ist. Aber alles was zwischen ihnen passiert ist, ist nur passiert, weil sie angefangen haben ehrlich miteinander zu sein. Er will jetzt nicht damit aufhören. „Ich habe einen Plan“, sagt er leise. „Aber dieser Plan beinhaltet, dass du mir Vorsprung lassen musst.“ „Stiles. Nein.“ Vermutlich hört Derek sein rasendes, pochendes, stolperndes Herz durch die Leitung. Wie ein Warnsignal. Wie eine Sirene. Stiles Stilinski hat eine suizidal wahnsinnigen Plan. Stiles Stilinski hat Todesangst. „Stiles!“ Er schluckt und schließt die Augen. „Ich schaff das schon“, sagt er. „Ich werde dir die Koordinaten schicken, aber ihr müsst mir… ihr müsst mir Zeit geben. Vertrau mir, okay?“ Derek flucht. „Wie lange?“ Seine Stimme klingt belegt. „Wie lange brauchst du Zeit?“ „Bis ihr das Signal hört.“ „Was für ein Signal?“ Stiles umreißt seinen Plan in wenigen Sätzen. Derek schweigt. Als er fertig ist, sagt er: „Ich hasse deinen Plan.“ „Sorry? Das nächste Mal bastel ich einen schöneren. Mit Tortendiagramm und Power Präsentation in vielen bunten Farben.“ „Bist du sicher, dass es keinen anderen Weg gibt…? Dass wir nicht einfach…?“ „Ich weiß nicht, in welchem Zustand Scott ist“, sagt Stiles leise. „Wir können nicht darauf bauen, dass er sich alleine retten kann. Es geht nicht anders, okay?“ Derek seufzt. „Aber wieso musst du…?“ Stiles lacht. Es ist ein ehrlich gemeintes Lachen und es sprudelt aus ihm heraus, bevor er es aufhalten kann. „Du weißt doch, wieso ich es sein muss“, sagt er. „Weil ich 147 Pfund blasse Haut und Sarkasmus bin. Bei jedem anderen würden sie misstrauisch werden.“ Als Derek antwortet, klingt er beinah resigniert. Nicht glücklich, aber so, als ob er bereit ist es Stiles wenigstens versuchen zu lassen. „Wenn sie nur ein paar Gehirnzellen hätten, sollten sie bei dir erst recht misstrauisch werden.“ „Oh mein Gott. War das etwa ein Kompliment, Hale?“ Er erwartet nicht, dass Derek darauf einsteigt, auf den flapsigen, unbedachten Spruch, der ihm herausrutscht. Und als Derek es tut, trifft es ihn wie ein Schlag gegen den Solarplexus. „Ich weiß nicht, Stilinski. Möchtest du das es eins ist?“ Sein Handy sucht sich diesen Moment aus, um nachdrücklich zu piepsen. 5% verkündet das Display in leuchtenden Ziffern. „Ich… ich muss Schluss machen“, stammelt Stiles hastig. Er will nicht mit Derek Hale flirten. Er will nicht mit Derek Hale flirten, wenn Derek es nicht so meint, denn das wird ihm unweigerlich das Herz brechen und Stiles‘ Herz wird ohnehin schon nur noch von Sicherheitsnadeln und Pflaster zusammengehalten. Es wird auseinander bröseln, wenn jemand zu fest zudrückt. „Sei vorsichtig“, sagt Derek. „Lass dich nicht von der Polizei schnappen“, erwidert Stiles. Als er sich umdreht, stehen Allison und Lydia vor ihm. „Ich bin soweit“, sagt er überflüssig. „Ich nicht“, erwidert Lydia. Aber ihr Lächeln ist tapfer, als sie an ihm vorbei auf den Fahrersitz zusteuert. Bevor er Anstalten machen kann einzusteigen, packt Allison seinen Arm und zieht ihn ein Stück zurück. „Lydia“, sagt sie leise. Ihr Blick ist eindringlich. „Ich weiß.“ „Ich vertraue dir“, sagt sie langsam. „Das weißt du. Aber versprich mir…“ Sie schüttelt den Kopf. „Sie ist meine beste Freundin. Ich kann sie nicht verlieren.“ Stiles nickt, der kalte Klumpen in seinem Magen fühlt sich an, als ob er Eiswürfel verschluckt hat. „Ihr wird nichts passieren. Ich verspreche es.“ Er fühlt sich an, als ob er mit Glaskugeln jongliert, jede einzelne kostbar und unersetzlich für ihn. Es sind so viele Leute involviert, so viele Faktoren, die er nicht vorhersagen kann. Scott. Allison. Lydia. Peter. Derek. Das Rudel. Die Alphas. Mr. Argent. Sein Dad. Er sieht es wie kleine rote Punkte auf einer Landkarte, die sich näher und näher aufeinander zubewegen… und die unweigerlich in den nächsten Stunden aufeinander treffen werden. Und er weiß nicht wie er sie alle beschützen soll. Er weiß nicht, wie er dafür sorgen soll, dass sie alle heil diese Nacht überstehen. Nachwort Und es ist mal wieder Zeit für: Fakten und Fiktion ! In 1x04 "Magic Bullet" wird Derek von Kate Argent angeschossen und langsam durch Wolfsbane vergiftet. Er wird am Ende von Scott gerettet, der ihm eine identische Kugel aus Kates Tasche besorgt und dann macht Derek irgendein magic mumbo jumbo, wo er das Pulver anzündet und auf die Wunde reibt. Laut dem Serien canon funktioniert das, okay? Ich hab diesen Käse nicht erfunden. ;D Das ist im Wesentlichen das, was Stiles, Lydia und Allison hier mit Peter veranstalten, als sie ihn mit einer Eisenhutkugel zurücklassen. Ups. Sorry Peter. Und jap. Ich wollte von Anfang an auf ein episches Team Human-team up hinaus, weil Allison, Stiles und Lydia waren einfach soooo toll - vor allem in s3a. Und das nächste Kapitel ist dann der Showdown, den ich tatsächlich zum Großteil schon geschrieben habe. Also ist diesmal die Wartezeit hoffentlich nicht ganz so lang. ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)