Dreamcatcher~ von ShiroiKaze (Mein geliebter Traum... ist) ================================================================================ Kapitel 5: ... ein Wegweiser ---------------------------- Kapitel 5 ... ein Wegweiser Yleina ließ sich von Kai durch das Schloss führen. Viel sprachen die beiden nicht gerade, aber das kannte man von dem jungen Halbrussen. Wortkarg wie eh und je. Aber wenigsten rang er sich dazu, zu sagen in welchem Raum sie sich immer befanden und wozu dieser gerne Genutzt wurde. Die junge Frau blickte sich in jedem Raum interessiert um. Das Schloss war von innen sogar noch riesiger, als man von außen auf dem ersten Blick erahnen konnte. Aber was das überraschende war, war das ihnen kaum Bedienstete über den Weg liefen. Außer dem König und seine Seven Royal Guardians wohnte hier wohl niemanden. Viele Gäste scheinen sie auch nicht zu haben, aber trotzdem waren hier eine Menge Gästezimmer vorhanden. Die beiden kamen schließlich in der Küche an, aber auch hier fehlte die ganze Küchencrew. Das war wirklich komisch. Selbst der König und seine Bodyguards mussten doch was essen, außerdem lagen in der Küche eine Menge Zutaten und bereits fertiggemachte Gerichten umher. Es roch wirklich köstlich hier drinnen. Plötzlich huschte etwas dicht an ihren Beinen vorbei und Yleina schreckte zurück, sie stolperte über ihre eigenen Füße und ihr Hintern hätte beinahe mal wieder eine unsanfte und harte Bekanntschaft mit dem Boden gemacht, hätte Kai nicht blitzschnell einen Arm um ihren Rücken gelegt und somit die Bekanntschaft verhindert hätte. Die Fremde sah wieder in diese unbeschreiblichen amethystähnlichen Augen des jungen Mannes. „D-Danke…“ Mehr als ein einfaches schüchternes Stottern brachte die junge Braunhaarige nicht heraus… Nur was war da blitzschnell vor ihren Füssen gerannt? Ein kleiner Zwerg in Küchenchefuniform und mit einem großen, spitzigen Hut blieb vor ihnen stehen. Yleina war nicht besonders überrascht als sie den kleinwüchsigen Fabelmenschen aus Märchen und Legenden sah. Kai schien deshalb über die Haltung der jungen Frau in seinem Armen überrascht zu sein. Der Halbrusse hatte mit Fragen, mit einem überraschten Aufschrei und der gleichen gerechnet, aber Yleina blieb ruhig. „Das ist James unser Koch und der einzige wohl gemerkt. Wie du gesehen flitzt er blitzschnell und kann dadurch mehrere Arbeiten gleichzeitig erledigen, wozu normalerweise mehrerer Köche nötig sind. Auch haben wir einen Zwerg als Butler und eine Hausfrau die ebenfalls blitzschnell sind und so ihre Arbeit in Sekunden erledigen können.“ Die junge Braunhaarige nickte nur und zeigte Kai somit, dass sie alles verstanden hatte. Wenn Hao schon die Menschheit verachtete, dann würde er wohl keine Menschen als Bedienstete einstellen. Deshalb war Yleina deshalb nicht sonderlich überrascht. Nach dem sie lebendige Anime-Figuren gesehen hatte, da konnte sie nichts mehr so schnell überraschen. „Ich habe frische Plätzchen gebacken. Koste doch mal eins.“ Das verspielte, glückliche Lächeln und das lustige Aufblitzen in den schwarzen Augen des Zwergs steckten Yleina`s Gemüt an ebenfalls ein kleines Lächeln auf ihren Lippen sehen zu lassen. Die junge Fremde beugte sich zu dem Kleinen runter und nahm dankend ein Plätzchen an sich und biss ein kleines Stück ab. Das Plätzchen in Form von einem Stern war wirklich köstlich süßlich. Auch Kai nahm ein Stück der köstlichen Süßigkeiten und aß sie auf. Er hatte sich die Form des Tigers ausgesucht um sie zu vernaschen. Da fiel Yleina etwas ein. „Kai, darf ich dich mal was fragen…“ „Hm?“ Yleina lächelte plötzlich, als die junge Fremde die typische Antwort des jungen Hiwatari`s hörte. Es war wirklich der Halbrusse aus dem Beyblade-Anime. Seine typische Antwort die aussagt, das es ihm eigentlich vollkommen egal war, was man gerade sagen oder fragen würde. Auch klang es nicht besonders interessiert, aber gerade gelangweilt auch nicht. Kai, wie er leibt und lebt und sich wohl niemals ändern wird. „Als ich und Sheila in dieser Höhle fest saßen hat uns ein weißer Tiger geholfen raus zu kommen. Ich wollte einfach fragen…“ Ja, was wollte sie bezüglich Byakko überhaupt fragen? Yleina wusste es nicht so recht und Kai sah sie aus durchdringlichen, amethystähnlichen Augen an. „Ich antworte mit einer Gegenfrage… Kennst du die japanische und chinesische Himmelrichtungen?“ Yleina nickte bloß als Antwort… In Japan wurden zu den vier verschiedenen Himmelsrichtungen Tiere zugeschrieben und dazu auch die verschiedenen Jahreszeiten. So wie Farbe und Element. Die Tiere sind die vier Symbole der chinesischen Sternenkonstellationen, die auch als Wundertiere bezeichnet werden. Sie hatte schon am Anfang geahnt das Byakko der weiße Tiger des Westens war aber so ganz sicher war sich Yleina nicht gewesen und wollte einfach noch Mals nachfragen. Für den Osten stand ein blauer Drache namens Seiryu. Er wird auch Blauer Drache des Ostens genannt und repräsentiert den Frühling und den Osten. Der Blaue Drache wurde nicht nur von Chinesen, sondern auch von Vietnamesen, Koreanern und Japanern verwendet. Auf Japanisch heißt er Seiryū, auf Koreanisch Cheong-ryong und auf Vietnamesisch Thanh Long. Für den Süden steht ein roter Vogel, welches Ähnlichkeit mit einem Feuervogel, auch bekannt als Phönix, namens Suzaku. Er wird auch Roter Vogel des Südens genannt und repräsentiert den Süden und den Sommer. Der Rote Vogel wird häufig mit dem Phönix verglichen, hat aber direkt nichts damit zu tun. Er ist ebenfalls in Japan als Suzaku oder Shujaku, in Korea als Ju-jak (주작) und in Vietnam als Chu Tước bekannt. Für den Osten steht eine schwarze Schildkröte namens Genbu. Die Schwarze Schildkröte bedeutet in der chinesischen Sprache auch Schwarzer Krieger. Genau genommen ist das ein Fabelwesen, das aus einer Kombination von Schildkröte und Schlange besteht. Das Wesen wird auch Schwarzer Krieger des Nordens genannt und repräsentiert den Norden und den Winter. Die Schwarze Schildkröte der Chinesen wurde auch von Vietnamesen, Koreanern und Japanern übernommen. Auf Koreanisch heisst sie Hyeon-mu und auf Vietnamesisch Huyền Vũ. „Die Royal Guardians haben verschiedene Aufgaben. Vier von uns sind Rebellenfänger, die die Aufständischen einfangen und sie zum König bringen. Ich bin der Rebellenfänger des Südens. Valon steht für den Westen. Puma D. Ace ist zuständig für Osten und Hakuryuu ist in Norden verantwortlich. Deshalb ist es nicht überraschend, dass in dieser Himmelsrichtung ihr auch die Wesen trefft, die uns behilflich sind. Kurz gesagt, wir haben euch im westlichen Teil des Waldes gefunden, deshalb habt ihr auch Byakko getroffen und kennen gelernt. Wenn ihr jetzt im südlichen Teil des Waldes wärt, wäre euch bestimmt Suzaku über den Weg gelaufen. Außerdem, ist der Wald auch in diesen vier Jahreszeiten unterteilt. Das heißt, in Süden herrscht immer Sommer. Im Westen ist es immer Herbst. In Osten ist es immer tief kalter Winter und in Osten wird es immer Frühling bleiben.“ „Oh wow… Ich kenne dich schon lange, aber habe noch nie gehört, dass der wandernde Kühlschrank so viele Wörter auf einmal benutzt. Das du nun so fleißig erzählt und das auch noch gegenüber einer Fremden… Hat das irgendetwas zu bedeuten?“ Kai und Yleina drehten sich beide gemeinsam zu der Tür der Küche wo sie beide den braunhaarigen jungen Biker mit den strahlenden, hellen blauen Augen an dem Türrahmen angelehnt vorfanden. Auf seinen Lippen war ein amüsiertes Lächeln zu sehen, eher er sich von dem Türrahmen weg schubste und auf die beiden zuging. Yleina hatte das Gefühl, das sie ihr in eine angespannte Situation geraten könnte, so dick wie die Luft gerade geworden war. Ihre smaragdgrünen Augen blickten scheu und schüchtern zu dem jungen Biker-Typen. Der junge Mann mit der Fliegerbrille auf der Stirn, über seinen braunen Haarsträhnen war in ihrer Welt ihr neuster, männlicher Lieblingscharakter mit denen sie schon einige Ideen für einige Fanfiction im Kopf hatte. Als sie wieder einmal den Anime Yu-Gi-Oh gesehen hatte, da hatten es ihr diese hellen, strahlenden, großen blauen Augen des jungen Mannes angetan, aber auch sein wildes und freies Verhalten waren nicht ohne gewesen. Weshalb die junge Fremde nun scheu ihren Blick von diesen durchdringlichen Augen abwand war nicht sonderlich überraschend. Yleina… Schön die kleine Träumerin wieder zu sehen~ Die Angesprochene blickte hinter dem jungen Braunhaarige und erkannte einen freundlichen und zufriedenen knurrenden weißen Tiger der an der Tür saß und Yleina mit seinen blauen Augen in den Bann zog. Die junge Fremde ging zu dem großen Vierbeiner aus der Großkatzen-Familie und strich ihm über das weiche, weiß, schwarz-gestreiften Fell des mysteriösen Tigers. Yleina fühlte die durchdringend Blicke von Valon und Kai auf dem Rücken. Ein Kichern entfloh ihr, als der Tiger mit seiner kitzeligen Zunge über ihre Wange leckte und ihr mit seiner nassen, feuchten Nase einen Kuss auf die Lippen gab. Dadurch konnte die Braunhaarige deutlich spüren, wie die Blicke der beiden jungen Männer fragwürdigender und verwirrter wurden. Du bist so süß~ Nach süßlich duftenden Rosen. Ich könnte dich gleich auffressen~ „Ich steh aber leider nicht auf der Speisekarte, mein Lieber.“ „Und auch von mir hat der Vierbeiner kein Essen zu erwarten.“, schrie plötzlich der kleinwüchsige Zwergkoch ein und zeigte mit seinem Kochlöffel auf den Vierbeiner zeigte. Byakko schien das aber völlig kalt zu lassen. Um es höflicher auszudrücken, der Tiger ignorierte den kleinen Fabelmenschen gekonnt und knurrte lieber schön mit sich selbst um die Wette. Yleina erhob sich von ihrer knienden Haltung, doch sie strich immer noch über den Kopf der Großkatze, welches es sichtlich genoss. Valon hob fragend eine seiner schön geschwungenen Augenbraue in die Höhe. Das war ihm wirklich neu, das Verhalten seines Byakko. Normalerweise war er zu fremden nicht so zutraulich wie er es gerade bei Yleina war. Nun gut, gefährlich konnte man die beiden fremden Frauen auch nicht bezeichnen. „Auch egal… Kai, Suzaku möchte dich gerne sprechen.“ Valon fuhr sich seufzend über den braunen Haarschopf, während die andere auf seiner Hüfte ruhte und blickte nun zu dem jungen Halbrussen, der mal wieder lässig seine Arme vor der Brust verschränkt hatte und Valon mit einem eiskalten Blick aus amethystähnlichen Augen ansah, so als ob nichts ungewöhnliches mit einer fleischfressenden, großen Katze passierte. Yleina welches dem stillen und schweigsamen Wortgefecht ansah, musste sich wirklich fragen was mit den heutigen Mädels nichts stimmte. Immer haben sie Interesse an bösen Jungs oder heißen Typen die unerreichbar für die Mädchen waren. Dass die junge Braunhaarige nicht verliebte erwähnte war beabsichtigt. Das wäre dann doch etwas zu viel, denn dieses Interesse verschwand, sobald sich die Mädels nach einem eingebildeten Liebeskummer wieder fassten. Yleina war auch nur eine junge Frau und benutzte dieses beliebte Konzept auch oft in ihren eigenen Fanfiction`s. Kai verschwand ohne ein Wort zu sagen aus der Küche. Verwirrt blickte Yleina dem jungen Halbrussen nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Plötzlich spürte die junge Frau wie sich eine große, männliche Hand um ihre legte. Die, für einen jungen Mann überraschend weichender Hand verhakte seine längeren, kräftigen Finger mit den dünnen, weiblichen Fingern von Yleina. Überraschend blickte die junge Frau nach hinten und sah in strahlenden, freundlich aufblitzenden eisblauen Augen. „Ich lade dich auf eine Tour auf meinem Motorrad über den Wald ein. Bestimmt willst du die verschiedenen Jahreszeiten die zur selben Zeit im Wald herrschen sehen.“ Dieses verführerisch, einladende Lächeln auf den Lippen von Valon ließ Yleina etwas rot um die Wangen werden. Sie schluckte etwas und blickte aus schüchternen und scheuen smaragdgrünen Augen an. Der junge Mann mit dem wilden, braunen Haar erhob seine zweite Hand und strich der jungen Frau ein paar verirrte, braune Haarsträhnen aus der Stirn und hinters Ohr. Yleina glaubte fast zwischen ihnen wäre die Zeit stehen geblieben oder warum vernahm sie alles um sich herum wie in einer Zeitluppe. Endlich schaffte es Yleina aus ihrer Starre und nickte schüchtern. „Ja, ich würde dieses fantastische Ereignis gerne mal gesehen haben.“ „Na dann. Auf geht’s würde ich mal sagen.“ Sanft zog Valon die junge Fremde mit sich mit durch irgendwelche Schlossgänge, die sich Yleina ohne hin nicht merken konnte… ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ „Sheila, willst du Diabolo mal reiten?“ Ace hatte den beiden die Zweisamkeit gelassen um sich näher kennen zu lernen, war einfach daneben gestanden und hatte alles aus wachsamen, tiefgründigen schwarzen Augen beobachtet. Sheila hatte nur mit großen, kindlichen, rubinroten Augen die Stirn und die Nüstern der schwarzen Friesenstute berührt, die entzückt mit ihrem schwarzen, Haarschweif herum gezuckt hatte und die junge Fremde aus interessierten funkelnden Augen angesehen hatte. Sheila löste sich von dem Anblick des geheimnisvollen, schwarzen Pferdes und blickte etwas unsicher zu dem jungen Mann, der die junge Schwarzhaarige mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen ansah. Ace verschwand kurz in dem kleinen Stahl, welches Sheila gar nicht bemerkt hatte und kam mit einem Sattel und einer Leine zurück. Diabolo wieherte plötzlich zufriedenen und ließ die Feuerfaust machen. Der junge Mann legte den Sattel vorsichtig auf dem Rücken der schwarzen Friesenstute und sicherte den Sattel. Noch zum Schluss die Leine über Diabolos Kopf und schon war sie fertig für einen Ritt. „Na was ist, Sheila? Diabolo ist bereits seit langem heiß auf einen Ritt.“ Die junge Fremde mit dem langen, schwarzen Haar blickte Diabolo immer noch aus unsicheren, rubinroten Augen. Sie wusste nicht so recht ob sie es riskieren sollte oder nicht. Aber was hatte sie groß zu Fehlern, wenn sie ihr selbst erfundenes Pferd reitet? Nichts, eigentlich konnte Sheila daraus nur profitieren. Zum Glück hatte es im Gästezimmer andere Kleidung gehabt, so hatte sie sich heute Morgen umziehen können und war das altmodische, zwar schöne Barockkleid losgeworden. In solch einem Kleid zu reiten war sehr unpraktisch. „Ist gut… Ich wage es…“ Ace machte mit seinen Händen eine Räuberleiter und half die junge Fremde somit auf das Pferd rauf. Der junge Mann drückte ihr noch eine kleine Umhängetasche mit frisch gepflückten Karotten in den Händen, welches sich Sheila auch sogleich umhing. Irgendwie war sich die junge Frau immer noch nicht sicher. Es war nicht die Unsicherheit auf einen unbekannten Ritt. Nein, ganz im Gegenteil. Auf einer anderen Art und Weise fühlte es sich auf Diabolo zu sitzen nicht fremd an, sondern regelrecht wohl und vertraut. „Bring sie mir ja wieder heil zurück, Diabolo und nun flieg wie der Wind.“ Diabolo wieherte glücklich auf und rannte schon los in den Wald. Sheila blickte noch mit großen geweiteten, rubinroten Augen hinter sich zu Puma D. Ace der ihr nur zuwinkte und sich auf einen Stein nieder ließ um auf die Rückkehr der jungen Frau zu warten und hoffentlich heil. Kiba hatte ihm zwar gesagt, das der Wald nun sicher sei von allen Rebellen, aber irgendwie hatte er ein komisches Gefühl im Bauch und sein Blick wurde etwas beunruhigt. Als er nach oben in den strahlenden, blauen Himmel blickte, sah er wie Judal aus dem Haus flog. Diabolo flog nur so durch den Wald und sprang locker über die natürlichen Hindernisse des Waldes ohne dabei sich oder ihre Reiterin zu verletzen oder abzuwerfen. Sheila fühlte sich auf den Rücken der schwarzen Friesenstute wirklich sicher und wohl. Es war ihr aus irgendeinem verrückten Grund sehr vertraut und es kam ihr vor wie ein Déjà-Vu. Sheila lächelte glücklich und genoss den Ritt auf dem großen, majestätischen Vierbeiner wirklich sehr, bis Diabolo plötzlich an einem wundervollen Platz anhielt. Vor ihnen erstreckte sich ein riesiger Fels. Durch die glatte Oberfläche des Fels floss glassklares Wasser in den kleinen See. An der Seite des Fels sprossen gesunde, lilafarbene Passionsblumen in ihrer voller Pracht. Die rubinroten Augen weiteten sich, als sie diesen Platz sah. Es war wie ein wundervoller Platz wie aus einem fabelhaften Märchen und aus unrealistischen Träumen. Diabolo kniete sich auf das gesunde, sprießende Gras, denn so konnte Sheila am besten vom Pferd absteigen ohne dessen Rücken zu verletzen. Die junge Frau benutzte immer einen Hocker, wenn sie auf einem Pferd stieg und vom Pferd runter stieg. Sie liebte Pferde und würde sie niemals verletzten, wenn man diese Verletzungen vermeiden lässt. Die junge Schwarzhaarige stieg von der schwarzen Friesenstute runter und ging zum Ufer des Sees. Das Wasser war so rein und klar, ihr Spiegelbild spiegelte sich klar und deutlich auf der Oberfläche des Sees wieder. Jedes noch so kleine Detail konnte Sheila in ihrem eigenen Spiegelbild erkennen. Sie lächelte leicht und blickte wieder zu dem Fels hoch. Ihre rubinroten Augen wanderten unbewusst zu der großen Eiche neben dem Fels und bekam beinahe einen halben Herzinfarkt, als sie jemand schlafend auf dem Ast sah. Es war der schwarzhaarige Magi namens Judal. Sheila stand wieder auf ihren Beinen und ihre Augen bekamen ein entschlossenes Funkeln. Hoffentlich war er nicht hier um sich für die heftige Ohrfeige von gestern zu revanchieren. „Weißt du wie man diesen Wald auch nennt?“ Die dunkle und düstere Stimme des jungen Mannes durchbrach die Stille und das fließende Geräusch des Wassers. Die junge Frau legte den Kopf leicht schief und hob fragend eine Augenbraue in die Höhe. Was wollte Judal denn nun damit bezwecken? Egal was er vorhatte, sie musste vorsichtig sein, denn der schwarzhaarige Magier liebte es Menschen mit seinen gekonnten Schauspielerkünsten zu betrügen und zu täuschen. Sheila ging erschrocken einen Schritt zurück, als sich Judal vom Ast erhob und vor ihr auf dem Boden sicher auf seinen nackten Füssen landete. Der schwarzhaarige, junge Mann war ihr so nahe, das ihre Gesichter nur noch Zentimeter trennten. Was sollte sie bloß tun? Noch weiter nach hinten konnte sie nicht, denn sonst würde sie über Diabolo stolpern und ihr Hintern würde eine unsanfte Bekanntschaft mit dem Boden machen. Darauf konnte Sheila wirklich verzichten, vor allem weil sie vor diesem jungen Mann nicht gerade als schwach wirken wollte. Sie musste ihm zeigen, dass sie sich von seinem düsteren Auftreten nicht abschrecken ließ. „Dieser Wald wir auch Wald des Himmels genannt. In jeder Himmelsrichtung herrscht eine andere Jahreszeit, angeordnet in der chinesischen Sternenkonstellation. Du bist hier im Süden, also im Sommerabschnitt des ganzen Waldes.“ Sheila musste erst verstehen, was Judal ihr überhaupt damit sagen wollte. Es hörte sich so unrealistisch an, vor allem in ihrer Welt. Hier schien es ganz normal zu sein, das in einem Wald vier verschiedene Jahreszeiten gleichzeitig herrschten. Winter, Sommer, Herbst und Frühling verstreut in den vier Himmelsrichtungen. Es hörte sich wirklich unglaublich an, aber möglich war hier wirklich alles. Es würde sie nicht überraschen, wenn sie plötzlich fliegende, rosa Schweine mit Pfeil und Bogen und kleinen weißen Engelsflügelchen über den Himmel schweben sah. Plötzlich spürte sie ruckartige Bewegung an ihrem Körper und gleich darauf einen harten Baum an ihrem Rücken. Links und rechts an ihrem Kopf sah sie die Arme und die dazugehörigen Hände, die sich am Baumstamm abstammten. Ihre rubinroten Augen trafen in dunkelrote Augen. Judal ließ ihr keine Gelegenheit von seiner Nähe zu verschwinden. Sheila schluckte schwer und hob ihre Arme, drückte sie fest an ihrem Oberkörper. Seine rechte Hand wanderte zu dem Hals der jungen Frau vor sich und hob ihre Traumfänger-Kette, strich sanft über die Fäden in dem Ring, über die Kugeln und über die runter hängenden Federn, bis er seinen Kopf wieder hob und ihre Augen sich wieder trafen. Judal hielt Sheila mit seinem Blick gefangen und ließ nicht zu, das sie den Blick abwandte. „Was willst du wirklich hier, Sheila?“ ~~~~~~~~~~ Manchmal ist ein Traum auch nur ein Schups in die richtige Richtung und rüttelt deinen schlafenden Verstand auf~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)