Der Weg aus dem Kampf von Shirokko (Wenn Träume Berge versetzen) ================================================================================ Kapitel 21: Neue Freunde ------------------------ Kapitel 21 Neue Freunde Am nächsten Morgen war Dhaôma als erster wach. Neben ihm schlummerte Mimoun, sonst rührte sich nichts in der Hütte. Nach einem kurzen Ausflug zu den Gruben – nachdem er nicht mehr ausschwitzte, was er trank, war das wieder nötig - wusste er, dass er im ganzen Dorf der erste auf den Beinen war. Dennoch kehrte er zu Mimoun zurück und sah diesem einige Zeit dabei zu, wie er schlief. Als der Schwarzhaarige jedoch unter seinem Blick wach zu werden drohte, wandte er sich ab. Lieber kümmerte er sich um seine Samen. Es war nicht viel, das er tun musste. Die Regeneration toten Pflanzenmaterials wirkte auch hier wunderbar und erleichtert konnte er seine Sämlinge wieder in den Lederbeutel tun. Er nahm sich vor, Cerel nach ein wenig Wachs zu fragen, damit er das Leder endlich mal wasserdicht bekam. Noch immer war Mimoun nicht wach und auch sonst war es still. Draußen lachte ein Kind. Das war alles. Vermutlich tanzte es seinen Eltern auf der Nase herum und versuchte sie wach zu bekommen. Sollte ihm gelingen bei der Tonlage, grinste der Junge und beschloss dann, dass er, wenn er schon wach war, helfen konnte. Dank Silia wusste er, wo was zu finden war, und deckte leise den Tisch. Sein Training im Wald, sich nahezu lautlos zu bewegen, kam ihm hier zugute. Hinter den Planen der Frauen regte es sich und Dhaôma dachte kurz darüber nach, was er tun sollte. Cerel hatte irgendwas davon gesagt, dass er Silia besser aus dem Weg gehen sollte. Sein Entschluss stand fest. Er war eh viel zu lange im Haus gewesen. Schnell huschte er zu Mimoun und stupste diesen an. „Wollen wir heute draußen frühstücken?“, fragte er. Aus seinem friedlichen Traum gerissen wälzte sich dieser grummelnd herum und blinzelte den Magier verschlafen und verständnislos an. Nur langsam ging ihm auf, dass Dhaôma etwas zu ihm gesagt hatte. „Bitte was?“, fragte er noch einmal nach, da er sich nicht an die Worte erinnern konnte. „Bei den Obstbäumen.“, präzisierte Dhaôma kichernd. Mimouns Haare standen in alle Richtungen ab. „Wir können dort frühstücken. Ich war viel zu lange hier drin und draußen scheint die Sonne!“ Nach einigen Augenblicken des Schweigens und Nachdenkens nickte Mimoun. Er erhob sich, streckte sich und folgte seinem Freund in den Vorraum. Erstaunt betrachtete er das vorbereitete Frühstück und registrierte, dass noch keine seiner Frauen wach war. Es bewegte sich zwar hinter der Plane, aber sie waren noch nicht herausgekommen. Mimoun drehte sich halb zu Dhaôma um. „Du bist lieb.“ Dhaôma freute sich über diese Worte, aber er wurde recht schnell wieder ernst. „Ob es in Ordnung ist?“, wunderte er sich. Da hatte er doch darum gebeten, von Mama Hanebito Unterricht in Sachen Verhalten zu bekommen, und entschied nun doch über ihren Kopf hinweg, dass er gerne draußen frühstücken wollte. „Keine Angst. Das geht schon in Ordnung.“, beruhigte er ihn. Da sie, wie es aussah, sowieso immer getrennt ihre Mahlzeiten zu sich nehmen würden, war es nicht das Problem, wenn sie ihr Frühstück wie in den letzten Wochen unter freiem Himmel zu sich nahmen. Es war fast ein wenig wie früher. Mimoun klaubte sich alles zusammen, was sie dafür brauchten und schob sich ins Freie. Kurz sah er sich um. Es war noch ziemlich früh und ruhig im Dorf. Na, wurden sie wenigstens nicht gestört oder von den Kindern belästigt. Der junge Geflügelte strebte mit einem erleichterten Seufzen die Bäume an. Glücklich folgte ihm Dhaôma. Erstens fühlte er sich mit Mimoun sicherer hier draußen und zweitens freute er sich auf das Picknick. Irgendwann, so nahm er sich vor, würde er versuchen, das ganze Dorf dazu zu überreden, gemeinsam zu essen. Das wäre sicherlich auch lustig. Mit zwei schnellen Schritten schloss er zu seinem Freund auf. „Gehen wir danach schwimmen? Ich klebe ganz schrecklich. Mein Hemd auch.“ Und mit einem reichlich roten Gesicht zeigte er auf seine Sachen. Schon hatten sie die Bäume erreicht und Dhaôma strebte auf die Höhle zu, die er gemacht hatte. Einige der kleineren Zweige waren abgebrochen, aber ansonsten schien sie okay. Aber er brauchte sie ja nicht mehr. Die Erdbeeren allerdings waren niedergetrampelt. Vielleicht musste er den Kindern sagen, dass manche Pflanzen nicht so robust waren wie Gras. „Hierher!“, zog er Mimoun schließlich an die Stelle, an der er geschlafen hatte. Und wie schon damals, war dort kaum Wind. Mimoun nickte. Auch zu der Tatsache, dass sie danach zu den Seen hinunter gehen würden. Kritisch musterte er seinen Freund von oben bis unten. Wie lange trug er dieses mittlerweile fast völlig zerfetzte Teil schon? Und er war nicht ganz unschuldig daran, dass es immer kürzer wurde. „Wir besorgen dir neue Kleider.“, bestimmte er, ohne zu fragen. „Ich schau nachher einmal, ob wir noch genug weiches Leder dafür übrig haben.“ Nachdenklich kratzte er sich am Kinn und ließ sich endlich nieder. „Und am Besten fragen wir noch Jadya. Sie ist unsere beste Schneiderin. Sie würde uns sicher dabei helfen.“ Betroffen sah Dhaôma ihn an. „Aber ich habe nichts, was ich ihr dafür geben kann.“, meinte er nachdenklich. Nur seinen Drachenzahn, aber den würde er gerne behalten. Bezeichnend deutete Mimoun auf die sie umgebenden Bäume. „Mach dich nicht kleiner als du bist.“, bat er. „Aber das habe ich für dich gemacht.“ Und nach einer kurzen Pause fragte er: „Meinst du, sie sucht sich etwas aus, das ich ihr dann geben kann?“ „Es hilft aber uns allen. Auch die Sache mit den Fischen.“ Mimoun lächelte kopfschüttelnd. Sein Freund würde alles, was er tat, nur für Mimoun tun. Egal wie weit reichend der Nutzen wäre. „Und ob sie eine Gegenleistung dafür haben möchte, musst du sie fragen. Mir hat sie damals mit meinem Flügel geholfen, ohne etwas dafür zu verlangen.“ So war das also. Sie war ein großzügiger Mensch. Oder aber sie mochte Mimoun. Interessanter für den Moment war allerdings die Sache mit den Fischen. „Haben sie schon welche geholt?“, wollte er aufgeregt wissen. „Haben sie einen See gefunden, der genug Fische hatte?“ „Sie sind noch nicht zurück. Aufgrund des Unwetters hat sich alles ein wenig verzögert.“, offenbarte der junge Geflügelte und griff endlich zu. Langsam wurde er nämlich hungrig. Dhaôma nahm sich auch etwas, aber plötzlich war ihm etwas mulmig zumute. „Mimoun.“, begann er zögerlich und leise. „Das mit dem Gewitter war ich. Das tut mir schrecklich Leid. Ich hab es gar nicht bemerkt, bis es schon zu spät war. Es ist doch niemandem etwas passiert, oder?“ Mimoun betrachtete lange seinen Freund und sah dann in den Himmel. Was war geschehen, dass er so ausgeflippt war? Einiges lernte Dhaôma nur, um ihm zu helfen. Tote Pflanzen zum Leben erwecken, als sie von den Wölfen angegriffen wurden. Heilung für Mimouns Flügel nach dem Absturz in der Gerölllawine. War es eine unbewusste Reaktion darauf gewesen, dass er zusammengebrochen war? „Die Kinder hatten bei dem ganzen Matsch und Schlamm am nächsten Tag einen Riesenspaß.“, wiegelte er ab. Am besten gingen sie nicht weiter auf diese Geschichte ein. Es gab immer mal wieder heftige Gewitter. Darauf waren die Hütten ausgelegt. Die kleineren Schäden, die es gegeben hatte, waren längst wieder ausgebessert. Also war nichts Schlimmes passiert. „Einen Vorteil hat es ja. Ich kann jetzt Regen rufen, falls es zu trocken wird.“, stellte der Junge fest, bevor er kräftig zulangte. Dank Mimoun hatte Dhaôma jetzt auch endlich genießbares Fleisch für sich. Was ihn zu einer anderen Frage brachte. „Haben sie sich nicht gewundert, dass du Feuer machen kannst?“, wollte er wissen. „Du hast doch gesagt, dass ihr normalerweise nur Feuer habt, wenn ein Blitz einschlägt.“ Mimouns Grinsen wurde immer breiter. „Du hättest sie sehen sollen.“, lachte er irgendwann. „Ich wollte es erst außerhalb des Dorfes machen, um niemanden zu gefährden, aber da die Kleinen immer so neugierig sind, hab ich es mitten auf dem zentralen Platz entzündet. Wir waren gerade von der Jagd zurück und daher gab es viel zu tun, aber sie konnten sich kaum auf ihre Arbeit konzentrieren, da sie nur gebannt auf das Feuer gestarrt haben. Das war herrlich. Das hättest du sehen müssen.“ „Und sie hatten keine Angst?“ Wenn das so war, dann könnte er das öfter machen. Grade, wenn es kalt war. „Das ist toll!“ Dhaôma lachte ausgelassen, doch er stockte plötzlich. Hinter Mimoun schlich sich Elin an. Dahinter kam Haru. Beide hatten einen Gesichtsausdruck, der vor Durchtriebenheit nur so strotzte. Schnell sah er wieder zu Mimoun und kicherte. Mimoun war völlig auf seinen Freund fixiert und merkte nicht die Bedrohung, die sich ihm näherte. Doch er sah, wie Dhaôma stockte, sein Blick kurz abschweifte und er zu kichern anfing. Verwirrt musterte er den Magier, bevor er sich umdrehte, um zu sehen, was dieser gesehen hatte. Er hatte erst die halbe Strecke geschafft, als er aus dem Augenwinkel eine hektische Bewegung sah und reflexartig die Hände hob. Elin konnte er damit abwehren und sie hing nun in seinem Griff, doch der Aufprall von Haru riss ihn zu Boden und zwang Mimoun das Mädchen wieder loszulassen. Sofort stürzten sich beide Kinder auf ihr am Boden liegendes Opfer. „Ihr kleinen...“, drang es amüsiert-angesäuert aus dem Leiberwust hervor. Dhaôma lachte. Dass Mimoun sich überraschen ließ, kam ja selten genug vor, aber dass er jetzt begraben wurde, war schon eine Sache für sich. Ein so niedliches Bild. Und er musste zugeben, dass sich Mimoun als großer Bruder sehr gut machte. Zwar wehrte er die Zecken ab, so gute es ging, aber er verletzte sie nicht dabei. Es schien ihm Spaß zu machen. Sein Blick glitt zu den Häusern. Kein Erwachsener weit und breit. Fließend stand Dhaôma auf. Cerel hatte es gesagt: Er musste selbst auf die Leute zugehen. „Ich sage schnell Bescheid.“, teilte er seinem Freund mit, bevor er sich auf die Suche nach einem erwachsenen Hanebito machte. Mimoun kam nicht dazu zu antworten, denn die flinken Wiesel hatten insgesamt zwei Hände mehr als er, mit denen sie nach seinen kitzligen Stellen suchten. Und als er es schaffte, sich Elin kopfüber unter den Arm zu klemmen, traktierte sie ihn von hinten, denn mit einer Hand wand sie sich immer raus, egal wie er sie drehte. Und dann war da noch Haru, den er mit dem Fuß auf Abstand zu halten versuchte, solange er das Mädchen nicht richtig im Griff hatte. Mit eher minderem Erfolg. „Sag schon, ist sie dein Mädchen?“, wiederholte Elin irgendwann die Frage, die sie damals schon gestellt hatte, als sich Mimoun mehr mit Haru beschäftigte. „Sie ist hübsch! Wenn sie nicht deins ist, dann solltest du das ändern! Auch wenn sie keine Flügel hat!“ „Ja, und sie kann Essen aus nichts erschaffen! Das ist großartig!“, stimmte Haru zu, der gerade begann, an den Stiefeln zu zerren. Füße waren auch oft kitzlig. Mimoun stockte kurz, als er diese Fragen hörte, dachte nicht einmal mehr daran, sich zur Wehr zu setzen, und brach dann in schallendes Gelächter aus. Er ließ die Kinder los und krümmte sich vor Lachen am Boden. Diese Kinder waren einfach nur niedlich. Vor allem, wie kamen sie auf die Idee, dass Dhaôma ein Mädchen sein könnte? Noch immer glucksend wischte er sich die Lachtränen fort und hob zum Zeichen, dass er sich ergab, die Hände. „Könnt ihr mir einen Gefallen tun, Kinder?“ Erneutes Glucksen unterbrach ihn kurzzeitig. „Könntet ihr Dhaôma diese Frage und eure Meinung dazu sagen?“ Diese sahen sich an. Sie verstanden nicht, warum das so witzig war, aber sie zuckten mit den Schultern und wandten sich zu dem Magier um, der nicht mehr da war. „Wo ist sie denn?“, fragte Elin enttäuscht. „Wir wollten doch mit ihr spielen!“ Haru war schon zu der Höhle gelaufen, um hineinzusehen, doch auch dort war Dhaôma nicht. „Suchen wir sie!“, rief er und schon peste er los, einmal um alle Bäume herum, bevor er auf das Dorf zuhielt. Elin beeilte sich, ihn einzuholen. Sie wollte die Frage stellen. Und es war eine Sache der Ehre, ihre Beute als erstes aufzuspüren! Inzwischen war Dhaôma zwischen den Häusern auf einen Hanebito gestoßen. Es war der große Blonde, der neben Oldon gestanden hatte, aber an seinen Namen erinnerte er sich nicht. Einmal tief einatmend trat er auf ihn zu. „Guten Morgen.“, grüßte er und lächelte. Sein Herz klopfte wie wild. „Darf ich sprechen?“ Der Mann sah ihn erst abweisend, dann überrascht an. Mit einem Nicken deutete er an, dass Dhaôma fortfahren sollte, und dieser atmete die Luft aus, die er vor Aufregung angehalten hatte. Nicht höflich, beschwor er wieder Cerels Worte herauf, bevor er zu den Obstbäumen zeigte. „Die Kinder sind zu uns gekommen. Ich habe versprochen, einen Erwachsenen dabeizuhaben, wenn sie spielen wollen, deswegen bin ich gekommen.“ In dem Moment kamen beide wie die Wiesel zwischen den Häusern hervor geschossen. Haru stoppte mitten im Laufen, als er ihn sah, grinste und wollte schon auf ihn zu laufen, da prallte Elin gegen ihn und beide gingen zu Boden. „Was machst du denn? Mach doch die Augen auf.“ „Warum bleibst du stehen?“ „Da, guck doch!“ Stolz präsentierte Haru seinen Fund und sie strahlte. Sofort rappelte sie sich hoch und lief zu Dhaôma. „Bist du Mimouns Mädchen?“, wollte sie wissen. Neben ihr kam Haru zum Stehen. Der Braunhaarige fiel aus allen Wolken. „Wer hat denn gesagt, dass ich ein Mädchen bin?“, wollte er verwirrt wissen. „Du bist keins? Dabei waren wir so sicher!“ Mimoun war den beiden Wirbelwinden gefolgt. Diese Szene würde er sich auf gar keinen Fall entgehen lassen. Als er nun wieder diese Frage hörte und Dhaômas Reaktion darauf sah, ging er erneut vor Lachen auf die Knie. Nobu beobachtete sie Szenerie schweigend. Dass der Magier tatsächlich sein Wort hielt und einen Erwachsenen hinzuziehen wollte, erstaunte ihn. Aber im positiven Sinne. Sein Blick wanderte einmal durch das gesamte Dorf. Langsam erwachte es immer mehr zum Leben. „Wenn ihr hier bleibt...“ Er deutete auf den Platz in der Mitte. „...wird immer jemand ein Auge auf euch haben können. Wenn später jemand Zeit erübrigen kann, könnt ihr auch außerhalb weiterspielen.“ Aus dem Konsens gerissen blickte Dhaôma ihn an, nickte aber lächelnd. „In Ordnung. Vielen Dank.“ Er deutete eine Verbeugung an, bevor er sich den Kindern wieder zuwandte. Um mit ihnen auf Augenhöhe zu sein, ging er in die Knie und stützte die Hände gegen das Kinn. „Sagt mal, wie kommt ihr darauf?“ „Ah, das liegt daran, weil du so feine Kleider anhast, mit Rock und so, und so weiche Haare hast.“, sagte Elin. „Und weil du Blumen wachsen lassen kannst.“ „Und deshalb bin ich ein Mädchen?“ Seufzend rieb sich Dhaôma über die Nase. „Nein, wirklich. Ich bin keines.“ Sie wirkten enttäuscht. Elin sah zu dem lachenden Mimoun, Bedauern auf ihrem Gesicht. Ihr hätte es gefallen. „Und was habt ihr dann vorhin gemacht?“, wollte sie wissen. „Wir haben gefrühstückt.“ „Draußen?“ Große Augen trafen ihn. „Ja, draußen. Haru, hast du das etwa noch nie gemacht?“ Er schüttelte den Kopf. „Dann solltest du das ändern.“ Dhaôma stand auf und ging zu seinem Freund hinüber. „Jetzt reicht es!“, knurrte er. „Wenn du noch einmal lachst, knebel ich dich!“ „Du... du hättest hören sollen... was sie vorhin noch so von sich gegeben haben.“, erwiderte Mimoun, noch immer von Lachattacken unterbrochen. „Wenn du nicht mein Mädchen bist, soll ich dich dazu machen.“ Seine Augenbrauen hoben sich, dann lachte auch er. „Wie kommt ihr auf so einen Mist?“, wollte Dhaôma von den Kindern wissen, die jetzt mit hochroten Köpfen dastanden. Jetzt, wo das Missverständnis aufgedeckt war, kamen sie sich blöd vor. „Er hat dich getragen wie ein Mädchen.“, murmelte das rothaarige Mädchen und spielte mit ihren Locken. „Und lange Haare hast du auch.“ „Und ein Gesicht wie ein Mädchen.“ „Und Mimoun mag dich doch.“ Dhaôma gab auf. „Ist okay.“, sagte er und seufzte, bevor er sich mit einem Lächeln vor sie setzte. „Nein, ich bin kein Mädchen. Das mit dem Gesicht kann ich nicht ändern. Zu meinem Leidwesen bin ich damit geboren worden. Und die langen Haare… tja, ich hab mich dran gewöhnt, dass ich sie habe. Meine Mutter hat darauf bestanden, dass ich sie wachsen lasse. Das hat etwas mit dem sozialen Stand eines Mannes zu tun.“ Sie sahen ihn an, als hätte er Petersilie in den Ohren, und Dhaôma seufzte. „Es gefällt mir.“, übersetzte er es, dass sie es verstehen konnten. Mimoun kämpfte sich wieder auf die Füße hoch, sein Grinsen reichte noch immer von einem Ohr zum anderen. So konnte ruhig jeder Morgen beginnen. Schade, dass sich solche Missverständnisse nicht jeden Tag auftaten. Er trat auf die Kinder zu, beugte sich hinab, als wolle er ihnen etwas zuflüstern, ergriff blitzschnell Elin und klemmte sie sich unter den Arm. „So. Wo waren wir stehen geblieben?“, fragte er und schlang Haru den anderen Arm um den Bauch und ließ seine Finger über dessen Seite tanzen. Sie quietschten unisono und kreischten in den höchsten Tönen, dass einige zu ihnen herüberblickten. Als sie jedoch sahen, dass es Mimoun war, der sie zum Kreischen brachte und dass sie dabei lachten, taten sie nichts. Dhaôma beobachtete sie bloß. Er sah es nicht ein, zu helfen. Mimoun kam mit den Kleinen auch ganz gut alleine klar. Und sie waren ebenbürtige Gegner. Ein ausgeglichener Kampf. Außerdem hatte sein Freund durchaus eine Strafe verdient, dafür, dass er ihn damals gekitzelt hatte. Gut, wenn sie das für ihn erledigten, dann musste er sich nicht der Gefahr aussetzen, einen Rückschlag zu erleiden. Das Zappeln machte es schwer, sie zu handhaben. Elin wand sich unter seinem Arm hervor und bevor Mimoun nachgreifen und sie wieder einfangen konnte, war sie aus seiner Reichweite und sprang ihm auf den Rücken, hielt sich an seinem Hals fest. „Und so was nennt sich Freund.“, lachte er in Dhaômas Richtung. Haru hatte sich in seinem Arm gedreht wie ein glitschiger Fisch und versuchte, es Mimoun heimzuzahlen. Mit wenig Erfolg, da er selbst von Lachen geschüttelt wurde. Doch er bekam Unterstützung, als sich ein dritter und ein vierter Körper auf Mimoun warfen, ihn so wieder zu Boden zwangen. Um das Kind nicht unter sich zu begraben, war er gezwungen, Haru loszulassen. Dhaôma hatte die beiden zusätzlichen Quälgeister genauso wenig kommen sehen wie Mimoun, aber jetzt sah er auch, dass sein Freund definitiv in der Unterzahl war. „Das ist nicht sehr gerecht.“, erklärte er Elin, griff sie um die Hüften und hob sie von Mimouns Rücken. Sie war so überrascht, dass sie sogar problemlos ihren Klammergriff löste. Dann grinste sie. „Das muss nicht gerecht sein. Wir müssen gewinnen!“, plärrte sie ihm entgegen und grinste. „Aber das ist jetzt unwichtig. Wir wollten mit dir spielen!“ „Ah, und was wolltet ihr spielen?“ „Lass rote Beeren in unserem Garten wachsen!“ Sie zeigte auf ein paar gerade ergrünende Sträucher, die sich an eine Lehmwand duckten. Dhaôma lächelte. „Ich denke nicht, dass das ein Spiel ist.“, meinte er. Dann setzte er sie auf den Boden und hockte sich vor sie. „Hast du überhaupt keine Angst vor meiner Magie?“ Jemand landete auf seinem Rücken. Es war Haru. „Weil du Blumen wachsen lässt? Nein.“ „Wir sind mutig!“, erklärte ihm Ramon voller Überzeugung und schwellte stolz die Brust. Er hockte auf Mimouns Bauch und klammerte sich dort mit den Beinen fest wie eine Wanze. „Das ist gut.“ Fragend sah Dhaôma zu seinem Freund. Ob er wirklich Magie anwenden sollte? Von einem Teil seiner Last befreit setzte sich Mimoun auf und umschlang Ramon mit den Armen, hielt und stützte ihn. Dhara, das Mädchen, das noch immer Mimouns Arm umklammert hielt, sah ebenfalls erwartungsvoll zu Dhaôma hinüber. Der junge Geflügelte sah sich im Dorf um. Nobu stand noch immer neben ihnen und so wurde die Frage stumm weitergereicht. Dieser runzelte die Stirn. Sie hatten bereits gesehen, dass er die Bäume zurückgeholt hatte. Es hatte niemandem geschadet. „Ich bleibe in der Nähe.“, antwortete er und seine Stimme hatte einen leicht drohenden Unterton. Mimoun überging ihn, sah seinen Freund an und grinste aufmunternd. Er löste einen Arm von Ramon und schlang ihn Dhara um den Körper und erhob sich mit beiden Kindern im Arm. „Na komm.“ Er nickte mit einem Lächeln in die entsprechende Richtung. „Super! Es gibt rote Beeren!“, jubelte Haru, ließ Dhaômas Hals los und rannte schon mal vor. Neugierig begutachtete er die Büsche, die dieses Jahr nur wenige Blüten hatten. Seine Mutter hatte gesagt, dass das bedeutete, dass es wenig Beeren gab, und das stimmte ihn traurig. Dhaôma erhob sich, bedankte sich bei Nobu und folgte dann Kind und Freund, Elin immer noch auf dem Arm. „Du bist ziemlich groß für ein Mädchen.“ Der Braunhaarige rollte mit den Augen. „Und du bist ziemlich klein für eine Hanebito. Ich bin kein Mädchen, schon vergessen?“ „Ah, verzeih.“ Sie war wieder rot geworden, aber ihre Demut hielt sich in Grenzen. „Also, was ist eine Hanebito?“ „Du bist eine.“, sagte Dhaôma, dann zeigte er in der Reihe auf die anderen. „Und er und er und er. Das bedeutet in der alten Sprache Geflügelter.“ „Hanebito.“ Sie dachte angestrengt nach. „Aber es ist nicht schlimm, dass ich noch klein bin, denn ich wachse noch.“ Sie hatten das Haus erreicht und er setzte sie ab. „Na hoffentlich. So bist du jedenfalls nicht sehr imposant.“ Sie streckte ihm die Zunge raus und der Junge kicherte. Sie war wirklich frech. Dann besah er sich die dürren Büsche. Das waren Himbeeren. Und nur die Hälfte der Büsche war im zweiten Jahr, so dass sie Früchte tragen konnten. Er sah keine Bienen. „Sag mal, Mimoun, du hast doch gesagt, es gibt Bienen. Kommen sie nicht hierher? Die Pflanzen brauchen das, um Früchte zu tragen.“ „Sie verirren sich nur selten hierher.“, gab er zu. Der junge Geflügelte ließ sich ein wenig abseits nieder, dort wo sie einen guten Blick auf sowohl Dhaôma als auch auf die Büsche haben konnten. Die beiden Kleinen, die er bereits im Arm hielt, machten es sich auf seinem Schoß bequem. Schnell winkte er auch die beiden anderen zu sich, damit sich die Erwachsenen keinen allzu großen Stress machen mussten. Nobu blieb neben ihm stehen. So konnte er schneller reagieren. „Es wäre gut, wenn es eine Möglichkeit gäbe, sie anzulocken.“ Darüber würde er sich später Gedanken machen. Mit seiner Magie konnte er die Pflanzen auch überlisten. Als erstes würde er mal dafür sorgen, dass das Wasser im Boden auch von ihnen genutzt wurde und sie stärker wurden. Es dauerte nicht wirklich lange. Seine Arme begannen zu leuchten, als er sie auf den Boden legte, und deutlich konnte jeder sehen, wie die Ranken erstarkten. Die Blätter wurden stärker, die Blüten mehr und größer, sie wuchsen sogar ein Stückchen in die Breite. Dann konzentrierte er sich auf einen, der dem Wind am meisten ausgesetzt war, da dieser am wenigsten Chancen auf eine natürliche reiche Ernte hatte. Seine Finger strichen über die Blüten, die anschwollen, dann vergingen. Erst kaum sichtbar, dann immer größer bildeten sich grüne Beeren, die nacheinander erst rosa und später rot wurden. Bald hingen die Zweige herunter von ihrer Last und Dhaôma stoppte das Schauspiel. „Ich kann nicht versprechen, dass sie süß sind, aber ich hoffe es.“, erklärte er, bevor er einen halben Schritt zur Seite tat. „Wenn ihr erntet, reißt ihm nicht die Blätter ab. Das mögen sie nicht besonders.“ Elin sah zu Nobu auf, der sprachlos war, aber nickte. Bisher hatte er nicht gesehen, wie das mit den Pflanzen funktionierte, aber das war einfach nur faszinierend gewesen. Das Mädchen kümmerte das nicht. Sie hatte schon beobachtet, wie die Obstbäume erwacht waren, da war das hier uninteressant. Wichtig war das Ergebnis! Sie sprang auf, zeitgleich mit Haru, der nicht um Erlaubnis gefragt hatte, und stürzte sich auf die Beeren. Sicherheitshalber machte Dhaôma noch einen Schritt zurück. Mimoun schubste auch die zwei anderen Kinder in die Richtung der Büsche und erhob sich. Er trat neben Dhaôma und verhinderte durch eine Hand in dessen Rücken, dass er weiter zurückweichen konnte. „Du hast die offizielle Erlaubnis mit ihnen zu spielen. Das funktioniert leider nur über Berührung.“, wies er ihn lächelnd darauf hin und schob ihn sanft nach vorne, bevor er seine Hand wieder löste und sich selbst an den Früchten gütlich tat. Stirn runzelnd betrachtete Dhaôma ihn. Essen war ein Spiel? Aber wenn er das meinte… Lächelnd nahm er Ramon hoch und hielt ihn so, dass er an die obersten Beeren herankam. Da er das kleinste der Kinder war, hatte er natürliche Nachteile, die Dhaôma mit seiner Aktion behob. Das Kind war zuerst recht erschrocken, aber schließlich pflückte es begeistert die Beeren. „Vielleicht solltet ihr euren Freunden welche aufheben.“, schlug er irgendwann vor, als er sah, wie die Beeren sehr schnell weniger wurden. „Aber das würde bedeuten, dass wir weniger hätten.“ „Kannst du nicht einfach noch mehr machen?“ Der Braunhaarige schüttelte den Kopf. „Vielleicht könnte ich das, aber was würdet ihr im Herbst bekommen? Die Ernte würde mager ausfallen, denn egal wie viel Magie ich einsetze, wenn der Boden erschöpft ist, dann wird es keine Früchte und keine Pflanzen mehr geben.“ Sie sahen ihn alle groß an. „Der Boden ist erschöpft?“ „Ihr könntet ihn düngen.“ „Was ist düngen?“ „Wenn ihr frische Erde bringt und Laub und dergleichen.“ „Was du mit den Algen gemacht hast?“ „Genau das.“ Dhaôma rückte den Jungen auf seiner Hüfte zurecht. „Das hilft den Pflanzen beim Wachsen.“ „Also ist es okay, wenn wir Algen holen? Dann machst du noch mehr Beeren?“ Lachend gab Dhaôma nach. „Ja.“, stimmte er zu. „Aber trotzdem werdet ihr jetzt ein paar Beeren für eure Freunde aufbewahren, in Ordnung? Schließlich werdet ihr ja bald neue bekommen.“ Und weil er gerade etwas Fürchterliches zu ahnen begann, fügte er hinzu: „Aber Algen holt ihr nur, wenn jemand dabei ist, der aufpasst. Nasse Pflanzen sind schwer. Fragt Mimoun, der hat sie das letzte Mal getragen.“ Mimoun hatte schweigend das Gespräch belauscht. Es war schön zu sehen, wie entspannt sein Freund mit den Kleinen umging. Bei ihnen schien er keinerlei Berührungsängste zu haben. Ob es daran lag, dass sie noch klein waren und keine Bedrohung für ihn darstellen konnten oder eher daran, dass sie selber keine Angst vor ihm zeigten, ließ sich schwer bestimmen. Aber es stimmte Mimoun heiter. Dann begann das Gespräch in die Richtung Algen abzudriften und der junge Geflügelte bekam ein mulmiges Gefühl, welches der Magier mit seinem letzten Satz bestätigte. Er wandte sich einer anderen Seite des Busches zu. Er hatte nichts gehört. Er wusste von nichts. Vielleicht ließen sie ihn ja in Ruhe. Dhaôma hatte diese Geste gesehen und schmunzelte, während die Kinder sich untereinander berieten. Er hatte Ramon zu diesem Zweck sogar absetzen müssen. Am Ende grinsten sie und sammelten jedes zehn Beeren, mit denen sie in alle Richtungen spritzten. Haru verschwand auf der anderen Seite der Wand. Dhaôma lachte. „Mimoun, du hast keine Chance, wenn sie das wollen. Und du profitierst davon. Drücken gilt nicht.“ Und da er selbst nicht fliegen und Dünger holen konnte, war es ihre Aufgabe. „Und du solltest deine Mutter auch nicht vergessen. Sie würde sich sicher freuen, meinst du nicht?“ „Sicher.“, meinte Mimoun und begann zu sammeln. Einen Teil drückte er Dhaôma in die Hand. Dass sich der Magier nie mit seiner Schwester würde anfreunden können, hieß noch lange nicht, dass es mit seiner Mutter nicht klappte. „Du machst ihr eine Freude und ich versuche, meine Schwester zu bestechen.“, meinte er grinsend und winkte mit denen, die er noch in der Hand hielt. Dass der Magier sich nicht bei ihr einschmeicheln sollte, hatte er nicht vergessen, doch dass Mimoun nicht weiter versuchen sollte zu vermitteln, hatte sie nicht erwähnt. „Und hinterher kümmere ich mich um das Grünzeug.“, akzeptierte er geknickt sein Schicksal. „Du könntest mich unten absetzen, dann gehe ich solange schwimmen.“ Sie machten Anstalten zu gehen, doch vorher bedankte sich Dhaôma noch bei Nobu. Der Mann hatte so lange neben ihnen ausgeharrt, obwohl er sicherlich etwas zu tun hatte. Dann rannte er Mimoun hinterher. Zum Zeichen seines Einverständnisses nickte Mimoun und führte sie erst zu den Bäumen, damit sie die Reste ihres Frühstücks einsammeln konnten. Anschließend kehrten sie in die kleine Hütte zurück. Die beiden Frauen waren gerade dabei, ihres zu beenden, als die Jungen den Vorraum betraten. Mimoun ließ ihnen gar keine Zeit für Fragen oder Reaktionen. Er setzte sich neben seine Schwester, versperrte ihr mit seinen Schultern den Blick auf den Magier, stellte die Sachen ab und hielt ihr die geöffnete Hand unter die Nase. Misstrauisch, als wären es giftige Insekten, betrachtete sie die kleinen roten Früchte. „Ich habe dir gesagt, er soll…“ Weiter kam sie nicht, denn Mimoun hatte beschlossen, dass es sonst nichts brachte. Blitzschnell schnappte er eine Frucht und schob sie ihr mitten im Wort in den Mund. „Er hatte nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet. War alles ich.“ Währenddessen legte Dhaôma seine Beeren vor Cerel auf den Tisch. Er lächelte vorsichtig. „Guten Morgen.“ Mit einem Lächeln erwiderte sie den Gruß. Dann betrachtete sie die kleinen Früchte vor sich. Nach einem kurzen Blick auf ihre Kinder, wo Silias Protest sofort durch eine weitere Beere in ihrem Mund unterbrochen wurde, nahm sie vorsichtig eine zwischen die Finger und probierte. Lecker waren sie. „Vielen Dank.“, brachte sie hervor, bevor die nächste Beere dem Schicksal ihrer Vorgängerin folgte. Ebenso wie die restlichen, von denen Cerel einige in Dhaômas Richtung schob, damit er zusammen mit ihr diese Leckereien genoss. Freude durchströmte ihn und färbte seine Wangen wieder rot. Ein kurzer Blick zu Mimoun verriet ihm, dass dieser bleiben würde, bis Silia aufgegessen hatte. Unsicher setzte er sich ebenfalls hin. „Was du gesagt hast, hat geholfen. Danke schön.“, sagte er zu Cerel. „Es freut mich, dass ich dir helfen konnte.“, erwiderte sie lächelnd und beobachtete ihren Sohn, wie er Silia in den Schwitzkasten nahm. Sie schien die Beeren wieder ausspucken zu wollen, was er zu verhindern suchte. Sie schmunzelte amüsiert. „Geht es dir jetzt besser? Ich meine nicht körperlich, das sehe ich. Ich meine, wegen uns. Glaubst du, du wirst dich hier irgendwann wohl fühlen können?“ „Sicher.“ Zuversichtlich nickte Dhaôma. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man etwas kann, das anderen hilft.“ Auch er beobachtete das zankende Geschwisterpaar. Sie war ein seltsames Mädchen. Etwas nicht zu essen, nur weil es mit Magie gewachsen war, war kindisch. Aber vielleicht mochte sie es auch einfach nicht, weil ein Magier seine Finger im Spiel hatte. „Mimoun!“, erklang es da von draußen. „Dhaô! Kommt endlich!“ Die Kinder waren zurück. Wahrscheinlich hatten sie die Beeren nur kurz abgelegt und waren sofort zurückgekehrt. „Wir wollten doch Algen sammeln!“ Mimoun zuckte zusammen und verzog leidend das Gesicht. Er lehnte sich zurück und schob sich die letzte Beere in den Mund. Warum waren diese Flöhe nur so flink auf den Beinen? „Du Dummkopf! Idiot!“ Eine Faust donnerte auf seinen Kopf hinab. Erneut zuckte er zusammen und hielt sich die Stelle, die seine Schwester getroffen hatte. Verdient hatte er es ja, aber weh tat es trotzdem. Als er vorsichtig hoch lugte, erkannte er, dass sie eindeutig wütend war. Er hatte es wohl übertrieben. Perfekt. Sie musste sich nicht übergangen fühlen, hatte ihren Teil bekommen und ihre Wut richtete sich nicht auf Dhaôma. Was wollte man mehr? Frech grinsend erhob er sich und schob seinen Freund nach draußen, wo die kleinen Plagen schon sehnsüchtig warteten. „Also.“, begann der junge Geflügelte. „Ihr wartet hier und ich hole die Algen. Dhaôma wird erst einmal ein Bad nehmen und sich später um die Algenvernichtung kümmern.“ Er beugte sich vor und fixierte jeden einzelnen von ihnen scharf. „Und ihr wartet hier. Solltet ihr versuchen uns zu folgen, werden euch eure Eltern vielleicht nicht mehr erlauben, mit ihm zu spielen.“ Sie sahen ihn groß an. Nicht mehr mit ihm spielen? Aber wo lag denn der Sinn darin, mit ihm zu spielen, wenn er gar nicht da war? Dennoch nickten sie und Dhaôma und Mimoun konnten zu den Seen fliegen, ohne gestört zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)