Es führt mich in die Dunkelheit von RoyalFool (Die blutige Entscheidung) ================================================================================ Kapitel 4: Die schwarze Rose ---------------------------- Dieses Kapitel ist besonders gewidmet, die im Larp die Rolle der Meaghan McCormack spielt. Es ist nur wenige Tage nach dem Desaster an Weihnachten und ich war unüblich früh wieder in die Schule zurückgekehrt. Jetzt klebte meine linke Wange an einer Klobrille und ich schrie meinem Bruder wütend hinterher, doch er sah sich nicht einmal mehr um. Ich hatte schon länger geahnt, dass er der Familie bald endgültig den Rücken kehren und seinen eigenen Weg gehen würde. Es hatte sogar Situationen gegeben, in denen ich ihm von Herzen gewünscht hatte jenseits der Familie Black glücklich zu werden, doch dass alles so eskalieren würde, hätte ich nicht einmal in meinen schlimmsten Alpträumen kommen sehen. Und von denen hatte ich seit der Begegnung mit dem Nachtmahr viele. Wir hatten ihn besiegt und es war zum Glück nicht mehr viel vorgefallen, an dem ich selbst direkt beteiligt gewesen wäre. Ich hatte mir gewünscht, Sirius hätte mich zu seinem Geburtstag eingeladen, doch er hatte vor Halloween wohl nur mit seinen engsten Freunden irgendwo gefeiert. Da ich wusste, dass Vater ihm das Taschengeld endgültig gestrichen hatte, hatte ich ihm jede Galeone und jeden Sickel, den ich entbehren konnte, zugeschickt mit einer Geburtstagskarte. Ein wenig traurig hatte ich geschrieben, dass wir uns als Brüder weit genug voneinander entfernt hatten, dass ich mir nicht mehr sicher war, was ihm gefiele und von daher solle er sich mit dem Geld selbst etwas kaufen. Natürlich hoffte ich, dass er es sinnvoll ausgeben würde und nicht nur für alberne Streiche oder irgendeinen merkwürdigen Muggelkram, womit er unsere Eltern in den Wahnsinn treiben konnte. An Halloween wollte ich sämtlichen Gruselgeschichten und hässlichen Fratzenmasken ausweichen und zog mich früh in mein Bett zurück. Der Schlafsaal war leer, ich war allein und obwohl ich noch ein angenehmes Märchen las, kehrte das Gefühl einer dunklen Vorahnung zurück und nistete sich hartnäckig in mein Herz. Am nächsten Morgen hörte ich Gerüchte, ein paar Schüler hätten irgendwo ein echtes Menschenherz gefunden, in der Nähe von Hogsmeade. Ich bemühte mich, diesen beunruhigenden Geschichten nicht zu viel Beachtung zu schenken und bei der Fülle an Hausaufgaben, die wir bis vor den Weihnachtsferien erledigen mussten, war das nicht schwer. Ich wusste nicht einmal, welche Schüler an diesem angeblichen grausamen Fund beteiligt gewesen sein sollten und ich fragte nicht nach. Manchmal konnte zu große Neugier einen in noch größere Schwierigkeiten bringen und ich war froh, dass in dem Moment der größte Stress, den ich hatte, der wegen der vielen Aufsätze war. Ich wusste noch nicht warum, aber ich hatte angefangen, Artikel aus dem Tagespropheten zu sammeln und zu ordnen. Immer, wenn von merkwürdigen Unfällen, ungeklärten Morden oder gar schon von Todessern gemunkelt wurde. Natürlich würde jeder typische Gryffindor denken, ich sei ein dummer kleiner Reinblutfanatiker, der ein Fan des Dunklen Lords und seinen Anhängern war. Ich wusste noch nicht genug, um beurteilen zu können, ob ich den Zielen und Methoden jenes Dunklen Lords zustimmen konnte und ich konnte nicht ahnen, welche Gerüchte des Tagespropheten stimmten und was aus der Luft gegriffen war. Ich verabscheute jedenfalls unnötige Gewalt, nicht nur gegenüber Hauselfen. Ach, wenn mein Bruder nur einmal nett zu unserem armen Kreacher wäre! Viel zu schnell hatte ich neben Sirius gestanden, mit dem Koffer in der Hand. Ich hatte seine Anspannung gespürt, aber ignoriert. Die Ferien fingen schließlich an! So, wie Sirius sich manchmal in der Schule benahm, könnte man meinen, er sei einer von jenen Schülern, die gern mal ein paar Tage frei hatten. Und es waren Weihnachtsferien! Wenn er sich nur ein wenig zurück hielt, könnte er sich vielleicht sogar mit unseren Eltern vertragen! Oh, wie dumm von mir, mir das einreden zu wollen. Ich wurde sehr bald eines Besseren belehrt. Weihnachten, das Fest der Familie, auf das ich mich eigentlich gefreut hatte, war zu einer Katastrophe geworden. Sirius Schmerzensschreie, als Vaters Strafe ihn traf, übertönte ich innerlich mit Wut. Sirius war selbst schuld gewesen, wenn er sich absichtlich so schlecht benahm und alle Anwesenden beleidigte! Wir hatten vorher noch versucht, ihm Vernunft einzureden - vergeblich. Normalerweise war Mutter die temperamentvolle, die in plötzlicher Wut mit Flüchen um sich warf. Doch diesmal war es Vater gewesen, der eiskalt… Mir schauderte. Meine Wange klebte an der Toilette wie die Muggelposter mit den halbnackt abgebildeten Frauen an der Wand in Sirius Zimmer. Ich hatte halb mitbekommen, dass Sirius auch andere Schüler angegriffen und in anderen Kabinen festgeklebt hatte. Ich hörte Florence leise fluchen und dann ein Geräusch wie das Reißen von Stoff. „Na toll, der Rock war neu!“ Mir wurde schlecht, als ich mir vorstellte, wie man wohl meine arme Wange von dem Klositz losschneiden müsste. Zu meinem Glück oder Unglück gesellte sich die maulende Myrte zu uns und übertönte mit ihrem übertrieben klagenden Jammern mein unterdrücktes Schluchzen. Jemand beugte sich zu mir und Emma Vanity sagte, sie und Florence würden die Lehrer holen, damit man mich und Evan Rosier befreien könnte. Ihn hatte Sirius mit einer Hand an eine Toilette hinter mir geklebt. Da ich meinen Kopf keinen Millimeter bewegen konnte, konnte ich nicht zu ihm sehen. Bis Professor McGonagall mit Madame Pomfrey kam, hatte ich genug Zeit, Panik aufzubauen. Sie würden Fragen stellen! Wenn Sirius erzählte, warum er so sauer auf mich und seine Familie und alle Familien, die er als Reinblutfanatiker abstempelte, war… Wenn bekannt würde, dass unser Vater einen unverzeihlichen Fluch zur Strafe angewandt hatte, gegen den eigenen Sohn! Nein, ich wollte nicht, dass meine Eltern in Askaban landeten! Ich hatte Mitleid mit Sirius gehabt, es hatte mich schockiert, zu welch drastischen Maßnahmen Vater gegriffen hatte, aber… Sirius war sicher bei einem seiner Freunde untergekommen. Ich tippte auf Potter, sicher war ich mir allerdings nicht und ich wollte nicht nachfragen. Doch wo sollte ich hin, wenn Sirius dafür sorgte, dass die Familie endgültig zerbrach? Ich bestätigte, dass Sirius es gewesen war, der mich und die anderen mit dem starken Klebefluch hier in der Toilette festgeklebt hatte, aber ich schwieg eisern zu den Einzelheiten. Zuerst wurde Evans betäubt und dann seine Hand vorsichtig losgeschnitten, danach war ich an der Reihe. Obwohl ich nicht direkt den Schmerz spürte, war es ein unbeschreiblich ekliges Gefühl. Ich schmeckte Blut auf der Zunge und ich wusste, dass es von meiner Wange auf mein weißes Hemd tropfte. Mir wurde schlecht und nachdem ich mich übergeben hatte, sank ich in eine erlösende Ohnmacht, aus der ich erst im Krankenflügel erwachte. Ich spürte einen frischen Verband an meiner linken Gesichtshälfte und als ich vorsichtig meine Augen schweifen ließ, sah ich Florence und Emma mit neuen Röcken und Evan mit einem Verband am Arm um mein Bett stehen. McGonagall hielt Sirius am Arm und war offenbar mitten in der Befragung oder Standpauke. Ich riss meine Augen panisch auf und versuchte, mich aufzusetzen und etwas zu sagen, aber sofort meldete sich ein stechender Schmerz und ich brachte nur ein Stöhnen hervor. „Meine Güte, Sirius Black, siehst du, was du deinem kleinen Bruder angetan hast? Der arme Junge hat ja panische Angst vor dir!“, interpretierte Madame Pomfrey meine Reaktion. McGonagalls Augen blitzten gefährlich, doch Sirius Gesichtsausdruck blieb arrogant und trotzig. Er sagte nichts. Keine Erklärung, keine Entschuldigung, nichts. Ich war merkwürdig erleichtert. Sirius würde sich keinem anderen Schüler nähern dürfen, er würde bis einschließlich zum Silvesterball Strafarbeiten allein erledigen müssen, ich würde ihm eine Zeitlang nicht einmal versehentlich begegnen. Das hatte er davon, dass er sich nicht zügeln konnte! Die beiden Mädchen und Evan Rosier sahen Sirius mit größter Genugtuung hinterher, obwohl gemurmelt wurde, man hätte den Unruhestifter endlich ganz von der Schule schmeißen können – war ja schließlich nicht das erste Mal, dass er Mitschüler angriff und solange er hier wäre, würde er es mit Sicherheit auch wieder tun, egal wie oft er nachsitzen musste. Vater hatte mich eher in die Schule zurück geschickt, nachdem Dumbledores Brief angekommen war, mit der Begründung, dass er als Familienoberhaupt einiges regeln müsse, jetzt wo Mutter Sirius Namen aus dem Stammbaum gebrannt hatte. Ich spürte den Druck, der nun auf meinen Schultern lastete als neuer offizieller Stammhalter und Erbe der altehrwürdigen Familie Black. Ich musste beweisen, dass ich als Zweitgeborener würdiger war als der Erstgeborene. Ich würde die Fehler meines Bruders ausbügeln müssen. Man würde mir weniger Fehltritte verzeihen, denn man würde schnell vermuten, ich würde meinem abtrünnigen Bruder doch zu ähnlich sein und seinem schlechten Beispiel folgen. Mutter hatte mir eingetrichtert, ich solle mir für den Ball ein würdiges Mädchen aussuchen, aber ich war froh, dass sie keine Zeit gehabt hatte, mir in meine Wahl rein zu pfuschen und mir jemanden vorzusetzen. Im Gegensatz zu Sirius hatte ich nie auch nur im Scherz damit gedroht, mich mit einer Muggel oder einem Schlammblut einzulassen. Ich hatte für diesen Schulball eine Wunschvorstellung, ich musste sie nur noch fragen. Ob sie schon gefragt worden und vergeben war? Ob sie ja sagen würde, obwohl die Verletzung in meinem Gesicht morgen sicher noch zu sehen sein würde? Zu lange sollte ich nicht warten, denn sie war hübsch und beliebt… Da die Entscheidung, eher aus den Ferien in die Schule zurück zu kehren sehr spontan gefallen war, hatte ich als Wichtelgeschenke nur noch Kleinigkeiten einpacken können und an Meaghan hatte ich keinen Brief mehr geschrieben, dafür hatte ich jedoch eine schwarze Rose besorgen können. Hoffentlich war ihr das nicht gleich zu übertrieben, ich hatte aber gelernt, dass es sich für einen Gentleman gehörte, wenn er eine Dame zu einem Ball oder dergleichen führen wollte. Einen edleren Anzug hatte ich auch in meinen Koffer gepackt, dafür hatte ich in der Hektik ein paar Schulsachen vergessen, die mir nachgeliefert werden würden. Sirius würde hingegen einige seiner Sachen niemals wiedersehen. Mutter hatte alles, was nicht niet- und nagelfest war, zerstört und hinausgeworfen in ihrer Wut, als sie entdeckt hatte, dass er sich nicht an sein Arrest gehalten hatte, sondern abgehauen war. Meine Gedanken schwankten stark zwischen „ist das Beste so“ und „wie kann er nur immer so egoistisch sein und seine Familie im Stich lassen“, obwohl ich am liebsten gar nicht mehr drüber nachdenken wollte. Wie immer verbreiteten sich Gerüchte in Hogwarts wie ein Lauffeuer. Zumindest von der Prügelei schienen alle zu wissen und sobald ich den Krankenflügel am nächsten Tag verließ, wurde ich mit neugierigen Fragen bombardiert. „Warum hat Sirius das gemacht? Wie lange geht denn seine Strafe? Wird er vielleicht doch zum Ball kommen können? Kannst du nicht ein gutes Wort für ihn einlegen? Ihr habt ihn sicher irgendwie provoziert, gebt es zu!“ Und so weiter. „Es reicht!“, keifte ich dem Hufflepuff-Mädchen entgegen, das mir gerade einfühlsam erklären wollte, dass es gehofft hatte, mit meinem Bruder zum Ball gehen zu können. „Ich weiß es nicht, fragt die Lehrer! Ist doch nicht meine Schuld, dass er ständig Streiche spielt oder sich prügeln muss und dafür Ärger riskiert!“ Das Mädchen sah mich etwas erschrocken und entschuldigend an. „Tut mir leid – sag allen, sie sollen sich nicht in unsere Familienangelegenheiten mischen. Ist schwierig genug…“, seufzte ich, als ich mich abwandte und zu meinen Kameraden flüchtete. Kurz sprach ich mit Evan Rosier, immerhin war er der Vertrauensschüler der Slytherins und hatte ohnehin alles mitbekommen. Er sorgte dafür, dass mich zumindest an dem Tag immer ein paar Slytherins vor anderen Schülern und ihren viel zu neugierigen Blicken abschirmten. Das gab mir die Zeit, die ich brauchte, um mich wieder zu sammeln. Als ich die große Halle betrat, wurde ich von meinen Mitschülern auf die Mistelzweige hingewiesen, die über jedem Eingang hingen. Ich verdrehte die Augen und meinte: „Evan, du kannst ja die Gelegenheit nutzen und Florence küssen! Immerhin seid ihr inzwischen verlobt!“ Ich betrat die Halle, die übertrieben weihnachtlich geschmückt war. Ein riesiger Tannenbaum ächzte unter der Last der Kugeln und des sonstigen Schmuckes, dass man kaum noch die grünen Tannennadeln dazwischen ausmachen konnte. Der Geruch von frisch gebackenen Keksen und heißem Punsch lag in der Luft. In einer Ecke wurden Weihnachtslieder gesunden und frei umgedichtet. Ich entspannte mich ein wenig und legte das Wichtelgeschenk für Severus Snape auf den großen Geschenkehaufen. Manchmal brachte Vater mir in den Ferien Zauber bei, die wir in der Schule vielleicht nicht lernten und die er dennoch für nützlich hielt. Einige dieser Zauber und Bannsprüche waren womöglich kaum mehr Leuten als Mitgliedern unserer Familie bekannt. Severus bekam von mir einen kleinen, glatt polierten schwarzen Stein, den ich in einem recht aufwändigen Ritual so verzaubert hatte, dass er mit wenigen zusätzlichen Worten einen Schutzstein hätte, der ihn eine begrenzte Zeit vor einem bestimmten Angriffszauber immunisierte, solange er den Stein bei sich trug. Da Potters Lieblingszauber vor den Ferien „Stupor“ gewesen war, hatte ich auf den kleinen Zettel die Empfehlung geschrieben, diesen Zauber nach den Anweisungen auf den Stein anzuwenden. Einen ähnlichen Stein hatte ich für Emma Vanity noch bereit, aber er war lediglich ein Heilstein, der ihre mentalen Abwehrkräfte unterstützen würde und sie somit weniger anfällig für Stresssituationen oder dergleichen machen würde. Ich rechnete jedenfalls nicht damit, dass ein Schüler dieser Schule mit echten geistigen Angriffen rechnen musste. Okklumentik wurde hier immerhin auch nicht gelehrt. Ich wusste noch nicht genau wann wir die Zeit für die kleine Slytherin-interne Weihnachtsfeier hätten, die Planungen diesbezüglich hatte ich kaum mitbekommen. Ich setzte mich mit den anderen Slytherins an einen Tisch und kaum waren alle Schüler da, erschien Essen magisch auf den Tischen und kleine, als Wichtel verkleidete Hauselfen verteilten die Wichtelgeschenke. Ich war gespannt, was ich bekommen würde und ob ich je herausfinden würde, wer mir das Geschenk gemacht hatte. Es gab große und winzige Geschenke, wunderschön und provisorisch verpackte und welche, wo man bereits erahnen konnte, was darin war und andere, wo man es nicht schon von außen erraten konnte. Als alle mindestens ein Geschenk vor sich liegen hatten, wünschte Dumbledore uns ein frohes Auspacken. Ich musste schmunzeln, solche Worte waren so typisch für diesen Schulleiter! Ich hatte einen winzigen Umschlag und konnte erkennen, dass es sich um einen Ring hielt, als ich ihn gegen das Licht der Kerze vor mir hielt. Ich öffnete den Umschlag und holte den ebenmäßig silbern glänzenden Ring hervor. Es waren schlichte Runen in ihn eingraviert und es sah so aus, als sei es lediglich das Futhark-Alphabet. Dennoch zeigte ich den Ring Florence, um sicher zu gehen, dass da nicht noch mehr hinter steckte. Da sie nichts Verdächtiges entdeckte, steckte ich den Ring an meinen Finger. Kurz hielt ich die Luft an, aber ich spürte nichts Ungewöhnliches. Gut, jetzt hatte ich einen unauffälligen Spicker, sollte mir je in einer Klausur eine Rune nicht mehr einfallen! Wer mir diesen Ring geschenkt haben mochte, wusste ich nicht. Es musste jemand sein, der mich oder einen meiner Freunde gut genug kannte, um meine Fingergröße erahnen zu können, denn der Ring saß perfekt. Ich mochte ihn und würde ihn gerne tragen. Kurz sah ich zu Severus hinüber und als spüre er meinen Blick, sah er von dem kleinen Zettel mit der Anweisung auf und direkt zu mir herüber. Ein grimmiges Verständnis lag in seinem Blick, der dann mit unverhohlener Gehässigkeit zum Tisch der Gryffindors zuckte. Ich verspürte Genugtuung. Ich würde mir nicht einmal selbst die Hände schmutzig machen müssen, es reichte vielleicht, dass ich Potters ärgstem Feind einen Vorteil zugespielt hatte. Avery hatte neben seinem Wichtelgeschenk noch einen Umschlag mit Schlamm bekommen und der Verdacht fiel natürlich sofort auf die Gryffindors. „Echt witzig…“, wurde sarkastisch gebrummt. „Das kriegen die zurück.“ Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr und sah überrascht, dass Meaghan sich an unseren Tisch herangewagt hatte, um mir eine Weihnachtskarte zuzuschieben und schnell wieder zu ihren Freundinnen zu verschwinden. Ich nahm die Karte und bemerkte ein Foto. Jemand hatte es wohl geschafft, einen Schnappschuss von uns beiden zu machen, wie wir schüchtern nebeneinander saßen. Schmunzelnd drehte ich die Karte um und las ihren knappen Weihnachtsgruß. Mein Herz machte einen glücklichen Sprung und alle albernen Rachegedanken waren wie weggewischt. Sie hatte an mich gedacht und das gab mir den Mut, die schwarze Rose herbeizuzaubern und an den Tisch der Ravenclaws heranzuschleichen, wo Meaghan sich wieder gesetzt hatte. Ich räusperte mich verlegen und hielt ihr die Rose hin. „Ich… ich wollte dich fragen, ob du schon einen Ballpartner hast, also, oder… Möchtest du mit mir zum Ball?“ Ich stockte kurz. „Also, wenn jemand anders schneller war, wäre das nicht schlimm, die Rose möchte ich dir trotzdem schenken, wenn sie dir gefällt!“ Mein Herz pochte aufgeregt, als sie lächelnd die Hand ausstreckte. Ihre Fingerspitzen berührten leicht zitternd meinen Handrücken. War sie auch so aufgeregt? Dann nickte sie und sagte: „Mich hat noch keiner gefragt und… ich würde sehr gern mit dir gehen.“ Ich war so erleichtert, dass ich kein weiteres Wort hervorbringen konnte und eilig wieder an meinen Sitzplatz zurückkehrte. Evan und ein paar andere Slytherins sahen mich neugierig an. Ich strahlte. „Ich habe Meaghan gefragt! Sie geht mit mir zum Ball!“, verkündete ich mit Stolz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)