Letters von Pibu-san (von a bis z) ================================================================================ Kapitel 7: g wie geheimnisvoll ------------------------------ g wie geheimnisvoll Ich glaubte, mich kaum mehr unter Kontrolle halten zu können, als ich einen Titan nach dem anderen erledigte. Wir kämpften Hand in Hand gegen die Armee an. Bis vor ein paar Wochen, hatte keiner daran gedacht, den Feind als ultimative Waffe einzusetzen. Keiner würde damit rechnen, dass Menschen, unser eigen Fleisch und Blut, unsere Freunde, Verwandte, Familie, die Fähigkeit besitzen würden, sich in solche Monster zu verwandeln. Die Elite begleitete mich. So hatte ich sie noch nie kämpfen sehen. Ich hatte den Drang alle zu beschützen, jedoch ging immer wieder jemand zu Boden. Sie wurden nicht gefressen, denn glücklicherweise konnte ich sie immer, im letzten Augenblick retten. Die Titanen wurden getötet. Brutal. Voller Qual. Voller Schmerz. Ich stampfte auf sie nieder. Ich riss ihnen die Arme und Beine ab. Ich zerquetschte sie unter meinen Füßen. Ich schlug auf ihre Köpfe ein, um ihre hässlichen Gesichter nicht mehr sehen zu müssen. Ich biss ihnen in den Nacken. Ich fühlte mich gut. Rivaille war immer in meiner Nähe. Er beobachtete das Schauspiel und kontrollierte mich. Der Befehl mich zu töten, falls ich durchdrehen würde, war immer noch aufrecht. Als der letzte Titan zu Boden ging, tötete ich ihn indem ich mehrere Male auf ihn eintrat. Schlussendlich reichten seine Regenerationskräfte für die Wundheilung nicht mehr aus und der leblose Körper begann stark zu rauchen. Mein Titanenkörper trug ebenfalls Schrammen davon. Der linke Arm wurde mir abgebissen und eine Hand hatte meinen Oberkörper durchbohrt. Irgendein Soldat hatte mich für einen der Wilden gehalten und wollte mir den Nacken aufschlitzen. Als ich die Haken seines 3D-Manouver Gears gespürt hatte, hatte ich mich zu ihm gedreht und meinen noch vorhandenen Arm schützend vor mich gehalten. So war mir nur meine Hand sauber abgetrennt worden. Und die ganze Zeit über hatten kleine, hungrige Titanen der 2 Meter Klasse, an meinen Fersen und Knöcheln herumgenagt. Ich spürte wie sich der Schmerz allmählich ausbreitete. „Raste dich ein paar Minuten aus. Dann wird es dir besser gehen.“, riet mir Rivaille. Er lobte mich für meinen Mut und die Tapferkeit, die nötig gewesen waren um unsere Freunde und Kameraden zu beschützen. Er kniete auf meiner Schulter nieder und tätschelte mich aufmunternd. Ich war erschöpft und lies mich in diesem Moment vornüber zu Boden fallen. Ich landete auf meinem Bauch und legte auch meinen Kopf auf den harten Boden. »Armin …« „Rawwwww“ Armin stand vor mir und stütze sich mit der Hand an meiner Stirn ab. Er drehte sich um, lehnte sich gegen meinen Kopf und sank ebenfalls nieder. »Armin… Gott sei Dank bist du am Leben…« „Wohhhhhhhh“ Einen kurzen Moment fühlte ich mich frei und wollte alles vergessen. Ich schloss meine Augen und fühlte etwas Nasses mein Gesicht hinab laufen. „Eren? Weinst du etwa gerade?“, fragte Hanji perplex. „Tztz, Titanen weinen nicht.“, mit diesen Worten setzte sich auch Rivaille zu uns. „Eren. Dank dir haben wir keine Verluste zu melden. Nur ein paar Verletzte die wir wieder zusammen flicken können. Wir sollten unser Zeug packen und …“ ~~~~~~~ Eren´s Pupillen zogen sich abrupt zusammen. Er knirschte mit den Zähnen und sprang ohne Rücksicht auf die Anderen auf. Seine Wunden waren bereits alle geheilt. Der Titan hob beide Hände, ballte sie zu Fäusten und schrie laut auf. Er setzte einen Fuß vor den anderen, immer schneller. Sein Körper wurde in die Richtung des Waldes gezogen, aus dem die Titanen gekommen waren. Aber schon bald war er außer Puste und seine Geschwindigkeit verlangsamte sich immer weiter, bis er schließlich stand. Den Blick zur Erde gesenkt, konnte Eren, inmitten des verrottenden Fleisches einen menschlichen Körper erkennen. Einen menschlichen Körper mit langen schwarzen Haaren. Er war in ein weißes, wallendes Kleid gehüllt. Vorsichtig hob der Riese das mitleiderregende Häufchen Elend auf. Er musste aufpassen, es nicht mit seinen großen, starken Händen zu zerdrücken. Eren kniete vorsichtig mit einem Bein nieder, die Augen starr auf das Wesen vor sich gerichtet folgte auch sein zweites Bein. Wer war diese Person? Lange schwarze Haare. Erens Herz blieb für eine Sekunde stehen. Es rasten ihm Bilder aus lang vergangenen Tagen durch den Kopf. Mikasa? Nein, Mikasa war tot. Obwohl es noch nicht so lange her zu sein schien. Er spürte die Wärme in seinen Händen, welches das unbekannte Mädchen ausstrahlte. Sie lebte. Ihre Haut wurde allmählich rosiger. In der ewig andauernden Stille, glaubte Eren ihren Herzschlag zu hören. Er wollte sie gerade ansprechen, als er die Klingen zweier Schwerter in seinem Nacken spürte. Eren drehte sich im Inneren des Titanen um und wollte es verhindern, aber es war bereits zu spät. Rivaille zog ihn schon aus der Fleischhülle. In Heichous Armen hängend, wandte er nochmal den Blick zu dem Mädchen, ehe er voller Erschöpfung zusammen brach und das Bewusstsein verlor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)