The last Order von Walpurgisnacht ================================================================================ Kapitel 1: The last Order ------------------------- - Coruscant, Ratskammer des Hohen Rates der Jedi - Ein langer Tag neigte sich allmählich dem Ende. Vor kurzem wurden die Verhandlungen um Ahsoka Tano zu ihren Gunsten beendet. Die Anklage lautete wie folgt: Mord und mehrfaches Legen von Sprengsätzen. Letztendlich konnte Ahsoka ihre Unschuld beweisen. Aber zu welchem Preis? Niemand hatte ihr geglaubt. Der Senat nicht. Der Hohe Rat der Jedi nicht. Dies hatte schließlich dazu geführt, dass man sie aus dem Jedi-Orden ausschloss. Es war früher Abend als Ahsoka in die Ratskammer des Hohen Rates gerufen wurde, in der bereits ihr Meister Anakin Skywalker, Obi-Wan Kenobi, Plo Koon, Yoda, Mace Windu, Ki-Adi Mundi und Saesee Tiin auf sie warteten. Die junge Togruta betrat den von der Abendsonne gefluteten Raum und sah alle Anwesenden abwartend an. Die Stimmung war bedrückend und auch in der Macht herrschte eine gewisse Unruhe. Schließlich ergriff Anakin das Wort und brach die unangenehme Ruhe. „Ahsoka, es tut mir so leid. Wegen allem.“ Anakins Worte waren aufrichtig, ebenso wie sein Blick. „Der Rat hat einen Fehler gemacht, dich für schuldig zu erklären, kleine Soka.“, ergänzte ihn Meister Plo Koon. „Du hast große Stärke bewiesen und stets dafür gekämpft deine Unschuld zu beweisen.“ sagte Saesee Tiin. „Das ist der wahre Weg eines Jedi-Ritters.“, gab nun Ki-Adi Mundi von sich. „Dies war wahrhaftig eine gute Prüfung für dich – das sehen wir jetzt.“, erklärte Windu. „Wir verstehen, dass die Macht manchmal auf mysteriöse Weise arbeitet. Und mit Hilfe dieser Prüfung, bist du zu einem wesentlich stärkeren Jedi geworden. Das wäre dir anders vermutlich nicht gelungen.“ Die bedrückende Stille zu Beginn war kein Vergleich zu dem Szenario, welches sich Ahsoka gerade bot. Es erweckte fast den Eindruck, als würden sich die anwesenden Ratsmitglieder dazu verpflichtet fühlen nach und nach etwas zu sagen, um ihr Gewissen wieder reinzuwaschen. Eine unangenehme Reihe von auswendig gelernten Sätzen. Nur Obi-Wan schwieg. Und auch Ahsoka hüllte sich weiterhin in Schweigen und verschränkte nur ihre Arme vor dem Brustkorb. „Zurück in den Orden du kannst.“ Damit hatte auch Meister Yoda seinen Soll erfüllt. „Wir fragen dich, ob du zurückkommen möchtest, Ahsoka.“, sagte Anakin, ging ein paar Schritte auf Ahsoka zu und hielt ihr eine Hand hin. In seiner Hand befand sich Ahsokas Kette, welche noch bis vor Kurzem ihren Padawanzopf representierte – bis man ihn ihr abgerissen und sie somit aus dem Jedi-Orden verwiesen hatte. „Ich frage dich.“ Ahsokas Blick wanderte ruhig von Anakin, zu der Kette und wieder zurück. Er lächelte erwartungsvoll, als Ahsoka nach einigen Augenblicken ihre Hand hob, um scheinbar nach der Kette zu greifen. Schließlich beendete Ahsoka diesen Moment, indem sie Anakins Hand um die Kette schloss. Als Anakin realisierte, was sie gerade getan hatte und was dies bedeutete, wich sein Lächeln sofort einem ungläubigen Gesichtsausdruck. „Es tut mir leid, Meister.“, sagte Ahsoka mit belegter Stimme und ließ seine Hand los, um daraufhin einen Schritt zurückzugehen. „Aber ich komme nicht zurück.“ Mit einem traurigen Blick wandte sich die Togruta ab und verließ die Ratskammer. Anakin konnte nicht glauben, was gerade geschehen war. Sollte es das gewesen sein? Einfach so? Anakin schüttelte seinen Kopf und folgte Ahsoka entschlossen und schnellen Schrittes. Er konnte sie nicht einfach ziehen lassen. Als Anakin die Ratskammer verließ, machte Obi-Wan Anstalten ihm zu folgen, wurde aber von Plo Koon aufgehalten, indem er ihm eine Hand auf die Schulter legte, woraufhin Obi-Wan stehen blieb. Währenddessen blickte Yoda zu der Tür, durch die Anakin soeben verschwunden war. Der Jedi-Meister konnte Anakins Konflikt deutlich in der Macht spüren und für einen Augenblick schloss er seine Augen und deutete ein leichtes Kopfschütteln an. „Ahsoka, warte!“, Anakin eilte seiner Schülerin hinterher, die draußen zwischen den Säulen des Jedi-Tempels entlang marschierte. „Ahsoka! Ich muss mit dir reden!“ Ahsoka blieb schließlich stehen und drehte sich langsam zu Anakin um, der nun vor ihr zum Stehen kam. Er atmete durch. „Warum tust du das?“ „Der Rat hat mir nicht geglaubt. Also wie kann ich mir selbst noch glauben?“ „Was ist mit mir?“, Anakin berührte kurz seinen Brustkorb. „Ich habe an dich geglaubt! Ich war an deiner Seite!“ „Ich weiß, dass Ihr an mich glaubt, Anakin - und dafür bin ich dankbar. Aber darum geht es nicht. Ich kann hier nicht länger bleiben...Nicht mehr.“ „Der Jedi-Orden ist dein Leben. Du kannst das alles nicht einfach so wegwerfen. Ahsoka...du machst einen Fehler!“ „Vielleicht. Aber ich muss das selbst in Ordnung bringen. Ohne den Rat.“, sie wandte sich langsam wieder von Anakin ab. „Und ohne Euch...“ Für einen Augenblick schwiegen beide. „Ich verstehe es – mehr als du denkst – ich verstehe es, sich vom Orden abwenden zu wollen.“, gab Anakin zu. „...Ich weiß.“ Mit diesen letzten Worten setzte Ahsoka ihren Weg fort und verließ das Tempelgelände über eine Treppe, während sie ihren Meister zurückließ, der ihr wehmütig hinterher blickte. Und erst als sie so viele Stufen hinab gestiegen war, dass sie sich sicher sein konnte, dass Anakin sie nicht mehr sehen konnte, hob sie ihre Hand und wischte sich die Tränen von den Wangen. - Kasernenblock Sieben, Aufenthaltsraum der Soldaten - Da viele der Jedi-Gernerals zurzeit mit der Verhandlung um Ahsoka Tano beschäftigt waren, nutzten einige Klonsoldaten die Zeit, um sich nach diesen Tagen etwas zu entspannen und auf neue Befehle zu warten. An einem der Tische hatten sich Fives, Jesse, Tup, Kix und auch Captain Rex zu einer gemütlichen Runde Sabacc versammelt – wobei es sich bei ihren Einsätzen nicht um Raumschiffe, Geld, Planeten oder dergleichen handelte, sondern lediglich um Tüten mit süßen Leckerein oder auch mal eine Flasche Ale. „Commander Tano wurde doch bereits aus dem Jedi-Orden geschmissen, was könnte ihr denn jetzt noch passieren?“, fragte sich Tup, während er sich eine neue Karte vom Stapel nahm. „Gefängnis, zum Beispiel?“, sagte Kix. „Du glaubst doch nicht ehrnsthaft, dass General Skywalker es zulässt, dass Commander Tano ins Gefängnis gesteckt wird.“, sagte Fives und legte seine Stirn fragwürdig in Falten. „Stimmt schon.“ Kix nickte. „Aber dennoch...Ich glaube nicht, dass der General großartig was ausrichten kann, wenn der Senat ein solches Urteil über Commander Tano ausspricht.“ „Vermutlich nicht.“, stimmte Tup zu. „Es wird nichts dergleichen passieren.“, gab Rex ruhig von sich, während er seine Handkarten sortierte. „Wie können Sie sich da so sicher?“, fragte Jesse und blickte zu seinem Captain. „Ich kenne Commander Tano. All das, wofür sie angeklagt wurde, würde sie niemals tun.“ „Ich glaube das alles ja ebenso wenig.“, sagte Fives. „Aber es spricht vieles gegen sie. Wie oft wurde sie an den Tatorten entdeckt? Und dann hat sie auch noch gemeinsame Sache mit dieser Ventress gemacht.“ „Und hat mit ihr Commander Wolffe und diverse Shocktrooper ordentlich vermöbelt.“, ergänzte Jesse, während Kix ihm warnend gegen den Oberarm boxte. Besagter Commander stand mit seinen Jungs nicht weit vom Tisch entfernt. Sein Helm war in Jesses Richtung gedreht, was darauf schließen lies, dass er ihm zugehört hatte. Jesse räusperte sich leise. Rex deutete ein leichtes Kopfschütteln an. „Sie hatte Angst. Und war von dem allgemeinen Unverständnis enttäuscht.“ Fives nickte. „Verständlich.“ Die Tür vom Aufenthaltsraum öffnete sich mit einem leisen Zischen, woraufhin sich die Köpfe der anwesenden Klonsoldaten neugierig drehten. Im Türrahmen stand Ahsoka und augenblicklich herrschte Totenstille – alle warteten ab. „Kommen Sie, Captain.“, gab die Togruta schließlich von sich. Wie selbstverständlich legte Rex sein Kartendeck verdeckt auf dem Tisch ab, stand auf und klemmte sich seinen Helm unter den Arm. Mit seinen Fingerknöcheln klopfte er noch zweimal auf die Tischplatte und mit einem entschlossenen „Männer.“ wandte er sich ab, um dem damit letzten Befehl seines Commanders Folge zu leisten. Während die Soldaten Rex dabei beobachteten, wie er mit Ahsoka verschwand, drehte Jesse das Kartendeck von ihm um. „Er bekommt nicht nur das Mädchen...er hätte uns alle auch jederzeit schlagen können.“, sagte Jesse und legte Rex' Karten unverdeckt auf den Tisch und ermöglichte somit den anderen Mitspielern einen Blick auf die dreiundzwanzig-wertige Kartenfolge ihres Captains. ~ENDE~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)