Konoha Gangs von ximi (Zwei Gangs, ein Bandenkrieg und eine Freundschaft zwischen den Fronten) ================================================================================ Kapitel 27: Drop Down --------------------- Ohne es zu wollen erwischte Sakura sich dabei, wie sie ihn ständig beobachtete. Der Taka-Vize zündete sich eine Zigarette an, gab Deidara daraufhin auch noch Feuer und nahm einen kräftigen Zug von seinem Glimmstängel. Gerne hätte sie ihn dazu ermahnt, das lieber bleiben zu lassen, aber ihr war allzu schmerzlich bewusst, dass sie das nichts mehr anging. Sein Blick war finster und die Atmosphäre um sie herum verstärkte diesen düsteren Eindruck noch obendrauf. Nun standen sie also da: Vor dem verrosteten Eisentor der berühmt-berüchtigten Drop Down Area, irgendwo in einem heruntergekommenen Vorortviertel. Taka und Kurama gemeinsam gegen diese Gang, die sich partout nicht wirklich einschätzen liess. Die Fabrik hinter dem Tor machte einen nahezu unheimlichen Eindruck auf sie, das Gebäude sah verfallen und angeschlagen aus. Der Zahn der Zeit hatte an der ehemaligen Metallwaren-Fabrik genagt und hinterliess Mauern, an denen der Putz bröckelte, eingefallene Fenster, grosse, klaffende Löcher in den Dächern der drei Bauten und was Sakura sonst noch so von blossem Auge entdecken konnte. Stabil war anders – die Fabrik sah aus, als könnte sie jeden Moment einstürzen. „Das Teil sollte echt mal abgerissen werden. Sieht ja zum Kotzen aus“, meinte Hidan mit hochgezogenen Augenbrauen, beim Anblick ihrer Kampfarena. „Was soll ich sagen, ich stimm‘ dir zu, Bruder!“ Deidara pustete den Rauch aus seinen Lungen und schmiss den glühenden Zigarettenstummel dann auf den Boden, um ihn auszutreten. „Genau deshalb müssen wir doppelt so vorsichtig sein. Schon rein das Gelände ist eine Gefahr für jeden, also keine waghalsigen Aktionen, wenn’s nicht nötig ist!“, ordnete Itachi bestimmt an. Kiba knurrte verächtlich. „Von dir nehm‘ ich keine Befehle an.“ „Dann lass dir das von deinem Boss sagen, Pfeife.“ Der Taka-Leader liess sich nicht beirren und zündete sich nun selbst eine Zigarette an. Naruto nickte nur in Kibas Richtung, worauf dieser nichts mehr sagte, aber dass err angesäuert war, war seinem Gesicht deutlich anzusehen. „Ich gehe davon aus, dass noch keiner von euch jemals ‚Drop‘ gespielt hat?“, fragte Naruto in die Runde und erntete einstimmiges Nicken. „Ich auch nicht. Tolle Voraussetzungen.“ Naruto legte sich die Hand an die Stirn und schüttelte den Kopf. „Nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, Big Fox! Sieht dir ja gar nicht ähnlich!“, zog ihn Itachi auf, aber das war dem Kurama-Boss herzlich egal. Er starrte nur nachdenklich auf das unheimliche Gebäude und schien so gar nicht überzeugt von der Idee, dieses Spiel mitzumachen, zu sein. „Haben wir denn eine Wahl, Big Fox? Wir spielen mit, gewinnen und gehen dann heim, ganz einfach.“ Sasori gähnte und stützte sich mit den Ellbogen auf dem Lenker seines Motorrades ab. Itachi machte eine abwinkende und zugleich zurechtweisende Geste in Richtung des Rotschopfes. „So simpel ist das nicht. Hierbei können viele von euch draufgehen oder zumindest ernsthaft verletzt werden, wenn ihr es nicht richtig anstellt.“ „Leute, ich will ja nicht hetzen, aber wir haben nicht mehr allzu lange Zeit! Shika hat mir gerade durchgegeben, dass die Cops inzwischen bei der DDM sind! Die haben andere Bullen-Einheiten aus den Nachbarsstädten eingeschaltet und beenden nun gemeinsam das Ganze bei der DDM! Bis die gecheckt haben, dass wir hier bei der Fabrik sind wird es noch `ne Weile dauern, aber trotzdem!“ Es war wohl allen klar, dass Gaaras Aufruf wichtig war. Wenn die Polizei so viele Einheiten aufbieten konnte, dass drei, mehr oder weniger Ganze Outers das Weite suchen mussten, dann  war es mehr als ernst. Es war auch zu erwarten gewesen, dass früher oder später die Polizei endlich mal etwas tun würde, nachdem sie zu lange machtlos gegen die Massen der Gangs gewesen waren. Aber sie hätten sich kaum einen ungünstigeren Zeitpunkt aussuchen können. „Demon, lies vor, was auf dem Zettel da steht!“, wies Itachi seinen Bruder an, welcher den Zettel riss, der an dem rostigen Tor angebracht war und drückte ihn Itachi in die Hand. „Lies selber!“ Itachi schüttelte nur den Kopf, faltete den Zettel auseinander und las vor: „Kuramas und Takas. Ihr kennt ‚Drop‘ wohl genauso schlecht wie wir bis anhin, deshalb macht es doppelten Spass, euch dazu herauszufordern. Die Regeln sollten euch aber bekannt sein, keine Schusswaffen, nicht mehr als zwölf Spieler, sonst dauert das hier zu lang. Das Mädchen, nach dem ihr sucht, befindet sich irgendwo in diesem Gebäude, viel Spass beim suchen. Jaguar Riots.“ „Behinderte kleine Scheisser sind das“, kommentierte Hidan in seinem absolut gesellschaftsuntauglichen Strassenjargon, drückte aber damit aus, was jeder hier Anwesende gerade dachte. Diese Riots nahmen sich ganz schön was raus, ohne irgendetwas Bemerkenswertes geleistet zu haben. „Eigentlich würde ich jetzt gern pennen…“, brummte Suigetsu nur und erntete dafür von Karin einen tadelnden Klaps auf den Hinterkopf. „Wie wollt ihr denn jetzt vorgehen, Raven?“, fragte die Taka stattdessen und ignorierte den angesäuerten Suigetsu, der sich murrend den Kopf rieb. Itachi wechselte einen kurzen Blick mit Naruto. „Ich schlage vor, dass wir erst die geeigneten Teilnehmer festlegen.“ Er senkte nun seine Stimme, sodass möglichst niemand Unerwünschtes etwas mitkriegen konnte und die Gangs versammelten sich enger um ihn und Naruto. Es blieb ihnen nicht viel Zeit, eine Strategie auszuarbeiten, denn wer wusste, wann die Cops hier aufkreuzen würden? Aber Naruto und Itachi war das genauso bewusst und die beiden sahen auch als, als hätten sie bereits einen Plan ausgeheckt. „Alles klar. Stell deine sechs Leute auf, Raven!“ Itachi liess seinen Blick über seine anwesenden Inner-Leute schweifen, die allesamt so aussahen, als ob sie unbedingt ‚Drop‘ spielen wollten. Seine Auserwählten waren Deidara, Hidan, Zetsu, Juugo er und wie hätte es auch anders sein sollen: Sasuke. Naruto stellte neben sich selbst auch noch Kiba, Neji, Kankuro, Lee, und Shino. „Kann ich nicht auch mitmachen, Big Fox? Komm schon, ich hab so richtig Lust denen eins auf den Deckel zu geben!“, protestierte Temari und Sakura grinste unwillkürlich. Sie war ungefähr genauso temperamentvoll wie Tsunade. „Tema, das ist Strategie!“, brummte Kankuro genervt. „Ganz im Ernst? Wir wissen, dass du was auf dem Kasten hast, was wir aber nicht wissen ist, mit welchen Hünen die Riots im Kampf anrücken werden. Kräftemässig wärst du ihnen haushoch unterlegen!“ „Nee, wenn sie will, dann soll sie doch kämpfen!“, warf nun Deidara unerwarteter Weise ein. „Ich hab schon mal gegen die gekämpft in der BZ, was für eine Kampfschnalle!“ Es war nicht nur Temaris Blick, den ihn für diesen Spruch gefühlte zehnmal umlegen hätte können. Wenn es etwas gab, was Kuramas zu Weissglut brachte, dann waren es Takas die ihre Mädchen angruben, Takas die sich in ihre Angelegenheiten einmischten und eigentlich überhaupt alle Takas. „Ich bin zwar kein Fan von deinen Sprüchen, Holzkopf“, meinte sie mit einem scharfen Blick auf Deidara. „Aber du hast es gehört, Big Fox!“ Naruto hatte seinen allseits bekannten Leader-Blick aufgesetzt, der absolut keine Widerrede zu liess. „Das hier ist kein Wunschkonzert, Lioness! Ich weiss, dass du gut kämpfst aber schau dich mal an! Es wird so gemacht, wie ich es gesagt habe, verstanden?“ Temari sah in der Tat bereits angeschlagen von dem vorgängigen Battle aus. Ihre Arme zierten mehre üble Schnittwunden, ihr Oberteil war zerfetzt. Nicht, dass die anderen noch vollkommen unversehrt waren, aber sie sahen mehr aus, als wären sie noch im Stande, dieses dämliche ‚Drop‘ zu spielen. Die Blonde gab zwar nach und wandte sich ab, aber ihr angesäuerter Gesichtsausdruck sprach Bände. Temari war eine gute Kämpferin, aber mit Naruto war in solchen Dingen nicht zu reden. Und hierbei ging es ja darum, Temari zu schützen, die leider auch ganz schön oft ein ziemlicher Sturkopf war und wohl niemals einsehen würde, dass sie zurzeit nicht wirklich kampfbereit war. „Bin ich der Einzige, der diesen Idioten nicht über den Weg traut?“ Sasori spielte mit seinem Ohrenpiercing, sein Gesichtsausdruck war aber eher teilnahmslos. „Wie meinst du das denn jetzt, Redhead? Natürlich trauen wir denen nicht“, brummte Itachi und versah den Rothaarigen mit einem prüfenden Blick. „Na, ich könnte mir vorstellen, dass die mehr als zwölf Leute auf dem Plan haben. Bis jetzt haben die ja auch kaum so gekämpft, wie es Strassenbanden eigentlich tun sollten.“ Das war allerdings richtig. Wer sagte denn, dass die wirklich nur zwölf Teilnehmer im Gebäude stationiert hatten? Naruto seufzte. „Das ist der springende Punkt. Ich möchte eigentlich so wenig Leute wie möglich da rein schicken, denn, rein rational gesehen schrumpft der Inner nun mal schneller als der Outer. Und der Inner muss auch erhalten bleiben.“ Tenten schüttelte den Kopf. „Wenn ich mal etwas dazu sagen darf…“ Hidan grinste die brünette Kurama anzüglich an. „Tu das, Süsse.“ Die Angesprochene liess sich nicht von Hidans Art verunsichern und sprach ganz einfach weiter, aber Neji bedachte den Taka mit einem eisigen Blick. „Wir haben ja gesehen, dass sie im Nahkampf eigentlich gar nicht so stark sind, wie wir dachten. Ihre Zahl macht es aus. Wenn ihr mich fragt, dann gehen die ausgewählten Zwölf da jetzt rein und geben irgendein Signal, falls es tatsächlich mehr sind, okay? Aber ich glaube nicht, dass die Riots da drin ihren ganzen Inner versammelt haben. Das wäre ja auch total dämlich.“ „Die Kleine hat recht“, bemerkte Kakuzu und schenkte Tenten einen anerkennenden Blick. „Wir sollten es so machen. In Kampfstärke sind wir denen überlegen und sonst greifen wir auf Plan B zurück. Irgendwie lässt mich das Gefühl auch nicht los, dass die tatsächlich ‚Drop‘ mit all den bestehenden Regeln spielen wollen. Sind doch Adrenalinjunkies, wenn ihr mich fragt...“ „Also. Kiba, Deidara nehmt eines der kleinen Walkie-Talkies und gebt sofort Bescheid, wenn etwas ungewöhnlich abläuft“, ordnete Naruto an. „Von dir lass ich mir nichts sagen, Big Fox“, keifte Deidara in einem zuckersüssen Ton, doch Itachi brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Mach was er sagt, Blondie, sonst bist du draussen!“ Deidara fügte sich murrend, liess sich von Naruto das Funkgerät in die Hand drücken und stellte sich dann zu den anderen, die sich inzwischen mit mehreren Messern ausgestattet hatten. Während die anderen ihre Jacken auszogen, die ihnen im Kampf nur im Weg sein würden. Es war ohnehin eine milde Winternacht, Naruto wandte sich an Gaara. „Sandman, du behältst die Area im Auge, falls irgendwas auffällig ist.“ Gaara nickte daraufhin, als wäre das sowieso selbsterklärend. Naruto wandte sich an seine Leute. „Bereit Kuramas?“ „Bereit Takas?“, Itachi strich sanft über die Klinge seines Messers. Die beiden ernteten allgemeine Zustimmung. „Na dann, los!“ Sakura konnte die steigende Spannung nahezu in der Luft spüren, als die Taka-Kurama-Truppe das Gelände betrat und sich langsam über den grossen Patz in der Mitte zu den Eingängen der Fabrik begab. Die winterlich herrschende Kälte war bei all dem Nervenkitzel schnell vergessen. In Vierergruppen würden sie das Gelände nun erkunden und zusehen, dass sie dieses Spiel möglichst schnell gewinnen und die arme Ayame raushauen konnten. Die verbleibenden Gangmitglieder beschlossen, das Gelände ausserhalb der Mauer, die die Fabrik einrahmte, zu untersuchen und so wurden Sasori und Kisame in die eine Richtung, Temari und Sai in die andere geschickt. Sakura und der Rest stationierten sich genau vor dem langsam verfallenden Eingangstor der Area, um diese möglichst gut überblicken zu können. Das Problem bei diesem alten Fabrikgebäude war unter anderem, dass man von aussen absolut nichts sehen konnte. Solange der Kampf im Gebäude stattfand, konnten sie nur hoffen, dass alles gut ging. Der jungen Kurama entging nicht, wie auch Sasori , Gaara und all die anderen ihre Waffen griffbereit hielten. Diesen Riots war alles zuzutrauen und ein überraschender Angriff aus dem Hinterhalt sowieso. Sakura war mehr als unwohl zu Mute, zum einen, weil sie sich grausam um die Leute sorgte, die sich geradezu in die Höhle des Löwen begeben hatten, zum anderen weil sie bemerkte, wie einige Takas sie musterten. Allen voran niemand anderes als Karin. Sie versuchte krampfhaft, nicht in die Richtung der rothaarigen Taka zu schauen, aber sie war überzeugt, dass ihr Blick sie töten würde, wenn Blicke töten könnten. Nervös rutschte sie auf der umgekippten, eiskalten Metalltonne herum, auf der sie sass und kaute an den Fingernägeln. „Hey, Cherry, wie läuft’s denn so?“ Sakura zuckte zusammen. Sie war so mit Karin beschäftigt gewesen, dass sie Suigetsu gar nicht bemerkt hatte, der es sich auf einem Mauervorsprung bequem gemacht hatte und rauchte. Er schien nicht halb so angespannt zu sein, wie sie. Gerade wollte sie etwas erwidern, doch Gaara war schneller. „Klappe, Taka. Red‘ mit deinen Weibern.“ Suigetsu lachte laut. „Wusste gar nicht, dass Cherry nicht mehr selbst sprechen kann.“ „Reiss dich zusammen, Fangs!“, fuhr ihn Karin jetzt an. „Es wird hier nicht mit den Füchsen auf freundschaftlich gemacht!“ „Jaja, Sniper, jetzt beruhig‘ dich mal!“ Suigetsu schien nicht besonders viel Wert auf Karins Worte zu legen, aber trotzdem fragte er nicht weiter. Sakura widmete ihre Aufmerksamkeit nun wieder der DD-Area, die immer noch genauso verlassen zu sein schien, wie zu Beginn. Die anderen waren zwar erst seit fünf Minuten da drin, aber für sie war das eine gefühlte Stunde. Hoffentlich kamen sie da wieder raus, sie alle. Naruto, Deidara, Kankuro, Kiba, Itachi und all die anderen. Und Sasuke… Der Riot warf sich mit voller Wucht auf Naruto, sodass beide auf dem schmutzigen Boden landeten und einen Kampf um die Oberhand austrugen. Verbissen versuchte der blonde Leader den Riot von sich zu stossen, sein Kontrahent war aber ein Muskelberg schlechthin, weshalb das wohl kaum möglich war. Bedrohlich drückte der Riot sein Messer in Richtung Naruto, der dies mit aller Kraft aufzuhalten versuchte. Ein gezielter Tritt ins Schienbein des anderen rettete ihn. Es hatte nur einen kleinen Moment der Unaufmerksamkeit seitens Riot gebraucht und sein Urteil war gefallen. Blut rann über Narutos Finger, als er sein Messer zurück zog und den Riot neben sich auf den Boden gleiten liess. „Ihr  wolltet es so“, murmelte Naruto, mehr zu sich selbst, war aber gleich darauf blitzschnell wieder auf den Beinen und lief weiter, dicht gefolgt von Sasuke, Zetsu und Shino. „Von unserer Seite her sind zwei down!“, informierte Naruto durch das Walkie-Talkie, damit auch die Leute ausserhalb der Area ungefähr wussten, wie der aktuelle Stand lautete. Im nächsten Moment riss Naruto eine wahrhaftige Vollbremsung, sodass alle Nachzügler beinahe in ihn hinein prallten. Fluchend verwarf Zetsu die Hände. „Was soll denn bitte die Scheisse, Big Fox?!“ Naruto entgegnete daraufhin nichts, er wies lediglich mit seiner Hand auf das, was vor ihnen lag. Von Weitem wirkte der dunkle Abgrund vor ihnen nur wie ein simples Grübchen, über das man flink und leicht wie ein Hoppelhäschen hüpfen konnte, ohne sich in irgendeine Gefahr zu begeben. Das „Grübchen“ jedoch entpuppte sich bei genauerem hinsehen aber als einen Riss im Boden, der an den breitesten Stellen sicher drei, vier Meter auseinanderklaffte und unter sich die gähnende Leere zum Vorschein brachte. Es war zu erkennen, dass die Fabrik ein mehrstöckiges Kellerwerk besass, dass irgendwie auseinander gerissen worden war und sich nun quer durch den Raum hier eine Spalte zog, die so tief war, dass man nur mit Mühen den Boden erkennen konnte. Abgerissene Kabel und verbogene Metallstangen durchkreuzten und säumten den direkten Weg nach unten. „Echt krank! War das ein Erdbeben?“, fragte Zetsu nun, sichtlich geschockt über die Gefahr, die allein das Kampfgelände für die Spieler bot. „Wie wenn diese morschen Balken und die bröckelnde Decke nicht genug des Guten wären! Jetzt gibt es in dieser beschissenen Fabrik auch noch so ‘nen Höllenschlund!“ „Keine Zeit, um sich aufzuregen. Wir springen dort drüben auf die andere Seite!“ Sasuke wies auf den Teil des Lochs, an dem  die beiden Bodenteile am nächsten zusammenkamen und es so am leichtesten war, auf die andere Seite zu kommen. „Meinst du, der Boden auf der anderen Seite ist stabil genug? Wenn das Teil nachgibt versinken wir in der ewigen Finsternis, Demon!“ „Nimm den Kopf aus dem Arsch und spring einfach!“ Sasuke wandte sich von dem misstrauischen Zetsu ab, nahm etwas Anlauf und sprang ohne weiteres über die Grube. Der Boden auf der anderen Seite hielt. „Also, lass uns hier keine Zeit verplempern!“ Naruto und Shino taten es Sasuke gleich und landeten sicher auf der anderen Seite. Der Übriggebliebene seufzte daraufhin nur und folgte seinen Mitspielern, die sich schon wieder vom Acker machten. Die vier Späher, die sich aufgemacht hatten um die Umgebung der DD-Area abzugrasen, fanden sich schneller wieder am Treffpunkt ein, als erwartet worden war. „Kein Schwein hier. Wo sind diese verdammten Riots?“, wetterte Temari aufgebracht. „Die Typen gehen mir sowas von auf den Leim mit ihrer Heimlichtuerei!“ Gaara legte die Stirn in Falten. „Haltet die Augen offen. Ich hab‘ so das Gefühl, hier kommt noch eine Überraschung auf uns zu. Und das im negativen Sinne. Es wäre eigentlich das Beste, Drop abzublasen.“ „Und Ayame? Die Arme hat überhaupt nichts mit den Gangs zu tun und muss nun den Kopf hinhalten!“, protestierte Tenten lautstark und Gaara nickte. „Deswegen läuft das Spiel ja auch noch.“ Sakura zitterte. In ihrem Bauch bahnte sich ein gar schändlich schlechtes, unheimliches Gefühl an. Was zur Hölle würde diese Nacht noch alles bringen? Deidara rann das Blut in einem warmen Rinnsal über die Wange, nachdem die Klinge des Takas haarscharf seine linke Gesichtshälfte gestreift hatte. Fluchend versuchte er, sein Messer zu erreichen, das ihm bei seinem schnellen Ausweichmanöver aus der Hand gefallen war und jetzt nur wenige Zentimeter von seiner Hand entfernt lag. In seinem Augenwinkel bemerkte er den Riot, der gerade im Begriff war, sich auf ihn zu stürzen und ein für allemal kalt zu machen, jedoch gelang es dem Taka in diesem Moment, sein Messer zu angeln und es dem Riot ganz einfach entgegen zu halten, sodass dieser direkt hineinlief. Stöhnend ging er zu Boden und Deidara jubelte. „Zweite Nahkampf-Regel: Denke, bevor du angreifst!“ Juugo legte den Kopf schief und grinste „Kommt gleich nach der ersten Regel: Lass niemals dein Messer los!“ Deidaras Verärgerung über Juugos Bemerkung machte sich daraufhin in Form von zusammengekniffenen Augen und einer Du-kannst-mich-Mal-Geste bemerkbar, worauf Juugo nur lachte, jedoch verging den Beiden das Lachen, als sie bereits von den nächsten angegriffen wurden. „Alle paar Meter springen Riots aus den Löchern!“ Deidara parierte flink den Hieb eines Riot-Mädchens, deren böser Blick alles mädchenhafte aus ihrem Gesicht schwinden liess. Juugo seinerseits hatte das Pech, mit einem ziemlich geschickten Gegner konfrontiert zu werden. Ein Fausthieb bewirkte, dass Juugo an die Wand geschmettert wurde, worauf ein Teil der morschen Holzwand krachend zerbarst. Doch das war natürlich noch nicht alles. Juugo blutete aus dem Mundwinkel und versuchte gerade, sich vom Boden aufzurappeln, als der Riot ihm je links und rechts ein Messer in die Oberarme trieb und ihn so quasi am Boden festnagelte. Juugo schrie schmerzerfüllt auf und trat nach dem dunkelhaarigen Riot, der aber nur grinste und den Moment richtig auszukosten schien. Eigentlich war es nicht gerade würdevoll, wenn man seine Opfer leiden liess, aber dass die Riots sich einen feuchten Dreck um die ungeschriebenen Bandengesetzte kümmerten, war ja bereits allseits bekannt. Gerade hob der Riot zum finalen tödlichen Stich an, als sich surrend eine Klinge in seinen Rücken bohrte und er die Augen aufriss. Kurz darauf wurde er an der Kehle gepackt und rumgerissen, um sogleich den Gnadenstoss von Kankuro zu erhalten. Der Kurama stiess den leblosen Körper des Riots zu Seite und widmete sich dem röchelnden Juugo. Dem Riot-Mädchen war nun klar, dass sie keine Chance gegen die drei Gegner hatte und nutzte einen günstigen Moment, um das Weite zu suchen. Deidara lief ihr nicht hinterher, im Moment war es wichtiger, hier zu bleiben. „Beiss die Zähne zusammen“, wies Kankuro Juugo mit ruhiger Stimme an und ehe der Verletze es sich versah zog er beide Messer gleichzeitig aus seinen Armen. Ihm entfuhr ein erstickter Aufschrei, als der brennende Schmerz ihn durchfuhr und er versuchte sofort wieder, ruhig zu atmen. „Kampfunfähig!“, rief Kankuro Deidara und Lee zu, welche sich in verteidigender, aufmerksamer Haltung vor den Verletzten gestellt hatten. „Ich schlag vor, wir bringen ihn gemeinsam raus. Oder geht das gegen die Regeln?“ Lee schüttelte den Kopf. „Das nennt man dann ‚Safe‘. Es könnte sich allerdings als schwierig herausstellen, denn solche Saves sind auch früher selten bis nie gelungen.“ Deidara hob beeindruckt die Augenbrauen. „Du kennst dich anscheinend mit diesem bekloppten Spiel aus. Aber egal, wir bringen Monster jetzt raus, okay!  Wir sind tausendmal besser, als die Ehemaligen, so ein Safe schaffen wir doch locker!“ „Es geht nichts über ein gesundes Selbstvertrauen“, erwiderte Kankuro darauf nur seufzend. Er und Deidara rissen je einen Fetzen ihrer Shirts ab und legten Juugo  links und rechts an den Oberarmen, mithilfe von zwei herumliegenden, baumnussgrossen Steinen einen Druckverband an. Juugo gab kein Laut mehr von sich, obwohl ihm der Schmerz mehr als deutlich ins Gesicht geschrieben stand. Aber besonders in Anwesenheit von anderen Gangs ging die Ehre über alles und da hatte Gejammer absolut keinen Platz. „Sollen sich die anderen um die Riots kümmern. Wir bringen dich raus Juugo.“ Deidara klopfte ihm tröstend auf den Rücken und der Verletzte konnte sich sogar ein dankbares Lächeln abringen. Kameraden liess man nicht verletzt zurück, es sei denn, man hatte keine andere Wahl. Das war ein weiteres Bandengesetz, das Naruto den Kuramas immer wieder eintrichterte, da es viel zu oft Situationen gab, in denen man vor solch harte Entscheidungen gestellt wurde Bei den Takas war es vermutlich nicht anders. Und so stützte Kankuro den angeschlagenen Juugo auf dem Weg nach draussen, während Diedara und Lee die Umgebung im Auge behielten, damit kein Überraschungsangriff seitens Riots erfolgen konnte. Es war lag noch ein ganzes Stück Weg vor ihnen, das sie zurücklegen mussten, wenn das Safe gelingen sollte. Die Tür sprang sogleich aus den Angeln, begleitet von einem fürchterlichen Kreischen, als Itachi sie mit einem gezielten Tritt auftrat. Ein kurzer Blick genügte, um festzustellen, dass sie nun die Fabrikhallen hinter sich gelassen hatten und drauf und dran waren, in die dunklen Kellergewölbe der Fabrik vorzudringen. „Ob wir die Kleine jemals finden? Das Gelände ist riesig!“, seufzte Kiba müde. Er und seine Begleiter hatten bereits Einiges abbekommen, ihre Kleider waren teilweise zerfetzt, staubig oder blutverschmiert, ihre Körper hatten allesamt mehr als nur einen Kratzer abbekommen. „Wir sind nicht mehr weit von ihr entfernt“, erwiderte Itachi so bestimmt, als ob ihm das eben gerade ein Riot erzählt hätte. „Woher willst du das denn jetzt wieder wissen?“, fragte Kiba nun verständnislos und Neji verpasste seinem Gang-Kumpel einen Klaps auf die Schulter. „Du hast ja wohl selbst gesehen, wie viele Riots hier gerade waren, obwohl sie teilweise abgehauen sind. Deshalb sehen wir ja jetzt auch so aus. Es ist eigentlich logisch, dass die Riots am meisten Leute in der Nähe unseres Ziels positionieren.“ Itachi nickte. „Zudem waren das vorher stärkere Gegner, als die, die uns ganz am Anfang begegnet sind, wenn du dich erinnerst, Kurama.“ Der Angesprochene knurrte auf diese Aussage nur etwas Unverständliches. Es blieb ihnen sowieso keine Zeit, noch länger zu schlussfolgern, denn die Zeit drängte. Wenn die Bullen hier ankamen, war das Spiel sowieso zu Ende. „Warum lassen wir eigentlich nicht einfach die Cops kommen? Die würden Ayame rausholen und die Riots einlochen. Wäre doch einfacher…“, murmelte Hidan, während er sich einen Stofffetzen um eine seiner Schnittwunden am Bein wickelte. „Was glaubst du denn, was die Riots machen würden? Die Typen sind vielleicht total unwürdig, sich auch nur ‚Gang‘ nennen zu dürfen, aber dumm sind sie leider nicht. Die haben eine Geisel und wir dürfen nicht riskieren, dass sie ihr etwas antun, wenn wir nicht nach ihrer Pfeife tanzen“ Itachi drückte probehalber den Lichtschalter, mit wenig Hoffnung auf Erfolg. Jedoch wurden die vier eines besseren belehrt – schwache Glühbirnen, die in regelmässigen Abständen von der niedrigen Decke hinunter hingen, leuchteten schwach auf. Besser als nichts. „Bist du bescheuert, Boss?! Mach die Riots doch gleich noch mehr auf uns aufmerksam!“ Hidan hielt sein Messer griffbereit und sah sich nervös nach oben und unten um. „Willst du etwas im Dunkeln kämpfen, Matschbirne?!“, giftete Kiba verächtlich in Hidans Richtung, welcher ihn gekonnt ignorierte, aber kein weiteren Kommentar dazu gab. „Die würden uns sowieso irgendwann bemerken, also ist es doch besser, wenn wir den Zeitpunkt dafür bestimmen.“ Unten angekommen sah sich Itachi um. Der Raum hier unten war mehr als hässlich. Überall lagen kaputte Maschinenteile, Tische, Hocker und Werkzeuge herum, um die sich nach der Stilllegung der Fabrik einfach kein Schwein mehr gekümmert hatte. Konan würde hier sofort eifrig mit aufräumen beginnen, schoss es ihm so durch den Kopf und er grinste unwillkürlich. „Grins‘ nicht so komisch, Boss, ich hasse das!“, meckerte Hidan, verstummte aber sogleich, als Neji mit der Hand auf das Ende des Ganges wies, wo sich eine kleine Tür befand. „Dort. Ich wette, sie ist dort.“ Itachi nickte. „Gib  dem lieben Big Fox Bescheid. Wir können hier Hilfe gebrauchen.“ Sie wussten nicht, was ihn so sehr davon überzeugte, dass sie hier tatsächlich richtig waren, aber Itachis Bauchgefühl enttäuschte ihn selten. Ein Scheppern am Ende des Ganges liess sie aufhorchen und Kiba gab schnell die Nachricht über das Walkie-Talkie durch. Und ehe sie es sich versahen lösten sich aus allen düsteren Ecken des Ganges Riots aus der Dunkelheit. Es war genauso, wie Itachi vermutet hatte. „Jep.“ Hidan hob unbeeindruckt eine Augenbraue „Wir haben sie gefunden.“ „Hey, schaut mal da!“ Aufgebracht sprang Suigetsu von seinem Beobachtungsplatz auf der Mauer herunter und lief die wenigen Meter bis zum Tor.  „Sie versuchen zu saven!“ Wie von der Tarantel gestochen lief nun ein jeder zum Tor, um zu sehen, was sich da gerade abspielte. Tatsächlich erblickte Sakura Kankuro, der den vermutlich verletzen Juugo stützte und Deidara und Lee, die sich gerade mit zwei Riots herumschlugen, die das Safe verhindern wollten. Gerade vorhin hatte Gaara, der ziemlich viel Bescheid über Drop wusste, sie über die Möglichkeit, Verletzte zum Ausgang der Area zu bringen und sie somit zu „saven“, aufgeklärt. Oftmals waren Saves aber etwas unglaublich schwieriges, denn wenn es Verletzte gab, die zum Beispiel in den untersten Geschossen der Area lagen, war es fast ein Ding der Unmöglichkeit, sie da raus zu holen, ohne von Gegner überrascht zu werden, oder dem baufälligen Gebäude in irgendeiner Weise zum Opfer zu fallen. Kankuro beschleunigte nun seine Schritte, damit er und Juugo Abstand von den Kämpfenden gewannen, jedoch war es Deidara, der zusehends mehr Mühe hatte, seinen Gegner in Schach zu halten. Der Typ sah zwar nicht besonders flink aus, jedoch dieser einer der erwarteten Hünen, unglaublich muskulös und somit kräftemässig dem Taka überlegen. Kam noch dazu, dass Deidara langsam aber sicher ziemlich angeschlagen aussah. Fast überall an seinem Körper konnte Sakura Spuren vom Kampf ausmachen, selbst im Gesicht blutete er. Lee schien ebenfalls nicht mehr  hundertprozentig kampffähig zu sein, jedoch sah er nicht ganz so schlimm aus, wie der blonde Taka. „Gib Gas, Kurama, ich krieg‘ das nicht mehr lange hin“, rief Deidara mit erstickter Stimme. Für Sakura war es ein Schock, Deidara so zu sehen und vor allem zu hören. Wenn sie ihn nicht so vor sich gesehen hätte, dann wäre sie überzeugt gewesen, dass sie da nicht Deidaras Stimme vernahm. Sonst immer einen lockeren oder sarkastischen Spruch auf den Lippen, aber jetzt schien er voll und ganz am Limit zu laufen. Wenn sie sich nun die Gesichter der anderen drei anschaute wurde ihr klar, dass der Kampf da drin ziemlich erbittert von Statten gegangen sein musste, denn auch der sonst so motivierte Lee und der coole Kankuro verliessen langsam aber sicher die Kräfte. „Ihr kriegt das hin!“, feuerte Suigetsu die Kämpfenden an. „Es ist nicht mehr weit, los Shooter!“ Sakura konnte fast nicht glauben, wie plötzlich alle Kuramas und Takas begannen, die Kämpfenden gemeinsam anzufeuern. So ungewohnt es auch war, die beiden ewigen Gegner gemeinsam für eine Sache kämpfen zu sehen, sie empfand es trotzdem als schön. Es drückte doch irgendwie aus, dass es möglich war, nicht immer gegeneinander vorzugehen, denn gemeinsam konnte man so viel mehr erreichen. Allzu klar war ihr bewusst, dass dieser kurzweilige Zusammenhalt nach Ende der Riot-Geschichte, wieder ins gewohnte Muster zurückfallen und wieder alles beim Alten sein würde. So wie es halt schon immer gewesen war. Der grosse Riot stiess Deidara so hart von sich weg, dass dieser noch einige Meter weit über den staubigen Boden rollte, nur um sich gleich darauf wieder aufzurappeln, jedoch hatte der Taka nun schon Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Der Riot schien sich nun aber nicht mehr für ihn zu interessieren, nein,  jetzt ging er auf Kankuro los, welcher sich bereit so schnell vorwärts bewegte, wie er konnte und schon kurz vor dem Ziel war, jedoch würde es nicht reichen. „Können wir nicht eingreifen, verfluchte Scheisse nochmal?!“, schrie Karin nun völlig verzweifelt, während die anderen Kankuro weiter anfeuerten. Lee war immer noch zu sehr mit seinem Gegner beschäftigt. „Dann verlieren wir automatisch!“, antwortete Gaara laut, um die Menge an Kuramas und Takas zu übertönen. Es war der Moment, als der Riot ausholte, um zuerst Kankuro und dann Juugo einen tödlichen Stich zu verpassen, als er grob zu Boden gerissen wurde. Die Zuschauer jubelten laut auf, als  sich Deidara wie ein Tiger auf der Jagd auf den Riot warf und ihn nun mit aller verbleibenden Kraft ausser Gefecht zu setzen versuchte. In diesem Zeitfenster schafften es Juugo und Kankuro  zum Tor, wo sie mit euphorischem Jubel in Empfang genommen wurden Kankuro liess sich aber nicht lange bitten, gab Juugo an die fürsorgliche Konan ab und stürzte sich sogleich auf den Riot, der sich gerade wutschnaubend  Deidara vornahm, jedoch hatte selbst er keine Chance mehr, als nun auch Lee dazu stiess, der seinen Gegner inzwischen ausgeschaltet hatte. Es brauchte keine fünf Sekunden und der Riot war tot. Es war eigentlich nicht fair, zu Dritt gegen einen anzutreten, aber hier in Drop hatten die altbekannten Regeln sowieso nicht mehr so viel Stellenwert. Der Jubel brandete erneut auf, als sich die drei Kämpfer auf den staubigen Boden sinken liessen und dort schwer atmend versuchten, ihren rasenden Puls zu beruhigen. Das Safe war gelungen, aber die Kräfte, die es gekostet hatte, waren immens. „Wir sind am Arsch, Boss.“, schlussfolgerte Hidan nach einem Blick auf ihre derzeitige, missliche Lage. Man konnte den momentanen Stand der Kurama/Taka-Fraktion wohl  am treffendsten mit „eingekesselt“ beschreiben. Nun waren sie also da, in diesem dunklen Keller, irgendwo im dritten Untergeschoss, kurz davor ihr Ziel zu erreichen und dann sowas. „Kann es sein dass deine Strategiekünste langsam aber sicher nachlassen?“ Hidan schien selbst in dieser Situation seinen sarkastischen Ton beibehalten zu können, aber Itachi verzog keine Miene. Die drei Riots vor ihnen und die drei hinter ihnen kamen langsam aber sicher gefährlich nahe. Und alle grinsten sie übers ganze Gesicht. „Da seid ihr uns ja schön ins Netz gegangen“, lachte ein schlankes Riot-Mädchen. „Und  das sollen die grossen Gangs sein? Dass ich nicht lache“, stichelte nun ein anderer hinter ihnen. „Willst du dir das wirklich gefallen lassen, Raven?“, fragte Kiba, den Blick  auf die Überzahl an Riots gerichtet. Itachi nickte nur. Und da verstanden auch die anderen: Es lief alles nach Plan. Denn just in dem Moment hörten sie ein helles, triumphierendes Lachen von der Treppe her. Naruto. Die Riots guckten nicht schlecht aus der Wäsche, als sie den Kurama-Leader, Sasuke und ihre zwei Begleiter auf der Treppe entdeckten und sich langsam in ihre Richtung begaben. So leicht war es, den Spiess umzudrehen. Jetzt waren die Jaguar Riots die Eingekesselten. Der Kampf war kurz und der Sieger stand von Anfang an fest. Als die Riots erledigt waren, machten sich die acht Spieler auf, zur Tür am Ende des Ganges, hinter der sich Ayame befinden musste. Und sie lagen richtig. Naruto öffnete die verschlossene, jedoch bereits morsche Tür mit einem Tritt, um sofort in den Raum zu stürzen und Ayame zu entdecken. Geknebelt und gefesselt, mit weit aufgerissenen, verängstigen Augen kauerte sie in einer staubigen Ecke, an einen verrosteten Tank gelehnt. Tränen lösten sich aus ihren Augen, als sie die Eindringlinge als Kuramas und Takas identifizierte und ihr entfuhr ein ersticktes Schluchzen. Was dieses Mädchen in der letzten Nacht hatte erleben müssen,  war kaum auszudenken, zumal sie nicht einmal ein Gangmitglied war. Naruto durchtrennte die festgezurrten Fesseln mit seinem Messer, worauf er entsetzt feststellte, dass Ayames Handgelenke bluteten, so stark hatten die Riots die Seile angezogen. „Was haben sie dir getan, Aya?“, fragte er,  seine Wut war deutlich aus seinem Tonfall herauszulesen, während er den Knebel entfernte, so dass sie ihm antworten konnte. „Naruto, ich…“ Ein weiteres Schluchzen entfuhr ihr. „Wenn du mich fragst, Big Fox, dann sollten wir sie jetzt sofort raus bringen. Wer weiss, was die Riots jetzt tun. Sie haben bereits verloren, denn so viele Spieler können gar nicht mehr dabei sein und unsere Leute sind auch langsam aber sicher angeschlagen.“ Itachi wies auf den schwer atmenden Kiba und Zetsu, der sich mit letzter Kraft am Türrahmen festhielt. Allgemein war keiner mehr da, der nicht verletzt war und das verhiess natürlich nichts Gutes. „Naruto…sie…“ Ayame hustete. „Die planen irgendwas…mit dem Gebäude…wir müssen sofort weg…“ Wie von der Tarantel gestochen sprang Naruto auf, als er begriff. „Raus hier!“ Das aufsteigende Adrenalin in den Körpern der Spieler befähigte sie dazu, ihre allerletzten Kraftreserven hervorzuholen. Erst, als sie so schnell sie konnten den Gang entlang liefen, wurde ihnen bewusst, wie gefährlich die Situation für sie gerade war. Die Riots konnten an diesem Gebäude ALLES manipuliert haben und sie waren mittendrin. War es möglich, dass der Riot-Leader das alle geplant hatte? Dass er seine Gang-Mitglieder verarscht hatte, um die Taka/Kurama-Front in die Falle zu locken? Es war jetzt egal, das Einzige, was jetzt zählte, war, hier lebend raus zu kommen. Sie erreichten schwer atmend die Fabrikhalle im Erdgeschoss, in der immer noch die toten Körper von zwei Riots am Boden lagen. Es war nicht mehr weit, bis zum Ausgang, aber nun hörten sie es: Es war ein Rumpeln, das aus der Tiefe kam, aus dem Treppenhaus, dass sie vorhin gerade verlassen hatte und als sie die Fabrikhalle hinter sich hatten, warf Naruto noch einen Blick zurück und sein Entsetzen stieg ins Unermessliche. Die Riots hatten sich tatsächlich Sprengkörper besorgt, woher auch immer sie die hatten. Aus dem Treppenhaus stieg eine Flammenwand empor, die sich rasend schnell in ihre Richtung bewegte und in der Fabrikhalle wurden in diesem Moment weitere Sprengsätze ausgelöst. Naruto schaute nicht mehr zurück, jedoch sagte das ohrenbetäubende Krachen alles über das Schicksal der Halle aus: Sie war in sich zusammengestürzt. Ayame lief so schnell sie konnte jedoch war sie mit den Kräften völlig am Ende und sank plötzlich in sich zusammen und da war sie nicht die Einzige. Kiba hatte ebenfalls verdammt viel Blut verloren und knickte erschöpft ein. „Fox, nimm Ayame und bring sie raus! Ich kümmer‘ mich um ihn!“, ordnete Sasuke so ruhig wie es in so einer Situation nur ging, an. Den Anwesenden blieb nicht viel Zeit, um das jetzt zu besprechen und sie taten wie geheissen. Egal, was das jetzt bedeuten würde. „Heilige Scheisse! Wir müssen da hin und ihnen helfen!“, rief  Kakuzu ausser sich, als das Dach der Fabrikhalle in sich zusammenkrachte und Flammen lodern gen Himmel stiegen. Er wollte schon los rennen, als er von Sasori am Arm gepackt und aufgehalten wurde. „Bist du bescheuert?! Du stirbst selbst, wenn du da jetzt einfach rein rennst!“ Gaara beobachtete das Geschehen mit Adleraugen. „Es besteht eine reelle Chance, dass einige von uns, sobald die anderen draussen sind, hin laufen können um ihnen die Verletzten abzunehmen. Wir können nicht einfach zusehen, wie unsere Leute in die Luft gejagt werden. Wer die Schnelligkeit, die Kraft und den Mut hat, soll helfen, sobald sie draussen sind.“ Gaara hatte recht, es durfte nicht sein, dass sie hier ohne etwas zu tun herumsassen und die Daumen drückten. Selbst wenn es lebensgefährlich war, sie mussten es riskieren, koste es, was es wollte. Und exakt in diesem Moment, stürzten die ersten Kämpfer aus dem Gebäude. Ein weiterer Sprengsatz ging hinter ihnen hoch, als sie nur noch wenige Meter vom Ausgang trennten. Sasuke stützte Kiba, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, jedoch kamen sie nur langsam vorwärts. Auch Sasukes Kräftereserven waren langsam aber sicher am Anschlag. Hinter ihnen stürzte das Gebäude langsam aber sicher vollends in sich zusammen. „Demon…lass mich hier und lauf…ich glaube, wir schaffen es so nicht…“, flüsterte Kiba erstaunlich ruhig, aber entschlossen. „Halt den Rand!“, war die simple Antwort des Taka-Vizes, der jetzt sein Tempo noch mehr beschleunigte. Vielleicht würden sie das hier nicht überleben. Aber Sasuke liess aus keinen Fall seine verletzten Mitstreiter zurück. Als sie aus dem Gebäude auf den Platz hinaustraten, sahen sie ihre Leute auf sich zu laufen kommen. Suigetsu und Temari nahmen Sasuke Kiba ab und kamen zu zweit stützend um einiges schneller vorwärts. Sasuke wollte ihnen folgen, jedoch spürte er in diesem Moment einen brutalen, stechenden Schmerz im linken Bein, der ihn einknicken liess. Er hatte die grosse Wunde an seinem Unterschenkel bisher gar nicht richtig bemerkt, wahrscheinlich hatte das Adrenalin jeglichen Schmerz von ihm genommen, aber jetzt plötzlich meldete sich die Verletzung mit ihrer vollen Härte zurück. Ein kurzer Blick auf die Wunde und er stellte fest wieso: Es steckte ein grober Holzsplitter drin, welcher wohl bei der letzten Explosion seinen Weg dorthin gefunden hatte. Scheisse. Er riss ihn sofort hinaus, musste aber ganz schön die Zähne zusammen beissen. „Demon!“, rief Suigetsu erschrocken, jedoch erntete er von seinem Vize nur einen bösen Blick. „Haut ab!“ Sasuke versuchte fluchend, wieder aufzustehen, jedoch gab sein Bein, begleitet von einem üblen Schmerz sofort wieder nach. „Verdammte Scheisse!“ Bedrohlich ertönte ein weiterer Knall aus der Fabrik, gar nicht weit weg von ihm. Er war wohl geliefert. Dann würde es also hier enden? Doch plötzlich erschrak er fürchterlich, als ihn jemand am Arm packte und auf die Beine zog. Er stöhnte leicht auf, als erneut der Schmerz stechend von seinem Bein an aufwärts jagte, jedoch verstummte er schnell, als er direkt in Sakura grüne, vor Angst geweitete Augen blickte. „Weg hier!“, presste sie panisch hervor und legte seinen Arm um ihren Nacken, damit sie ihn stützen konnte. „Sakura…lauf weg solange du noch kannst!“ Ein weiterer Blick in ihre Augen genügte, damit er aufhörte, sie wegschicken zu wollen. Ihre Augen glänzten, jedoch schien sie entschlossen zu sein, ihn da jetzt wegzubringen. Ihm war bewusst, dass er jetzt laufen MUSSTE, sei es auch nur um Sakuras Willen und so biss er die Zähne zusammen und versuchte, den zermürbenden Schmerz in seinem Bein zu ignorieren. Also liefen sie – so schnell es mit seinem angeschlagenen Bein nun einmal ging- in Richtung des Tores, nur weg von der Fabrik, die drauf und dran war, gänzlich in die Luft zu fliegen. Vom Ende des Areals her hörten sie die aufgeregten, panischen Rufe ihrer Gangmitglieder, die sich inzwischen alle in Sicherheit hatten bringen können. Aber ihnen war allen klar, dass es nun zu spät war, um Sakura und Sasuke zu Hilfe zu eilen, ohne das eigene Leben weg zu schmeissen. Und da knallte es. Es war ein Knall, der nicht mit den vorgängigen zu vergleichen war. Ohrenbetäubend hallte er in den Köpfen der Anwesenden wider und wenn Sakura nach hinten geschaut hätte, dann hätte sie die Explosion gesehen, die gerade ausgelöst worden war, jedoch hielt sie den Blick stur geradeaus gerichtet. Es war der Moment, in dem Sasuke reagierte und Sakura zu Boden riss. Gerade noch rechtzeitig. Schützend hatte er sich über Sakura gebeugt und drückte sie nun mit seinem Körpergewicht zu Boden, ehe die Flammenwand kam. Zwei Minuten zuvor. Es war ein Showdown wie in einem verdammt guten Actionfilm, mit dem Unterschied, dass das hier real und keineswegs etwas Gutes war. Ihr Herz raste vor lauter Anspannung und Angst um ihre Freunde, als mehr und mehr Flammen von der Fabrik aufstiegen und immer mehr Explosionen im Inneren zu hören waren. Und als langsam ein Spieler nach dem anderen aus der Fabrik gelaufen kam,  wollte sie schon beinahe Aufatmen.  Jedoch war der Letzte, der das Gebäude verliess Naruto, mit Ayame auf dem Rücken. Und somit fehlten noch zwei. Und diese zwei waren Kiba und Sasuke. Inzwischen stürmten einige Takas und Kuramas, auf den Platz um den Verletzten zu helfen. Sakura ihrerseits beobachtete weiterhin den Ausgang und sie wünschte sich, das hier wäre nur ein böser Albtraum. Itachi traf ein, er stützte Zetsu, Shino, der Hidan mit sich zog und alle anderen, aber von den zwei Zurückgebliebenen war keine Spur zu sehen. Und auf einmal, nach bangen Sekunden des Wartens, erschien Kiba, gestützt von Sasuke am Ausgang des Fabrikbaus, während hinter ihnen die Flammen aus den Trümmern raus züngelten. Suigetsu und Temari waren sofort bei ihnen, um Sasuke Kiba abzunehmen. Als die drei sich dann langsam gegen den Ausgang der Area bewegten, bemerkte Sakura, dass bei Sasuke etwas nicht stimmte. Er humpelte leicht. Und schon in diesem Moment, war sie aufgesprungen. Es war ein Reflex, eine Aktion, über die sie in diesem Moment wenig Macht hatte. Aber sie musste das jetzt tun. Schnell wie der Blitz rannte sie an den Wartenden und den Eintreffenden vorbei, die sie mit verwunderten Blicken bedachten. „Cherry! Bleib da!“, rief Gaara laut und verärgert, aber sie ignorierte ihn. „Sakura, hast du sie noch alle?!“, schrie Temari erschrocken und zugleich völlig verständnislos. Die Kuramas begannen, ihr hinterher zu rufen, aber erst, als sie sich dazu umdrehten, realisierten sie, warum sie das tat. Demon kniete am Boden und schien grösste Schwierigkeiten zu haben, wieder aufzustehen. Sakura sah das nun auch und sie lief noch schneller. Vermutlich war sie noch nie in ihrem ganzen Leben in so einem Tempo voran gehetzt, aber jetzt zählte jede Sekunde! Als sie an Naruto vorbei stob, der nach wie vor Ayame auf dem Rücken trug, drehte sich dieser um und rief ihr entsetzt hinterher, aber sie liess auch ihn einfach stehen. In ihren Ohren rauschte das Blut und ihre Beine bewegten sich wie von selbst. Die Area raste an ihr vorbei und als sie Sasuke erreichte, packte sie ihn am Arm und riss ihn auf die Beine, worauf er schmerzerfüllt aufstöhnte. Gerade wollte sie sich für ihre Grobheit entschuldigen, aber dann fiel ihr wieder ein, dass dazu gar keine Zeit blieb. „Weg hier!“ Das war alles, was jetzt zählte. Sein Blick war im ersten Moment verwirrt, dann eher besorgt. „Sakura… lauf weg solange du noch kannst!“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie sein einen kurzen Blick auf sein Bein erhaschte, an dem das Blut nur so hinunterlief. Sie dachte nicht daran, ihn einfach hier zu lassen! Schnell seinen Arm gepackt und um ihren Nacken gelegt, ging sie los, er folgte ohne noch irgendetwas zu sagen. In ihren Ohren dröhnten die angsterfüllten Rufe der anderen, an ihrem Ohr vernahm sie Sasukes schwere Atemzüge. Und dann ertönte dieser erschütternde Knall, der ihr durch Mark und Bein ging und ehe sie es sich versah, wurde sie von Sasuke zu Boden gerissen. Er hatte sich über sie gebeugt und drückte sie auf den staubigen Boden und das keine Sekunde zu spät. Alle Geräusche, die sie bisher noch vernommen hatten, verstummten schlagartig, als sie die Explosion entdeckte, die auf sie zu gefegt kamen. Würden sie das jetzt überleben? Sie schloss die Augen und gleich darauf spürte eine unsägliche Hitze auf ihrer Haut, so heiss, dass sie zu verbrennen glaubte. Doch da war noch Sasuke, der diese schmerzhafte Empfindung dämpfte, in dem er sie unter sich behielt und ihren Körper mit seinem vor den Flammen schützte, so gut dies möglich war. Mit den Flammen kam eine Druckwelle, die sie noch mehr auf den staubigen Boden presste und die Luft, die von den Flammen weggedrückt wurde, riss an ihren Haaren. Es dauerte lange. Viel zu lange bis die Hitze endlich schwand. Sie hatte gedacht, dass sie hier mitten im Inferno liegen würden, aber zu ihrem Glück waren sie weit genug weg vom eigentlichen Explosionsherd entfernt gewesen, als dass der Boden bis hierhin brannte. Es war einzig eine Flammenwand gewesen, die über sie hinweggefegt war. Als Sakura ihre Augen wieder öffnete erkannte sie zuerst einmal Sasuke über ihr. Um sie herum brannte der Boden nur an mehreren Stellen, aber nur so, dass es keine grosse Gefahr mehr für sie darstellte. Sasuke richtete sich auf und Sakura tat es ihm zitternd gleich. Ihre Haut schmerzte und an ihren Armen erkannte sie Verbrennungen unter ihrem zerfetzt-verbrannten Pullover. Ihre gefütterte Jacke hatte sie unglücklicherweise vorhin ausgezogen, vielleicht hätte sie das ein wenig mehr von der Hitze geschützt. Aber sie wollte nicht jammern, schliesslich hatte Sasuke sie vor Schlimmerem bewahrt. Und er? Schnell warf sie, immer noch halb in Trance, einen Blick auf seinen Rücken und was sie sah erschrak sie zutiefst. Sein Pullover war vollkommen von den Flammen aufgerissen und sein ganzer Rücken war von Brandwunden übersät. Unter den Verbrennungen erkannte sie die wulstige, vom Feuer ebenfalls angegriffene Narbe, die noch von dem Kampf mit Naruto  herstammte. „Sasuke…“ Sakura liefen die Tränen nur so über die Wangen, nicht in der Lage vollends zu realisieren, was gerade geschehen war. Er hatte Schmerzen, das sah sie ihm an und es war ja eigentlich auch offensichtlich, bei solchen  Wunden. Und trotzdem legte er einfach nur die Arme um sie und drückte sie an sich. Sakura liess es geschehen, im Moment waren Gedanken an das, was richtig und was falsch war, sowieso völlig fehl am Platz. Es fühlte sich gut an, jetzt einfach von jemandem gehalten zu werden, damit sich ihr Herz beruhigen konnte. Beide vernahmen die schnellen Schritte und aufgeregten Stimmen, die sich ihnen näherten wie durch Watte. Sie hatten es tatsächlich überlebt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)