Von Gefährten und Feinden von Shizuno (Skyrim) ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft und Aufbruch ------------------------------- Kapitel 1 Ein knurrendes Geräusch, direkt neben seinem Ohr, begleitet jedoch von einem sanften Stupser in die Seite, ließ Mandrey aus seinem Schlaf hochschrecken. Er schaute sich irritiert um, nur um festzustellen, dass er sich in seinem Haus in Weißlauf befand und sein Hund neben ihm, mit erwartungsvollem Blick auf den abgenagten Knochen starrte, den er ihm gerade in den Schoß gelegt hatte. Mandrey streichelte seinem treuen Begleiter, schüttelte aber mit dem Kopf. „Jetzt nicht mein Junge, wir spielen ein andermal...“ Erst jetzt richtete er sich im Stuhl auf und rieb sich die brennenden Augen. Er war wohl eingenickt, doch im Moment wusste er nicht einmal mehr, wie er gestern Nacht überhaupt nach Hause gefunden hatte. Es war noch nicht lange her, da war er mittellos, sowie heimatlos nach Himmelsrand gekommen, nur mit bruchstückhaften Erinnerungen und nicht mehr als das, was er am Leibe getragen hatte. Jetzt, nur einige Monate später, zählte sein Vermögen eine ansehnliche Summe Taler und er war bereits Thane mehrerer Fürstentümer. Das wertvollste jedoch war wohl, dass er bei den Gefährten von Weißlauf so etwas wie eine neue Familie gefunden hatte. Die letzten Tage, waren jedoch die anstrengendsten und ereignisreichsten seines bisherigen Lebens gewesen. Leider waren sie auch überschattet vom Verlust eines Kameraden, den er zwar nicht lange gekannt hatte, ohne den er jedoch nie die Chance bekommen hätte sich zu beweisen. Kodlak Weißmähne, der bisherige Herold der Gefährten, hatte ihn in die Gemeinschaft aufgenommen die jetzt er anführen sollte. Doch nicht nur das, der Zirkel hatte ihn an noch mehr teilhaben lassen. Mandrey erhob sich mit schweren Gliedern aus seinem Stuhl. Das Feuer vor ihm war schon längst erloschen und nur noch die letzte Glut erwärmte den Wohnraum. Er versuchte mit Strecken das seltsame neue Gefühl von Taubheit, Schmerz und Anspannung aus seinem Körper zu vertreiben, doch gelang es ihm nicht vollständig. Aela hatte ihn jedoch vorgewarnt, dass es einige Zeit in Anspruch nehmen würde, bis sich sein Körper an den Prozess der Verwandlung gewöhnt hatte. Seine letzte Jagd, am gestrigen Abend, war zwar erfolgreich gewesen, hatte aber auch zu einer unschönen Verletzung geführt. Mandrey zog das schmutzverdreckte, zerschlissene Hemd aus, das er noch immer trug und warf es den letzten glühenden Kohlen zum Fraß vor. Kritisch begutachtete er die Wunde die er sich gestern beim Kampf mit einem Anhänger der silbernen Hand zugezogen hatte. Der Schnitt ging ihm quer über die Brust, doch obwohl dieser tief gewesen war, heilte die Stelle bereits und eine Schicht Schorf überdeckte die Verletzung. Es gab so einige Dinge an die er sich noch gewöhnen musste, positive wie negative. Vorteilhaft war sicherlich die neue Kraft die er in sich spürte, sowie die schnelle Wundheilung, die sich wohl mit nichts anderem vergleichen ließ. Aber diese innere Unruhe, der leise flüsternde Drang danach, seine Zähne in einem blutigem Stück Fleisch zu versenken, nagte noch an seinem Verstand. Er fühlte selbst jetzt, die wilde Lust des Wolfes in sich, mit dem er seinen Körper nun auf ewig teilen würde. Mandrey verscheuchte die fremden Gedanken, ließ den Hund vor die Tür, wusch sich und zog wieder seine schwere Rüstung an. Er war ganz froh, dass er Lydia für einen Botengang nach Riften geschickt hatte und sie erst in einigen Tagen zurück sein würde, so dass er die Angelegenheiten die den Zirkel betrafen in Ruhe erledigen konnte, ohne dass sie Fragen stellte. Es war gerade kurz nach Sonnenaufgang als er vor die Tür trat. Kühle, frische Luft vertrieb die letzten müden Überbleibsel und er machte sich auf den Weg nach Jorrvaskr. Nur wenige Bewohner kamen ihm entgegen, aus der `Beflaggten Mähre` torkelten die letzten Gäste und Mandrey machte einen großen Bogen um diese. Er hatte gerade kein Bedarf auf einen alkoholhaltigen Morgenplausch. Die Treppen nach oben in den Wohnbezirk ließ er mit schnellen Schritten hinter sich und vor ihm erfolgte gerade noch die Wachablösung der Nachtschicht. Er grüßte die Soldaten bevor er schließlich endgültig zum Hauptgebäude der Gefährten abbog. In der Haupthalle herrschte noch nicht sehr viel Betrieb. An der großen Tafel in der Mitte des Raumes saßen nur Ria und Aela die gerade dabei waren zu essen. Beide Frauen schauten auf, um ihren Herold zu begrüßen. Mandrey gab Aela jedoch gleich ein Zeichen, dass es wichtige Sachen zu klären gab und diese stand augenblicklich auf, um zu ihm aufzuschließen. "Sind Farkas und Vilkas etwa noch nicht von ihrer Mission zurück? Sie sollten mir doch gleich berichten", fragte er die Jägerin ungeduldig als sie näher kam. Er konnte den leichten Hauch von Besorgnis erkennen der auf ihrem Gesicht lag. Aela schüttelte nur mit dem Kopf, dann gingen sie hinunter in die Aufenthaltsräume, weil sie sich dort etwas ungestörter unterhalten konnten. "Heute Morgen kam ein Kurier mit einer Botschaft von Vilkas. Die Höhle war leer, jetzt verfolgen sie neue Gerüchte über eine weitere Gruppe der silbernen Hand im Fürstentum Reach." Während Aela ihm ausführlicher berichtete, durchstreifte sie mit angespannter Unruhe den Raum. Dabei wirkte sie eher wie ein lauerndes Raubtier, weniger wie ein Mensch. Es war seltsam faszinierend, wie viele wölfische Eigenarten sie sich angenommen hatte, ohne dass sie es wohl selbst überhaupt bemerkte. Als sie geendet hatte, unterbreitete Mandrey ihr seine Pläne für die nächsten Tage. Er wollte um eine Audienz beim Jarl von Reach bitten. Je mehr Einfluss er in Himmelsrand hatte, desto einfacher war es schlussendlich Unterstützung bei der Suche nach den Wortmauern zu bekommen und fähige Verbündete gegen die Drachen zu finden. Wenn er jedoch einmal die dreitägige Reise antrat, konnte er genauso gut noch einige Angelegenheiten, die auf dem Weg lagen, erledigen. Aela verließ den Raum um den Tornister mit den eingegangenen und unerledigten Aufträgen zu holen. Sie durchsuchte den Stapel Papiere, bis sie schließlich zwei heraus zog. "Diese Beiden hier wären etwas", meinte sie prüfend und hielt sie ihm entgegen. Der Erste war eine Liste mit Werkzeugen die in die Gallenschluchtmine geliefert werden sollten. Der Andere war ein Brief einer jungen Frau. Mandrey überflog den Hilfegesuch, der davon berichtete das ihr Bruder von Banditen entführt worden war, der Jarl jedoch nichts unternahm weil er wegen dem Abgeschworenenproblem keine Wachen entbehren konnte. In ihrer Not wandte sie sich nun an die Gefährten. "Nicht gerade viele Informationen und bis ich dort bin sind weitere Tage vergangen, die Chancen sind ziemlich gering." Nachdenklich überflog er den Brief ein weiteres Mal, dann nahm er das kleine Ledersäckchen an sich, das sie als Anzahlung mitgeschickt hatte. "Ich werde es versuchen. Schicke einen Kurier zu ihr, wir könnten uns in der Taverne Alt-Hrol´dan treffen." Zustimmend nahm Aela einen anderen Zettel und schrieb dort eine kurze Notiz auf. "Gut, ich schicke den Boten sofort los. Die Lieferung für die Mine liegt soweit ich weiß schon Abholbereit beim Schmied." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)