Fensterbanknächte von Angel_66 (TrunksxGoten) ================================================================================ Kapitel 12: Eine königliche Geschichte mit anschließenden Entscheidungsschwierigkeiten -------------------------------------------------------------------------------------- Genüsslich nippte die türkishaarfarbige Wissenschaftlerin an ihrem Kaffee. Überlegend und nachdenklich kniff sie ihre Augen zusammen, eine Angewohnheit, die sich mit den letzten gemeinsamen Jahren mit Vegeta eingeschlichen hatte. Automatisch ließ sie den gestrigen Abend Revue passieren und schlug ihre schlanken Beine übereinander. So aufbrausend hatte sie ihren Sohn noch nie erlebt, er war so derart wütend und verzweifelt gewesen….bei Dende. Sie hätte ihm in dieser Verfassung wirklich alles nur Erdenkliche zugetraut. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken. Nein….daran wollte sie jetzt nicht mehr denken. Trunks ging es wieder gut und schmunzelnd dachte sie an ihr gemeinsames Gespräch vorhin in seinem Zimmer zurück. „Die Sache mit Goten ist jetzt ein für allemal geklärt; wir haben uns ausgesprochen…“, äffte sie ihren Nachwuchs mit schiefen Mundwinkeln nach und nahm erneut einen kräftigen Schluck von der schwarzen, dampfenden Brühe. In ihrer Ehre gekratzt schnaubte sie beleidigt auf. Er hätte ihr ja wenigstens sagen können, dass er und Goten dem Anschein nach nun zusammenwaren. Wer sonst hätte ihrem Sprössling gestern Nacht einen so schönen Knutschfleck verpassen können? Es kam eben nun mal nur das frühere Ebenbild ihres besten Freundes in Frage, gerade nach dem Gespräch mit Vegeta, in dem dieser ja selbst noch bestätigt hatte, dass sich zusätzlich zu der innigen Freundschaft eben noch….mehr….eingeschlichen hatte. „Er schämt sich allen Ernstes dafür…das ist sowas von….niedlich!“, gluckste sie plötzlich lachend drauf los und klopfte auf den Tisch. „Aber warte nur ab, mein Lieber. Du wirst es deiner Mama schon noch persönlich sagen und wenn ich es aus dir herausquetschen muss! Sowas Wichtiges erzählt man nun mal seiner Mutter, das ist ein ungeschriebenes Gesetz!“ „Was zum Teufel geht manchmal in deiner Birne ab? Wirklich…also…diese ständigen Selbstgespräche….das gibt mir wirklich zu denken!“, kopfschüttelnd war Vegeta in die Küche getreten und stellte sich frontal vor seinen innig geliebten Kühlschrank, um aus diesem etwas Essbares hervorzukramen. Das konnte doch unmöglich normal sein. „Ups…“, mit hochrotem Kopf senkte Bulma peinlich berührt ihren Blick und biss sich auf ihre Unterlippe. Ja, er hatte Recht. Aber auch das war nun mal eine ziemlich unschöne Angewohnheit, die sie schon ihr ganzes Leben lang begleitet hatte. Dadurch konnte sie einfach besser nachdenken. Ob es ihrem Mann nun passte, oder eben nicht. Fertig aus. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass er einfach in die Küche zu dir spaziert kommt und dir sagt, dass er jetzt mit…“, er musste kurz einen kräftigen Schluck aus Bulmas Tasse nehmen, um diese Worte aussprechen zu können, „…mit Son-Goten sowas wie….“, ein verachtendes Knurren, „Pah! Du weist schon!“ „Ja, Vegeta! Ganz genau, ein Paar! Na, und?“, frustriert beobachtete sie ihren Rest Kaffee, wie auch dieser die Kehle von Vegeta herunterfloss. „Na, vielen Dank auch. Jetzt ist er leer!“ „War viel zu schwach, widerlich.“ Schnaubend boxte sie ihm in die Seite. Es war ja auch IHR Kaffee gewesen und nicht seiner, wo man gewöhnlich aufgrund des überdosierten Koffeingehaltes diesen berüchtigten Löffel reinstellen konnte. „Wie kam das eigentlich, dass du höchstpersönlich mit Goten geredet und damit das Ganze in die Wege geleitet hast?“ Schnippisch stand sie auf und schenkte sich aus der großen Kanne einen neuen ein. Sie musste es einfach wissen. Niemals hätte sie sich träumen lassen, dass ihr Sohn einmal homosexuell werden könnte und noch weniger traute sie dem Ganzen jetzt, wo es Vegeta anscheinend sogar zu akzeptieren schien, nachdem er sich sogar für beide Seiten dieser Beziehung eingesetzt hatte. „Bitte…ich muss das wissen. Ich werde sonst nie mehr richtig schlafen können! Bitte, bitte, bitte!“, mit großen, strahlenden Augen schaute Bulma zu ihrem Prinzen nach oben und nahm eine der zwei starken Hände. Er schaute sie fasziniert an. Unglaublich….versuchte sie gerade ihn mit einer „Bra-Masche“ herumzukriegen? Er zwinkerte zweimal und verstärkte den Blick, schnaubte kurz auf. Tatsache, dieses verrückte Weib! „Wie ist das möglich, Vegeta? Der große, starke, stolze Prinz der Saiyajins würde es doch niemals gutheißen, geschweige denn akzeptieren, dass sein Sohn….ähh…schwul…ist. Nach all den Jahren, nach all diesen Nächten, in denen du schreiend aufgewacht bist und dich mir immer wieder stückweise geöffnet hast, kann ich jetzt durchaus mit Hochachtung sagen, dich zu kennen. Was bewegt dich dazu, dich selbst zurückzustellen, deine Auffassung, deine Einstellungen abzulegen, nur um Trunks damit glücklich zu machen? Versteh mich jetzt bitte nicht falsch….“, kurz schloss sie ihre Augen und strich sich mit der einen freien Hand eine Strähne hinter ihr Ohr, verstärkte mit der anderen den Druck auf Vegetas Hand, „...das ist rührend und absolut fürsorglich….aber…das…bist nicht du. Es muss einfach einen Grund dafür geben, also bitte ich dich inständig mir diesen zu nennen…bitte.“ Tief und innig schaute sie nun in diese unendlich schwarzen und wunderschönen Edelsteine, die sich bei ihren Worten des Öfteren zusammengekniffen oder sogar geweitet hatten. Resignierend verdrehte Vegeta seinen Kopf und schloss ergebend die Augen. Seufzend fasste er sich mit seiner freien Hand an die Stirn, bevor er schließlich diese einfache Berührung durch Bulmas Hand beendete und sich ihr gegenüber an den großen Tisch setzte. Darauf hatte er gewartet. Wie töricht von ihm anzunehmen, Bulma würde ihn nicht mehr darauf ansprechen und diese Tatsache einfach hinnehmen. Es war immerhin seine Bulma…die Frau, die sich eben nur mit dem besten vom Besten zufrieden gab und alles, auch noch so mikroskopisch kleine, in Frage stellte. Abgesehen davon war sie die Mutter seiner zwei Kinder, sie hatte alles Recht der Welt dazu es zu erfahren. ~ Derweil hatte sich besagter Prinzensohn endlich aus seinem flauschigen und warmen Bett gequält und stand nun frisch geduscht vor seinem Badezimmerspiegel. Gequält schaute er seinem Ebenbild entgegen und wischte sich knurrend über sein Gesicht. Er sah immer noch mehr als nur mitgenommen aus, was allerdings auch kein Wunder war. Noch vor ein paar Stunden hatte er mit Beruhigungsmitteln zugedröhnt auf der Wohnzimmercouch gelegen und war schließlich nicht gerade in Bestform aus dem Haus gestürmt, um seinen Chibi zu vermöbeln. Niedergeschlagen senkte er seinen Blick. Für die Aktion könnte er sich immer noch selbst ohrfeigen, wie konnte er nur?! So schnell wie diese Gedanken in seinen Kopf gekommen waren, desto schneller hatte er sie auch wieder mit einem kräftigen Schütteln daraus verbannt. Darüber galt es nun nicht mehr nachzudenken. Er hatte sich mehr als nur ausreichend für diese Aktion bei Son-Goten entschuldigt. Viel wichtiger war nun, wie es weiterging. Seine Eltern wussten nun mehr oder weniger Bescheid von ihm und seinem Wuschelköpfchen, wobei er sich darüber im Klaren war, dass seine Mutter wohl erst Ruhe geben würde, wenn er es ihr persönlich sagen würde. Seufzend strich er sich mit einem kleinen Lächeln durch seine noch feuchten Haare. Als ob sie nicht genau wüsste von wem der Knutschfleck stammte. Apropos. Skeptisch legte der Halbsaiyajin seinen Kopf zur Seite und streckte somit seinen langen Hals in den Spiegel. Halleluja! Das war aber auch mal ein fettes Teil! Grinsend drückte Trunks mit einem Zeigefinger auf besagtem Teil rum und zuckte kurz zusammen. Leicht verwirrt und gleichzeitig grunzend schaute er sich das Anhängsel noch einmal an. Seit wann konnten Knutschflecke wehtun? „Goten…Goten….du überraschst mich wirklich immer wieder auf's Neue!“, nuschelte der Prinzensohn daraufhin vor sich hin und begann nun endlich sich fertig anzuziehen. Immerhin wusste er nicht, wann genau sein ganz persönlicher Vampir bei ihm sein wollte. Kurz hielt er noch einmal inne und musste unweigerlich fett grinsen. Endlich konnte er seinen Liebsten nun auch mal mit einem dieser diversen, nerv tötenden Kosenamen aufziehen. Wobei...Goten würde sich sicherlich auch noch darüber freuen. „Mein kleiner Dracula…“, lachte Trunks und verschwand schließlich mit einem knurrenden Magen aus dem Bad. Die Küche schrie förmlich nach ihm. ~ Und da stand er nun. Mit gelöschter Aura vor der Tür, sämtliche Muskeln angespannt, die er in seinem durchtrainierten Körper besaß. Dicht an die Wand gelehnt und seine Ohren bis auf das kleinste Geräusch in seiner Umgebung abgestimmt. Egal was sein Vater nun zu erzählen hatte, er hatte beschlossen es ebenfalls zu erfahren. Er musste einfach eine Antwort darauf haben, warum sein Vater ihm ausgerechnet DIESEN Gefallen getan hatte. Zähneknirschend schloss Trunks seine Augen und versuchte sich wieder zu entspannen. Er hatte keine Ahnung, ob ihm die folgende Antwort gefallen würde oder nicht, aber er musste es einfach wissen. Es gab nur diese eine Chance die Wahrheit zu erfahren. Trunks wusste genau, dass Vegeta diese Art von Gesprächen nur mit Bulma führte….mit keinem anderen sonst. Deshalb war er umso gespannter, was sein Vater nun zu sagen hatte. ~*~ Das was jetzt kam viel Vegeta keineswegs leicht…ganz und gar nicht. Noch nie hatte er jemals zuvor so offen über Etwas reden müssen, worüber er eigentlich nicht sprechen wollte. Das Meiste hatte seine Frau durch seine Träume erfahren und nicht weiter nachgefragt, hatte stillschweigend versucht zu beruhigen, schloss ihn in ihre Arme. Aber noch nie….noch nie zuvor musste er offen über seine Heimat reden, über die saiyajinischen Sitten und Bräuche, über…seine Familie. Schwer atmete Vegeta die warme Luft im Raum ein und wieder aus. Er hatte den plötzlichen Drang nach draußen zu gehen, um etwas mehr Sauerstoff zu bekommen. Irgendwie wurde der Raum wurde von Sekunde zu Sekunde stickiger. Ob nur ihm so erging? Bulma saß ihm gegenüber. Wartete ungeduldig, das konnte er an ihrer Aura spüren. Sie war gespannt bis auf das Äußerste und versuchte ihm starr in die Augen zu schauen, obwohl er den Blick leicht gesenkt hatte. Jedoch sagte sie kein Wort, forderte ihn in keinster Weise endlich anzufangen zu reden. Sie ließ ihm die Zeit die er brauchte. Und dafür war er ihr unendlich dankbar. Für einen kurzen Augenblick ballte er seine Hände zu Fäusten und brachte es fertig ihren versuchten Augenkontakt zu erwidern. Er redete grundsätzlich mit niemandem, wenn er seinen Gesprächspartner nicht auch anschauen konnte. So war er erzogen worden. „Für uns Saiyajins ist es nicht wirklich etwas ‚Unnatürliches‘ dasselbe Geschlecht zu begehren. Damals auf Vegeta-Sai gab es sogar ziemlich oft solche körperlichen Verbindungen zwischen zwei Männern. Wir sind und bleiben nun einmal Krieger, Bulma. Es war egal mit wem man sich vergnügte und keiner hinterfragte es, solange man seine Aufträge und Missionen erfüllte, beziehungsweise sich immer noch darum kümmerte unsere Art zu erhalten. Natürlich ist das kein Grund dafür, dass ich das nun auch bei unserem Sohn akzeptieren würde. Immerhin wäre er der blutnächste Thronfolger unserer verstorbenen Familie und müsste damit für weitere Nachkommen sorgen, damit das Blut der Königsfamilie nicht ausstirbt.“ Er machte eine kleine Pause und schaute an seiner Frau vorbei aus dem großen Küchenfenster. Es war ein schöner Tag, strahlend blauer Himmel. Nach den starken Unwettern der vergangenen Tage, hatte es die Sonne endlich wieder fertiggebracht sich gegen diese dunklen Wolken durchzusetzen und die Erde unter ihr wieder aufzuwärmen. Wie gerne wäre der Prinz jetzt rausgegangen, um sich unter einen Baum zu setzen und eine Runde zu meditieren. Sein aufgewühlter Geist musste wieder beruhigt werden. So harmlos die Erzählung bis jetzt auch klang, Bulma hatte ja keine Ahnung welche Erinnerungen dabei in ihm hochkamen. Den ersten Teil hatte er nun also geschafft und es wunderte ihn auch nicht wirklich, dass seine Frau ihm nur ein leichtes Nicken als Antwort schenkte. Sie wollte ihn nicht unterbrechen und ihn zuerst ausreden lassen, bevor sie selbst Etwas auf seine Worte erwidern konnte. Er schaute ihr wieder in diese allesgeliebten azurblauen Augen, die unaufhörlich sein Gesicht nach diversen Regungen abtasteten und nicht eher Ruhe zu geben schienen, bis sie das gefunden hatten, wonach sie suchten. „Die meisten Saiyajins damals wussten nicht, dass wir auch noch etwas anderes für jemanden empfinden können, als reine körperliche Begierde. Sie waren zufrieden mit ihrem Dasein, so wie sie es gewohnt waren. Es interessierte sie nicht, ob es auch noch etwas gab, was darüber hinausging. Mir war es auch egal, bis…“, an dieser Stelle musste er kurz innehalten und sich erst einmal wieder sammeln. Die Erinnerung schmerzte und war gerade dabei gewesen ihm seine Kehle zuschnüren zu wollen, „…bis mein Vater eines Tages zu mir kam, um mir zu berichten, dass jeder von uns einen inneren Trieb besitzt. Einen Trieb, der eigens darauf ausgelegt ist sein Gegenstück zu finden, um sich damit vollends als ein Ganzes zusammenzufügen und sich komplett zu machen. Ihr würdet so etwas einen Seelenverwandten nennen, denke ich.“ Er musste kurz überlegen, wie er fortfuhr. Er war Perfektionist und wollte nichts vergessen, was hätte wichtig sein können. Nachdenkend versuchte er aus den gegenüberliegenden Augen schlau zu werden, was ihm dieses Mal tatsächlich nicht leicht fiel. Bulma hatte auf seine letzten Worte hin ihre Mimik zu einem erstaunten Gesichtsausdruck gewandelt und presste ihre Lippen so fest aufeinander, dass man nur noch lediglich einen dünnen Strich sehen konnte. Plötzlich wusste er genau, was gerade in ihr vorging und was sie sich selbst zu fragen schien. Hatte er schon einmal einen solchen Seelenverwandten gefunden gehabt?! Er brachte ein müdes Lächeln zustande und fand es wirklich durchaus faszinierend, wie sie ihn mit ihren Blicken förmlich abtastete und nervös, für das menschliche Auge nicht erkennbar, auf ihren Stuhl hin- und herrutschte. In der Tat hatte er das. Zumindest hatte er gedacht sein Gegenstück gefunden zu haben, bis er hier auf der Erde gelandet war und sie kennengelernt hatte. Ab da wusste er, was sein Vater wirklich damit gemeint hatte, was man alles für ein einziges Wesen empfinden konnte. Etwas, was über die gewöhnliche Liebe hinausging, die den Menschen hier ja so wichtig schien. Er grinste verspottend. Wie lächerlich diese Erdlinge doch waren, sie hatten ja keine Ahnung. „Dieser Seelenverwandte ist nicht nur ein Lebenspartner…..er ist der Lebenssinn, der Grund dafür eigentlich überhaupt existieren zu dürfen! Man fühlt sich regelrecht abhängig von ihm und….“, erneut brach er ab und festigte seinen Blick in Bulmas Augen, „Man würde höchstwahrscheinlich sterben, wenn man diesem Trieb nicht nachgehen würde.“ Damit war er fertig. Um Bulma das ebenfalls mitzuteilen, rückte er seinen Stuhl nach hinten und stellte sich an das Fenster. Er musste da unbedingt raus. Ergeben schloss er seine Augen und versuchte die aufblitzenden Erinnerungsfetzen wieder zu verdrängen. „Wow…“, hauchte Bulma und war aus irgendeinem Grund sprachlos. Nicht nur, dass das eben Gehörte für sie mehr als nur faszinierend war, noch dazu wurde ihr zum ersten Mal seit dieser Erzählung bewusst, dass sie von Vegeta tatsächlich geliebt wurde. Sein Seelenverwandter zu sein schien? „Wow…“, wiederholte sie erneut und spürte eine starke Hand in ihrem Nacken, die dort sanft zum Liegen kam. Sie bekam eine Gänsehaut. „Und..also…Goten ist der Seelenverwandte von…Trunks, denkst du?“, obwohl diese Frage eigentlich unerheblich war nach Vegetas Worten, so hatte sie dennoch den Drang gehabt sie zu stellen. Einfach um sicher zu gehen. „Immerhin weiß er nichts von diesem besagten Trieb. Demnach müsste er doch eher so handeln, wie die Saiyajins, die nichts davon wussten, oder nicht?!“ „Nein. Auch wenn er davon zwar nicht Bescheid wusste, so hat sich dieser Trieb dennoch bei ihm ausgebreitet. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die beiden schon seit sie denken können zusammen unterwegs sind.“ „Das klingt nachvollziehbar.“, erwiderte Bulma direkt und drehte ihren Kopf, sodass sie ihrem Prinz in die Augen sehen konnte. Endlich konnte sie ihn verstehen und diese Erkenntnis sorgte sofort dafür, dass sich ihr Herzschlag verdoppelte. Lieber akzeptierte er die Liebe von Trunks zu Goten, als dass er seinen Sohn so unglücklich damit machte, sodass dieser an seinen Gefühlen zerbrechen würde. „Du bist ein guter Vater, mein Prinz.“, hauchte sie und nahm seine Hand in ihre, damit sie ihr zartes Gesicht daran schmiegen konnte. Ja, das war er wirklich. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Wirst du es ihm auch noch erzählen?“ Mit einem undefinierbaren Grunzen, welches allerdings in erster Linie relativ amüsiert klang, merkte Bulma wie Vegeta seinen Kopf zu der großen Türe drehte, die in den Flur nach draußen führte. Langsam neigte er kurzerhand seinen Kopf herunter zu ihrem und verschloss ihre Lippen mit seinen. Kurz darauf löste er sich aber auch schon wieder von ihr und schenkte ihr eines seiner überaus seltenen Lächeln, sie sie doch so sehr liebte. „Nein…das wird nicht nötig sein.“ Vor der Tür hörte man ein lautes Rumpeln, worauf ein gefluchtes „Fuck!“ folgte. ~*~ Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis er das Gesagte seines Vaters zumindest halbwegs verarbeitet hatte und selbst, als Son-Goten mittlerweile wieder bei ihm eingetroffen war und er seinen Freund ebenfalls darüber informiert hatte, wusste Trunks immer noch nicht, was er nun letztendlich davon halten sollte. „Wow…das…äh…“, Son-Goten versuchte die richtigen Worte zu finden und schüttelte seinen Kopf, sodass einige kleine Strähnen von seiner pechschwarze Haarpracht sanft in sein Gesicht fielen. Er musste das Gehörte erst einmal verarbeiten. Seelenverwandte? Zudem starrten ihn diese unwiderstehlichen blauen Saphire immer noch durchdringlich an und trugen einen Hauch von Verwirrtheit, was ihn noch mehr verunsicherte. Er tat also das für ihn im Moment einzig richtig Erscheinende und kümmerte sich zunächst um seinen Sonnenschein. Er selbst hatte wohl noch genug Zeit darüber nachdenken zu können. „Wirst du mit Vegeta darüber reden?“ Boom. Also die Frage kam ja jetzt mal unerwartet! Trunks wand seinen Blick ab und stand von seinem schwarzen Ledersofa auf, ging langsam zu seinem Fenster und starrte hinaus in den Garten der CC, damit er Goten nicht länger ins Gesicht sehen musste. Darauf folgte ein leichtes Schulterzucken und ein resignierendes Seufzen. „Trunks, du kannst dich nicht ewig davor drücken dich mit deinem Vater auszusprechen. Ich meine…ohne dir jetzt auf den Schlips treten zu wollen, aber…“, mit diesen Worten stand Son-Goten ebenfalls auf und stellte sich direkt hinter Trunks und bettete sein Kinn auf dessen linke Schulter, „Ich finde, du bist ihm echt etwas schuldig. Ich meine….schau doch mal, er hat die letzte Zeit wirklich viel für dich gemacht. Er hat seinen eigenen Stolz für DICH zurückgestellt und das alles nur, weil du ihm eben doch wichtig bist. Das musst du endlich einsehen und aufhören zu denken, er würde sich nicht für dich interessieren.“ Sanft legte der Wuschelkopf daraufhin seine Arme um den Oberkörper vor sich und musste leicht grinsen. Jetzt konnte sein Blondi wenigstens nicht mehr abhauen. Genau DAS machte er nämlich bei genau diesem Thema immer. Besagter Blondi brachte lediglich ein gequältes Knurren heraus und verzog seine Mundwinkel. „Da gibt es nichts zu reden, Goten….oder doch….ach…ich weiß doch auch nicht. Das ist so komisch. Ich hab doch noch nie wirklich tiefgründig mit ihm geredet. Die ganze Zeit als wir soweit waren das zu klären, kam immer irgendwas dazwischen. Das ist alles leichter gesagt als getan.“ „Ohne ihn würde ich jetzt zum Beispiel das hier…“, er küsste sanft über Trunks‘ Ohr, „…nicht machen können, das weißt du ganz genau! Du solltest dich wenigstens bei ihm bedanken, hm?“ Verdammte Gänsehaut. Verdammter Goten. Verdammt sei diese….Seelenverwandtschaft, von der er bis heute nicht einmal etwas gewusst hatte. Sein Chibi kannte ihn halt doch einfach zu gut….und hatte abgesehen davon wieder einmal, wie so oft in letzter Zeit, Recht. Zu 10000%. „Tu es für mich…“ „Scheiße man, Goten…das ist unfair!“ „Bitte!“ Und dann waren da plötzlich wieder diese verfluchten Welpen-Dackel-Augen mit diesem unendlich verfluchten Hundeblick direkt vor seinem Gesicht. Unfassbar, dass darauf dann auch noch diese unfassbar weichen Lippen folgten, die sich direkt auf seine eigenen legten. Die letzten Worte, die zwar anfangs als Protest gegen diesen Überfall dienen sollten, blieben in diesem Kuss unausgesprochen und äußerten sich mehr in einem undefinierbaren Brummen. Es war doch zum Verrücktwerden. Diese kleine Person vor ihm würde ihm definitiv noch den Verstand rauben, wenn das so weiterging! Nach schirr einer kleinen Ewigkeit drückte Trunks seinen Goten dann langsam und sachte wieder ein Stück von sich weg. Nachdem er schließlich ausgiebig Luft nach diesem kleinen, aufregenden Szenario geholt hatte, schaute er seinem Gegenüber in diese schwarzen Edelsteine und brachte ein sachtes Nicken zustande. Unglaublich, dass es dieser kleine Wuschelkopf schon wieder geschafft hatte ihn zu etwas zu überreden, was er eigentlich nicht vorhatte zu tun. „Dass das ja nicht zur Gewohnheit wird! Du kannst dich nicht einfach so als Waffe gegen mich einsetzen, klar?! Das geht nicht…das ist verdammte Manipulation!“ Eine richtige Antwort bekam er darauf nicht, lediglich ein herzhaftes Lachen und einen Goten, der sich schnurrend an seine Brust drückte. „Gut…dann düs ich jetzt wieder ab, ich hab Mum versprochen, dass ich pünktlich zum Kaffee wieder zu Hause bin. Wie gesagt…wir kriegen noch Besuch heute. Du hast ja damit genug Zeit dich mit deinem Vater zu unterhalten! Und wenn du brav bist, dann komm ich heute Abend wieder und kuschel mich zu dir ins Bettchen!“ Ein zuckersüßes Zwinkern, folgte direkt nach einem koketten Grinsen. „GOTEN! HÖR AUF DAMIT! EHRLICH…“, Trunks fasste sich entnervt an seinen Kopf und ballte die Fäuste, er war fassungslos, „ICH bin KEIN verfluchtes Weib, was sich so einfach um den Finger wickeln lässt, klar?!“ „Neeiin…das bist du nicht, stimmt! Aber du bist mein großer, starker, süßer und manipul…lul…a…wie auch immer das Wort heißt...“ „Manipulierbarer…“ „Danke…manipulierbarer Prinz! Ich mein…irgendwie muss ich so ein Riesenego wie dich ja bändigen!“ Trunks schnaubte verächtlich auf. Es war doch zum Verrücktwerden! Als sich Goten dann auch noch prompt und ohne Vorwarnung zum Gehen wand, knurrte Trunks laut auf. Das war zu viel! Mit einem Ruck zog er seinen kleinen Wuschelkopf an einem Arm zu sich und drückte seine Lippen auf die von einem erschrocken auf quietschenden Goten. Grinsend zettelte er ein kurzes Zungenspiel an, nur um dieses genauso schnell zu lösen, wie er es begonnen hatte. „Du spielst hier mit dem Feuer, Kleiner…haben wir uns verstanden mein Freundchen?!“ Goten blinzelte ein paarmal, um sich wieder etwas fangen zu können. Nicht nur dass er aufgrund dieser aufregenden Gänsehaut angefangen hatte zu zittern, nein, Trunks hatte ihm gerade mit diesem kurzen Kuss sämtliche noch vorhandene Luft aus seinen Lungen geraubt, sodass er erst einmal lautstark nach Sauerstoff schnappen musste. Piepsend brachte er ein leises „Verstanden.“ heraus und starrte Trunks weiterhin an. Die Nachwellen des Kusses und das bleibende Gefühl von Trunks‘ Lippen auf seinen eigenen untersagten ihm in diesem Moment jede mögliche Bewegung. „Seeehr gut…und jetzt darfst du abhauen. Und du bewegst deinen Hintern nicht eher wieder hier rein, bevor du nicht einen Anruf von mir als Erlaubnis dafür bekommen hast, klar?!“ Nun bekam Trunks schon nur noch diesen zuckersüßen Schmollmund als Antwort, was für ihn voll und ganz als Genugtuung reichte. Damit öffnete er letztlich sein Fenster und schaute seinen Goten grinsend an, während er seinen Kopf zur Seite legte. „Dann also VIELLEICHT bis nachher, mein kleiner Dracula!“ Mit diesen Worten wurde Goten sanft, aber bestimmend aus dem Fenster gehoben und in der Luft losgelassen. „Flieg, kleine Fledermaus, flieg!“ Das waren die letzten Worte seines Prinzen, bevor er begann in die Tiefe zu stürzen. „Das kannst du doch nicht machen!!!! Hast du sie nicht mehr ALLE??!!!“ Völlig mit Panik erfüllt begann Goten heftig mit seinen Armen zu rudern und dankte inständig seinen Saiyajinreflexen, die ihn davor bewahrten unsanft auf den Boden zu aufzukrachen. Dieser Mistkerl! Sich von dieser unschönen Nahtoderfahrung erholend, landete der Sohn Gokus erst einmal einige Meter weiter weg auf dem Boden und schnappte erneut nach Luft. Das war ja einfach nicht zu fassen! Was bildete sich dieser Baka eigentlich ein?! War er denn von allen guten Geistern verlassen?! Die Überlegung nun ernsthaft sauer auf seinen Blondi zu sein wurde allerdings schlagartig von einem immer wiederhallenden Wort in seinem Kopf vertrieben. „Dracula?!“, wiederholte Goten das Gesagte von Trunks und zog seine Nase kraus. Was hatte das denn nun wieder zu bedeuten?! Verwirrend schüttelte Goten schließlich seinen Kopf und begab sich darauf kurzerhand wieder in die Lüfte. Er war spät dran und wollte seine Mutter keineswegs warten lassen, denn eins war klar wie das Amen in der Kirche: Auf eine Standpauke von dieser Frau konnte er jetzt wirklich gut und gerne verzichten. ~ Derweil war Trunks bei seinem Vater vor dem Gravitationsraum angekommen und fühlte sich keineswegs mehr wohl in seiner Haut. Er hatte keine Ahnung was ihn jetzt erwartete, geschweige denn wie er ein halbwegs vernünftiges Gespräch mit seinem Erzeuger anfangen sollte. Abgesehen davon fehlte ihm sein Goten bereits jetzt schon wieder. Das konnte doch unmöglich normal sein, oder? Trunks hob fragend eine Augenbraue in die Luft, als er darüber nachdachte. Gut…andererseits…was war schon normal bei ihnen? Sein komplettes Leben wurde innerhalb der letzten Stunden um 180° gedreht und vollends auf den Kopf gestellt. Er hatte im Moment eh keine Ahnung wo ihm der Kopf stand, geschweige denn wie das alles hier weiterging…von daher… Immer noch mit sich selbst ringend brachte es der Prinzensohn letztlich fertig an die schwere Türe zu klopfen. Gespannt auf das, was ihm gleich bevorstand, wartete er auf eine Reaktion und trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Er hatte, während dem Warten, das Gefühl als wäre eine kleine Ewigkeit vergangen, bis sich schließlich ein lautes Zischen in seine Ohren stahl und sich die Türe unerträglich langsam öffnete. Verdammt....worauf hatte er sich da bloß eingelassen?! Oh Himmel…sein Vater hasste es doch bei seinem Training gestört zu werden! Noch während Trunks darüber nachdachte, ob es nicht vielleicht doch besser wäre jetzt einfach zu verschwinden, hörte er bereits die ersten Schritte Vegetas und fühlte, wie seine Beine regelrecht zu Beton wurden und er sich zwangsläufig nun eh nicht mehr bewegen konnte. Ergeben schloss er für einen kurzen Moment seine Augen und blickte kurz darauf bereits zwei pechschwarzen Edelsteinen entgegen, die denen von seinem Chibi jedoch lediglich in der Farbe glichen. Trunks schluckte hart. Jetzt gab es wohl wirklich kein Zurück mehr... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)