Fensterbanknächte von Angel_66 (TrunksxGoten) ================================================================================ Kapitel 4: Durchzächte Nächte bringen den entscheidenden Morgen --------------------------------------------------------------- „Kannst du mir mal verraten, was das nun wieder werden soll?“ Grinsend schaute der Junge mit den fliederfarbenen Haaren empor zu seinem Goten. Dieser hatte sich ohne Vorwarnung einfach auf ihn gesetzt, da sich Trunks im Moment nicht in der Lage befand, sich zu wehren….beziehungsweise wollte er es einfach nicht. Zu weich war die grüne und saftige Frühlingswiese unter seinem Körper und zu gut tat die Wärme, die sein kleiner Begleiter von sich abgab. Es war einer dieser perfekten Momente, in denen sich Trunks wünschte, dass sie ewig blieben. Es war wie für sie geschaffen. Zu lange hatte dieser Winter in ihm angehalten. Zu lange musste er diesen vernichtenden Kampf gegen die Kälte und diese unsagbare Leere führen. Und viel zu oft hatte er verlieren müssen….gegen sich selbst…seine Gefühle…sein Herz. Warum konnte man die Zeit nicht einfach anhalten? Mit einem einfachen Fingerschnippen… Himmel…diese Augen ließen den Prinzensohn keinen weiteren, klaren Gedanken mehr fassen. Sie waren wie eine Hypnose, wie ein sanfter Schleier, der sich beruhigend über seine aufgewühlte Seele legte, sich ihr anpasste und sie letztlich endgültig zu genesen schien. Trunks konnte ihnen nicht länger widerstehen. Diese schwarzen Pole zogen ihn wie einen Magneten an, er wollte nie wieder wegschauen. Langsam strich Trunks mit zitternden Händen an den Seiten des fremden Oberkörpers über ihm entlang, immer darauf bedacht den Augenkontakt aufrecht zu erhalten. Er spürte, wie sich die Atmung von seinem Freund wieder normalisierte und ruhiger wurde, nachdem sie beide doch zuvor einen fesselnden Trainingskampf ausgeführt hatten. Trunks merkte, wie sein Herz einen großen, freudigen Hüpfer machte. Goten lächelte ihn an. Jedoch war es nicht sein typisches Macholächeln, bei dem man seine komplette obere Zahnreihe bewundern konnte, sondern vielmehr war es ein Schmunzeln…ein leichtes Hochziehen des linken Mundwinkels. Es raubte ihm den Atem. Noch nie in all den Jahren ihrer Freundschaft war ihm aufgefallen, dass Goten klitzekleine Grübchen hatte, wenn er so unschuldig und lieb vor sich hin lächelte. Nach einer Weile beschloss der Prinzensohn dann schließlich, dass es nun lange genug gedauert hatte. Zu lange hatte er auf diesen Moment warten müssen, zu lange musste er sich nach diesem einen Körper sehnen. Er wanderte nun also mit einer Hand zu dem Kragen des Trainingsanzuges von Goten und begann dann Selbigen letztlich zu sich herunterzuziehen, während er die andere Hand in seinen Nacken legte. Kurz vor seinem Gesicht hielt Trunks noch einmal inne und genoss den nun durchaus verwirrten Blick von seinem Gegenüber, bevor er selbst schließlich den Blickkontakt abbrach, seine Augen schloss und die letzten Zentimeter zwischen ihnen zu überwinden begann. Trunks merkte, wie einen Moment lang sein Herzschlag völlig aussetzte und seine Lippen anfingen zu kribbeln, je näher er denen von Goten kam. Endlich war es soweit…endlich durfte er seinen Goten küssen…endlich durfte er seine Nähe genießen und bei Dende…es war ihm sowas von egal, was ihre Familie darüber denken würde. In diesem Moment gab es nur noch ihn und….ihn. Nach schirr einer unendlich langanhaltenden Sekunde berührten sich endlich ihre Lippen, es war ein Hauch von einer Berührung und Trunks wollte mehr. Er wollte seinen Goten endlich küssen, ihn schmecken, ihn endlich fühlen. Er versuchte seinen Kopf anzuheben, um sich so seinem Goten näher entgegen drücken zu können, doch es ging nicht. Verwirrt öffnete er wieder seine Augen, versuchte Goten näher an sich heranzuziehen, jedoch schlug auch dieser Versuch fehl. Panik…unsagbare Panik füllte den Körper von Trunks. Das durfte nicht sein, nicht jetzt….nicht ausgerechnet…jetzt! Er sah, wie auch Goten seine Augen langsam wieder öffnete, jedoch lag darin keine Spur mehr von Verwirrung oder gar Angst, so wie es bei ihm selbst gerade der Fall war. Goten lächelte, Trunks konnte es fühlen und auch sehen…er lächelte. Aber warum? Gefiel ihm das etwa? Merkte sein Freund denn nicht, dass hier etwas schief lief…nein nicht schief….sondern völlig verkehrt…was zum Teufel war hier nur los? Trunks selbst war nun gar nicht mehr in der Lage sich bewegen zu können. Es war, als wäre er völlig am Boden festgeklebt und konnte sich nicht befreien. Und überhaupt…Boden? Er lag auf einmal auf einem Boden…auf einem kalten, nassen und grauen Boden…was war mit der schönen Wiese geschehen? Wo war der klare, blaue Himmel? Jetzt war über ihnen nur noch ein großes schwarzes Loch, alles um sie herum war in Dunkelheit gehüllt und das einzige was Trunks sehen konnte war Goten, der immer noch genauso über ihm auf allen Vieren kniete, wie zuvor auch. Selbst ihre Lippen berührten sich noch, obwohl es im Endeffekt gar keine richtige Berührung war. „Was ist los, Trunks-Kun? Kalte Füßchen bekommen?“, grinste Goten ihn weiter an und strich sanft über eine Wange von seinem Freund, „Ist doch nicht schlimm…nun guck doch nicht so verschreckt wie ein Reh im Wald! Sowas kann jedem mal passieren.“ Trunks hatte das Gefühl, als würde sein Gehirn samt Verstand geradewegs aus seinem Kopf spazieren und Amok laufen. Goten glaubte tatsächlich, dass er sich nicht getraut hatte ihn zu küssen, dass ER, der Sohn Vegetas, kalte Füße bekommen hätte??!! Gerade als Trunks zu seiner Antwort ansetzen wollte, um Goten darüber aufzuklären, dass er völlig falsch lag und dass er nichts lieber tun würde, als ihn jetzt gerade in diesem Moment zu küssen, merkte er, dass auch seine Stimme verschwunden war. Nicht mal einen kläglichen Ton oder gar ein Knurren wollte seiner Kehle entweichen. Es war doch zum Verzweifeln. Trunks blieb also nichts anderes übrig, als sein Gegenüber entgeistert anzustarren. In was für einem Film war er hier nur gelandet? Eben war noch alles so perfekt gewesen…vielleicht ZU perfekt? Warum zum Geier war ihm nicht einmal dieser kleine Erfolg gegönnt…warum musste selbst dieser Moment so grausam zerstört werden? WER zum Teufel war für dieses Horrorszenario verantwortlich und wer hatte sich auf eine so derart bösartige und grausame Art und Weise gegen ihn verschworen? Der Halbsaiyajin schwor sich genau in diesem Moment den Verantwortlichen höchst persönlich zur Strecke zu bringen…er würde ihm alles doppelt und dreifach zurückzahlen. Wie jedoch sollte man das Schicksal zur Strecke bringen können? War das nicht eigentlich….unmöglich? „Trunks-Kun…hör auf mich so anzuschauen…du machst mir Angst…“, beschwerte sich Goten dann auch schon weiter und ließ ihm nicht weiter die Möglichkeit über seine Mordpläne weiter zu philosophieren. Er machte IHM Angst? Und was sollte er selbst dazu sagen? Immerhin war er gerade dabei seinen Verstand zu verlieren, ganz zu schweigen davon, dass er hier fast verrückt wurde von Gotens Geruch, der so schrecklich nah war und seine Nase zum Durchdrehen brachte, von Gotens purer Nähe und von Gotens Lippen, die doch bereits seine eigenen berührten und er sie dennoch nicht richtig genießen und schmecken konnte. Trunks begann zu zittern…jetzt konnte er diesen einfachen Körperkontakt nicht mal mehr genießen, im Gegenteil….er wurde ihm unangenehm. Was wenn Goten dafür verantwortlich war, dass er sich nicht bewegen konnte? Was wenn ihn die Liebe zu Goten so schwach hatte werden lassen? Was wenn sein….Vater recht hatte und Liebe wirklich schwach und wehrlos machte? Nein…Trunks schüttelte gedanklich seinen Kopf. Diese Gedanken mussten verschwinden. Sein Vater wusste rein gar nichts von der Liebe, hatte keine Ahnung welche Gefühle Goten ihn ihm weckte, wusste nichts davon, dass er alleine durch Gotens pure Anwesenheit das Gefühl bekam einfach alles zu schaffen, egal wie aussichtlos es doch war und er wusste auch nicht, dass er nur wegen Goten noch hier war. So oft schon wollte Trunks verschwinden….einfach weg…weg von zu Hause, weg von dieser unliebsamen und kalten Person….weg von seinem Vater. Noch einen Moment lang überlegte Trunks, was er jetzt am besten machen sollte, bis er letztlich zu dem Entschluss kam, dass er jetzt einfach nichts mehr machen konnte. Goten musste jetzt weitermachen, er selbst konnte sich einfach nicht bewegen, es ging nicht. Trunks festigte also wieder den Blickkontakt und machte das im Moment einzig Vernünftige, was ihm noch einfiel: Er hoffte darauf, dass Goten sich überreden lässt und schwach wird, wie sonst auch wenn er seinen….“Dackelblick“ zum Einsatz brachte. Nun war Goten wieder an der Reihe verwirrt zu schauen. „Was…äh…Trunks…? Hat´s dir die Sprache verschlagen? Also..ich…“ Der Prinzensohn hatte seinen Freund soweit. Er musste innerlich grinsen, denn die Wirkung des Blickes hatte nun wirklich nicht gerade lange auf sich warten lassen. Wie gab er ihm jetzt allerdings zu verstehen, dass er da weitermachen wollte, wo sie beide eben auf so merkwürdige Weise unterbrochen wurden? Es vergingen so noch schirr tausende von Minuten, in denen sich die beiden Halbsaiyajins anblickten und versuchten die Gedanken des jeweils anderen zu lesen. Unterer glaubte bereits doch wieder aufgeben zu müssen, als er merkte, dass sich Goten bewegte und seine Augen schloss. Keine Sekunde später spürte Trunks ein paar unbeschreiblich zarte und weiche Lippen auf seinen eigenen. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, so unglaublich schön war diese einfache Berührung und Trunks hatte das Gefühl völlig süchtig geworden zu sein…immer noch war da dieses unbefriedigte Gefühl…er wollte einen richtigen Kuss...und in genau diesem Moment kam seine Körperbeherrschung endlich zurück und er konnte sich wieder bewegen. Doch gerade als Trunks seinen kleinen Goten dichter an sich pressen wollte, verschwand eben Genannter und löste sich in Luft auf. „Nein…!“, schrie Trunks sämtliche noch vorhandene Luft aus seinen Lungen und presste die Augen aufeinander, nur um sie eine Sekunde später sofort wieder zu öffnen. Senkrecht saß er in seinem Bett. Schweißgebadet und am ganzen Körper zitternd. „Nein…bitte nicht…das war kein Traum…es war kein Traum…das kann kein Traum gewesen sein…“, flüsterte Trunks, schloss erneut seine Augen und merkte wie diese verräterisch zu brennen begannen. Einen so derartig realistischen Traum hatte er noch nie zuvor in seinem Leben gehabt. Er hatte sogar noch Gotens Geruch in der Nase, fühlte immer noch diese wunderschönen Lippen auf seinen liegen. Sowas konnte man doch nicht träumen…Trunks merkte, wie er immer stärker begann zu zittern und sich ein dicker Kloß in seinem Hals bildete. Er konnte einfach nicht mehr. Es war so unglaublich ungerecht. Warum er? Warum ausgerechnet…er? Langsam bahnten sich Tränen der Verzweiflung einen Weg über seine Wangen, trafen sich an seinen Kinn und tropften schließlich auf die zerknitterte Bettdecke. Seine Hände waren in selbiger derartig verkrampft, dass seine Knochen schon weiß hervortraten. Die Schmerzen, die er dabei eigentlich empfand, nahm er in seinem tranceartigen Zustand schon längst nicht mehr wahr. Das einzige was man in dem dunklen Zimmer erkennen konnte, war das dämmernde Tageslicht, welches durch die Fensterrollos zu scheinen begann. Wieder mal war eine dieser Nächte vorüber, nur saß Trunks diesmal in seinem Bett und nicht auf der Fensterbank. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Trunks wieder beruhigt hatte und langsam anfing wieder in normalen Abständen atmen zu können. Die ganze Zeit über hatte er das Gefühl gehabt, seine Lunge würde sich zusammenkrampfen, als wollte sie peinlichst genau darauf achten, dass nicht auch nur der kleinste Anteil an Sauerstoff hindurch gleiten konnte. Erschöpft schloss er seine müden Augen. Wie lange sollte dieses Spielchen jetzt verdammt nochmal andauern? Tage? Wochen? Monate…oder gar…Jahre? Hatte er sich denn nicht selbst versprochen jetzt endlich einmal etwas zu unternehmen? Irgendwas…? Und wenn es nur ein gewöhnliches „Hey“ war, das er Goten wieder entgegenbringen konnte. Selbst das war doch schon ein Erfolg, oder nicht? Aber nicht mal dazu hatte er die richtigen Eier in der Hose. Zum Teufel nochmal! ER war es. Der Sohn des Prinzen der Saiyajins! Und auch wenn er seinen Vater nicht gerade gut leiden konnte in seinen bisherigen achtzehn Lebensjahren, so war er doch auch immer stolz darauf gewesen eben auch ein Teil dieser Adelsfamilie zu sein. Da musste es wohl machbar sein, um wenigstens einmal über seinen eigenen Schatten zu springen…oder in das besagte kalte Wasser. Mit einigen gutgemeinten und relativ optimistischen Gedanken beschloss der Prinzensohn schließlich, dass es an der Zeit war….sich unter die Dusche zu stellen. Den fast schon beißenden Geruch unterhalb seiner Schultern konnte er selbst kaum noch ertragen und vielleicht viel ihm unter dem warmen Wasserstrahl endlich ein, was er tun könnte um den Kontakt zu seinem Wuschelkopf wieder aufleben zu lassen. Er suchte sich also ein paar frische Klamotten aus seinem kreativchaotischen Kleiderschrank und schritt geradewegs ins Badezimmer. An so etwas wie Schule hatte er die letzte auch nicht wirklich gedacht, was daran lag, dass diese erst vor kurzem wieder nach den Ferien angefangen hatte und er dort bis jetzt auch nur seine Zeit abgesessen hatte. Nebenbei musste er sekündlich darauf achten, Goten nicht in sein Blickfeld zu lassen; anders gesagt…darauf achten, Goten aus dem Weg zu gehen…was alles andere als einfach war, da die beiden ja die Klasse und sämtliche Räume teilten. Nachdem sich der Halbsaiyajin ausgiebig geduscht hatte, trocknete er sich gründlich ab, zog seine frische Boxershort an und stellte sich vor den Spiegel. Er sollte wenigstens halbwegs „ok“ aussehen, wenn er heute wieder ernsthaft in die Schule gehen wollte, OHNE seinem kleinen Zwerg aus dem Weg gehen zu müssen…vielleicht würde man sich sogar unterhalten und da wollte Trunks nicht unbedingt aussehen, als wäre er…naja…eben…tagelang auf einer Fensterbank gesessen und so…nicht dass er eitel war, nein…Trunks schüttelte gedanklich seinen Kopf und konnte sich das erste mal seit Tagen ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Als wolle er den Gedanken ironischer Weise noch untermalen, strich er sich in diesem Moment mit einer Hand durch die Haare, sodass einige noch feuchte Strähnen sanft in sein Gesicht fielen. (…ich hasse Autorenkommentare…aber…*schluck*…Kopfkino. .__. ) Nach einer Weile, in der er überlegte wie er seine Augenringe tarnen konnte, zog er sich vorerst fertig an: Helle Jeans, schwarzes Hemd. Dann schritt er erneut zurück zum Spiegel und versuchte seine Haarpracht zu bändigen, indem er sie mit etwas Haargel fixierte. Die Augenringe waren ihm dann schließlich doch egal…sollten die Leuten doch denken, was sie wollten. Er wusste von nichts, außer dass er die letzten Tage mit einer schweren Grippe im Bett lag und sich heute das erste mal wieder in die Schule quälte, um nicht zu viel Unterrichtsstoff zu verpassen. Halbwegs zufrieden mit dem Ergebnis seines äußerlichen Erscheinungsbildes, ging Trunks schließlich wieder zurück in sein Zimmer, um ein paar Bücher in seinen Rucksack zu stopfen. Es war sicherlich auch bald Zeit, um loszufliegen. Gerade als er eintreten wollte, merkte Trunks, dass sein Fenster sperrangelweit offen stand und die Gardinen durch den Wind zusammen einen wilden Tango aufführten. Mit zusammengezogenen Augenbrauen schloss Trunks wieder das Fenster und konnte sich absolut keinen Reim darauf machen. Er hatte es sicherlich nicht aufgemacht, das hätte er doch sonst gewusst. Den Zwischenfall gedanklich beiseite schiebend, drehte sich Trunks schließlich wieder herrum und wollte sich gerade daran machen seinen Rucksack zu packen, als ihn eine Berührung an seiner Schulter zurückfahren ließ. Blitzartig drehte er sich wieder um und blickte in zwei endlos schwarze Löcher. Gleichzeitig zuriefst geschockt weiteten sich seine azurblauen Augen und wie von selbst fragten seine Lippen nach, ob das nun diesmal Wirklichkeit war oder nicht: „Goten!?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)