Flammende Verbundenheit von abgemeldet (Wenn Dämonen und Mafia aufeinandertreffen...) ================================================================================ Kapitel 8: Aussprache? - Rede mit mir! -------------------------------------- ~ Rins Sicht ~ „Akari?“, fragte ich verunsichert und trat einige Schritte in das Wohnzimmer, wo ich das blonde Mädchen vermutete. Erschrocken zuckte diese zusammen und wischte sich schnell über das Gesicht, nur um mich im nächsten Moment anzulächeln. Doch ich wusste dass es nur gespielt war. Ihre Lippen mochten lächeln, ihre Augen jedoch nicht. Ich schluckte. //Also habe ich mir das wirklich nicht eingebildet? Sie hat geweint...//, dachte ich traurig und der Gedanke ließ mein Herz zusammen krampfen. Dabei fiel mir auch siedend heiß ein dass ich sie NIE gefragt hatte WARUM sie eigentlich von der Akademie weg wollte, geschweige was ihre Eltern von der Sache hielten. Überhaupt wusste ich nicht besonders viel über meine beste Freundin. Weder was sie besonders mochte noch welche Musik sie hörte. Ich hatte keine Ahnung von ihrer familiären Situation oder warum sie anfangs Exorzistin werden wollte. Im Grund genommen wusste ich nichts und das gefiel mir ganz und gar nicht. Noch einmal holte ich tief Luft, ehe ich mich einfach neben sie auf das Sofa setzte und sie eine kurze Zeit anstarrte bevor ich abermals das Wort ergriff. „Was ist passiert?“ Verdutzt sah sie mich an und schüttelte dann verständnislos den Kopf. „Bitte?“ „Du hast mich schon verstanden, Akari. Was ist los mit dir?“ „Nichts, mir geht’s gut“, sagte sie doch ich wusste das sie log. Denn wenn wirklich alles in Ordnung war warum hatte ihre Stimme dann weinerlich geklungen? Und wieso hatte sie überhaupt geweint, denn einige Tränenspuren konnte ich immer noch deutlich an ihrem Gesicht erkennen. „Und warum sagtest du dann so etwas wie: » Was könntest du schon tun, Rin? Man kann doch niemanden zwingen so etwas wie MICH zu mögen?«“, hakte ich stattdessen nach und sah wie sie plötzlich anfing zu zittern und etwas blass um die Nasenspitze wurde. Mein Herz begann schneller zu schlagen und zwar vor Sorge. Akaris Verhalten machte mir langsam aber sicher Angst. Was war denn nur los mit ihr? „D-Das.. d-das... das geht dich überhaupt nichts an!“, flüsterte sie leise und ich glaubte mich gerade verhört zu haben. „Natürlich geht es mich etwas an! VERDAMMT, wir sind Freunde!“ „Ach sind wir das ja?“, erwiderte sie kühler Stimme und versuchte nun auf Abstand zu gehen, was ich aber nicht zuließ indem ich einfach ihr Handgelenk packte. So einfach würde ich sie ganz sicher nicht davonkommen lassen. Erst weinte sie, dann sagte sie so etwas und nun wollte sie mich mit so einer Antwort abspeisen? Das konnte sie vergessen! NICHT mit mir! „Natürlich sind wir Freunde, was soll das plötzlich? Bist du noch ganz dicht? Warum sagst du dass es mich nichts angeht? Verdammt! Du bist meine beste Freundin und es geht mich sehr wohl was an wenn es dir nicht gut geht! REDE ENDLICH MIT MIR! WAS IST DEIN VERDAMMTES PROBLEM!“, rief ich zornig und packte sie bei den letzten Worten an den Schultern und schüttelte sie leicht. „Lass mich los, Rin!“, verlangte sie was ich jedoch nicht tat. „Nein! Erst wenn du endlich den Mund aufmachst! Sag mir was los ist! Hat dich in der Schule jemand blöd angemacht? Zeig mir den Mistkerl und der wird dich NIE WIEDER auch nur schief angucken“ Das blonde Mädchen schwieg bei meinem Ausbruch plötzlich und blickte stur auf den Boden. „Akari...“ verflixt, ich wollte doch nur dass sie mir endlich sagte was los war. Ich schwöre wenn einer dieser verdammten Schüler sie belästigt hatte würde dieser dafür bezahlen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. NIEMAND, absolut Niemand fasste meine Freunde an oder verletzt sie sogar. Weder irgendwelche Lehrer, Schüler noch irgendwelche Gewisse Leute eines Disziplinar Komitees. Und sollte wirklich jemand auf die dumme Idee gekommen sein dies zu tun würde er mich kennen lernen. „Akari... Komm schon sag mir WER dich angemacht hat...“, versuchte ich es abermals und schüttelte sie wieder, dieses Mal allerdings nicht so heftig wie davor. Jedoch sagte das Mädchen vor mir immer noch keinen Ton. Das warum war mir allerdings schleierhaft. Weshalb schwieg sie denn? Hatte sie etwa Angst vor diesen Typen? Ich konnte ja nicht ahnen dass es nicht die Leute aus der Schule waren, die sie fürchtete sondern ihre Familie selbst. „N-Niemand... Rin... Lass mich... lass mich bitte einfach nur in Ruhe“, wisperte sie was mich dazu brachte wütend mit den Zähnen zu knirschen. Langsam aber sicher riss mir der Geduldsfaden, mal ganz davon abgesehen dass ich eh nie viel Geduld besaß, aber irgendwann war einfach Schluss. „NEIN! MIR REICHT ES ALLMÄHLICH AKARI MARUI! DU WIRST MIR GEFÄLLIGST SOFORT SAGEN WAS MIT DIR LOS IST! SO KENNE ICH DICH GAR N-“, brüllte ich, wurde dann allerdings von ihr unterbrochen. „Ja allerdings, Rin Okumura! Du kennst mich nicht und du wirst mich auch nie verstehen! Wie könnte das auch ein Sohn S-“, doch auch sie hielt plötzlich abrupt inne und biss sich auf die Lippen ehe sie den Kopf wegdrehte. Ich jedoch wusste genau was sie sagen wollte und es war wie ein Schlag ins Gesicht. Sohn Satans, sie hatte das Wort noch NIE in den Mund genommen. Weder an der Akademie noch als ich damals vor Gericht oder wenn wir unter uns waren. Egal ob beim Training, in der Schule oder auf Missionen, niemals nannte Akari mich einen Dämon oder ein Kind Satans. Bis jetzt. Langsam und zögerlich ließ ich ihre Schultern los und trat nun einige Schritte zurück. Das eben gehörte musste ich erst einmal verdauen und so drehte ich mich um, damit ich die Wohnung verlassen konnte, wurde dieses Mal allerdings von der Blonden zurückgehalten. „Ich... Rin... warte... ES TUT MIR LEID!“, rief sie und ich blieb stehen, drehte mich allerdings nicht zu dem Mädchen um. ~ Akaris Sicht ~ „Ja allerdings, Rin Okumura! Du kennst mich nicht und du wirst mich auch nie verstehen! Wie könnte das auch ein Sohn S-“, rief ich wütend darüber dass mich der Schwarzhaarige einfach nicht verstehen wollte, bracht dann aber plötzlich ab als ich bemerkte WAS ich im Inbegriff war zu sagen. Verdammt! Ich biss mir auf die Zunge, damit mir diese zwei Wörter nicht doch noch entschlüpfen konnten. Was war nur in mich gefahren, dass ich ihn beinahe als einen Sohn Satans beschimpft hätte? //Er macht sich Sorgen und ich mach ihn blöd von der Seite an... Tolle Leistung, Akari//, schimpfte ich mich selber und schreckte aus meinen Gedanken als ich bemerkte wie der Schwarzhaarige sich umdrehte und aus der Wohnung stürmen wollte. „Ich... Rin... warte... ES TUT MIR LEID!“, rief ich und hoffte dass er stehen blieb, was er dann ja auch tat. „D-Das ist mir so rausgerutscht...“, versuchte ich mich zu rechtfertigen, obwohl es dafür eigentlich keine Entschuldigung gab. Immerhin waren wir befreundet und nur weil er fragt was mit mir los sei hatte ich doch noch lange nicht das Recht ihn als Dämon zu beschimpfen. „I-Ich wollte nicht... Bitte entschuldige...“, flüsterte ich und wurde dann abermals an den Schultern gepackt und leicht geschüttelt. Verständnislos sah ich ihn an. Ich beleidigte ihn und er schien nicht sauer zu sein? Jetzt kapierte ich echt gar nichts mehr. „Du sollst dich nicht entschuldigen sondern sagen WAS los ist!“, knurrte er und ich schluckte bei seinen Worten nur. Wie konnte er das nur verlangen? Er wollte wissen was mit mir war? Mein Gott, ich wusste es doch selbst nicht einmal. //Nein, das ist gelogen//, dachte ich gleich im nächsten Augenblick und schüttelte den Kopf. Innerlich hatte ich schon längst gemerkt WAS eigentlich mein Problem war. Und das war nun einmal meine Familie. Ich konnte so sehr versuchen es zu verdrängen oder so weit weglaufen wie ich wollte, aber entkommen würde ich ihnen nicht. Niemals. „Das kann ich nicht...“, flüsterte ich leise und schlug meine Augen nieder. Ich konnte ihm nicht sagen warum ich damals unbedingt von dieser verdammten Heiligkreuz Akademie wegwollte. Genauso wenig wie ich Rin anvertrauen konnte WARUM ich keine Exorzistin mehr werden wollte, obwohl ich in den ersten Wochen echt Spaß am Unterricht hatte. Doch dank meines Vaters ließ das Stück für Stück nach. Wie sollte man auch noch Freude empfinden wenn man sich jeden Tag anhören musste dass man nur Dreck im Gegensatz zu der großen Schwester war? Wenn einem gesagt wurde dass nur „Aria“, „Tamer“ und „Knight“ WAHRE Exorzisten Titel waren? Und alles andere keine besonders große Kunst war? Dass es nicht besonders schwer war mit Kugel um sich zu schießen oder ein paar Medikamente zusammen zu panschen? Ich war da natürlich anderer Ansicht, doch das war meinem sogenannten Vater ja egal. Er nahm es nur als weiteren Beweis dass ich nicht zu einer Exorzistin taugte, dass ich eben ein Nichtsnutz war, zu überhaupt nichts zu gebrauchen. Und wenn ich ehrlich sein soll, habe ich ihm das auch geglaubt. Nur deshalb hatte ich diese verdammte Ausbildung hingeschmissen, denn was für einen Sinn hatte es noch für mich weiterzumachen, wenn ich eh nicht gut genug war? „Was kannst du nicht, Akari?“, riss mich Rins Stimme aus den Gedanken, was mich aufschrecken und im gleichen Moment traurig lächeln ließ. „Ich kann dich da nicht mit hinein ziehen, es ist mein Pro-“ „RED KEINEN MIST VERDAMMT! ICH SEH DOCH WIE MIES ES DIR DABEI GEHT, ALSO GEHT ES MICH GENAUSO WAS AN! RED ENDLICH MIT MIR, WIR SIND SCHLIEßLICH FREUNDE!“, fauchte er, was mich etwas zusammen zucken ließ, denn mit einem weiteren emotionalen Ausbruch hatte ich nicht gerechnet. „Rin...“, flüsterte ich leise und merkte wie sich meine Augen plötzlich mit Tränen füllten und einige davon über meine Wange liefen. Sofort ließ mein Gegenüber mich los und sah mich hilflos an. „Nein... Nicht weinen... Tut mir Leid...“, rief er und ich lachte nur kurz leise auf, ehe ich mir die Tränen schnell wieder abwischte. Nur leider kamen immer wieder neue, sodass es mir schwer fiel damit aufzuhören. „T-Tut mir Leid... irgendwie... kommen immer wieder neue...“, flüsterte und zuckte plötzlich zusammen als ich in seine Arme gezogen wurde. Ich schniefte und gab den Versuch auf meine Tränen eindämmen zu wollen. Es hatte sowieso keinen Zweck. Wie lange ich in Rins Armen lag wusste ich nicht, nur dass ich irgendwann merkte dass ich mich bei ihm ausgeweint hatte und das hatte verflucht gut getan. Es war als hätte ich all den Schmerz hinausgespürt. Die ganze Wut und Verzweiflung die sich in den letzten Monaten bei mir angestaut hatte. „Danke... es geht wieder...“, flüsterte und löste mich langsam von dem Schwarzhaarigen, nur um mich dann auf das Sofa zu setzen. Dabei lächelte ich meinen besten Freund leicht ein, während ich noch einmal tief Luft holte und mich entschloss ihm zu erzählen was mich eigentlich bedrückte. „Entschuldige dass ich dich vorhin so blöd angemacht habe... Du hast dir Sorgen gemacht und ich bin noch so fies zu dir...“, begann ich und krallte mich mit beiden Händen in den Rock meiner Schuluniform. „I-I-Ich... also ich wurde in der schule nicht blöd angemacht aber es gibt einen Grund warum ich vorhin diese Worte gesagt habe und weshalb ich aus der Heiligkreuz Stadt weg wollte... I-Ich werde es dir erzählen... weil ich glaube dass ich dir das schuldig bin... Ich kann nur hoffen dass du mich dann deswegen nicht hassen wirst...“, wisperte ich und merkte wie der Schwarzhaarige nun ebenfalls neben mir Platz nahm. „WARUM sollte ich dich bitte hassen? Du bist doch nicht Satan höchstpersönlich“, erwiderte er grinsend was mich jedoch nur den Kopf schütteln ließ. „Nein, dass nicht... aber vielleicht bin ich genauso schlimm“, rief ich und noch ehe Rin dem etwas hinzufügen konnte bat ich ihn mir einfach zuzuhören und danach sein Urteil zu fällen, in der Hoffnung dass es nicht so ausfiel wie ich befürchtete. Er nickte daraufhin nur was ich als Zeichen dafür nahm dass ich anfangen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)