Losing my own game von Luminare ================================================================================ Monsters lurk in Shadows ------------------------ Die Party so langweilig wie der Rest. Die tanzenden Lords und Ladies wirbelten in einer verwirrenden Mischung aus Farben, Hörnern, Violinen herum. Und das im Licht der tausend- oder mehr- Kerzen, welche in der vergoldeten Halle flackerten. Es schien alles so chaotisch und aufregend und doch so bedeutungslos zu sein. Wie ein Ameisenhaufen, voller Aktivität, nur darauf wartend unter dem Fuß von jemand größeren zerquetscht zu werden. Unter seinen Stiefeln. Seine Lippen kräuselten sich zu einem animalischen Grinsen, gepaart mit seinem hübschen Gesicht. Er stand lächelnd im Schatten unter dem Torbogen. Er trug eine schwarze Jacke, ein cremefarbenes Baumwollshirt, gepaart mit einer schwarzen Hose. Sein Schwert war in der dazugehörigen Scheide an seine Hüfte geschnürt, falls er schnell zu einer Mission gerufen wurde. Er kannte jede Rille und jedes Cut an seinem Schwert. Arawn bezweifele das es zu Gewalt kommen würde, auch wenn er darum betete. Es waren beinahe vierzehn Tage vergangen seit er But vergossen hatte und das war nur der dämliche Mann von der Bibliothek gewesen, nachdem er dessen Master befragt hatte. Der alte Mann hatte nicht einmal gekämpft. Um Himmels Willen, er hatte nicht einmal um Gnade gefleht… es hatte ihn so wütend gemacht… das war immerhin der schönste Teil am Töten. Das Betteln der Opfer. Von seinem Balkon aus konnte er den Thronraum überblicken und hatte einen perfekten Ausgangspunkt. Er lehnte sich über die Brüstung, hielt ein Weinglas in seinen langen, eleganten Fingern. Der Wein war tiefrot, importiert von einem weit entfernten Weingut, wo die Trauben in konstanten Mondlicht wuchsen. Die Flüssigkeit hatte seine Lippen rot gefärbt und ließen ihn wie einen Teufel aus den Legenden… oder Alpträumen aussehen. Ein Monster das kleine Asen in der Nacht verschrecken sollte. Dieser Gedanke brachte ihn dazu noch breiter zu grinsen. Der Boden unter ihm war voller Würdenträger aus nahezu allen Welten, trotzdem beobachtete er nur zwei bestimmte Leute in dem Raum. Die Hure die als Prinz gehandelt wird und den kleinen Spielzeugsoldaten. Er lachte leise in sich hinein und hob eine Hand um sich eine Strähne seines Ebeholzfarbenen Haares aus dem Gesicht zu streichen. Er hatte hohe Wangenknochen und einen großen Mund, gepaart mit dünnen Lippen. Sein Ebenholzschwarzes Haar war kurz und glatt. Alles in Allem sah er unschuldig aus, wären da nicht seine Augen. Eine von Arawns besonders bedrohlichen Qualitäten waren seine Augen und da er dies wusste, ging er sicher ihren vollen Effekt auszunutzen. Sie waren tiefschwarz, gefleckt mit silbernen Sprenkeln, aber sie sahen leer aus, nicht wie bei anderen Menschen. Es schien als würden sie das Licht absorbieren. Wenn Augen die Fenster zur Seele wären, dann wäre seine ein tiefes, schwarzes Loch. Immer hungrig, zog es alles in seine Tiefen und zerstörte es. -------------- Sein Master hatte seine Aufgaben klar definiert: „Beobachte sie, folge ihnen, und wenn du etwas siehst, wirst du es mir mitteilen, ist das klar Arawn?“ der Gott des Donners war immer so ungeduldig… viel zu brutal. Genau genommen dachte Arawn, das diesem Mann es an Finesse fehlte. Der ältere Prinz schätzte die Kunst des Tötens nicht. Das wimmernde Flehen… die wunderschönen Blutspuren… der Glanz eines Messers. Ein guter Mord war wie eine Symphonie aus Geräuschen und Anblicken. Es musste bewahrt und rausgezögert werden… nicht einfach mit einem Hammerschlag zerstört werden. Arawn verzog das Gesicht. Es war so traurig das er den kleinen Prinzen nicht haben konnte sobald der Soldat tot war. seine schöne, weiße Haut würde so hübsch aussehen mit ein paar rubintoren Linien. Loki war wie eine unbenutzte Leinwand, wartete darauf gezeichnet zu werden, entstellt und in ein Meisterwerk verwandelt zu werden. Die Vorstellung war beinahe zu erotisch als das er weiter daran denken könnte. Er musste einen klaren Kopf behalten, diese Mission durfte nicht riskiert werden, die Fantasie konnte warten bis diese Nacht vorüber war. „Oh, wie ich es lieben würde dich mit Dornen zu krönen und vielleicht behalte ich deine wunderschönen, grünen Augen… Ich frage mich wie sich deine Schreie anhören würden…“ murmelte er als er Loki beim Tanzen mit der Tochter irgendeines Lords beobachtete. Das Mädchen war klein und dick, mit einem runden Gesicht. Sie lächelte die ganze Zeit und ihre Lippen bewegten sich- sie redete mit ihrem Partner. Seine Beute lächelte ab und zu, doch die meiste Zeit sah er gelangweilt aus. Arawn hatte beinahe Mitleid mit ihm. …Beinahe. ------------- Es war ungefähr eine Stunde bevor der Prinz sich aufmachte aus der Halle zu schleichen. Er war leicht zu sehen aufgrund seiner Größe, seine dünne Gestalt badete im Kerzenlicht. Arawn stellte sein Glas vorsichtig auf die Brüstung, stellte sicher das er nichts verschüttete. Die Musik hatte sich nun geändert. Die fröhlichen Harfen und Trompeten verschwanden und wurden durch melancholische Wehklänge ersetzt, die von einer einzelnen Violine und einem Piano gespielt wurden. Sie vermischten sich mit den Schreien der Sterbenden auf dem Kampffeld. Das Lied war langsam und traurig- zu Anfang- doch dann wurde der Takt schneller, bis die Stränge sich zu einem immensen Gemisch aus Hass und Leid entwickelte. Von dunkler Intensität. Merkwürdig war nur, das die Tänzer diese Veränderung gar nicht wahrnahmen. Sie tanzten weiterhin auf eine Art und Weise die sich mit der Musik schlug. Als er die Treppen hinunterging, welche zu der Party führten, ging er sicher sich in den Schatten aufzuhalten. Es wäre nicht zu seinem Vorteil gesehen zu werden und die Augen von Asgard waren wachsam. Er würde aufpassen müssen nicht vom Torwächter entdeckt zu werden. Der allsehende Heimdall… welcher den einzigen Weg nach Asgard beschützte… nun ja, den einzigen den die Asen kannten. Er grinste erneut, aber dies wurde schnell durch ein Stirnrunzeln ersetzt. Irgendetwas war falsch. Irgendetwas kleines. Beinahe unbemerkbar hatte sich die Luft verändert. Er konnte es beinahe riechen- den Geruch von Rauch. Der Soldat hatte sich nicht von seinem Platz bewegt, sprach mit ein paar anderen Männern, aber der jüngere Prinz schlich zu den Türen, welche zu einem Korridor führte. Was merkwürdig war… der Prinz benahm sich als ob ihn niemand sehen konnte… schritt so selbstsicher aus dem Raum als wäre er für die Menge unsichtbar. Die Musik… Er grinste erneut, dieses Mal breiter als zuvor und damit entblößte er eine Reihe spitzer Zähne. Was für ein kluger, kleiner Prinzling er doch war, versuchte seine Magie zu nutzen um dem Druck des royalen Lebens zu fliehen. Wie clever! Arawn lachte weiter, erntete damit ein paar seltsame Blicke der Leute die an der Wand standen. Er starrte sie kalt an und sie sahen weg und kehrten zu ihren Konversationen zurück. Zu blöd das der Prinz keine Ahnung hatte das die Mitglieder des Ordens ihn geschickt haben um den Prinz zu beobachten. Oh ja.. keine seiner Zauber würde bei ihm wirken. Seine Beute war machtvoll genaugenommen… erschreckend machtvoll für sein Alter. Stellen Sie sich das vor! Fähig sein aus einem Raum zu schlüpfen, unter der Nase des Torwächters und dem ´mächtigen´ Odin, ohne das es jemand bemerkte“ Jemanden zu besitzen der so machtvoll war, wäre… Nun ja, Besitztum würde später kommen. Arawn sollte seinem derzeitigen Master dienen, bis die Zeit kam in der andere Optionen sich auftaten… Er trat in die Schatten, hinter dem Prinzen und bemerkte das das traurige Lied sich immer mehr in ein fröhliches Lied wandelte, je weiter sie sich von dem Saal entfernten. -------------------------------------------------------------------------------- Beware of men with pointed teeth Their eyes devoid of light Who knows on what blood soaked grounds They lay their heads to sleep at night - altes Jotun Sprichwort ------------------------------ Tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)